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Transfer und Vernetzung - Gender Qualifizierung für die ...

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<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit<br />

TRANSFER UND VERNETZUNG<br />

Dokumentation des Workshops vom 23. bis 25. Februar 2007<br />

im ver.di Bildungs- <strong>und</strong> Begegnungszentrum Clara Sahlberg in Berlin<br />

Karin Derichs-Kunstmann (Hrsg.)<br />

FORSCHUNGSINSTITUT ARBEIT BILDUNG PARTIZIPATION<br />

Materialien aus der Frauen- <strong>und</strong> Geschlechterforschung, Bd. 9


I NHALTSVERZEICHNIS<br />

<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit – <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong><br />

Karin Derichs-Kunstmann<br />

3<br />

Die am GeQuaB-Projekt beteiligten Verbände <strong>und</strong> Organisationen 6<br />

Das GeQuaB-Team 7<br />

Die Teilnehmenden der GeQuaB-Lehrgänge 8<br />

Workshop „<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit“ - Programm 9<br />

Das Modellprojekt „<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit“<br />

Karin Derichs-Kunstmann<br />

<strong>Gender</strong>-Kompetenz in der Bildungspraxis - Die GeQuaB-Praxisprojekte<br />

Victoria Schnier<br />

<strong>Gender</strong> in Seminaren – Eine Werkstatt zur Annäherung<br />

Volker Kurzweg<br />

- 2 -<br />

Außerschulische Jugendbildung in der Jugendbildungsstätte Welper - Querschnittsaufgabe<br />

„<strong>Gender</strong> Mainstreaming im Schulalltag“<br />

Ulla Rothe<br />

<strong>Gender</strong> <strong>und</strong> Migration als Thema der politischen Jugendbildung<br />

Friedhelm Jostmeier<br />

Männer lernen anders – Frauen auch!<br />

Bruce Pye<br />

“Aller Anfang ist ... gar nicht so schwer“ Betriebsverfassung: Einführung <strong>und</strong> Überblick<br />

Eva Schabirosky <strong>und</strong> Monika Rietze<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming im Väterseminar 2005<br />

Jörg Bewersdorf<br />

<strong>Gender</strong> <strong>und</strong> kontinuierliche Teamentwicklung im Tätigkeitsfeld politische Jugendbildung<br />

Elke Wilhelm<br />

Konsequenzen von <strong>Gender</strong> Mainstreaming <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit in Organisationen <strong>und</strong> Verbänden<br />

Gesprächsr<strong>und</strong>e mit Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern der beteiligten Verbände <strong>und</strong><br />

Organisationen<br />

Verleihung der Zertifikate an <strong>die</strong> Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der <strong>Gender</strong>-<br />

<strong>Qualifizierung</strong><br />

Wie geht es weiter? <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 56<br />

Liste der Teilnehmenden 60<br />

Impressum 62<br />

SEITE<br />

11<br />

13<br />

16<br />

20<br />

23<br />

26<br />

30<br />

34<br />

37<br />

42<br />

53


Karin Derichs-Kunstmann<br />

<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit –<br />

<strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong><br />

Vom 23. bis 25. Februar 2007 fand im ver.di Bildungs- <strong>und</strong><br />

Begegnungszentrum Clara Sahlberg in Berlin-Wannsee der<br />

Workshop „<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit –<br />

<strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong>“ statt. Zu <strong>die</strong>sem Workshop<br />

waren vor allen Dingen <strong>die</strong> Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Teilnehmer der drei parallelen Lehrgänge des vom<br />

B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Forschung geförderten<br />

Modellprojektes <strong>und</strong> <strong>die</strong> Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter der<br />

am Projekt beteiligten Verbände eingeladen.<br />

Ziele des Workshops waren<br />

• <strong>die</strong> Darstellung des Konzeptes <strong>und</strong> der Ergebnisse des <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong>sprojektes,<br />

• <strong>die</strong> Präsentation ausgewählter Praxisprojekte der Teilnehmenden,<br />

• <strong>die</strong> Verleihung der Zertifikate <strong>für</strong> eine erfolgreiche Teilnahme,<br />

• der <strong>Transfer</strong> der Konzepte geschlechtergerechter Bildungsarbeit <strong>und</strong> geschlechtergerechter<br />

Programmqualität in <strong>die</strong> beteiligten Organisationen <strong>und</strong> Verbände,<br />

• <strong>die</strong> <strong>Vernetzung</strong> der am Modellprojekt Beteiligten,<br />

• sowie Überlegungen zur weiteren Zusammenarbeit.<br />

• Nicht zuletzt wollten wir den gelungenen Abschluss der <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> mit allen Beteiligten<br />

feiern.<br />

Dieser Workshop bildete den Abschluss einer zweijährigen <strong>Qualifizierung</strong> in den Jahren 2005 <strong>und</strong><br />

2006. 49 Personen, 26 Frauen <strong>und</strong> 23 Männer haben an den Seminaren teilgenommen. 45 von ihnen<br />

haben insgesamt 35 Praxisprojekte – z. T. im Tandem – entwickelt <strong>und</strong> durchgeführt, in denen das<br />

Gelernte umgesetzt worden ist. Da<strong>für</strong> haben 24 Frauen <strong>und</strong> 21 Männer ein Zertifikat als <strong>Gender</strong> Trainerin<br />

bzw. <strong>Gender</strong> Trainer <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit erhalten. Die Verleihung der Zertifikate <strong>und</strong> <strong>die</strong> anschließende<br />

gemeinsame Feier waren der Höhepunkt des Workshops (siehe S. 53ff.).<br />

Als Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vielfalt <strong>und</strong> Qualität der Praxisprojekte haben acht der GeQuaB-Teilnehmenden<br />

bei dem Workshop ihre Praxisprojekte präsentiert. Diese bilden den Mittelpunkt der vorliegenden Dokumentation<br />

(S. 16ff.). Zuvor haben Karin Derichs-Kunstmann <strong>und</strong> Victoria Schnier in das Konzept<br />

(S. 11f.) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Gesamtheit der Praxisprojekte eingeführt (S. 13ff.).<br />

- 3 -


Der Anspruch des Projektes bestand immer auch darin, in <strong>die</strong> beteiligten Verbände hineinzuwirken<br />

um <strong>die</strong> Umsetzung von <strong>Gender</strong> Mainstreaming in den Verbänden zu unterstützen <strong>und</strong> voranzutreiben.<br />

Ob <strong>und</strong> wie <strong>die</strong>ses geschehen ist <strong>und</strong> wie <strong>die</strong> weitere Arbeit aussehen kann, war der Gegenstand<br />

einer Gesprächsr<strong>und</strong>e von acht VertreterInnen der beteiligten vier Verbände. Die positiven<br />

Wirkungen der <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> wurden ebenso betont wie <strong>die</strong> Notwendigkeit weiterer Umsetzungsanstrengungen<br />

(vgl. S. 42ff.). Weitere Verabredungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> zukünftige Arbeit innerhalb der<br />

Verbände <strong>und</strong> zwischen den Verbänden wurden am letzten Tag des Workshops getroffen. Die Ergebnisse<br />

<strong>die</strong>ser Arbeitsgruppen wurden festgehalten (S. 56ff.).<br />

Aber nicht nur durch Reden, Präsentationen <strong>und</strong> Diskussionen wurde auf das uns gemeinsam beschäftigende<br />

Thema, Realität <strong>und</strong> Veränderungsnotwendigkeiten der Geschlechterverhältnisse in der<br />

Gesellschaft eingegangen. Am Beginn des Workshops wurden alle Beteiligten durch soziometrische<br />

Aufstellungen miteinander bekannt gemacht. Am zweiten Tag haben zwei Pantomiminnen aus Berlin,<br />

<strong>die</strong> Gruppe ‚mimix’, mit ihren Mitteln das Thema visualisiert (siehe S. 52). Den Abschluss des Workshops<br />

gestaltete <strong>die</strong> Frankfurter Kabarettistin Hilde Wackerhagen, <strong>die</strong> mit scharfer Satire das Thema<br />

Geschlechtergerechtigkeit von einer ganz anderen Seite beleuchtete.<br />

Ich habe bei dem Workshop in meiner Begrüßungsrede gesagt, dass ich stolz bin auf das Projekt,<br />

stolz darauf, dass wir es durchführen durften, stolz darauf, dass wir so viele Frauen <strong>und</strong> Männer damit<br />

erreichen konnten, stolz darauf, dass so viele <strong>und</strong> so vielfältige Praxisprojekte durchgeführt wurden.<br />

Ein derartiges Projekt hat immer einen Vorlauf, Vorstellungen von dem, was man erreichen will<br />

<strong>und</strong> Veränderungen im Laufe der gemeinsamen Arbeit. Dieses Projekt stellt insofern eine Besonderheit<br />

dar, es sind fast genau <strong>die</strong> Produkte entstanden, <strong>die</strong> ich mir seit Jahren als Ergebnis vorgestellt<br />

hatte. Wir haben in vier Verbänden hauptberufliche, nebenberufliche <strong>und</strong> freiberufliche Pädagoginnen<br />

<strong>und</strong> Pädagogen erreicht. Diese haben in ihren Projekten in so vielfältiger Weise <strong>Gender</strong>-Kompetenz<br />

in <strong>die</strong> Praxis umgesetzt, wie man es sich nur vorstellen kann. Insofern glaube ich sagen zu können,<br />

dass ich mit Recht stolz auf <strong>die</strong> Ergebnisse des Projektes bin.<br />

An <strong>die</strong>sem positiven Ergebnis waren viele Menschen beteiligt, denen ich an <strong>die</strong>ser Stelle danken<br />

möchte. Da sind zuerst <strong>die</strong> Mitglieder der beiden TrainerInnen-Teams zu nennen, Gerrit Kaschuba,<br />

Carlos Lächele <strong>und</strong> Ralf Lange, ebenso wie Victoria Schnier <strong>und</strong> Thomas Krause, <strong>die</strong> <strong>die</strong> beiden<br />

Teams unterstützt haben. Und nicht zuletzt <strong>die</strong> Praktikantinnen Schirin Dechert, Joycelen Ujara <strong>und</strong><br />

Sabine Wieczorek.<br />

Leider ist ein Mitglied des Teams nicht mehr unter uns, Carlos Lächele ist im Mai 2007 verstorben. Er<br />

konnte im Februar 2007 noch beim Workshop des GeQuaB-Projektes dabei sein <strong>und</strong> den erfolgreichen<br />

Abschluss gemeinsam mit uns feiern. Wir haben mit ihm einen Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kollegen verloren.<br />

Wir wissen, wie wichtig sein Beitrag <strong>für</strong> das Gelingen des Projektes war <strong>und</strong> trauern um ihn.<br />

- 4 -


Ohne <strong>die</strong> konstruktive Mitarbeit der Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer der drei GeQuaB-Lehrgänge<br />

<strong>und</strong> vor allen Dingen <strong>die</strong> von ihnen entwickelten Praxisprojekte hätte das Projekt nicht so erfolgreich<br />

sein können. Ihnen gilt unser ganz besonderer Dank.<br />

Das Projekt wurde von einer Lenkungsgruppe begleitet, in der <strong>die</strong> beteiligten Verbände durch folgende<br />

Personen vertreten waren: Dr. Hannelore Chiout (AdB), G<strong>und</strong>ula Frieling (DVV), Barbara Menke<br />

(BAK AuL), Herbert Schmidt, Ilona Schulz-Müller <strong>und</strong> Carola Schwirn (ver.di). Ihre Unterstützung hat<br />

wesentlich zum Gelingen des Projektes beigetragen, da<strong>für</strong> möchten wir ihnen danken.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung da<strong>für</strong>, dass wir <strong>die</strong>ses Projekt durchführen konnten, war <strong>die</strong> finanzielle<br />

Förderung durch das B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Forschung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Projektbetreuung<br />

durch den Projektträger DLR. Diese hilfreiche Unterstützung hat <strong>die</strong> gemeinsame Arbeit von Verbänden,<br />

Forschungsinstitut, TrainerInnen <strong>und</strong> Teilnehmenden überhaupt erst ermöglicht. Herzlichen<br />

Dank da<strong>für</strong>.<br />

Der Workshop „<strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong>“ war eine wichtige Etappe des Projektes, aber nicht der Abschluss.<br />

Die Ergebnisse der gemeinsamen Projektarbeit sollen im November 2007 der Fachöffentlichkeit<br />

vorgestellt werden <strong>und</strong> <strong>für</strong> das Jahr 2008 ist <strong>die</strong> Veröffentlichung eines „<strong>Gender</strong> Manuals“<br />

geplant.<br />

Wir hoffen, dass <strong>die</strong>se Dokumentation den Leserinnen <strong>und</strong> Lesern einen Einblick in <strong>die</strong> Vielfalt <strong>und</strong><br />

Qualität der Arbeit des GeQuaB-Projektes gibt <strong>und</strong> ihnen Lust darauf macht, sich weitergehend mit<br />

<strong>Gender</strong>-Kompetenz in der Bildungsarbeit auseinanderzusetzen.<br />

Recklinghausen, im November 2007<br />

- 5 -


- 6 -<br />

Die am GeQuaB-Projekt beteiligten Verbände <strong>und</strong> Organisationen<br />

„<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit“ ist ein Modellprojekt, eine Zusammenarbeit zwischen<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis, mit dem Ziel der Zurverfügungstellung von theoretischen Erkenntnissen <strong>für</strong><br />

eine verbesserte Praxis von Bildungsarbeit. Ein derartiges Modellprojekt braucht Partnerorganisationen.<br />

Diese waren in unserem Fall vier Verbände <strong>und</strong> Organisationen der Bildungsarbeit in<br />

Kooperation mit dem FIAB:<br />

Forschungsinstitut Arbeit, Bildung, Partizipation e.V.<br />

Institut an der Ruhr-Universität Bochum<br />

Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V.<br />

B<strong>und</strong>esarbeitskreis Arbeit <strong>und</strong> Leben e.V.<br />

Deutscher Volkshochschulverband e.V.<br />

Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di<br />

Die Evaluierung erfolgte durch das<br />

Tübinger Institut <strong>für</strong> frauenpolitische Sozialforschung e.V.


Das GeQuaB-Team<br />

Dr. Gerrit Kaschuba <strong>und</strong> Ralf Lange - Lehrgang A<br />

- 7 -<br />

Dr. Karin Derichs-Kunstmann <strong>und</strong> Carlos Lächele – Lehrgänge B <strong>und</strong> C<br />

Thomas Krause <strong>und</strong> Victoria Schnier - Assistenz


Die Teilnehmenden der GeQuaB-Lehrgänge<br />

LL<br />

Lehrgang B<br />

- 8 -<br />

Lehrgang A<br />

Lehrgang C


WORKSHOP<br />

- 9 -<br />

<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit - <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong><br />

23. – 25. Februar 2007, Berlin<br />

P ROGRAMM<br />

Freitag, 23. Februar 2007<br />

14.30 Uhr Begrüßung <strong>und</strong> Eröffnung<br />

Herbert Schmidt, BBZ Berlin-Wannsee, Dr. Karin Derichs-Kunstmann, FIAB<br />

15.30 Uhr Kaffeepause<br />

16.00 Uhr Das Modellprojekt „<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit“<br />

Dr. Karin Derichs-Kunstmann, Victoria Schnier, FIAB<br />

17.00 Uhr <strong>Gender</strong>-Kompetenz in der Bildungspraxis I<br />

Moderation: Dr. Gerrit Kaschuba, Carlos Lächele<br />

Praxisprojekt „Wie kommt <strong>Gender</strong> ins Seminar – Eine Annäherung“<br />

Dr. Volker Kurzweg, Berlin<br />

18.00 Uhr Abendessen<br />

19.00 Uhr <strong>Gender</strong>-Kompetenz in der Bildungspraxis II<br />

Praxisprojekt „Außerschulische Jugendbildung in der JuBi Welper“<br />

Ulla Rothe, Welper<br />

Praxisprojekt „<strong>Gender</strong> <strong>und</strong> Migration als Thema der politischen Jugendbildung“<br />

Friedhelm Jostmeier, Vlotho<br />

Samstag, 24. Februar 2007<br />

09.00 Uhr <strong>Gender</strong>-Kompetenz in der Bildungspraxis III<br />

Moderation: Dr. Karin Derichs-Kunstmann, Ralf Lange<br />

Praxisprojekt „Männer lernen anders – Frauen auch“, Bruce Pye, Nürnberg<br />

Praxisprojekt „Aller Anfang ist gar nicht so schwer –<br />

<strong>Gender</strong>-Aspekte in Einführungsseminaren <strong>für</strong> neue Betriebsratsmitglieder“,<br />

Monika Rietze, Hannover, Eva Schabirosky, Hamburg<br />

10.30 Uhr Vitaminpause<br />

10.45 Uhr <strong>Gender</strong>-Kompetenz in der Bildungspraxis IV<br />

Praxisprojekt „Sowohl als auch – Familie <strong>und</strong> Arbeit: ein Männerthema“<br />

Jörg Bewersdorf, Berlin<br />

Praxisprojekt „<strong>Gender</strong> Mainstreaming Implementierung bei Arbeit <strong>und</strong> Leben Hessen“<br />

Elke Wilhelm, Oberursel


Samstag, 24. Februar 2007<br />

- 10 -<br />

12.30 Uhr Mittagessen<br />

14.00 Uhr Evaluation des Modellprojektes GeQuaB<br />

Abschließende Diskussionen in den drei Lehrgangsgruppen<br />

Moderation: Dr. Gerrit Kaschuba, Sybille Hahn, Victoria Schnier<br />

15.00 Uhr Intermezzo: Die MiMix<br />

Konsequenzen von <strong>Gender</strong> Mainstreaming <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit in Organisationen<br />

<strong>und</strong> Verbänden<br />

Gesprächsr<strong>und</strong>e mit Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern des B<strong>und</strong>esministeriums <strong>für</strong><br />

Bildung <strong>und</strong> Forschung <strong>und</strong> der beteiligten Verbände <strong>und</strong> Organisationen<br />

Moderation: Dr. Gerrit Kaschuba, Ralf Lange<br />

Intermezzo: Die MiMix<br />

16.45 Uhr Stehkaffee<br />

17.00 Uhr Verleihung der Zertifikate<br />

an <strong>die</strong> Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong><br />

Intermezzo: Die MiMix<br />

18.30 Uhr Kulinarischer Abschluss mit Musik, es spielen „Die Kavaliere“<br />

Sonntag, 25. Februar 2007<br />

09.00 Uhr Wie geht es weiter?<br />

<strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong><br />

Kleingruppen nach Verbänden<br />

09.45 Uhr Plenum: Weitere Zusammenarbeit<br />

• in den Organisationen <strong>und</strong> Verbänden<br />

• innerhalb von GeQuaB<br />

• <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

Moderation: Dr. Karin Derichs-Kunstmann, Carlos Lächele<br />

11.15 Uhr Stehkaffee<br />

11.30 Uhr Kabarettistischer Ausklang mit Hilde Wackerhagen, Frankfurt<br />

12.30 Uhr Mittagessen<br />

danach Abreise


Karin Derichs-Kunstmann<br />

Das Modellprojekt „<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit“<br />

Das Modellprojekt<br />

<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong><br />

<strong>Gender</strong> <strong>Qualifizierung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit<br />

B ildungsarbeit<br />

Karin Derichs -Kunstmann<br />

FiAB R ecklinghausen<br />

www.gender-qualifizierung.de<br />

Umfang der <strong>Qualifizierung</strong><br />

Gefördert durch das<br />

Drei parallele Lehrgänge innerhalb von<br />

zwei J ahren (2005 + 2006)<br />

P ro L ehrgang vier Module, je zwei pro J ahr,<br />

von fünf bzw. viertägiger Dauer<br />

E igenarbeit durch Konzeptions erarbeitung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene P raxis, E rprobung <strong>und</strong><br />

