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Erntebericht 2012 - MeisterMarken - Ulmer Spatz

Erntebericht 2012 - MeisterMarken - Ulmer Spatz

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Beratungszentrum<br />

<strong>Erntebericht</strong> <strong>2012</strong>


Die Ernte <strong>2012</strong><br />

Eine ordentliche Ernte<br />

„Eine ordentliche Ernte in<br />

Ertrag und Qualität“ –<br />

Mit dieser Aussage sind<br />

sich die meisten Verbände<br />

bei der Beurteilung der<br />

Getreideernte <strong>2012</strong> einig.<br />

Der Deutsche Raiffeisenverband<br />

e.V. (DRV) erwartet<br />

für dieses Jahr eine Gesamternte<br />

von 44,2 Mio.<br />

Tonnen. Dies entspricht einem<br />

Plus von 5,5 % gegenüber<br />

dem eher schwachen<br />

Vorjahresergebnis und liegt<br />

nur knapp unter dem Fünfjahresmittel.<br />

Bei Weizen erwartet der<br />

DRV insgesamt 22,3 Mio.<br />

Tonnen, was mit 2 % leicht<br />

unter dem Vorjahr liegt.<br />

Kräftig zugelegt hat die erwartete<br />

Roggenmenge. Mit<br />

3,7 Mio. Tonnen wird fast<br />

48 % mehr Roggen als im<br />

Vorjahr erwartet. Die Gründe<br />

hierfür liegen in dem gegenüber<br />

Vorjahr erweiterten<br />

Getreideernte in Deutschland<br />

in Millionen Tonnen<br />

2005<br />

46,0<br />

2006<br />

43,5<br />

* Schätzung Deutscher Raiffeisenverband e.V.<br />

2007<br />

40,6<br />

Anbau von Roggen sowie<br />

den vielfach guten Erträgen<br />

bei Roggen. Weizen hatte<br />

es in diesem Jahr etwas<br />

schwerer. Aufgrund von eisig<br />

kaltem Frost im Februar kam<br />

es in vielen Regionen zu<br />

Auswinterungen, so dass<br />

teilweise auf über 50 % der<br />

schon bestellten Felder Mais<br />

oder Sommerweizen neu<br />

ausgesät werden musste.<br />

Obwohl daher viele Marktbeobachter<br />

im Frühjahr noch<br />

eine sehr geringe Erntemenge<br />

voraussagten, konnten<br />

optimale Bedingungen<br />

während der Kornfüllungsphase<br />

die letztendlichen Getreideerträge<br />

doch noch anheben.<br />

Insofern ist davon<br />

auszugehen, dass auch in<br />

diesem Getreidewirtschaftsjahr<br />

ausreichend Getreide<br />

für alle Beteiligten, vom<br />

Backgewerbe bis zur Futtermittelindustrie,<br />

vorhanden<br />

sein wird.<br />

Trotz dieser positiven Mel­<br />

2008<br />

50,1<br />

2009<br />

49,7<br />

2010<br />

44,0<br />

dungen wird die Getreideernte<br />

<strong>2012</strong> aber auch durch<br />

eine intensive Preisdiskussion<br />

begleitet. Obwohl die<br />

deutschen Mühlen zum<br />

überwiegenden Anteil auf<br />

deutsches Getreide zurückgreifen,<br />

entscheidet sich die<br />

Preisfindung ­ auch des<br />

deutschen Getreides ­ auf<br />

dem Weltmarkt. Aufgrund<br />

von ausgeprägter Hitze und<br />

Trockenheit in den USA und<br />

in Russland sind hier große<br />

Getreidebestände betroffen.<br />

Letztendlich führen diese erwarteten<br />

Mindererträge zu<br />

einer weltweiten Verknappung<br />

und damit zu deutlich<br />

steigenden Getreidepreisen<br />

­ auch in Deutschland. Während<br />

die Mühlen vielfach<br />

schon die hohen Rohstoffpreise<br />

weitergeben mussten,<br />

geht mittlerweile auch der<br />

Zentralverband des deutsche<br />

Bäckerhandwerkes davon<br />

aus, dass in Bäckereien<br />

die Preise angepasst werden.<br />

2011<br />

41,9<br />

<strong>2012</strong><br />

44,2 *


Ordentliche Brotgetreidequalitäten<br />

Qualitativ betrachtet kann<br />

die Brotgetreideernte <strong>2012</strong><br />

