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Uni:Press - ÖH Salzburg

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Österreichische Post AG/ sponsoring.Post 5020 <strong>Salzburg</strong>. Zulassungsnr. zum Postversand GZ 02Z032996 S<br />

<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

11/2009 STUDIERENDENZEITUNG DER ÖSTERREICHISCHEN HOCHSCHÜLERINNENSCHAFT NR. 657<br />

Die Einführung der Zugangsbeschränkungen<br />

an Österreichs<br />

Hochschulen ist eine lange und<br />

leidige Geschichte. Nach ihrer<br />

weitgehenden Abschaffung<br />

2008 gehören sie nun wieder zur<br />

Drohkulisse des Wissenschaftsministeriums.<br />

Bis in die jüngste Vergangenheit mussten Student_innen<br />

mit ausländischem Reifezeugnis für die Zulassung<br />

an einer österreichischen <strong>Uni</strong>versität nachweisen, dass<br />

sie in ihrem Herkunftsland ein gleichwertiges Studium<br />

betreiben könnten. Diese Regelung war primär<br />

gegen potenzielle Numerus clausus-Flüchtlinge aus<br />

Deutschland gerichtet.<br />

Dass diese Praxis dem Prinzip der Gleichbehandlung<br />

österreichischer und EU-Bürger_innen widerspricht,<br />

wurde bereits 1990 im Zuge der österreichischen EU-<br />

Beitrittsverhandlungen klar. Auch nach dem Beitritt<br />

1995 weigerte sich das Wissenschaftsministerium, die<br />

österreichische Gesetzeslage den Anforderungen des<br />

freien europäischen Hochschulraumes anzupassen. 15<br />

UNIVERSITÄT & <strong>ÖH</strong><br />

VORWORT <strong>ÖH</strong> >>> 3<br />

DIE GENDER-GAP & KOMMENTAR: KEIN KAVA-<br />

LIERSDELIKT >>> 4<br />

IT‘S THE NEW STYLE:<br />

DIE NEUE UNI:PRESS STELLT SICH VOR >>> 5<br />

BILDUNGSPOLITISCHES &<br />

GESELSCHAFTSPOLITISCHES REFERAT >>> 6<br />

INTERNATIONALES REFERAT /<br />

FEMINISTISCHE POLITK UAF DER <strong>ÖH</strong> >>> 7<br />

KULTUR- & SOZIALREFERAT >>> 8<br />

ÖFFENTLICHKEITS-, WIRTSCHAFTS- &<br />

ORGANISATIONSREFERAT >>> 9<br />

DIE UNI BRENNT! - STUDENTINNENPROTESTE<br />

ÖSTERREICHWEIT >>> 10/11<br />

Die <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> stellt sich vor: Auf Seite 3 erklären die Mitglieder<br />

des Vorsitzteams ihre Vorstellungen von einer wirkungsvollen und<br />

politischen <strong>ÖH</strong>. Auf den Seiten 5 bis 9 erfährst du mehr über die<br />

neu gewählten Referent_innen und ihre Aufgaben. Lerne deine<br />

Interessenvertretung kennen!<br />

Jahre lang war das ÖVP-geführte Ministerium untätig<br />

und schaute zu, wie sich ein Verfahren gegen die Republik<br />

Österreich anbahnte.<br />

Erst als der Europäische Gerichtshof die Regelung<br />

2005 für rechtswidrig erklärte, wurde das Ministerium<br />

Kultur: Auf Seite 23 berichten wir über den Tag der jungen<br />

Kultur, auf Seite 26 erfährst du, warum das Waldklang-<br />

Festival dieses Jahr leider nicht stattfinden wird und auf<br />

den Seiten 24 und 25 rezensieren wir die neue Faust-<br />

Inszenierung am Landestheater. Für diese gibt es zudem<br />

Karten zu gewinnen.<br />

DAS NEUE UNIVERSITÄTSGESETZ:<br />

WAS SICH AN DER UNI ÄNDERT >>> 12/13<br />

DIE UNI SALZBURG ZIEHT<br />

GESETZESWIDRIG STUDIENGEBÜHREN EIN >>> 13<br />

AFA STATT „NIX VERSTEHN“ -<br />

DIE PLATFORM FÜR POLITISCHEN DISKURS. >>> 14<br />

SERVICE<br />

NUR NICHT ALLES GEFALLEN LASSEN! INFORMATI-<br />

ONEN FÜR STUDIERENDE ARBEITER_INNEN >>> 15<br />

INFOS ÜBER DIE STIPENDIENRICHTLINIE >>> 17<br />

POLITIK & DEBATTE<br />

KRITIK DES KAPITALS: WARUM WIR DIE FREIE MARKT-<br />

WIRTSCHAFT ABSCHAFFEN SOLLTEN. >>> 18/19<br />

Debatte: In der neuen <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> wird über politische Themen<br />

diskutiert. In dieser Ausgabe erscheint auf den Seiten 18 und 19<br />

der erste Teil zu der wichtigen Frage: Ist Kapitalismus das richtige<br />

Gesellschaftssystem? In der nächsten Ausgabe wird dann eine<br />

Antwort auf diesen Artikel erscheinen.<br />

Eine Chronologie des bildungspolitischen Versagens<br />

flickr.com/photos/unibrennt Lizenz: creative commons by-nc-sa<br />

In ganz Österreich protestieren Student_innen gegen die desolate Situation der <strong>Uni</strong>versitäten<br />

aktiv. In einer Husch-Pfusch-Aktion führte Ministerin<br />

Gehrer Zugangsbeschränkungen für acht Studienrichtungen<br />

ein, um dem erwarteten Zustrom deutscher<br />

NC-Flüchtlinge entgegen zu wirken. Das Ministerium<br />

hatte jahrelang versäumt, auf das absehbare<br />

EuGH-Urteil und die erwartbare Zunahme an NC-<br />

<strong>Uni</strong>brennt: Nicht nur in Wien, sondern auch in Graz, Linz,<br />

Innsbruck, Klagenfurt und auch bei uns im politisch sonst so<br />

verschlafenen <strong>Salzburg</strong> wurde demonstriert und besetzt. Einen<br />

Last-Minute-Überblick über die Proteste und viele Bilder findest<br />

du auf den Seiten 10 und 11.<br />

inhalt<br />

WIR BESTIMMEN SELBST! ABTREIBUNGSGEGNER_<br />

INNEN IN DER KRITIK. >>> 20-21<br />

WISSEN & KULTUR<br />

DREI TAGE IN OBERWART - DIE ETHNISCHE<br />

GRUPPEN IM BURGENLAND >>> 22<br />

STIMMEN DER SALZBURGER JUGENDKULTUR. 23<br />

„ES IRRT DER MENSCH, SO LANG ER STREBT.“ -<br />

THEATERKRITIK >>> 24/25<br />

WALDKLANG - DAS WINTERFESTIVAL MIT KUNST<br />

UND KULTUR IM WALDBAD ANIF >>> 26<br />

DER UNIPRESS-VERANSTALTUNGSKALENDER &<br />

VERLOSUNG >>> 27/28


2 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT<br />

Flüchtlingen angemessen zu reagieren. Die <strong>Uni</strong>versitäten<br />

wurden nicht ausgebaut. Das Hochschulbudget<br />

stagniert bis heute auf dem Stand von 1999. Die Folgen<br />

dieser Versäumnisse wälzte man auf die Student_innen<br />

ab: die Einführung von Zugangsbeschränkungen und<br />

Studiengebühren verschärfte die soziale Selektion an<br />

der <strong>Uni</strong>, erhöhte den alltäglichen Druck auf die Studierenden<br />

und hielt viele davon ab, eine universitäre<br />

Bildung zu betreiben.<br />

Im Herbst 2008 wurden in einem Zug mit den Studiengebühren<br />

auch die Zugangsbeschränkungen vom<br />

österreichischen Nationalrat weitestgehend abgeschafft.<br />

Der Zugang zum Medizin- und Psychologiestudium<br />

bleibt bis heute beschränkt. Ihrer gesetzlich<br />

verankerten Verpflichtung, die Zahl der Studienplätze<br />

Zugangsbeschränkungen Psychologie<br />

Seit der Einführung von Zugangsbeschränkungen<br />

durch Wissenschaftsministerin Gehrer 2005 wird<br />

jährlich nur ein bestimmtes Kontingent an Studierenden<br />

zum Psychologiestudium zugelassen.<br />

Entgegen ihrer gesetzlichen Verpflichtung hat<br />

die <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> die Anzahl der Studienplätze<br />

im ersten Jahr reduziert. Wurden 2005<br />

noch 298 Studienanfänger_innen zugelassen, waren<br />

es im Folgejahr nur mehr 246 – und dies, obwohl<br />

die <strong>Uni</strong>versität verpflichtet ist, die Zahl der<br />

Studienplätze bis 2013 schrittweise auszubauen.<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaberin: Österreichische HochschülerInnenschaft<br />

<strong>Salzburg</strong>, Kaigasse 28, 5020 <strong>Salzburg</strong>,<br />

www.oeh-salzburg.at, sekretariat@oeh-salzburg.at<br />

Herausgeberin: Tatjana Markl, Vorsitzende der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

Chefredaktion: Jannis Menn und Milan Vidovic<br />

Grafik und Layout: Tobias Hammerle<br />

Anzeigen und Vertrieb: Jannis Menn und Milan Vidovic<br />

MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Jannis Menn, Milan<br />

Vidovic, Stefanie Breinlinger, Simone Rudigier, Benjamin<br />

Baczko, Verena Czaby, Lina Cenic, Tatjana Markl, Svjetlana<br />

Vulin, Elli Piller, Kay-Michael Dankl, Stefan Unertl, Tarik<br />

Mete, Fang Liang He, Mario Scheiber, Daniel Schlieber,<br />

Simon Hofbauer, Jochen Nestler, Stefan Esterer, Irina<br />

<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

In <strong>Salzburg</strong> mussten Vorlesungen der Kommunikationswissenschaft per Videostream in andere Hörsäle übertragen werden.<br />

an diesen beiden Fächern bis 2013 kontinuierlich zu erhöhen,<br />

kam keine der <strong>Uni</strong>versitäten nach – auch nicht<br />

die <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong>!<br />

Die <strong>Uni</strong>versitätsgesetznovelle, die am 1. Oktober 2009<br />

in Kraft trat, dreht das Rad der Zeit wieder zurück:<br />

Auf Antrag der Rektoren können nun an Studien, die<br />

in Deutschland dem Numerus clausus unterliegen,<br />

wieder Zugangsbeschränkungen eingeführt werden.<br />

Diese enthalten neben einer quantitativen Obergrenze<br />

der Zahl an Studienanfänger_innen auch eine zweifelhafte<br />

Quotenregelung: 75% der verfügbaren Studienplätze<br />

werden für österreichische Bewerber_innen<br />

reserviert, insgesamt 95% für Bürger_innen aus dem<br />

EWR/EU-Raum.<br />

Da die <strong>Uni</strong>versität diese Verpflichtungen nicht<br />

wahrnimmt, befasst sich bereits der Verfassungsgerichtshof<br />

mit dieser Angelegenheit.<br />

Zur Begründung für die Zugangsbeschränkungen<br />

wird von der <strong>Uni</strong>versität gerne auf die begrenzten<br />

Ressourcen des Fachbereichs verwiesen. Ohne<br />

zusätzliche finanzielle Mittel könne man nicht<br />

mehr Studierende aufnehmen. Diese Argumentation<br />

erscheint jedoch sehr fragwürdig, da vonseiten<br />

des Fachbereichs regelmäßig kommuniziert<br />

wird, dass eine personelle Aufstockung gar nicht<br />

Auch die <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> möchte eine solche<br />

Quotenregelung für das Studium Kommunikationswissenschaft<br />

einführen. Schon ab kommendem Sommersemester<br />

soll die Quotenregelung den Anteil deutscher<br />

Student_innen von derzeit rund 40% auf weniger<br />

als 20% reduzieren. Da dies, wie schon vor 2005, einer<br />

eklatanten Ungleichbehandlung von EU-Bürger_innen<br />

gleichkommt, schätzen Expert_innen diese Regelung<br />

als EU-rechtswidrig ein.<br />

Das nächste EuGH-Urteil wird nicht lange auf sich<br />

warten lassen. Bis dahin lautet die Parole im Wissenschaftsministerium<br />

wieder einmal: zurücklehnen und<br />

auf Stand-by-Modus umschalten.<br />

Autor: Kay-Michael Dankl<br />

erst angestrebt wird. Der Fachbereich fühle sich<br />

in seiner derzeitigen Größe wohl, da er „überschaubar“<br />

sei. Anscheinend fürchten etablierte<br />

Professor_innen um ihre Machtpositionen am<br />

Fachbereich und wollen das Aufkommen jeder<br />

potenziellen Konkurrenz durch die Einrichtung<br />

neuer Lehrstellen vermeiden.<br />

Anstatt mehr Personal, Räume und Geld zu fordern,<br />

wälzt der Fachbereich den Druck auf die<br />

Studierenden ab, indem er diese gar nicht erst zu<br />

Psychologiestudierenden werden lässt!<br />

Zelewitz, Johanna Fusseis, Sarah Meissner, Infoladen<br />

<strong>Salzburg</strong>, Sabine Bruckner<br />

Druckerei: OÖN Druckzentrum GmbH & Co KG, Medienpark<br />

1, 4061 Pasching, www.nachrichten.at<br />

Auflage: 15.500 Stück


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

mdm_unipress_135x410_1st 23.10.2009 14:11 Uhr Seite 1<br />

www.museumdermoderne.at<br />

Höhepunkte auf<br />

dem Mönchsberg:<br />

Kirchner & Rainer<br />

Herbst 2009/Winter 2010<br />

MdM MÖNCHSBERG<br />

Ernst Ludwig Kirchner<br />

31. 10. 2009—14. 2. 2010<br />

Arnulf Rainer. Female<br />

22. 10. 2009 —7. 2. 2010<br />

* Mit StudentInnenausweis bis 26 Jahren,<br />

Studenten-Sondertarif für den MönchsbergAufzug<br />

von 18.00–19.30 Uhr: WU 1,70<br />

Ernst Ludwig Kirchner, Liegender Akt vor Spiegel, 1909/10, Öl auf Leinwand, Brücke-Museum Berlin<br />

Arnulf Rainer, Ohne Titel, 2000-2003, aus der Serie Historische Akte,<br />

Kreide, Malerei über Laserdruck, 29,5 x 41,8 cm<br />

ART4U<br />

MdM MÖNCHSBERG<br />

Museum der Moderne<br />

Mönchsberg 32. 5020 <strong>Salzburg</strong><br />

T +43.662.84 22 20-403<br />

2,— *<br />

Jeden Mittwoch von<br />

18.00–20.00 Uhr<br />

inkl. Gratisführung um<br />

18.30 Uhr<br />

<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 3<br />

Liebe Studentinnen<br />

und Studenten!<br />

Seit dem 1. Oktober ist die <strong>ÖH</strong>-Exekutive aus<br />

GRAS (Grüne & alternative StudentInnen) und<br />

VSStÖ (Verband sozialistischer StudentInnen Österreichs)<br />

mit einem neuen Vorsitzteam vertreten.<br />

Tatjana Markl, Svjetlana Vulin und Elli Piller<br />

werden sich für eine kritische, widerständige und<br />

politische Interessenvertretung der Studierenden<br />

einsetzen.<br />

Eine politische, linke Interessenvertretung - was heißt das? Es bedeutet, dass wir<br />

uns offensiv für faire und angenehme Studienbedingungen für alle einsetzen. Dabei<br />

soll nicht lediglich dem Kampf um ausreichend Lehrveranstaltungsplätze, sondern<br />

auch der sozialen Situation der Studierenden Beachtung geschenkt werden. Der<br />

Lebensalltag darf nicht von zu wenig Freizeit, schlechten Wohnbedingungen oder<br />

einschnürenden Geldproblemen geprägt sein: Wir wollen eine angenehme Studienzeit<br />

für alle, die Platz lässt für selbstbestimmtes und kritisches Denken und Lernen. Der<br />

zunehmenden Verschulung und Ökonomisierung von Bildung wollen wir entgegen<br />

wirken. Wir sprechen uns explizit gegen Zugangsbeschränkungen aller Art aus. Bildung<br />

sollte für jede und jeden frei zugänglich sein. Der Wille zum Studieren darf nicht<br />

durch Knock-out-Prüfungen, Studiengebühren und unzumutbare Eingangsphasen<br />

verhindert werden. Für uns steht die Studierendenpolitik im gesamtgesellschaftlichen<br />

Zusammenhang, d.h., wir verschließen nicht die Augen vor dem, was außerhalb der<br />

<strong>Uni</strong>versität geschieht. Die rund 16200 Studierenden der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> stellen<br />

einen beachtlichen Teil der Gesellschaft dar, gemeinsam können wir uns für eine aktive<br />

Mitgestaltung unseres (<strong>Uni</strong>-)Lebens starkmachen!<br />

Darüber hinaus bekennen wir uns zur Gleichstellung der Frauen und zu feministischer<br />

Politik. Seitdem vor über hundert Jahren die erste Frau an einer österreichischen<br />

<strong>Uni</strong>versität zugelassen wurde, hat sich zwar einiges drastisch verändert, trotzdem wirkt<br />

die strukturelle Diskriminierung der Frauen nach wie vor. Dies zeigt allein schon die<br />

zahlenmäßige Minderheit von Professorinnen, der wir gezielt entgegen halten wollen.<br />

Ein weiteres Ziel ist die Öffnung der <strong>ÖH</strong>, denn um eine politische Interessenvertretung<br />

zu sein, bedarf es des engen Kontakts mit den Student_innen. Daher seid ihr<br />

herzlich eingeladen, Anregungen und Vorschläge einzubringen. Wir freuen uns über<br />

Unterstützung!<br />

V.l.n.r: Elli Piller studiert Jus, Svjetlana Vulin studiert Kommunikationswissenschaft und Jus,<br />

Tatjana Markl studiert Deutsch und Geographie & Wirtschaftskunde auf Lehramt.


4 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Die Gender-Gap<br />

von qmc<br />

“Muss Gendern sein? Reicht<br />

es nicht aus, wenn Frauen einfach<br />

mitgemeint sind?” Diese<br />

Frage wird leider immer wieder<br />

ausgesprochen und wahrscheinlich<br />

noch viel öfter gedacht. Wir<br />

sind der Ansicht, dass Gendern<br />

einen Beitrag im Kampf gegen<br />

die patriarchale Gesellschaft<br />

leisten kann – daher wird es in<br />

der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> auch konsequent<br />

gemacht. Hierbei ist uns klar,<br />

dass Gendern alleine nicht den<br />

Kampf um die materielle Abschaffung<br />

patriarchaler Strukturen<br />

ersetzen kann.<br />

Darüber hinaus sehen wir es kritisch, dass der Diskussion<br />

um das Binnen-I (z.B. AktivistInnen, ProfessorInnen)<br />

die Annahme der Zweigeschlechtlichkeit<br />

zugrunde liegt. Dafür gibt es zwei Gründe: zum<br />

einen entstand die Diskussion um das Gendern aus<br />

dem Feminismus und nicht z.B. aus dem Umfeld der<br />

Queer-Aktivist_innen (Queer ist der “Dachbegriff ”<br />

für Menschen, die sich nicht mit traditionellen Geschlechterbildern<br />

oder (sexuellen) Beziehungsstilen<br />

Kommentar:<br />

Kein Kavaliersdelikt!<br />

[Autorin: Djokolina]<br />

„Sexuelle Belästigung ist kein Kavaliersdelikt“ lautet<br />

der Slogan einer von der <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong> mitfinanzierten<br />