B erichterstattung<br />

Ein gemeinsamer <strong>Vernetzung</strong>s-Workshop<br />

zum Aufbau eines MultiplikatorInnen-<br />

Netzwerks<br />

Seminarort von GeQuaB GeQuaB<br />

))) ) ))<br />

ver.di B ildungs- <strong>und</strong> B egegnungs zentrum<br />

Clara S ahlberg<br />

Berlin Wannsee<br />

Angenehmes<br />

Arbeiten<br />

in einer schönen Umgebung<br />

<strong>und</strong> in lichtdurchfluteten R äumen<br />

Ziele von GeQuaB GeQuaB<br />

))) ) ))<br />

- 11 -<br />

S ens ibilis ierung <strong>und</strong> <strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

P raxis geschlechtergerechter<br />

P rogrammqualität<br />

Erwerb von Kenntnissen <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />

in gender-sensibler Konzeptentwicklung<br />

Umsetzung des Gelernten durch P lanung,<br />

Durchführung <strong>und</strong> Auswertung eines<br />

P raxisprojektes<br />

Teilnehmende von GeQuaB GeQuaB<br />

))) ) ))<br />

49 haupt- <strong>und</strong> nebenamtliche<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

von Bildungseinrichtungen<br />

mit mehrjährigen Erfahrungen<br />

in der Weiterbildung<br />

entsandt durch <strong>die</strong> beteiligten<br />

vier Trägerorganisationen<br />

26 F rauen <strong>und</strong> 23 Männer<br />

Didaktisches Konzept von<br />

GeQuaB GeQuaB<br />

))) ) ))<br />

Prozessorientierter Ansatz<br />

Wechsel zwischen theoretischer F<strong>und</strong>ierung<br />

<strong>und</strong> praktischer Anwendung<br />

S ens ibilis ierung als B as is <strong>für</strong><br />

Kompetenzentwicklung<br />

Die Gruppe als L ernort, der dazu <strong>die</strong>nt, das eigene<br />

Konzept zu reflektieren <strong>und</strong> weiter zu entwickeln<br />

Geschlechtergerechte P rogrammqualität nicht<br />

als Zusatzanforderung, sondern als Verbesserung<br />

der eigenen P rofessionalität


Inhalte der GeQuaB GeQuaB<br />

))) ) ))-Lehrg Lehrgänge nge<br />

Modul 1 F rühjahr 2005<br />

<strong>Gender</strong>-Perspektiven in der Weiterbildung.<br />

Theorie, Politik, Praxis<br />

geschlechterbezogene Theorie <strong>und</strong> P olitik<br />

als Gr<strong>und</strong>lage von geschlechtergerechter<br />

B ildungsarbeit<br />

S ens ibilis ierung <strong>für</strong> <strong>Gender</strong>-As pekte<br />

der eigenen B iografie <strong>und</strong> B erufs praxis<br />

Inhalte der GeQuaB GeQuaB<br />

))) ) ))-Lehrg Lehrgänge nge<br />

Modul 3 F rühjahr 2006<br />

Konzepte <strong>und</strong> Methoden<br />

geschlechtergerechter Bildung<br />

Konzeptentwicklung <strong>für</strong> geschlechtergerechte<br />

Bildungsarbeit<br />

Methodenwerkstatt<br />

das T hema Geschlecht methodisch in der<br />

Bildungsarbeit umsetzen<br />

Methoden unter der Geschlechterperspektive<br />

reflektieren<br />

Abschluss von GeQuaB GeQuaB<br />

))) ) ))<br />

45 Teilnehmende erhalten<br />

ein Zertifikat.<br />

21 Männer <strong>und</strong> 24 Frauen<br />

sind jetzt <strong>Gender</strong> Trainer<br />

bzw. <strong>Gender</strong> T rainerinnen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> B ildungsarbeit.<br />

Das Zertifikat wird von den<br />

beteiligten Verbänden der<br />

Weiterbildung anerkannt.<br />

- 12 -<br />

Inhalte der GeQuaB GeQuaB<br />

))) ) ))-Lehrg Lehrgänge nge<br />

Modul 2 Herbs t 2005<br />

Geschlechtergerechte Didaktik<br />

<strong>und</strong> Methodik in der B ildungsarbeit<br />

praxisbezogene Kompetenzvermittlung<br />

auf theoretischer Gr<strong>und</strong>lage, insbesondere<br />

pädagogisch-didaktische Kompetenz<br />

Sensibilisierung <strong>für</strong> <strong>Gender</strong>aspekte<br />

des eigenen professionellen Handelns<br />

sowie Interventionsmöglichkeiten<br />

Inhalte der GeQuaB GeQuaB<br />

))) ) ))-Lehrg Lehrgänge nge<br />

Modul 4 Herbs t 2006<br />

Geschlechtergerechte P rogrammqualität.<br />

Kollegiale B eratung <strong>und</strong> E valuation<br />

P räsentation der P raxisprojekte der<br />

Teilnehmenden<br />

Kollegiale Beratung über <strong>die</strong> Erfahrungen in<br />

<strong>und</strong> mit den P raxisprojekten<br />

Analyse von Bildungsprogrammen unter <strong>Gender</strong>-<br />

Gesichtspunkten<br />

Diskussion von Kriterien <strong>für</strong> <strong>die</strong> geschlechtergerechte<br />

Gestaltung von P rogrammen<br />

<strong>Transfer</strong>- <strong>Transfer</strong><strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong>s-<br />

<strong>Vernetzung</strong>s<br />

Works hop<br />

Präsentation der Ergebnisse des Projektes,<br />

vor allem der P raxis projekte der T eilnehmenden,<br />

T rans fer der Konzepte geschlechtergerechter<br />

Bildungsarbeit <strong>und</strong> geschlechtergerechter<br />

P rogrammqualität in <strong>die</strong> beteiligten<br />

Organisationen <strong>und</strong> Verbände,<br />

<strong>Vernetzung</strong> der am Modellprojekt<br />

B eteiligten <strong>und</strong><br />

F örderung der weiteren Zus ammenarbeit<br />

– auch über Verbandsgrenzen hinweg.


Victoria Schnier<br />

- 13 -<br />

<strong>Gender</strong>-Kompetenz in der Bildungspraxis – Die GeQuaB-Praxisprojekte<br />

<strong>Gender</strong>-Kompetenz<br />

in der Bildungspraxis -<br />

Die GeQuaB-Praxisprojekte<br />

Workshop <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Projekte nach Verbänden<br />

8 Praxisprojekte<br />

10 Praxisprojekte<br />

7 Praxisprojekte<br />

9 Praxisprojekte<br />

Workshop <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Betriebliche<br />

AkteurInnen<br />

7<br />

Bereiche<br />

<strong>Gender</strong><br />

Mainstreaming<br />

Praxisprojekte<br />

Spezielle<br />

Zielgruppen<br />

5 Organis ation<br />

s-<strong>und</strong> Teamentwicklung<br />

8<br />

MultiplikatorInnen<br />

11<br />

Workshop <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Jugendliche<br />

4<br />

Ziel der Praxisprojekte<br />

<strong>Gender</strong>-kompetente Bildungsarbeit anbieten<br />

Lehrgangsinhalte der <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> in der<br />

eigenen B ildungsarbeit umsetzen<br />

Neben der didaktisch-methodischen auch eine<br />

geschlechtertheoretische R eflexion <strong>und</strong> Evaluation<br />

Insgesamt: P lanung <strong>und</strong> Durchführung von<br />

B ildungsangeboten basierend auf<br />

geschlechtertheoretischen Ansätzen<br />

Gebiete<br />

West: 9 Projekte<br />

Works hop T ransfer <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Nord: 8 Projekte<br />

Mitte: 6 Projekte<br />

Süd: 4 Projekte<br />

Works hop T ransfer <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Themen<br />

Works hop T ransfer <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Ost: 8 Projekte<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming-P rozess beim B ayerischen<br />

Volkshochschulverband Erika Aulenbach<br />

<strong>Gender</strong>-Check Lothar Jansen<br />

Teamqualifizierung Helmut L andgraf<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming in der P rojektarbeit<br />

Uwe R oßbach, Maren Organisations-,<br />

Weißhuhn<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming-P Teamentwicklung rozess Münchner<br />

Volkshochschule<br />

Klaus B lanc, Irmengard Matschunas<br />

Arbeitshilfe zur institutionellen <strong>Gender</strong>-Analyse<br />

Kerstin Schumann, Jens Schmidt<br />

Teamentwicklungsprozess in der Jugendbildung<br />

Elke Wilhelm


Workshop <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Workshop <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Themen<br />

Umgang mit heterogenen Teilnehmendengruppen<br />

im E DV-Unterricht Ulrike Maier<br />

<strong>Gender</strong> <strong>und</strong> Migration in der politischen<br />

J ugendbildung Friedhelm Jostmeier<br />

<strong>Gender</strong>-T raining <strong>für</strong> hauptamtliche pädagogische<br />

Mitarbeitende in der Erwachsenenbildung<br />

Wolfgang Nötzold MultiplikatorInnen<br />

Kursleitenden-Fortbildung: Männer lernen anders –<br />

F rauen auch Bruce Pye<br />

Geschlechtergerechtigkeit in der<br />

J ugendbildungsarbeit Heike Wendorff<br />

Workshop <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Themen<br />

- 14 -<br />

Integrationsstrategien von Frauen <strong>und</strong> Männern mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> Ingrid Blankenburg<br />

Geschlechtergerechtes Handeln im Stadtteil<br />

Marion B üchter<br />

<strong>Gender</strong> Mains Spezielle treaming im Zielgruppen Väters eminar<br />

J örg B ewersdorf<br />

Jungen sind anders – L ehrerinnen auch<br />

Martin Karolczak<br />

<strong>Gender</strong> in Kontexten der Weiterbildungsberatung<br />

T homas Krause<br />

Works hop T ransfer <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Themen<br />

Betzavtagoes gender Tina Dürr<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming im E inführungsseminar <strong>für</strong><br />

neue Kursleitende Andreas Ebert, Maria Spieker<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming in der<br />

erwachsenenpädagogischen Gr<strong>und</strong>qualifikation<br />

Monika Engel, Manfred Nousch<br />

Seminare teamen MultiplikatorInnen<br />

– aber bitte geschlechtergerecht<br />

B rigitte B üker, Melanie Maier, Alexander P reidt<br />

Männer – Frauen – Ges<strong>und</strong>heit Ulrike Christiansen<br />

<strong>Gender</strong> in S eminaren – eine Werkstatt zur<br />

Annäherung Volker Kurzweg<br />

Mädchen- <strong>und</strong> jungengerechte Jugendarbeit<br />

Claudia L utze<br />

Works hop T ransfer <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Works hop T ransfer <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07


Themen<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming in der Bildungsarbeit des ver.di<br />

L andesbezirk Hamburg <strong>und</strong> Nord Angela S chäfer<br />

Aktiv in B etrieb <strong>und</strong> Gesells chaft Ulrich Kimpel<br />

R hetorik <strong>für</strong> betriebliche Interessenvertretungen<br />

Tanja Freitag<br />

Seminar <strong>für</strong> Betriebsratsmitglieder BR 3 Harald Beyling<br />

Neue Chancen B etriebliche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwaltung – mehr Frauen in<br />

Führungspositionen AkteurInnen Katja R ickert<br />

Aller Anfang ist ... gar nicht so schwer: S eminar <strong>für</strong><br />

Betriebsratsmitglieder BR 1<br />

Monika R ietze, E va S chabirosky<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming-Seminar beim L andesfrauenrat<br />

Sachsen Elke Teller<br />

Workshop <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Workshop <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Workshop <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

- 15 -<br />

Works hop T ransfer <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Themen<br />

L ebens- <strong>und</strong> B erufs orientierung „Catch the future“<br />

Chris tine R eich, Cars ten Grethe<br />

City Bo<strong>und</strong> – Mission impossible!?<br />

Chris tian R eichert Jugendliche<br />

Kommunikationsseminar <strong>für</strong> Auszubildende<br />

Melanie Bittner<br />

Jugendseminar Klassen-(Team-)Findung<br />

Ulla R othe, Alberto R odriguez<br />

Works hop T ransfer <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07<br />

Works hop T ransfer <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong> 23.-25.02.07


Volker Kurzweg 1<br />

<strong>Gender</strong> in Seminaren – Eine Werkstatt zur Annäherung<br />

- 16 -<br />

Wichtig bei der Planung war auch der Gedanke, das<br />

Seminar in seiner Gesamtheit unter <strong>Gender</strong>-Gesichtspunkten<br />

zu gestalten bzw. zu inszenieren. Unter <strong>die</strong>sem<br />

Gesichtspunkt waren z.B. auch solche Seminarschritte<br />

wie Vorstellungsr<strong>und</strong>e, Namensspiel <strong>und</strong> Anwärmübungen<br />

wichtig. Von Bedeutung ist zudem, dass sich <strong>die</strong> Lehrenden bemühen, sich<br />

persönlich glaubwürdig einzubringen.<br />

Das Seminar lässt sich inhaltlich in unterschiedliche Phasen bzw. Stufen gliedern. Unter dem Titel<br />

„<strong>Gender</strong> im Seminar“ soll diskutiert werden, wie genau <strong>Gender</strong> im Seminar erscheint oder<br />

vorkommt. Dabei soll deutlich werden, dass Frauen <strong>und</strong> Männer sich unterschiedlich verhalten<br />

(können). Zunächst aber soll erkennbar gemacht werden, dass Männer <strong>und</strong> Frauen in<br />

Lernsituationen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zeigen <strong>und</strong> sich Unterschiede<br />

insbesondere in drei Seminarphasen erkennen lassen, nämlich im Rahmen der Orientierung im<br />

Raum bzw. in der Platzwahl, innerhalb der Selbstdarstellung bei der Vorstellung sowie in ihrem<br />

Kommunikationsverhalten.<br />

Hieran schließt sich folgerichtig <strong>die</strong> Frage an, warum sich Männer <strong>und</strong> Frauen unterschiedlich<br />

verhalten - übrigens auch im Team -, um dann zu der Fragestellung zu gelangen, was <strong>die</strong><br />

Teamenden selber tun können. Die Fragestellung, <strong>die</strong> hier im Vordergr<strong>und</strong> steht, ist <strong>die</strong> nach den<br />

Feldern in der Bildungsarbeit, in denen Geschlechterkonstruktionen durch das Team dekonstruiert<br />

werden können. Hierzu wird <strong>die</strong> Teilnehmendengruppe zu einem Brainstorming aufgefordert, in<br />

dessen Rahmen sich diskussionsfähige Kategorien entwickeln lassen sollen.<br />

1 Kontakt: Volker.Kurzweg@t-online.de<br />

Bei <strong>die</strong>sem Projekt handelt es sich um eine Wochenendveranstaltung<br />

<strong>für</strong> Teamende bzw. Teamenden-<br />

Arbeitskreise (TAKs) in ver.di.<br />

Mit dem Titel „Werkstatt zur Annäherung“ ist zugleich<br />

der methodische Ansatz <strong>und</strong> Anspruch des Wochenendseminars<br />

umrissen. Ziel ist es, möglichst jeden<br />

Input aus der eigenen Erfahrung der Teilnehmenden<br />

heraus vorzubereiten <strong>und</strong> anschließend in einer Diskussion,<br />

Übung oder Reflektion zu bearbeiten, damit<br />

<strong>die</strong> Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer ihn sich auf <strong>die</strong>se<br />

Weise wirklich zu Eigen machen können.


- 17 -<br />

Um eine weitere Sensibilisierung <strong>für</strong> das Thema zu erreichen, erfolgt in einem nächsten Schritt<br />

<strong>die</strong> Hinwendung zu einer biografischen Arbeit. Hier sollen <strong>die</strong> jeweiligen Erfahrungen mit<br />

Geschlechterrollen in den eigenen Lernbiografien thematisiert <strong>und</strong> aufgedeckt werden.<br />

In der nächsten Phase geht es dann direkt um <strong>die</strong> geschlechtergerechte Didaktik als Fortsetzung<br />

der bereits am Vortag begonnen Diskussion. In Kleingruppen sollen <strong>die</strong> Teilnehmenden<br />

Anwendungsbeispiele zu den am Vortag gef<strong>und</strong>enen Seminardimensionen finden. Im konkreten<br />

Fall waren <strong>die</strong>s:<br />

Team (Verhalten der Lehrenden):<br />

o Zusammensetzung<br />

o Rollenverteilung / Rollenklärung<br />

o Gleichberechtigung<br />

Themen / Inhalte (Inhaltsdimension)<br />

o Thematisierung von Geschlechter-verhältnissen<br />

o Darstellung oder Ausblendung der Lebenssituationen von Frauen<br />

o Fallbeispiele<br />

Methoden<br />

o ganzheitliche Ansätze<br />

o Einbeziehung, Aktivierung aller TN<br />

o Wechsel der Methoden, des Settings<br />

Sprache<br />

o geschlechtergerechte Sprache<br />

o Kommunikationssituationen<br />

o dekonstruktive Sprache<br />

Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

o zeitliche Lage, Dauer<br />

o Kinderbetreuung<br />

o Saunazeiten <strong>für</strong> Frauen + Männer<br />

o Raumausgestaltung<br />

Hieran schließt sich eine <strong>Transfer</strong>r<strong>und</strong>e an, in der diskutiert werden soll, was in den eigenen<br />

Seminaren ausprobiert werden soll, was man selbst noch zu tun hat <strong>und</strong> wer hierbei helfen<br />

könnte. Beendet wird das Seminar mit einer Abschlussr<strong>und</strong>e zum Gedankenaustausch<br />

Bei der Vorstellung der Geschlechterdimensionen von Lernsituationen kam es mir darauf an,<br />

neben der Präsentation von Unterschieden auch immer auf Gemeinsamkeiten hinzuweisen, vor<br />

allem aber <strong>die</strong> eigene praktische Erfahrung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Rolle der Teamenden in <strong>die</strong> Diskussion<br />

hereinzuholen. In <strong>die</strong>ser Seminarsequenz liegt <strong>für</strong> mich ein entscheidender Kernpunkt <strong>für</strong> das<br />

Verständnis meines Anliegens. Es geht einmal darum, einen Blick <strong>und</strong> ein Gefühl <strong>für</strong> das eigene<br />

„doing gender“ im Seminar zu bekommen <strong>und</strong> zum anderen daraus <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>für</strong> ein<br />

„<strong>und</strong>oing gender“ abzuleiten. Insofern ist der folgende Satz eine Hauptthese meines<br />

Seminarkonzepts: Wenn wir selbst an der Konstruktion, Inszenierung von <strong>Gender</strong> beteiligt sind,


- 18 -<br />

dann ist uns auch das Gegenteil möglich, also der Reproduktion, der Immer-Wieder-Neu-<br />

Inszenierung von Geschlechterverhältnissen entgegen zu wirken!<br />

Daraus kann sich dann folgerichtig <strong>die</strong> Frage ableiten, was wir als Teamende <strong>für</strong> das <strong>und</strong>oing<br />

gender tun können, wie wir uns als Teamerinnen <strong>und</strong> Teamer dazu verhalten sollen - wenn wir<br />

es denn wollen.<br />

Rückblickend lassen sich <strong>die</strong> nachfolgend aufgeführten Aspekte zu den ausbaufähigen Stärken<br />

des Projektes rechnen:<br />

Das Seminar knüpft mit seiner Fragestellung nach einem konkreten Beitrag der Teamenden<br />

zu <strong>Gender</strong> Mainstreaming unmittelbar an <strong>die</strong> Erfahrungen, <strong>die</strong> Möglichkeiten <strong>und</strong> ggf. den<br />

Anspruch der Teamerinnen <strong>und</strong> Teamer an. Für eine notwendige künftige Ausschreibung soll<br />

<strong>die</strong>ser Gedanke, gerade auch unter dem Aspekt des Nutzens <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teamenden selbst, noch<br />

stärker betont werden.<br />

Dieser Bezug auf <strong>die</strong> Subjektivität der Teilnehmenden zieht sich, zumindest nach meiner<br />

Absicht, durch das ganze Seminar. Er zeigt sich in der Auswahl der Texte, in der<br />

angestrebten Mannigfaltigkeit der Methoden, in der Vielzahl von Übungs- <strong>und</strong><br />

Reflektionsmöglichkeiten <strong>und</strong> nicht zuletzt in der durch mich als Seminarleitenden<br />

eingebrachten eigenen Subjektivität.<br />

Das Seminar ist dadurch auch nicht abstrakt oder theorielastig, es ist konkret <strong>und</strong> praxisnah.<br />

Es enthält <strong>die</strong> notwendigen theoretischen Hintergründe <strong>und</strong> ist auf ihre<br />

Anwendung/Umsetzung in den Seminaren der Teilnehmenden bezogen. Hier zeigen sich<br />

allerdings Reserven <strong>für</strong> <strong>die</strong> Weiterentwicklung bzw. Fortsetzung des Seminarprojekts.<br />

Wesentliche Möglichkeiten einer geschlechtergerechten Didaktik konnten aus Zeitmangel<br />

nicht vorgestellt oder erprobt werden.<br />

Für mich selbst war ein wichtiges Ergebnis, dass ich durch <strong>die</strong> Erarbeitung <strong>und</strong> Durchführung<br />

des Seminars meine eigene Haltung zum Thema weiter klären konnte. Das drückt sich z. B.<br />

darin aus, dass ich zu meinen eigenen „Kernsätzen“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> Behandlung des Themas <strong>und</strong><br />

damit auch zu eigenen Worten gef<strong>und</strong>en habe. Ich bin davon überzeugt, dass darauf ein<br />

großer Teil der Wirkung von Teamenden beruht, auch wenn dabei vielleicht nicht immer eine<br />

h<strong>und</strong>ertprozentige Übereinstimmung mit der Theorie erreicht wird.<br />

Als Schwächen <strong>und</strong> damit Möglichkeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere Verbesserung des Projektes lassen sich<br />

demgegenüber folgende Punkte begreifen:<br />

Das Seminarkonzept bedarf zunächst der weiteren Erprobung mit anderen Teilnehmenden<br />

<strong>und</strong> in anders zusammengesetzten, möglichst auch größeren Gruppen. Dabei muss ebenfalls<br />

versucht werden, den Anteil von Frauen an den Teilnehmenden zu erhöhen, damit mehr an<br />

weiblicher Erfahrungswelt <strong>und</strong> Sichtweise in das Seminar einfließen kann.<br />

Es erscheint ebenfalls notwendig, das Konzept mit einem gemischten Team zu erproben. Das<br />

würde sowohl <strong>die</strong> Sicht des Teams auf Konzept <strong>und</strong> Seminarprozess als auch <strong>die</strong> Sicht der<br />

Teilnehmenden auf <strong>die</strong> Seminarleitung modifizieren.