mindestens als ordentlich, in<br />

einigen Regionen sogar als<br />

gut bezeichnet werden. Bei<br />

Roggen sind die Enzymaktivitäten<br />

wieder allgemein geringer<br />

als im Vorjahr. In den<br />

meisten Regionen Deutschlands<br />

steigen die Fallzahlen<br />

und die Amylogrammwerte.<br />

Bei Weizen sind ebenfalls<br />

die Enzymaktivitäten geringer<br />

als im Vorjahr. Die Fallzahlen<br />

werden daher in fast<br />

allen Regionen höher als im<br />

Vorjahr liegen. In einzelnen<br />

Regionen sind beim Weizen<br />

zwar die Proteinwerte leicht<br />

gesunken, der Klebergehalt<br />

ist aber dennoch recht hoch,<br />

so dass die Mühlen meist<br />

gute Möglichkeiten haben,<br />

Mehle mit optimalen Backeigenschaften<br />

herzustellen.<br />

Bei Beachtung aller fachlichen<br />

Hinweise können daher<br />

auch mit den Mehlen<br />

aus Getreide der Ernte <strong>2012</strong><br />

Backwaren von allerhöchster<br />

Qualität gebacken werden.<br />

Die Wetterbedingungen<br />

Die Wetterbedingungen<br />

während der Wuchs­ und<br />

Erntephase sind für die<br />

Qualitäten und Erträge des<br />

Getreides von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

Auch in diesem Jahr zeigten<br />

sich eine ganze Reihe von<br />

Besonderheiten, die aber<br />

zur überwiegenden Zufriedenheit<br />

aller Beteiligten mit<br />

ordentlichen Erträgen und<br />

Qualitäten endete.<br />

Eiskalter Frost im Februar<br />

Der Winter zeigte sich eigentlich<br />

eher mild und<br />

feucht. Im Februar jedoch<br />

bestimmten eiskalte Frosttage<br />

das Wetter. Temperaturen<br />

deutlich unter ­20 °C waren<br />

keine Seltenheit. Diese<br />

Frostperiode setzte einem<br />

bemerkenswerten Teil des<br />

Wintergetreides zu. In der<br />

Folge dieser Auswinterungen<br />

wurden von den Landwirten<br />

viele Felder umgepflügt<br />

und Sommergetreide<br />

wurde neu ausgesät.<br />

Sommer startet<br />

unbeständig<br />

Nach einem warmen und<br />

trockenen Frühling begann<br />

der Sommer mit vielen Niederschlägen.<br />

Bei kühlen<br />

Temperaturen im Norden<br />

und warmen Temperaturen<br />

im Süden sorgten jedoch<br />

eben diese Niederschläge<br />

für optimale Bedingungen<br />

während der Kornfüllungsphase.<br />

In den meisten Regionen<br />

Deutschlands konnten<br />

sich die Getreidekörner optimal<br />

ausprägen, was sich positiv<br />

auf die letztendlichen<br />

Erträge ausgewirkt hat. Insbesondere<br />

im Norden verzögerten<br />

die kühlen Temperaturen<br />

zudem die Abreife des<br />

Getreides.<br />

Zur Ernte immer wieder<br />

Schönwetterphasen<br />

Auch der August zeigte sich<br />

oft unbeständig. Immer nur<br />

kurz zeigte sich der Sommer<br />

mit zum Teil hochsommerlichen<br />

Temperaturen. Zum<br />

Vorteil für alle Beteiligten fielen<br />

diese Schönwetterphasen<br />

in den meisten Anbau­<br />

Eine Mischung aus Sonne, Wolken und<br />

Schauern bestimmte den Sommer <strong>2012</strong>.<br />

Hochsommerliche Schönwetterphasen fielen<br />

in den meisten Regionen mit dem optimalen<br />

Erntezeitpunkt zusammen, so dass die Brotgetreideernte<br />

<strong>2012</strong> überwiegend gut eingeholt<br />

werden konnte.<br />

regionen mit dem optimalen<br />

Erntezeitpunkt zusammen.<br />

Daher konnte in vielen Regionen<br />

Deutschlands das Getreide<br />

in guter Qualität und<br />

aufgrund der guten Kornfüllung,<br />

auch mit ordentlichem<br />

Ertrag eingeholt werden.