FreeCard-Serie. Handelt es sich dabei um eine ernstzunehmende<br />

Maßnahme gegen sexualisierte Gewalt<br />

unter Ausnutzung eines Autoritätsverhältnisses oder<br />

um ein reines Lippenbekenntnis? In dem umstrittenen<br />

Profilartikel vom 05.10.2009 schreibt Emil Bobi, es<br />

gäbe eine Reihe von 20 bis 30 sexuellen Übergriffen an<br />

der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>.<br />

Eine Frage der Ehre?<br />

Rektor Schmidinger bestreitet die Anzahl der Fälle<br />

und meint weiters, es gehe nicht nur um seine Ehre, da<br />

er im Verdacht stehe tatenlos zuzusehen, sondern um<br />

die Ehre der ganzen <strong>Uni</strong>versität. Vizerektor Mosler beanstandet,<br />

dass der Profilartikel den Anschein erwecke,<br />

die <strong>Uni</strong> sei von Grapschern durchsetzt. Rektor Schmidinger<br />

drohte angesichts der Zahl der vermeintlichen<br />

Täter gleich mit einer Klage gegen das Blatt. Trauriger<br />

Beleg für den Umgang der Männergesellschaft mit<br />

diesem tabuisierten Thema.<br />

Tatsächlich hat die <strong>Uni</strong>versität Maßnahmen zur Information<br />

über die Bekämpfung von Machtmissbrauch<br />

geleistet und Strategien zu ihrer Bekämpfung verbreitet.<br />

Im Jahr 2005 wurde eine Hotline zur „Erstberatung<br />

bei sexueller Belästigung“ eingerichtet.<br />

identifizieren). Zum anderen kennt unsere Sprache<br />

im Bezug auf Menschen nur zwei Geschlechter. Dabei<br />

ist es wissenschaftlich erwiesen, dass es biologisch<br />

mehr als zwei Geschlechter gibt (eine interessante Beweisführung<br />

zu Ersterem gibt es z.B. auf diesem Blog:<br />

http://tinyurl.com/zwei-geschlechter). Darüber hinaus<br />

muss die gesellschaftliche Kategorie des Geschlechts<br />

generell infrage gestellt werden, wie wir spätestens seit<br />

Theoretikerinnen wie Judith Butler wissen.<br />

Autor_innen (z.B. Luther oder Orwell) beschäftigen<br />

sich seit jeher mit dem Potenzial der Sprache zur<br />

Umsetzung politischer Ziele. Dabei geht es nicht um<br />

rhetorisch gute politische Reden, sondern um Umgestaltung<br />

der Gesellschaft. Aus der Erkenntnis, dass<br />

Sprache unserer Denkweisen mehr als persönlich oft<br />

angenommen beeinflusst, entstand der Ansatz, Sprache<br />

bewusster zu verwenden. Es geht dabei um eine<br />

Umgestaltung, insbesondere auch der Amtssprache,<br />

im Sinne benachteiligter oder frequent diskriminierter<br />

Gruppen.Die sprachlichen Stilmittel des Genderns<br />

wie Binnen-I und „man/frau“ basieren auf der Nennung<br />

von Mann und Frau, nicht jedoch auf genderneutraler<br />

Sprache. Queer-Aktivist_innen kritisieren<br />

daher nicht nur die sprachlichen Restriktionen der<br />

ungegenderten „Standardsprache“, sondern auch die<br />

sprachlichen Mittel des Genderns im traditionellen<br />

Sinne.<br />

Die Zweigeschlechtlichkeit der Sprache und auch<br />

mancher Strömungen des Feminismus ist an Heteronormativität<br />

gebunden. Heteronormativität heißt<br />

ungefähr, dass sexuelle Beziehungen als Beziehungen<br />

Es geht nicht darum, sich zu verteidigen, sondern darum<br />

hinzuschauen, wenn sich Macht gegen Frauen<br />

richtet. Denn sexuelle Belästigung an der <strong>Uni</strong>versität<br />

bedeutet die Sexualisierung eines wissenschaftlichen<br />

Machtverhältnisses und damit eine Form der Unterdrückung<br />

und Verdrängung von Frauen. Eine reflektierte<br />

Reaktion der <strong>Uni</strong>leitung könnte sein: Die <strong>Uni</strong><br />

ist ein Spiegel der Gesellschaft. Es gab und es gibt bei<br />

uns sexuelle Belästigung wie auch andere Formen der<br />

Diskriminierung. Aber wir sehen nicht tatenlos zu.<br />

Wir haben schon bei dem ersten uns bekannt gewor-<br />

zwischen Mann und Frau definiert sind. Daher lässt<br />

sich neben Zweigeschlechtlichkeit noch ein weiterer<br />

Kritikpunkt an dem dominanten Weltbild auch in der<br />

Sprache wiederfinden: Die nicht oder nur Quasi-Akzeptanz<br />

„queerer“ Beziehungen und Lebensstilen.Der<br />

internationale Vergleich zeigt, dass gender-neutrale<br />

Sprache durchaus möglich ist. Im Englischen ist heute<br />

nicht etwa die Rede von „Firemen“ und „Firewomen“,<br />

sondern von „Firefighters“ – auch ist ein neutraler Plural<br />

(„them“) für „man/frau“ etabliert. Um dies auch<br />

im Deutschen zu erreichen, wurde die „Gender-Gap“<br />

eingeführt. Gekennzeichnet durch den Zusatz z.B.<br />

eines Unterstriches oder Asterisk zwischen dem Nomen<br />

und der gegenderten Endung (Student_innen,<br />

Aktivist*innen) wird Platz gelassen für Menschen, die<br />

sich eben nicht mit Mann oder Frau identifizieren. Begriffe<br />

wie „man/frau“ werden umgangen oder durch<br />

neutrale wie „mensch“ ersetzt.<br />

„Gender-neutrale“ Sprache versucht inklusiv zu sein,<br />

sie nennt nicht exklusiv Männer und Frauen, sondern<br />

sie schafft einen Freiraum. Diese „Ignoranz“ gegenüber<br />

Geschlechtern führt weiters dazu, dass die Sprache von<br />

der Heteronormativität abgekoppelt wird. Wenn sie<br />

keine Geschlechter nennt, kann sie in sich auch keine<br />

Aussage über sexuelle Beziehungen oder Lebensstille<br />

treffen.<br />

Dieser Ansatz ist auch im Feminismus nicht unumstritten.<br />

Kritisiert wird z.B. die Gefahr des „Verwischens“<br />

von real existierenden Herrschaftsverhältnissen zwischen<br />

sozialen Gruppen. Die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> wird dieses Thema<br />

in zukünftigen Ausgaben noch intensiver behandeln.<br />

Quelle: Peter Engel<br />

Sexuelle Belästigung: Noch immer ein Tabuthema<br />

denen Fall nicht nur individuelle Hilfestellung geboten,<br />

sondern diese im Rahmen einer Beratungsstelle<br />

auch institutionalisiert. Darüber hinaus (ko-)finanzierte<br />

die <strong>Uni</strong>versität mehrere Informationsbroschüren<br />

zum Thema sexuelle Belästigung. Die Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen für Studentinnen ist uns ein<br />

wichtiges Anliegen.<br />

Leider ist der Kampf gegen Patriarchat und Sexismus<br />

noch nicht gewonnen. Dieser Reflexionsschritt ist<br />

noch ausgeblieben.


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 5<br />

It‘s the new Style: Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

stellt sich vor<br />

Mit dem Wechsel der <strong>ÖH</strong>-Exekutive<br />

hat auch das Redaktionsteam<br />

der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> gewechselt.<br />

Ab dem WS 2009/10 sind<br />

Jannis Menn als <strong>Press</strong>ereferent<br />

und Milan Vidovic als Sachbearbeiter<br />

für die Herausgabe des<br />

wichtigsten <strong>ÖH</strong>-Printmediums<br />

verantwortlich. Als Autorinnen<br />

waren für diese Ausgabe Stefanie<br />

Breinlinger und Simone<br />

Rudiger tätig. Für die nächste<br />

Ausgabe werden voraussichtlich<br />

noch zwei weitere Autorinnen<br />

spannende Artikel verfassen.<br />

Doch nicht nur das Team, auch die konzeptionelle<br />

Ausrichtung der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist neu. Wir haben einige<br />

Grundsätze erarbeitet, die wir euch hier vorstellen<br />

möchten.<br />

Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist politisch<br />

Das wichtigste Ziel unserer Arbeit an der <strong>ÖH</strong> ist es,<br />

Gesellschaft und die <strong>Uni</strong>versität zu verändern. Wir<br />

wissen, dass wir dies nicht alleine können. Gesellschaftliche<br />

Veränderungen sind immer das Resultat<br />

von Kräfteverhältnissen. Wir sehen es somit als<br />

unsere Aufgabe, die Student_innen über politische<br />

Entwicklungen aufzuklären und unsere Positionen<br />

dazu zu argumentieren - in der Hoffnung, ein Bewusstsein<br />

über Ziele und Mittel gesellschaftlicher<br />

Veränderung zu schaffen und die Student_innen<br />

zum Kämpfen zu ermuntern. Wir sehen uns dabei<br />

unabhängig von parteipolitischen Auseinandersetzungen<br />

und sind nur unseren Inhalten verpflichtet.<br />

Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist grundsätzlich<br />

Richtiges politisches Handeln setzt Kenntnisse über<br />

die Funktionsweise der Gesellschaft in der wir leben<br />

voraus. Die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> will einen Beitrag dazu leisten,<br />

diese Gesellschaft besser zu verstehen - wohl wissend,<br />

dass in diesem Rahmen keine umfassende Klärung<br />

möglich sein wird. Wir werden versuchen, mit<br />

einführenden Artikeln das Interesse am selbstständigen<br />

oder gemeinsamen Weiterbilden zu fördern.<br />

Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist diskussionsfreudig<br />

Wir glauben, unsere politischen Positionen gut argumentieren<br />

zu können. Das heißt nicht, dass wir im<br />

Besitz von Wahrheiten sind, die nicht hinterfragt werden<br />

können und sollen. Wir wollen mit der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

eine Plattform für Diskussionen bieten und sind mit<br />

Freude bereit, auf (sachliche) Kritik unserer Artikel<br />

ebenso sachliche Antworten zu geben. Daher werden<br />

wir Leser_innenbriefen einen großen Stellenwert einräumen<br />

und hoffen, viele spannende Anregungen zu<br />

erhalten. Auch innerhalb unserer Fraktionen gibt es<br />

verschiedene politische Ansichten. Die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> hat<br />

somit auch das Ziel, die interne politische Debatte zu<br />

fördern und nach außen zu tragen.<br />

Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist offen<br />

Es wird zu jeder Ausgabe offene Redaktionssitzungen<br />

geben, wo jede_r die Möglichkeit erhält, Artikel für<br />

die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> zu schreiben. Ob du über Missstände auf<br />

der <strong>Uni</strong> aufklären oder eine Rezension zu einem Kulturevent<br />

schreiben möchtest - alles ist möglich. Auch<br />

politische Artikel nehmen wir gerne in die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

auf. Diese müssen jedoch dem weit gefassten Grundkonsens<br />

einer linken <strong>ÖH</strong> entsprechen. Die Redaktionssitzungen<br />

werden rechtzeitig auf der Webseite der<br />

<strong>ÖH</strong> veröffentlicht oder können per E-Mail an presse@<br />

oeh-salzburg.at erfragt werden.<br />

Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> bietet Service<br />

Wir wissen um die Verantwortung der <strong>ÖH</strong>, die Student_innen<br />

bei ihrem Studium zu unterstützen. Neben<br />

dem politischen Schwerpunkt wird sich die <strong>Uni</strong><strong>Press</strong><br />

um einen qualitativ hochwertigen Service bemühen.<br />

Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> bietet Kultur<br />

Nicht, dass politische Arbeit und politische Auseinandersetzung<br />

nicht auch Spaß machen würde. Die<br />

<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> bietet darüber hinaus Informationen und<br />

Artikel über attraktive Kulturevents, einen spannenden<br />

Veranstaltungskalender und Ticketverlosungen.


6 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Bildungspolitisches Referat<br />

Das Bildungspolitische Referat<br />

der <strong>ÖH</strong> beschäftigt sich mit aktuellen<br />

politischen Problemen<br />

rund um die <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>.<br />

Da Bildungspolitik aber<br />

nicht nur auf der <strong>Uni</strong>versität<br />

betrieben wird, befassen wir uns<br />

auch mit Themen von österreichweiter<br />

und internationaler<br />

Relevanz.<br />

Das Spektrum reicht von Zugangsbeschränkungen über<br />

Studiengebühren bis hin zum europaweiten Bolognaprozess.<br />

In Zusammenarbeit mit Österreichischen HochschülerInnenschaften<br />

anderer Standorte erarbeiten wir<br />

Konzepte, die Alternativen zur gegenwärtigen Misere an<br />

Österreichs unterfinanzierten <strong>Uni</strong>versitäten und zur Kommerzialisierung<br />

von Bildung aufzeigen.<br />

In den nächsten zwei Jahren steht eine Reihe von<br />

Herausforderungen an: Unter dem Vorwand der<br />

Qualitätssicherung wollen <strong>Uni</strong>versität und Ministerium<br />

flächendeckende Zugangsbeschränkungen für<br />

alle <strong>Uni</strong>versitätsstudien einführen. Diese Zugangsbeschränkungen<br />

sind häufig mit einer Verschärfung der<br />

sozialen Selektion, sowie mit politisch und rechtlich<br />

fragwürdigen Quotenregelungen für In- und Ausländer_innen<br />

verbunden. Die Studiengebühren wurden<br />

bis heute nicht vollständig abgeschafft. Entgegen jeder<br />

bildungspolitischen Vernunft – und oft auch unter<br />

Verletzung österreichischen Rechts – werden weiterhin<br />

viele Studierende von der <strong>Uni</strong>versität zur Kasse gebeten.<br />

Um die Durchsetzung deiner Rechte zu garantieren,<br />

leisten wir gerne persönlich studienrechtliche<br />

Beratung.<br />

Zur Person:<br />

Ich bin 21 Jahre alt und studiere Geschichte und Politikwissenschaft<br />

im neunten Semester. Seit dem letzten<br />

Sommersemester wirke ich als Referent für Bildungspolitik<br />

an der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> und in der <strong>ÖH</strong>-Bundesvertretung.<br />

Neben Studium und <strong>ÖH</strong> interessiere ich<br />

mich für Fernreisen und Literatur, sowie für die Arbeit<br />

im Debattierclub RedeSalz und im Akademischen Forum<br />

für Außenpolitik.<br />

Sprechstunden: Dienstag 13.00-15.00 Uhr, Mittwoch<br />

10.00-12.00 Uhr, sowie nach individueller Vereinbarung<br />

Kontakt:<br />

bildung@oeh-salzburg.at , +43 650 30 78 660<br />

Kay-Michael Dankl (Referent für Bildungspolitik)<br />

Gesellschaftspolitisches Referat<br />

Das Referat für Gesellschaftspolitik<br />

informiert Studierende über<br />

die gesellschaftspolitische Lage<br />

an der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>, in<br />

ganz Österreich und auf internationaler<br />

Ebene. Es setzt sich<br />

kritisch mit diesen Ebenen auseinander,<br />

hinterfragt Missstände<br />

und entwirft eventuelle Besserungspläne.<br />

Ein elementarer Bestandteil der Arbeit des Referats<br />

auf universitärer Ebene ist die Situation von Menschen<br />

mit körperlicher Behinderung. Das Referat versucht<br />

in Zusammenarbeit mit Studierenden und entsprechenden<br />

Institutionen die Lage der Betroffenen bestmöglich<br />

zu verbessern. Weitere Schwerpunkte sind die<br />

Verbesserung der Transparenz der <strong>ÖH</strong> und das Interesse<br />

der Studierenden an der Politik.<br />

Es werden Veranstaltungen und Projekte angeboten<br />

und ausgearbeitet, die sich kontrovers und kritisch<br />

mit diversen Inhalten auseinander setzen. Das Referat<br />

plant dafür mehrere Themenschwerpunkte, die aktuelle<br />

Probleme der Gesellschaft widerspiegeln. Was sind die<br />

globalen negativen Auswirkungen unseres Kaufverhaltens?<br />

Wie können wir diesen entgegenwirken? Noch nie<br />

waren Konsumgüter in einem derartigen Überfluss in<br />

den Märkten zu finden. Die Transformation zu einer<br />

reinen Konsumgesellschaft wurde bereits abgeschlossen.<br />

Die Wirtschaftskrise, die die gesamte Weltbevölkerung<br />

betrifft, ist noch lange nicht am Ende. Mit hoher<br />

Arbeitslosigkeit, einem Rückgang der Wirtschaftsleistung<br />

und anderen Folgen sind wir heutzutage konfrontiert.<br />

Gibt es Antworten und vor allem Lösungsansätze<br />

für diese Probleme?<br />

Diesen und weiteren Themen wird das Gesellschaftspolitische<br />

Referat mittels Veranstaltungen, Vorträgen<br />

und Informationsmaterial auf den Grund gehen. Um<br />

ein basisdemokratisches Element in die Arbeit des<br />

Referats einzubauen, möchte ich euch dazu animieren,<br />

mir eure Projektideen zukommen zu lassen. Ich werde<br />

eure Vorschläge auf der Referats-Homepage veröffentlichen<br />

und jene Ideen mit dem meisten Zuspruch in<br />

meine Arbeit einbringen.<br />

Das Referat wird mindestens einmal pro Monat an den<br />

Fakultäten mittels <strong>ÖH</strong> – Info-Tischen vertreten sein,<br />

um euch die Arbeit der <strong>ÖH</strong> näher zu bringen. Dies ist<br />

ein besonderes Anliegen des Referats, da die geringe<br />

Wahlbeteiligung oftmals an einem Informationsdefizit<br />

über die <strong>ÖH</strong> und deren Gremien zu erklären ist.<br />

Um eine größtmögliche Transparenz der <strong>ÖH</strong> zu gewährleisten,<br />

wird das Referat monatlich einen Tätigkeitsbericht<br />

online stellen, damit ihr wisst, was und wie<br />

viel im Referat gearbeitet wird.<br />

Ich freue mich auf die Herausforderung und auf eure<br />

tatkräftige Unterstützung!<br />

Zur Person:<br />

Ich bin 22 Jahre alt und studiere Politikwissenschaft im<br />

fünften Semester an der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>. Meine<br />

ersten <strong>ÖH</strong> – Erfahrungen konnte ich als Sachbearbeiter<br />

im Gesellschaftspolitischen Referat von November<br />

2008 bis Juni 2009 sammeln. Neben dem Studium und<br />

der Tätigkeit für die <strong>ÖH</strong> kann ich mich für politische<br />

Lektüre und Bogenschießen begeistern.<br />

Sprechstunden:<br />

Montag: 14-16 Uhr, Dienstag: 10-12 Uhr<br />

Kontakt: gesellschaft@oeh-salzburg.at<br />

Stefan Unertl (Referent für Gesellschaftspolitik)


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Internationales Referat<br />

Das Hauptanliegen des Internationalen<br />

Referates liegt in der<br />

Verbesserung der Integration<br />

ausländischer Studierender an<br />

der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>. Das Internationale<br />

Referat unterstützt<br />

Projekte international ausgerichteter,<br />

studentischer Organisationen<br />

(z.B.: ESN, SATOB,<br />

etc.), vernetzt diese und arbeitet<br />

eng mit ihnen zusammen.<br />

Über die verstärkte Kooperation bestehender Organisationen<br />

und Aktivitäten hinaus, bieten wir eine Plattform<br />

für Student_innen sämtlicher Staatsangehörigkeiten. So<br />

besteht die Möglichkeit, kulturelle Besonderheiten und<br />

Lebensweisen der verschiedenen Nationen durch Themenabende<br />

und andere Projekte vorzustellen.<br />

Ziel der Arbeit des Internationalen Referates ist die<br />

Stärkung des interkulturellen Bewusstseins und die<br />

Förderung des interkulturellen und internationalen<br />

Dialogs an unserer <strong>Uni</strong>versität.<br />

von veecee<br />

Als soziale Institution ist auch<br />

die <strong>Uni</strong>versität Spiegelbild unserer<br />

Gesellschaft – gerade in<br />

frauenpolitischer Hinsicht. So<br />

sind auch an der <strong>Uni</strong> sexistische<br />

Äußerungen in Lehrveranstaltungen<br />

– als Witze getarnt – auf<br />

der Tagesordnung.<br />

Auch andere Formen von Alltagssexismus sind allgegenwärtig,<br />

wie beispielsweise die häufige Darstellung pornografischer<br />

und frauenerniedrigender Inhalte auf Studifest-<br />

Einladungen, FreeCards oder anderem Werbematerial für<br />

Studierende.<br />

Den Gipfel des Eisbergs deckte die Zeitschrift Profil<br />

in ihrer Ausgabe vom 5. Oktober 2009 auf. Gerade<br />

an der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> kommt es demnach immer<br />

häufiger zu sexueller Belästigung und Nötigung<br />

von Studentinnen durch Lehrveranstaltungsleiter, die<br />

mit schlechten Noten oder Entzug des Studienplatzes<br />

drohen. Eine schier unerträgliche Situation für die betroffenen<br />

Studentinnen und ein untragbarer Zustand.<br />

Die Benachteiligung von Frauen an der <strong>Uni</strong>versität<br />

zeigt sich aber auch auf sozialer Ebene deutlich. So ist<br />

die Anzahl der Professorinnen immer noch gering und<br />

auch alle anderen höheren Positionen der <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

sind nur spärlich mit Frauen besetzt. Der Rektor_innenposten<br />

ist wie auch an allen anderen <strong>Uni</strong>versitäten<br />

Österreichs mit einem Mann besetzt. Österreichweit<br />

<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 7<br />

Zu unserem Aufgabenbereich gehören<br />

unter anderem:<br />

- Beratung und Betreuung von<br />

Austauschstudierenden (‚incomings‘)<br />

- Beratung der Studierenden, die im<br />

Ausland studieren möchten (‚outgoings‘)<br />

- Beratung über Austauschprogramme wie z.B.<br />

Erasmus, ISEP etc.<br />

- Beratung VOR und NACH Studienantritt. (First<br />

steps uvm.)<br />

- ...<br />

Diese Aufzählung ist keineswegs erschöpfend<br />

und wir freuen uns, euch auch in anderen Bereichen<br />

bezüglich internationaler Angelegenheiten<br />

im universitären Leben behilflich zu sein.<br />

Zur Person:<br />

Ich studiere seit zehn Semestern an der rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät <strong>Salzburg</strong>. Derzeit schreibe ich an<br />

meiner Diplomarbeit und hoffe am Ende dieses Semesters<br />

mein Diplomstudium abschließen zu können.<br />

Sprechstunden: nach Vereinbarung<br />

Kontakt: internationales@oeh-salzburg.at<br />

Tarik Mete<br />

(Internationaler Referent)<br />

Feministische Politik auf der <strong>ÖH</strong><br />

hat es bis heute nur eine Frau zur Rektorin geschafft,<br />

weibliche Bewerbungen werden gerade hier besonders<br />

gern mit nichtssagenden Argumenten abgeschmettert.<br />

Das sogenannte Phänomen der „gläsernen Decke“ besteht<br />

also auch auf der <strong>Uni</strong> in gleicher Weise wie in<br />

allen anderen gesellschaftlichen Bereichen.<br />

Zur öffentlichen und uniinternen Problematisierung<br />

dieser Missstände sowie als Anlaufstelle für betroffene<br />

Studentinnen wurde von der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> ein eigenes<br />

Frauenreferat eingerichtet. Aufgabe der gewählten<br />

Frauenreferentin ist insbesondere die Beratung von<br />

Studierenden in frauenpolitischen Fragen sowie ihr<br />

Engagement gegen Sexismus an der <strong>Uni</strong> im Sinne betroffener<br />

Studentinnen.<br />

Weiters werden im Rahmen des Frauenreferates immer<br />

wieder Projekte durchgeführt und Broschüren erstellt,<br />

die sich mit konkreten feministischen bzw. frauenpolitischen<br />

Fragen auseinandersetzen. Auf diese Weise soll<br />

auf die unterschiedlichen Probleme und Missstände an<br />

der <strong>Uni</strong>versität hingewiesen werden und Studierende<br />

sowie Lehrende diesbezüglich sensibilisiert werden.<br />

Die Wahl der nächsten Frauenreferentin der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

hat am 09. November 2009 statt gefunden. Im<br />

Gegensatz zu den anderen <strong>ÖH</strong>-Referaten stellen sich<br />

die Bewerberinnen allerdings keinem Hearing der in<br />

der <strong>Uni</strong>versitätsvertretung vertretenen Fraktionen,<br />

sondern der sogenannten „Frauenvollversammlung“.<br />

Diese Frauenvollversammlung, zu der alle Studentinnen<br />

der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> eingeladen sind,<br />

schlägt anschließend vor, welche der Bewerberinnen<br />

Bildquelle: <strong>ÖH</strong>-Wien<br />

Am 9. November (nach dem Redaktionsschluss<br />

dieser <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong>) hat die Frauenvollversammlung<br />

die künftige Frauenreferentin<br />

gewählt.<br />

zur Referentin gewählt werden soll. Diese Sonderstellung<br />

ergibt sich einerseits aus dem Aufgabenbereich<br />

des Frauenreferates, da Frauenfragen und feministische<br />

Politik als Querschnittsmaterie in allen anderen<br />

gesellschaftlichen Bereichen berücksichtigt werden<br />

müssen. Gleichzeitig besteht aber auch der Wille der<br />

gesamten <strong>ÖH</strong> für dieses Referat eine unabhängige und<br />

autonom agierende Feministin zu finden, die sich allen<br />

Frauen und Studentinnen der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong><br />

verantwortlich fühlt.<br />

Wir wünschen der neuen Frauenreferentin hiermit<br />

alles Gute und viel Erfolg bei ihrer neuen Tätigkeit.<br />

Auch heue noch braucht es ein großes Maß an feministischer<br />

Politik in der <strong>ÖH</strong>!


