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Dr. Werner Walser, Schaan

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Man konnte erkennen, dass die Gegenseite der Fiskalbehörden,<br />

besonders in Deutschland, bereit war zu sprechen,<br />

natürlich nur privat und nicht auf politischer Basis.<br />

Es hat nun keinen Sinn zu jammern. Was geschehen ist,<br />

ist ein Faktor, der nicht mehr wieder gutgemacht werden<br />

kann. Die erlebte Vergangenheit führt zur Gegenwart,<br />

daraus sollte man lernen. Man muss sich wieder auf seine<br />

Tradition und Ursprünge besinnen. Liechtenstein benötigt<br />

wieder eine „Seele der Kultur“, die derzeit nicht<br />

mehr wahrgenommen wird. Die Zukunft wird zeigen, wie<br />

sich die erzielten Abkommen in der Praxis bewähren und<br />

umsetzen. Trotz einer Zeit einer Globalisierung (leider oft<br />

ohne Verantwortung), einer Vernetzung und Kommunikation<br />

ohnegleichen, einer Zeit der Umwertung der Werte,<br />

müssen wir uns auf Jahre einstellen, um das Bild Liechtensteins<br />

wiederum unter anderen Vorzeichen zu erstellen,<br />

um echt, natürlich und anspornend präsentieren zu<br />

können.“<br />

Was wünschen Sie sich persönlich für<br />

das neue Jahr und für die Zukunft?<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Werner</strong> <strong>Walser</strong>: „Für unsere Zukunft wünschte ich mir<br />

in einer eigenen Lebensgestaltung weniger Manipulation<br />

durch Medien, Umwelt, Behörden und Politik. Die Bedeutung<br />

der Grosseltern muss mehr anerkannt werden. Sie<br />

erfüllen oft Aufgaben, die man in früheren Zeiten nicht<br />

notwendig hatte. Der Glaube im religiösen Sinne kann<br />

eine Basis für eine weitere Lebensgestaltung auch für einen<br />

alten Menschen sein.<br />

Horizont<br />

„Alt sein ist kein Verdienst,<br />

sondern eine Gnade.<br />

Für mich ist das Alter als<br />

eine Herausforderung anzusehen,<br />

indem ich noch<br />

im Alter von 84 Jahren im<br />

Berufsleben stehe.<br />

Ich fühle mich immer noch<br />

jeden Tag als Anfänger.”<br />

Ich wünschte mir, dass wir uns als Gäste dieser Erde erkennen<br />

und uns auch so benehmen, dass unser zu Hause<br />

und unsere Heimat nicht durch die Folgen der Klimaveränderung<br />

zerstört wird und dass wir uns den Vorwurf der<br />

jetzt noch jungen Menschen ersparen können, die dann<br />

sagen werden, dass die Alten diesbezüglich nichts erkannt<br />

haben und die Politik völlig versagt hat.<br />

Bernard Shaw sagte einmal: „Jugend ist eine schöne Zeit,<br />

nur schade, dass sie an Halbwüchsige verschwendet<br />

wird.“ Ich möchte diesem satirischen Spruch nicht folgen,<br />

denn gerade im Alter bräuchte man die Jugend, die Risiken<br />

eingeht und entsprechende Visionen haben kann,<br />

die verwirklicht oder nicht verwirklicht, aber dennoch mit<br />

einer unglaublichen Unberührtheit und mit einem Elan angegangen<br />

werden. Es ist für mich wichtig, dass nicht die<br />

Anzahl der Jahre zählt, sondern dass sich besonders im<br />

Alter die Anzahl der Freunde, soweit sie noch leben, nicht<br />

verringert und Freundschaft als höchstes Gut gewertet<br />

werden kann. Sibelius hat einmal gesagt: „Mensch, werde<br />

wesentlich!“ Wie recht hatte er! Man sollte sich im Alter,<br />

wie ich schon einmal gesagt habe, auf das Wesentliche<br />

beschränken und im Wesentlichen einen Sinn sehen. Dies<br />

ist aber auch ein Zeichen der Reife.<br />

Ich wünschte mir, dass ich auch einmal sagen könnte, wie<br />

Goethe es zum Ausdruck gebracht hat: „Wer immer strebend<br />

sich bemüht, den werden wir erlösen!“<br />

60plus I 39

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