- 19 -<br />

Eine stärkere Aktivierung der Teilnehmenden ist an zwei Punkten noch wünschenswert,<br />

einmal bei der Abfrage <strong>und</strong> Hereinnahme eigener Seminarerfahrungen, zum Anderen beim<br />

Finden, Ausprobieren <strong>und</strong> Erfahren von Aktivitäten geschlechtergerechten Vorgehens.<br />

Letzteres erscheint schwer möglich ohne eine zeitliche Erweiterung des Projekts, ggf. auch<br />

als Fortsetzungsseminar.<br />

Es ist mir durchaus bewusst, dass auch inhaltliche Ergänzungen möglich bzw. vonnöten sind.<br />

So hatte ich auch Material <strong>für</strong> eventuelle Textanalysen vorbereitet. Das ist eine Arbeit, <strong>die</strong><br />

m.E. notwendig zur <strong>Gender</strong>-Kompetenz von Teamenden gehört <strong>und</strong> sich sowohl auf den<br />

Umgang mit vorgelegten Texten als auch auf das Verfassen neuer Texte / Konzepte beziehen<br />

muss.<br />

Mehr Aufmerksamkeit verlangen zukünftig noch <strong>die</strong> Erstellung <strong>und</strong> der Einsatz der<br />

Teilnehmendenmaterialien. Ich hatte mich damit zunächst auf das Notwendige beschränkt<br />

bzw. Texte <strong>für</strong> den Fall vorbereitet, dass eine zeitliche Lücke entsteht. Jetzt kommt es darauf<br />

an, <strong>die</strong> Papiere stärker als sinnvolle Ergänzung des Seminarprozesses <strong>und</strong> als Handreichung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> praktische Arbeit zu gestalten.<br />

Für das Jahr 2007 haben bisher zwei mit dem ver.di-Landesbezirk Rheinland-Pfalz fest<br />

vereinbarte Termine stattgef<strong>und</strong>en, zu denen ebenfalls Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus den<br />

Teamendenarbeitskreisen eingeladen waren.<br />

Für <strong>die</strong> weitere Zukunft kann ich mir <strong>die</strong> Weiterführung <strong>die</strong>ses Seminars <strong>und</strong> <strong>die</strong> Abr<strong>und</strong>ung <strong>und</strong><br />

Ergänzung durch ein zweites Wochenendseminar vorstellen. Nach der Annäherung an den<br />

Gegenstand <strong>Gender</strong> in Seminaren könnte darin weitaus konkreter mit Texten, Methoden <strong>und</strong><br />

Seminarsequenzen im Sinne von „<strong>und</strong>oing gender“ gearbeitet werden. Dazu ist der Ausbau zu<br />

zwei Bausteinen zu je 2,5 Tagen, <strong>die</strong> ggf. auch als Wochenseminar veranstaltet werden können,<br />

durchaus denkbar. Ein solches Seminar könnte fester Bestandteil des Aus- <strong>und</strong><br />

Fortbildungsangebotes <strong>für</strong> ver.di-Teamende sein <strong>und</strong> sowohl zentral als auch regional<br />

veranstaltet werden.<br />

Literatur<br />

Ich beschränke mich hier ausdrücklich auf <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit am Seminarkonzept <strong>und</strong> an <strong>die</strong>sem<br />

Bericht benutzte Literatur:<br />

Derichs-Kunstmann, Karin; Auszra, Susanne; Müthing, Brigitte: Von der Inszenierung des Geschlechterverhältnisses<br />

zur geschlechtsgerechten Didaktik, Bielefeld 1999<br />

Kaschuba, Gerrit: Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen einer geschlechtergerechten Didaktik – Begründungen <strong>und</strong><br />

Konsequenzen, GeQuaB-Arbeitsmaterial Nr. 2<br />

Kimmel, Michael: Frauenforschung, Männerforschung, Geschlechterforschung: Einige persönliche<br />

Überlegungen; in: Meuser/Neusüß: <strong>Gender</strong> Mainstreaming, Konzepte, Handlungsfelder,<br />

Instrumente, B<strong>und</strong>eszentrale <strong>für</strong> politische Bildung, Schriftenreihe Band 418, Bonn 2004


Ulla Rothe 2<br />

- 20 -<br />

Außerschulische Jugendbildung in der Jugendbildungsstätte Welper -<br />

Querschnittsaufgabe „<strong>Gender</strong> Mainstreaming im Schulalltag“<br />

Im Gegensatz zur Nachfrage nach traditionellen<br />

Jungen- <strong>und</strong> Mädchenseminaren in der Jugendbildungsstätte<br />

Welper hat in den letzten Jahren <strong>die</strong><br />

Nachfrage nach Seminaren, in denen das Verhalten<br />

von Jungen <strong>und</strong> Mädchen miteinander <strong>und</strong> untereinander<br />

thematisiert <strong>und</strong> reflektiert wird, zugenommen.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> werden in der JuBi<br />

Welper seit ca. zwei Jahren gezielt Projekte durchgeführt,<br />

in denen das Experimentieren mit Geschlechteridentitäten<br />

im Zentrum der Betrachtungen<br />

steht: Was erwarten Jungen von Mädchen <strong>und</strong><br />

umgekehrt? Was wünschen wir uns <strong>für</strong> unser Umgehen<br />

miteinander? Wie lassen sich Geschlechterdemokratie<br />

<strong>und</strong> –gerechtigkeit realisieren? Was<br />

kann bzw. muss „<strong>Gender</strong> Mainstreaming“ im<br />

(Schul-)Alltag von Jugendlichen bedeuten?<br />

Mit der Querschnittsaufgabe „<strong>Gender</strong> Mainstreaming im (Schul-) Alltag“ sollen Fähigkeiten gefördert<br />

<strong>und</strong> entwickelt werden, eigenverantwortlich passende Lebensformen <strong>und</strong> persönliche <strong>und</strong><br />

berufliche Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Thematisiert wird zudem, dass <strong>für</strong> beide Geschlechter<br />

Erwerbs- <strong>und</strong> Familienarbeit sowie davon abweichende Lebensentwürfe möglich sind.<br />

Die Entwicklung von Selbstbehauptung <strong>und</strong> sozialen Kompetenzen werden in homogenen <strong>und</strong><br />

heterogenen Gruppen trainiert – wie es den Bedürfnissen der Gruppe entspricht.<br />

Das Miteinander im (Schul-) Alltag soll nachhaltig verbessert werden, indem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Handlungs<strong>und</strong><br />

Denkweisen des anderen Geschlechts sensibilisiert wird. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler arbeiten<br />

zu eigenen Rollenklischees <strong>und</strong> „typischen“ Verhaltensmustern <strong>und</strong> lernen dabei, geschlechtsspezifische<br />

Problemlösungsstrategien zu hinterfragen. Durch <strong>die</strong> Teilnahme an <strong>die</strong>sem Seminar<br />

erhalten <strong>die</strong> SchülerInnen Impulse, ihr eigenes Rollenverhalten zu verändern, indem seit frühester<br />

Kindheit gelernte geschlechtsspezifische Verhaltensmuster aufgelöst oder zumindest in<br />

Frage gestellt werden. So können im Klassenverband aber auch im Alltag vermeintliche Stärken<br />

<strong>und</strong> Schwächen besser ausgelotet <strong>und</strong> dadurch eine angenehmere Lernatmosphäre geschaffen<br />

werden. Möglicherweise können auch individuelle Lebensentwürfe mit weniger Hindernissen gestaltet<br />

werden.<br />

2 Kontakt: Rothe@jubi-welper.de


- 21 -<br />

Für das Vorgehen im Rahmen des Seminars sind nachfolgende Kriterien von herausragender Bedeutung:<br />

Zum einen finden Übungen aus der Erlebnis- <strong>und</strong> Spielepädagogik ihre Anwendung. Bestimmte<br />

Übungen, bei denen es um das Ausloten von Nähe <strong>und</strong> Distanz geht, werden<br />

besonders behutsam <strong>und</strong> sensibel angeleitet („Guckt, wo Eure (körperlichen) Grenzen sind<br />

...“). In Abgrenzung zur Schule wird in der JuBi Welper nach der Open Space–Methode<br />

gearbeitet, d.h. <strong>die</strong> Teilnehmenden sollen motiviert werden, komplexe gemeinschaftliche<br />

oder persönliche Probleme zu lösen. Dabei sollen sich <strong>die</strong> Teilnehmenden nicht nur<br />

beteiligen, sondern ein möglichst breites Verständnis des jeweiligen Gegenübers erreichen,<br />

<strong>und</strong> es soll jedeR den Raum <strong>und</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit erhalten, ihr/sein persönliches Thema<br />

vorantreiben zu können. Das Augenmerk liegt hier auf dem Prozess - Störungen/Konflikte<br />

haben Vorrang, d. h. sie müssen bearbeitet werden.<br />

Das Prinzip der Freiwilligkeit ist als gr<strong>und</strong>legend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit im Rahmen des Seminars<br />

sowie zur Erreichung der gesetzten Ziele zu erachten.<br />

Des Weiteren gibt es keine Bewertung <strong>und</strong> keine Unterscheidung „richtig – falsch“, so dass<br />

keine Konflikte oder Minderwertigkeitsgefühle produziert werden.<br />

Zudem finden sowohl <strong>Gender</strong>- als auch Migrationsaspekte Berücksichtigung.<br />

Von den teilnehmenden Jugendlichen<br />

wurde das Seminar<br />

positiv erlebt. Die Spiele<br />

<strong>und</strong> Aktionen sorgten <strong>für</strong> eine<br />

begeisterte Teilnahme an den<br />

Angeboten, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong><br />

Erlangung neuer Sichtweisen<br />

<strong>und</strong> Erkenntnisse bzgl. der<br />

Trennung von Jungen <strong>und</strong><br />

Mädchen zielten. Jungen <strong>und</strong><br />

Mädchen waren danach besser<br />

in der Lage, Wünsche<br />

<strong>und</strong> Erwartungen an das andere<br />

Geschlecht zu formulieren.<br />

Kommunikation <strong>und</strong> konstruktive Kritik sind Schlüsselfunktionen, um eigenes Rollenverhalten zu<br />

reflektieren bzw. auch in Frage zu stellen. Leider fehlt im Alltag oft <strong>die</strong> Zeit <strong>für</strong> Diskussionen <strong>und</strong><br />

Auseinandersetzungen. Auch im Hinblick auf eine weitere Implementierung von <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />

in der Jugendbildungsarbeit der JuBi Welper kommt man leider selten dazu, Seminarprozesse<br />

so zu reflektieren, dass Verbesserungsvorschläge entwickelt, umgesetzt <strong>und</strong> überprüft<br />

werden können. Hier muss von den hauptamtlichen BildungsreferentInnen - insbesondere <strong>für</strong><br />

neue KollegInnen im freiberuflichen Team - mehr Input (theoretisch <strong>und</strong> praktisch) <strong>und</strong> Begleitung<br />

gewährleistet werden.


- 22 -<br />

Um noch nachhaltiger wirken zu können, wären Nachbereitungsveranstaltungen bzw. Folgetreffen<br />

aller Beteiligten sinnvoll: Was ist hängen geblieben? Was hat sich neu entwickelt? Was wurde<br />

als geeignet <strong>und</strong> sinnvoll in den (Schul-) Alltag integriert? Haben sich Lebensentwürfe verändert?<br />

Leider war es uns nicht einmal möglich, mit den begleitenden LehrerInnen den <strong>Transfer</strong> in den<br />

Schulalltag zu diskutieren <strong>und</strong> konkrete Ziele <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächste Zeit zu vereinbaren.<br />

Neben den Lerneffekten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wurde mit der Verwendung eines begleitenden<br />

Coaching-Prozesses <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teamenden eine zweite Ebene eingeführt. Mit Hilfe von<br />

Beratungsgesprächen mit einem weiblichen Coach konnten Erkenntnisse über das eigene Verhalten<br />

<strong>und</strong> eigene Sichtweisen vertieft werden. Mittels einer Skalierungsmethode wurde deutlich,<br />

dass <strong>die</strong> Teamenden sehr respektvoll miteinander umgegangen sind. Durch unterschiedliche Erfahrungshorizonte<br />

war der Teamer im Seminar jedoch deutlich präsenter als seine Kollegin. Genauere<br />

Absprachen im Vorfeld hätten möglicherweise dazu geführt, dass der Teamer sich nicht<br />

hauptverantwortlich <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Seminar gefühlt hätte, wodurch seiner Kollegin ein passiveres Verhalten<br />

erleichtert wurde.<br />

In einem zweiten Coaching-Gespräch wurde noch einmal deutlich, dass den hauptamtlichen BildungsreferentInnen<br />

im Rahmen der Seminarleitung <strong>die</strong> besondere Verantwortung obliegt, <strong>die</strong><br />

Hinterfragung von Methoden nach <strong>Gender</strong>-Aspekten zu forcieren <strong>und</strong> Hilfestellung <strong>für</strong> nicht so<br />

erfahrene TeamerInnen zu geben. Die Weiterentwicklung von <strong>Gender</strong>-Kompetenz bedeutet, dass<br />

<strong>die</strong> Qualität der Jugendbildungsarbeit verbessert wird: Geschlechtergerechte Sprache, Perspektivenwechsel,<br />

<strong>die</strong> Überprüfung von Methoden <strong>und</strong> Strukturen bewirken eine größere Zufriedenheit<br />

bei Teilnehmenden, Teamenden <strong>und</strong> begleitenden LehrerInnen.


Friedhelm Jostmeier 3<br />

<strong>Gender</strong> <strong>und</strong> Migration als Thema der politischen Jugendbildung<br />

- 23 -<br />

In der Arbeit mit Jugendlichen zum<br />

Themenbereich “Geschlecht <strong>und</strong><br />

Geschlechtergerechtigkeit“ ist es<br />

vor allem unter dem Aspekt, dass in<br />

fast jeder Schulklasse oder Jugendgruppe<br />

Menschen mit Migrationserfahrung<br />

vertreten sind, <strong>für</strong> alle Beteiligten<br />

wichtig, mit Fragen nach<br />

Männlichkeit <strong>und</strong> Weiblichkeit adäquat<br />

umgehen zu können. Das entwickelte<br />

Fortbildungsmodul möchte<br />

pädagogisch Tätige unterstützen<br />

entsprechende Kompetenzen zu erwerben.<br />

Allerdings geht es in <strong>die</strong>ser Fortbildung weniger um <strong>die</strong> Vermittlung von großen Mengen<br />

an Wissen, sondern mehr um das Aufzeigen von methodischen Ansätzen, <strong>die</strong> zur Reflexion,<br />

Sensibilisierung <strong>und</strong> zum Finden einer eigenen Position <strong>für</strong> <strong>die</strong> praktische Bildungsarbeit beitragen.<br />

Deshalb stehen im ersten Teil des Moduls <strong>für</strong> <strong>die</strong> teilnehmenden PädagogInnen zunächst eine<br />

Auseinandersetzung mit eigenen Bildern <strong>und</strong> ein selbstreflexiver Blick auf <strong>die</strong> eigene Sozialisation<br />

an. Wie prägt mein Bild von jugendlichen MigrantInnen <strong>und</strong> deren inszenierter Geschlechtlichkeit<br />

meine Herangehensweise? Welche Auswirkungen haben eigene Sozialisationserfahrungen auf<br />

meine Haltung als PädagogIn? Der biographische Ansatz ermöglicht den Teilnehmenden zudem,<br />

einen methodischen Zugang <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene pädagogische Arbeit kennen zu lernen.<br />

Im zweiten Teil der Fortbildung geht es um <strong>die</strong> Sensibilisierung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebenswelten von Jugendlichen<br />

mit <strong>und</strong> ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>, vor allem hinsichtlich der Ausbildung von Identitätsvorstellungen<br />

in Bezug auf Männlichkeiten <strong>und</strong> Weiblichkeiten. Dabei wird der Frage nachgegangen,<br />

wie Jugendliche darin unterstützt werden können, ihre eigenen (geschlechtlichen) Identitätsvorstellungen<br />

zu finden <strong>und</strong> zu leben. Impulsreferate aus der Praxis <strong>und</strong> <strong>die</strong> Arbeit in Kleingruppen<br />

sollen den Teilnehmenden helfen, konkrete Anregungen <strong>für</strong> den eigenen pädagogischen<br />

Alltag zu finden.<br />

Das Konzept sieht vor, dass <strong>die</strong> Fortbildung von einem Mann <strong>und</strong> einer Frau geleitet wird <strong>und</strong> von<br />

<strong>die</strong>sen beiden möglichst eine Person über einen eigenen Migrationshintergr<strong>und</strong> verfügt. Die<br />

Fortbildung ist <strong>für</strong> 12-18 Personen konzipiert <strong>und</strong> kann als Modul mit entsprechenden Arbeitsblättern<br />

<strong>und</strong> Zusatzinformation beim AKE-Bildungswerk bezogen oder auf Anfrage gebucht<br />

werden.<br />

3 Kontakt: friedhelm.jostmeier@ake-bildungswerk.de


- 24 -<br />

Das Modul wurde vom AKE-Bildungswerk bereits als eintägige Fortbildung mit acht Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

<strong>für</strong> MultiplikatorInnen erprobt. Von den Teilnehmenden wurden besonders <strong>die</strong> Einheiten<br />

zur eigenen Biographiearbeit <strong>und</strong> der Austausch darüber gelobt. Auch <strong>die</strong> Inputs über <strong>die</strong><br />

Situation von Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> wurden als ein wichtiger Teil der Fortbildung<br />

bewertet. Die Teilnehmenden plä<strong>die</strong>rten da<strong>für</strong>, mehr Zeit <strong>für</strong> Fragen <strong>und</strong> Austausch über<br />

<strong>die</strong> inhaltlichen Inputs zu den Themen <strong>Gender</strong> <strong>und</strong> Migration einzuplanen. Für eine erfolgreiche<br />