8 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Kulturreferat<br />

Auch kleine Steine können einen<br />

Mächtigen zum Wanken bringen...<br />

Viele mögen den Eindruck haben,<br />

in <strong>Salzburg</strong> sei es überflüssig<br />

über Kultur zu diskutieren.<br />

Man bekommt im Ausland auf<br />

die Frage, was man von <strong>Salzburg</strong><br />

so an Kulturellem kenne,<br />

einen interessiert gemimten<br />

Blick und die Rückmeldung, es<br />

gäbe doch die Festspiele und natürlich<br />

Sound of Music. Kann<br />

das wirklich alles sein, was <strong>Salzburg</strong><br />

zu bieten hat?<br />

Dieser Artikel soll keine Kulturkritik an <strong>Salzburg</strong> sein,<br />

sondern das Kultur-Referat der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>, das auch<br />

eine gesellschaftskritische Komponente beinhaltet,<br />

vorstellen. Im Folgenden soll sowohl Gesellschaftskritik<br />

am Mainstream und am Materialismus geübt, als<br />

auch auf die hierzulande noch latente Xenophobie aufmerksam<br />

gemacht werden.<br />

Viele fragen sich, warum es keine lebendige Studierendenszene<br />

in <strong>Salzburg</strong> gibt. Ein großes Anliegen vieler<br />

Studenten_innen sind faire Preise für den öffentlichen<br />

Verkehr und günstigere Wohnungen zum Leben. Vereinfacht<br />

gesagt: Freiräume um sich herum, in denen<br />

man auch interagieren darf und auf Wunsch darin<br />

Lärm, Improvisation, Feste, Musik, Diskussionen und<br />

vieles mehr veranstalten kann. Eine Bereicherung wäre<br />

schon den Kulturinteressierten eine Plattform anzubieten,<br />

über die sie sich austauschen können.<br />

Es wird Zeit in <strong>Salzburg</strong> etwas Neues zu schaffen und<br />

Sozialreferat<br />

Die Hauptaufgabe des Sozialreferats<br />

liegt darin, sozial<br />

schwachen Student_innen aktiv<br />

und unbürokratisch zu helfen<br />

und sich für ihre Rechte einzusetzen.<br />

Die Student_innen werden<br />

auch gegenüber der Stadt-<br />

und Landesregierung vertreten.<br />

Besonders am Herzen liegen<br />

mir hierbei die ausländischen<br />

Studierenden aus sogenannten<br />

„Drittstaaten“. Ihnen werden<br />

die größten Steine in den Weg<br />

gelegt. Mein Ziel ist, in den nächsten<br />

zwei Jahren einige dieser<br />

Steine weg zu räumen.<br />

Farbe in die Kultur- und Student_innenlandschaft<br />

zu bringen. Altbewährte Methoden sollen ersetzt<br />

und gemäß dem Lied: „Mach kaputt was euch kaputt<br />

macht!“(Rio Reiser und Ton Steine Scherben) gekontert<br />

werden. Deshalb wünsche ich mir, dass wir uns alle<br />

reger an universitären wie auch kulturellen Veranstaltungen<br />

beteiligen. Die <strong>ÖH</strong> muss wieder mehr Nähe zu<br />

den Student_innen aufbauen. Durch ein universitäres<br />

Rahmenprogramm vom Alltag bis zum Aktionismus<br />

sollte das kritische Pontential in den Köpfen der Student_innen<br />

wieder geweckt werden, sich gegen den<br />

Kommerz aufzulehnen. Dieses Ziel ist mit einfachen<br />

Mitteln, wie der Bereitstellung von FreiRäumen an<br />

den Fakultäten oder mit authentischen Musikveranstaltungen<br />

wie Bonobo, Lhasa de Sala uvm., erreichbar.<br />

Unleistbar und völliger Irrsinn werden sich einige von<br />

euch denken. Warum sollten solche Künstler_innen<br />

überhaupt nach <strong>Salzburg</strong> kommen, vor allem für eine<br />

<strong>ÖH</strong>-Veranstaltung? Meiner Meinung nach muss man<br />

sich aber hohe Ziele stecken und mit anderen Institutionen<br />

Kooperationen eingehen. Vielmehr ist dies<br />

ein interaktives Vorhaben, die bereits existenten Netzwerke<br />

mit der <strong>ÖH</strong> enger zu verknüpfen.<br />

Damit meine ich, dass wir etwas bewegen können,<br />

wenn wir uns mit der Thematik aktiv beschäftigen.<br />

Verschiedene Kulturinitiativen und FreiRäume, wie<br />

bspw. Cougar:T, Denkmal, Mark, K., Afrika Solidarität<br />

uvm., können mit Mitteln der <strong>ÖH</strong> unterstützt und<br />

weitere Netzwerke nach dem Motto „Kleinvieh macht<br />

auch Mist“ gesponnen werden.<br />

Kreativer und politischer Aktionismus muss wieder<br />

mit Partizipation belohnt, anstatt mit Gleichgültigkeit<br />

gestraft werden. Kultur muss wieder an Bedetung im<br />

studentischen Alltag gewinnen und mit allen Sinnen<br />

erlebet werden können. Darüber hinaus muss sie vor<br />

allem den kritischen Geist wecken, den Intellekt for-<br />

Zur Person:<br />

Ich bin 24 Jahre alt und studiere mit großer Begeisterung<br />

Geschichte an der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>. Meine<br />

zweite große Leidenschaft ist der Fußball. Seit knapp<br />

drei Jahren bin ich in der Student_innen-Politik der<br />

<strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> aktiv. Für meine Fraktion (VS-<br />

STÖ) war ich Mitglied des Fakultätsrates Theologie<br />

sowie KWG und von September 2007 bis November<br />

2008 Sachbearbeiter im Sozialreferat.<br />

Sprechstunden:<br />

Montag: 12.00 - 14.00, Mittwoch: 16.00 - 18.30<br />

Kontakt<br />

sozial@oeh-salzburg.at<br />

Mario Scheiber (Sozialreferent)<br />

dern und die Student_innen dazu bringen, sich eine eigene<br />

Meinung zu bilden, damit man wieder Bewusstsein<br />

und Sinn für eine kulturelle Vielfalt entwickeln kann.<br />

Sprechstunden:<br />

kultur@oeh-salzburg.at<br />

Kontakt:<br />

Mittwoch 11-14<br />

Fang Liang He (Kulturreferent)<br />

ANZEIGE


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Öffentlichkeitsreferat<br />

Liebe Studierende!<br />

Sei es das Planen von Kampagnen, das Verfassen von<br />

<strong>Press</strong>eaussendungen, die Organisation von <strong>ÖH</strong>-<strong>Press</strong>ekonferenzen<br />

oder auch der laufende Dialog mit Journalistinnen<br />

und Journalisten.<br />

Immer wenn es darum geht, die Anliegen der Studierenden<br />

in die Öffentlichkeit zu tragen wird das Referat für<br />

Öffentlichkeitsarbeit aktiv. „Politik, die wirkt. Service,<br />

das hilft“ – so lautet das Motto der <strong>ÖH</strong>. Gerade für<br />

das Referat für Öffentlichkeitsarbeit („ÖffRef“) trifft<br />

der zweite Teil dieses Mottos besonders zu. Als ÖffRef<br />

habe ich es mir daher zur Aufgabe gemacht, den Studierenden<br />

ein abgerundetes und gutes Serviceangebot<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Ein gutes Beispiel für solch eine Servicefunktion bilden<br />

etwa die Online-Börsen der <strong>ÖH</strong>. Hier finden die<br />

Studierenden aktuelle Angebote zu den Themenbereichen<br />

(Teilzeit-) Jobs, Wohnen, Heimplätze, Babysitten,<br />

Nachhilfe, etc.Gerade diese Börsen leisten einen<br />

wichtigen Beitrag zur Problemlösung der Studieren-<br />

Organisationseferat<br />

Einen großen Teil der Aufgaben des Organisationsreferats<br />

umfasst die interne Organisation der <strong>ÖH</strong>, sprich<br />

Bestellung von EDV-Geräten, Büroartikeln- und Ausstattung,<br />

sowie das Organisieren und Bewerben von <strong>ÖH</strong>-<br />

Veranstaltungen.<br />

Der spannendere Teil ist der laufende Austausch mit den<br />

Studien- und Fakultätsvertretungen. Außerdem werden<br />

gemeinsame Projekte mit dem Bildungspolitischen Referat<br />

zur Koordinierung und Kommunikation zwischen den<br />

<strong>ÖH</strong>-Ebenen initiiert. In den wöchentlichen Interreferatstreffen<br />

wird zudem referatsübergreifend an gemeinsamen<br />

Projekten für alle Studierenden mitgearbeitet.<br />

Zur Person:<br />

Ich bin 22, komme aus Wels (OÖ) und studiere im<br />

fünften Semester Politikwissenschaften. Daneben bin<br />

Wirtschaftsreferat<br />

Das Wirtschaftsreferat ist das finanzielle Nervenzentrum<br />

der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>. Unser Aufgabenbereich<br />

beginnt bei der Erstellung des Budgets und endet mit<br />

der Erstellung des Jahresabschlusses. Dazwischen<br />

liegen zahlreiche Refundierungsanträge, Zahlungen,<br />

Rechtsgeschäfte, Vertragsabschlüsse, Förderungen,<br />

Subventionsansuchen, Kooperationsvereinbarungen<br />

und vieles mehr.<br />

Alle Geldflüsse und jeder Vertragsabschluss der <strong>ÖH</strong><br />

<strong>Salzburg</strong> laufen über das Wirtschaftsreferat. Als Kontrollinstanz<br />

sorgen wir außerdem dafür, dass die finanziellen<br />

Mittel der <strong>ÖH</strong> – also dein <strong>ÖH</strong>-Beitrag – im<br />

Sinne der Student_innen verwendet und eingesetzt<br />

werden.<br />

Weiters sind wir bemüht durch Sponsor_innengelder,<br />

Subventionen von öffentlichen Stellen und andere<br />

Drittmittel die Möglichkeiten auszuweiten, Student_<br />

innen in allen Belangen zu unterstützen. Mit diesen<br />

<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 9<br />

den. Aufgrund der positiven Erfahrungen, die wir mit<br />

unseren Online-Börsen in der Vergangenheit gemacht<br />

haben, ist es mir ein großes Anliegen diese Servicefunktion<br />

auch in Zukunft weiter zu verbessern und<br />

auszubauen. Ich freue mich auf eine interessante und<br />

spannende Exekutivarbeit im Interesse der Studierenden<br />

und wünsche euch ein angenehmes Semester sowie<br />

viel Erfolg in eurem Studium!<br />

Zur Person:<br />

Ich bin 23 Jahre alt und befinde mich momentan im<br />

5.Semester des Bachelorstudiums Politikwissenschaft.<br />

Seit Anfang September bin ich als Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />

an der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> tätig.<br />

Sprechstunden:<br />

Dienstag 16-18 uhr und Donnerstag 14-16h<br />

Kontakt: oeffentlichkeit@oeh-salzburg.at<br />

Daniel Schlieber (Referent für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

ich stellvertretender Leiter des Debattierclubs RedeSalz,<br />

sowie Vorstandsmitglied des Akademischen<br />

Forums für Außenpolitik (AFA) <strong>Salzburg</strong>. Meine Interessen<br />

und Hobbies abseits der Beschäftigung mit<br />

Politik sind Reisen, Zeitungen & Magazine, Photographie<br />

& zeitgenössische Kunst und gerne auch mal eine<br />

rauschende Party. Seit Juli bin ich schon als Mitglied<br />

der StV-Politik für die <strong>ÖH</strong> tätig und freue mich jetzt<br />

auf die neuen Herausforderungen im OrgRef und eine<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem neuen <strong>ÖH</strong>-<br />

Team.<br />

Sprechstunden: Dienstag: 10.00-13.00<br />

Kontakt: organisation@oeh-salzburg.at,<br />

+43 650 4404111<br />

Simon Hofbauer (Organisationsreferent)<br />

Geldern können wir die Budgetposten für die Mensasubvention,<br />

die Sozialstipendien, den Fahrtkostenzuschuss<br />

und die Förderung von diversen studentischen<br />

Initiativen oder Kulturveranstaltungen erhöhen.<br />

Im Wirtschaftsreferat sind momentan die beiden ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter Jochen Nestler und Tobias<br />

Aigner tätig, welche von unserer Buchhalterin Margit<br />

Lackinger - einer langjährigen Mitarbeiterin - unterstützt<br />

werden.<br />

Sprechstunden:<br />

Montag: 10 - 12 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Kontakt: wiref@oeh-salzburg.at<br />

Jochen Nestler (Wirtschaftsreferent)


10 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Die <strong>Uni</strong>brennt!<br />

von Jannis Menn<br />

Was noch vor einem halben<br />

Jahr kaum jemand für möglich<br />

gehalten hätte, ist Wirklichkeit<br />

geworden: Zunächst in Wien,<br />

später in Graz, Linz, Innsbruck,<br />

Klagenfurt und auch in <strong>Salzburg</strong><br />

wurden Hörsäle der <strong>Uni</strong>versitäten<br />

von protestierenden<br />

Student_innen besetzt. Zentrale<br />

Forderung ist die Verbesserung<br />

der Studienbedingungen.<br />

Eine Chronologie der Revolte<br />

Die Welle der Besetzungen begann am 21. Oktober<br />

an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Die<br />

Student_innen kritisierten in erster Linie die Umstellung<br />

auf das Bachelor/Master-System, die gegen den<br />

Willen der Lehrenden und Studierenden durchgesetzt<br />

werden sollte. Auf ihrer Webseite www.malen-nachzahlen.at<br />

veröffentlichen die Student_innen eine Petition,<br />

die sich gegen die Privatisierung, Elitisierung und<br />

Ökonomisierung von Lehre und Forschung richtet.<br />

Einen Tag später schwappt der Protest auf die <strong>Uni</strong><br />

Wien über. Etwa 400 Student_innen treffen sich zu<br />

einer Demonstration, in deren Anschluss das Audimax<br />

besetzt wird. Später kommt es zu Auseinandersetzungen<br />

mit einem privaten Sicherheitsdienst an der<br />

<strong>Uni</strong>versität, diesem gelingt es jedoch nicht, die Hörsäle<br />

für die Besetzer_innen zu schließen. Am Abend<br />

kündigt die TU Wien an, am nächsten Tag mit einem<br />

Streik zu beginnen.<br />

Am 23. Oktober werden Hörsäle an der <strong>Uni</strong> Graz besetzt,<br />

am 27. Oktober folgen Besetzungen in Linz. Am<br />

29. Oktober findet in <strong>Salzburg</strong> eine Demonstration mit<br />

über 500 Teilnehmer_innen statt, an deren Anschluss<br />

ein Hörsaal an der gesellschaftswissenschaftlichen Fa-<br />

kultät besetzt wird. Am gleichen Tag werden auch in<br />

Klagenfurt Hörsäle besetzt. Einen Tag später stürmen<br />

900 Student_innen das Audimax in Innsbruck. Im<br />

Wiener Audimax hat sich der Protest derweil gut organisiert,<br />

es wird ein reichhaltiges Programm mit Vorträgen<br />

und Workshops angeboten.<br />

Die Forderungen der Besetzer_innen<br />

Die Forderungen sind vielfältig und je nach <strong>Uni</strong>versität<br />

leicht unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen die Kri-<br />

tik an den schlechten Studienbedingungen sowie der<br />

Unterfinanzierung der <strong>Uni</strong>versitäten. Die Forderungen<br />

werden laufend aktualisiert und präzisiert.<br />

Einige Forderungen der <strong>Uni</strong> Wien<br />

sind zum Beispiel:<br />

>> Schluss mit Unterfinanzierung, Wettbewerbslogik<br />

und Elitenbildung im Bildungsbereich, d.h. keine Privatisierung<br />

und kein Ausverkauf öffentlicher Einrichtungen<br />

und Güter.<br />

>>Die Qualität von Bildung und Lehre soll nicht durch<br />

Zugangsbeschränkungen, sondern durch ausreichende<br />

Finanzierung im Bildungssektor gewährleistet werden.<br />

Abschaffung des Selektionsinstruments der Studie-<br />

neingangsphasen (STEPs) inklusive ihrer Knock-Out-<br />

Prüfungen.<br />

>> Wir fordern eine demokratische, selbstverwaltete<br />

Organisation der <strong>Uni</strong>versitäten.<br />

>> Wir fordern antidiskriminatorische Betriebsvereinbarungen<br />

und Anti-Diskriminierung als Grundkonsens<br />

in allen Bildungseinrichtungen.<br />

>> Wir fordern die Erhaltung, die Förderung und den<br />

Ausbau kritischer und emanzipatorischer Forschung<br />

und Lehre.<br />

>> Wir fordern einen Stopp der Ausbeutung in allen Lebensbereichen!<br />

Den Forderungen ist die Heterogenität der Bewegung<br />

anzumerken: So finden sich sehr konkrete realpolitische<br />

Forderungen ebenso wie Visionen für eine bessere Gesellschaft.<br />

Protest 2.0?<br />

Bildquellen: flickr.com/photos/unibrennt Lizenz: Creative Commons by-nc-sa<br />

Wo alles begann: Die Akademie der bildenden Künste Wien<br />

Ein interessantes Merkmal des Protestes ist, dass dieser<br />

sich weitgehend von unten entwickelte, also nicht von den<br />

Institutionen wie z.B. der Österreichischen HochschülerInnenschaft<br />

(<strong>ÖH</strong>) eingeleitet wurde. Für die Dynamik<br />

der Proteste spielte das Web 2.0 eine wichtige Rolle: Auf<br />

Der besetzte Hörsaal 381 in <strong>Salzburg</strong>: Kurz nach der Besetzung bilden sich Arbeitsgruppen zu Themen wie z.B. „Forderungen“, „<strong>Press</strong>e“ oder „Bildung im Kapitalismus“<br />

Twitter rangierte der Suchbegriff #unibrennt im deutschsprachigen<br />

Raum zu Beginn der Besetzungen an der Spitze,<br />

die Facebookseite der Audimaxbesetzung zählte am 1.<br />

November knapp 24000 Fans, täglich kommen Hunderte<br />

dazu. Auf der Webseite www.unsereuni.at führten die Besetzer_innen<br />

aus ganz Österreich Informationen zusammen,<br />

zudem wurden Livestreams der Plena im Internet<br />

übertragen – was unter den Besetzer_innen zu kontroversen<br />

Diskussionen um Datenschutz und polizeiliche Überwachung<br />

geführt hat


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Der <strong>Salzburg</strong>er Demonstrationszug kurz vor der Staatsbrücke<br />

Verhandlungen mit einer „Lame Duck“<br />

Die Verhandlungen zwischen den Besetzer_innen und<br />

der Politik gestalten sich schwierig. Die <strong>ÖH</strong> als offizielle<br />

