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China Mae B. Alles kann – nichts muss - Marketing-Club Schleswig ...

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mcbrief 1|2006<br />

www.marketingclub-sh.de<br />

Produkt- und Markenpiraterie<br />

in <strong>China</strong><br />

Mitgliederinformationen<br />

des <strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein e.V.<br />

<strong>Mae</strong> B.<br />

<strong>Alles</strong> <strong>kann</strong> <strong>–</strong> <strong>nichts</strong> <strong>muss</strong><br />

Feelin‘ Bacardi


Programm-Vorschau Januar bis Mai 2006<br />

Mittwoch, 18. Januar<br />

Gesellschaft ohne Werte?<br />

Der Beginn eines neuen Jahres eignet sich in<br />

besonderer Weise für eine nachdenkliche<br />

Reflexion unseres eigenen Denkens und Handelns.<br />

2006 eröffnen wir daher mit der Frage<br />

nach der Bedeutung von Werten in unserem<br />

(Geschäfts-) Leben. Sind Zukunft und Werteorientierung<br />

Gegensätze? Was bedeuten<br />

Werte für den Menschen? Welche Wertgeber<br />

haben wir?<br />

Referent: Prof. Dr. Thomas Gey, Fachbereichsleiter<br />

<strong>Marketing</strong> und Strategische<br />

Unternehmensentwicklung an der Nordakademie<br />

in Elmshorn.<br />

Im Februar<br />

Präsentation des aktuellen Deutschen <strong>Marketing</strong>-Preisträgers<br />

Tchibo.<br />

„Tchibo setzt mit einem einzigartigen<br />

Geschäftsmodell Zeichen für nachhaltiges<br />

und profitables Wachstum im Handel.<br />

Unter der Systemmarke Tchibo, die das<br />

Grundvertrauen schafft, ist das Hamburger<br />

Unternehmen extrem erfolgreich in allen<br />

Geschäftsbereichen, Food, Non-Food,<br />

Gastronomie und Dienstleistungen.<br />

Alle Produkte zeichnen sich aus durch hohe<br />

Qualität und einen fairen Preis, angeboten in<br />

einer emotional aufgeladenen Markenwelt,<br />

die die Lust am spontanen Konsum weckt.<br />

Dieses <strong>Marketing</strong>-Konzept begeistert ein<br />

hochattraktives Kundensegment.“<br />

Dienstag, 14. Februar<br />

Fußball-WM als <strong>Marketing</strong>turbo<br />

2006 <strong>–</strong> das Jahr der Fußball-WM in Deutschland.<br />

Zu Gast bei Freunden. Unzählige Unternehmen<br />

nutzen den Hype für ihr <strong>Marketing</strong>.<br />

Doch wie funktioniert es mit den Rechten und<br />

wie generiert man maximalen Nutzen?<br />

Diese Fragen und noch mehr beantwortet ein<br />

hochkarätiger Referent aus dem direkten<br />

Umfeld des OK. Dabei sein ist alles!<br />

Spielort: Kiel, Sportsbar Holsteiner<br />

Dienstag, 14. März<br />

Preisgebote im Internet <strong>–</strong> neue Ansätze zur<br />

Messung individueller Zahlungsbereitschaften<br />

auf ebay und Co.<br />

Vor kurzem noch ein Randthema, hat die<br />

Online-Auktion heute das Einkaufsverhalten<br />

von Jung und Alt gleichermaßen verändert.<br />

Die sichtbare Folge sind Millionen von Preisgeboten,<br />

die bei eBay & Co. täglich abgegeben<br />

werden.<br />

Diese immense Datenbasis ist vom <strong>Marketing</strong><br />

und insbesondere der Marktforschung bislang<br />

kaum genutzt worden, obwohl Konsumenten<br />

dort konkrete Kaufabsichten bzw. -verpflichtungen<br />

offen legen.<br />

Der aktuelle Wissenschaftspreisträger des<br />

DMV, unser <strong>Club</strong>freund Dr. Björn Schäfers, ist<br />

der Fragestellung nachgegangen, inwieweit<br />

diese Datenquellen für die Ermittlung individueller<br />

Zahlungsbereitschaften genutzt werden<br />

können. Über die Ergebnisse wird er mit uns<br />

genauso diskutieren wie über die weiteren<br />

Potenziale für das <strong>Marketing</strong>.<br />

Dienstag, 11. April<br />

Erfolgskonzept Lachen<br />

In wirtschaftlichen Krisen scheint es nahe liegend,<br />

den Druck auf die Mitarbeiter zu<br />

erhöhen, um diese zu mehr Leistung zu zwingen.<br />

Das Ergebnis: Demotivation, Stress, Existenzangst<br />

und Mobbing. Innere Kündigungen,<br />

Krankheit und Burn-out sind die Folge.<br />

Welche Alternativen hat eine verantwortungsbewusste<br />

Führungskraft?<br />

Erleben Sie in einem Schnupper-Workshop,<br />

wie Sie mit Witz, Komik und Humor einen<br />

konstruktiven Führungsstil entwickeln können.<br />

Mit einem Exkurs über die psychologischen<br />

Hintergründe des Lachens lassen uns die<br />

Coaches vom Bremer Institut für Corporate<br />

Identity & Teamentwicklung das Erfolgskonzept<br />

Lachen erleben.<br />

Dienstag, 09. Mai<br />

Einkaufen mit der Fernbedienung <strong>–</strong><br />

TV als Vertriebsweg im B2C Handel<br />

Das Einkaufen mit PC und Maus ist nach zehn<br />

Jahren E-Commerce zur Gewohnheit geworden:<br />

Sei es die Buchung einer Urlaubsreise<br />

inklusive Flug, Hotel und Mietwagen, oder<br />

der Produktvergleich bei Neuanschaffungen.<br />

Produkte, Preise und Serviceleistungen, oft<br />

auch Bewertungen von Käufern, sind auf<br />

Knopfdruck verfügbar, vergleichbar, bestellfähig.<br />

Das mobile Einkaufen per Handy entwächst<br />

nach fünf Jahren allmählich den Kinderschuhen,<br />

das Einkaufen mit der TV-Fernbedienung<br />

steht unmittelbar bevor.<br />

Zur IFA 2005 haben OTTO und Microsoft<br />

den weltweit ersten Shop auf Basis der Microsoft<br />

Media Center Edition präsentiert und live<br />

gestellt. Der Fernseher wird zur Commerce-<br />

Plattform für Händler jenseits des Teleshoppings.<br />

Referent: Dr. Michael Knauth<br />

Business Development, OTTO Neue Medien<br />

mc brief 1/2006<br />

Ausblick<br />

Programmplanung Junge Wilde<br />

<strong>Marketing</strong> vor Ort: Firma Queisser in<br />

Flensburg. Wir schauen hinter die Kulissen<br />

von „Doppel Herz“.<br />

<strong>Marketing</strong> vor Ort: Home of Balance im<br />

Sophienhof. Wellness <strong>Marketing</strong>, innovativ<br />

und erfolgversprechend umgesetzt.<br />

TIGI Haircare <strong>–</strong> Distributionswege und<br />

Vermarktung von Haarpflege-Produkten.<br />

Film <strong>Marketing</strong> <strong>–</strong> Veranstaltung in Kooperation<br />

mit dem <strong>Marketing</strong> <strong>Club</strong> Hamburg<br />

Die Termine für alle Veranstaltungen werden<br />

rechtzeitig be<strong>kann</strong>t begeben.<br />

Arne Ohlsen, Vorstand Programm<br />

Neue Mitglieder<br />

Classic <strong>Club</strong><br />

Ramona-Christina Schwarz<br />

KOMPAN GmbH · Leitung <strong>Marketing</strong><br />

Dr. Mathias Krisch<br />

Brock Müller und Ziegenbein<br />

Rechtsanwälte Partnerschaft · Partner<br />

zuständig für das <strong>Marketing</strong> der Kanzlei<br />

Nicolai Stamp<br />

Stamp Media GmbH<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Kay Muhlack<br />

Muhlack GmbH · Geschäftsführer<br />

Klaus Haberkamp<br />

Vertikal! Werbeagentur GmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Maike Brzakala<br />

Die Netzstrategin · Inhaberin<br />

Junge Wilde<br />

Tobias Hoffrichter<br />

Bader & Jene Software Ingenieurbüro<br />

<strong>Marketing</strong> & Vertrieb<br />

Julia Spönemann<br />

Vertikal! Werbeagentur GmbH<br />

Beratung und Konzeption<br />

Hauke Meier-Boyens<br />

Freier Finanzplaner<br />

Timm C. Reupke<br />

Top Technologies Consulting GmbH<br />

Trainer <strong>Marketing</strong>/Vertrieb<br />

Anke Juerß<br />

Assistentin der Geschäftsleitung<br />

Johannes Friese GmbH & Co.KG, Kiel<br />

Angaben ohne Gewähr


Produkt- und Markenpiraterie<br />

in <strong>China</strong><br />

Zu diesem Thema hatten die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

GmbH und der <strong>Marketing</strong>club im September in die WTSH eingeladen. Dabei wurde klar,<br />

