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Blach Report - Achtung

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08_<br />

BLACHREPORT ROUNDTABLE<br />

Evelyn Hosang, Stefanie Lemmermann (Foto: <strong>Blach</strong><strong>Report</strong>) Aimé Sans, Birgit Lukidis-Halama (Foto: <strong>Blach</strong><strong>Report</strong>)<br />

Entwicklung. Viele Kunden fordern diese Beratung<br />

aber auch ein. Sie wollen wissen, wie sie ihre<br />

Livekommunikation unter strategischen Gesichtspunkten<br />

gestalten und in ihre Gesamtkommunikation<br />

integrieren, um den Erfolg zu maximieren.<br />

Michael Leroudier: Wenn ich mich als Eventagentur<br />

so eng aufstelle, wird dem Auftraggeber<br />

der Glaube daran fehlen, dass ich auch den<br />

Blick für das Ganze habe. Es hängt also oft mit<br />

der eigenen Positionierung und der Wahrnehmung<br />

beim Auftraggeber zusammen.<br />

Thorsten Wilhelm: Ich würde die Beratungskompetenz<br />

als Voraussetzung für eine gut aufgestellte<br />

Agentur sehen. Die Markenführung wird aber<br />

weder bei der Eventagentur noch einer PR-Agentur<br />

oder einer Werbeagentur richtig angesiedelt<br />

sein. Jeder fordert das für sich ein, Anspruch und<br />

Realität liegen hier aber weit auseinander.<br />

Evelyn Hosang: Es ist aber auch nicht negativ,<br />

eine Leistung wie die Livekommunikation mit<br />

hoher Professionalität zu erbringen und für das<br />

Gesamtergebnis mit anderen Anbietern wie<br />

den PR-Agenturen zusammenzuarbeiten, die<br />

vielleicht von der Aufstellung eher den Blick für<br />

die Gesamtsituation haben. Gemeinsam lassen<br />

sich sehr kreative Projekte entwickeln.<br />

Peter Cramer: Gerade größere Agenturnetzwerke<br />

stehen sich aber manchmal mit ihrer<br />

Profitcenter-Struktur selbst im Weg. Wenn es<br />

kein übergreifendes Planning im Vorfeld gibt,<br />

könnte bereits intern ein Wettbewerb um die<br />

optimalen Kommunikationskanäle entstehen.<br />

Michael Vagedes: Die Diskussion, wer führt<br />

eine Marke, ist ja ergebnisoffen seit Jahren.<br />

Viele Anbieter proklamieren das für sich. Letztendlich<br />

lässt es sich weder herbeidiskutieren<br />

noch bestimmen, sondern folgt oft individuellen<br />

Strukturen, ist manchmal persönlichkeitsabhängig<br />

und darüber hinaus von der Organisation<br />

eines Unternehmens bestimmt. Ich per-<br />

sönlich glaube, dass Eventagenturen auf Dauer<br />

keine strategische Kompetenz bekommen.<br />

Das schmerzt jetzt vielleicht ein bisschen, entspricht<br />

aber wohl den tatsächlichen Gegebenheiten.<br />

Dennoch müssen wir darüber nachdenken,<br />

wie wir uns in Zukunft positionieren<br />

– das gilt auch oder besonders für Agenturen,<br />

die Teil eines größeren Netzwerkes sind.<br />

<strong>Blach</strong><strong>Report</strong>: Müssen Eventagenturen neue<br />

Leistungen entwickeln, um sich auf künftige<br />

Herausforderungen vorzubereiten?<br />

Jürgen Hörner: Es müssen nicht neue Leistungen<br />

im Sinne einer Portfolioerweiterung sein,<br />

sondern kann auch eine Spezialisierung bedeuten.<br />

Wichtig erscheint mir die klare Positionierung<br />

hinsichtlich Leistungen und Positionierung.<br />

Nach meiner Meinung hat das Prinzip<br />

Bauchladen keine Zukunft.<br />

Aimé Sans: Eine eindeutige Positionierung als<br />

Botschaft an den Markt ist seriös und bringt<br />

mehr als der Wunsch, alles irgendwie machen<br />

zu wollen und sich dabei durch die Projekte<br />

mit unklarem Ausgang durchzuwinden.<br />

Stefanie Lemmermann: Wir konzentrieren uns<br />

auf unser Kerngeschäft, um dem Auftraggeber,<br />

mit dem wir teilweise mehrjährige Verträge<br />

geschlossen haben, die bestmöglichen Leistungen<br />

anbieten zu können. Eine Portfolioerweiterung<br />

ist nicht unser Ziel.<br />

<strong>Blach</strong><strong>Report</strong>: Sind Prozessoptimierer, die logistische<br />

Leistungen für Events erbringen, die<br />

neuen Wettbewerber der Agenturen?<br />

Peter Cramer: Ich denke schon. Bei entsprechender<br />

Aufstellung wird es den Eventagenturen<br />

auch gut tun, auf den Einkauf von Leistungen<br />

für ihre Auftraggeber zumindest teilweise<br />

zu verzichten. Es gibt da diesen Spruch,<br />

dass ein Eventmanager einen kennt, der einen<br />

kennt, der Paul McCartney kennt. Genau das<br />

Michael Vagedes, Hans-Peter Knödler (Foto: <strong>Blach</strong><strong>Report</strong>)<br />

braucht man für das seriöse Geschäft in der<br />

Livekommunikation nicht.<br />

Michael Leroudier: Es gibt Prozessoptimierer<br />

und es gibt auch Einkaufsabteilungen bei den<br />

Auftraggebern, die einen Teil der bisherigen<br />

Wertschöpfungskette vieler Agenturen durch<br />

direkten Einkauf abdecken. Bei den DAX-Unternehmen<br />

wird sich das wahrscheinlich durchsetzen.<br />

Ich kann allerdings die Auswirkungen<br />

auf den Mittelstand nicht einschätzen.<br />

Ralf Specht: Das sind Veränderungen in der Organisationsstruktur,<br />

die die gesamte Kommunikationsbranche<br />

betreffen. Für uns bedeutet<br />

das eine Konzentration auf das Kerngeschäft.<br />

Wir müssen mit unseren Leistungen für den<br />

Auftraggeber einen Mehrwert generieren.<br />

Hans-Peter Knödler: Wir müssen für Eventprojekte<br />

das Konzept entwickeln und die Fäden<br />

zusammenhalten. Wer dann das Catering und<br />

Hotelbetten einkauft, wird sich noch herausstellen.<br />

Die richtige Beratung wird der Auftraggeber<br />

von uns erwarten.<br />

Aimé Sans: Die Emotionalisierung von Botschaften<br />

und die Motivation von Menschen<br />

sind als Themen ganz klar bei uns platziert, dafür<br />

haben wir bisher auch die Leistungen und<br />

die Logistik eingekauft. Ich muss das nicht immer<br />

selbst machen, habe aber meine eigenen<br />

Erwartungen an die Qualität. Das muss sich<br />

vereinbaren lassen. Wer übernimmt sonst die<br />

Verantwortung für das Ergebnis?<br />

Evelyn Hosang: Prozessoptimierer bringen im<br />

Gesamtmarkt nur eine Verschiebung. Was zumindest<br />

den kleineren Agenturen Probleme<br />

machen dürfte, bei denen der Einkauf von<br />

Leistungen und die Integration in Projekte einen<br />

wichtigen Teil der Einnahmen ausmachen.<br />

Auf der anderen Seite führt das zu mehr Transparenz<br />

und hilft dabei, Honorare und Einkaufsleistungen<br />

sauber zu trennen.<br />

BLACHREPORT 18/09

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