Durchführung mit genügend Zeit <strong>für</strong> Gespräche müssen zwei Tage mit mindestens 12<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en eingeplant werden.<br />

Im Folgenden soll mit Hilfe ausgewählter Folien der Präsentation zu dem beschriebenen<br />

Praxisprojekt ein vertiefter Einblick ermöglicht werden:<br />

Praxisprojekt<br />

<strong>Gender</strong> <strong>und</strong> Migration als Thema<br />

der politischen Jugendbildung<br />

Vortragende:<br />

Friedhelm Jostmeier <strong>und</strong><br />

Angelika Wagner<br />

18/11/2007 - AKE - Bildungswerk 1<br />

Lernziele<br />

Reflexion über <strong>die</strong> eigene Geschlechterprägung<br />

deren Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> pädagogische Arbeit mit<br />

Jugendlichen erkennen<br />

mit gesellschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Geschlechterverhältnissen in Verbindung bringen<br />

vermitteln von Informationen über <strong>die</strong> Lebenssituation von<br />

Jugendlichen, insbesondere mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

Methoden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis kennen lernen<br />

Wille <strong>und</strong> Bereitschaft fördern, <strong>Gender</strong>aspekte in <strong>die</strong> eigene<br />

pädagogische Praxis zu integrieren<br />

18/11/2007 - AKE - Bildungswerk 3<br />

Zielgruppe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fortbildung<br />

Pädagoginnen <strong>und</strong> Pädagogen<br />

aus der politischen Jugendbildung<br />

mit der Zielgruppe 12-17jährige Jugendliche mit <strong>und</strong> ohne<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

Geschlecht als persönliches <strong>und</strong> gesellschaftliches Thema<br />

18/11/2007 - AKE - Bildungswerk 2<br />

Paarinterview :<br />

Name<br />

AKE-Bezug<br />

Kennenlernen<br />

Ein Wunsch an <strong>die</strong>se Fortbildung<br />

Eine Äußerung zum Thema „typisch weiblich“ oder „typisch<br />

männlich“<br />

18/11/2007 - AKE - Bildungswerk 4


Anregende Fragen:<br />

Lebenslinie<br />

Geschlecht / Geschlechtlichkeit<br />

Kindheit / Erziehung / Familie<br />

Tradition / Religion / Gesellschaft<br />

Ausbildung / Beruf<br />

Umgang mit Anderssein / Spannungsfeld zwischen Passung<br />

<strong>und</strong> Anpassung<br />

18/11/2007 - AKE - Bildungswerk 5<br />

Unser pädagogischer Ansatz<br />

18/11/2007 - AKE - Bildungswerk 7<br />

Schreibgespräch:<br />

Auswertung<br />

- 25 -<br />

Auswertung der Lebenslinie<br />

Auswertung in Kleingruppen:<br />

Wie erkläre ich mir meine Entwicklung?<br />

(in Bezug auf Privates, Milieu, beruflichen Werdegang,<br />

gesellschaftlichen Kontext)<br />

Wie verorte ich mich heute?<br />

Austausch im Plenum:<br />

Welche Gemeinsamkeiten/Unterschiede können festgestellt<br />

werden?<br />

18/11/2007 - AKE - Bildungswerk 6<br />

Methoden entwickeln<br />

Gruppenarbeit<br />

Was war <strong>für</strong> mich heute wichtig?<br />

(zum Beispiel Inhalte, Methoden, Gruppendynamik,<br />

Leitungsverhalten)<br />

Was hat mich irritiert? Welche Fragen stellen sich mir?<br />

Welche geschlechterbezogenen Muster in Bezug auf mein<br />

Denken, Wahrnehmen <strong>und</strong> Handeln sind mir deutlich<br />

geworden?<br />

Wie war das Arbeiten in Kleingruppen?<br />

18/11/2007 - AKE - Bildungswerk 9<br />

Wie kann ich Jugendliche unterstützen, ihre geschlechtliche<br />

Identität zu finden?<br />

Fallbeispiele<br />

Ergebnisaustausch im Plenum<br />

18/11/2007 - AKE - Bildungswerk 8


Bruce Pye 4<br />

Männer lernen anders – Frauen auch!<br />

- 26 -<br />

Ausgehend von der Perspektive, dass<br />

sich Männer <strong>und</strong> Frauen in Lerngruppen<br />

anders verhalten, sollen im Rahmen des<br />

Seminars, das sich über einen halben<br />

Tag erstreckt, (freiberufliche) Kursleiterinnen<br />

<strong>und</strong> Kursleiter am Bildungszentrum<br />

der Stadt Nürnberg (Volkshochschule)<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Verhaltensweisen<br />

von Frauen <strong>und</strong> Männern in Veranstaltungen<br />

der Erwachsenenbildung<br />

sensibilisiert werden. Des Weiteren sollen<br />

<strong>Gender</strong>-Zuschreibungen <strong>und</strong> Geschlechterkonstruktionen<br />

bewusst gemacht <strong>und</strong><br />

auf <strong>die</strong> mit ihnen verb<strong>und</strong>enen Auswirkungen<br />

eingegangen werden. Weitere<br />

Fragen in <strong>die</strong>sem Zusammenhang beschäftigen sich zudem mit dem Blick auf eine gendergerechte<br />

Didaktik.<br />

Inhaltlich umfasst das Seminar sechs Phasen; nach einer Vorstellungsr<strong>und</strong>e, in der <strong>die</strong> Teilnehmendeninteressen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> mit dem Seminar verb<strong>und</strong>enen Erwartungen abgefragt werden, soll in<br />

einem zweiten Schritt mit Hilfe eines Ratespiels („Was bin ich? - Das heitere Geschlechtraten“)<br />

darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich bei den angesprochenen „männlichen“ <strong>und</strong><br />

„weiblichen“ Eigenschaften <strong>und</strong> Fähigkeiten um Zuschreibungen <strong>und</strong> gesellschaftliche Konstrukte<br />

handelt. Im Anschluss hieran soll – mit Hilfe eines theoretischen Inputs (vgl. Kaschuba 2006) –<br />

auf <strong>die</strong> Dimensionen einer gender-gerechten Didaktik eingegangen werden. Hier kann u.a. auch<br />

<strong>die</strong> Gelegenheit genutzt werden, den GM-Prozess im Bildungszentrum selbst zu thematisieren.<br />

Die sich daran anschließende Unterrichtseinheit nimmt <strong>die</strong> meiste Zeit in Anspruch, da es hier um<br />

das Verhalten von Männern <strong>und</strong> Frauen in Gruppen geht.<br />

Das angekündigte Ziel der Veranstaltung bzw. der Wert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kursteilnehmenden besteht darin,<br />

ihren „<strong>Gender</strong>-Blick zu schärfen“. Das bedeutet, (damit zu beginnen) <strong>die</strong> eigenen Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Wahrnehmungen kritisch zu hinterfragen. Hierzu ist es aber notwendig, <strong>die</strong>se erst einmal zu<br />

thematisieren, um sie <strong>für</strong> eine weitere „Verarbeitung“ zugänglich zu machen. Ein Hebel, um den<br />

Prozess der kritischen Hinterfragung in Gang zu bringen, ist der Vergleich mit den Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Wahrnehmungen der anderen Seminarteilnehmenden. Die Berichte im Plenum <strong>und</strong> das<br />

Festhalten auf Kärtchen sollen <strong>die</strong> Erfahrungen (teilweise) entpersonalisieren <strong>und</strong> sie <strong>für</strong> eine<br />

kritische Kommentierung bezüglich Logik, Subjektivität/Objektivität, wissenschaftliche Methode,<br />

etc. zugänglich machen.<br />

4 Kontakt: bruce.pye@stadt.nuernberg.de


- 27 -<br />

Eine weitere Vergleichsmöglichkeit mit den eigenen Erfahrungen bieten empirische Forschungsergebnisse.<br />

Bei der Zuordnungsübung erhalten <strong>die</strong> Seminarteilnehmenden jeweils eine Karte mit<br />

Beobachtungen wie (Gr<strong>und</strong>lage: Derichs-Kunstmann u.a. 1999):<br />

___ suchen in Anfangssituationen eher <strong>die</strong> Nähe zum eigenen Geschlecht<br />

___ stellen sich eher ausführlich <strong>und</strong> positiv vor<br />

___ beschreiben sich eher mit negativ besetzten Adjektiven<br />

___ machen sich in witzigen Bemerkungen über <strong>die</strong> eigenen Schwächen lustig<br />

___ benutzen witzige Bemerkungen, um sich über ihre Stärken lustig zu machen<br />

Hier soll überlegt werden, ob <strong>die</strong> beobachteten Verhaltensweisen eher von Frauen oder eher von<br />

Männern zu erwarten sind. Die Karten sollen dann einem „Männerpol“ (ein Ende vom Raum) oder<br />

einem „Frauenpol“ (das andere Ende vom Raum) zugeordnet werden.<br />

Bevor das Seminar durch einen Evaluations- <strong>und</strong> Feedback-Block abgeschlossen wird, sollen noch<br />

<strong>die</strong> Folgen <strong>für</strong> den Unterricht diskutiert werden. Hier geht es darum, Problemsituationen im Unterricht<br />

<strong>und</strong> deren mögliche Lösungen im Plenum zu erörtern. Dies geschieht mit Hilfe der Checkliste<br />

„Pädagogische Interventionsmöglichkeiten im Unterricht“ (vgl. ebd., S. 188).<br />

Abschließend lässt sich im Rückblick festhalten,<br />

dass eine Halbtagsveranstaltung bei den knappen<br />

Zeitbudgets vieler VHS-Kursleitenden immer<br />

noch relativ attraktiv ist. Das zentrale Problem<br />

einer so kurzen Veranstaltung ist aber eben<strong>die</strong>se<br />

zeitliche Knappheit. Mehr als ein Anstoß in<br />

Richtung einer Sensibilisierung <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Gender</strong>-<br />

Thematik kann in 3 St<strong>und</strong>en (4 Unterrichtseinheiten)<br />

nicht erreicht werden. Im Rahmen<br />

einer kurzen Veranstaltung ist es vorteilhaft,<br />

Übungen mit Überraschungs- oder „Knall“- Effekt<br />

zu haben, <strong>die</strong> nicht so schnell vergessen werden.<br />

Das Ratespiel „Was bin ich?“ stellt nach meiner Einschätzung solch einen Effekt dar.<br />

Methodisch bewährt haben sich auch „Poster“ mit Zitaten <strong>und</strong> kurzen Textausschnitten, <strong>die</strong> an<br />

<strong>die</strong> Wände gehängt wurden <strong>und</strong> zwischendurch als Visualisierung ge<strong>die</strong>nt haben bzw. einfach<br />

von den Teilnehmenden gelesen werden konnten. Zusätzliche „Poster“ sollen zukünftig dazukommen,<br />

z.B. einige kurze Statistiken oder Zitate, <strong>die</strong> auf typische <strong>Gender</strong>-Ungerechtigkeiten<br />

hinweisen.<br />

Ein Problem mit dem Ansatz des Seminars besteht darin, bei den Wahrnehmungen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

der Seminarteilnehmenden anknüpfen zu wollen (d.h. sie dort abzuholen, wo sie sind),<br />

um aber eben<strong>die</strong>se Wahrnehmungen zu hinterfragen. Wird der persönlichen Wahrnehmung nicht<br />

genug Zeit eingeräumt <strong>und</strong>/oder wird zu viel oder offensiv hinterfragt, besteht <strong>die</strong> Gefahr, dass<br />

<strong>die</strong> Seminarteilnehmenden eine defensive Blockadehaltung einnehmen. Wenn auf der anderen<br />

Seite <strong>die</strong> Einzelwahrnehmungen zu viel Platz beanspruchen <strong>und</strong>/oder zu wenig hinterfragt wer-


- 28 -<br />

den, kann der Eindruck der Willkür entstehen („anything goes“), was ein bequemes Festhalten an<br />

gewohnten Zuschreibungen fördern dürfte. Gerade hier den Mittelweg zu finden, der möglicherweise<br />

in verschiedenen Seminargruppen etwas anders verläuft, erscheint mir <strong>die</strong> zentrale<br />

Herausforderung eines solchen Seminars zu sein. Es geht also darum, <strong>die</strong> richtige Balance zu<br />

finden zwischen den drei Ebenen des Seminars:<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Meinungen der TeilnehmerInnen<br />

empirische Forschungsergebnisse<br />

Theorie (Doing <strong>Gender</strong>)<br />

Es ist schwer zu beurteilen, inwieweit das<br />

Seminarkonzept aufgegangen ist. Nach der<br />

ersten Erprobung des Seminars halten wir eine<br />

inhaltliche Intensivierung zu Gunsten von etwas<br />

mehr Empirie <strong>und</strong> Theorie <strong>für</strong> wünschenswert<br />

<strong>und</strong> machbar, insbesondere soll <strong>die</strong><br />

Sequenz „Verhalten von Männern <strong>und</strong> Frauen<br />

in Gruppen“ gestrafft werden. Es wird auch<br />

überlegt, <strong>die</strong> Sequenz im Anschluss an <strong>die</strong><br />

Vorstellungsr<strong>und</strong>e zu bringen, d.h. vor das<br />

„Geschlechterraten“ zu stellen, um <strong>die</strong> gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Hinterfragung von Zuschreibungen<br />

pointierter zu ermöglichen. Das Seminar würde<br />

dann einen Bogen spannen zwischen<br />

den Erfahrungen der Seminarteilnehmenden in ihrer Unterrichtspraxis,<br />

dem Hinterfragen der Wahrnehmungen durch <strong>die</strong> Auseinandersetzung mit empirischen Forschungsergebnissen<br />

<strong>und</strong> theoretischen Aspekten der <strong>Gender</strong>-Forschung <strong>und</strong><br />

einem neuen Blick auf konkrete Unterrichtssituationen.<br />

Als kurze zusätzliche Sequenz wäre <strong>die</strong> gemeinsame Dekonstruktion einer Karikatur denkbar, um<br />

gängige Stereotypisierungen ins Bewusstsein zu rufen <strong>und</strong> um <strong>die</strong> „theoretischen“ Einsichten aus<br />

„Was bin ich?“ (<strong>Gender</strong> als gesellschaftliches Konstrukt) auf einer anderen (zugegeben etwas<br />

platten) Ebene zu verankern. Diese Übung könnte auch zur Verschärfung des kritischen Blicks der<br />

Teilnehmenden <strong>für</strong> das Bildmaterial in Lehrwerken <strong>und</strong> dergl. beitragen.<br />

Für zukünftige Seminare soll eine Mappe mit Kopien/Auszügen von ein bis zwei einschlägigen<br />

(wissenschaftlichen) Artikeln, den Posterzitaten <strong>und</strong> eine Linksammlung vorbereitet werden.<br />

Festzuhalten bleibt zudem, dass das Seminar zum Bestandteil der Kursleitenden-Fortbildung am<br />

Biildungszentrum Nürnberg werden wird. Inzwischen wurde es im Juni 2007 in leicht modifizierter<br />

Form ein zweites Mal erfolgreich durchgeführt. Eine Tagesversion wird im November 2007 vom<br />

Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz angeboten.


Literatur<br />

- 29 -<br />

Derichs-Kunstmann, Karin/ Auszra, Susanne/ Müthing, Brigitte, Von der Inszenierung des<br />

Geschlechterverhältnisses zur geschlechtsgerechten Didaktik. Konstitution <strong>und</strong> Reproduktion des<br />

Geschlechterverhältnisses in der Erwachsenenbildung, Kleine Verlag, Bielefeld 1999.<br />

Frey, Regina u.a., <strong>Gender</strong>-Manifest. Plädoyer <strong>für</strong> eine kritisch reflektierende Praxis in der genderorientierten<br />

Bildung <strong>und</strong> Beratung, http://www.gender.de/mainstreaming/<strong>Gender</strong>Manifest01_2006.pdf.<br />

Kaschuba, Gerrit, Sozialpädagogische Fortbildung Jagdschloss Glienicke. Geschlechtergerechte<br />

Didaktik in der Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung. Eine Handreichung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis, Berlin 2006.


Eva Schabirosky <strong>und</strong> Monika Rietze 5<br />

„Aller Anfang ist … gar nicht so schwer“<br />

Betriebsverfassung: Einführung <strong>und</strong> Überblick<br />

- 30 -<br />

Das Seminar wurde <strong>für</strong> ver.di b+b gGmbH<br />

durchgeführt. Der ver.di–Bereich Gewerkschaftliche<br />

Bildung <strong>und</strong> ver.di b+b gGmbH stellen da<strong>für</strong><br />

ein b<strong>und</strong>eseinheitliches Konzept zur Verfügung,<br />

das als Angebot an <strong>die</strong> Teamenden zu verstehen<br />

ist <strong>und</strong> von <strong>die</strong>sen modifiziert werden<br />

kann. Dabei ist den vorgesehenen Inhalten zu<br />

folgen, um <strong>die</strong> Anschlussfähigkeit der weiteren<br />

Gr<strong>und</strong>qualifizierung zu gewährleisten. Ein „<strong>Gender</strong>n“ des Konzeptes ist somit nur im<br />

eingeschränkten Rahmen möglich gewesen. Zudem wurden wegen der Länge der Veranstaltung<br />

nur <strong>die</strong> ersten zwei (bzw. drei) Tage des Seminarkonzeptes einer <strong>Gender</strong>-Prüfung unterzogen<br />

<strong>und</strong> entsprechend verändert.<br />

Ziel des veränderten Konzeptes war es, <strong>Gender</strong> Mainstreaming als Querschnittsaufgabe im<br />

Seminar zu leben. Die Teilnehmenden sollten in <strong>die</strong> Lage versetzt werden, <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />

als Strategie zu begreifen <strong>und</strong> in ersten Schritten auf ihr Arbeitsfeld anzuwenden.<br />

Die inhaltlichen Schwerpunkte ergaben sich aus dem bestehenden Konzept. Für <strong>die</strong> ersten, überarbeiteten<br />

Tage waren das: Rolle <strong>und</strong> Selbstverständnis als Betriebsrat (BR) <strong>und</strong> BR-Mitglied,<br />

Einführung in das Arbeitsrecht <strong>und</strong> Allgemeine Aufgaben des BR (§ 80 BetrVG).<br />

Das Seminar wurde nach dem Team-Prinzip durchgeführt. Die Leitung hatte das Team<br />

gemeinsam <strong>und</strong> gleichberechtigt inne. Die Absprachen zur Arbeitsteilung im Vorfeld sowie im<br />

Seminargeschehen erfolgten reibungslos. Die Zusammenarbeit verlief in einer vertrauensvollen<br />

<strong>und</strong> gelösten Atmosphäre.<br />

5 Kontakt: evaschabirosky@web.de; Monika.Rietze@htp-tel.de<br />

Das Projekt hatte als Aufgabe <strong>die</strong> Implementierung<br />

von <strong>Gender</strong> Mainstreaming-Elementen in<br />

ein bestehendes Seminarkonzept. Hierbei handelte<br />

es ich um das Wochen-Seminar <strong>für</strong> Betriebsräte<br />

<strong>und</strong> Betriebsrätinnen: „Aller Anfang ist<br />

… gar nicht so schwer – Einführung <strong>und</strong> Überblick<br />

in das Betriebsverfassungsgesetz“.