<strong>China</strong> ist ein Meister im Kopieren, aber in einigen Bereichen bereits über das Stadium des<br />

reinen Kopierens hinaus!<br />

Schutzrechte wie Patente, Gebrauchsmuster,<br />

Geschmacksmuster und Marken gibt es auch<br />

in <strong>China</strong>, wenngleich mit einigen Besonderheiten,<br />

wie Patentanwalt Stephan Russlies zeigte.<br />

Grundsätzlich besteht aber eine große Ähnlichkeit<br />

zum deutschen und europäischen Patentund<br />

Markenrecht.<br />

Matthias Schemken von der Firma Neumag,<br />

Neumünster, der seit vielen Jahren Erfahrungen<br />

auf dem chinesischen Markt gesammelt hat, rät<br />

auf jeden Fall alle Schutzrechte zu nutzen! Eindrucksvoll<br />

zeigte er, wie chinesische Unternehmen<br />

die Produkte der Firma Neumag kopieren,<br />

aber auch weiter entwickeln.<br />

Er warnt eindringlich davor, die Chinesen zu<br />

unterschätzen!<br />

Im Jahr 2004 gab es 8564 Beschlagnahmefälle<br />

von chinesischen Waren durch den deutschen<br />

Zoll. Im Jahr 2000 waren es noch<br />

3178. Dr. Jihong Fu von der Rechtsanwaltskanzlei<br />

Grebe, Schlichting & Modes, Hamburg,<br />

begründete diese chinesischen Schutzrechtsverletzungen<br />

mit kulturellen Hintergründen.<br />

Kopieren hat in <strong>China</strong> eine lange Tradition:<br />

„Wer große Meister kopiert, erweist ihnen<br />

Ehre!“, wird oft Konfuzius zitiert. Hinzu kommt,<br />

dass geistiges Eigentum in der chinesischen<br />

Gesellschaft noch nicht nachhaltig aner<strong>kann</strong>t<br />

ist. Damit gibt es kein Unrechtsbewusstsein für<br />

den „Ideenklau“. Nicht zuletzt sei Kopieren der<br />

kürzeste Weg zum Wohlstand!<br />

Durch <strong>China</strong>s Anerkennung internationaler Vorschriften<br />

zum Schutz des geistigen Eigentums,<br />

gibt es aber Wege, gegen Produkt- und Markenpiraten<br />

vorzugehen. Rechtsanwältin Anna<br />

Cardillo, ebenfalls von der Kanzlei Grebe,<br />

Schlichting & Modes, rät zur Durchsetzung der<br />

Schutzrechte auf dem Verwaltungsweg.<br />

Natürlich kommen auch andere Wege wie<br />

Zivilgerichtsverfahren oder Strafverfolgungen<br />

oder die Einschaltung des Zolls in Frage.<br />

Impressionen <strong>–</strong> freundlicherweise<br />

zur Verfügung gestellt von<br />

expenova <strong>–</strong> Individualreisen nach Asien.<br />

www.expenova.com<br />

Von oben nach unten<br />

Dachreiter | Basar | Pearl Tower Shanghai | Himmelsaltar<br />

Bild unten<br />

Matthias Schemken von der Firma Neumag, Neumünster,<br />

Rechtsanwältin Anna Cardillo und Dr. Jihong Fu von der Kanzlei<br />

Grebe, Schlichting & Modes, Patentanwalt Stephan Russlies<br />

Anna Cardillo empfiehlt folgendes<br />

Vorgehen:<br />

1. Sammlung von Beweisen<br />

a. Eventuell Detektive einschalten<br />

b. Identifizierung des Verletzers<br />

2. Antrag bei der AIC <strong>–</strong> Administration<br />

of Industry and Commerce<br />

a. Wird der Antrag von der AIC<br />

angenommen, erfolgt eine Razzia.<br />

b. AIC entscheidet über Sanktionen<br />

wie Beschlagnahme der Produkte,<br />

Vernichtung der Ware, Geldstrafe<br />

c. Es gibt keinen Schadensersatzanspruch.<br />

Die Vorteile des Verfahrens liegen in der kurzen<br />

Verfahrensdauer und in den geringen Kosten.<br />

Aber dieser Verwaltungsweg ist nur für einfache,<br />

kleine Fälle geeignet, denn es gibt kein<br />

Akteneinsichtsrecht und häufige Besuche und<br />

Motivationsarbeit bei den Behörden sind erforderlich.<br />

Ansonsten bleibt nur der Weg zum Zivilgericht<br />

und die strafrechtliche Verfolgung. Hierbei gibt<br />

es mittlerweile auch die einstweilige Verfügung,<br />

so wie wir sie kennen, und einen Schadensersatzanspruch.<br />

Diese Verfahren dauern<br />

aber in der Regel 1-3 Jahre, verbunden mit<br />

hohem Aufwand und hohen Prozesskosten.<br />

Zusammenfassend bleibt zu sagen:<br />

Wer auf den chinesischen Markt will, sollte<br />

dort alle verfügbaren Schutzrechte wie Marken,<br />

Patente, Gebrauchsmuster und Geschmacksmuster<br />

anmelden.<br />

Bei Schutzrechtsverletzungen sollte man sich<br />

an Anwälte in <strong>China</strong> wenden. Dabei helfen<br />

deutsche Anwälte, die bereits Netzwerke in<br />

<strong>China</strong> aufgebaut haben. Gemeinsam mit<br />

den Anwälten wählt man dann den besten<br />

Weg, um gegen Produkt- und Markenpiraten<br />

vorzugehen.<br />

“<br />

Wer große Meister<br />

kopiert,<br />

erweist ihnen Ehre.<br />

Konfuzius<br />


mc brief 1/2006<br />

Markenbildung in der Dienstleistungsbranche<br />

Deutschland gilt nach wie vor als „Dienstleistungswüste“. Hier steckt für findige Dienstleistungsanbieter<br />

die Möglichkeit, sich am Markt zu positionieren. Mit Kontinuität, Kreativität<br />

und Unterstützung der gesamten Belegschaft können sich Unternehmen so langfristig einen<br />

Namen machen, zu einer Marke aufbauen.<br />

Produkte wie Levi’s, Persil, Coca Cola, Audi<br />

und Shell sind international be<strong>kann</strong>te Marken.<br />

Jeder weiß, wie sich eine Levi’s trägt, wie<br />

Coca Cola schmeckt oder wie sauber Persil<br />

wäscht. Eines haben Marken noch gemeinsam:<br />

Es gibt sie schon seit Jahrzehnten, wenn<br />

nicht sogar seit Jahrhunderten. Coca Cola ist<br />

seit der ersten Flasche eine braune Brause mit<br />

einem ganz bestimmten Geschmack, wie es<br />

ihn kein zweites Mal gibt. Darauf <strong>kann</strong> sich<br />

der Konsument verlassen. „Die Marke ist nicht<br />

in den Unternehmen, sondern in den Köpfen<br />

der Verbraucher“, sagt Henning Meyer,<br />

Geschäftsführer der Markentechnik Consulting<br />

in Hamburg auf einer Gemeinschaftsveranstaltung<br />

der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein GmbH<br />

(WTSH) und des <strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein e. V. Das ist vergleichsweise einfach,<br />

