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Overspray-Abscheidung im Zyklon – Erfahrungen aus dem ...

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eiche Opt<strong>im</strong>ierungsmöglichkeiten.<br />

Diese sollen bewusst nicht Gegenstand<br />

dieses Artikels sein, ebensowenig<br />

wie andere Behandlungsmethoden<br />

des <strong>Overspray</strong>s wie die inzwischen eingeführte<br />

innerbetriebliche Rückgewinnung.<br />

Ein erstes Modellprojekt<br />

Einer der ersten Anwender der<br />

Trockenabscheidung durch <strong>Zyklon</strong>e<br />

bei mittlerem Lackdurchsatz war ein<br />

Produktionsbetrieb, der Aluminiumteile<br />

lackiert. Die Aufgabe, unterschiedlichste<br />

Kleinteile in teilweise<br />

kleinen Serien in zahlreichen Farbtönen<br />

zu lackieren, erforderte eine Anlage<br />

mit drei Spritzkabinen, alle <strong>aus</strong>gerüstet<br />

mit konventioneller Nassabscheidung<br />

und automatischem Schlamm<strong>aus</strong>trag.<br />

Der Betrieb hatte sich entschlossen,<br />

<strong>im</strong> Rahmen eines größeren Umb<strong>aus</strong><br />

der Lackiererei seine Spritzkabinen<br />

mit Nassabscheidung nicht wieder<br />

zu installieren und statt dessen eine<br />

neue Lackieranlage mit Trockenabscheidung<br />

einzubauen. Lacksystem<br />

(lösemittelhaltige Einbrennlacke) und<br />

Applikation (manuell elektrostatisch)<br />

wurden auch nach der Umstellung beibehalten.<br />

Der Umbau wurde von <strong>dem</strong><br />

Planungsbüro AB Anlagenplanung,<br />

Ach<strong>im</strong>, konzipiert und betreut. Besonders<br />

bewährt hat sich - auch vor den<br />

Hintergrund einer möglichen finanziellen<br />

Förderung <strong>–</strong> eine enge Abst<strong>im</strong>mung<br />

von Betrieb, Anlagenplaner und<br />

der Niedersächsischen Gesellschaft<br />

zur Endablagerung von Sonderabfall<br />

(NGS), Hannover, als begleitender<br />

Institution und Berater.<br />

Ein wesentliches Ziel der Maßnahme<br />

bestand darin, die Koagulierung<br />

des <strong>Overspray</strong>s durch ein Verfahren zu<br />

ersetzen, das die Entstehung von<br />

Lackschlamm vermeidet. Dieser Teil<br />

des Vorhabens wurde von der niedersächsischen<br />

Landesregierung <strong>im</strong> Interesse<br />

einer Vermeidung besonders überwachungsbedürftiger<br />

Abfälle („Sonderabfälle“)<br />

finanziell gefördert, und<br />

zwar als Investition, deren Amortisati-<br />

JOT 3|2000<br />

on nicht aufgrund der eingesparten<br />

Entsorgungskosten zu erwarten war.<br />

Eng verbunden mit diesem Umbau<br />

war die Opt<strong>im</strong>ierung der Abluftanlage<br />

der Spritzkabinen, die bis dahin ein<br />

sehr großes Volumen zu bewältigen<br />

hatten. Als Beispiel einer Installation<br />

in der betrieblichen Praxis wurde nach<br />

einiger Zeit des Routinebetriebs das<br />

Vorhaben von der NGS dokumentiert<br />

(NGS-Empfehlung 23). Im Modellbetrieb<br />

war die Entscheidung für ein Verfahren<br />

ohne Koagulierung, Wasserbad<br />

und dergleichen schon in einem frühen<br />

Stadium gefallen, so dass sich die Frage<br />

nach anderen Ansätzen zur Opt<strong>im</strong>ierung<br />

der Lackiererei nicht mehr<br />

stellte, sondern nun die Daten der neuen<br />

Anlage mit denjenigen der früheren<br />

zu vergleichen waren. Alle Zahlen wur-<br />

Beispiel einer Lackierkabine mit <strong>Zyklon</strong>abscheidung<br />

den von <strong>dem</strong> Betrieb ermittelt und als<br />

Basis für die Dokumentation zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Die frühere Nasslackieranlage des<br />

Betriebes war charakterisiert durch<br />

einen Lackeinsatz von etwa 12 t/a, <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> wiederum 9 t/a <strong>aus</strong>getragener<br />

Lackschlamm sowie 18 m3 verbrauchtes<br />

Kabinenwasser resultierten. Im<br />

Hinblick auf die Koagulierung wurde<br />

eine extrem kostenintensive Situation<br />

NASSLACKIEREN<br />

von etwa 40 000 DM/a für mehrere<br />

Chemikalien angetroffen, die wiederum<br />

in relativ hoher Lackschlammenge<br />

resultierte. Dies illustriert eine häufige<br />

Konstellation in Betrieben, nämlich<br />

eine Koagulierung, deren Kosten durch<br />

opt<strong>im</strong>ale Abst<strong>im</strong>mung von Lacksystem,<br />

Koaguliermittel und dessen<br />

Dosierung häufig noch bedeutende<br />

Kostensenkungspotentiale birgt. Dennoch<br />

gibt es auch best<strong>im</strong>mte Konstellationen,<br />

wo <strong>aus</strong> betrieblichen Gründen<br />

nicht genau dosiert werden kann, so<br />

dass das Opt<strong>im</strong>ierungspotential geringer<br />

als erwartet <strong>aus</strong>fallen kann.<br />

Nach <strong>dem</strong> Umbau bestehen zwei 6m-Kabinen<br />

mit Trockenabscheidung<br />

durch <strong>Zyklon</strong>e mit jeweils einer nachgeschalteten<br />

Filtermatte als Polizeifilter.<br />

Insgesamt spart der Betrieb in der<br />

Lackiererei jährlich etwa 60 000 DM an<br />

Material- und Energiekosten sowie<br />

etwa 20 000 Mark an Entsorgungskosten<br />

ein. Neben diesen ökonomischen<br />

Effekten ergab sich als ein wesentliches<br />

Kriterium die Verbesserung des<br />

Arbeitsumfeldes für die Mitarbeiter:<br />

Es entfällt die gesamte Koagulierung<br />

mit allen Zusatzaufgaben wie <strong>dem</strong><br />

Umgang mit Chemikalien und lösemittelhaltigem<br />

Lackkoagulat.<br />

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