Studierendenvertretung sieht sich nicht legitimiert,<br />

für die Besetzer_innen zu sprechen und will den Protest<br />

nicht vereinnahmen. Der Wissenschaftsminister<br />

Johannes „Gio“ Hahn wiederum weigert sich, mit den<br />

Besetzer_innen direkt zu verhandeln. Hinzu kommt,<br />

dass Hahn sich aus der Innenpolitik zurückzieht und<br />

voraussichtlich als EU-Kommissar nach Brüssel wechseln<br />

wird. Die <strong>ÖH</strong> bezeichnete Hahn daher als Lame<br />

Duck, von der keine Lösungen mehr zu erwarten seien.<br />

Die von Hahn in Aussicht gestellten zusätzlichen 34<br />

Millionen Euro für die <strong>Uni</strong>versitäten passen in dieses<br />

Bild: Diese bedeuten keine Erhöhung des Hochschulbudgets,<br />

sondern sind lediglich eine Auflösung von<br />

Rückstellungen, also Geld, das sowieso für die <strong>Uni</strong>versitäten<br />

vorgesehen war.<br />

Was tun, wie weiter?<br />

Trotz der unerwarteten Kraft der Proteste sind deren<br />

Resultate bisher bescheiden. Die Regierung scheint<br />

sich für eine Strategie des Aussitzens entschieden zu<br />

haben. Da die Student_innen nicht unmittelbar am<br />

Produktionsprozess beteiligt sind, also nur begrenzt<br />

Druck ausüben können, ist dies auch relativ problemlos<br />

möglich. Hier könnte eine Verbreiterung des Protests<br />

Wirkung zeigen: Einige Gewerkschaften haben sich<br />

bereits mit den Student_innen solidarisiert. Insgesamt<br />

reagieren die Arbeiter_innen jedoch eher verhalten, was<br />

<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 11<br />

auch auf die Begrenztheit der Forderungen auf die <strong>Uni</strong>versität<br />

zu tun haben könnte: Die meisten Menschen<br />

in Österreich können schließlich aufgrund fehlender<br />

Matura sowieso nicht studieren, da machen Zugangsbeschränkungen<br />

auf der <strong>Uni</strong> keinen Unterschied. Zudem<br />

ist auch nur eine Minderheit der Student_innen<br />

am Protest beteiligt. Die Gründe hierfür zu ermitteln,<br />

ist eine Notwendigkeit für den Erfolg des Protestes.<br />

Auch für das geringe Interesse vieler Student_innen<br />

könnte der Zusammenhang zwischen <strong>Uni</strong> und Gesellschaft<br />

eine Erklärung sein: Weniger Leistungsdruck<br />

auf der <strong>Uni</strong> löst nicht das Problem, sich später auf dem<br />

leistungsorientierten Arbeitsmarkt verkaufen zu müs-<br />

Auch die kulinarische Verpflegung will organisiert sein:<br />

Im Bild die „Volxküche“ in Linz<br />

Auch vom Ausland gibt es Unterstützung: Hier eine Solidaritätsaktion von Berliner Student_innen<br />

sen. Hinzu kommt, dass viele Menschen die emanzipatorischen<br />

Absichten der Protestierenden nicht teilen<br />

und Studiengebühren, Zugangsbeschränkungen oder<br />

Knock-Out-Studieneingangsphasen genauso gut finden<br />

wie die Konkurrenzgesellschaft insgesamt. Eine bessere<br />

Finanzierung der <strong>Uni</strong>versitäten hingegen ist z.B. eine<br />

Forderung, die auch von konservativen Student_innen<br />

geteilt werden kann. Was den Besetzer_innen ebenfalls<br />

helfen würde, wäre eine Ausweitung der Proteste auf andere<br />

<strong>Uni</strong>versitäten in Europa. Daran wird mittlerweile<br />

intensiv gearbeitet, in einigen Ländern haben bereits Solidaritätsaktionen<br />

stattgefunden. Wenn diese <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

erscheint, werden wir schon mehr darüber wissen.


12 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Das neue <strong>Uni</strong>versitätsgesetz: Was sich an der <strong>Uni</strong> ändert!<br />

von Stefanie Breinlinger<br />

Die Novellierung des <strong>Uni</strong>versitätsgesetzes<br />

2002 (UG 2002),<br />

das die „<strong>Uni</strong>versitätsautonomie“<br />

eingeführt hatte, nahm einen<br />

neuen Anlauf, nachdem es<br />

durch die Neuwahlen im letzten<br />

Jahr aufgeschoben worden war.<br />

Wissenschaftsminister Hahn<br />

rühmt sich mit einer angeblichen<br />

„Weiterentwicklung der Autonomie“<br />

und der flächendeckenden<br />

Einführung des Bachelorstudiums.<br />

Praktisch bedeutet das neue <strong>Uni</strong>gesetz vor allem neue<br />

Schikanen für Österreichs Studierende und übertrifft<br />

so den ersten Entwurf an bildungspolitischem Elitismus<br />

noch – im Namen von mehr Internationalität und<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Das neue am 9. Juli beschlossene<br />

„<strong>Uni</strong>versitätsrechts-Änderungsgesetz 2009“ trat<br />

bereits am 1. Oktober in Kraft.<br />

Zwischen Transparenz und Selektion<br />

Die UG-Novelle sieht die Einführung einer verpflichtenden<br />

Studieneingangsphase von mindestens<br />

einem halben bis höchstens zwei Semestern vor, die<br />

als Orientierungsphase notwendige Kenntnisse und<br />

Anforderungen des jeweiligen Studiums transparent<br />

machen soll. In der Praxis wird diese als eine Reihe von<br />

Prüfungen zu absolvieren sein. Nur wer diese positiv<br />

durchläuft, soll weiter studieren dürfen.<br />

Hier liegt natürlich die Gefahr der Selektion auf der<br />

Hand: Denn die Studieneingangsphase kann von<br />

den <strong>Uni</strong>s als Auswahlverfahren missbraucht werden,<br />

sodass sie als heimliche Zugangsbeschränkung flächendeckend<br />

wirksam wird. Für die weiterführenden<br />

Master- und PhD-Studien steht es den <strong>Uni</strong>s zudem<br />

frei, „qualitative Zugangsbedingungen“ festzulegen.<br />

Der großzügige Ermessensspielraum kann die <strong>Uni</strong>versitäten<br />

leicht dazu verleiten, ihre Platzprobleme<br />

mit diesem Instrument aus der Welt zu schaffen. So<br />

ist zum Beispiel die „Orientierungsphase“ für Studienanfänger_innen<br />

der Kommunikationswissenschaft in<br />

<strong>Salzburg</strong> bereits Realität.<br />

Mit dem reformierten UG wird auch die Praxis des<br />

Ausschlusses von Studierenden aus Entwicklungsländern<br />

verfolgt. Das Ministerium legte mit Maßgabe des<br />

UN-Index UN – OHRLLS eine Reihe von Staaten<br />

fest, deren Angehörige vom Studienbeitrag befreit<br />

sind. Man nahm aber in diese Liste einige Staaten auf,<br />

deren Migrationsbewegungen Österreich kaum betreffen,<br />

wie Tuvalu, Kiribati und die Komoren, während<br />

hingegen Kolleg_innen aus großen Ländern wie Ghana,<br />

Kamerun, Nigeria oder Indien kurioserweise trotzdem<br />

Beiträge zahlen müssen.<br />

Hätte das Ministerium aber den Human Development<br />

Index (HDI) herangezogen, der andere Kriterien verwendet,<br />

so wären diese Staaten in die Ausnahmeregelung<br />

einzubeziehen gewesen.<br />

Fortschreitende Entmachtung<br />

des Senats<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Novellierung liegt in der<br />

Reform der universitären Entscheidungsstrukturen,<br />

die vor allem Auswirkungen auf den Senat hat. Der<br />

Senat ist das Vertretungsorgan für Studierende, Professor_innen<br />

und <strong>Uni</strong>-Personal. Die Professor_innen<br />

stellen in Zukunft nicht mehr die Mehrheit, sondern<br />

die Hälfte seiner Mitglieder. Die Vertreter_innen des<br />

akademischen Mittelbaus (v.a. die wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter_innen und Assistent_innen) werden dagegen<br />

gestärkt und verfügen nun über gleich viele Mitglieder<br />

wie die Studierenden.<br />

Allerdings legt das neue Gesetz eine Machtverschiebung<br />

zu <strong>Uni</strong>-Rat und Rektorat fest, denn diese beiden<br />

Gremien sollen Kernkompetenzen des Senats<br />

erhalten. Dabei ist der Senat das einzig gewählte und<br />

somit demokratisch legitimierte Gremium der <strong>Uni</strong>versität.<br />

Der <strong>Uni</strong>-Rat hingegen ist hauptsächlich mit<br />

Vertreter_innen aus der Wirtschaft besetzt. Für die<br />

„großen Fragen“ sieht Wissenschaftsminister Hahn<br />

eine Zusammenarbeit zwischen Rektorat und <strong>Uni</strong>-Rat<br />

vor, bei Studienangelegenheiten eine Zusammenarbeit<br />

zwischen Rektorat und Senat. Da Hahn unter „Weiterentwicklung“<br />

vor allem die Stärkung internationaler<br />

Wettbewerbsfähigkeit versteht, will er generell mehr<br />

auf die Zuständigkeiten des <strong>Uni</strong>-Rats setzen. So darf<br />

dieser künftig auch Arbeitsverträge ausfertigen.<br />

Ein schwerwiegendes Beispiel für den Verlust einer<br />

ureigenen Aufgabe des Kollegialorgans Senat, ist die<br />

Rektor_innenwahl: Künftig macht nicht wie bisher<br />

der Senat, sondern der <strong>Uni</strong>-Rat die Ausschreibung des<br />

Rektorpostens. Die Prüfung der Bewerbungen nimmt<br />

eine Art „Findungskommission“ vor, die aus <strong>Uni</strong>-Rats-<br />

und Senats-Vorsitzender/em besteht. Diese legt einen<br />

Dreiervorschlag vor, der vom Senat noch geändert<br />

werden kann. Der <strong>Uni</strong>-Rat wählt weiterhin den Rektor/die<br />

Rektorin. Stimmt allerdings der Senat etwa der<br />

Ausschreibung durch den <strong>Uni</strong>-Rat nicht fristgerecht<br />

zu, geht die Zuständigkeit sogar an das Bundesministerium<br />

über. Das neue Wahlverfahren ist also vor<br />

Abwärts für viele, aufwärts für wenige?<br />

allem ein Versuch, mehr politischen Einfluss auf die<br />

<strong>Uni</strong>versitäten auszuüben.<br />

Außerdem vermischen sich die politischen Funktionen<br />

auf <strong>Uni</strong>-Ebene damit noch mehr als bisher. Ist der<br />

<strong>Uni</strong>-Rat eigentlich einem Aufsichtsrat nachempfunden<br />

und sollte vor allem beratend und kontrollierend<br />

tätig sein, so hat dieser schon jetzt bei entscheidenden<br />

Fragen das letzte Wort und somit eine nicht zu vernachlässigende<br />

Entscheidungsmacht. Um die „Internationalität“<br />

zu fördern, forciert der Wissenschaftsminister<br />

auch, dass der <strong>Uni</strong>–Rat noch stärker durch<br />

externe Mitglieder dominiert sein soll. Die Bestellung<br />

der <strong>Uni</strong>-Räte erfolgt aber weiterhin durch die Regierung<br />

und nicht nur durch das Wissenschaftsministerium,<br />

wie der Minister ursprünglich forderte und was<br />

in noch deutlicherem Widerspruch mit der politischen<br />

<strong>Uni</strong>versitätsautonomie stünde.<br />

Prekarisierte Arbeitsbedingungen<br />

für <strong>Uni</strong>-Angehörige<br />

Quelle: privat<br />

Nicht nur für die Studierenden selbst, sondern auch<br />

für das <strong>Uni</strong>personal und insbesondere für den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs bedeutet das neue <strong>Uni</strong>gesetz<br />

einen desaströsen Rückschritt. So fördern die neuen<br />

Regelungen prekäre Arbeitsbedingungen: Kettenarbeitsverträge<br />

ermöglichen es, befristete Arbeitsverträge<br />

von bis zu zehn Jahren (bisher maximal sechs Jahre)<br />

aneinanderzureihen - bei Teilzeit sogar bis zu zwölf<br />

Jahren. Außerdem sollen Lektor_innen, die nicht mehr<br />

als sechs Semesterstunden lehren, nur mehr als freie<br />

Dienstnehmer_innen beschäftigt sein.<br />

Die UG-Novelle legt auch eine Frauenquote von 40%<br />

in allen universitären Gremien fest, als eine Maßnahme,<br />

die eigentlich Frauenförderung zum Ziel haben<br />

soll, jedoch an den Realitäten vollends vorbeigeht.<br />

Denn diese Quote muss grundsätzlich in allen Arten<br />

von Gremien, auch etwa in jeder Berufungs- und Habilitationskommission,<br />

aufrecht erhalten werden. So<br />

sind die ohnehin wenigen Frauen im wissenschaftlichen<br />

<strong>Uni</strong>personal umso mehr mit der Gremienarbeit<br />

belastet und haben weniger Zeit für ihre Forschung.


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Ende der Selbstbestimmung<br />

Die UG-Novelle bringt nicht mehr Autonomie, wie<br />

stets vom Wissenschaftsministerium vorgegeben wird,<br />

sondern das genaue Gegenteil. Mehr Selbstbestimmung<br />

würde nämlich eigentlich eine Stärkung des Senats<br />

bedeuten. Wenn die Achse <strong>Uni</strong>-Rat und Rektorat<br />

auf Kosten des Senats gestärkt wird, ist aber eine weitere<br />

Entdemokratisierung und Hierarchisierung der<br />

Machtverteilung unausweichlich.<br />

Es drängt sich ebenfalls auf, dass es dem Ministerium<br />

nicht, wie behauptet, um eine Qualitätsoffensive in der<br />

Lehre oder das Ziel einer möglichst hohen Zahl von<br />

Absolvent_innen, sondern um eine Beschränkung der<br />

Seit einem Jahr nun sind die Studiengebühren<br />

nun abgeschafft.<br />

Für alle? Natürlich nicht. Abgeschafft<br />

sind sie für Österreicher_<br />

innen und EU-Bürger_innen:<br />

Aber auch nur, solange diese in<br />

der Mindeststudiendauer plus<br />

Toleranzsemester fertig studieren.<br />

Von denjenigen Student_innen, die es wagen, sich<br />

mehr Zeit für ihr Studium zu nehmen, sind noch einige<br />

aus sogenannten Erlassgründen von den Studiengebühren<br />

befreit. Dazu zählen z.B. Schwangerschaft,<br />

Krankheitsfall, Behinderungen oder ein Verdienst über<br />

der Geringfügigkeitsgrenze. Soweit folgen die <strong>Uni</strong>versitäten<br />

dem Gesetz. Geht es jedoch um Studierende<br />

die nicht aus EWR-Ländern kommen, verhalten sich<br />

die <strong>Uni</strong>versitäten gesetzeswidrig.<br />

Das Gesetz (§ 91 Abs. 1 <strong>Uni</strong>versitätsgesetz) besagt<br />

nämlich, dass:„(…) Studierende, denen Österreich auf<br />

Grund eines völkerrechtlichen Vertrages (...) dieselben<br />

Rechte für den Berufszugang zu gewähren hat wie<br />

Inländern von den Studiengebühren befreit sind, wenn<br />

sie innerhalb der Mindeststudiendauer plus Toleranzsemester<br />

studieren.”<br />

Die <strong>Uni</strong>versitäten ignorieren jedoch diesen Gesetzespassus.<br />

Das bedeutet also, dass die <strong>Uni</strong>s gesetzeswidrig<br />

Studiengebühren einheben. Die betroffenen Student_<br />

innen dürften also nur einen Zahlschein über 16 Euro<br />

(<strong>ÖH</strong>-Beitrag) erhalten. Ein Zahlschein für die gesamten<br />

Studiengebühren ist auf jeden Fall rechtswidrig.<br />

Die <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> wird gegen dieses diskriminierende<br />

Verhalten der <strong>Uni</strong> vorgehen. Es wurden bereits<br />

Gespräche mit Rektor Schmidinger geführt um eine<br />

Änderung des Verhaltens der <strong>Uni</strong> zu bewirken. Ebenso<br />

setzt sich die <strong>ÖH</strong> dafür ein, dass die <strong>Uni</strong>-Leitung<br />

eventuell betroffene Student_innen nachträglich auf<br />

die Situation aufmerksam macht.<br />

<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 13<br />

Studierendenzahlen geht. Hahn interessiert lediglich<br />

Effizienz im Studium und die Beschäftigungsfähigkeit<br />

der Absolvent_innen, er verwechselt offensichtlich Bildung<br />

mit Ausbildung.<br />

Für eine echte Verbesserung der Studienbedingungen<br />

an Österreichs <strong>Uni</strong>versitäten müsste man nämlich tatsächlich<br />

Geld in die Hand nehmen, um die Qualität<br />

der gesamten Lehre und somit die Qualifikation der<br />

Absolvent_innen sicherzustellen.<br />

Die UG-Novelle vermeidet aber die zurzeit wohl<br />

drängendste Frage der Absicherung der <strong>Uni</strong>-Finanzierung.<br />

Das Wissenschaftsministerium müsste diese<br />

unbedingt sicherstellen, ist doch Bildung ein öffent-<br />

Kommst du aus einem nicht EU-Land und zahlst<br />

Studiengebühren? Wenn du eine der folgenden Kategorien<br />

erfüllst (oder dir nicht sicher bist), melde dich<br />

beim bildungspolitischen Referat der <strong>ÖH</strong> und wir helfen<br />

dir, dein Geld wiederzubekommen! Kontakt über<br />

bildung@oeh-salzburg.at oder 0650/3078660.<br />

Von Studiengebühren befreit sind:<br />

>> Familienangehörige von EU- und EWR-Bürger_innen:<br />

Ehegatt_innen bzw. Lebenspartner_innen, Verwandte<br />

(auch die der Partner_in) in absteigender Linie bis zum<br />

Alter von 21, darüber hinaus und in aufsteigender Linie<br />

soweit ihnen Unterhalt gewährt wird, unabhängig von der<br />

Staatsangehörigkeit.<br />

>> Schweizer_innen und Familienangehörige: Schweizer_innen,<br />

ihre Ehegatt_innen und unterhaltsberechtigte<br />

Kinder bzw. Kinder unter 21, unabhängig von ihrer<br />

Staatsangehörigkeit<br />

>> Türkische Arbeiter_innen: Freier Zugang zu jeder<br />

Beschäftigung im Lohn- oder Gehaltsverhältnis nach vier<br />

Jahren Beschäftigung und ab dieser Zeit auch Befreiung<br />

liches Gut. Dabei darf es mit dem neuen <strong>Uni</strong>gesetz<br />

sogar noch zwei Prozent des <strong>Uni</strong>budgets einbehalten,<br />

in einer Situation der chronischen Finanzknappheit.<br />

Mit dem neuen <strong>Uni</strong>gesetz bleiben Chancengleichheit<br />

und Wahlfreiheit auf der Strecke, denn es erschwert<br />

einen offenen Zugang zu universitärer Bildung. Die<br />

UG-Novelle verschärft die Verschulung der Curricula<br />

und die Vermarktwirtschaftlichung der universitären<br />

Bildung, wie es mit der Bologna-Studienarchitektur<br />

einhergeht. Als Konsequenz droht letztlich ein Auseinanderdriften<br />

der Hochschulbildung: Auf der einen<br />

Seite ein abgewertetes Massenstudium, auf der anderen<br />

Seite eine Elitenbildung, die nur wenigen offen<br />

steht.<br />

<strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong> zieht gesetzeswidrig Studiengebühren ein<br />

von se<br />

Quelle: sxc.hu<br />

Ausländer_innen werden bei Studiengebühren gesetzeswidrig diskriminiert<br />

von den Studiengebühren; Familienangehörige nach fünf<br />

Jahren Wohnsitzdauer; Kinder, deren türkische Eltern drei<br />

Jahre in Österreich beschäftigt waren und die in Österreich<br />

eine Berufsausbildung abgeschlossen haben: direkt<br />

nach Ausbildungsabschluss (etwa bei BHS-Matura). Zusätzlich:<br />

türkische Staatsbürger_innen unabhängig von<br />

Alter und Unterhalt, wenn sie „ordnungsgemäß bei ihren<br />

Eltern wohnen.“<br />

>> Langfristig aufenthaltsberechtigte Drittstaatsangehörige:<br />

Inhaber_innen eines Aufenthaltstitels „Daueraufenthalt-EG“;<br />

zahlreiche alte Aufenthaltstitel, insbesondere<br />

Niederlassungsnachweis und einige unbefristete Niederlassungsbewilligungen<br />

gelten als Daueraufenthalt-EG;<br />

Daueraufenthalt-EG eines anderen Staates begründet<br />

Gleichbehandlungspflichten bei Bildung wenn zusätzlich<br />

ein österreichischer Aufenthaltstitel vorliegt (z.B. Student_innenvisum)<br />

>> Drittstaatsangehörige nach Familienzusammenführung:<br />

Nach spätestens zwölf Monaten: gleiches Recht wie<br />

Zusammenführende_r auf Zugang zu Erwerbstätigkeit;<br />

ohne Wartefrist: gleiches Recht auf Zugang zu Bildung.