wenn man das Produkt schmecken, sehen<br />

oder anfassen <strong>kann</strong>.<br />

Schwieriger wird es hingegen, wenn es sich<br />

nicht um ein Produkt, sondern um eine immaterielle<br />

und komplexe Dienstleistung handelt,<br />

Achtung: Markenpiraten!<br />

Erhalten Sie den Wert Ihrer Marke!<br />

Die Markenüberwachung der WTSH<br />

hilft, Verletzungen Ihrer Marke(n)<br />

vorzubeugen. Preiswert und schnell.<br />

Reden Sie mit uns!<br />

Servicecenter Schutzrechte<br />

Birgit Binjung 0431. 66 66 6-832<br />

Steffi Jann 0431. 66 66 6-833<br />

markenueberwachung@wtsh.de<br />

wie z. B. den Besuch einer Autowerkstatt. Die<br />

Anzahl der Anbieter ist zahlreich und in ihrer<br />

Angebotspalette kaum voneinander zu unterscheiden.<br />

Welche Faktoren machen nun aus<br />

einer „einfachen Dienstleistung“ eine Markenleistung?<br />

Also konkret: Ihr Wagen muckt.<br />

Der erste Anruf in einer Werkstatt <strong>kann</strong> schon<br />

darüber entscheiden, ob Sie Ihr Auto hier<br />

abgeben oder weitere Telefonate führen.<br />

Werden Sie im weiteren Verlauf des Telefonats<br />

persönlich mit Namen angesprochen? Ist<br />

Ihr Gesprächspartner freundlich, kompetent<br />

und Ihrem Problem gegenüber aufgeschlossen?<br />

Vereinbart er einen geeigneten Termin<br />

mit Ihnen? Bietet er Ihnen einen Fahrservice<br />

oder einen Leihwagen für die Zeit, die Ihr<br />

Auto in der Reparatur ist? Vermittelt er Ihnen<br />

das Gefühl, dass Sie und Ihr Wagen in dieser<br />

Werkstatt in den besten Händen sind?<br />

Dann werden Sie sich wahrscheinlich für diesen<br />

Betrieb entscheiden. Für den Kunden ist<br />

nicht alleine wichtig, dass sein Auto am Ende<br />

wieder fährt. Auch der Service um die Reparatur<br />

herum spielt eine entscheidende Rolle,<br />

macht die Leistung für den Kunden erlebbar.<br />

Ob Sie sich das nächste Mal wieder für<br />

diese Werkstatt entscheiden und ihn an andere<br />

weiterempfehlen, hängt entscheidend von<br />

der Zuverlässigkeit, der Qualität und vom<br />

Preis der erbrachten Leistung ab. Dabei werden<br />

schlechte Erfahrungen erheblich häufiger<br />

weiter getragen als gute (3:33-Regel). Um<br />

die Zufriedenheit des Kunden zu erfahren und<br />

gegebenenfalls eine mögliche „Negativwerbung“<br />

für die Werkstatt zu vermeiden, könnte<br />

er nach dem Werkstattbesuch angerufen<br />

oder angeschrieben werden, ob mit seinem<br />

Auto alles in Ordnung und er mit der Leistung<br />

einverstanden ist. Der Aufwand einen neuen<br />

Kunden zu gewinnen ist etwa sieben Mal so<br />

hoch wie der, einen zufriedenen Kunden zu<br />

halten. Dieses Beispiel zeigt: Entscheidend für<br />

einen erfolgreichen Markenaufbau sind die<br />

Leistungen des gesamten Unternehmens. Alle<br />

Mitarbeiter müssen in diesen Prozess eingebunden<br />

werden. „Marke <strong>muss</strong> täglich organisiert<br />

werden! Marke ist Tagesgeschäft!“ sagt<br />

Henning Meyer. Das Beispiel „Autowerkstatt“<br />

lässt sich leicht auf andere Dienstleister übertragen<br />

und bekommt auch im B2B-Bereich<br />

eine immer größer werdende Bedeutung.<br />

„Die Marke ist das Gegenteil von Einzelfall“,<br />

erklärt Henning Meyer, und meint damit, dass<br />

sich der Verbraucher auf Qualität und Güte<br />

einer erbrachten Leistung verlassen können<br />

<strong>muss</strong>. Damit macht sich das Unternehmen<br />

einen guten Namen und erwächst zu einer<br />

Marke.<br />

Vier simple Fragen zum Markenaufbau gibt<br />

Henning Meyer Interessierten an die Hand,<br />

um selbst festzustellen, ob Sie mit Ihrem<br />

Unternehmen auf dem richtigen Weg sind:<br />

1. Was soll ein zufriedener Kunde über Ihre<br />

Marke denken und weitererzählen?<br />

2. Welche Leistungen und Aktivitäten des<br />

Unternehmens können diesen positiven Eindruck<br />

erzeugen?<br />

3. Welche besonderen Erfolgsbeispiele gibt<br />

es in dieser Hinsicht bereits im Unternehmen<br />

und wie können diese Spitzenleistungen auf<br />

das gesamte Unternehmen übertragen werden?<br />

4. Welche konkreten Maßnahmen und<br />

Handlungsregeln können die gewünschte<br />

Außenwirkung der Marke fördern?<br />

Eines machen diese vier Fragen deutlich: Aus<br />

einer „einfachen Dienstleistung“ eine Markenleistung<br />

zu machen ist eine Maßnahme, die<br />

zwar auf der einen Seite langen Atem, viel<br />

Entschlossenheit und die Bereitschaft des<br />

gesamten Unternehmens fordert. Auf der<br />

anderen Seite aber nicht, was viele Unternehmer<br />

befürchten, viel Geld kostet.<br />

Victoria Hunte-Busche (WTSH)<br />

5


mc brief 1/2006<br />

Junge Wilde in Kooperation mit <strong>Marketing</strong>club Hamburg<br />

Warner Music im Hotel InterContinental<br />

„Musik ist faszinierend. Rhythmen begeistern<br />

die Massen in Konzerten, <strong>Club</strong>s, im Auto<br />

oder auch am heimischen PC. Kaum ein Produkt<br />

ist so global wie Musik.“ Zu diesem<br />

spannenden Thema luden die Jungen<br />

Wilden des Marketig-<strong>Club</strong>s <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein in Kooperation mit den Kollegen<br />

aus Hamburg in die Hansestadt ein:<br />

Treffpunkt war das Hotel InterContinental.<br />

Dr. Michel Clement (Kiel) und Michael Glatz<br />

(Hamburg) zeichneten für Ablauf und Organisation<br />

verantwortlich und hatten einen kompetenten<br />

Referenten engagiert:<br />

Tim van Dyk, Director New Business & Mar-<br />

ket Research, von Warner Music Group German<br />

Holding. Und der machte zu Beginn<br />

das, was Warner am besten <strong>kann</strong> <strong>–</strong> Musik.<br />

Per Video stellte er einen Querschnitt prominenter<br />

Künstler vor, die von dem Weltunternehmen<br />

derzeit vertreten werden. Zum Beispiel<br />

Madonna, die im Herbst mit ihrer neuesten<br />

CD sofort Platz 1 der Charts eroberte <strong>–</strong><br />

trotz derber Kritik in den Medien. „Das freut<br />

uns sehr für sie“, sagte van Dyk, „weil sie eine<br />

so be<strong>kann</strong>te und gute Künstlerin ist.“ Insgesamt<br />

vertritt sein Arbeitgeber rund 1000 Sängerinnen,<br />

Sänger und Bands. Pro Jahr werden<br />

bei Warner etwa 200 bis 300 neue Produkte<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Wer ist eigentlich Warner?<br />

Van Dyk lieferte die Historie: 1958, Warner<br />

Bros. Gründung mit der Idee: Filmmusik einzukaufen<br />

ist teuer. Das machen wir selber und<br />

verdienen daran gleich mit. 1990, Zusammenschluss<br />

zu Time Warner. 2001, Zusammenschluss<br />

AOL und Time Warner. Im Jahre<br />

2004 wird Time Warner von einer privaten<br />

Investorengruppe „rausgekauft“ und 2005 an<br />

die Börse gebracht.<br />

Warner verfügt weltweit über 37 Standorte<br />

und verkauft seine Produkte in 70 Ländern. In<br />

Deutschland sind 900 Händler registriert. Sie<br />

verkaufen DVD´s und CD´s und all das, was<br />

die Zukunft in diesem Bereich bringen wird.<br />

Aber, was macht eigentlich eine Plattenfirma,<br />

wie es in Bezug auf die alten Vinylscheiben<br />

immer noch heißt? Van Dyk: „Sie hält und vermarktet<br />

die Rechte an Musikproduktionen.“<br />

Und die werden eben von der Firma vorfinanziert.<br />

Welch Glück für die Künstler.<br />

Immerhin werden auch Honorare gezahlt, die<br />

Promotion ebenso, der Vertrieb und die<br />

Abrechnungen abgewickelt. Doch es gibt ja<br />

noch mehr Rechte, die allerdings liegen nicht<br />

bei Warner, deren Eigentum und Wahrnehmungsrechte<br />

liegen ausschließlich bei den<br />

Produktionen, betonte van Dyk und sagte:<br />

„Wir bauen den oder die Künstler auf.“ Die<br />

dabei entstehenden Kosten bilden jedoch nur<br />

einen Teil der Gesamtkosten.<br />

Ein anderer die Herstellung der CD’s.<br />

Pro Stück kosten die rund 60 Cent, wobei<br />

das Risiko dieser Kalkulation bei den Absatzzahlen<br />

liege.


