Uni:Press - ÖH Salzburg
Uni:Press - ÖH Salzburg
Uni:Press - ÖH Salzburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Österreichische Post AG/ sponsoring.Post 5020 <strong>Salzburg</strong>. Zulassungsnr. zum Postversand GZ 02Z032996 S<br />
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
11/2009 STUDIERENDENZEITUNG DER ÖSTERREICHISCHEN HOCHSCHÜLERINNENSCHAFT NR. 657<br />
Die Einführung der Zugangsbeschränkungen<br />
an Österreichs<br />
Hochschulen ist eine lange und<br />
leidige Geschichte. Nach ihrer<br />
weitgehenden Abschaffung<br />
2008 gehören sie nun wieder zur<br />
Drohkulisse des Wissenschaftsministeriums.<br />
Bis in die jüngste Vergangenheit mussten Student_innen<br />
mit ausländischem Reifezeugnis für die Zulassung<br />
an einer österreichischen <strong>Uni</strong>versität nachweisen, dass<br />
sie in ihrem Herkunftsland ein gleichwertiges Studium<br />
betreiben könnten. Diese Regelung war primär<br />
gegen potenzielle Numerus clausus-Flüchtlinge aus<br />
Deutschland gerichtet.<br />
Dass diese Praxis dem Prinzip der Gleichbehandlung<br />
österreichischer und EU-Bürger_innen widerspricht,<br />
wurde bereits 1990 im Zuge der österreichischen EU-<br />
Beitrittsverhandlungen klar. Auch nach dem Beitritt<br />
1995 weigerte sich das Wissenschaftsministerium, die<br />
österreichische Gesetzeslage den Anforderungen des<br />
freien europäischen Hochschulraumes anzupassen. 15<br />
UNIVERSITÄT & <strong>ÖH</strong><br />
VORWORT <strong>ÖH</strong> >>> 3<br />
DIE GENDER-GAP & KOMMENTAR: KEIN KAVA-<br />
LIERSDELIKT >>> 4<br />
IT‘S THE NEW STYLE:<br />
DIE NEUE UNI:PRESS STELLT SICH VOR >>> 5<br />
BILDUNGSPOLITISCHES &<br />
GESELSCHAFTSPOLITISCHES REFERAT >>> 6<br />
INTERNATIONALES REFERAT /<br />
FEMINISTISCHE POLITK UAF DER <strong>ÖH</strong> >>> 7<br />
KULTUR- & SOZIALREFERAT >>> 8<br />
ÖFFENTLICHKEITS-, WIRTSCHAFTS- &<br />
ORGANISATIONSREFERAT >>> 9<br />
DIE UNI BRENNT! - STUDENTINNENPROTESTE<br />
ÖSTERREICHWEIT >>> 10/11<br />
Die <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> stellt sich vor: Auf Seite 3 erklären die Mitglieder<br />
des Vorsitzteams ihre Vorstellungen von einer wirkungsvollen und<br />
politischen <strong>ÖH</strong>. Auf den Seiten 5 bis 9 erfährst du mehr über die<br />
neu gewählten Referent_innen und ihre Aufgaben. Lerne deine<br />
Interessenvertretung kennen!<br />
Jahre lang war das ÖVP-geführte Ministerium untätig<br />
und schaute zu, wie sich ein Verfahren gegen die Republik<br />
Österreich anbahnte.<br />
Erst als der Europäische Gerichtshof die Regelung<br />
2005 für rechtswidrig erklärte, wurde das Ministerium<br />
Kultur: Auf Seite 23 berichten wir über den Tag der jungen<br />
Kultur, auf Seite 26 erfährst du, warum das Waldklang-<br />
Festival dieses Jahr leider nicht stattfinden wird und auf<br />
den Seiten 24 und 25 rezensieren wir die neue Faust-<br />
Inszenierung am Landestheater. Für diese gibt es zudem<br />
Karten zu gewinnen.<br />
DAS NEUE UNIVERSITÄTSGESETZ:<br />
WAS SICH AN DER UNI ÄNDERT >>> 12/13<br />
DIE UNI SALZBURG ZIEHT<br />
GESETZESWIDRIG STUDIENGEBÜHREN EIN >>> 13<br />
AFA STATT „NIX VERSTEHN“ -<br />
DIE PLATFORM FÜR POLITISCHEN DISKURS. >>> 14<br />