West<br />

Roggenmehle<br />

1. Qualitäten bei Handelsmehlen<br />

Auf Basis telefonischer Interviews<br />

mit rund 50 Mühlen<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

haben wir für Sie<br />

die Trends für die weitere zu<br />

erwartende Qualität der<br />

Roggen­Handelsmehle zusammengestellt.<br />

Nord<br />

Mitte<br />

Süd<br />

Ost<br />

Geringere Enzym-<br />

aktivitäten<br />

In fast allen Regionen<br />

Deutschlands liegen die<br />

Fallzahlen und die Amylogrammwerte<br />

über den Werten<br />

des Vorjahres. Die Roggenmehle<br />

der Ernte <strong>2012</strong><br />

zeigen damit überwiegend<br />

eine geringere Enzymaktivität<br />

als die Roggenmehle des<br />

Vorjahres. In einigen Regionen<br />

werden daher durch die<br />

Mühlen die Enzymaktivitäten<br />

durch gezielte Mischungen<br />

in einem optimalen Bereich<br />

eingestellt.<br />

Über ganz Deutschland gesehen<br />

liegen die Werte jedoch<br />

in guten Bereichen, so<br />

dass bei Beachtung der<br />

fachlichen Hinweise auch<br />

mit den Roggenmehlen aus<br />

Getreide der Ernte <strong>2012</strong><br />

qualitativ hochwertige Brote<br />

gebacken werden können.<br />

Nord<br />

Fallzahlen: 180 ­ 220 s<br />

Amylogramm: 600 ­ 800 AE<br />

West<br />

Fallzahlen: 180 ­ 230 s<br />

Amylogramm: 500 ­ 800 AE<br />

Mitte<br />

Fallzahlen: 170 ­ 210 s<br />

Amylogramm: 500 ­ 800 AE<br />

Ost<br />

Fallzahlen: 170 ­ 220 s<br />

Amylogramm: 500 ­ 800 AE<br />

Süd<br />

Fallzahlen: 180 ­ 250 s<br />

Amylogramm: 550 ­ 900 AE


2. Verarbeitungshinweise<br />

Die Roggenmehle aus Getreide<br />

der Ernte <strong>2012</strong> zeigen in<br />

den meisten Regionen<br />

Deutschlands geringere Enzymaktivitäten<br />

als im Vorjahr.<br />

Dunklere Mehltypen, wie die<br />

Typen 1150 und 1370, sind daher<br />

in diesem Erntejahr vorteilhaft.<br />

Weiterhin empfehlenswert<br />

sind etwas weichere und bei<br />

Bedarf etwas wärmere Teige.<br />

Allgemein neigen Brote aus enzymschwächerenRoggenmehlen<br />

zu einer geringen Lockerung,<br />

einer runden Brotform<br />

und einer beeinträchtigten<br />

Frischhaltung. Unsere Backversuche<br />

zeigen auch in diesem<br />

Jahr bei der Verwendung von<br />

allesgute Brotstabil eine<br />

deutlich bessere Lockerung<br />

und auch bei hohen Roggenanteilen<br />

ein ansprechendes<br />

Volumen.<br />

Durch die Zugabe von Suprafrisch<br />

kann die Wasserschüttung<br />

im Teig, ohne Nachteile<br />

bei der Maschinengängigkeit,<br />

deutlich erhöht werden. Während<br />

des Backprozesses steht<br />

somit mehr Wasser für die Verkleisterung<br />

der Stärke zur Verfügung.<br />

Letztendlich wird dadurch<br />

die Frischhaltung der<br />

Brote, ganz im Sinne des Verbrauchers,<br />

erkennbar verlängert.<br />

Längere Teigführungen<br />

Ein allgemein wichtiger Punkt<br />

bei der Herstellung von qualitativ<br />

hochwertigen Broten ist die<br />

Beachtung einer ausreichend<br />

langen Teigführung bei angepasster<br />

Hefezugabe. Ausgedehnte<br />

Teigruhezeiten und<br />

Endgarzeiten, ohne dass der<br />

Teig zu reif wird, verbessern<br />

die Brotqualität deutlich. Auch<br />

mit Roggenmehlen aus Getreide<br />

der Ernte <strong>2012</strong> kann durch<br />

diese relativ einfache bäckerische<br />

Maßnahme die optimale<br />

Verquellung aller Teiginhaltsstoffe<br />

sowie die Entstehung<br />

von Aromavorläufern wirksam<br />

unterstützt werden. Zusätzliche<br />

Unterstützung bieten hier<br />

Produkte wie allesgute Brotgenuss,<br />

ein über mehrere<br />

Wochen gereiftes Fermentationsprodukt<br />

zur Verbesserung<br />

des Brotaromas.<br />

Sauerteig<br />

Bei der Sauerteigherstellung<br />

kann der Säuerungsverlauf<br />

durch eine etwas wärmere und<br />