Immerhin seien <strong>Marketing</strong> und Lizenzgebühren<br />

richtig teuer. Ein Saturn-Angebot für<br />

12,99 Euro gehe eigentlich nicht, das sei ein<br />

Lockangebot, damit die Kunden ins Geschäft<br />

kommen.<br />

Weitere Faktoren, die maßgeblich auf die<br />

Geschäftsentwicklung einwirken sind der<br />

Unterhaltungsmarkt an sich, das Verbraucherverhalten,<br />

stets wachsende Anzahl von starken<br />

Mitbewerbern und das Freizeit- und<br />

Unterhaltungsangebot insgesamt.<br />

Als besondere „Feinde“ der eigenen Verkaufszahlen<br />

hat van Dyk PC und Internet sowie<br />

DVD- und CD-Brenner ausgemacht. Der Markt<br />

hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />

extrem gewandelt. Das world-wide-web<br />

entwickelte sich als El Dorado für Musikfans <strong>–</strong><br />

wobei zunächst ein rechtlicher Freiraum<br />

Dr. Michel Clement zeichnete zusammen mit<br />

Michael Glatz für Ablauf und Organisation verantwortlich<br />

geschaffen war, für den erstmal neue Gesetze<br />

und Regeln vereinbart werden <strong>muss</strong>ten.<br />

Auch Warner ging durch ein Tal der Tränen.<br />

Die Absatzzahlen sanken rapide. Man <strong>muss</strong>te<br />

sich schweren Herzens von vielen Künstlern<br />

trennen.<br />

Zwei Beispiele: der Single- und Maxi-CD-<br />

Verkauf war vor gut zehn Jahren noch der<br />

Renner <strong>–</strong> heute ist er auf 33 Prozent des einstigen<br />

Niveaus abgefallen. Und die Absatzzahlen<br />

von neuen Alben <strong>–</strong> einst mit einer Million<br />

Stück kalkuliert <strong>–</strong> sind heute auf die Hälfte<br />

geschrumpft. Bezüglich der Kalkulation war<br />

ein Umdenken angesagt.<br />

In Zukunft werde sich der Markt noch sehr viel<br />

Ziel gerichteter Richtung Internetnutzung entwickeln,<br />

versprach van Dyk. Auch Abo-Flatrate<br />

für Musik auf Wunsch und Multi-Media-<br />

Tim van Dyk, Director New Business & Market Research,<br />

von Warner Music Group German Holding<br />

mc brief 1/2006<br />

Center im ganzen Haus, nannte er dazu als<br />

Beispiele. Das eigene Produkt werde noch in<br />

diesem Jahr starten. Handy-Nutzung, Internet<br />

TV und Video-on-Demand waren drei weitere<br />

Stichworte. Und auch bezüglich der Qualitäten<br />

werde sich schon bald einiges ändern.<br />

Erste Produkte sind auf dem Markt.<br />

Neue Technologien werden in immer kürzer<br />

werdenden Abständen auf den Markt<br />

gebracht. Da seien Flexibilität und Weitsicht<br />

angesagt.<br />

Van Dyk vermittelte den Eindruck, dass Warner<br />

nach anfänglichen Schwierigkeiten Konsumverhalten<br />

und Tendenzen zu folgen, für<br />

die Märkte der Zukunft inzwischen bestens<br />

aufgestellt ist und zuversichtlich nach Vorne<br />

schauen <strong>kann</strong>.<br />

Olaf Schechten<br />

Das brandaktuelle Thema fand interessierte Zuhörer


Mitte September reisten <strong>Club</strong>mitglieder des<br />

<strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein und Gäste<br />

nach Flensburg, um dort bei der Beate Uhse<br />

AG Erotik-<strong>Marketing</strong> vor Ort zu studieren.<br />

Assia Tschernookoff, verantwortlich für <strong>Marketing</strong><br />

und Öffentlichkeitsarbeit, führte sehr charmant<br />

durch die Historie und begeisterte für<br />

das innovative Konzept der Marke <strong>Mae</strong> B.<br />

Vom anschließenden Shopping mit Sonderrabatt<br />

im Mustershop machten nicht nur die<br />

weiblichen Marketiers regen Gebrauch.<br />

Frauen lieben anders<br />

Unter der Marke “<strong>Mae</strong> B.“ präsentiert Beate<br />

Uhse eine erotische Produktwelt in einem<br />

Ambiente, das ganz auf die Wünsche und<br />

Vorstellungen ausgerichtet ist, die Frauen an<br />

Sex und Erotik haben. Die Basis für diese<br />

Geschäftsidee liefern Erkenntnisse aus einer<br />

umfassenden Studie, die wissenschaftlich<br />

belegen, dass Frauen in punkto Sex anders<br />

denken und fühlen.<br />

Vom Thermometer zum Pvibe*<br />

Fast jeder kennt Beate Uhse. Die Marke gilt<br />

als Synonym für Erotik und Sex. Mit einem<br />

Brandwert von 62 Mio. Euro gehört sie zu<br />

den 50 renommiertesten deutschen Markennamen<br />

und hat das Potential für eine Weltmarke.<br />

Beate Uhse war Pionierin in Sachen Aufklärung<br />

und Sexualität. Schon kurz nach<br />

Kriegsende beriet sie die Frauen per Handzettel<br />

über natürliche Verhütungsmethoden,<br />

die sie „Schrift X“ nannte und für zwei Reichsmark<br />

in ganz Deutschland verschickte.<br />

8<br />

<strong>–</strong> alles <strong>kann</strong>, <strong>nichts</strong> <strong>muss</strong><br />

Mit einem Thermometer zum Messen der<br />

Basaltemperatur legte sie den Grundstein für<br />

das Versandunternehmen Beate Uhse.<br />

1962 eröffnete Beate Rotermund in Flensburg<br />

den ersten Sex-Shop der Welt, der sich „Institut<br />

für Ehehygiene“ nannte. Die Nachfrage<br />

nach den Sex-Artikeln war so groß, dass sich<br />

aus dem Shop schnell eine Ladenkette entwickelte.<br />

Heute sind es rund 300 Shops in<br />

neun Ländern, und den Versandhauskatalog<br />

gibt es sogar auch in den USA. Aus dem<br />

Flensburger Familienbetrieb wurde ein internationaler<br />

Konzern, der für Kompetenz und<br />

Seriosität steht, Ergebnis auch eines erfolgreichen<br />

<strong>Marketing</strong>s.<br />

2002 erhielt die Marke in einem umfangreichen<br />

Rebranding-Prozess ein modernes<br />

frisches Image und 2004 wurde mit <strong>Mae</strong> B.<br />

eine eigene Marke erfolgreich in den Markt<br />

gebracht.<br />

<strong>Mae</strong> B. <strong>–</strong> alles <strong>kann</strong>, <strong>nichts</strong> <strong>muss</strong>.<br />

may be? vielleicht, vielleicht auch nicht <strong>–</strong> ein<br />

Wortspiel. <strong>Mae</strong> B. ist eine Frau, die ihren vollständigen<br />

Namen nicht verraten möchte.<br />

<strong>Mae</strong> B., das klingt geheimnisvoll und weckt<br />

Assoziationen zu erotischen Abenteuern. Die<br />

Frau von heute hat die Wahl. Vielleicht<br />

heute? Vielleicht morgen? Vielleicht allein?<br />

Oder zu zweit? <strong>Mae</strong> B. ist jung, frech und<br />

sexy und führt fort, wofür Beate Uhse<br />

gekämpft hat: die sexuelle Befreiung und<br />

Selbstbestimmung. <strong>Mae</strong> B. inspiriert und verführt<br />

mit ihrem Spiel.<br />

<strong>Mae</strong> B. liebt die schönen Dinge. Sie mag<br />

alles, was die Sinne betört. Ihre Schwäche<br />

Sex sells <strong>–</strong> Beate Uhse, die Nr. 1 der Erotik, ist der beste Beweis<br />

Der Konzern ist der Key-Player der Erotik-Branche. Die Vision: Wir werden<br />

der universelle Anbieter von Sex- und Erotikprodukten sein <strong>–</strong> für die<br />

ganze Welt. Beate Uhse verfolgt eine internationale Expansionsstrategie<br />

und will seine führende Marktstellung im Handel und Vertrieb von sexy<br />

Produkten ausbauen.<br />

“Sex up your Life“ ist das Motto, mit dem Beate Uhse mehr Spaß am<br />

grenzenlosen Sex bieten will <strong>–</strong> auf der ganzen Welt.<br />

sind freche, modische Wäsche und raffinierte<br />

Accessoires. Sie steht auf Romantik, aber<br />

auch auf Lack und Leder. Sie wählt erlesene<br />

Stoffe, die sich gut anfühlen und so weich wie<br />

Samt und Seide sind. Sie mag Spitze, weil<br />

sie so wunderbar verrucht ist. Sie liebt es, sich<br />

(und ihn) mit wohlriechenden Pflegeprodukten<br />

und anregenden Toys zu verwöhnen.<br />

Ihre Inspiration holt sie sich aus süßen Gaumenfreuden<br />

und erotischer Literatur.<br />

<strong>Mae</strong> B. Die neue, feminine Marke von Beate<br />

Uhse ist phantasievoll und verführerisch. Eine<br />

Portion Witz mit einem Augenzwinkern macht<br />

ihren individuellen Charme aus.<br />

Sexy Shopping im stilvollen Ambiente<br />

Ein Ambiente zum Wohlfühlen bietet das<br />

neue Shop-Design: die Atmosphäre ist hell<br />

und offen. Fließende Stoffbahnen verleihen<br />

dem Shop weibliche Rundungen und rote<br />

Federn unter Glas sind ein echter Hingucker.<br />

Ein mondänes Flair und einen Hauch von<br />

Dekadenz bekommt der Shop durch elegante<br />

Sessel aus rotem Leder gepolstert. Die kuscheligen<br />

Ankleidekabinen mit ihren goldenen<br />

Spiegeln und schmeichelndem Licht laden<br />

ein, die raffinierten Dessous einmal auszuprobieren.<br />

Ein erotisches Einkaufserlebnis, wie es<br />

Frauen lieben. Schwüles oder Schmuddeliges<br />

hat hier keinen Platz.<br />

*Sie wissen nicht was ein Pvibe ist? Schade,<br />

dass Sie in Flensburg nicht dabei waren.<br />

Unser Tipp: Schauen Sie doch mal rein:<br />

www.beateuhse.de<br />

Olaf Schechten + Loy Kraatz<br />

Als einziger Anbieter im Erotik- und Sex-Business deckt Beate Uhse die<br />

gesamte Wertschöpfungskette ab und ist auf allen Vertriebswegen aktiv:<br />

Versandhandel, Einzelhandel, Großhandel und Entertainment.<br />

Eine eigene Produktionsfirma in Ungarn stellt besonders hochwertige<br />

Sex-Toys her.<br />

Mit dem Gang an die Börse 1999 etablierte Beate Uhse die erste<br />

Erotik-Aktie Europas, die im SDAX der Deutschen Börse gelistet ist.