- 31 -<br />

Explizit geschlechtergerechte Methoden gibt es nicht, bei geschlechtergerechter Methodik <strong>und</strong><br />

Didaktik kommt es auf den subjektorientierten Einsatz von Methoden an. Leitfragen dabei sind:<br />

Welcher Methodenmix wird gewählt?<br />

Ist Spielraum <strong>für</strong> flexiblen Einsatz <strong>und</strong> Veränderung?<br />

Nimmt <strong>die</strong> eingesetzte Methode <strong>die</strong> Lebens- <strong>und</strong> Arbeitswelt aller Beteiligten in den Blick <strong>und</strong><br />

berücksichtigt <strong>die</strong>se?<br />

Bieten <strong>die</strong> gewählten Methoden ausreichend Räume zur Beteiligung <strong>für</strong> beide Geschlechter?<br />

Sprechen <strong>die</strong> Methoden alle Sinne an <strong>und</strong> fördern ein ganzheitliches Lernen?<br />

Da <strong>die</strong> Makrodidaktik im vorliegenden Projekt feststand, gab es lediglich <strong>die</strong> Möglichkeiten, <strong>die</strong><br />

Mikrodidaktik innerhalb <strong>die</strong>ses vorgegebenen Rahmens zu verändern. Beispielhaft soll im<br />

Folgenden auf einige vorgenommene Veränderungen eingegangen werden:<br />

Gegenüber dem herkömmlichen Konzept wurden bereits in der Kennenlern-Phase veränderte<br />

Fragestellungen eingeführt. So wurde bspw. nach den persönlichen Lebensumständen<br />

gefragt, ohne Klischees zu beschreiben <strong>und</strong> Ausgrenzungen vorzunehmen; schlicht durch <strong>die</strong><br />

Frage „Wie lebe ich – mit wie vielen Personen?“ in einer soziometrischen Aufstellung <strong>und</strong> mit<br />

der Nachfass-Frage „Konnte ich einfach so gehen oder sorge ich mich jetzt noch um<br />

Daheimgebliebene?“ Mit dem „Packen von Päckchen“ wurde ein Loslassen des mitgebrachten<br />

persönlichen „Ballastes“ angeboten.<br />

Eine wesentliche Veränderung wurde im Bereich der Rolle <strong>und</strong> des Selbstverständnisses als<br />

Betriebsrat <strong>und</strong> BR-Mitglied im Hinblick auf den Interessensgegensatz vorgenommen.<br />

Anstelle von Lehrgesprächen <strong>und</strong>/oder theoretischen Kleingruppenarbeit wurde ein Modul<br />

psychodramatischer Aufstellungsarbeit eingebaut.<br />

Geschlechtshomogene Arbeitsgruppen wurden bei der Reflexionsarbeit gebildet, mit der<br />

Fragestellung, wer welche Anforderungen an <strong>die</strong> einzelnen Menschen als Mitglied im<br />

Betriebsrat stellt.<br />

Um eine wertschätzende <strong>und</strong> entspannte Atmosphäre bereits zu Beginn des Seminars zu<br />

schaffen <strong>und</strong> um Lust am Lernen zu befördern, wurde <strong>die</strong> Begrüßungs- <strong>und</strong><br />

Vorstellungsphase bewusst stressfrei gestaltet. So konnten eventuell vorhandene Ängste zu<br />

Beginn der Orientierungsphase abgebaut werden.<br />

Erreicht wurde eine lockerere Atmosphäre durch einen spielerischeren Einstieg, der u.a.<br />

deswegen eine wesentlich niedrigere Hemmschwelle darstellte, da es zu keiner<br />

Überforderung kam durch erste schriftliche Stellungnahmen <strong>und</strong> dem Präsentieren-Müssen<br />

vor der neuen Gruppe.<br />

War es Ziel des veränderten Konzeptes, <strong>Gender</strong> Mainstreaming als Querschnittsaufgabe im<br />

Seminar zu leben, so ist das zu einem gewissen Teil auch gelungen, jedoch bleibt <strong>die</strong> Frage, ob<br />

das bisher Veränderte ausreichend ist. So geht es zum Beispiel bei der Erhebung der<br />

Betriebsdaten lediglich um das reine Zählen von weiblichen <strong>und</strong> männlichen Köpfen, d.h. es bleibt<br />

bei einem quantitativen Ansatz, qualitative Analysen <strong>und</strong> Ziele werden nicht formuliert. Hier ist


- 32 -<br />

noch viel Arbeit zu leisten, allerdings ist dazu auch eine veränderte Konzeptvorgabe von Seiten<br />

ver.di b+b erforderlich.<br />

Das Thema Geschlechtergerechtigkeit wurde von Anbeginn an offensiv vom Team vertreten. Dies<br />

wurde unter anderem durch <strong>die</strong> selbstverständliche Verwendung einer geschlechtergerechten<br />

Sprache geleistet. Die Teilnehmenden haben <strong>die</strong>se jedoch nur zu einem äußerst geringen Teil<br />

übernommen, haben jedoch <strong>die</strong>smal – wie sonst häufig erlebt – von „dummen Sprüchen“<br />

Abstand genommen. Fraglich ist, ob <strong>die</strong>s nicht auch durch <strong>die</strong> teilnehmende Beobachtung durch<br />

eine Wissenschaftlerin beeinflusst wurde.<br />

Im weiteren Verlauf des Seminars wurden <strong>die</strong> KollegInnen nicht nur in ihrer Funktion<br />

wahrgenommen, sondern sie wurden als ganzheitliche menschliche Wesen im Seminargeschehen<br />

bestätigt. Fragestellungen in <strong>die</strong>sem Zusammenhang lauteten bspw. „Welche Schätze bringst du<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> BR-Arbeit mit? Was glaubst du, warum haben dich <strong>die</strong> Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen gewählt?“<br />

Der Einsatz geschlechtshomogener Arbeitsgruppen wurde vom Team nach früheren ersten Anwendungen<br />

erneut unter veränderten Bedingungen ausprobiert. Nach wie vor stellte es keine<br />

glückliche Methode dar. Die Frage blieb offen, inwieweit sich dadurch auch Zuschreibungen<br />

verfestigen können, <strong>die</strong> doch im Seminar hinterfragt werden sollten.<br />

Im Rahmen der Seminareinheit „Allgemeine Aufgaben des Betriebsrats“ bei der Fragestellung<br />

„Was haben Betriebsratsgremien <strong>und</strong> Betriebe davon, wenn BetriebsrätInnen ihre Aufgabe nach<br />

BetrVG § 80 (1) 2a+b ernstnehmen? kam es zu einer angeregten Diskussion unter den<br />

Teilnehmenden beiderlei Geschlechts um Zuschreibungen von Männlichkeit <strong>und</strong> Weiblichkeit in


- 33 -<br />

Bezug auf Berufswahl, Tätigkeiten <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> vor allem darum, wie wir <strong>die</strong>se<br />

aufbrechen können. Zudem wurde diskutiert, dass beide Geschlechter von Veränderung der<br />

Arbeitsbedingungen profitieren. Eine derartige fruchtbare Diskussion wäre ohne <strong>die</strong> veränderte<br />

Fragestellung nicht bzw. sehr schwer zu erreichen gewesen.<br />

Das Projektteam ist Teil einer <strong>Gender</strong>-Arbeitsgruppe innerhalb des Teamenden-Arbeitskreises bei<br />

ver.di b+b Hamburg <strong>für</strong> Betriebsratsseminare. In <strong>die</strong>ser Arbeitsgruppe findet ein ständiger<br />

Austausch über verschiedene Möglichkeiten einer Implementierung geschlechtergerechter<br />

Methodik <strong>und</strong> Didaktik statt. Die einzelnen Mitglieder teamen jeweils mit unterschiedlichen<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen im Tandem-Team. Dadurch ist eine Verbreitung der inhaltlichen <strong>und</strong><br />

methodisch-didaktischen Änderungen möglich.<br />

Ein „<strong>Gender</strong>n“ der vorgegebenen Konzepte zur Gr<strong>und</strong>qualifizierung durch <strong>die</strong>se Arbeitsgruppe ist<br />

leider gescheitert, jedoch beabsichtigt ver.di b+b nach wie vor, <strong>die</strong> von der Satzung vorgegebene<br />

<strong>Gender</strong>-Prüfung <strong>und</strong> entsprechende Überarbeitung mit ehrenamtlicher Hilfe in Workshops durchzuführen.<br />

Je nach den individuellen, aber auch den strukturellen Möglichkeiten können <strong>die</strong> in dem<br />

GeQuaB-Modellprojekt <strong>und</strong> <strong>die</strong> darüber hinaus entwickelten Veränderungen Eingang in das zukünftige<br />

Konzept von ver.di b+b nehmen.<br />

Darüber hinaus hat <strong>die</strong> <strong>Gender</strong>-Arbeitsgruppe eine ständige Schulung der Teamenden des<br />

Hamburger Arbeitskreises zur gender-gerechten Seminardurchführung angeregt. Dieses Ziel zu<br />

erreichen, werden das Projektteam sowie <strong>die</strong> anderen Mitglieder der Arbeitsgruppe weiter<br />

betreiben.<br />

Da es satzungsgemäße Pflicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ist, <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />

in allen Politikbereichen der Gewerkschaft <strong>und</strong> somit auch in ihrer Bildungsarbeit zu<br />

verwirklichen, wird sich langfristig an den vorhandenen Konzepten etwas im Sinne von<br />

Geschlechtergerechtigkeit ändern. Wie lange <strong>die</strong>s dauern wird, vermag das Projektteam nicht zu<br />

prognostizieren.


Jörg Bewersdorf 6<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming im Väterseminar 2005<br />

Das Praxisprojekt wurde angeregt durch das erste Modul<br />

des Modellprojektes <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Bildungsarbeit im März 2005. Idee war es, das vom im<br />

Sommer 2005 durchzuführende Seminar „Sowohl als<br />

auch – Familie <strong>und</strong> Arbeit: ein Männerthema“ im Hinblick<br />

auf <strong>Gender</strong> Mainstreaming zu entwickeln.<br />

Den Vätern sollte im Seminar neben der Vermittlung<br />

von <strong>Gender</strong>-Wissen in Gr<strong>und</strong>zügen verstärkt <strong>die</strong> Gelegenheit<br />

geboten werden, sich mit der eigenen Geschlechterrolle<br />

auseinander zu setzen <strong>und</strong> so <strong>Gender</strong>-<br />

Sensibilität zu entwickeln. Dabei wurde <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

eröffnet, Erkenntnisse darüber zu erlangen, in wieweit<br />

<strong>die</strong> Väter in ihrer Verantwortung Rollenzuschreibungen<br />

an <strong>die</strong> eigenen Töchter <strong>und</strong> Söhne weitergegeben<br />

oder dekonstruiert haben.<br />

- 34 -<br />

Außerdem wurde ein Austausch darüber angeregt, welche anderen Personen <strong>und</strong> Organisationen<br />

mehr oder weniger Einfluss auf <strong>die</strong> Entwicklung eines „typischen“ Rollenverhaltens von Mädchen<br />

oder Jungen in den konkreten Lebenswirklichkeiten der teilnehmenden Väter hatten oder haben.<br />

Darüber hinaus befassten sich <strong>die</strong> Väter mit Rolle <strong>und</strong> Aufgabe von sowie Erwartungen an ver.di<br />

im Hinblick auf <strong>die</strong> Vereinbarkeit von Beruf, Familie <strong>und</strong> ihren persönlichen Bedürfnissen als<br />

Männer <strong>und</strong> Väter.<br />

Praxisprojekt<br />

Jörg rg Bewersdorf<br />

Weiterentwicklung des<br />

zentralen ver.di-Seminars<br />

„Sowohl als auch –<br />

Familie <strong>und</strong> Arbeit: ein<br />

Männerthema“<br />

im Hinblick auf <strong>Gender</strong><br />

Mainstreaming<br />

31. Juli bis 5. August 2005<br />

6 Kontakt: BewiBerlin@gmx.de<br />

Konzeption:<br />

• Das Seminar wird seit 1996 angeboten<br />

• Es wird als Teilzeitseminar durchgeführt.<br />

• Es ist im zentralen Bildungsprogramm von<br />

ver.di ausgeschrieben.<br />

• Es findet einmal jährlich in den Ferien statt.<br />

• Es wird durch 2-3 Teamer <strong>und</strong> 3-4 Kinderbetreuer<br />

(ausschließlich Männer) begleitet.<br />

• Väter <strong>und</strong> Kinder zwischen 4 <strong>und</strong> 14 Jahren<br />

nehmen daran teil.<br />

• Mischung von Väter-Seminar-erfahrenen <strong>und</strong><br />

erstmaligen Teilnehmern.


Väterseminar 2005<br />

13 Väter, 22 Kinder, 3 Teamer, 3<br />

Betreuer<br />

Was wurde ergänzt + entwickelt ?<br />

• Anreiseprozedur<br />

• Vorstellungsr<strong>und</strong>e<br />

• Assoziation zu „Vereinbarkeit“<br />

• Sensibilisierung <strong>für</strong> „doing gender“<br />

• Film: „Mein Leben in Rosarot“<br />

• Vermittlung von <strong>Gender</strong>-Wissen <strong>und</strong> <strong>Gender</strong>-<br />

Kompetenz<br />

• Formulierung von Erwartungen der Väter an<br />

ver.di<br />

Vorstellungsr<strong>und</strong>e<br />

Methode:<br />

„Protzen“: Die Väter schreiben ihre drei größten<br />

Erfolge als Vater auf eine Karte <strong>und</strong> spielen sie aus.<br />

Wirkung:<br />

Verlassen des defizitären Blickes auf <strong>die</strong> eigene<br />

Vaterrolle, das Sichtbarmachen der eigenen Erfolge<br />

<strong>und</strong> das Erfahren von Wertschätzung <strong>und</strong><br />

Anerkennung<br />

Assoziation zu „Vereinbarkeit“<br />

Wirkung:<br />

Erweiterung der eigenen<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong><br />

Sichtweisen durch <strong>die</strong><br />

Vorstellung des eigenen<br />

Ergebnisses durch eine<br />

andere Gruppe<br />

Wirkung:<br />

Einigung aller Männer<br />

auf ihre gemeinsame<br />

„Definition“ des<br />

Begriffes Vereinbarkeit<br />

durch Zusammenfassung<br />

der Gruppenergebnisse<br />

während<br />

der Präsentationen<br />

<strong>und</strong> anschließender<br />

Zustimmung<br />

- 35 -<br />

Seminarablauf (Väterr<strong>und</strong>e)<br />

• So: Anreise, erstes Kennenlernen<br />

• Mo: Wup, Soziometrische Aufstelllungen<br />

Vorstellungsr<strong>und</strong>e Väter<br />

Was bedeutet <strong>für</strong> mich Vereinbarkeit?<br />

• Di: Wup, Reste von gestern<br />

Väter/Söhne, Väter/Töchter (doing gender)<br />

abends: Filmangebot „Mein Leben in Rosarot“<br />

• Mi: Wup, Referent: Jo Klett, ver.di Bereich <strong>Gender</strong>politik<br />

Auch Männer haben ein Vereinbarkeitsproblem<br />

Welche Angebote gibt es bereits bei ver.di (<strong>und</strong> DGB...)<br />

• Do: Film, Vortrag, Diskussion von <strong>und</strong> mit Peter Thiel,<br />

Leiter der Männerberatung Berlin (Thema Männer als<br />

Opfer häuslicher Gewalt)<br />

• Fr: Reflexion, Feedback, Abreise<br />

Anreise zum Väterseminar<br />

Methode:<br />

Die Väter <strong>und</strong> Kinder wurden bei ihrer Anreise im<br />

Foyer des BBZ persönlich durch das gesamte<br />

Team begrüßt.<br />

Wirkung:<br />

Die Abweichung von der männlichen, häufig<br />

beruflich geprägten Erfahrungswelt führte zu einer<br />

positiven Irritation.<br />

Assoziation zu „Vereinbarkeit“<br />

Methode:<br />

Wirkung:<br />

nonverbale Assoziation<br />

zum Begriff Vereinbarkeit<br />

in der Kleingruppe auf<br />

einem Flipchartbogen,<br />

anschließende Einigung<br />

auf drei Kernbegriffe <strong>und</strong><br />

Vorstellen der<br />

Ergebnisse durch eine<br />

andere Gruppe im<br />

Plenum<br />

Möglichkeit der<br />

intensiven persönlichen<br />

Auseinandersetzung aller<br />

Teilnehmer mit dem<br />

Begriff „Vereinbarkeit“<br />

Intensiver Austausch<br />

über <strong>die</strong> Ansichten<br />

innerhalb der<br />

Kleingruppe <strong>und</strong> Einigung<br />

Sensibilisierung <strong>für</strong> „doing gender“<br />

• Methode:<br />

Bearbeitung der Fragen in Kleingruppen<br />

Was habe ich meiner Tochter/meinen<br />

Töchtern oder meinem Sohn/meinen<br />

Söhnen weitergegeben?<br />

Was möchte ich ihr/ihm/ihnen<br />

weitergeben?<br />

Welchen Einfluss habe ich auf sie?


Sensibilisierung <strong>für</strong> „doing gender“<br />

Wirkung:<br />

Es wird untersucht, ob Mädchen<br />

<strong>und</strong> Jungen <strong>die</strong> gleichen Werte<br />

<strong>und</strong> Verhaltensweisen vermittelt<br />

werden bzw. welche<br />

Unterschiede es gibt.<br />

Außerdem wird bewusst, wo es<br />

Einflüsse von außen gibt, <strong>die</strong> den<br />

Einfluss als Vater/Eltern<br />

überlagern?<br />

Sensibilisierung <strong>für</strong> Rollenzuschreibungen<br />

• Wirkung:<br />

Auseinandersetzung mit der Bedeutung von<br />

Rollenzuschreibungen <strong>und</strong> -erwartungen im Alltag,<br />

Erkenntnisgewinn, dass männlich konnotierte<br />

Verhaltensweisen <strong>und</strong> Kleidung bei Mädchen oder<br />

Frauen gesellschaftlich eine weit größere Akzeptanz<br />

<strong>und</strong> Wertschätzung erfahren als weiblich konnotierte<br />

Verhaltensweisen <strong>und</strong> Kleidung bei Jungen oder<br />

Männern<br />

Stimmen zum Seminar<br />

• „Ich habe wieder etwas Neues erlebt <strong>und</strong> viel<br />

mitgenommen.“<br />

• „Schade, dass ich erst in <strong>die</strong>sem Jahr von dem<br />

Seminar erfahren habe, das war eine bombige<br />

Geschichte <strong>und</strong> wir würden gerne<br />

wiederkommen.“<br />

• „Vertrautes <strong>und</strong> Neues waren gut gemischt.“<br />

• „Auf der Suche nach dem richtigen Weg bin ich<br />

wieder ein Stück weiter gekommen. Ich habe<br />

erfahren, der Weg ist dort, wo es weh tut.“<br />

Weitere Auswirkungen<br />

• Zwei der teilnehmenden Väter haben im<br />

November 2005 an einem offenen<br />

<strong>Gender</strong>training von ver.di in Walsrode<br />

teilgenommen.<br />

• Die Väter wünschten eine <strong>Vernetzung</strong><br />

untereinander, <strong>die</strong> (leider nur zum Teil)<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

• Die Mehrzahl der teilnehmenden Väter haben<br />

sich auch <strong>für</strong> das Väterseminar 2006 wieder<br />

angemeldet.<br />

- 36 -<br />

Sensibilisierung <strong>für</strong> Rollenzuschreibungen<br />

• Methode:<br />

gemeinsames Filmangebot <strong>für</strong> Väter <strong>und</strong><br />

Kinder:<br />

Mein Leben in<br />

Rosarot von<br />

Alain Berliner<br />

<strong>Gender</strong>kompetenz von ver.di<br />

• Wirkung:<br />

Die Väter setzen sich mit der Frage<br />

„Das brauche ich, um ein guter Vater zu<br />

sein“ <strong>und</strong> ihren Erwartungen an ver.di<br />

auseinander.<br />

In <strong>die</strong>sem Rahmen erfolgte <strong>die</strong><br />

theoretische Erläuterung der Strategie des<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming.<br />

Stimmen zum Seminar<br />

• „Die Harmonie war <strong>die</strong>smal unvergleichlich.<br />

Besonders am Montag <strong>und</strong> Dienstag gab es<br />

gute neue Ideen <strong>und</strong> spannende Methoden.<br />

Danke <strong>für</strong> den Film, der uns sehr bewegt <strong>und</strong><br />

noch bis spät beschäftigt hat.“<br />

• „Uns hat es gut gefallen, am Donnerstag fand<br />

ich das Thema okay, das Vorgehen aber<br />

problematisch.“<br />

• „Ein großes Lob an Jo Klett, der viel<br />

Interessantes eingebracht hat. Ich bin froh,<br />

dass sich meine Gewerkschaft mit <strong>die</strong>sem<br />

Thema beschäftigt.“<br />

Verstetigung im Seminar 2006<br />

• Orientierungsreise zum Thema „Vereinbarkeit“<br />

• Filmangebot: „Billy Elliot – I will dance“<br />

• Vorstellung des ver.di-Projektes „In balance –<br />

gutes Leben, gute Arbeit“, Diskussion<br />

• Lebenskurven von der Ausbildung bis zur Rente :<br />

erst beruflicher, dann persönlicher Lebensverlauf,<br />

anschließend Perspektivwechsel (was wäre<br />

anders, wenn ich eine Frau wäre)<br />

• Bearbeitung des Themas „Männer <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit“