gegebenenfalls auch weichere<br />

Sauerteigführung optimiert<br />

werden. Die genaue Kontrolle<br />

der einzelnen Sauerteigstufen<br />

hilft, Sauerteigfehler frühzeitig<br />

zu erkennen. Zur Kontrolle der<br />

Sauerteige empfiehlt sich die<br />

Überprüfung des angestrebten<br />

Temperaturverlaufes sowie die<br />

Messung von pH­Wert und<br />

Säuregrad der einzelnen<br />

Stufen, mindestens aber der<br />

Endstufe. Alle empfohlenen<br />

Sauerteigführungen mit <strong>Ulmer</strong><br />

Anfrischsauer können auch<br />

mit Mehlen aus Getreide der<br />

Ernte <strong>2012</strong> unverändert beibehalten<br />

werden. Sowohl die<br />

hohe Sicherheit bei den Führungen<br />

als auch die besonderen<br />

Aromakomponenten dieser<br />

Sauerteige sind auch in diesem<br />

Erntejahr deutlich wahrnehmbar.<br />

Kurz und bündig:<br />

■ Dunklere Mehle sind vorteilhaft<br />

■ Teige etwas weicher und wärmer<br />

■ Teigruhezeiten etwas länger<br />

■ Normale Versäuerung beibehalten<br />

■ Einsatz von Brotstabil oder Suprafrisch<br />

■ Normale Zugabe von Brot in gemahlener<br />

oder eingeweichter Form<br />

Lange Teigführungen steigern die Brotqualität -<br />

auch mit Mehlen der Ernte <strong>2012</strong><br />

Kurze Teigführung<br />

■ hohe Hefemenge<br />

■ kurze Teigruhezeiten<br />

■ niedrige Teigausbeute<br />

Rezept-Tipp<br />

zur Ernte <strong>2012</strong>:<br />

Aroma Kruste<br />

Weizenmehl Type 550 6,000 kg<br />

Roggenmehl Type 1150 3,500 kg<br />

allesgute RoggenSauer 120 0,500 kg<br />

allesgute Brotstabil 0,100 kg<br />

allesgute Brotgenuss 0,100 kg<br />

Speisesalz 0,230 kg<br />

Backhefe 0,150 kg<br />

Wasser, ca. 7,500 kg<br />

Lange Teigführung<br />

■ geringe Hefemenge<br />

■ lange Teigruhezeiten<br />

■ höhere Teigausbeute<br />

■ Zugabe von allesgute<br />

Brotstabil<br />

Teigtemperatur ca. 24 °C<br />

Teigruhe ca. 120 min<br />

■ Teigruhe in geölten Wannen bei Raumtemperatur<br />

■ nach der Teigruhe die Teigstücke abwiegen und<br />

rundwirken<br />

■ mit dem Schluss nach oben in bemehlte Gärkörbe legen<br />

■ Endgare ca. 1 Stunde bei Raumtemperatur<br />

■ bei ¾ Gare die Brote mit dem Schluss nach unten<br />

absetzen und schneiden<br />

■ bei voller Gare mit Schwaden schieben<br />

■ nach ca. 2 Minuten den Zug ziehen


West<br />

Weizenmehle<br />

1. Qualitäten bei Handelsmehlen<br />

Auf Basis telefonischer Interviews<br />

mit rund 50 Mühlen<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

haben wir für Sie<br />

die Trends für die weitere zu<br />

erwartende Qualität der<br />

Weizen­Handelsmehle zusammengestellt.<br />

Aufgrund des überwiegend<br />

guten Wetters während der<br />

Erntephase kam der Weizen<br />

in diesem Jahr meist<br />

gut vom Feld. In manchen<br />

Regionen wird von den<br />

Nord<br />

Mitte<br />

Süd<br />

Ost<br />

Mühlen verstärkt auf den<br />

mikrobiologischen Zustand<br />

des Getreides geachtet.<br />

Ausreichende Kontrollen<br />

beim Wareneingang sorgen<br />

hier für genügend Sicherheit<br />

in der Nahrungskette.<br />

Geringere Enzymaktivitäten<br />

und<br />

höherer Klebergehalt<br />

Die Fallzahlen sind in diesem<br />

Jahr gegenüber dem<br />

Vorjahr meist wieder angestiegen,<br />

so dass die Han­<br />

delsmehle eine gute Eignung<br />

auch über längere<br />

Kälteführungen zeigen.<br />

In einzelnen Regionen<br />

Deutschlands sind die Proteinwerte<br />

des Weizens zwar<br />

etwas geringer als im Vorjahr.<br />

Die backtechnisch<br />

relevanten Kleberwerte sind<br />

aber dennoch hoch, so dass<br />

in den Mehlen – nicht zuletzt<br />

auch über entsprechende<br />

Mischungen der Mühlen –<br />

gut backfähige Weizenmehle<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Nord<br />