Praktisch bedeutet das, eine Unternehmensoder<br />

Produktmarke durch alle Lebenszyklen<br />

analytisch zu begleiten und konzeptionell auf<br />

die Veränderungen des Marktes und die<br />

Bedürfnisse des Kunden auszurichten. Um<br />

diese Aufgaben zu erfüllen, steht das <strong>Marketing</strong><br />

vor der schweren Aufgabe, ständig neue<br />

Wege zu suchen, damit der Erfolg der Marke<br />

gesichert ist. Doch woher kommen all die<br />

Visionen und Innovationen? In fast allen<br />

Unternehmen wird die Markenführung von<br />

internen Stellen realisiert und dazu auf<br />

bewährte Methoden zurückgegriffen. Als<br />

zukunftsorientierter bewies sich jedoch der<br />

gelegentliche Perspektivwechsel: Der objektive,<br />

unbeeinflusste Blick von außen bringt nicht<br />

nur frische Impulse zur Lösung aktueller Probleme,<br />

sondern im günstigsten Fall auch die Etablierung<br />

von Methoden und Modellen der<br />

brandaktuellen <strong>Marketing</strong>theorie.<br />

Wo gibt es ihn noch, den wertfreien Blick?<br />

Markenberatungen offerieren ein breites<br />

Angebot an vorgefertigten Instrumenten zur<br />

Problemidentifikation und -lösung. Häufig sind<br />

diese so vorstrukturiert, dass sie bereits eng<br />

mit weiteren Folgedienstleistungen verknüpft<br />

sind und die Kreativität zu kurz kommt.<br />

„Wieso nicht Diejenigen fragen, die sich<br />

täglich mit den neuesten Modellen und Theorien<br />

der Markenführung auseinandersetzen?“,<br />

scheinen sich viele <strong>Marketing</strong>abteilungen<br />

immer häufiger zu fragen und greifen<br />

daher verstärkt auf die Hilfe von Studenten<br />

zurück. MTP <strong>–</strong> <strong>Marketing</strong> zwischen Theorie<br />

und Praxis e.V. <strong>–</strong> als größte studentische <strong>Marketing</strong>-Initiative<br />

Deutschlands hat sich als idealer<br />

Anlaufpunkt dafür erwiesen. In einem<br />

umfangreichen Portfolio, das neben Vorträgen<br />

und Beratungsprojekten auch Workshops<br />

und Podiumsdiskussionen beinhaltet, bieten<br />

sich den Unternehmen vielfältige Möglichkeiten<br />

zur Kooperation.<br />

In Beratungsprojekten erarbeiten und diskutieren<br />

die Studenten beispielsweise die aktuellen<br />

<strong>Marketing</strong>trends und geben damit, angestoßen<br />

von eigenen Marktstudien, die heiß<br />

begehrten kreativen Impulse. Studentische<br />

Projektteams erstellen fundierte Analysen, entwickeln<br />

Strategien und setzen diese, wenn<br />

erwünscht, auch um. Durch Vorträge an den<br />

Hochschulen haben die Unternehmen die<br />

Chance ihre Arbeit Studenten verschiedener<br />

Fachrichtungen zu präsentieren und somit ihr<br />

Unternehmen in den Köpfen der hochkarätigen<br />

Arbeitskräfte von morgen zu verfestigen.<br />

Als bundesweiter Verein mit 16 Geschäftsstellen,<br />

1200 Mitgliedern und 800 Ehemaligen<br />

versucht MTP die <strong>Marketing</strong>praxis an die<br />

deutschen Hochschulen zu bringen.<br />

mc brief 1/2006<br />

Studentisches<br />

<strong>Marketing</strong><br />

als Option der Zukunft<br />

Deutsche Unternehmen leiden unter Betriebsblindheit.<br />

Dabei <strong>kann</strong> ein Blick über den berühmten Tellerrand so einfach<br />

und Kosten sparend sein.<br />

<strong>Marketing</strong> ist die konsequente Ausrichtung aller Unternehmensbereiche<br />

auf die Bedürfnisse des Kunden, lehrt die Theorie.<br />

Leistungen<br />

In Kooperation mit über 70 Unternehmen und<br />

Förderprofessoren in allen Standorten werden<br />

regelmäßig Vorträge und Kongresse organisiert<br />

und Beratungsprojekte durchgeführt, so<br />

auch in Kiel. Die Geschäftsstelle besteht seit<br />

nunmehr 20 Jahren und zählt mit Ihren mehr<br />

als 85 Mitgliedern zu den Größten. Durch<br />

deren professionelle Arbeit kommt frischer<br />

Wind in die Unternehmen, die auf die Leistung<br />

von MTP Kiel zählen.<br />

Noch Fragen? Weitere Informationen finden<br />

Sie unter www.mtp.org/kiel<br />

Manche Menschen träumen<br />

vom Erfolg. Wir sind wach<br />

und arbeiten daran.<br />

Markt- und Wettbewerbsanalysen •<br />

Vermarktungskonzepte •<br />

Integriertes Dialogmarketing •<br />

Kampagnenentwicklung •<br />

Vertriebsorientierter Kundendialog • Portfolio<br />

Präsentationen und Vorträge •<br />

PR-Texte, Broschüren und Informationsschriften •<br />

Online-<strong>Marketing</strong> •<br />

Messekonzeption und -organisation •<br />

Veranstaltungsorganisation und Moderation •<br />

Öffentlichkeitsarbeit • Know-how<br />

Steigerung der Wettbewerbschancen kleinerer<br />

und mittelständischer Unternehmen.<br />

Durch professionelle Vermarktung <strong>–</strong> individuell<br />

und realistisch.<br />

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mc brief 1/2006<br />

„Junge Wilde“ in Kieler Lounge, Cocktailbar<br />

und Diskothek „after dark“ in der Legienstraße<br />

Feelin´ Bacardi<br />

Der exklusiven und mit Überraschungen<br />

gespickten Tradition folgend, luden die „Jungen<br />

Wilden“ des <strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein Anfang November in die Kieler<br />

Legienstraße ein. „After Dark“ <strong>–</strong> Lounge, Bar,<br />

Diskothek hieß der Treffpunkt. Die Empfangdrinks<br />

schmeckten oberlecker und das<br />

Thema passte zur Location: Party, Tanz, und<br />

Emotionen stehen im Vordergrund, wenn der<br />

milde weiße Bacardi-Rum ins Gespräch, oder<br />

besser noch in die Gläser kommt. Experiental-<br />

<strong>Marketing</strong> lautete die Überschrift des Abends.<br />

Als Referenten waren Tina Meyer (Brand<br />

Managerin) und Marcus Bunar (<strong>Marketing</strong><br />

Manager) von Bacardi Deutschland eingeladen.<br />

Junge Wilde-Vorstandsmitglied Börrje<br />

Schneider führte durch das Programm.<br />

Tina Meyer und Marcus Bunar von Bacardi Deutschland<br />

versuchten, das Bacardi-Feeling nach Kiel zu bringen<br />

„Das Bacardi-Lied kennt man“, sagte er zur<br />

Begrüßung. Strand, Party und schöne Menschen<br />

seien die Bilder, die einem im<br />

Gedächtnis geblieben sind. Doch was ist in<br />

den vergangenen 10, 15 Jahren aus der<br />

Markenlegende geworden? Ist es überhaupt<br />

noch eine? Der Firmengründer selbst wird mit<br />

dem Ausspruch zitiert: „Eine Legende zu werden,<br />

ist schon schwer. Eine zu bleiben<br />

ungleich schwerer.“<br />

300.000 verlorene Bacardi-Konsumenten<br />

registrierte die <strong>Marketing</strong>-Abteilung in den<br />

letzten Jahren. Als Gründe zählte Marcus<br />

Bruna unter anderem wachsende Getränke-<br />

Vielfalt, Preisschwelle, Billigmarken und mit<br />

Red-Bull-Wodka einen wirklich starken Konkurrenten<br />

auf. Handlungsbedarf lag für Bacardi-Deutschland<br />

auf der Hand. Mann und Frau<br />

wollten zurück zu den Ursprüngen, mit denen<br />

die weltweite Erfolgsstory einmal gestartet<br />

war <strong>–</strong> ganz dicht ran an den Kunden, an dessen<br />

Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche.<br />

Zunächst wurde der Bacardi-Spruch „Bacardi-<br />

Feeling“ in „Feelin´ Bacardi“ umgedreht und<br />

die klassischen Werbemittel abgeklopft: Fernseh-Spots,<br />

Hörfunk und Printmedien.<br />

Bacardi präsentierte sich seit dem zeitgemäß<br />

10<br />

An der Bar und auch sonst ergaben sich nette Gespräche in lockerer Atmosphäre<br />