14 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

AFA statt „nix versteh’n“<br />

Fügung: Das Team des AFA-<br />

<strong>Salzburg</strong> verbindet seine Vorstellungen<br />

von interessanter<br />

Abendgestaltung mit einem breiten<br />

Angebot für politisch Interessierte.<br />

Das Akademische Forum<br />

für Außenpolitik - <strong>Salzburg</strong><br />

(Hochschulliga für die Vereinten<br />

Nationen) bietet <strong>Salzburg</strong>s<br />

Studierenden eine Plattform für<br />

politischen Diskurs jenseits der<br />

Parteipolitik.<br />

Basierend auf fundierter Recherche beschäftigen wir<br />

uns bei zweiwöchentlich stattfindenden Diskussionsabenden<br />

in kollegialer Atmosphäre mit aktuellen Themen<br />

der internationalen Politik, Vereinten Nationen<br />

und der Europäischen <strong>Uni</strong>on. Im Rahmen von Gastvorträgen,<br />

Podiumsdiskussionen und Exkursionen im<br />

In- und Ausland verbinden wir Studierende mit Expert_innen<br />

und Verantwortungsträger_innen aus Politik,<br />

Gesellschaft und Wirtschaft. Einmal monatlich<br />

findet passend zum thematischen Schwerpunkt ein<br />

Abend politischer Film statt. Bei Verhandlungssimulationen,<br />

die bi- und multilaterale Konfliktfälle nachstellen,<br />

kann man sich auf Konferenzen wie die “Model<br />

<strong>Uni</strong>ted Nations“ (www.vimun.at) vorbereiten.<br />

Rhetorik-Interessierte können ihre Redekompetenz<br />

im Debattierclub Redesalz mit erfahrenenen Redner_<br />

innen und zertifizierten Juroren trainieren:<br />

Der Debattierclub „RedeSalz“...<br />

...des AFA an der <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong> ist Österreichs erster<br />

Debattierclub. Seit 2002 organisieren Studierende auf<br />

ehrenamtlicher Basis wöchentliche Debatten. Im Vordergrund<br />

steht dabei die Fähigkeit, Reden sicher und<br />

gekonnt zu halten.<br />

Die Teilnahme an den Veranstaltungen steht allen Interessierten<br />

offen, die ihre rhetorischen und argumentativen<br />

Fertigkeiten verbessern wollen. Im informellen<br />

Rahmen geben Kolleg_innen und erfahrene RedeSalz-<br />

Mitglieder Feedback zu Sprache, Gestik und bieten<br />

viele hilfreiche Tipps. Die Teilnahme ist kostenlos und<br />

ohne verbindliche Anmeldung möglich. Wir setzen<br />

keinerlei Vorkenntnisse voraus! Bei mehrmaliger Beteiligung<br />

stellen Debattierclub und das Büro des Rektorats<br />

– Rhetorik der <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong> ein Teilnahmezertifikat<br />

aus.<br />

Debatten finden jeden Montag statt, für erfahrene<br />

Redner_innen bieten wir zusätzlich mittwochs zur selben<br />

Zeit Vertiefungsmodule an, bei denen z.B. der souveräne<br />

Umgang mit Störfaktoren während einer Rede<br />

und der angemessene Einsatz von Stimme und Körper<br />

geübt werden.<br />

Bei Fragen, Anregungen oder Interesse an Mitarbeit,<br />

wende dich an:<br />

salzburg@afa.at<br />

kay-michael.dankl@afa.at<br />

www.afa.at<br />

www.debattierclub.org<br />

Quelle: AFA <strong>Salzburg</strong><br />

TERMINE<br />

NOVEMBER:<br />

5: Diskussionsabend - Global Talks*: „New-<br />

York - Bangkok - Barcelona – gipfelt das Klima<br />

in Konferenzen?” / 19: Abend politischer<br />

Film: „Age of Stupid“/ 26: 20.00 Diskussionsabend<br />

– politischer Text*: „Alternativen<br />

zu fossilen Brennstoffen – die 2020 Ziele<br />

der EU Kommission zwischen Anspruch und<br />

Realität“<br />

DEZEMBER:<br />

2: 18 -19.45 s.t. DC RedeSalz<br />

Rhetorik:Vertiefungsmodul U-10 (GesWi) /<br />

3: 20.00 Diskussionsabend – Global Talks*:<br />

„Biofuels for transport – die Zukunftsfähigkeit<br />

des Brasilianischen Weges” /4: 18.00<br />

„Verhandlungsmuster und Konfliktlösung in<br />

Strategiespielen - Practical Session & Diskussion“<br />

Kaigasse<br />

28 / 9: 19.00 Akademisches Wirtshaus:<br />

Studierende der <strong>Uni</strong>versitäten Innsbruck und <strong>Salzburg</strong> bei einem Besuch der International<br />

Migration Organisation im Rahmen der AFA-Exkursion in die Schweiz im Mai 2009<br />

Jeden zweiten Donnerstag: Diskussionsabend Global Talks/politischer Text<br />

„Klima – das wirkt? Einfluss transnationaler<br />

Öffentlichkeiten auf europäische Entscheidungsfindung“<br />

Zirkelwirt / 10: 20.00 Global<br />

View Schreibwerkstatt* / 11: 17.00 Österreichisches<br />

DC-Turnier des DC RedeSalz<br />

GesWi / 15: 19.00 c.t. Abend politischer Film<br />

in Kooperation mit der StV Politik „Who killed<br />

the electric car?“ GesWi, Rudolfskai 42<br />

JEDEN Montag: Debattierclub „RedeSalz“<br />

Montagsdebatte, JEDEN Mittwoch: Debattierclub<br />

„RedeSalz“ Rhetorik:Vertiefungsmodul<br />

18-19:45 s.t. U-10 GesWi<br />

*Diskussionsabende Global Talks/politischer<br />

Text/Schreibwerkstatt : Donnerstags, 20.00<br />

im Café Central, Dreifaltigkeitsgasse 3<br />

** Abend politischer Film: einmal monatlich,<br />

19.00 im HS 380/81 GesWi, in Kooperation<br />

mit der StV Politikwissenschaft


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Nur nicht alles gefallen lassen!<br />

Informationen für studierende Arbeiter_innen<br />

von Simone Rudigier<br />

Die große Geldfrage beim Studieren<br />

kann trotz Studienbeihilfe,<br />

Stipendien und Unterstützung<br />

der Eltern immer noch zu Kopfzerbrechen<br />

führen. Doch wie viel<br />

darf man „nebenher“ verdienen?<br />

Wie sieht es mit der Versicherung<br />

aus und auf was muss<br />

ich bei einem Arbeitsvertrag<br />

achten? Ein kurzer Überblick<br />

zum österreichischen Gesetzes -<br />

dschungel rund ums Arbeitsrecht.<br />

Vertrag ist nicht gleich Vertrag<br />

Nach der Arbeitssuche, der Bewerbung und möglicherweise<br />

einem Gespräch steht dem Arbeitsbeginn<br />

nur noch ein umgangssprachlich genannter Arbeitsvertrag<br />

im Weg. Rechtlich ist das Ausformulieren eines<br />

solchen Vertrages nicht Pflicht. Die Arbeitgeber_in ist<br />

nur verpflichtet einen sogenannten Dienstzettel auszugeben,<br />

der beispielsweise Formalitäten wie Kündigungsfrist,<br />

Beschreibung der Tätigkeit, Adresse der<br />

Arbeitgeber_in etc. beinhaltet. Doch falls ein Vertrag<br />

zur Unterschrift vorgelegt wird, muss unterschieden<br />

werden. Es gibt nämlich ganz grob drei Arten von<br />

Verträgen. Der echte Dienstvertrag, der freie Dienstvertrag<br />

und der Vollständigkeit halber noch der Werkvertrag.<br />

Letzterer bezeichnet ein vom Unternehmen<br />

relativ unabhängiges Arbeiten. Dabei wird ein fertiges<br />

Produkt, beispielsweise ein Schrank bei einer Tischler_in,<br />

und nicht die investierte Stundenzahl entlohnt.<br />

Diese „Unabhängigkeit“ ist jedoch nicht unbedingt<br />

zum Vorteil der Arbeitnehmer_in: Denn durch einen<br />

Werkvertrag wird nur die tatsächlich geleistete Arbeit<br />

bezahlt. Etwas langsamer arbeiten oder eine Pause<br />

zwischendurch geht auf die eigenen Kosten, nicht auf<br />

die der Arbeitgeber_in.<br />

Im Gegensatz dazu wird bei einem echten Dienstvertrag<br />

die Arbeitnehmer_in relativ stark an das Unternehmen<br />

gebunden. Sie muss sich also in die Organisation<br />

einfügen, sprich Regelungen des Unternehmens<br />

befolgen, sie erhält die Mittel für ihre Tätigkeit von der<br />

Arbeitgeber_in, hat fixe Arbeitszeiten usw.<br />

Eine andere Art von Arbeitsvertrag ist der sogenannte<br />

freie Dienstvertrag. Hier ist die Arbeitnehmer_in in<br />

vielerlei Hinsicht um einiges unabhängiger vom Unternehmen.<br />

Arbeitsmittel werden, wenn überhaupt,<br />

nur zu einem kleinen Teil zur Verfügung gestellt und<br />

auch die Eingliederung in die Organisation mit fixen<br />

Arbeitszeiten und dem Unterordnen unter die Hausregeln<br />

ist in den meisten Fällen nicht gegeben. Allerdings<br />

versteckt sich hier eine Tücke, die vor allem<br />

unerfahrenen Arbeitnehmer_innen zum Verhängnis<br />

werden kann: Ein echter Dienstvertrag muss nicht als<br />

solcher bezeichnet werden. Das Einzige, aus dem abgelesen<br />

werden kann ob es sich nun um einen echten<br />

oder einen freien Dienstvertrag handelt, ist die Be-<br />

SERVICE 15<br />

schreibung des Arbeitsverhältnisses, das bei Letzterem<br />

weniger an das Unternehmen gebunden ist. Warum<br />

Arbeitgeber_innen die Bezeichnung möglicherweise<br />

gerne verändern, könnte in finanziellen Vorteilen seitens<br />

des Unternehmens liegen. Und damit wären wir<br />

schon beim nächsten Punkt angelangt:<br />

Versicherungen<br />

Egal wo du arbeitest und welche Art von Arbeit du<br />

verrichtest, muss die Arbeitgeber_in dich melden. Je<br />

nach Arbeitsverhältnis und Verdienst hast du verschiedene<br />

Anrechte auf Versicherungen. Liegt dein Gehalt<br />

über der Geringfügigkeitsgrenze (357,74 Euro), bist du<br />

voll versichert mit Pensionsversicherung, Krankenversicherung,<br />

sprich dem gesamten Sozialversicherungspaket.<br />

Dabei kommt es dann zu Abzügen im Gehalt für eben<br />

diese Versicherungen. Die Höhe dieses Betrags hängt vom<br />

Lohn ab. Bei freiem und echtem Dienstvertrag bist du<br />

dann in der Regel bei der Gebietskrankenkasse versichert<br />

und es stehen dir Arbeitslosenversicherung und andere<br />

Leistungen zu, die teils auf Kosten der Arbeitgeber_in<br />

gehen. Bei geringfügiger Beschäftigung muss das Unternehmen<br />

für deine Unfallversicherung aufkommen. Für die<br />

anderen Leistungen wie Krankenversicherung muss man<br />

privat die gewünschten abschließen. Wichtig ist hier auch,<br />

dass wenn du mehrere geringfügige Beschäftigungen ausübst,<br />

du in der Summe die Geringfügigkeitsgrenze nicht<br />

überschreiten darfst – auch wenn du bei jedem Job unter<br />

der Geringfügigkeitsgrenze bleibst. Ansonsten musst du<br />

trotzdem den Sozialversicherungsbeitrag zahlen.<br />

Verdienstgrenzen<br />

Quelle: sxc unten: privat<br />

Insgesamt darf man auf das Jahr gerechnet nicht mehr<br />

als 9.000 Euro verdienen, ansonsten verliert man die<br />

Familienbeihilfe. Ab 8.000 Euro kommt es zur Verminderung<br />

der Studienbeihilfe.<br />

Seminararbeit schreiben und nebenbei kellnern<br />

oder putzen ist für viele Student_innen leider Realität<br />

Bei Fragen steht dir das <strong>ÖH</strong>-Beratungszentrum gerne<br />

zur Verfügung. Zusätzliche Informationen könnt<br />

ihr des Weiteren auch im Internet unter folgenden<br />

Links finden:<br />

www.oeh.ac.at/quicklinks/downloads_bestellen/<br />

www.bmukk.gv.at/medienpool/11360/stichwort_<br />

studium_3a.pdf


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<strong>Salzburg</strong>s größte und beste Auswahl!<br />

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<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Informationen über die Stipendienrichtlinie<br />

von Mario Scheiber<br />

Leider steigt von Jahr zu Jahr<br />

die Zahl jener Student_innen,<br />

die sich aus eigener Kraft das<br />

Studium nicht mehr leisten können.<br />

Oft führt dies zu großem finanziellen<br />

Druck oder auch zum<br />

Abbruch des Studiums. Zwar<br />

wurden für viele Student_innen<br />

die Studiengebühren erlassen,<br />

gleichzeitig steigen besonders in<br />

der aktuellen Wirtschaftskrise<br />

die Lebenserhaltungskosten rapide<br />

an. Besonders in <strong>Salzburg</strong><br />

wird das Leben, Wohnen und<br />

Studieren immer teurer.<br />

Für ausländische Student_innen kommt noch erschwerend<br />

hinzu, dass sie nur in den seltensten Fällen<br />

eine Arbeitserlaubnis in Österreich erhalten und auch<br />

keine finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen.<br />

Um Student_innen, die in eine soziale Notlage geraten<br />

sind, zu helfen, stellt das Sozialreferat der Österreichischen<br />

Hochschüler_innenschaft <strong>Salzburg</strong> wichtige<br />

Informationen für dich zur Verfügung. Du erfährst<br />

welche Leistungen von der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>, von der<br />

Bundesvertretung der Österreichischen Hochschüler_<br />

innenschaft und anderen Einrichtungen in <strong>Salzburg</strong><br />

angeboten werden.<br />

Solltest du jedoch noch zusätzliche Informationen<br />

über diverse Unterstützungen, wie z.B. ein Stipendium<br />

brauchen, kannst du in der Sozialbroschüre der Bundesvertretung,<br />

die in der Kaigasse 17 aufliegt, nachsehen.<br />

Einen persönlichen Termin im Sozialreferat oder<br />

im Beratungszentrum kannst du ebenfalls gerne vereinbaren<br />

(Kontaktadressen siehe unten).<br />

Leistungen der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

Folgende Leistungen können alle ordentlich inskribierten<br />

Student_innen der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> beantragen,<br />

unabhängig davon ob sie auch Förderungen der<br />

<strong>ÖH</strong> Bundesvertretung in Anspruch nehmen könnten<br />

oder genommen haben.<br />

1. Sozialstipendium: Ist für Student_innen vorgesehen,<br />

die ohne eigenes Verschulden in eine finanzielle<br />

Notsituation bzw. Schwierigkeiten gekommen<br />

sind. Dieses Sozialstipendium kann einmal im Studienjahr<br />

in Anspruch genommen werden und reicht von<br />

einer Höhe von 50€ bis 300€ (in Ausnahmefällen auch<br />

bis zu 600€).<br />

Einen Antrag für ein Sozialstipendium der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

kannst du dir im Beratungszentrum (Kaigasse 17)<br />

oder auch in der <strong>ÖH</strong> selbst abholen. Du kannst den<br />

Antrag auch auf der Homepage der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

(www.oeh-salzburg.at im Sozialreferat) herunterladen.<br />

Vollständig ausgefüllt kannst du den Antrag entweder<br />

wieder in der <strong>ÖH</strong> oder im Beratungszentrum abgeben<br />

bzw. die Unterlagen einfach an das Sozialreferat der<br />

<strong>ÖH</strong>-<strong>Salzburg</strong> schicken (Adresse siehe unten).<br />

SERVICE 17<br />

Welche Unterlagen und Dokumente du einreichen<br />

bzw. mitbringen musst, kannst du in den Sozialstipendienrichtlinen<br />

nachlesen. Diese findest du im Downloadbereich<br />

der Homepage der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>.<br />

2. Stipendium für Studierende mit Kind:<br />

Die Österreichische Hochschüler_innenschaft <strong>Salzburg</strong><br />

bietet aufgrund der zusätzlichen finanziellen<br />

Aufkommen und der leider meist nicht ausreichenden<br />

staatlichen Unterstützung die aMöglichkeit für Studierende<br />

mit Kind, im Semester eine Unterstützung in<br />

der Höhe von maximal 250€ zu erhalten.<br />

Diese Förderung ist im Gegensatz zum Sozialstipendium<br />

der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> jedes Semester unter erneuter<br />

Antragstellung und Genehmigung zu erhalten.<br />

Einen Antrag für ein Einen Antrag für ein Stipendium<br />

für Studierende mit Kind der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> kannst du<br />

dir im Beratungszentrum (Kaigasse 17) oder auch in<br />

der <strong>ÖH</strong> selbst abholen. Ebenfalls findest du den Antrag<br />

auf der Homepage der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> (www.oehsalzburg.at<br />

im Sozialreferat). Vollständig ausgefüllt<br />

kannst du dann den Antrag entweder wieder in der<br />

<strong>ÖH</strong> oder im Beratungszentrum abgegeben, bzw. die<br />

Unterlagen einfach an das <strong>ÖH</strong>-Sozialreferat schicken.<br />

Um eine rasche Bearbeitung der Anträge gewährleisten<br />

zu können, solltest du ihnen folgende Unterlagen<br />

beilegen:<br />

>> Studierendenausweis des Erziehungsberechtigten<br />

>> Inskriptionsbestätigung<br />

>> Mietvertrag<br />

>> Kontoauszüge der letzten 4 Monate<br />

>> Geburtsurkunde des Kindes<br />

>> Mutter-Kind-Pass<br />

>> Rechnungen (z.B. Kindergarten)<br />

3.Fahrtkostenunterstützung: Die Österreichische<br />

Hochschüler_innenschaft <strong>Salzburg</strong>, in Kooperation<br />

mit dem SVV (<strong>Salzburg</strong>er Verkehrsverbund)<br />

und dem Land <strong>Salzburg</strong>, bietet aufgrund der sehr<br />

hohen Preise der öffentlichen Verkehrsmittel eine<br />

Fahrkostenunterstützung an. In den kommenden Semestern<br />

stehen der <strong>ÖH</strong>-<strong>Salzburg</strong> 4000 Euro für diese<br />

Fahrtkostenunterstützung zur Verfügung. Nach lang-<br />

wierigen Verhandlungen wurde uns diese Förderung<br />

endlich zugesprochen. Die Fahrtkostenunterstützung<br />

beträgt 25% des Ticketpreises. Wichtig hierbei ist bei<br />

der Antragstellung den Ticketbeleg beizulegen. Leider<br />

fallen in diese Förderung nur Tickets des SVV (Semesterticket<br />

in der Stadt <strong>Salzburg</strong>, Semesterticket nach<br />

Rif, etc.). ÖBB Karten können leider nicht gefördert<br />

werden. Falls dir nicht klar ist, ob dein Ticket in diese<br />

Förderung hineinfällt, kannst du natürlich jederzeit im<br />

Sozialreferat nachfragen.<br />

Abschließend sei noch gesagt, dass diese Leistungen<br />

nur von ordentlichen Student_innen der <strong>Uni</strong>versität<br />

<strong>Salzburg</strong>, die für das Semester der Antragstellung inskribiert<br />

sind, in Anspruch genommen werden können.<br />

Maßgebend für all diese Förderungen sind die Richtlinien<br />

für die Sozialstipendien der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>, welche<br />

du ebenfalls im Downloadbereich der Homepage der<br />

<strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> findest!<br />

Falls dir noch etwas unklar sein sollte, oder du gerne<br />

in einem persönlichen Gespräch über deine Lage sprechen<br />

willst, melde dich einfach beim Sozialreferat der<br />

<strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>.<br />

KONTAKTE<br />

Stipendienstelle <strong>Salzburg</strong>:<br />

Paris Lodronstr. 2<br />

5020 <strong>Salzburg</strong><br />

Tel: 0662/84 24 39<br />

e-mail: stip.sbg@stbh.gv.at<br />

www.stipendium.at<br />

Sozialreferat der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>:<br />

Kaigasse 28-30<br />

5020 <strong>Salzburg</strong><br />

Tel: 0662/8044/6000<br />

e-mail: sozial@oeh-salzburg.at<br />

www.oeh-salzburg.at<br />

<strong>ÖH</strong> Beratungszentrum <strong>Salzburg</strong>:<br />

Kaigasse 17<br />

5020 <strong>Salzburg</strong><br />

Tel: 0662/8044/6001<br />

e-mail: beratung@oeh-salzburg.at


18 POLITIK & DEBATTE <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Kritik des Kapitals: Warum wir die Freie<br />