Fallzahlen: 290 ­ 350 s<br />

Feuchtkleber: 28 ­ 30 %<br />

West<br />

Fallzahlen: 300 ­ 360 s<br />

Feuchtkleber: 29 ­ 31 %<br />

Mitte<br />

Fallzahlen: 290 ­ 350 s<br />

Feuchtkleber: 29 ­ 31 %<br />

Ost<br />

Fallzahlen: 300 ­ 350 s<br />

Feuchtkleber: 28 ­ 31 %<br />

Süd<br />

Fallzahlen: 320 ­ 360 s<br />

Feuchtkleber: 29 ­ 31 %


2. Verarbeitungshinweise<br />

Herstellung von Kleingebäck<br />

Teigbereitung:<br />

Die Weizenmehle aus Getreide<br />

der Ernte <strong>2012</strong> sind im<br />

Vergleich zur Vorjahresernte<br />

meist durch geringere Enzymaktivitäten<br />

gekennzeichnet.<br />

Daher ist bei den neuen Weizenmehlen<br />

besonderes Augenmerk<br />

auf eine optimale<br />

Teigentwicklung zu legen.<br />

Eine Teigtemperatur von 25­<br />

27 °C für die direkte Führung<br />

und 24­26 °C für die Gärzeitsteuerung<br />

sind ideal. Die<br />

Teigruhezeiten können etwas<br />

verlängert werden. In unseren<br />

Backversuchen haben sich<br />

Teigruhezeiten von 15­20 Minuten<br />

besonders bewährt.<br />

Allgemein neigen Weizenteige<br />

mit Mehlen aus frisch geerntetem<br />

Getreide häufig zu einer<br />

etwas feuchten Oberfläche.<br />

Insbesondere in den<br />

Regionen, in denen auch die<br />

Wasseraufnahme geringer ist,<br />

sollte in den ersten Wochen<br />

des Ernteüberganges zur Erzielung<br />

einer mit dem Vorjahr<br />

vergleichbaren Teigfestigkeit<br />

die Teigausbeute leicht reduziert<br />

werden.<br />

Zur Unterstützung einer optimalen<br />

Gärstabilität sollte bei<br />

der Rezepturzusammenstellung<br />

auf eine optimale Stabilisierung<br />

des vorhandenen Klebergerüstes<br />

geachtet werden.<br />

Aus diesem Grund haben sich<br />

bei der Brötchenherstellung<br />

besonders leistungsstarke<br />

Premium­Backmittel als sehr<br />

vorteilhaft erwiesen. In der<br />

direkten Führung hat sich<br />

Unser <strong>Ulmer</strong> Goldmalz besonders<br />

bewährt. Bei allen<br />

Formen der Gärzeitsteuerung<br />

zeigte Unser <strong>Ulmer</strong> Eismalz,<br />

als Spezialist für die Führung<br />

über die Kälte, deutliche Vorteile.<br />

Direkte Herstellung<br />

Die direkte Herstellung von<br />

Brötchen hat heute nicht mehr<br />

eine so große Bedeutung wie<br />

früher. Dennoch wird ein erkennbarer<br />

Anteil der Produktion<br />

direkt, d.h. ohne eine<br />

Direkte Führung Zugabe auf Mehl<br />

Unser <strong>Ulmer</strong> Goldmalz 3,5 – 4,0 %<br />

<strong>Ulmer</strong> Olympial Malz 3,0 – 4,0 %<br />

Direkte Führung und Gärzeitst. über Nacht<br />

Unser <strong>Ulmer</strong> Goldmalz ice 3,5 – 4,0 %<br />