Elke Wilhelm 7<br />

- 37 -<br />

<strong>Gender</strong> <strong>und</strong> kontinuierliche Teamentwicklung im Tätigkeitsfeld politische Jugend-<br />

bildung<br />

Das Projekt „<strong>Gender</strong> <strong>und</strong> kontinuierliche<br />

Teamentwicklung im Tätigkeitsfeld politische<br />

Jugendbildung“ geht von der Gr<strong>und</strong>annahme<br />

aus, dass <strong>die</strong> Sensibilisierung <strong>für</strong> geschlechterrelevante<br />

Fragestellungen bei der<br />

Entwicklung, Umsetzung <strong>und</strong> Evaluation von<br />

Bildungsmaßnahmen nicht ein <strong>für</strong> allemal erlernbar<br />

<strong>und</strong> danach abrufbar ist, sondern<br />

einer kontinuierlichen Auseinandersetzung<br />

bedarf.<br />

Der kontinuierliche Prozess, an dem Teamende<br />

der Jugendbildung von Arbeit <strong>und</strong><br />

Leben Hessen beteiligt waren, begann mit<br />

der Wissens- <strong>und</strong> Bedarfsermittlung bei den Teamenden. Folgerichtig hat sich der Prozess im<br />

Wieteren nicht in von vornherein geplanten Teilschritten vorwärts bewegt. Erreicht werden sollte<br />

mit dem gesamten Prozess <strong>die</strong> Sensibilisierung, <strong>Qualifizierung</strong>, Selbstreflexion (Selbst- <strong>und</strong><br />

Fremdwahrnehmung) der Teamenden, <strong>die</strong> Erprobung <strong>und</strong> Implementierung des Erfahrenen <strong>und</strong><br />

Gelernten <strong>und</strong> <strong>die</strong> Entwicklung von Kriterien <strong>für</strong> gender-relevante Aspekte eines Teamprofils.<br />

Das Projekt gliederte sich in mehrere Projektphasen:<br />

Phase 1: Einsatz <strong>und</strong> Bearbeitung des <strong>Gender</strong>-Fragebogens in Jugendseminaren <strong>und</strong> Reflexion<br />

der Ergebnisse.<br />

Phase 2: Entwicklung strategischer Schritte <strong>für</strong> <strong>die</strong> kontinuierliche Weiterarbeit am Thema<br />

insbesondere mit Blick auf <strong>die</strong> Entwicklung von <strong>Gender</strong>-Kompetenzen in der Team-<br />

<strong>Qualifizierung</strong>; Entwicklung von Fragestellungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Berücksichtigung von <strong>Gender</strong>-<br />

Themen in Seminaren (Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung) <strong>und</strong> in der<br />

Teamarbeit (Selbstreflexion <strong>und</strong> Teamentwicklung) <strong>und</strong> Entwicklung von<br />

Instrumenten zur <strong>Gender</strong>-Analyse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teamentwicklung.<br />

Phase 3: Teilnehmende Seminar- <strong>und</strong> Teambeobachtung während eines dreitägigen<br />

Jugendseminars zum Übergang Schule – Beruf <strong>und</strong> gemeinsame Teamreflexion.<br />

Phase 4. Befragung der TeamerInnen im Anschluss an <strong>die</strong> verschiedenen Projektphasen.<br />

7 Kontakt: elchwilhelm@gmx.de


- 38 -<br />

Im Folgenden werden einige Erkenntnisse <strong>und</strong> Ergebnisse aus dem Projektverlauf skizziert:<br />

zu Phase 1<br />

Die Reflexion des Einsatzes des Leitfadens zur Selbstevaluierung machte deutlich, dass es zwischen<br />

den Lebensrealitäten <strong>und</strong> Sozialisationshintergründen der Teamenden <strong>und</strong> der Teilnehmenden<br />

(zumeist so genannte benachteiligte Jugendliche) z. T. große Unterschiede gibt. Diese<br />

gilt es zu erkennen <strong>und</strong> in der eigenen Teamtätigkeit zu berücksichtigen. Die Teams haben in<br />

Seminaren gr<strong>und</strong>sätzlich den Anspruch, nicht mit Geschlechtstypisierungen zu arbeiten. Ihnen


- 39 -<br />

muss jedoch bewusst sein, dass Teilnehmende der Seminare sehr wohl so genanntes geschlechtsspezifisches<br />

Verhalten zeigen <strong>und</strong> Meinungen äußern <strong>und</strong> dass auch <strong>die</strong> relativ häufig<br />

anzutreffenden geschlechtshomogenen Gruppen (z. B. aufgr<strong>und</strong> des jeweiligen Ausbildungshintergr<strong>und</strong>es)<br />

einen geschlechterbezogenen Blick auf Planung, Realisierung <strong>und</strong> Reflexion der<br />

Seminare erfordern.<br />

In Seminaren gerät geschlechterrelevantes Geschehen oft durch <strong>die</strong> sozialen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Aspekte in den Hintergr<strong>und</strong>. Hilfreich könnte sein, eine/n Teamer/in von vornherein qua Auftrag<br />

mit einer „<strong>Gender</strong>-Brille“ zu versehen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit sollte auch „Methodenfallen“ zukommen. So sollten z. B. Übungen<br />

vorrangig themenorientiert sein, im diskutierten Beispiel (Übung: „Tierprojektion“ in einem<br />

Seminar zum Übergang Schule - Beruf) können daher <strong>die</strong> den Tieren zugeordneten Eigenschaften<br />

Anlass <strong>für</strong> eine Diskussion über <strong>die</strong> eigene Berufswahl <strong>und</strong> Anforderungen in bestimmten Berufen<br />

sein - ob es sich dabei um „typisch weibliche“ <strong>und</strong> „typisch männliche“ Eigenschaften handelt, ist<br />

nicht primär von Bedeutung.<br />

zu Phase 2<br />

In <strong>die</strong>ser Projektphase fand eine vertiefende inhaltliche Auseinandersetzung mit dem <strong>Gender</strong>-<br />

Begriff statt. Zuerst sammelten <strong>und</strong> diskutierten <strong>die</strong> TeamerInnen geschlechterrelevante Stichpunkte:<br />

„Was verstehen wir unter <strong>Gender</strong>?“; Team-Profil <strong>und</strong> <strong>Gender</strong>; <strong>Gender</strong> in Seminaren;<br />

Handwerkszeug (pädagogisch-professionell); Materialien bzw. Methodensammlung; Sprache;<br />

Checklisten; Teamarbeit; Seminargestaltung; Reflexion, Feedback; <strong>Gender</strong>-Selbst-Check. Dabei<br />

wurde im Team Einigkeit über <strong>die</strong> Bedeutung der <strong>Gender</strong>-Thematik <strong>für</strong> <strong>die</strong> politische Bildungsarbeit<br />

hergestellt, aber auch auf das Problem der fließenden Integration von <strong>Gender</strong>-Themen in<br />

Seminaren hingewiesen <strong>und</strong> das Ziel formuliert, Seminarteilnehmende <strong>für</strong> <strong>die</strong> Themen zu<br />

sensibilisieren.<br />

Anschließend erarbeitete das Team einen ‚<strong>Gender</strong>-Selbst-Check’. Hierbei konnten Erkenntnisse<br />

aus der ersten Phase vertieft werden, wie z. B., dass eine differenzierte Selbsteinschätzung der<br />

Teamenden (d.h. Selbst- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung), aber auch Supervision <strong>und</strong> intensive Reflexion<br />

des Seminargeschehens <strong>und</strong> der Zusammenarbeit im Team notwendig sind; dass über<br />

den eigenen Umgang mit Geschlechterkategorien <strong>und</strong> das Verständnis über Geschlechterrollen in<br />

der Gesellschaft – nicht nur aus der eigenen Perspektive - intensiver nachzudenken sei, indem<br />

insbesondere der Blick auf <strong>die</strong> Teilnehmenden <strong>und</strong> deren Lebenslagen gerichtet werde.<br />

Die Erfahrungen hatten zur Konsequenz, gezielte Fragen <strong>für</strong> zukünftige <strong>Gender</strong>-Beobachtungen<br />

in Seminaren zu sammeln:


Fragen zur Teambeobachtung<br />

o Wer unterbricht wen?<br />

o Wer trifft Entscheidungen bzw. hat das<br />

letzte Wort?<br />

o Wer reagiert auf Fragen?<br />

o Wer redet wie lange?<br />

o Wer kontrolliert <strong>und</strong> ermahnt?<br />

o Wer wird <strong>für</strong> was angesprochen <strong>und</strong> wie?<br />

o Wer ist wo<strong>für</strong> verantwortlich?<br />

o Wer reagiert auf Konflikte in der Gruppe<br />

<strong>und</strong> wie?<br />

Fragen zur Teilnehmenden-Beobachtung<br />

o Gibt es Rollenzuweisungen unter den<br />

Teilnehmenden? Wenn ja, welche?<br />

o Werden sexistische Sprüche gemacht?<br />

o Körpersprache?<br />

o Wer meldet sich auf eine Frage zu Wort?<br />

o Wer liefert von sich aus einen Beitrag?<br />

(ohne direkte Aufforderung)<br />

o Wer unterbricht bzw. fällt ins Wort?<br />

Fragen zur Beobachtung der Inhalte <strong>und</strong> Methoden<br />

o Berücksichtigen <strong>die</strong> Inhalte <strong>und</strong> Methoden<br />

<strong>die</strong> Lebenssituation der TN als Männer<br />

<strong>und</strong> Frauen?<br />

o Sprechen bestimmte Seminarelemente<br />

besonders Männer oder Frauen an? (z. B.<br />

Bilder, Sprache, Texte)<br />

o Sprechen bestimmte Methoden besonders<br />

Männer oder Frauen an? Welche?<br />

- 40 -<br />

o Wer fühlt sich verantwortlich?<br />

o Wie ist <strong>die</strong> Offenheit der Gruppe gegenüber?<br />

o Wer kümmert sich um <strong>die</strong> inhaltliche<br />

Partizipation der Teilnehmenden?<br />

o Wer neigt dazu, das Geschehen zu<br />

dominieren bzw. den Teilnehmenden das<br />

Gefühl der Mitbestimmung zu geben?<br />

o Wie wird von wem auf sexistische<br />

Sprüche <strong>und</strong> Handlungen reagiert?<br />

o Wer "stört" den Seminarablauf? Wie?<br />

Wen müssen <strong>die</strong> Teamenden "ermahnen"?<br />

o Unterschiede bei der Teilnahmemotivation?<br />

o Unterschiede in den Interessen bei<br />

Männern <strong>und</strong> Frauen?<br />

o Reaktionen von Frauen <strong>und</strong> Männern auf<br />

Rückmeldungen (des Teams)?<br />

o Lassen sich dabei Unterschiede erkennen?<br />

Welche Unterschiede?<br />

o Sprechen bestimmte Inhalte besonders<br />

Männer <strong>und</strong> Frauen an? Welche?<br />

o Lassen sich dabei Unterschiede erkennen?<br />

Welche Unterschiede?


zu Phase 3<br />

- 41 -<br />

Eine sich an Phase 2 anschließende Beobachtung ermöglichte, „gender-relevante“ Situationen in einem<br />

Jugendseminar zu extrahieren. So wurde das Team <strong>und</strong> <strong>die</strong> Teilnehmendengruppe während<br />

eines dreitägigen Seminars „Übergang Schule – Beruf“ beobachtet. Das Team überarbeitete in der<br />

Vorbereitung auf das Seminar das Seminarkonzept unter Berücksichtigung von <strong>Gender</strong>-Aspekten in<br />

der Bildungsarbeit, indem z. B. in der Seminarphase „Lebensplanung in den nächsten 10 Jahren“ in<br />

geschlechterhomogenen Gruppen gearbeitet wurde.<br />

Durch den Einsatz der Fragen <strong>und</strong> im Feedback-Gespräch im Anschluss des Seminars wurden sowohl<br />

seminarbezogene gender-relevante Anhaltspunkte gef<strong>und</strong>en, als auch weiterführende gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Thesen aufgestellt, wie z. B.:<br />

Junge Frauen nehmen Möglichkeiten <strong>und</strong> Chancen der persönlichen Weiterentwicklung stärker<br />

wahr als junge Männer.<br />

Wenn <strong>Gender</strong>-Sprache „just-by-the-way“ rüberkommt, wird <strong>die</strong>s von den Teilnehmenden positiv<br />

aufgenommen (stärker, wenn es Männer tun?).<br />

Junge JugendteamerInnen halten das Thema <strong>Gender</strong> oftmals <strong>für</strong> sperrig <strong>und</strong> „veraltet“. Dies<br />

kann ein gutes Korrektiv da<strong>für</strong> sein, vorschnell Zuschreibungen zu treffen, es besteht aber auch<br />

<strong>die</strong> Gefahr, dass durch Ablehnung dem Thema gegenüber der Blick auf <strong>die</strong> Lage der Zielgruppe<br />

versperrt bleibt, <strong>die</strong> immer noch in Teilbereichen stark geschlechtergeprägt ist.<br />

Eine vorbereitende <strong>und</strong> kontinuierliche Beschäftigung des Teams mit dem Thema <strong>Gender</strong> kann<br />

den bewussten Blick auf Seminarkonzepte schärfen <strong>und</strong> zu Veränderungen, Erprobungen <strong>und</strong><br />

langfristigen Konsequenzen führen.<br />

Die genannten Erkenntnisse stellen (neben anderen) neue <strong>und</strong> zukünftige Herausforderungen <strong>für</strong> das<br />

Team dar, am Thema „dran zu bleiben“.


- 42 -<br />

Konsequenzen von <strong>Gender</strong> Mainstreaming <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit in Organisationen <strong>und</strong> Verbänden<br />

Gesprächsr<strong>und</strong>e mit Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern der beteiligten Verbände <strong>und</strong> Organisationen 1<br />

Moderation: Gerrit Kaschuba <strong>und</strong> Ralf Lange<br />

Teilnehmende:<br />

• Brigitte Brück, Vorstand B<strong>und</strong>esarbeitskreis Arbeit <strong>und</strong> Leben<br />

• Hannelore Chiout, Referentin <strong>für</strong> Internationale Arbeit, Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten<br />

• Karin Derichs-Kunstmann, FIAB, Projektleiterin <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit<br />

• G<strong>und</strong>ula Frieling, stellv. Verbandsdirektorin des Deutschen Volkshochschulverbandes<br />

• Barbara Menke, Bildungsreferentin, B<strong>und</strong>esarbeitskreis Arbeit <strong>und</strong> Leben<br />

• Margret Mönig-Raane, stellv. Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di<br />

• Peter Orgzal, 1. Vorsitzender des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten<br />

• Annemarie Rufer, stellv. Vorsitzende des Deutschen Volkshochschulverbandes<br />

• Ilona Schulz-Müller, Abteilungsleiterin <strong>Gender</strong>-Politik, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />

ver.di<br />

??? Welches waren Ihre Motive, sich am Projekt GeQuaB zu beteiligen?<br />

Ilona Schulz-Müller<br />

Entstanden ist <strong>die</strong> Idee aus der Diskussion innerhalb unserer Organisation, wie <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />

in unsere Praxis implementiert werden soll, insbesondere in <strong>die</strong> Bildungspolitik. Die<br />

Zielsetzung war zu versuchen, mit dem Thema <strong>Gender</strong> in der Bildungsarbeit mehr zur Verstetigung<br />

des Themas in der Organisation beizutragen.<br />

1 Redaktionelle Bearbeitung: Victoria Schnier


Margret Mönig-Raane<br />

Dass wir zur Gründung von ver.di in <strong>die</strong> Satzung geschrieben<br />

haben, dass <strong>Gender</strong> Mainstreaming <strong>für</strong> uns ein Weg zur<br />

Geschlechterdemokratie ist, ist das eine. Dass ein Vorstandsmitglied<br />

verantwortlich ist <strong>für</strong> den Bereich, ist ein<br />

zweites. Aber noch nicht hinreichend da<strong>für</strong>, dass auch <strong>die</strong><br />

Idee <strong>die</strong> Massen ergreifen kann, da<strong>für</strong> braucht man verantwortliche<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen. Wir sind darauf angewiesen,<br />

dass Funken überspringen <strong>und</strong> Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

Ehrenamtliche wie Hauptamtliche mit <strong>die</strong>ser Idee bekannt<br />

werden <strong>und</strong> sagen: so geht das in meinem Arbeitsbereich.<br />

- 43 -<br />

Ilona Schulz-Müller (links) <strong>und</strong><br />

Margret Mönig-Raane (rechts)<br />

Peter Orgzall<br />

Der AdB ist ein Verband, der sehr pluralistisch aufgestellt<br />

ist. Deshalb sind wir vor einigen Jahren<br />

dazu gekommen zu sagen, wenn wir beginnen<br />

wollen, dann muss es strukturell begonnen werden.<br />

Und strukturell hieß, wir haben unsere Satzung<br />

erweitert. Jeder, der Mitglied werden möchte<br />

als Person, muss sich dem Prinzip <strong>Gender</strong><br />

Mainstreaming verpflichtet fühlen <strong>und</strong> muss es umsetzen<br />

in seiner Einrichtung. Dann sind wir weiter<br />

Peter Orgzall <strong>und</strong> Hannelore Chiout<br />

gegangen über <strong>die</strong> anderen Strukturen. Das heißt,<br />

wir haben den gesamten Vorstand geschlechterparitätisch<br />

besetzt. Und wir sind momentan dabei, auch bei Personaleinstellungen darauf zu achten,<br />

dass „gegendert“ wird.<br />

Hannelore Chiout<br />

Das Strukturelle ist dargestellt worden: der AdB als personifizierte Diversity. Was aber auch <strong>die</strong><br />

Schwierigkeiten ganz deutlich macht. Ich möchte hinzufügen, dass wir in <strong>die</strong>ses Projekt gekommen<br />

sind, weil wir uns damals genau parallel zu der Entwicklung des Projektes im Verband überlegt<br />

haben, wie wir <strong>für</strong> <strong>Gender</strong> in unserem Verband qualifizieren können.