moderner, internationaler. Doch in diesen<br />

klassischen Werbe-Bereichen entdeckten sie<br />

Schwächen: sehr hohe Kosten und begrenzte<br />

Glaubwürdigkeit zum Beispiel. Außerdem<br />

betrachtet sich Bacardi aufgrund des eigenen<br />

bescheidenen Werbe-Etats nicht wirklich konkurrenzfähig,<br />

zu den enormen Etats der Größten.<br />

Neue Ideen waren gefragt.<br />

Man schaute sich bei Mitbewerbern um,<br />

informierte sich über erfolgreiche Werbekonzepte<br />

und entwickelte für sich einen ganz persönlichen<br />

Stil: Experiental <strong>Marketing</strong> <strong>–</strong> angelehnt<br />

an den Begriff „Erfahrung“. Ein wichtiger<br />

Konsumentenbedarf wurde herausgearbeitet:<br />

Der Kunde will in den Dialog treten mit der<br />

Marke. Persönliches Erleben ist „in“ <strong>–</strong> und<br />

zwar mit allen fünf Sinnen.<br />

Die legendäre Bacardi-Party wurde neu aufgelegt,<br />

bis ins Detail durchgeplant und nach<br />

Aussage von Marcus Bunar blicken die<br />

Werbe- und Party-Macher in diesem Jahr auf<br />

einen überragenden Start zurück.<br />

Dass das in Kiel hoch gelobte Sylter Hauptevent<br />

2005 auf der Insel aufgrund erheblicher<br />

organisatorischer Mängel eher kritisch<br />

betrachtet wird, wurde nicht erwähnt.<br />

“Unter Männern”<br />

„Unsere Marke wird zum Erlebnis“ betonte<br />

Tina Meyer selbstbewußt. Die Besucherzahlen,<br />

die Stimmung vor Ort, eine privat initiierte<br />

Ebay-Versteigerung von zwei Eintrittskarten im<br />

Wert von 18 Euro, die mehr als 270 Euro<br />

eingebracht haben soll, werden als Erfolgsbeweise<br />

bewertet.<br />

Die Fortsetzungs-Pläne für 2006 laufen<br />

schon. Eine Geheimformel lautet, dass die<br />

Menschen, die dabei waren, anderen davon<br />

erzählen, die wiederum anderen davon<br />

erzählen und die wiederum anderen davon<br />

erzählen <strong>–</strong> Sie wissen schon <strong>–</strong> und so weiter.<br />

Zig-Millionen Menschen würden so mit dem<br />

Bacardi-Gefühl direkt vertraut gemacht, meinte<br />

Marcus Bunar.<br />

Also, im Sinne von persönlich erleben, klang<br />

diese Beschreibung so überzeugend nicht.<br />

Dennoch wünschten sich Marcus Bunar und<br />

Tina Meyer, dass nun alle Besucher des<br />

Abends glücklich nach Hause gingen und am<br />

nächsten Tag ihren Kollegen von den tollen<br />

Bacardi-Partys und der Action erzählen würden.<br />

Ein Senior-MC-Gast fragte nur wenig<br />

schmunzelnd: „Darf ich in meinem Alter noch<br />

Bacardi trinken?“<br />

Olaf Schechten<br />

Das Gastgeschenk übergab Börrje Schneider


In vielen Produktkategorien sind die Preise<br />

während der vergangenen Jahre gefallen. Bei<br />

diesem Trend ist es fraglich, wie lange noch<br />

ausreichende Renditen erwirtschaftet werden.<br />

Ein großer Teil des Absatzes, so Klapper, sei<br />

von verkaufsfördernden Aktionen abhängig.<br />

Doch diese sind häufig preisgestützt. Das<br />

heißt, der Kunde zahlt nicht den regulären<br />

Preis. Damit lernt er jedoch, dass er das<br />

Produkt auch für weniger Geld haben <strong>kann</strong>.<br />

Das Instrument als solches ist nutzbringend.<br />

Verkaufsfördernde Aktionen helfen, volle<br />

Läger zu räumen; Kunden bekommen den<br />

Anreiz, ein Produkt kennen zu lernen. Das<br />

Problem liegt weniger in der Idee an sich als<br />

in der Häufigkeit. Immer wiederkehrende<br />

Angebote gewöhnen den Konsumenten an<br />

ein niedriges Preisniveau. Folglich legt er sich<br />

einen Vorrat an und wartet gelassen auf das<br />

nächste Schnäppchen.<br />

„Immer fehlt Aldi“<br />

Im Kern der meisten verkaufsfördernden Aktionen<br />

liegt eine zeitlich befristete Preisreduzierung.<br />

Begleitet werden diese Händler-Promotions<br />

häufig von Werbe-Flyern, Anzeigen<br />

und/oder Displays. Auch die Hersteller setzen<br />

auf Verkaufsförderung und initiieren Aktionen,<br />

indem sie den Händlern beispielsweise<br />

entsprechende Preisnachlässe gewähren. Mit<br />

Verbraucher-Promotions, etwa in Form von<br />

Probenverteilung, Gewinnspielen oder Coupons,<br />

wenden sich die Hersteller direkt an<br />

den Verbraucher.<br />

Das Problem: Niemand weiß wirklich, welchen<br />

Erfolg diese Aktionen bringen. Zwar versucht<br />

sich die Wissenschaft an Messungen,<br />

sieht sich aber vor einer ganzen Reihe von<br />

Schwierigkeiten. Scannerdaten aus dem Handel<br />

stehen zur Verfügung. Sie werden automatisch<br />

erfasst, und so braucht man nur noch<br />

einen Mitarbeiter, der sich im Markt nach der<br />

Werbung und Platzierung der fokussierten<br />

Produkte umsieht. Marktforschungsinstitute<br />

erledigen das. Nur ist man dabei auf die<br />

Kooperation des Handels angewiesen, und<br />

ein paar namhafte Discount-Ketten weigern<br />

sich beharrlich, jedem das Kaufverhalten ihrer<br />

Kunden auf die Nase zu binden.<br />

Mindestens so interessant wie die Scannerdaten<br />

aus den Ladengeschäften sind Haushalts-<br />

paneldaten, die die Käufe von Haushalten<br />

oder einzelnen Personen zeigen. In einem<br />

Projekt werden zum Beispiel Haushalte mit<br />

einer ID-Karte ausgestattet, die beim Einkauf<br />

in den jeweiligen Läden abgegeben wird.<br />

Auch hier hängt der Erfolg jedoch von der<br />

Zusammenarbeit ab. „Ideal wären Single-<br />

Source-Daten“, sagt Klapper, also die Kombination<br />

von Informationen aus dem Laden und<br />

dem Haushalt.<br />

Theorie und Praxis<br />

In der Auswertung wird der Absatz über die<br />

Zeit betrachtet. Im Ergebnis dieser Analyse<br />

werde, so Klapper, die Wirkung der Verkaufsförderung<br />

überschätzt. Denn in einem<br />

Markt, in dem es ständig irgendwelche Aktio-<br />

mc brief 1/2006<br />

Verkaufsfördernde Aktionen<br />

Eine Preis-Spirale nach unten?<br />

Es gab eine Zeit, da galt Geiz als eine wenig liebenswerte Eigenschaft. Heute ist er gesellschaftsfähig.<br />

Den Mercedes der S-Klasse vor dem Aldi-Markt zu parken, ist niemandem<br />

mehr peinlich, und die Angebotsbeilage der Zeitung wird oft aufmerksamer studiert als der<br />

redaktionelle Teil. Geiz ist geil, schreit die Werbung, und wer mehr bezahlt, ist blöd. Doch<br />

wie schlau ist es, den Konsumenten zum Geizhals zu erziehen? Prof. Dr. Daniel Klapper, seit<br />

2001 am Institut für Betriebswirtschaftslehre der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,<br />

beschäftigt sich im Schwerpunkt mit Konsumgütermärkten. Im Oktober sprach er als Gast des<br />