<strong>Ulmer</strong> Olympial Plus 3,0 – 4,0 %<br />

Gärzeitsteuerung<br />

Unser <strong>Ulmer</strong> Eismalz 3,5 – 4,0 %<br />

Unser <strong>Ulmer</strong> Eismalz Tradition 3,5 – 4,0 %<br />

Kurz und bündig:<br />

■ Teigausbeute ggf. etwas reduzieren<br />

■ Teige weiterhin optimal auskneten<br />

■ Teigtemperaturen einhalten<br />

■ Teigruhezeiten etwas verlängern<br />

■ Einsatz stabilisierender Backmittel zur<br />

Unterstützung des Klebergerüstes<br />

Kälteführung über Nacht,<br />

hergestellt. Bei den heutigen<br />

Mehlen und damit auch bei<br />

den Weizenmehlen der Ernte<br />

<strong>2012</strong> ist dabei auf ausreichend<br />

Teigentwicklungszeit<br />

und auf möglichst lange<br />

Endgärzeiten zu achten.<br />

Bei gleicher Rezeptur kann<br />

eine Verlängerung der Endgärzeit<br />

bei kühler Gärtemperatur<br />

die Brötchenqualität<br />

deutlich steigern. Neben diesen<br />

bäckerischen Maßnahmen<br />

kann durch die Zugabe<br />

von allesgute Malta die Teigentwicklung<br />

erkennbar verbessert<br />

werden. Zusätzlich<br />

werden die Krusteneigenschaften,<br />

die Bräunung und<br />

das Brötchenaroma gesteigert.<br />

Einfluss unterschiedlicher<br />

Endgärzeiten<br />

Direkte Herstellung mit<br />

Mehlen aus Getreide der<br />

Ernte <strong>2012</strong><br />

Endgare 35 Min. bei 35 °C<br />

Endgare 2 Std. bei 22 °C<br />

Endgare 4 Std. bei 15 °C<br />

Endgare 6 Std. bei 12 °C


Für weitergehende fachliche<br />

Fragen stehen Ihnen unsere<br />

Fachberater und Anwendungs ­<br />

techniker sowie unsere fachliche<br />

Hotline jederzeit zur Verfügung.<br />

CSM Deutschland GmbH<br />

Back- und Beratungszentrum<br />

Mainzer Straße 152 – 160<br />

55411 Bingen am Rhein<br />

Fachliche Hotline Brot/Brötchen<br />

0800 418 418 0 (freecall)<br />

Fachliche Hotline Feinback<br />

0800 418 418 1 (freecall)<br />

Der Weizen<br />

2. Verarbeitungshinweise<br />

Herstellung von Kleingebäck<br />

Herstellung über die Kälte<br />

Bei der Brötchenherstellung<br />

über die Kälte haben sich in<br />

den letzten Jahren zunehmend<br />

Kälteführungen im leichten<br />

Plusbereich durchgesetzt. Neben<br />

den logistischen Vorteilen<br />

der Filialbelieferung zeigen diese<br />

modernen Kälteführungen<br />

deutliche qualitative Vorteile.<br />

Über moderne Kälte geführte<br />

Brötchen beeindrucken mit besonderer<br />

Rösche, Zartsplittrigkeit,<br />

Bräunung und Aroma.<br />

Besonderes Augenmerk wurde<br />

in unseren Ernte­Backversuchen<br />

daher auf die Eignung<br />

