Nostalgische Abiturfahrt - Justus-von-Liebig-Gymnasium Neusäß
Nostalgische Abiturfahrt - Justus-von-Liebig-Gymnasium Neusäß
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<strong>Nostalgische</strong> <strong>Abiturfahrt</strong> – oder:<br />
Zurück zum Anfang vom Ende<br />
Das gibt es wohl nicht oft: Eine Klasse verabredet sich 30 Jahre nach ihrem Abitur<br />
zu einer Neuauflage ihrer <strong>Abiturfahrt</strong> und fordert auch noch ihre damaligen<br />
Begleitlehrer zum Mitkommen auf. So geschehen in der Osterferien 2008. Nicht die<br />
ganze Klasse 13b des Abiturjahrganges 1978, aber ein harter Kern da<strong>von</strong>, trifft<br />
sich mit ihren beiden Junglehrern <strong>von</strong> damals, Hans Ried und Dieter Janson, in<br />
der Woche nach Ostern im Flughafen Memmingen. Großes Hallo, freudiges<br />
Wiedersehen und allgemeine Verbrüderung. Sehr vorteilhaft für die Jung/Alt-Lehrer:<br />
Der Altersunterschied hat sich relativ sehr zu ihren Gunsten verändert. Die Damen<br />
und Herren Schüler <strong>von</strong> damals sind 48, 49, gar schon 50 Jahre alt, haben den<br />
Zenit ihres beruflichen Lebens auch schon überschritten und wundern sich, dass<br />
die beiden Lehrer-Typen <strong>von</strong> damals immer noch im Dienst, konditionell noch ganz<br />
gut drauf und auch sonst nicht uralt sind. Und dann die ehemaligen Schüler: der<br />
Chef eines namhaften mittleren Unternehmens in <strong>Neusäß</strong>, selbst Schülervater eines<br />
Neusässer Abiturienten; ein Museumsdirektor aus Fürstenfeldbruck, ein<br />
Stabsoffizier im Bundesverteidigungsministerium, ein Apotheker aus Niederbayern,<br />
eine Lehrerkollegin aus dem Augsburger Raum, eine frei schaffende Grafikerin aus<br />
München, und schließlich eine dreifache Mutter, Schülermutter, damals die Seele<br />
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der Klasse und heute immer noch die, die anschafft und den Laden zusammenhält.<br />
Man hat sich inzwischen jährlich getroffen, in großem Stile mindestens zu den 5-<br />
Jahr-Feiern des Abiturs. Und immer sind viele gekommen, obwohl inzwischen teilweise<br />
in herausragenden Positionen tätig und über ganz Europa verstreut. Wie ist<br />
ein solcher Zusammenhalt möglich? Die 13b <strong>von</strong> 1978 war die letzte Klasse vor<br />
Einführung der Kollegstufe. Es war eine „Tagesheimklasse“, täglich zusammen <strong>von</strong><br />
08-16.00 Uhr, Unterricht auch am Samstag. „Mit niemand haben wir mehr Zeit verbracht<br />
als mit unseren Mitschülern, nicht mit unseren Geschwistern, Freunden<br />
oder Nachbarskindern“, erklärt Reinhard Jacob, damals Klassensprecher und heute<br />
immer noch der Ansager.<br />
1978 hat die 13b sich die noch recht frischen Lehrer Ried und Janson für ihre<br />
<strong>Abiturfahrt</strong> nach Rom ausgesucht. Nicht Lehrer haben eine Fahrt angeboten und<br />
Schüler haben sich in entsprechende Listen eingeteilt. Das alte Quartier, Pensione<br />
Nardizzi, nicht weit <strong>von</strong> Statione Termini gelegen, ein typisches römisches<br />
Etagenhotel, war jetzt leider belegt. Aber es musste natürlich besucht werden. Den<br />
alten Aufzug mit dem schmiedeeisernen Förderkorb gibt es noch, aber siehe da:<br />
Das einstige Schülerquartier hat sich zu einer mehrsternigen Herberge gemausert.<br />
In zehn Jahren werden wir dort wohnen, dann zum 40-Jährigen, s.G.w.u.w.l..<br />
In Erinnerung an die gelungene <strong>Abiturfahrt</strong> <strong>von</strong> damals haben wir Rom kreuz und<br />
quer durchstreift, haben wie damals in der knappen Woche ein riesiges Programm<br />
abgearbeitet und dabei sehr viel gelacht und viele gute Gespräche geführt, über die<br />
Berufsgrenzen hinweg, zwischen nicht mehr ganz jungen Ehemaligen und Nochimmer-Lehrern.<br />
Wir haben eine wunderschöne Woche erlebt, die keiner missen<br />
möchte und um die uns wohl viele beneiden!<br />
Dieter Janson<br />
Andreas David, 7b<br />
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