Marktwirtschaft abschaffen sollten<br />

von jxm<br />

Warum gibt es Armut, warum<br />

sind die Menschen fast immer<br />

im Stress? Warum müssen wir<br />

Angst um unseren Arbeitsplatz<br />

haben, warum gibt es so viel<br />

Druck in der Schule oder <strong>Uni</strong>?<br />

Für diese Fragen gibt es viele<br />

Erklärungen und entsprechende<br />

Verbesserungsvorschläge.<br />

Mal sind die gierigen Manager_innen schuld, oder die<br />

fehlende Nachhaltigkeit. Manche kritisieren den „neoliberalen<br />

Turbokapitalismus“ und sein Finanzsystem, andere<br />

sehen den Feind in den Ausländer_innen oder den Faulen,<br />

die ihr Schicksal nicht in die Hand nehmen wollen. Nur<br />

die kapitalistische Produktionsweise selbst soll partout<br />

ganz in Ordnung sein, da sind sich fast alle einig – meist<br />

ohne wirklich viel darüber zu wissen. Wie Kapitalismus<br />

funktioniert und warum diese Produktionsweise den meisten<br />

Menschen die in ihr leben zum Schaden ist – dafür<br />

möchte ich in diesem Text einige Argumente anführen.<br />

„Die Knappheit der Güter zu verwalten ist die Aufgabe<br />

einer jeden Volkswirtschaft“ - so oder so ähnlich steht<br />

es zumindest in jedem Buch der Volkswirtschaftslehre.<br />

Doch ist diese Knappheit eine Naturnotwendigkeit?<br />

Für Dorfgemeinschaften im Urwald: wahrscheinlich ja.<br />

Für eine moderne Gesellschaft, die mit kompliziertester<br />

Technik und bester Organisation produzieren kann,<br />

ist sie das nicht. In der heutigen Welt wäre genug<br />

da, damit alle Menschen gut leben könnten. Das<br />

schließt auch „Luxuswaren“ wie z.B. Computer mit<br />

ein. Warum also die Knappheit? Weil die Menschen<br />

von den Gütern dieser Gesellschaft mit Gewalt<br />

ausgeschlossen sind. Alle Dinge im Kapitalismus sind<br />

Privateigentum: sie gehören jemandem, der/die damit<br />

machen kann, was er/sie will. Wer sich nicht an diese<br />

Eigentumsverhältnisse hält, wird vom bürgerlichen<br />

Staat unsanft daran erinnert. Wenn wir an den von<br />

Polizist_innen erschossenen Jugendlichen in Krems<br />

denken, wird das nur allzu deutlich.<br />

Meist ist das aber gar nicht nötig, da sich die Menschen<br />

sowieso an diese Regeln halten. Das Privateigentum ist<br />

entgegen der landläufigen Meinung kein Naturzustand<br />

– dass sich dieses Prinzip durchgesetzt hat, ist das<br />

Resultat sehr gewalttätiger Kämpfe. Man denke an die<br />

Industrialisierung oder die aktuellen Überführungen<br />

in Privateigentum, etwa durch die Enteignung der<br />

Ölinfrastruktur im Zuge des Irakkriegs. Gesellschaft<br />

lässt sich aber auch anders organisieren: Das zeigen<br />

in Ansätzen z.B. die Pariser Commune 1871 oder die<br />

soziale Revolution in Spanien 1936.<br />

Privateigentum an Produktionsmitteln:<br />

Die Basis für die Ausbeutung<br />

Das Privateigentum zu kritisieren, klingt im ersten<br />

Moment vielleicht absurd. Schließlich haben wir<br />

Quelle: SXC<br />

Kapitalismus - muss weg!<br />

alle Gegenstände, die wir ungern mit allen teilen<br />

möchten. Darum, dass dein Nachbar deine Zahnbürste<br />

benutzt geht es dabei aber auch nicht. Privateigentum<br />

ermöglicht es, mit allen Produkten, die Menschen zum<br />

Leben brauchen, Geld zu machen. Die Frage, wie viel<br />

Eigentum eine_r hat, definiert dessen Stellung in der<br />

Gesellschaft. Manche haben so viel davon, dass sie nicht<br />

nur ihren eigenen Konsum damit bezahlen können,<br />

sondern darüber hinaus Geld in die Vermehrung<br />

ihres Eigentums investieren können. Zum Beispiel,<br />

indem sie Fabriken kaufen bzw. bauen lassen oder sich<br />

Wertpapiere von einem Unternehmen kaufen.<br />

Zentral für diesen Vorgang der Geldvermehrung sind<br />

diejenigen Einrichtungen, in denen all die Dinge<br />

produziert werden, die die Gesellschaft braucht: Die<br />

Produktionsmittel wie eben z.B. Fabriken. Diese<br />

gehören im Kapitalismus nicht allen Menschen<br />

gemeinsam, sondern den Kapitalist_innen. Im<br />

normalen Sprachgebrauch nennt man diese Leute<br />

Unternehmer_innen oder Arbeitgeber_innen.<br />

Die Kapitalist_innen sind durch ihre Verfügungsmacht<br />

über die Produktionsmittel in einer privilegierten<br />

Situation. Dadurch, dass ihnen die Produktionsmittel<br />

gehören, können sie die anderen, die freien<br />

Lohnarbeiter_innen, erpressen: „Entweder ihr arbeitet<br />

für uns und bekommt dafür einen Lohn oder ihr habt halt<br />

nichts“. Wer schon mal unselbstständig gearbeitet hat,<br />

kennt diese Situation. Das ist nicht einfach irgendeine<br />

Meinungsverschiedenheit, wie sie unter Menschen<br />

immer vorkommen kann. Das ist ein handfestes


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnis zwischen<br />

Menschengruppen: den Besitzenden und den Nicht-<br />

Besitzenden. Eine Klassengesellschaft. Deshalb ist der<br />

Kapitalismus eben nicht nur eine Wirtschaftsordnung,<br />

sondern eine Gesellschaftsordnung.<br />

Die Lohnarbeiter_innen sind also in der Situation,<br />

sich an die Kapitalist_innen verkaufen zu müssen oder<br />

in Armut zu leben. Wobei auch ein Job bekanntlich<br />

keine Garantie für ein gutes Auskommen ist. In<br />

manchen Ländern ist diese Armut durch staatliche<br />

Sozialleistungen mehr oder weniger abgefedert, sie<br />

ist aber nie aufgehoben, denn sie hat den Zweck,<br />

dass Arbeiter_innen weiterhin ihre Arbeitskraft am<br />

Markt anbieten müssen, die dann für eine bestimmte<br />

Zeit der Kapitalist_in gehört. Gegenüber z.B. der<br />

Feudalgesellschaft mit ihrer Leibeigenschaft ist<br />

kapitalistische Herrschaft wesentlich vermittelter und<br />

somit weniger offensichtlich – ja sie setzt sich gerade<br />

durch personale Freiheit durch.<br />

Was ist Profit?<br />

Arbeitskraft wird also zur Ware gemacht, die wie<br />

alle anderen Waren auf einem Markt gehandelt wird,<br />

dem Arbeitsmarkt. Wenn es auf diesem Markt nicht<br />

genug Arbeitsplätze für alle gibt (und das ist die<br />

Normalsituation), so spricht man von Arbeitslosigkeit.<br />

Eigentlich eine tolle Sache, könnte man meinen – es<br />

gibt weniger zu arbeiten, alle haben mehr Freizeit. Im<br />

Kapitalismus ist das aber ein echtes Problem. Weil die<br />

Arbeit nicht für die Lohnarbeiter_innen organisiert<br />

ist, sondern die Lohnarbeiter_innen lediglich das<br />

Material für den Profit anderer sind, müssen diese<br />

sich um die knappen Jobs streiten. Jeder Mensch<br />

steht in Konkurrenz zu den anderen – anstatt dass<br />

die Menschen gemeinsam und solidarisch die Dinge<br />

herstellen, die sie brauchen.<br />

Ich habe eben den Profit erwähnt. Wo kommt dieser<br />

eigentlich her? Kurz gesagt ist es so: Wenn Arbeiter_<br />

innen für Kapitalist_innen arbeiten, so erhalten sie<br />

nicht den Wert der von ihr produzierten Ware als Lohn.<br />

Das Produkt ihrer Arbeit gehört ja der Kapitalist_in.<br />

Als Lohn erhalten sie etwa so viel, wie sie brauchen, um<br />

einigermaßen überleben zu können – um am nächsten<br />

Tag wieder zur Arbeit zu gehen. Die Differenz<br />

zwischen dem Lohn der Arbeiter_in und dem Wert<br />

des hergestellten Produkts ist der Mehrwert. Dieser<br />

wiederum ist die Quelle des Profits, also die Quelle der<br />

Bereicherung der Kapitalist_innen. Marx nennt das<br />

Ausbeutung. Ökonomisch gesehen ist das die gleiche<br />

Ausbeutung wie z.B. in einer Sklavengesellschaft – sie<br />

hat nur die Form der freien Lohnarbeit angenommen.<br />

Man kann sich merken: Wo immer Profit ist, ist auch<br />

Ausbeutung. Gegen diese ökonomische Tatsache<br />

im Kapitalismus richtet sich die Kritik von Marx –<br />

POLITIK & DEBATTE 19<br />

und nicht gegen die Tat der vermeintlich besonders<br />

schlimmen „schwarzen Schafe“ unter den Kapitalist_<br />

innen. Manchmal, aber auch nur, wenn sie sich dafür<br />

kämpferisch einsetzen (z.B. durch Streiks), schaffen<br />

es die Arbeiter_innen, den Kapitalist_innen mehr<br />

Lohn abzutrotzen. Jedoch: die Lohnerhöhung hat eine<br />

Grenze – diese ist erreicht, sobald die Kapitalist_in<br />

keinen ausreichenden Mehrwert abschöpfen kann,<br />

um in der Konkurrenz mit anderen Kapitalist_innen<br />

mithalten zu können. Das ist die Beschränkung<br />

des reformistischen Lohnkampfes: Wenn man im<br />

Kapitalismus einen Job will - und, weil man sonst<br />

verarmt: auch wollen muss -, muss man das Interesse<br />

der „Arbeitgeber_in“ immer mitberücksichtigen - zum<br />

eigenen Schaden.<br />

Die „rastlose Bewegung des Gewinnens“<br />

Immer mehr Wachstum - warum eigentlich?<br />

Der Profit aus der Ausbeutung kommt jedoch nicht<br />

vollumfänglich dem Konsum der Kapitalist_innen<br />

zugute. Tatsächlich wird ein großer Teil reinvestiert,<br />

um noch mehr Profit zu machen. Dafür sorgt schon<br />

die Konkurrenz der Kapitale untereinander. Produziert<br />

wird im Kapitalismus also nicht für den Konsum der<br />

Kapitalist_innen, auch nicht für den einzelnen Gewinn,<br />

sondern für die „rastlose Bewegung des Gewinnens<br />

einer Verwertungsmaschine“, wie Marx es ausdrückt.<br />

Dieser Widerspruch ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />

des Kapitalismus. So etwas hat es vorher nie gegeben.<br />

Er kann aber nicht als Entschuldigung für die<br />

Kapitalist_innen gelten. Sie sind nicht hilflose Subjekte<br />

in einer „Verwertungsmaschine“, sondern sehr aktiv<br />

im eigenen Interesse an der Aufrechterhaltung dieser<br />

Form von Produktionsweise beteiligt – Ausbeutung<br />

ermöglicht ihnen ein sehr gutes Leben. Wenn man das<br />

Funktionieren des Kapitalismus so erklärt hat, dann<br />

können einige vorgebrachte Verbesserungsvorschläge<br />

für den Kapitalismus keine Lösung für die sich<br />

stellenden sozialen Fragen sein:<br />

Vorschlag: Das Wachstum bremsen,<br />

die Finanzmärkte richtig beschränken<br />

– dann gibt es auch keine Krise!<br />

Tatsache ist: Kapitalismus muss aus seiner<br />

inneren Logik heraus wachsen und erzeugt das<br />

Konkurrenzprinzip auch für die Kapitalist_innen. Sie<br />

wollen und müssen sich wechselseitig übertrumpfen,<br />

um auf dem Markt zu bleiben. Deswegen bauen sie<br />

mit enormen Geldsummen ihre Produktion aus. Das<br />

Wachstum hat aber noch einen anderen Grund: Im<br />

Kapitalismus werden die Arbeiter_innen ausgebeutet,<br />

gleichzeitig müssen die hergestellten Produkte<br />

aber auch von den Arbeiter_innen gekauft werden.<br />

Sonst sind die Produkte nichts wert, stehen rum und<br />

vergammeln – selbst dann, wenn es Menschen gibt,<br />

die diese Güter dringend brauchen könnten. Was im<br />

Kapitalismus zählt, ist schließlich nicht das Bedürfnis,<br />

sondern nur das zahlungsfähige Bedürfnis. Da die<br />

Kapitalist_innen aber den Lohn der Arbeiter_innen<br />

ständig nach unten drücken (bzw. unten halten),<br />

können sich die Arbeiter_innen gar nicht so viel leisten.<br />

Dadurch entstehen Absatzschwierigkeiten, das Kapital<br />

verwertet sich nicht mehr so gut. Die Kapitalist_innen<br />

versuchen dann für gewöhnlich, durch noch mehr<br />

Investitionen in die Zukunft (hierfür spielen die<br />

Finanzmärkte eine große Rolle) diesen Widerspruch<br />

zeitlich zu verschieben. Dann wächst der Kapitalismus<br />

wieder. Und irgendwann kracht es. Das Wachstum ist<br />

also die Flucht des Kapitalismus vor seinem inneren<br />

Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital – und die<br />

Krise der Beweis, dass diese Flucht nicht gelingen<br />

kann. Letztendlich sind es die Lohnabhängigen, die<br />

unter beidem am meisten Leiden. Denn wenn der<br />

Kapitalismus wächst, sind sie das Material für das<br />

Wachstum und müssen entsprechend schuften. In der<br />

Krise werden viele Arbeiter_innen dann nicht mehr<br />

gebraucht und sind arbeitslos - was wiederum auf<br />

diejenigen, die dann noch einen Job haben, zusätzlichen<br />

Druck ausübt.<br />

Vorschlag: Kapitalismus geht auch ohne<br />

Armut – man muss nur richtig umverteilen!<br />

Tatsache ist: Wenn Arbeit über das Kommandosystem<br />

eines Marktes organisiert ist, so muss man die<br />

Menschen unter die Armutsgrenze drücken. Denn<br />

sobald die Lohnarbeiter_innen wohlhabend genug<br />

sind, um ihre Arbeitskraft nicht mehr verkaufen zu<br />

müssen, bricht das System der Lohnarbeit zusammen.<br />

Das setzt der Umverteilung enge Grenzen. Zudem<br />

widerspricht jede Umverteilung dem Interesse der<br />

Kapitalist_innen an Profitmaximierung, muss also<br />

gegen ein sehr mächtiges Interesse durchgesetzt werden.<br />

Die Weltmarktkonkurrenz wirkt hier zusätzlich<br />

verschärfend. Deswegen ist auch das Konzept eines<br />

bedingungslosen Grundeinkommens, das mehr ist als<br />

eine bessere Sozialhilfe, zwar eine sympathische Idee<br />

– innerhalb des Kapitalismus jedoch ohne die Chance<br />

einer Durchsetzung.<br />

Einen netten Kapitalismus –<br />

das gibt es nicht!<br />

Abschließend lässt sich feststellen: Es gibt keinen netten<br />

Kapitalismus. Denn um den Kapitalismus netter zu<br />

machen, müsste man an seiner Grundlage sägen – dem<br />

Profit und dem Privateigentum an Produktionsmitteln.<br />

Das wiederum bringt das System insgesamt ins Stocken:<br />

Arbeitsplätze gehen verloren, die Unternehmen (und<br />

somit die Nation) fallen in der internationalen Konkurrenz<br />

zurück usw. Dann bleibt auch der idealistischsten<br />

Politiker_in an der Macht (vorrausgesetzt, er/sie will das<br />

System erhalten) nur noch die Möglichkeit, die Profite<br />

wieder anzukurbeln – und das wird erreicht durch<br />

Disziplinierung der Arbeiter_innen und Gefälligkeiten<br />

ans Kapital. Das heißt umgekehrt natürlich nicht, dass<br />

nicht auch gewisse Verbesserungen innerhalb des Systems<br />

machbar und wünschenswert sind. Diese Möglichkeiten<br />

sind aber sehr begrenzt und immer von ihrer erneuten<br />

Abschaffung bedroht. Ein gutes Leben für alle: Das ist<br />

durch Reformen des Kapitalismus nicht zu haben. Da<br />

das Thema Kapitalismuskritik doch recht komplex ist<br />

und sich auch in einem doppelseitigen Artikel nicht<br />

umfassend behandeln lässt, empfehle ich zur weiteren<br />

Lektüre z.B. die Einführung in die Kritik der Politischen<br />

Ökonomie von Michael Heinrich. Falls du an einem<br />

kritischen Lesekreis teilnehmen möchtest, kannst du dich<br />

gerne bei uns melden!<br />

Anmerkung: In der <strong>ÖH</strong> ist die Positionierung gegenüber<br />

dem Kapitalismus nicht unumstritten. In der nächsten<br />

<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> erscheint daher eine Gegenkritik zu diesem<br />

Thema.