SERVICE<br />
NUR NICHT ALLES GEFALLEN LASSEN! INFORMATI-<br />
ONEN FÜR STUDIERENDE ARBEITER_INNEN >>> 15<br />
INFOS ÜBER DIE STIPENDIENRICHTLINIE >>> 17<br />
POLITIK & DEBATTE<br />
KRITIK DES KAPITALS: WARUM WIR DIE FREIE MARKT-<br />
WIRTSCHAFT ABSCHAFFEN SOLLTEN. >>> 18/19<br />
Debatte: In der neuen <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> wird über politische Themen<br />
diskutiert. In dieser Ausgabe erscheint auf den Seiten 18 und 19<br />
der erste Teil zu der wichtigen Frage: Ist Kapitalismus das richtige<br />
Gesellschaftssystem? In der nächsten Ausgabe wird dann eine<br />
Antwort auf diesen Artikel erscheinen.<br />
Eine Chronologie des bildungspolitischen Versagens<br />
flickr.com/photos/unibrennt Lizenz: creative commons by-nc-sa<br />
In ganz Österreich protestieren Student_innen gegen die desolate Situation der <strong>Uni</strong>versitäten<br />
aktiv. In einer Husch-Pfusch-Aktion führte Ministerin<br />
Gehrer Zugangsbeschränkungen für acht Studienrichtungen<br />
ein, um dem erwarteten Zustrom deutscher<br />
NC-Flüchtlinge entgegen zu wirken. Das Ministerium<br />
hatte jahrelang versäumt, auf das absehbare<br />
EuGH-Urteil und die erwartbare Zunahme an NC-<br />
<strong>Uni</strong>brennt: Nicht nur in Wien, sondern auch in Graz, Linz,<br />
Innsbruck, Klagenfurt und auch bei uns im politisch sonst so<br />
verschlafenen <strong>Salzburg</strong> wurde demonstriert und besetzt. Einen<br />
Last-Minute-Überblick über die Proteste und viele Bilder findest<br />
du auf den Seiten 10 und 11.<br />
inhalt<br />
WIR BESTIMMEN SELBST! ABTREIBUNGSGEGNER_<br />
INNEN IN DER KRITIK. >>> 20-21<br />
WISSEN & KULTUR<br />
DREI TAGE IN OBERWART - DIE ETHNISCHE<br />
GRUPPEN IM BURGENLAND >>> 22<br />
STIMMEN DER SALZBURGER JUGENDKULTUR. 23<br />
„ES IRRT DER MENSCH, SO LANG ER STREBT.“ -<br />
THEATERKRITIK >>> 24/25<br />
WALDKLANG - DAS WINTERFESTIVAL MIT KUNST<br />
UND KULTUR IM WALDBAD ANIF >>> 26<br />
DER UNIPRESS-VERANSTALTUNGSKALENDER &<br />
VERLOSUNG >>> 27/28
2 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT<br />
Flüchtlingen angemessen zu reagieren. Die <strong>Uni</strong>versitäten<br />
wurden nicht ausgebaut. Das Hochschulbudget<br />
stagniert bis heute auf dem Stand von 1999. Die Folgen<br />
dieser Versäumnisse wälzte man auf die Student_innen<br />
ab: die Einführung von Zugangsbeschränkungen und<br />
Studiengebühren verschärfte die soziale Selektion an<br />
der <strong>Uni</strong>, erhöhte den alltäglichen Druck auf die Studierenden<br />
und hielt viele davon ab, eine universitäre<br />
Bildung zu betreiben.<br />
Im Herbst 2008 wurden in einem Zug mit den Studiengebühren<br />
auch die Zugangsbeschränkungen vom<br />
österreichischen Nationalrat weitestgehend abgeschafft.<br />
Der Zugang zum Medizin- und Psychologiestudium<br />
bleibt bis heute beschränkt. Ihrer gesetzlich<br />
verankerten Verpflichtung, die Zahl der Studienplätze<br />
Zugangsbeschränkungen Psychologie<br />
Seit der Einführung von Zugangsbeschränkungen<br />
durch Wissenschaftsministerin Gehrer 2005 wird<br />
jährlich nur ein bestimmtes Kontingent an Studierenden<br />
zum Psychologiestudium zugelassen.<br />