<strong>Marketing</strong>clubs über die Wirkung von Aktionen zur Verkaufsförderung im Handel.<br />

nen gibt, liegen kaum Daten ohne den Einfluss<br />

von Promotions vor. Da der Kunde<br />

gelernt hat, auf das nächste Angebot zu warten,<br />

gibt es Verzerrungen und eine sehr niedrige<br />

Baseline, die den Absatz ohne Verkaufsförderung<br />

anzeigt.<br />

Allen Schwierigkeiten zum Trotz steht die<br />

Wissenschaft nicht mit ganz leeren Händen<br />

da. Marken, die bereits das Vertrauen der<br />

Kunden genießen, profitieren stärker von Promotions<br />

als No-Name-Produkte. Fest steht<br />

auch, dass mit häufigen Sonderangeboten<br />

der Referenzpreis sinkt. „Weg von ständigen<br />

Aktionen“, mahnt Klapper daher. Um nicht<br />

auf einer Spirale nach unten zu landen,<br />

müsse man aus der preisgestützten Verkaufsförderung<br />

ausbrechen.<br />

Ina Schmiedeberg


mc brief 1/2006<br />

Ist das Wort Recht im Spiel, dann steht die<br />

Autorin im Geiste vor einem fünf Meter<br />

hohen Bücherregal mit dicken, staubigen<br />

Werken. Umso erstaunlicher, dass der Vortrag<br />

von Rechtsanwalt Peter Schönberger im<br />

November in Neumünster weder ermüdend<br />

noch undurchdringlich war. <strong>Marketing</strong>-Recht<br />

scheint <strong>–</strong> zumindest oberflächlich betrachtet<br />

<strong>–</strong> auch für Nicht-Juristen nachvollziehbar.<br />

Im Mittelpunkt steht das UWG, das Gesetz<br />

gegen unlauteren Wettbewerb. Hier gibt es<br />

Spezialregelungen, zum Beispiel zur vergleichenden<br />

Werbung und zur unzumutbaren<br />

Belästigung. Daneben sind Sondergesetze zu<br />

beachten, wie etwa das Heilmittelwerbegesetz.<br />

Wenn der Jurist prüft, ob eine Werbung<br />

zulässig ist, geht er sozusagen eine Checkliste<br />

durch. Zunächst zum UWG selbst:<br />

In zwei so genannten Generalklauseln (§§3<br />

und 5) werden die Voraussetzungen für<br />

unzulässiges Werben grob umrissen. 90 Prozent<br />

aller Werbemaßnahmen werden, so<br />

Schönberger, nach diesen Klauseln beurteilt.<br />

§ 3, der den unlauteren Wettbewerb behandelt,<br />

befasst sich in Fallgruppen unter anderem<br />

mit Schleichwerbung, dem Ausnutzen<br />

fremder Werbung und dem Ausspannen von<br />

Kunden und Mitarbeitern.<br />

In §5 geht es um Irreführung. Ein Beispiel<br />

hierfür sind Sternchenvermerke, die so klein<br />

sind, dass sie der Kunde in der jeweiligen<br />

Werbesituation nicht richtig wahrnehmen<br />

<strong>kann</strong>. „Solche Verstöße kommen ausgesprochen<br />

oft vor, und es wird selten dagegen<br />

geklagt“, sagt Schönberger.<br />

Vergleichende Werbung<br />

Der § 6 des UWG ist eine Spezialregelung<br />

zur vergleichenden Werbung. Diese war<br />

hierzulande bis 1997 verpönt; inzwischen ist<br />

sie grundsätzlich zulässig. Allerdings gibt es<br />

Einschränkungen. Ist ein Mitbewerber erkenn-<br />

12<br />

<strong>Marketing</strong>-Recht Punkt für Punkt<br />

Rechtsanwalt Peter Schönberger veranschaulichte das<br />

‘trockene’ Thema lebhaft und engagiert<br />

bar, so darf seine Leistung oder Ware nicht<br />

verunglimpft werden, indem sie etwa als billig<br />

oder langweilig bezeichnet wird. Auch müssen<br />

die verglichenen Produkte gegenseitig<br />

ersetzbar sein und zu gleichen Bedingungen<br />

angeboten werden. Zudem <strong>muss</strong> beim Vergleich<br />

immer der Bezug zur Produkteigenschaft<br />

gegeben sein. Ein Geschmackstest bei<br />

Lebensmittel ist beispielsweise nicht zulässig.<br />

Zwar könnte man meinen, dass der<br />

Geschmack eine wesentliche Eigenschaft von<br />

Nahrung ist, doch Geschmack ist eben<br />

Geschmackssache.<br />

Wenn aber kein Konkurrent erkennbar ist,<br />

bleibt noch zu prüfen, ob es sich eventuell um<br />

eine unzulässige Alleinstellungswerbung handelt.<br />

Dies ist der Fall, wenn falsche Tatsachen<br />

behauptet oder Werturteile abgegeben werden.<br />

Man beachte: Eine Meinungsäußerung<br />

ist durchaus erlaubt.<br />

Ein weiterer Punkt, an dem Werbung die<br />

Grenzen des Gesetzgebers überschreiten<br />

<strong>kann</strong>, sind Gesamtangebote aus unterschiedlichen<br />

Waren und Dienstleistungen. Diese<br />

sind generell zulässig, jedoch unlauter, wenn<br />

zum Beispiel die Preise für die Einzelkomponenten<br />

zu hoch angegeben sind oder keine<br />

vollständigen Informationen zum Angebot<br />

genannt werden. „Generell gilt, dass man bei<br />

Kopplungsangeboten immer sehr viel schreiben<br />

<strong>muss</strong>“, sagt Schönberger.<br />

Ein Fall für unlauteren Wettbewerb wäre<br />

sicher der Mobilfunkvertrag mit einem kostenlosen<br />

Telefon. Schließlich ist das Gerät nicht<br />

kostenlos; vielmehr sind die Anschaffungskosten<br />

in die übrigen Vertragsleistungen einkalkuliert.<br />

„Hier hat der Bundesgerichtshof<br />

schlicht den Zeitpunkt verpennt“, erzählt<br />

Schönberger. Beim ersten Anbieter wäre das<br />

Kopplungsangebot sicher als unlauter bewertet<br />

worden. Als ein solcher Fall schließlich vor<br />

dem BGH verhandelt wurde, sei der Markt<br />

jedoch bereits mit derartigen Angeboten überschwemmt<br />

gewesen. Und so wurde entschieden,<br />

dass es dem Verbraucher klar sein<br />

würde, dass ihm niemand das Telefon<br />

schenkt.<br />

Verstöße gegen das UWG werden hin und<br />

wieder in Kauf genommen. Nicht unbedingt<br />

mahnt ein Mitbewerber, der dies bemerkt,<br />

die Rechtsbeugung an. Ein Sprichwort sagt,<br />

dass jeder eine Leiche im Keller hat. Und<br />

auch wenn abgemahnt wird, ist die unlautere<br />

Werbung ja immerhin schon gelaufen. „Allerdings<br />

versaut man sich mit solchen Dingen<br />

seinen Ruf bei Gericht“, mahnt der Referent.<br />

Markenrecht<br />

Ein Thema, das zusehends an Bedeutung<br />

gewinnt, ist der Schutz von immateriellem<br />

Eigentum. Die Marke. Wort- und Bildmarken,<br />

aber auch erkennungsfähige Hörzeichen und<br />

selbst Farbzusammenstellungen <strong>–</strong> man denke<br />

an das Magenta/Grau der Telekom <strong>–</strong> können<br />

deutschland-, EU- und weltweit geschützt<br />

werden. Voraussetzung ist ein Eintrag in das<br />

entsprechende Register. Zuständig ist das<br />

Deutsche Patent- und Markenamt in München,<br />

das EU-Markenamt in Alicante oder die<br />

Weltorganisation für Geistiges Eigentum in<br />

Genf. Eine Frage des Geldbeutels, wie der<br />

Leser sich sicher denken <strong>kann</strong>. Auch hier gibt<br />

es allerdings Ausnahmen. Wenn eine Marke<br />

in der Zielgruppe bereits einen Be<strong>kann</strong>theitsgrad<br />

von mehr als 20 Prozent hat (bei freihaltebedürftigen<br />

Zeichen höher), dann ist ein Eintrag<br />

nicht nötig. Die geschäftliche Bezeichnung,<br />

also der Firmenname, ist übrigens<br />

bereits mit dem Gebrauch derselben<br />

geschützt. Bei geografischen Herkunftsangaben<br />

<strong>–</strong> ganz weihnachtlich seien an dieser<br />

Stelle die Nürnberger Lebkuchen erwähnt <strong>–</strong><br />

sind die Voraussetzung die Herstellung in<br />

einem bestimmten Gebiet mit einem bestimmten<br />

Verfahren und Ergebnis.<br />

Doch ein bisschen zu viel Information für den<br />

Augenblick? Auf Peter Schönbergers Internetseite,<br />

www.mediajus.de, gibt es das<br />

Hand-out zum Vortrag mit anschaulichen<br />

Grafiken und detaillierten Erklärungen.<br />

Ina Schmiedeberg<br />

...die Zuhörer waren jedenfalls interessiert...<br />

...und bedankten sich mit dem Gastgeschenk


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Produktion daran, dass auch komplexe<br />