Annemarie Rufer<br />

Der Deutsche Volkshochschulverband<br />

hat Mitgliedseinrichtungen. Jeder Landesverband<br />

der Volkshochschulen ist<br />

Mitglied im Gesamtverband <strong>und</strong> von<br />

daher haben wir dort auch keine<br />

Durchregierungsmöglichkeiten. Der<br />

DVV-Vorstand hat sich eine Satzung<br />

gegeben, <strong>die</strong> Geschlechtergerechtigkeit<br />

als Maßgabe aller Tätigkeiten hat. Wir<br />

haben einen Frauenausschuss, wir<br />

quotieren alle Posten, <strong>die</strong> wir vom DVV<br />

aus besetzen. Und von daher ist es logisch,<br />

dass wir auch eine Umsetzungsebene<br />

brauchen.<br />

Annemarie Rufer<br />

- 44 -<br />

G<strong>und</strong>ula Frieling<br />

G<strong>und</strong>ula Frieling<br />

Als reizvoll fand ich bei der Projektidee, dass es sich um eine Umsetzung von <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />

in der Bildungsarbeit handelt. Das ist etwas, was wir auf der strukturellen Ebene begonnen<br />

haben <strong>und</strong> bei dem wir immer noch am Anfang des Weges sind. Das eine ist, auf der Organisationsentwicklungsebene<br />

über <strong>Gender</strong> Mainstreaming nachzudenken. Das andere ist, <strong>die</strong> Programmqualität<br />

in den Blick zu nehmen. Die Chance, <strong>die</strong> wir gesehen haben, war <strong>die</strong>, aus den<br />

Reihen der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen eine ganze Reihe in <strong>die</strong>se <strong>Qualifizierung</strong>smaßnahme zu<br />

bringen, um so ein Netz innerhalb des DVV zu schaffen.<br />

Barbara Menke (links) <strong>und</strong><br />

Brigitte Brück (rechts)<br />

Barbara Menke<br />

Der praktische Hintergr<strong>und</strong> unserer Beteiligung lag darin,<br />

dass Arbeit <strong>und</strong> Leben sich in den letzten 10 bis 15 Jahren<br />

im Rahmen des Kinder- <strong>und</strong> Jugendplans des B<strong>und</strong>es sehr<br />

intensiv in Fachgruppen mit sogenannter<br />

geschlechtsspezifischer Arbeit beschäftigt hat.<br />

Aber wir hatten auch zunehmend das Gefühl, dass das<br />

nicht mehr ausreicht. In gewisser Weise kam das Thema<br />

<strong>Gender</strong> Mainstreaming uns positiv entgegen, weil wir gedacht<br />

haben, mit dem Thema kriegen wir <strong>die</strong> Diskussion<br />

auf eine breitere Ebene <strong>und</strong> wir kommen vielleicht heraus<br />

aus <strong>die</strong>sem kleinen Zirkel der JugendbildungsreferentInnen,<br />

<strong>die</strong> sich immer <strong>die</strong>ses Themas angenommen haben.<br />

Mit dem Projekt hatten wir <strong>die</strong> Hoffnung, dass wir das<br />

Thema auch im Bereich der Erwachsenenbildung in <strong>die</strong><br />

Organisation hineinbringen können <strong>und</strong> haben parallel<br />

zum Start des Projekts einige institutionelle Maßnahmen<br />

ergriffen, u.a. <strong>die</strong> Gründung eines Arbeitskreises <strong>Gender</strong><br />

Mainstreaming.


Brigitte Brück<br />

- 45 -<br />

Vor ca. 3 Jahren, im Jahr 2004, haben wir von Seiten des Vorstandes des B<strong>und</strong>esarbeitskreises<br />

entschieden, dass es einen Arbeitskreis <strong>Gender</strong> Mainstreaming geben wird, in dem Vertreter <strong>und</strong><br />

Vertreterinnen der einzelnen Landesverbände beteiligt sein sollen <strong>und</strong> in dem wir eine kontinuierliche<br />

Debatte führen können. Die Schwierigkeit liegt darin, dass innerhalb unserer Strukturen wir<br />

<strong>die</strong> Prinzipien des <strong>Gender</strong> Mainstreaming nicht einfach bis in <strong>die</strong> Landesorganisationen durchsetzen<br />

können. Daher war unser Ansatz, <strong>die</strong> haupt- <strong>und</strong> nebenberuflichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter zu qualifizieren. Diese GeQuaB-Fortbildung war daher auch ein Element dessen, was<br />

wir bisher schon erreicht haben. Ich bin sehr gespannt, ob <strong>und</strong> wie wir in der Lage sind, <strong>die</strong>se<br />

jetzt hier qualifizierten <strong>Gender</strong> Trainer <strong>und</strong> <strong>Gender</strong> Trainerinnen in der praktischen Arbeit einzusetzen.<br />

??? Wie bedeutsam sind <strong>die</strong> im GeQuaB-Projekt gemachten Erfahrungen <strong>für</strong> Ihre Verbandsarbeit?<br />

Was können Sie gegebenenfalls als Anregungen in Ihre verbandsinterne Praxis integrieren?<br />

Brigitte Brück<br />

Das, was ich bisher als Beispiele gesehen habe, fand ich ganz spannend. Ich finde z.B., dass es<br />

im Bereich der Betriebs- <strong>und</strong> Personalräte unbedingt gender-qualifizierende Bausteine geben<br />

muss. Es geht jetzt auch darum, dass <strong>die</strong>se Bausteine adäquat umgesetzt werden in den einzelnen<br />

Seminaren, auch im Bereich der <strong>Qualifizierung</strong>en von TeamerInnen, <strong>die</strong> Jugendseminare<br />

teamen.<br />

Margret Mönig-Raane<br />

Ich halte sehr viel davon, dass Netzwerke funktionsfähig gemacht werden, d.h., dass man nicht<br />

alleine ist mit seinen Erkenntnissen <strong>und</strong> seinen Bemühungen, sondern Rückkoppelungsmöglichkeiten<br />

hat. Wir haben beispielsweise innerhalb der Organisation <strong>Gender</strong>-Beauftragte, gleichzeitig<br />

haben wir eine Zunahme von InteressentInnen aus der ehrenamtlichen Arbeit. Das bedeutet,<br />

dass jetzt eine Basis da ist <strong>und</strong> es eine ganze Reihe Menschen gibt, <strong>die</strong> sagen, <strong>Gender</strong><br />

Mainstreaming ist ein einleuchtendes Prinzip <strong>und</strong> wir wollen das weitertragen. Das ist eine gute<br />

Ausgangsposition <strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere Umsetzung.<br />

Ilona Schulz-Müller<br />

Wir haben inzwischen ganz viele Expertinnen <strong>und</strong> Experten in unserer Organisation <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung<br />

des Prinzips der Geschlechtergerechtigkeit. Durch <strong>die</strong> <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> ist <strong>die</strong>se<br />

Gruppe erweitert worden. Natürlich habe ich jetzt <strong>die</strong> Hoffnung, dass es über <strong>die</strong>se 12 Leute hinaus<br />

noch mehr werden können. Ich sehe z.B. eine Möglichkeit im Bereich der innerorganisatorischen<br />

Personalentwicklung, d.h. Weiterbildung <strong>für</strong> Hauptamtliche. Das ist ein Bereich, in dem<br />

genau das weitergehen muss.<br />

Hannelore Chiout<br />

Ich sehe <strong>die</strong>ses Projekt auch als ein Teil des bottom-up, dass von unten was nachwächst. Beispielsweise<br />

gibt es viele Kolleginnen <strong>und</strong> auch wenige Kollegen, <strong>die</strong> sich mit <strong>die</strong>sem Thema nicht<br />

nur auseinandersetzen wollen, sondern bereits entsprechende Qualifikationen erworben haben.


- 46 -<br />

Darüber hinaus war <strong>die</strong>ses Projekt in der verbandsübergreifenden Form, in der Zusammenarbeit<br />

mit den anderen Organisationen, noch mal ein ganz wichtiger Anstoß, Qualifikationen auch zu<br />

systematisieren, auszutauschen <strong>und</strong> damit tatsächlich den Beginn eines Netzwerkes zu schaffen.<br />

Peter Orgzall<br />

Ich denke, <strong>die</strong> Beteiligung des AdB an <strong>die</strong>sem Projekt hat dazu beigetragen, dass <strong>die</strong> Diskussion<br />

innerhalb des Verbandes am Kochen gehalten wurde.<br />

Meine Hoffnung ist immer noch <strong>die</strong>, dass da an der Stelle unter anderem auch dadurch, dass<br />

jetzt männliche Kollegen qualifiziert wurden innerhalb <strong>die</strong>ses Projektes, dass sich da noch mal ein<br />

Anhaltspunkt innerhalb des Verbandes ergibt, da etwas weiterzukommen.<br />

Gerrit Kaschuba<br />

Anregungspotenzial zur weiteren Vertiefung kommt jetzt z. B. von den Männern, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>ser<br />

Fortbildung teilgenommen haben oder <strong>die</strong> sich mit dem Thema geschlechterbezogener Fortbildung<br />

beschäftigten. Wie sieht es nun von seiten des Vorstands aus? Haben Sie Möglichkeiten in<br />

<strong>die</strong>se Richtung etwas zu beeinflussen?<br />

Peter Orgzall<br />

Die Möglichkeiten sind Top-Down durch <strong>die</strong> Struktur gegeben, d.h. also, es gibt eine Reihe von<br />

verbandsinternen Gremien, <strong>die</strong> beispielsweise über <strong>die</strong> Einstellung von Jugendbildungsreferenten<br />

<strong>und</strong> -referentinnen entscheiden. Da kann man beispielsweise sagen, wir wollen, dass Stellen geschlechterparitätisch<br />

besetzt werden sollen. Wir haben als Zentralstelle eine Reihe von Finanzmitteln<br />

zu vergeben, mit denen man natürlich eine gewisse Steuerung ausüben kann <strong>und</strong> wodurch<br />

man das, was normalerweise in Anträge nur hineingeschrieben wird, qualitativ überprüfen<br />

kann.<br />

Annemarie Rufer<br />

Der Vorstand kann einiges tun, er muss sogar einiges tun. Nicht umsonst ist <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />

ein Top-Down-Prinzip. Infolgedessen haben wir im Vorstand einen Beschluss gefasst, dass<br />

in dem Qualitätsmanagement-Prozess <strong>für</strong> den Gesamtverband, der jetzt beginnen soll, <strong>Gender</strong><br />

Mainstreaming als ein Prinzip verankert werden soll. Das ist ein wichtiger Beschluss. Darüber hinaus<br />

bin ich der Auffassung, dass Top-Down das eine Prinzip ist, aber dass es bottom-up braucht,<br />

<strong>die</strong> Beteiligung derjenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Umsetzung tatsächlich leisten können <strong>und</strong> müssen.<br />

Margret Mönig-Raane<br />

Ich möchte an dem Gedanken anknüpfen: wie machtvoll das Top-Down-Prinzip. Ich behaupte,<br />

<strong>die</strong> Machtfülle entsteht, wenn jede <strong>und</strong> jeder an seinem Platz überzeugend wirkt. Die eigene Überzeugung,<br />

<strong>die</strong> eigene Ausstrahlung, ist der entscheidende Erfolgsfaktor. Insofern will ich Sie<br />

ermuntern <strong>und</strong> ermutigen, sehr selbstbewusst mit den eigenen Möglichkeiten umzugehen <strong>und</strong><br />

nicht darauf zu vertrauen, dass der Vorstand es schon richten wird. Der Vorstand hat zwar Verantwortung,<br />

aber unterschätzen Sie nicht Ihre eigene Wirksamkeit. Die ist unglaublich groß,<br />

wenn man an sich selber glaubt <strong>und</strong> an das, was man da vertritt.


Barbara Menke<br />

- 47 -<br />

Als erstes stelle ich mir vor, dass wir <strong>die</strong> vielen Praxisprojekte, <strong>die</strong> hier im Rahmen des Projektes<br />

entwickelt wurden, ernst nehmen. Ernst nehmen heißt, dass wir das, was <strong>die</strong> Kollegen <strong>und</strong> Kolleginnen<br />

aus allen Verbänden gemacht haben, auch als Standard in unserer Bildungsarbeit umsetzen.<br />

Das Wort Standardisierung ist in unserer Arbeit nicht sehr beliebt. Man kann auch sagen: als<br />

Kriterium definieren, nach dem wir arbeiten wollen. Deswegen ist <strong>für</strong> mich ein Teil der notwendigen<br />

Vermittlung, all <strong>die</strong>se guten Projekte, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem Projekt entwickelt wurden, massiv in den<br />

Verbänden zu kommunizieren.<br />

Brigitte Brück<br />

Die Mitgliederversammlung von Arbeit <strong>und</strong> Leben hat entschieden, dass <strong>Gender</strong> Mainstreaming in<br />

unsere Satzung kommt. Dadurch wird <strong>Gender</strong> Mainstreaming als Norm <strong>für</strong> <strong>die</strong> Organisation gesetzt.<br />

Und es ist hilfreich, es als Norm zu setzen, ohne zu denken, dass man dadurch den eigentlichen<br />

Prozess schon erledigt hat.<br />

Gerrit Kaschuba<br />

Ich bedanke mich bei den Vertreterinnen <strong>und</strong> dem Vertreter der vier Organisationen. Wir bitten<br />

nun <strong>die</strong> Teilnehmenden, ihre Erwartungen <strong>und</strong> Wünsche im Hinblick auf <strong>die</strong> Verbände zu formulieren.<br />

Monika Engel<br />

Ich bin auch Mitglied im Frauenausschuss des Deutschen Volkshochschulverbandes. Ich möchte<br />

den Beitrag von Barbara Menke als Anregung aufnehmen. Wie können wir bestimmte Formulierungen<br />

finden, damit Standards von <strong>Gender</strong> Mainstreaming auch in <strong>die</strong> Bildungsarbeit <strong>und</strong> in <strong>die</strong><br />

Organisationen übernommen werden. Das ist eine Anregung <strong>für</strong> <strong>die</strong> kommende Diskussion des<br />

DVV-Frauenausschusses.<br />

Annemarie Rufer<br />

Ganz sicher werden wir im DVV-Frauenausschuss <strong>die</strong>ses aufnehmen. Wie das konkret aussehen<br />

kann, werden wir gemeinsam beraten. Wir müssen eine Formulierung finden, <strong>die</strong> so pfiffig ist,<br />

dass sie von allen akzeptiert wird <strong>und</strong> alle motiviert.<br />

Maria Spieker<br />

Mein Name ist Maria Spieker, ich komme von der Volkhochschule Bremen. Es war w<strong>und</strong>erbar zuzuhören<br />

<strong>und</strong> es waren salbungsvolle Worte, <strong>die</strong> hier vorne gefallen sind. Aber was noch ein bisschen<br />

fehlt, ist, wie wir es herunter brechen <strong>und</strong> wie es auch finanziell untermauert wird, um Konzeptionen<br />

zu überarbeiten, <strong>die</strong> von Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmern <strong>die</strong>ser Fortbildung erstellt<br />

werden können.<br />

G<strong>und</strong>ula Frieling<br />

Ich finde das ausgesprochen gut, dass jetzt konkrete Erwartungen geäußert werden. Ich kann<br />

zwar keine großen Versprechungen machen, aber ich glaube schon, dass mit <strong>die</strong>sem Projekt ein<br />

Anfang gesetzt ist, um weitere Schritte zu tun. Ich glaube nicht, dass wir uns verschrecken lassen<br />

sollten, von dem Argument: keine Zeit, kein Geld, kein Personal.


Elke Teller<br />

- 48 -<br />

Ich komme aus dem Bereich von ver.di <strong>und</strong> ich möchte sagen: Alle <strong>die</strong> hier an <strong>die</strong>sem Projekt<br />

teilgenommen haben, sind sich bewusst, was sie geleistet haben <strong>und</strong> was sie <strong>für</strong> einen Wissenszuwachs<br />

haben. Und ich möchte auch <strong>die</strong> Worte der Teilnehmenden am Podium durchaus als<br />

glaubwürdig hinstellen, dass sie erkennen, welchen Wert das Ganze hat. Aber es ist ja nun mal<br />

so, dass dazwischen eine Riesenkluft ist. Und wenn ver.di im Moment Fusionen ganzer Landesbezirke<br />

durchführt, dann gibt es so viel „Wichtigeres“ zu tun, mit dem man sich beschäftigt. Und<br />

dann führt es natürlich auch dazu, dass Leitbilder entstehen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Werte Chancengleichheit<br />

oder <strong>Gender</strong> gar nicht mehr beinhalten. Es ist gar nicht mal das Geld, das fehlt, sondern einfach<br />

wieder mal das Bewusstsein. Und ich denke, dass alle 45 Frauen <strong>und</strong> Männer, <strong>die</strong> hier heute ein<br />

Zertifikat erhalten, in der Lage sein sollten, Unterstützung zu leisten, kreativ, <strong>und</strong> nicht nur mit<br />

dem Geld.<br />

Gerrit Kaschuba<br />

Das zeigt auf, dass es im Gr<strong>und</strong>e genommen auch immer Mahner <strong>und</strong> Mahnerrinnen braucht.<br />

Wie kann man <strong>die</strong> Riesenkluft, <strong>die</strong> immer wieder zwischen Vorstandsebene <strong>und</strong> denjenigen, <strong>die</strong><br />

konkret <strong>die</strong> Bildungsarbeit machen, vorhanden ist, in der Praxis überwinden?<br />

Peter Orgzall<br />

Wir wissen eigentlich immer, dass da Leute sein müssen, <strong>die</strong> mahnen. Ohne <strong>die</strong>sen Mut, immer<br />

an der Stelle weiter zu bohren, dass da wirklich dicke Bretter sind, geht es nicht voran.<br />

Claudia Lutze<br />

Das mit der Mahnerin, das finde ich ganz schwierig. Was ist, wenn <strong>die</strong> Mahnerin mal keine Lust<br />

mehr hat zu mahnen? Und da wir ja von Top-Down <strong>und</strong> bottom-up reden, müsste das Ganze<br />

auch funktionieren ohne Mahnerin. Wir sind beteiligt, z.B. in der Steuerungsgruppe (beim AdB)<br />

<strong>und</strong> wir sind sehr aktiv.<br />

Die Mädchen- <strong>und</strong> Frauenkommission treibt seit Jahren den Prozess voran. Die erste Frage: Wie<br />

kann gewährleistet werden, dass <strong>die</strong> Mädchen- <strong>und</strong> Frauenkommission weiter so gestärkt ist,<br />

auch wenn <strong>die</strong> Zuständigkeiten sich neu regeln, sozusagen als mahnendes <strong>und</strong> themenerhaltendes<br />

Gremium weiterhin agieren kann? Ich bin der guten Hoffnung, dass <strong>die</strong> Männer aktiv<br />

werden mit der Jungenarbeit. Das Thema Jungenarbeit ist in Zeiten von <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />

unverzichtbar. Was kann der Vorstand tun, was kann <strong>die</strong> Steuerungsgruppe machen, wie können<br />

wir Fortbildung organisieren, wie können wir Handreichungen schreiben usw.? Ich glaube, mit einem<br />

hohen Maße an Energieaufwand ist da noch mehr rauszuholen.<br />

Peter Orgzall<br />

Wir haben in den letzten Jahren immer erst versucht zu appellieren. Appellieren hat bei den<br />

Männern, muss man einfach mal selbstkritisch sagen, nicht so richtig funktioniert. Dann gab es<br />

jede Menge Ansätze, auch inhaltlicher Art, <strong>die</strong> sind immer an einzelnen Personen festgemacht<br />

worden <strong>und</strong> sind, wenn <strong>die</strong> Personen den Bereich nicht mehr abgedeckt haben, schlicht <strong>und</strong> ergreifend<br />

untergegangen. Daraufhin gab es <strong>die</strong> Entscheidung, damit strukturell umzugehen. Aber<br />

es müssen wirklich immer wieder Mahner oder Überzeugungstäter zur Stelle sein, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Sache


- 49 -<br />

vorantreiben <strong>und</strong> <strong>die</strong> kann ein Vorstand dann nur an bestimmten Punkten versuchen zu unterstützen.<br />

Hannelore Chiout<br />

In allen Verbänden gibt es vergleichbare Strukturen. Dass wir eine quantitative Parität erreicht<br />

haben, war ein wirklich hehres Ziel. Das heißt noch lange nicht, dass der <strong>Gender</strong>-Aspekt berücksichtigt<br />

ist. Und an der inhaltlichen Frage muss man ansetzen, z.B. dass inhaltlich <strong>die</strong> Seminarkonzepte<br />

unter <strong>Gender</strong>-Gesichtspunkten überarbeitet werden müssen. Man muss eine Verbindung<br />

schaffen zwischen den Strukturen <strong>und</strong> dem, was wirklich vor Ort in den Bildungsstätten<br />

passiert. Das Thema muss herauskommen aus der Sonderecke, <strong>die</strong> je nach Bedarf auch wieder<br />

abgeschafft werden kann.<br />

Annemarie Rufer<br />

Meine Vorstellung wäre z.B. unsere allgemeine Kursleitungsfortbildung zu gendern, <strong>und</strong> nicht einzelne<br />

Veranstaltungen zu machen, sondern das Normale zu machen, weil sonst heißt es: G1, G2,<br />

G3, G4, dann machen wir noch ein G 5, das ist das <strong>Gender</strong>-Tool. Dann besteht <strong>die</strong> Gefahr, dass<br />

<strong>die</strong> Kursleitenden sich sagen: das brauche ich nicht, da gehe ich nicht hin. Die müssen es<br />

zwangsläufig in einem kriegen. Meiner Auffassung nach macht es Sinn, in <strong>die</strong>ser Richtung weiter<br />

zu arbeiten.<br />

Barbara Menke<br />

Ich möchte den Blick richten auf <strong>die</strong> Frage, wo sind eigentlich <strong>die</strong> anderen Schlüsselpersonen in<br />

den Institutionen, wo ist eigentlich <strong>die</strong> Ebene, <strong>die</strong> in der Normalarbeit, im Alltag über Inhalte <strong>und</strong><br />

Geld entscheidet? Darüber hinaus haben wir zumindest in der politischen Bildung vielfältige Gremien,<br />

in denen wir zusammenarbeiten. Und wir sollten den Blick auf <strong>die</strong> B<strong>und</strong>estutorinnen bzw.<br />

B<strong>und</strong>estutoren <strong>für</strong> politische Jugendbildung richten <strong>und</strong> dort das Thema noch mal einspeisen.<br />

Dort entstehen wichtige Papiere, dort findet eine ganze Menge an Lobbyarbeit statt, <strong>die</strong> dann<br />

auch in <strong>die</strong> Ministerien geht.<br />

Monika Rietze<br />

Ich habe das BR1-Seminar mit Eva „gegendert“, natürlich auch in der Hoffnung, dass sich das irgendwann<br />

in naher oder ferner Zukunft realisieren lässt. Und da wünsche ich mir, dass da<strong>für</strong><br />

auch finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Das ist das eine. Was ich mir auch<br />

noch wünsche ist, dass ich einen Ort habe. Wir haben in dem Teamendenarbeitskreis von ver.di<br />

b+b Hamburg einen <strong>Gender</strong>-Arbeitskreis ins Leben gerufen. Ich bin sehr stolz <strong>und</strong> glücklich, in<br />

<strong>die</strong>sem Arbeitskreis arbeiten zu dürfen. Wir diskutieren beispielsweise <strong>die</strong> Selbstverpflichtung,<br />

dass wir nur Teamende mit <strong>Gender</strong>-Kompetenz einsetzen. Ich weiß aber auch, dass es in anderen<br />

Landesbezirken anders ist. Und da wünsche ich mir einfach, dass Ihr Top-Down da<strong>für</strong> Sorge<br />

trägt, dass <strong>die</strong>se Art von Arbeit stärker vernetzt wird.<br />

Ilona Schulz-Müller<br />

Eine Frage <strong>für</strong> <strong>die</strong> zukünftige Arbeit in <strong>die</strong>sem Themenbereich, <strong>die</strong> wir noch klären müssen ist<br />

<strong>die</strong>, wie wir sie kontinuierlich <strong>und</strong> systematisch weiter verfolgen können. Es gilt auch, zu evaluieren,<br />

was wir tun.