20 POLITIK & DEBATTE <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Wir bestimmen selbst!<br />

Text vom Infoladen <strong>Salzburg</strong>, Teilquelle Rosa Antifa Wien<br />

Am 1. 1. 1975 trat die sogenannte<br />

Fristenlösung in Kraft.<br />

Nach langen und harten politischen<br />

Kämpfen, vor allem gegen<br />

die ÖVP und andere rechtskatholische<br />

Kreise, wurde es<br />

für Frauen in Österreich endlich<br />

möglich, einen Schwangerschaftsabbruch<br />

zumindest straffrei<br />

durchführen zu lassen. Doch<br />

die konservativen und klerikalfaschistischen<br />

Kreise können<br />

sich nicht damit abfinden, dass<br />

Frauen über ihren Körper und<br />

ihr Leben selbst entscheiden.<br />

“Lebensschützer_innen” - wie sich die Möchtegern-Retter_innen<br />

von Zellhaufen gerne nennen – treiben weltweit<br />

ihr Unwesen. Ihre Methoden reichen dabei von Bombenanschlägen<br />

auf Abtreibungskliniken (z.B. in den USA)<br />

über Psychoterror bis zu Klagen gegen Aktivist_innen.<br />

Die Fristenlösung stellt einen Schwangerschaftsabbruch<br />

unter Straffreiheit, wenn bestimmte Bedingungen<br />

zutreffen. Das heißt: Auf eine Bestrafung wird<br />

zwar verzichtet - ein Verbot und die damit einhergehende<br />

Stigmatisierung bestehen aber trotzdem weiter.<br />

Hardliner_innen reicht dies freilich noch nicht:<br />

Angriffe gegen die Fristenlösung gab es in den letzten<br />

Jahren immer wieder, vor allem von der schwarzblauen<br />

Regierung bekamen die Abtreibungsgegner_innen<br />

Unterstützung. So versicherte Wolfgang<br />

Schüssel einem Abtreibungsgegner: „Wir haben uneingeschränkte<br />

Achtung vor dem ungeborenen Leben<br />

und lehnen Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich<br />

ab. [...] eine entsprechende Änderung der gesetzlichen<br />

Regelungen wird von der ÖVP angestrebt [...].”<br />

Auch die Kirche wird nicht müde, die Fristenlösung<br />

zu attackieren. Für Hardliner_innen wie den katholischen<br />

Weihbischof Andreas Laun würde eine Strafe<br />

eine “Schutzfunktion” erfüllen: „Niemand könnte mehr<br />

öffentlich für Abtreibung eintreten [...]. Väter könnten<br />

ihr Kind leichter retten, wenn es die Mutter abtreiben<br />

lassen will.” Gegen den Willen der Frau?! Degradiert<br />

zum Brutkasten?!<br />

Die Selbstbestimmung der Frau über ihren<br />

eigenen Körper – leider keine Selbstverständlichkeit<br />

Dass schwangere Frauen selbst entscheiden können,<br />

wird strikt abgelehnt, wie Laun deutlich macht: „Die<br />

Entscheidung zur Abtreibung kann man so wenig respektieren,<br />

wie die Entscheidung zu irgendeinem anderen<br />

Verbrechen oder Unrecht. Ich kenne niemanden,<br />

der, nachdem ihm seine Brieftasche gestohlen worden<br />

ist, sagt, man müsse die Entscheidung des Diebes respektieren.”<br />

Diese Aussage zeigt auch, wie klar sich<br />

für Laun die “Besitzverhältnisse” darstellen: Frauen<br />

und Kinder stehen nach dieser Logik im Besitz des<br />

Mannes!<br />

In dem Glauben an die Überlegenheit einer so genann-<br />

ten “abendländischen Bevölkerung” formuliert Laun:<br />

„Wenn Europa die eigene Bevölkerung ausrottet, wird<br />

es zu einem großen Altersheim. Es entsteht ein Vakuum,<br />

in das andere Völker einströmen.” Diese völkische<br />

Ideologie erinnert stark an rassistische Aussagen von<br />

Rechtsextremen und Nazis, die vor einer “Umvolkung”<br />

warnen.<br />

Es ist ungeheuerlich, dass sich noch immer Menschen<br />

anmaßen, über den Körper von Frauen bestimmen zu<br />

wollen. Der Weg zur Fristenlösung in Österreich war<br />

ein langer Kampf. Seit dem 1. 1. 1975 kann eine Schwangerschaft<br />

bis zum dritten Monat straffrei abgebrochen<br />

werden, danach nur aufgrund medizinischer Indikationen.<br />

Ärzt_innen können sich aus “Gewissensgründen”<br />

weigern, einen Abbruch vorzunehmen. Voraussetzung<br />

für einen Abbruch ist die Durchführung durch eine_n<br />

Ärzt_in und eine vorhergehende ärztliche Beratung.<br />

Abtreibungsgegner_innen fordern ein zusätzliches<br />

verpflichtendes Beratungsgespräch durch eine ihnen<br />

nahestehende Organisation. Nicht nur, dass sie Frauen<br />

als unmündig ansehen, sie versuchen den Weg zum<br />

gewünschten Abbruch so schikanös wie möglich zu<br />

machen.<br />

Abtreibung wird immer noch von vielen als moralisch<br />

verwerflich angesehen: vor allem jene, die ohnehin nie<br />

in die Situation kommen, schwanger zu werden – die<br />

Männer - sind schnell mit einer Verurteilung zur Stelle.<br />

Abtreibung ist nur straffrei; es handelt sich um eine<br />

Straftat, von deren Bestrafung abgesehen wird. Die<br />

gesetzliche Regelung ist aber im Strafgesetzbuch zu<br />

finden! Das erleichtert es, Frauen, medizinische Einrichtungen<br />

und Ärzt_innen anzugreifen und moralisch<br />

unter Druck zu setzen.<br />

Die Methoden der Hardliner_innen<br />

Gezielt versuchen Abtreibungsgegner_innen, durch<br />

Fehlinformationen über den Eingriff Ängste zu wecken<br />

und z.B. durch Darstellungen von Plastikembryonen<br />

Schuldgefühle zu erzeugen. Befruchtete Eizellen,<br />

Zellhaufen oder Embryonen werden als “ungeborenes<br />

Leben” bezeichnet und damit suggeriert, es würde sich<br />

Hölle der Vernunft – Abtreibungsgegner_innen beim 1000-Kreuze-Marsch unter<br />

einem Transparent von Gegendemonstrant_innen auf dem Müllnersteg<br />

schon um ein Kind handeln. Die Sprache wird eingesetzt,<br />

um davon zu überzeugen, dass Schwangerschaftsabbrüche,<br />

und somit die Freiheit von Frauen,<br />

über ihren Körper und ihr Leben zu entscheiden, ein<br />

furchtbares Verbrechen sei. Dabei schrecken sie auch<br />

vor keinem noch so unzulässigen oder revisionistischen<br />

Vergleich zurück, so gehört etwa der Spruch “Abtreibung<br />

ist Mord” zu den ideologischen Standardfloskeln,<br />

die Fristenlösung wird als “Babycaust” bezeichnet.<br />

In Krankenhäusern wird versucht, Druck auf die Ärzt_<br />

innen und das Krankenhauspersonal auszuüben, damit<br />

diese sich weigern, den Eingriff durchzuführen. Weltweit<br />

lungern Abtreibungsgegner_innen vor Kliniken<br />

und Praxen, die Schwangerschaftsabbrüche anbieten,<br />

herum. Manche beten still vor sich hin oder halten<br />

ihre Propagandabilder hoch, andere versuchen, Frauen<br />

vom Betreten der Klinik abzuhalten. Unter anderem<br />

versuchen sie, sich als Beratungsstelle auszugeben und<br />

geleiten dann Frauen in ihre Büros, wo sie diese dann<br />

mit Propagandamaterial und Horrorszenarien von einer<br />

Abtreibung abzubringen versuchen. Das Hauptziel<br />

ist, die Kliniken und Praxen auf Dauer zu schließen.<br />

Die FPÖ will Gebährprämien<br />

Auch auf parlamentarischer Ebene haben die Abtreibungsgegner_innen<br />

großen Einfluss. So stellte die<br />

FPÖ mehrere parlamentarische Anfragen, mit dem<br />

Ziel die Fristenlösung abzuschaffen, oder zumindest<br />

eine Verschärfung herbeizuführen. Nachdem sich die<br />

Fristenlösung aber nicht so leicht ganz abschaffen lässt,<br />

versuchen sie möglichst viele Hürden einzubauen. So<br />

fordern etwa “Männerrechtler” ein Mitentscheidungsrecht<br />

für den Mann, ohne Unterschrift des “Samenspenders”<br />

sei die Frau nicht entscheidungsfähig, geschweige<br />

denn -befugt, so offenbar die verquere Logik.<br />

Da es in Österreich keine Statistik über entsprechende<br />

Eingriffe gibt, wollen Abtreibungsgegner_innen die<br />

zentrale Erfassung von Schwangerschaftsabbrüchen.<br />

So sollen Frauen ihr Motiv für den gewünschten Eingriff<br />

nennen und damit unter Druck gesetzt werden.<br />

Soziale/finanzielle Gründe werden eher akzeptiert als<br />

eine Frau, die einfach keinen Bock auf ein Kind hat.


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Die FPÖ in ihrem völkischen Wahn fordert sogar<br />

Gebärprämien für Frauen, die die ersehnten neuen<br />

Staatsbürger_innen zur Welt bringen. Jene, die in ihrer<br />

Lebensplanung keine Kinder vorgesehen haben sollen<br />

bestraft werden - in dem sie aus dem Pensionssystem<br />

ausgeschlossen werden!<br />

Wer gegen Abtreibung ist, will verhindern, dass<br />

Frauen die Kontrolle über ihre “Reproduktionsfähigkeit”<br />

haben: sie sollen auf die Rolle der Mutter zurückverwiesen<br />

werden. Frauen sollen belohnt/bestraft werden<br />

- je nachdem ob sie Kinder bekommen oder nicht?<br />

Warum? Müssen Frauen Kinder kriegen, bloß weil sie<br />

POLITIK & DEBATTE 21<br />

es theoretisch könnten? Über den eigenen Körper zu<br />

bestimmen, gehört zu den grundsätzlichen Rechten<br />

eines Menschen, nur gelten diese für Frauen offensichtlich<br />

nicht! Dies hat nicht selten tödliche Konsequenzen:<br />

Laut WHO stirbt alle sieben Minuten auf<br />

der Welt eine Frau an den Folgen eines illegalen und<br />

medizinisch nicht korrekt durchgeführten Schwangerschaftsabbruchs.<br />

Ein unsicherer Schwangerschaftsabbruch ist weltweit<br />

die häufigste Todesursache schwangerer Frauen, obwohl<br />

es ganz einfach wäre, dies zu ändern.<br />

Es ist Zeit für Widerstand!<br />

Quelle (alle Bilder): Sabine Bruckner<br />

Auch der römisch-katholische Weihbischof Andreas Laun nimmt am 1000-Kreuze-Marsch teil<br />

Abtreibungsgegner_innen vor dem LKH. Im Hintergrund Transparente der Gegendemonstrant_innen<br />

Es gibt keine guten oder schlechten Gründe, egal, aus<br />

welchem Grund eine Frau eine Schwangerschaft abbrechen<br />

will: Es ist ihre Entscheidung und diese ist zu<br />

respektieren! Da braucht keine_r, auch nicht der Vater,<br />

zu verurteilen oder ihre Mündigkeit infrage stellen.<br />

Jeden ersten Samstag im Monat treffen sich Abtreibungsgegner_innen<br />

vor dem LKH in <strong>Salzburg</strong> (auf<br />

der Müllnerseite). Ebenso findet am gleichen Ort eine<br />

Gegenkundgebung statt, sie beginnt jeweils um 10.00<br />

Uhr.


22 WISSEN & KULTUR <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Drei Tage in Oberwart – Ein Bericht über die<br />

Situation der ethnischen Gruppen in Burgenland<br />

von Johanna Fusseis und Sarah Meissner<br />

Student_innen des Fachbereiches<br />

Linguistik der <strong>Uni</strong>versität<br />

<strong>Salzburg</strong> machten im Rahmen<br />

des Projektpraktikums<br />

„Sprachliche Minderheiten in<br />

Österreich“ eine dreitägige Exkursion<br />

nach Oberwart im Burgenland.<br />

Dort betrieben die Student_innen<br />

Feldforschung und<br />

interviewten Roma, Kroaten<br />

und Ungarn, aber auch gebürtige<br />

Österreicher_innen zur Situation<br />

der erwähnten ethnischen<br />

Gruppen.<br />

Die Student_innen teilten sich in drei Gruppen auf, die<br />

jeweils eine der drei ethnischen Gruppen in Augenschein<br />

nahm. Diese haben sich vor Jahrhunderten in Österreich<br />

angesiedelt, wodurch eine eigene burgenländische Varietät<br />

der jeweiligen Sprache entstand.<br />

Die Studierenden besuchten die einzigartigen zweisprachigen<br />

Bildungseinrichtungen: In Oberwart sind<br />

Kindergarten, Volksschule sowie das Bundesgymnasium<br />

zwei- bzw. sogar dreisprachig organisiert.<br />

Die Pädagog_innen stammen größtenteils selbst aus<br />

einer der ethnischen Gruppen, die Kinder allerdings<br />

nicht immer. So besuchen auch Kinder aus deutschsprachigen<br />

Familien den zweisprachigen Schulzweig,<br />

um Kroatisch bzw. Ungarisch zu lernen. Romanes wird<br />

nur an der Volksschule Unterwart angeboten, jedoch<br />

nur von wenigen Schüler_innen besucht, da die Anzahl<br />

der Romakinder in den letzten Jahren stetig abnahm.<br />

03.–06.12.09<br />

www.dialoge-festival.at<br />

Studentenkarten: 8,- Euro<br />

Tickets: T +43-662-87 31 54<br />

tickets@mozarteum.at<br />

Doch herrschte nicht immer ein so großes Interesse an<br />

der eigenen sprachlichen Identität. Aus diesem Grund<br />

haben Eltern und Großeltern ihre Muttersprache nicht<br />

mehr weitergegeben und es wurde mit den Kindern<br />

nur mehr Deutsch gesprochen. In den letzten Jahren<br />

Student_innen der Linguistik besuchten die<br />

mehrsprachigen Bildungseinrichtungen in Oberwart<br />

hirnhören<br />

dia oge<br />

So manche Ortstafel könnte sich hieran ein Vorbild nehmen<br />

stieg allerdings das Prestige von Ungarisch und Kroatisch<br />

wieder an. Kultur- und Gesangsvereine bemühen<br />

sich nun um die Erhaltung der burgenländischen Varietäten.<br />

Vor allem seit dem Fall des Eisernen Vorhangs<br />

und des EU-Beitritts Ungarns wird die Kenntnis der<br />

Sprache des Nachbarlandes als vorteilhaft für die wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und somit auch als wertvoll<br />

für Karriere- und Berufschancen gesehen.<br />

Die Roma stehen nach wie vor am Rande des gesellschaftlichen<br />

Lebens. Der Bombenanschlag mit rechtsextremistisch-rassistischem<br />

Hintergrund im Jahre<br />

1995, der vier Menschen das Leben kostete, verschaffte<br />

den Roma zwar kurzzeitig öffentliche Aufmerksamkeit,<br />

doch kam es dadurch zu keiner dauerhaften Integration.<br />

Sie selbst schätzen ihre Zukunftsaussichten<br />

als ethnische Gruppe weiter zu bestehen als düster ein.<br />

Das Burgenlandsromanes wurde in den letzten Jahren<br />

von Grazer Sprachwissenschaftler_innen verschriftlicht,<br />

doch wird Romanes aufgrund des niederen Prestiges<br />

und verbundenen Vorurteilen von den jüngeren<br />

Menschen nicht mehr gesprochen.<br />

Da Sprache ein wertvoller Teil der Identität ist, legen<br />

die ethnischen Gruppen vermehrt Wert darauf, ihre<br />

Sprache und Kultur am Leben zu erhalten und an die<br />

nächste Generation weiterzugeben.<br />

MUSIK & HIRNFORSCHUNG<br />

VIRTUOSITÄT, WAHRNEHMUNG, LERNEN, ERINNERUNG...<br />

Film – Installation – Interaktion – Live-Musik...<br />

...& MOZARTS REQUIEM<br />

MARTIN GRUBINGER<br />

JÖRG WIDMANN<br />

HAGEN QUARTETT<br />

JORDI SAVALL<br />

SOAP & SKIN<br />

U.A.<br />

Bildquellen: Privat<br />

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<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Die Stimmen der <strong>Salzburg</strong>er Jugendkultur<br />

von Simone Rudigier<br />

Zum zweiten Mal wurde am 16.<br />

und 17. Oktober der „Tag der<br />

jungen Kultur“ in der <strong>Salzburg</strong>er<br />

Altstadt veranstaltet. Mit<br />

einem bunten und vielseitigen<br />

Programm lockte die Initiative<br />

K. (sprich: K-Punkt) rund 60<br />

Künstler_innen auf die Bühne<br />

und fachte das Feuer für kulturellen<br />

Austausch sowohl bei den<br />

Mitwirkenden als auch bei den<br />

Besucher_innen an.<br />

Nach dem letztjährigen „Tag der jungen Kultur“ unter<br />

dem Motto „junges Salz“, der als erster Aufzeiger für<br />

die Szene in <strong>Salzburg</strong> erfolgreich war, sollte sich die<br />

diesjährige Veranstaltung mit einer aktuellen Debatte<br />

künstlerisch auseinandersetzen. Es handelte sich dabei<br />

um ein Thema, das besonders die heutige Jugend betrifft<br />

und auch den mitwirkenden Künstler_innen und<br />

natürlich der Initiative für junge Kultur alias K. sehr<br />

am Herzen liegt: Die Suche nach dem menschlichen<br />

Auch Schauspielkunst von jungen Künstler_innen<br />

gab es am Tag der jungen Kultur zu bestaunen<br />

Maß. Als Grundlage dafür wurden die Arbeiten von<br />

niemand Geringerem als dem salzburger Philosophen<br />

Leopold Kohr herangezogen. Unter den Schlagwörtern<br />

„Zuschauen-Staunen-Mitmachen“ sollte das<br />

Programm auch zur Reflexion des Gesehenen einladen<br />

und ein Bewusstsein für das menschliche Maß<br />

in Sachen Konsum, Freizeitgestaltung etc. wecken.<br />

Malerei, Lesungen, Konzerte, aber auch Workshops<br />

und Diskussionen, es wurde wirklich kein Medium<br />

des direkten zwischenmenschlichen Kontakts ausgelassen,<br />

um die Besucher_innen für das Rahmenthema<br />

WISSEN & KULTUR 23<br />

der Veranstaltung zu sensibilisieren und natürlich auch<br />

zu begeistern. Nach der Eröffnung am Freitag Nachmittag<br />

im Kapitelsaal wurden an verschiedenen Standorten<br />

in der Altstadt, von der Kollegienkirche bis zur<br />

Engelapotheke in der Linzergasse, den Künstler_innen<br />

Bühnen zur Verfügung gestellt um ihre Meinungen<br />

und Darbietungen an den Mann/Frau zu bringen.<br />

An beiden Tagen wurden rund 300 Besucher_innen<br />

gezählt. Die Organisation wurde dabei vom K.-Team,<br />

das aus vier ehrenamtlich tätigen jungen Leuten besteht,<br />

übernommen. Doch wer und was steckt eigentlich<br />

hinter K.?<br />

K. - Initiative für junge Kultur<br />

Der Verein wurde im Herbst 2007 als Antwort auf die<br />

Podiumsdiskussion, veranstaltet von den <strong>Salzburg</strong>er<br />

Nachrichten, zum Thema „ Junge Kultur – Hochkultur“,<br />

Quelle (alle Bilder): tdjk.net<br />

Was anderes als Festspiele: Am Tag der Jungen Kultur kommen auch alternative Kunstformen zum Zug<br />

gegründet. In diesem Diskurs wurde kritisiert, dass in<br />

<strong>Salzburg</strong> kaum eine Jugendkultur existiere. Zu dritt haben<br />

Christian Stockhammer, Christoph Kendlbacher und<br />

Evelyn Schlegel sich entschlossen das Gegenteil zu beweisen<br />

und K. gegründet. Mit dieser Initiative haben sie eine<br />

großartige Möglichkeit zur Vernetzung junger Künstler_innen<br />

in <strong>Salzburg</strong> geschaffen. Ihre Aufgabe sehen sie<br />

Bands heizten auf dem Kapitelplatz ein<br />

darin, junge Kulturschaffende abseits der Festspiele aus<br />

der Reserve zu locken und eine Plattform für Kooperation<br />

und Austausch zu bieten. Nach dem erfolgreichen ersten<br />

Tag der jungen Kultur im Mai 2008 startete das Team, das<br />

dieses Jahr durch Désirée Lampert Zuwachs bekommen<br />

hat, nun erneut mit einem kleinen Festival für die große<br />

<strong>Salzburg</strong>er Jugendkultur.<br />

Ihre Strategie, Kunst, Kultur und Kreativität auf den<br />

Punkt zu bringen, ist dieses Jahr zur Freude aller Beteiligten<br />

wieder aufgegangen.


24 WISSEN & KULTUR <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

„Es irrt der Mensch so lang er strebt.“<br />

von Stefanie Breinlinger<br />

Im Landestheater sind die Produktionen<br />

der aktuellen Spielzeit<br />

mit der „menschlichen Natur“<br />

befasst. Der neue Intendant<br />

Carl Philipp von Maldeghem<br />

tritt seine Intendanz mit nichts<br />

Geringerem als der Inszenierung<br />

des ersten Teils der Faust-<br />

Tragödie an, selbstredend ein<br />

Klassiker der Weltliteratur und<br />

Lebenswerk Goethes, das ihn<br />

insgesamt 60 Jahre in Anspruch<br />

genommen hat.<br />

„Habe nun, ach! Philosophie,/ Juristerei und Medizin,/<br />

Und leider auch Theologie!/ Durchaus studiert,<br />

mit heißem Bemühn./ Da steh ich nun ich armer Tor!/<br />

Und bin so klug als wie zuvor;“ klagt der mit sich selbst<br />

und der Welt hadernde Heinrich Faust. Als er diese<br />

Verse ausspricht, verabreicht der rastlose Gelehrte einer<br />

Versuchsratte eine Injektion, um die Daten seiner<br />

Testreihen sogleich hektisch in den Laptop zu tippen.<br />

Denn wer sich ein verstaubtes Studierzimmer erwartet,<br />

wird von einem modernen, aufgeräumten Labor, von<br />

Ratten bewohnten Experimentalkästen überrascht. In<br />

der modernen Interpretation des Stücks macht Faust<br />

in seiner Hybris nicht nur die Ratten, sondern bezeichnenderweise<br />

sich selbst zum Versuchskaninchen.<br />

Für Maldeghem ist Dr. Faust ein abgeklärter Naturwissenschaftler,<br />

souverän dargestellt von Christoph<br />

Wieschke, der über Leichen geht und sich nahezu mit<br />

Leichtigkeit über moralische Grenzen hinwegsetzt. So<br />

erscheint es fast logisch, dass Faust sich bewusst Mephistoteles,<br />

gespielt von Sascha Oskar Weis, zuwendet<br />

und mit ihm einen Pakt schließt, um sein vermeintlich<br />

aussichtsloses Erkenntnisstreben nach dem „Was die<br />

Welt/ im Innersten zusammenhält“ zu verdrängen. Die<br />

Ablenkungen, mit denen Mephisto Faust zu zerstreuen<br />

versucht, laufen ins Leere, bis der Wissenschaftler das<br />

unschuldige Gretchen trifft, der er vom ersten Augenblick<br />

an verfällt.<br />

Mephisto, der teuflische Begleiter, den Goethe Faust<br />

zur Seite stellt, agiert am Anfang des Stücks nicht<br />

überzeugend, sodass der „Prolog im Himmel“ bei al-<br />

ler Komik etwas flach wirkt. „Der Herr“ wird von der<br />

Schauspielerin Anna Unterberger dargestellt, was dieser<br />

Szene insofern eine besondere ironische Qualität<br />

verleiht, als sie entgegen dem Original die Zuschreibungen<br />

der Geschlechter vollständig durchbricht.<br />

Ebenfalls abweichend vom literarischen Vorbild, zeigt<br />

sie sich als Gott immer wieder, den Verlauf der Wette<br />

beobachtend, und stellt auf diese Weise eine gelungene<br />

Verbindung zur Rahmenhandlung her. Doch spätestens<br />

nach dieser Episode geht Mephisto in seiner<br />

Rolle auf und gibt sich authentisch gemäß der literarischen<br />

Vorlage spöttisch, lasziv, genusssüchtig und<br />

triebhaft, um für die verbleibende Dauer des Stücks<br />

starke Bühnenpräsenz zu zeigen. Das stark betonte<br />

Spannungsverhältnis zwischen den Protagonisten,<br />

das zwischen harmonischer Kooperation und offenem<br />

Konflikt schwankt, trägt zum dramaturgischen Reiz<br />

der Inszenierung maßgeblich bei.<br />

Mit Reizen geizt auch das eigenwillige Bühnenbild<br />

nicht. So überrascht die Aufführung etwa mit dem<br />

Einsatz einer schiefen Ebene, die von Faust und Mephisto<br />

bespielt wird, was den Darstellern zwar einiges<br />

an Anstrengungen abverlangt, dafür starke Bilder inszeniert.<br />

Obwohl das Werk natürlich die Bühnenumsetzung<br />

fordert, wartet die Aufführung mit großer<br />

Bildmächtigkeit auf. So sorgt Mephisto schon mal für<br />

Regen und Feuer auf der Bühne, unterstützt von der<br />

Bühnentechnik und Spezialeffekten. Aber auch der<br />

Einsatz von Marionetten, verwirklicht in einer Kooperation<br />

mit dem <strong>Salzburg</strong>er Marionettentheater, wie<br />

etwa beim „Pudel“, der sich als Teufel entpuppt, prägt<br />

Faust verliebt sich in das unschuldige Gretchen - stark gespielt von Shantia Ullmann<br />

den eigenständigen Charakter der Inszenierung. In<br />

aller Kühnheit nimmt sich Maldeghem des sprachgewaltigen<br />

Werks doch feinfühlig an, sodass Goethes<br />

Intention stets Rechnung getragen ist. Der raffinierten<br />

Dramaturgie ist die überaus kurzweilige, unterhaltsame<br />

Aufführung zu verdanken. Ein Beispiel dafür ist eine<br />

Schlüsselszene, in der Gretchen seinen Geliebten mit<br />

der schwerwiegenden Gretchenfrage konfrontiert, was<br />

mit harmlosem Federballspiel kontrastiert wird. Leider<br />

fällt die Gretchentragödie trotz ihres Stellenwerts<br />

für das Stück einer erheblichen Kürzung zum Opfer,<br />

die Reduktionen vom Original finden insbesondere<br />

zum Schluss hin statt. In der Gesamtbetrachtung tut


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

RAUS AUS DEM<br />

HÖRSAAL,<br />

REIN INS THEATER!<br />

STUDENT/INNEN<br />

MITTWOCH<br />

Lust auf eine wirklich gute Vorstellung?<br />

Wir hätten da einen Vorschlag!<br />

Für Mittwochsvorstellungen erhalten<br />

StudentInnen ganztägig, von 9 – 17 Uhr,<br />

sowie an den Abendkassen den<br />

Last-Minute-Preis:<br />

4,– für Schauspiel<br />

€ 6,– für Musik- und Tanztheater<br />

€ 12,– für Vorstellungen des<br />

Landestheaters im Haus für Mozart<br />

oder im Großen Festspielhaus<br />

LAST MINUTE<br />

TICKETS<br />

Für alle, die Mittwoch abends schon was<br />

vorhaben, gibt es immer ab 30 Minuten vor<br />

Vorstellungsbeginn Last Minute Tickets.<br />

(Aktionen gültig für StudentInnen bis 26 Jahre,<br />

keine Vorreservierung möglich, gilt nicht für Gastspiele)<br />

INFOS und BUCHUNG:<br />

<strong>Salzburg</strong>er Landestheater · + 43 (0) 662 / 87 15 12 - 222<br />

service@salzburger-landestheater.at<br />

www.salzburger-landestheater.at<br />

Faust I<br />

LT_UNIPRESS_87x370_RZ.indd 1 23.10.2009 13:45:44 Uhr<br />

WISSEN & KULTUR 25<br />

dies der Konsistenz der Handlung jedoch keinen Abbruch.<br />

So entschädigt der emotionsgeladene Schluss<br />

mit einem spektakulären Abgang und großer Intensität,<br />

was vor allem der starken Gretchen-Darstellerin<br />

Shantia Ullmann geschuldet ist.<br />

Das Drama Faust I hat an brennender Aktualität nichts<br />

eingebüßt, sondern im Gegenteil, sogar noch gewonnen.<br />

Die Figur Faust zeigt schonungslos menschliche<br />

Abgründe auf, sein faustisches Streben ist dabei umgemünzt<br />

in bedingungslosen Fortschrittsglauben. Mit<br />

Gewissheit erreicht die großartige und gefällige Umsetzung<br />

des Werks die Zuschauer und gibt Einblicke<br />

in die Natur des Menschen. Das Stück, wie es gezeigt<br />

wird, leistet die Aufgabe einer Auseinandersetzung mit<br />

dem, was die Menschen der Gegenwartsgesellschaft<br />

Quelle: Landestheater<br />

Mephisto zeigt Faust auf effektvolle Weise die Freuden eines ausgelassenen Lebens<br />