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mc brief 1/2006<br />

CANNES Rolle 2005<br />

Nothing impossible<br />

22.101 Einreichungen, das sind 18%<br />

mehr als im Vorjahr <strong>–</strong> die Veranstalter<br />

des 52. Werbefilmfestivals in Cannes<br />

jubelten 2005 über weiter steigende<br />

Resonanz des Spektakels.<br />

Werbe-Agenturen aus aller Welt bedienten<br />

alle Kategorien fleißig, bis auf die<br />

Königsdisziplin Film, dort wurden 87<br />

Beiträge weniger als zuvor eingesandt.<br />

Am stärksten wuchs die Kategorie Direct:<br />

405 Beiträge mehr als im Vorjahr, das<br />

entspricht einem Zuwachs von 33,5%.<br />

Press und Outdoor legten 12 und 16%<br />

zu, Cyber erlebte einen Anstieg um<br />

21,5%. Auch die beiden neuen Disziplinen,<br />

Titanium-Lion und Radio fanden mit<br />

133 beziehungsweise 1020 Funkarbeiten<br />

regen Zuspruch.<br />

Traditionell lud der <strong>Marketing</strong>club<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein Mitglieder und Gäste<br />

zum Jahresabschluss zur Präsentation der<br />

Cannes Rolle nach Bordesholm ins<br />

Savoy Kino ein. Vorstandsmitglied Günter<br />

H.W. Reupke sprach zur Begrüßung.<br />

Gegen seinen Vorschlag, das komplette<br />

Programm der Auswahl mit bronzenen,<br />

silbernen und goldenen Löwen prämier-<br />

ten Werbespots zu zeigen, regte sich<br />

kein Widerspruch, obwohl sich inzwischen<br />

seit Jahren immer häufiger Kritiker<br />

zu Wort melden: Zu lang, zu viele Informationen<br />

in zu schnellem Ablauf, man<br />

könne kaum noch etwas aufnehmen, so<br />

die Hauptargumente.<br />

So lief das Programm auch in diesem<br />

Jahr wie gewohnt ab <strong>–</strong> same procedure<br />

as every year.<br />

Die Cannes Rolle wird in Deutschland<br />

durch die Weischer Mediengruppe<br />

(www. weischer.net) prominent vertreten<br />

und mit diversen Aktionen in der Öffentlichkeit<br />

präsentiert und vermarktet.<br />

Unter www.cannesrolle.de <strong>kann</strong> man<br />

sich bestens informieren, einen Newsletter<br />

bestellen und verschiedene Artikel<br />

kaufen.<br />

Festival-Historie<br />

Inspiriert vom Film Festival gründete<br />

1954 eine Gruppe europäischer Kinowerber<br />

das International Advertising Festival,<br />

das bis 1984 abwechselnd in<br />

Cannes und Venedig stattfand.<br />

Als führendes Kreativfestival integrierte<br />

das IAF im vergangenen Jahrzehnt alle<br />

relevanten Markttendenzen und -segmente<br />

und würdigte diese mit eigenen<br />

Wettbewerbsbereichen: 1954 Filmwettbewerb,<br />

1992 Press & Poster, 1994<br />

Young Creatives, 1998 Cyber Lions,<br />

1999 Media Lions, 2002 Lions Direct <strong>–</strong><br />

in diesem Jahr kamen die Titanium Lions<br />

und die Kategorie Radio dazu. Die insgesamt<br />

35 Repräsentanten sorgen<br />

dafür, dass die verschiedenen Wettbewerbsbereiche<br />

in der Fachöffentlichkeit<br />

wahrgenommen werden. Hierzu arbeiten<br />

sie mit der Presse zusammen und<br />

organisieren in Kooperation mit relevanten<br />

Festivalpartnern und Sponsoren eigene<br />

Events.<br />

Cannes oder nicht Cannes <strong>–</strong><br />

das ist die Frage. Alle Jahre wieder?<br />

Was ist Ihre Meinung <strong>–</strong> soll der <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Club</strong> SH diesen Programmpunkt<br />

auch im nächsten Jahr wieder aufnehmen<br />

<strong>–</strong> oder besteht kein Interesse<br />

daran? Bitte schreiben Sie uns Ihre<br />

Meinung: info@marketingclub-sh.de <strong>–</strong><br />

Stichwort: Cannes


Sophienhof Kiel<br />

richtet Kommunikation neu aus<br />

Der Sophienhof in Kiel gehört zu den erfolgreichsten Einkaufszentren<br />

ganz Deutschlands.<br />

Das Center mit seinen rund einhundert Mietern konnte auch<br />

im zurückliegenden Geschäftsjahr entgegen dem allgemeinen<br />

Trend im Handel deutliche Umsatzzuwächse verzeichnen, so<br />

Centermanager und <strong>Club</strong>mitglied Uwe von Spreckelsen.<br />

Damit dieses so bleibt, hat die für alle <strong>Marketing</strong>maßnahmen<br />

verantwortliche Geschäftsführung der Werbegemeinschaft<br />

unter ihrem Vorsitzenden Rainer J. Kraatz den Etat in einem<br />

begrenzten Wettbewerb neu ausgelobt. Von den sieben ausgewählten<br />

Agenturen gelangten zwei in ein finales Pitch. Die<br />

beiden Inhaber und Geschäftsführer der Kieler Agentur Wort<br />

Bild Ton, Sibylla Noack und Bernd Baumeister <strong>–</strong> Mitglieder<br />

im <strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> SH <strong>–</strong> überzeugten mit einer kreativen Kommunikationskampagne<br />

und einem soliden <strong>Marketing</strong>konzept,<br />

das den Sophienhof Kiel ab 2006 neu positionieren soll.<br />

Goehrmann als Präsident wiedergewählt<br />

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen <strong>Marketing</strong>-Verbandes<br />

in Dresden wurde Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus E.<br />

Goehrmann im Amt des Präsidenten bestätigt. Der Vorstandsvorsitzende<br />

der Internationalen Stiftung Neurobionik und Präsident<br />

der IHK-Hannover tritt damit eine weitere Amtsperiode in<br />

seiner erfolgreichen Verbandsführung an. Neu hinzugewählt<br />

in das Führungsgremium wurden Uwe Bergheim, Dr. Bernd<br />

Buchholz und Dr. Olaf Göttgens.<br />

<strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> richtet Servicestelle<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung ein<br />

Die bundesweit tätige und ehrenamtlich organisierte Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung nimmt sich seit mehr als 11 Jahren der Würdigung<br />

herausragender Leistungen mittelständischer Unternehmen<br />

an und vergibt jährlich im Herbst den Großen Preis des<br />

Mittelstandes (ehem. Mittelstands-Oscar).<br />

Um ihre Ziele flächendeckend wahrnehmen zu können, unterhält<br />

die Stiftung ein inzwischen nahezu bundesweites Netzwerk<br />

von Servicestellen. Einer der weißen Flecken ist nun<br />

gelöscht worden: Auf Initiative unseres <strong>Club</strong>- und Beiratsmitglieds,<br />

Herbert Jacobs, hat der Vorstand unseres <strong>Club</strong>s<br />

beschlossen, eine solche Servicestelle als Anlaufpunkt für mittelständische<br />

Unternehmen in <strong>Schleswig</strong>-Holstein beim <strong>Club</strong><br />

einzurichten. Verantwortlicher Ansprechpartner für alle Belange<br />

ist Herbert Jacobs von der b + m Informatik AG.<br />

b + m wurde im Jahr 2005 mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

ausgezeichnet.<br />

In der nächsten Ausgabe unseres MC Briefes werden wir ausführlicher<br />

über die Aktivitäten der Stiftung berichten.<br />

Impressum<br />

Redaktion: Rainer J. Kraatz (verantwortlich)<br />

Produktion: H-P <strong>Marketing</strong><br />

Layout: Susan Lutz Design<br />

Druck: Grafik + Druck, Kiel<br />

Herausgeber: <strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein e.V.<br />

Geschäftsführender Vorstand: Rainer J. Kraatz<br />

E-Mail: info@marketingclub-sh.de, http://www.marketingclub-sh.de<br />

<strong>Club</strong>sekretariat: Nicola Muus<br />

c/o Sparkasse Kiel | Lorentzendamm 28-30 · 24103 Kiel<br />

T 04326.980860 | F 04326.980861<br />

Der mcbrief 2/2006 erscheint Anfang Mai 06. Anzeigenschluss 15.4.06!<br />

mc brief 1/2006<br />

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