Entgegen ihrer gesetzlichen Verpflichtung hat<br />
die <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> die Anzahl der Studienplätze<br />
im ersten Jahr reduziert. Wurden 2005<br />
noch 298 Studienanfänger_innen zugelassen, waren<br />
es im Folgejahr nur mehr 246 – und dies, obwohl<br />
die <strong>Uni</strong>versität verpflichtet ist, die Zahl der<br />
Studienplätze bis 2013 schrittweise auszubauen.<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaberin: Österreichische HochschülerInnenschaft<br />
<strong>Salzburg</strong>, Kaigasse 28, 5020 <strong>Salzburg</strong>,<br />
www.oeh-salzburg.at, sekretariat@oeh-salzburg.at<br />
Herausgeberin: Tatjana Markl, Vorsitzende der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />
Chefredaktion: Jannis Menn und Milan Vidovic<br />
Grafik und Layout: Tobias Hammerle<br />
Anzeigen und Vertrieb: Jannis Menn und Milan Vidovic<br />
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Jannis Menn, Milan<br />
Vidovic, Stefanie Breinlinger, Simone Rudigier, Benjamin<br />
Baczko, Verena Czaby, Lina Cenic, Tatjana Markl, Svjetlana<br />
Vulin, Elli Piller, Kay-Michael Dankl, Stefan Unertl, Tarik<br />
Mete, Fang Liang He, Mario Scheiber, Daniel Schlieber,<br />
Simon Hofbauer, Jochen Nestler, Stefan Esterer, Irina<br />
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
In <strong>Salzburg</strong> mussten Vorlesungen der Kommunikationswissenschaft per Videostream in andere Hörsäle übertragen werden.<br />
an diesen beiden Fächern bis 2013 kontinuierlich zu erhöhen,<br />
kam keine der <strong>Uni</strong>versitäten nach – auch nicht<br />
die <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong>!<br />
Die <strong>Uni</strong>versitätsgesetznovelle, die am 1. Oktober 2009<br />
in Kraft trat, dreht das Rad der Zeit wieder zurück:<br />
Auf Antrag der Rektoren können nun an Studien, die<br />
in Deutschland dem Numerus clausus unterliegen,<br />
wieder Zugangsbeschränkungen eingeführt werden.<br />
Diese enthalten neben einer quantitativen Obergrenze<br />
der Zahl an Studienanfänger_innen auch eine zweifelhafte<br />
Quotenregelung: 75% der verfügbaren Studienplätze<br />
werden für österreichische Bewerber_innen<br />
reserviert, insgesamt 95% für Bürger_innen aus dem<br />
EWR/EU-Raum.<br />
Da die <strong>Uni</strong>versität diese Verpflichtungen nicht<br />
wahrnimmt, befasst sich bereits der Verfassungsgerichtshof<br />
mit dieser Angelegenheit.<br />
Zur Begründung für die Zugangsbeschränkungen<br />
wird von der <strong>Uni</strong>versität gerne auf die begrenzten<br />
Ressourcen des Fachbereichs verwiesen. Ohne<br />
zusätzliche finanzielle Mittel könne man nicht<br />
mehr Studierende aufnehmen. Diese Argumentation<br />
erscheint jedoch sehr fragwürdig, da vonseiten<br />
des Fachbereichs regelmäßig kommuniziert<br />
wird, dass eine personelle Aufstockung gar nicht<br />
Auch die <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> möchte eine solche<br />
Quotenregelung für das Studium Kommunikationswissenschaft<br />
einführen. Schon ab kommendem Sommersemester<br />
soll die Quotenregelung den Anteil deutscher<br />
Student_innen von derzeit rund 40% auf weniger<br />