Dr. Faust untersucht eine Laborratte<br />

bewegt. Dies ist bekanntlich auch Anspruch des Intendanten,<br />

nämlich eine Mittlerfunktion einzunehmen,<br />

zwischen politischen Verhältnissen und der Gesellschaft,<br />

in einer Zeit, in der sich die Menschen immer<br />

mehr von dieser abwenden.<br />

Die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> verlost in Kooperation mit dem<br />

Landestheater zwei mal zwei Karten für die<br />

Faust-Aufführung am 11. Dezember um<br />

19.30. Um an der Verlosung teilzunehmen,<br />

schicke eine E-Mail mit dem Betreff „Faust-<br />

Verlosung“ an presse@oeh-salzburg.at.<br />

Die Gewinner_innen werden spätestens drei<br />

Tage vor der Aufführung per E-Mail kontaktiert.


26 WISSEN & KULTUR <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Waldklang - Das Winterfestival mit Kunst und Kultur im Waldbad Anif!<br />

Christkind vom Waldklang verbannt<br />

von Fang Liang He (<strong>ÖH</strong> Kulturreferent)<br />

Zum zweiten Mal nun wollten<br />

wir vom Kulturverein cougar:T<br />

ein Winterfestival der besonderen<br />

Art mit einem vielfältigen<br />

und qualitativ hochwertigen<br />

Programm veranstalten. Im<br />

schönen Ambiente des Waldbades<br />

Anifs gingen letztes Jahr<br />

die Lichter in den weißen, am<br />

See aufgebauten Pagoden an<br />

und erzeugten eine einzigartige<br />

und in <strong>Salzburg</strong> noch nie da<br />

gewesene weihnachtliche Stimmung,<br />

die jung und alt gleichermaßen<br />

begeisterte.<br />

Das Aufgebot an Möglichkeiten beim Waldklang<br />

Winterfestival 2008 war bunt, vielschichtig, jung und<br />

überzeugend. Das Ambiente idyllisch, verträumt und<br />

lud mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre zu mehr<br />

Farbe in den grauen Winternächten ein.<br />

Aber nicht nur das in Szene gesetzte Waldbad überzeugte<br />

die zahlreichen Besucher_innen, sondern auch<br />

das extrem vielschichtige Programm ließ keine Wünsche<br />

offen. Waldklang08 bediente sich fast aller Genres<br />

und bot authentische Kunst- und Kulturveranstaltungen.<br />

Über 60 engagierten Künstler_innen wurde<br />

eine innovative Plattform geschaffen, sich zu präsentieren<br />

und mit anderen Kunst treibenden zu interagieren<br />

und kommunizieren. Von jungen Filmemacher_innen,<br />

Musikbands, Theater, Kabarett, traditionellem<br />

Kunsthandwerk am Markt bis hin zum gemütlichen<br />

Glühwein und exotischen Speisen, bot das Waldklang<br />

Festival für jede_n etwas.<br />

2008 konnten wir unter anderem den Kabarettisten<br />

Bernhard Ludwig, das Theater Ecce und Musiker_nnen<br />

wie Martin Klein, Coshiva, The Pond Pirates und Florian<br />

Meindl für unser Projekt begeistern. Auch Kinder<br />

und Junggebliebene kamen bei Waldklang nicht zu<br />

kurz. Vom Waldspaziergang über Ponyreiten bis hin<br />

zu Märchenerzählungen von Chris Ploier am gemütlichen<br />

Lagerfeuer war das Programm weit gefächert.<br />

Neben einer großen Bereicherung für die <strong>Salzburg</strong>er<br />

Kulturszene war es vor allem eine gelungene Alternative<br />

zum traditionellen Christkindlmarkt. Eine Alternative,<br />

die im ersten Veranstaltungsjahr 2008 mehr als<br />

10.000 Besucher_innen zu schätzen wussten.<br />

Auch 2009 ist dieses einzigartige Winterfestival im<br />

Waldbad Anif geplant gewesen. Musik von Mauf, Tobias<br />

Pötzelsberger, Mel, Komponist und Gitarrist Agustin<br />

Castilla-Avila, Sängerin Katharina Schwarz, NoiZ<br />

Guitar Duo und dem Cellisten David Eggert, darunter<br />

auch Kunstaktionen von Thomas Stadler und OD<br />

CHI, Workshops, ein Funsport-Weekend und Veranstaltungen<br />

mit der Radiofabrik und Mark; nur um ein<br />

paar Programmpunkte zu nennen.<br />

Doch dieses Jahr kann Waldklang trotz intensiver<br />

Bemühungen des Kulturvereins cougar:T mit Unterstützung<br />

des Kultur-Referates der <strong>ÖH</strong>-<strong>Salzburg</strong> leider<br />

nicht stattfinden.<br />

Grund hierfür ist die Berufung der Landesumweltanwaltschaft<br />

<strong>Salzburg</strong> (LUA) gegen unseren positiven<br />

Bescheid der Bezirkshauptmannschaft <strong>Salzburg</strong> Umgebung.<br />

Die Ursachen sind für uns nicht nachvollziehbar.<br />

Das Gutachten vom Naturschutz sowie das durchgeführte<br />

Monitoring in Form von Lärmmessungen,<br />

Bildquellen: Privat<br />

An den vielfältigen Ständen konnten sich die Besucher_innen an traditionellem Kunsthandwerk oder exotischen Speisen erfreuen<br />

Die Künstlerin Coshiva sorgte beim Waldklang 2008 für Stimmung.<br />

statistischen Erhebungen und Fotografien vom Gelände<br />

im Jahr 2008 ließen jedenfalls keine Fragen offen.<br />

Jegliche Bemühungen einer außergerichtlichen<br />

Einigung wurden trotz wiederkehrender Gespräche<br />

abgelehnt. Der nun vorliegende Einspruch der LUA<br />

hat drastische Konsequenzen für unseren Kulturverein<br />

und Waldklang. Es wird uns die Zeit genommen das<br />

Festival rechtmäßig durchführen zu können, obwohl<br />

kommende Verhandlungen positiv für uns ausgehen<br />

werden. Wir haben eine große Verantwortung anderen<br />

gegenüber, deshalb können wir das Risiko nicht tragen,<br />

kurzfristig oder während des Festivals mit einer Beschwerde<br />

in nächster Instanz konfrontiert zu werden.<br />

Aus diesem Grund sind wir gezwungen, das Winterfestival<br />

Waldklang für 2009 abzusagen.<br />

Diese erzwungene Absage wird nicht ohne Folgen<br />

bleiben, das Projekt Waldklang und der Kulturverein<br />

cougar:T werden in <strong>Salzburg</strong> im Dezember 2009 auf<br />

sich aufmerksam machen. Ein Zeichen wird auch unsere<br />

Waldklang-Veranstaltung zu Silvester im Republic<br />

setzen. Mehr Informationen zum New Years Eve<br />

@ Republic auf www.waldklang.at. Sollten wir mit unserem<br />

Thema euer Interesse geweckt haben, findet ihr<br />

weitere Informationen auf unserer Homepage www.<br />

cougart.at.<br />

„Wir lassen uns nicht unterkriegen und werden das<br />

Projekt Waldklang mit Leidenschaft weiterführen!<br />

Wir werden alles versuchen das Waldbad Anif im Jahr<br />

2010 wieder für uns zu gewinnen!“ Fabian Rohmann<br />

& Katrin Petter - cougar:T Kulturverein.<br />

Das Waldklang-Festival tauchte das Waldbad Anif in eine einzigartige Atmosphäre


<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

Konzerte, Kabarret & More –<br />

der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong>-Veranstaltungskalender<br />

November<br />

12.11.09<br />

Querschläger - „spiaglliada“<br />

Präsentation der neuen Doppel-CD. Lyrischer + ironischer,<br />

gesellschaftskritischer Teil.<br />

Weiterer Termin: 13.11.09<br />

Oval, Europastr. 1, Beginn: 19.30 Uhr,<br />

Eintritt €19 (Student_innen €16)<br />

12.11.09<br />

Stermann & Grissemann<br />

„Die deutsche Kochschau“<br />

Republic, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €20,50<br />

(Student_innen €17,50)<br />

13.11.09 – 07.02.10<br />

Die ganze Pracht<br />

Malerei der Residenzgalerie <strong>Salzburg</strong><br />

Ausstellung altösterreichischer Malerei, niederländischer<br />

Malerei des 17.Jhdts (Schüler Rembrandts), französische,<br />

italienische und österreichische Barockmalerei.<br />

Museum Residenzgalerie <strong>Salzburg</strong>, Residenplatz 1,<br />

Eintritt €2,50<br />

14.11.09<br />

Diskussion „Arbeitslos in <strong>Salzburg</strong>“<br />

mit Siegfried Steinlechner (AMS Sbg.), Renate Aichinger<br />

(Regisseurin), Robert <strong>Press</strong>laber (Lebenskünstler),<br />

Hadwig Fink („grau und schlau“); Mod.: Robert Buggler<br />

ARGEkultur, Beginn: 22 Uhr, Eintritt frei<br />

19.11.09<br />

Rockshop<br />

Grundzüge des Musikrechts mit Markus Deisenberger<br />

Tipps und Tricks, wie Labels und Verlage für DICH<br />

arbeiten und nicht umgekehrt.<br />

Rockhouse (Seminarraum), Beginn: 18.30 Uhr, Eintritt frei<br />

19.11.09<br />

„Politik.Medien.Macht.Angst“<br />

Diskussion über Macht und Ohnmacht von Meinungen<br />

und MeinungsmacherInnen.<br />

Mit: G. Haderer, K. Moser, H. Schmidt, S. Wörgetter;<br />

Mod.: K. Krawagna-Pfeifer<br />

ARGEkultur, Beginn: 20 Uhr, Eintritt frei<br />

19.11.09 – 4.12.09<br />

16. Bergfilmfestival: „Abenteuer Berg – Abenteuer Film“<br />

Vorträge: u.a. Gerlinde Kaltenbrunner (22.11)<br />

Das Kino, mehr Infos auf: http://www.daskino.at/specials/16_<br />

bergfilmfestival<br />

20.11.09<br />

Serdar Somuncu: „Der Hassprediger“<br />

Ein demagogischer Blindtest<br />

Ausschnitte aus berühmten Reden der Weltgeschichte.<br />

WISSEN & KULTUR 27<br />

Die Namen der Autor_innen werden aber nicht verraten.<br />

Ein Blindtest eben.<br />

ARGEkultur, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €12 (V: €10)<br />

24.11.09<br />

Miss Platnum (D/RUM), tour support: Frogg (D/UK)<br />

feat members of SEEED<br />

Album: „The Sweetest Hangover“ – Balkan Beats Reloaded<br />

Unterstützt von Peter Fox und Marko Markovic!<br />

Rockhouse, Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt €18 (V: €16)<br />

26.11.09<br />

Rockshop- Blues Guitar mit Georg ‚Gic’ Gruber<br />

Eigene Akustik- oder E-Gitarre mitnehmen, gegebenenfalls<br />

auch kleinen Verstärker.Bluesschema-Grundlagen<br />

sollen vermittelt werden, Ziel: kleines Bluessolo<br />

Rockhouse (Seminarraum), Beginn: 18.30 Uhr, Eintritt frei<br />

27.11.09<br />

Josef Hader<br />

„Hader muss weg“<br />

Republic, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €21 (Student_innen €10)<br />

27. + 28.11.09<br />

ABC Vorrunde <strong>Salzburg</strong> – International Live Award feat.<br />

Austrian Band Contest<br />

Freitag u.a.: Dos and Dust (Folk), Anstaltskinda (Pagga,<br />

Punk, Ragga, HipHop)<br />

Samstag u.a.: Soundbreed (Rock), PBJT (Punk), Marrok<br />

(Metal Rock Funk)<br />

Rockhouse, Beginn: jeweils 18.30 Uhr,<br />

Eintritt jeweils €13 (V: €12)<br />

Soundtrack of our Lives,<br />

29.11, Rockhouse<br />

Böse, bissig, intelligent: Der berühmte Kabarettist und Komponist Georg Kreisler liest am 10.12. aus seinem neuen Buch.<br />

Dezember<br />

4.12.09<br />

„Same time same Station“ - Blogger in der Krise - als<br />

Dauersender und Dauerempfänger von Nachrichten,<br />

ihre Stimme zählt und macht (TV)-Geschichte:.<br />

Ein rasantes Mediencollagetheater von gold extra.<br />

9.12.09<br />

SILENT WEDNESDAY:<br />

„I und die Gitarre von meiner Mama“ LIVE<br />

Der junge Songwriter Johannes Frauenlob aus <strong>Salzburg</strong><br />

schreibt am liebsten humorvolle Texte zu diversen<br />

Alltagsthemen wobei ein bisschen Punk-Attitüde als<br />

Beigeschmack nie fehlen darf.<br />

Denkmal, Nonntaler Hauptstr. 1a, Beginn: 21 Uhr,<br />

Eintritt €5<br />

10.12.09<br />

Russkaja<br />

Sputnik Tour: Tanz die Rakete!<br />

Republic, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €16,50<br />

(Student_innen €14,50)<br />

Bildquelle: ARGEkultur<br />

10.12.09<br />

Georg Kreisler<br />

Lesung aus seinem neuen Buch: „Letzte Lieder“. Im<br />

Anschluss: Publikumsgespräch.<br />

ARGEkultur, Beginn: 20.00 Uhr, Eintritt €20 (V: €18)<br />

10.12.09<br />

Rockshop<br />

PA (Public Address) Workshop mit Peter Zimmerebner<br />

Einblick in die Welt der Live-Tontechnik für Routiniers,<br />

Mini-PA-User und Musiker.<br />

Rockhouse (Saal), Beginn: 18.30 Uhr, Eintritt frei<br />

10.12.09<br />

Karlheinz Hackl & Heinz Marecek - Melodie des<br />

Lachens. Ein Jahrhundert lässt Revue passieren. Music<br />

– Revue – Cabaret.<br />

Weiterer Termin: 11.12.09<br />

Oval, Europastr. 1, Beginn 19.30 Uhr,<br />

Eintritt €35 (Student_innen €32)<br />

17.12.09<br />

Learning English with Austrofred<br />

Der einzig wahre österreichische Pop-Star mit seinem<br />

Englischnachhilfekurs. Die zentralen Lehrinhalte:<br />

Queen-Hits & Austropop Antiquitäten.<br />

ARGEkultur, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €18 (V: €16)<br />

17.12.09<br />

Freispiel - Die <strong>Salzburg</strong>er Rock Jamsession Part 16<br />

Opening-Act: Trippin in London<br />

Danach stehen Instrumente, Mikrofone, Trommeln und<br />

Verstärker für alle bereit.<br />

Rockhouse, Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt frei


28 WISSEN & KULTUR <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />

<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong>-Ticketverlosung<br />

Liebe Studis! Aufgepasst!<br />

Die <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> verlost jeweils 1 x 2 Freikarten für<br />

folgende Veranstaltungen im Rockhouse <strong>Salzburg</strong>.<br />

Um an der Verlosung teilzunehmen schicke eine<br />

Mail mit dem Betreff „Rockhouse-Verlosung“, deinem<br />

Namen sowie deiner Wunschveranstaltung an<br />

presse@oeh-salzburg.at.<br />

„Punk Is Dead“ - Tour<br />

FR 20.11.2009, 20 Uhr<br />

Ein Indoor-Festival mit internationaler Besetzung. Zur<br />

erfolgreichen österreichischen Ska/Punk/Pop-Band<br />

Guadalajara, deren neues Album bisher auch in Japan,<br />

Deutschland und Slowenien veröffentlicht wurde, gesellt<br />

sich u.a. Elvis Jackson aus Slowenien. Die vier Jungs<br />

begeistern ihre Fans mit einem Mix aus Rock, Ska, Punk,<br />

Hardcore und Reggae, was ihnen eine MTV Award -<br />

Nominierung einbrachte. Bekannt sind sie auch für ihre<br />

phänomenale Live- Performance. Mit dabei sind außerdem<br />

Jerx, u.a. Gewinner des Young Austrian Music Award 2009,<br />

No More Encore und Sondaschule aus Deutschland.<br />

The Soundtrack of Our Lives<br />

Local support: Low Light +<br />

Pirate Radio Station<br />

SO 29.11.2009, 20 Uhr<br />

Sechs Schweden rocken das <strong>Salzburg</strong>er Rockhouse.<br />

The Soundtrack of Our Lives präsentiert ihr neues Album<br />

Communion. Eine echte Rockband, die sich aber auch<br />

Elementen des Psychedelic Rock bzw. 60er- Jahre Pop<br />

bedient. Zunächst nur in Schweden bekannt, tourt die seit<br />

1995 bestehende Band heute durch die ganze Welt. Ihren<br />

internationalen Durchbruch schafften sie 2001 mit ihrem<br />

dritten Album „Behind the Music“.<br />

Zur Einstimmung gibt es Britischen Rock bzw. Rock von<br />

den <strong>Salzburg</strong>er Bands Pirate Radio Station bzw. Low Light.<br />

Yeah!Club<br />

u.a. Stuck In The Sound (F), Schwefelgelb (D),<br />

Tweak Bird (US) und Koexx (A)<br />

FR 04.12.2009, 20 Uhr<br />

An diesem Abend bekommen die Gäste im Saal und in<br />

der Rockhouse Bar ein Programm angeboten, das jeden<br />

zu überzeugen weiß. Stuck In The Sound, eine der besten<br />

und erfolgreichsten Indiebands Frankreichs mit 15.000<br />

verkauften Alben, sind bekannt für eine mitreißende,<br />

technische perfekte Show. Von 80er New Wave, NDW und<br />

Punk beeinflusst, veranstalten Schwefelgelb immer wieder<br />

bizarre Shows. Energie pur ist angesagt. Die zwei Brüder<br />

der US-Band Tweak Bird bieten einen Mix aus Heavy<br />

Experimental und Stoner-Prog-Psy-Rock. Außerdem mit<br />

dabei sind Koexx und Lightning Johnsons aus Österreich.<br />

DJs XTOPH, Jakima und YC DJ-Team & Mates runden den<br />

Abend mit Indietronics, Electrock bzw. Discopunk ab.<br />

Yeah! Club, am 4.12 Im Rockhouse<br />

Bildquellen (alle): Rockhouse<br />

„Punk is Dead“-Tour, am 20.22 im Rockhouse<br />

Aufruf: Die Chance für deine Geschichte!<br />

Gibt es sie auch auf deinem Computer? Die Texte, Gedichte und Geschichten, die aus unerfindlichen Gründen noch nie das Licht der<br />

Welt erblickt haben? Nun sollten sie ihre Gelegenheit bekommen, ihre Leser_innen zu begeistern!<br />

Schick einfach dein Selbstkreiertes an presse@oeh-salzburg.at und wir werden unter den eingesandten Kostbarkeiten auswählen,<br />

wer in der nächsten Ausgabe der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> abgedruckt wird!<br />

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