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02/2001 - Lebenshilfe Fürth eV

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Unser Haus in Anwanden<br />

falls von den <strong>Lebenshilfe</strong>-Wohnstätten<br />

angebotene „Ambulant<br />

betreute Wohnen“. Seit Bestehen<br />

der beiden Häuser in Roßtal<br />

und Anwanden haben knapp<br />

zehn Bewohner diesen Schritt so<br />

oder in anderer Form vollzogen;<br />

eine erfolgreiche Bilanz, wie wir<br />

meinen. Es besteht aber auch die<br />

Möglichkeit, dauerhaft im Haus<br />

Korczak zu verbleiben. Niemand<br />

wird zum Übertritt in eine neue<br />

Wohnform gedrängt, und so<br />

bleibt alle Zeit der Welt, am eigenen<br />

Lebensplan zu feilen.<br />

Förderung mit System<br />

Wir wollen unseren Bewohnern allseitige<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bieten. Damit dies nicht dem Zufall<br />

überlassen bleibt, erstellten wir<br />

auf der letzten Klausurtagung unseres<br />

Teams ein Gesamtkonzept<br />

zur Förderung, welches alle möglichen<br />

Phasen von der Bedarfsermittlung<br />

bis zur Evaluation berücksichtigt.<br />

Zusätzlich entstand in den<br />

letzten vier Jahren eine wohnstättenspezifische<br />

Software für<br />

Dokumentation und Administration,<br />

der „Bürokrator“. Dieser<br />

wird nun Standard in allen Teams<br />

der Wohnstätten und soll Schritt<br />

für Schritt zu einem universalen Arbeitsinstrument<br />

weiter entwickelt<br />

werden.<br />

15<br />

Berichte/Analysen<br />

Pädagogik mit allen Mitteln<br />

Da viele unserer Klienten nicht<br />

oder nicht ausreichend lesen und<br />

schreiben können, bemühen wir<br />

uns seit Jahren darum, wichtige<br />

Sachverhalte auf visuellem Weg zu<br />

vermitteln. Bilder der entsprechenden<br />

Räume zeigen z.B., welcher<br />

Teil der Hausordnung diese Woche<br />

zu erledigen ist: Die gemeinsame<br />

Planung der Förderung wird durch<br />

Auflegen von Karten, welche den<br />

fraglichen Förderbereich darstellen,<br />

erleichtert.<br />

Bisheriger Höhepunkt dieser Entwicklung<br />

war die Erstellung eines<br />

Kochbuchs, welches auch ohne<br />

Lesekenntnisse benutzt werden<br />

kann. Das Erstellen des zugehörigen<br />

Einkaufszettels wird durch das<br />

Anbringen von bebilderten Aufklebern<br />

auf einem Blatt Papier gelöst.<br />

Die Vermittlung komplexerer Sachverhalte<br />

unterstützen wir durch<br />

selbst erstellte Multimedia-Präsentationen;<br />

momentan ist hier das<br />

Projekt „Heimbeirat“ in Arbeit.<br />

Autorität ohne Konflikt<br />

Herzstück der Arbeit im Haus<br />

Korczak aber ist das Selbstverständnis<br />

aller Teammitglieder. Wir<br />

vermeiden es grundsätzlich, Maßnahmen,<br />

welcher Art auch immer,<br />

gegen den Willen unserer Klienten<br />

durchzusetzen (Ausnahmen siehe<br />

oben).<br />

Wir bemühen uns viel mehr, Partner<br />

unserer Klienten zu sein, indem<br />

wir kompetente Berater<br />

sind. Und in der Tat: Auch Menschen<br />

mit geistiger Behinderung<br />

können verstehen, was man ihnen<br />

erklärt, was die Folgen eines Handelns<br />

sein können usw.<br />

Manchmal freilich wollen sie das<br />

nicht; dann dürfen sie aber auch<br />

(im Rahmen) schlechte Erfahrungen<br />

machen – ganz normal.<br />

Gerhard Selig

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