- 50 -<br />

Brigitte Brück<br />

Es gibt vielfältigste Kooperationen zwischen Arbeit <strong>und</strong> Leben <strong>und</strong> den Volkshochschulen, dem<br />

AdB <strong>und</strong> ver.di. Wir sollten darauf setzen, verbandsübergreifend anzusetzen <strong>und</strong> <strong>Gender</strong>-Kompetenz<br />

zum verpflichtenden Modul auch <strong>für</strong> Trainer/Trainerinnenqualifizierung zu machen. Wenn<br />

wir das verbandsübergreifend machen, dann haben wir wesentlich größere Chancen, Widerstände<br />

in den einzelnen Verbänden zu überwinden.<br />

Bezogen auf <strong>die</strong> Situation in Bremen: Wir haben das Bremer Qualitäts-Modell. Eine Möglichkeit<br />

wäre, dass wir vorschlagen, dass <strong>Gender</strong> Mainstreaming zum Bestandteil <strong>die</strong>ses Bremer Modells<br />

wird. Das würde bedeuten, ein Land darauf zu verpflichten. Das Bremer Weiterbildungsgesetz ist<br />

<strong>für</strong> den geförderten Bereich so gestrickt, dass das, was festgeschrieben wird, auch gefördert<br />

werden muss. Mit wie kleinen Summen das auch immer geschieht, aber das würde uns zumindest<br />

eine Basisförderung geben. Und da wären wir stärker, wenn wir das verbandsübergreifend<br />

hinkriegen würden.<br />

Ralf Lange<br />

Eine Abschlussfrage an alle Podiumsteilnehmenden. Ich bitte Sie jeweils um einen Satz zur Frage:<br />

Was ist Ihr optimistisches Zukunftsszenario? Wo sind wir mit <strong>Gender</strong> Mainstreaming in der Bildungsarbeit<br />

in 10 Jahren?<br />

Hannelore Chiout<br />

In 10 Jahren ist <strong>Gender</strong> als eigene Kategorie nicht mehr wichtig, sondern es ist wirklich ganz<br />

selbstverständlich in der Bildungsarbeit verankert <strong>und</strong> das nicht nur in Deutschland, sondern international,<br />

europaweit.<br />

Peter Orgzall<br />

In 10 Jahren wird das Verhältnis von Männern zu Frauen in der Bildungsarbeit immer noch nicht<br />

sehr viel anders sein als heute, aber <strong>die</strong> Männer, <strong>die</strong> dann dabei sein werden, werden vielleicht<br />

etwas bewusster dabei sein als es <strong>die</strong> heutigen Männer sind.<br />

Karin Derichs-Kunstmann<br />

In 10 Jahren fasst <strong>die</strong>ser Saal nicht mehr <strong>die</strong> Leute, <strong>die</strong> eine <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> absolviert haben.<br />

G<strong>und</strong>ula Frieling<br />

In 10 Jahren wird jeder Dozent/jede Dozentin an der Volkshochschule eine Gr<strong>und</strong>qualifizierung<br />

durchlaufen, <strong>die</strong> selbstverständlich „gegendert“ ist.<br />

Annemarie Rufer<br />

In 10 Jahren werden ca. 20 % mehr Männer im Volkshochschulverband wissen, was <strong>Gender</strong><br />

Mainstreaming ist <strong>und</strong> werden entsprechend ihre Abstimmungen <strong>und</strong> Entscheidungen treffen.


Brigitte Brück<br />

- 51 -<br />

In 10 Jahren wird <strong>Gender</strong> Mainstreaming eine ähnliche Akzeptanz gef<strong>und</strong>en haben wie jetzt das<br />

lebenslange Lernen.<br />

Barbara Menke<br />

In 10 Jahren wird es ein Berufsbild politische BildnerIn oder ErwachsenenbildnerIn geben, das<br />

schon an der Uni mit einem Modul <strong>Gender</strong> Mainstreaming arbeitet <strong>und</strong> <strong>die</strong> Verbände qualifizieren<br />

dann als Einstieg noch mal mit einer Einführung zum Thema <strong>Gender</strong> Mainstreaming.<br />

Margret Mönig-Raane<br />

In 10 Jahren ist das Thema <strong>Gender</strong> Mainstreaming kein Thema mehr, sondern Praxis <strong>und</strong> <strong>die</strong>jenigen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Seminare besuchen, erwarten ganz selbstverständlich, dass <strong>die</strong> Themen, <strong>die</strong> dort<br />

erarbeitet <strong>und</strong> behandelt werden, aus geschlechtersensibler Sicht behandelt werden <strong>und</strong> <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Folgen sind überall zu spüren.<br />

Ilona Schulz-Müller<br />

In 10 Jahren gibt es in unserer Organisation nur noch Teamer <strong>und</strong> Teamerinnen, ob ehrenamtlich<br />

oder hauptamtlich, <strong>die</strong> gender-kompetent sind <strong>und</strong> alle anderen sind Exoten. Das sind dann nur<br />

noch zwei bis drei Prozent.<br />

Ralf Lange<br />

Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden des Podiums, herzlichen Dank auch an alle aus dem Kreis<br />

der Teilnehmenden, <strong>die</strong> sich an der Diskussion beteiligt haben.


- 52 -<br />

Ein erfrischend-erheiterndes Zwischenspiel bot <strong>die</strong> Pantomiminnengruppe mimix


Verleihung der Zertifikate an <strong>die</strong> Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen<br />

der <strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong><br />

- 53 -<br />

Höhepunkt des Workshops war <strong>die</strong> Vergabe der Zertifikate an <strong>die</strong> Teilnehmenden <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

sich hieran anschließende Feier in den Räumlichkeiten des BBZ.<br />

Peter Orgzall (links) mit den<br />

Teilnehmenden des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (AdB)<br />

Dr. Brigitte Brück (vorne links) mit den<br />

Teilnehmenden vom B<strong>und</strong>esarbeitskreis Arbeit <strong>und</strong> Leben (BAK)


Annemarie Rufer (vorne Mitte)mit den<br />

Teilnehmenden aus dem Deutschen Volkshochschulverbandes (DVV)<br />

Margret Mönig-Raane (4. v. l.) mit den<br />

Teilnehmenden der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)<br />

- 54 -


Bei Musik <strong>und</strong> gutem Essen wurde noch lange gefeiert<br />

- 55 -


Wie geht es weiter? <strong>Transfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Vernetzung</strong><br />

- 56 -<br />

Zum Abschluss des Workshops waren <strong>die</strong> Teilnehmenden zusammen mit ihren Verbandsvertreterinnen<br />

<strong>und</strong> –vertretern noch einmal gefragt. In Gruppen, <strong>die</strong> sich jeweils nach den Verbänden<br />

aufgliederten, sollte überlegt werden, wie ein <strong>Transfer</strong> der Ergebnisse des Modellprojekts in <strong>die</strong><br />

Verbände aussehen könnte. Diese Gedanken galt es im Anschluss dem Plenum zu Präsentieren.<br />

Im Folgenden werden <strong>die</strong>se Ergebnisse dargestellt.<br />

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (AdB)<br />

Da <strong>für</strong> <strong>die</strong> vom AdB delegierten Teilnehmenden bislang noch kein gemeinsamer Austausch stattgef<strong>und</strong>en<br />

hat, schlagen <strong>die</strong> Anwesenden ein 1 ½- bis 2-tägiges Auswertungstreffen vor. An dem<br />

Auswertungstreffen sollen <strong>die</strong> Mitglieder der Steuerungsgruppe teilnehmen.<br />

Das Auswertungstreffen hat folgende Aufgaben:<br />

1. gegenseitige Vorstellung der Praxisprojekte bzw. Ergebnisse / Produkte<br />

2. anschließend gemeinsame Überlegung wie <strong>die</strong> Ergebnisse / Produkte <strong>für</strong> den AdB <strong>und</strong><br />

seine Mitgliedseinrichtungen nutzbar gemacht werden können<br />

Als Termine wurden folgende Daten alternativ vorgeschlagen:<br />

1. 26./27.04.07 (am 26.04.07 trifft sich <strong>die</strong> Steuerungsgruppe GM des AdB in Berlin)<br />

2. 23./24.05.07<br />

3. 18./19.06.07<br />

Als Tagungsorte wurden Berlin, Hattingen (JuBi-Welper) oder Vlotho (Jugendhof oder Gesamteuropäisches<br />

Stu<strong>die</strong>nwerk) vorgeschlagen.<br />

Die Abstimmung der Termine <strong>und</strong> Organisation sollte über <strong>die</strong> Geschäftsstelle des AdB (Boris<br />

Brokmeier <strong>und</strong> Hannelore Chiout) stattfinden. Friedhelm Jostmeier informiert <strong>die</strong> beiden Mitglieder<br />

der Geschäftstelle.<br />

Die Geschäftsstelle wird gebeten, den an der Fortbildung teilgenommenen Personen eine Liste<br />

mit Namen <strong>und</strong> Praxisprojekten der von Seiten des AdB delegierten TN zuzuschicken. In gleicher<br />

Weise sollten auch <strong>die</strong> Mitglieder der Steuerungsgruppe GM im AdB informiert werden. Die Steuerungsgruppe<br />

sollte möglichst zusammen mit den TN über eine sinnvolle Nutzung der Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> Kompetenzen beraten.<br />

Vorschläge zur Nutzung der Ergebnisse <strong>und</strong> Kompetenzen:<br />

<strong>die</strong> Module <strong>und</strong> Arbeitspapiere o.ä. auf der Homepage des AdB im internen Bereich <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Mitgliedseinrichtungen zur Verfügung stellen<br />

TrainerInnenpool auf der Homepage einrichten<br />

über andere Arbeitsergebnisse bzw. Nutzungsmöglichkeit informieren (bspw. Planspiel)<br />

Information auf der Jahrestagung 2007 (bspw. im Rahmen eines Workshops <strong>und</strong>/oder<br />

Präsentationen, Ausstellung)<br />

vorhandene <strong>Gender</strong>-Kompetenzen (bspw. HVHS Frille) sollten mit in <strong>die</strong> Planungen zur<br />

Nutzung einbezogen werden


- 57 -<br />

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV)<br />

Aus der Lehrgangsgruppe des DVV ergaben sich folgende Vorschläge:<br />

„<strong>Gender</strong>n“ der Module der in den Landesverbänden praktizierten Erwachsenenpädagogischen<br />

Gr<strong>und</strong>qualifizierungen <strong>für</strong> Kursleitende<br />

Entwicklung eines zusätzlichen Moduls „geschlechtergerechte Didaktik“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fortbildung<br />

von Kursleitenden<br />

Bestandsaufnahme bereits entwickelter GM-Module <strong>und</strong> GM-Ansätze in den Fortbildungskonzepten<br />

der Landesverbände (bspw. Mecklenburg-Vorpommern)<br />

Fortbildung der Fortbildner/innen der Erwachsenenpädagogischen Gr<strong>und</strong>qualifizierungen<br />

zu <strong>Gender</strong> Mainstreaming (Train-the-Trainer“)<br />

darüber hinaus: Vorschlag aus München „First Steps zur Implementierung von GM in <strong>die</strong><br />

Institution“<br />

Praxisprojekte veröffentlichen (Artikel in dis.kurs, DVV-Homepage, GeQuaB-Veröffentlichung)<br />

Potenzial der <strong>Gender</strong>-Trainer <strong>und</strong> <strong>Gender</strong>-Trainerinnen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbreitung ausschöpfen<br />

einen zweiten <strong>Vernetzung</strong>sworkshop mit Lehrgangsteilnehmer/-innen <strong>und</strong> anderen Interessierten<br />

in 2008 durchführen.<br />

Als unterstützende DVV-Gremien wurden genannt:<br />

Frauenausschuss<br />

Der Frauenausschuss empfiehlt dem DVV-Vorstand, den Arbeitskreis Fortbildung, QE <strong>und</strong><br />

Beratung zu beauftragen, <strong>die</strong> Module des Rahmenkonzeptes der Erwachsenenpädagogischen<br />

<strong>Qualifizierung</strong> zu „gendern“.<br />

Der Frauenausschuss bittet <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle zu prüfen, welche Möglichkeiten es<br />

gibt, ein „Train-the-Trainer-Seminar“ zu entwickeln, um <strong>die</strong> Ergebnisse von GeQuaB in<br />

der Erwachsenenpädagogischen Gr<strong>und</strong>qualifizierung zu verstetigen.<br />

Der Arbeitskreis Fortbildung, QE <strong>und</strong> Beratung kann <strong>die</strong> Implementierung von GM-Modulen<br />

<strong>und</strong> -Ansätzen in Fortbildungskonzepten empfehlen <strong>und</strong> unterstützen.<br />

Der künftige QE-Prozess in der DVV-Geschäftsstelle wird <strong>Gender</strong> Mainstreaming berücksichtigen.<br />

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen von ver.di <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esarbeitskreis Arbeit <strong>und</strong> Leben<br />

(BAK) sind mit Hilfe von Flip-Charts dargestellt worden.


Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe von ver.di<br />

- 58 -<br />

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe des B<strong>und</strong>esarbeitskreises Arbeit <strong>und</strong> Leben (BAK)


Einen gelungenen humorvollen Ausklang fand <strong>die</strong> Veranstaltung<br />

mit der Kabarettistin Hilde Wackerhagen<br />

- 59 -


Liste der Teilnehmenden des GeQuaB-Workshops<br />

TeilnehmerInnen Organisation<br />

- 60 -<br />

1. Bewersdorf, Jörg ver.di<br />

2 .Beyling, Harald ver.di<br />

3. Bittner, Melanie ver.di<br />

4. Blanc, Klaus DVV<br />

5. Botzat, Tatjana<br />

6. Brück, Dr. Brigitte AuL<br />

7. Büchter, Marion AdB<br />

8. Chiout, Hannelore Dr. AdB<br />

9. Christiansen, Ulrike DVV<br />

10. Derichs-Kunstmann, Karin Dr. FIAB/GeQuaB-Team<br />

11. Dürr, Tina AdB<br />

12. Ebert, Andreas DVV<br />

13. Engel, Monika DVV<br />

14. Freitag, Tanja AuL<br />

15. Frieling, G<strong>und</strong>ula DVV<br />

16. Grethe, Carsten AdB<br />

17. Gudath-Wengenroth, Andreas AdB<br />

18. Hahn, Sibylle tifs e.V.<br />

19. Jansen, Lothar AuL<br />

20. Jostmeier, Friedhelm AdB<br />

21. Kaschuba, Gerrit Dr. tifs e.V./ GeQuaB-Team<br />

22. Krause, Thomas<br />

23. Kunstmann, Wilfried Dr.<br />

FIAB ./ GeQuaB-Team<br />

24. Kurzweg, Volker Dr. ver.di<br />

25. Landgraf, Helmut AuL<br />

26. Lange, Ralf GeQuaB-Team<br />

27. Lächele, Carlos GeQuaB-Team<br />

28. Lindner, Matthias ver.di<br />

29. Lutze, Claudia AdB<br />

30. Matschunas, Irmengard DVV


TeilnehmerInnen Organisation<br />

31. Maier, Ulrike DVV<br />

32. Menke, Barbara BAK AuL<br />

33. Merfeld, Mechthild AdB<br />

34. Mönig-Raane, Margret ver.di<br />

35. Nötzold, Wolfgang AdB<br />

36. Nousch, Manfred DVV<br />

37. Ogrzall, Peter AdB<br />

38. Pye, Bruce DVV<br />

39. Reich, Christine AdB<br />

40. Reichert, Christian AuL<br />

41. Rietze, Monika ver.di<br />

42. Rothe, Ulla AdB<br />

43. Rufer, Annemarie DVV<br />

44. Schabirosky, Eva ver.di<br />

45. Schäfer, Angela ver.di<br />

46. Schmidt, Herbert ver.di / BBZ<br />

47. Schmidt, Jens AuL<br />

48. Schnier, Victoria FIAB / GeQuaB-Team<br />

49. Schulz-Müller, Ilona ver.di<br />

50. Schumann, Kerstin AuL<br />

51. Schwirn, Carola ver.di<br />

52. Spieker, Maria DVV<br />

53. Teller, Elke ver.di<br />

54. Ujara, Joycelen<br />

55. Wackerhagen, Hilde<br />

FIAB<br />

56. Wagner, Angelika<br />

57. Wendler-Boeck, Ulla<br />

AdB<br />

58. Wendorff, Heike AuL<br />

59. Wieczorek, Sabine FIAB<br />

60. Wilhelm, Elke<br />

61. Yuki, Masako Prof. Dr.<br />

AuL<br />

- 61 -


VERLAG FORSCHUNGSINSTITUT ARBEIT, BILDUNG, PARTIZIPATION<br />

Materialien aus der Frauen- <strong>und</strong> Geschlechterforschung, Bd. 9<br />

Recklinghausen, November 2007<br />

ISBN 3-925724-48-0<br />

Vertrieb: FORSCHUNGSINSTITUT ARBEIT, BILDUNG, PARTIZIPATION E.V.<br />

Institut an der Ruhr-Universität Bochum, Münsterstr. 13-15, D- 45657 Recklinghausen<br />

Tel.: 02361/ 90 448-0, Fax: 02361/ 183 36 2<br />

Internet: http://www.ruhr-uni-bochum.de/fiab/<br />

e-Mail: fiab@ruhr-uni-bochum.de<br />

Herausgeberin: Karin Derichs-Kunstmann<br />

Redaktion <strong>und</strong> Manuskriptbetreuung: Thomas Krause<br />

veröffentlicht im Rahmen des Modellprojektes „<strong>Gender</strong>-<strong>Qualifizierung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildungsarbeit“<br />

Gefördert durch das B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Forschung

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