der Weizenmehle aus Getreide<br />

der Ernte <strong>2012</strong> für diese Kälteführungen<br />

gelegt. Das Ergebnis<br />

zeigt, dass bei Einhaltung<br />

der empfohlenen Rezeptur und<br />

bei Beachtung der Lagertemperaturen<br />

auch über moderne<br />

Kälteführungen qualitativ hochwertige<br />

Brötchen hergestellt<br />

werden können.<br />

Temperatur (°C)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

–5<br />

–10<br />

–15<br />

–20<br />

Rezept-Tipp zur Ernte <strong>2012</strong>:<br />

Gourmet-Brötchen mit Vorteig<br />

Vorteig (über Nacht im Kühlraum):<br />

Weizenmehl Type 550 1,500 kg<br />

allesgute Malta 0,100 kg<br />

Backhefe 0,003 kg<br />

Wasser 0,900 kg<br />

Brötchenteig:<br />

Vorteig 2,503 kg<br />

Weizenmehl Type 550 8,500 kg<br />

Unser <strong>Ulmer</strong> Eismalz 0,300 kg<br />

Speisesalz 0,220 kg<br />

Backhefe 0,300 kg<br />

Wasser, ca. 4,600 kg<br />

Teigtemperatur 25 – 26 °C<br />

Teigruhe 15 – 20 min<br />

■ Vorteig über Nacht bei ca. +5 °C lagern<br />

■ Teiglinge über Nacht bei +2 bis +5 °C lagern<br />

(gegebenenfalls vorher kurz schocken)<br />

■ anschließend langsam auf ca. 15 °C ansteigen<br />

■ bei etwa ½ Gare auf 2­5 °C gegenkühlen<br />

■ Filialbelieferung in isolierten Boxen oder Dielen<br />

■ ideal ist Kühllagerung in der Filiale bei 2­5 °C<br />

■ Je nach Reifegrad vor dem Backen kurze Stückgare im<br />

Gärraum oder kurze Stehzeit bei Raumtemperatur<br />

■ Abbacken nach Bedarf<br />

In unseren Ernte-Backversuchen hat sich folgende Lagerkurve<br />

auch bei den Mehlen aus Weizen der Ernte <strong>2012</strong> bewährt:<br />

1<br />

Vor-<br />

2<br />

Moderne Kälteführung<br />

3 4 5<br />

kühlen Lagern Garen und Gegen-<br />

Filiallagerung<br />

(optional)<br />

kühlen<br />

max. 18 Std.<br />

12–18 Std.<br />

Endgare<br />

in der<br />

Filiale<br />

Vorkühlen – Zur Stabilisierung der Lagertemperatur in der Klimazelle empfiehlt sich Vorkühlen<br />

Lagern – Empfehlung ca. + 2 °C bis + 5 °C; Lagerdauer abhängig von den individuellen Bedingungen<br />

Garen und Gegenkühlen – Garen: ca. 3 Std. bei ca. 15 °C bis ½ Gare<br />

Gegenkühlen: Absenkung auf ca. + 5 °C Kerntemperatur<br />

Filiallagerung – Filialbelieferung und Lagerung bei ca. + 5 °C in isolierten Dielen u./o. Kühlung<br />

Endgare in der Filiale – Bei ½ Gare: Endgare im Gärraum und Bestimmung der Endgare durch das Verkaufspersonal<br />

Anmerkung:<br />

Beim Saugkälte-Verfahren ist bei gestapelten Dielen die geringere Temperaturelastizität zu berücksichtigen.<br />

Zeit (h)

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