als 20% reduzieren. Da dies, wie schon vor 2005, einer<br />
eklatanten Ungleichbehandlung von EU-Bürger_innen<br />
gleichkommt, schätzen Expert_innen diese Regelung<br />
als EU-rechtswidrig ein.<br />
Das nächste EuGH-Urteil wird nicht lange auf sich<br />
warten lassen. Bis dahin lautet die Parole im Wissenschaftsministerium<br />
wieder einmal: zurücklehnen und<br />
auf Stand-by-Modus umschalten.<br />
Autor: Kay-Michael Dankl<br />
erst angestrebt wird. Der Fachbereich fühle sich<br />
in seiner derzeitigen Größe wohl, da er „überschaubar“<br />
sei. Anscheinend fürchten etablierte<br />
Professor_innen um ihre Machtpositionen am<br />
Fachbereich und wollen das Aufkommen jeder<br />
potenziellen Konkurrenz durch die Einrichtung<br />
neuer Lehrstellen vermeiden.<br />
Anstatt mehr Personal, Räume und Geld zu fordern,<br />
wälzt der Fachbereich den Druck auf die<br />
Studierenden ab, indem er diese gar nicht erst zu<br />
Psychologiestudierenden werden lässt!<br />
Zelewitz, Johanna Fusseis, Sarah Meissner, Infoladen<br />
<strong>Salzburg</strong>, Sabine Bruckner<br />
Druckerei: OÖN Druckzentrum GmbH & Co KG, Medienpark<br />
1, 4061 Pasching, www.nachrichten.at<br />
Auflage: 15.500 Stück
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
mdm_unipress_135x410_1st 23.10.2009 14:11 Uhr Seite 1<br />
www.museumdermoderne.at<br />
Höhepunkte auf<br />
dem Mönchsberg:<br />
Kirchner & Rainer<br />
Herbst 2009/Winter 2010<br />
MdM MÖNCHSBERG<br />
Ernst Ludwig Kirchner<br />
31. 10. 2009—14. 2. 2010<br />
Arnulf Rainer. Female<br />
22. 10. 2009 —7. 2. 2010<br />
* Mit StudentInnenausweis bis 26 Jahren,<br />
Studenten-Sondertarif für den MönchsbergAufzug<br />
von 18.00–19.30 Uhr: WU 1,70<br />
Ernst Ludwig Kirchner, Liegender Akt vor Spiegel, 1909/10, Öl auf Leinwand, Brücke-Museum Berlin<br />
Arnulf Rainer, Ohne Titel, 2000-2003, aus der Serie Historische Akte,<br />
Kreide, Malerei über Laserdruck, 29,5 x 41,8 cm<br />
ART4U<br />
MdM MÖNCHSBERG<br />
Museum der Moderne<br />
Mönchsberg 32. 5020 <strong>Salzburg</strong><br />
T +43.662.84 22 20-403<br />
2,— *<br />
Jeden Mittwoch von<br />
18.00–20.00 Uhr<br />
inkl. Gratisführung um<br />
18.30 Uhr<br />
<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 3<br />
Liebe Studentinnen<br />
und Studenten!<br />
Seit dem 1. Oktober ist die <strong>ÖH</strong>-Exekutive aus<br />
GRAS (Grüne & alternative StudentInnen) und<br />
VSStÖ (Verband sozialistischer StudentInnen Österreichs)<br />
mit einem neuen Vorsitzteam vertreten.<br />
Tatjana Markl, Svjetlana Vulin und Elli Piller<br />
werden sich für eine kritische, widerständige und<br />
politische Interessenvertretung der Studierenden<br />
einsetzen.<br />
Eine politische, linke Interessenvertretung - was heißt das? Es bedeutet, dass wir<br />
uns offensiv für faire und angenehme Studienbedingungen für alle einsetzen. Dabei<br />
soll nicht lediglich dem Kampf um ausreichend Lehrveranstaltungsplätze, sondern<br />
auch der sozialen Situation der Studierenden Beachtung geschenkt werden. Der<br />
Lebensalltag darf nicht von zu wenig Freizeit, schlechten Wohnbedingungen oder<br />
einschnürenden Geldproblemen geprägt sein: Wir wollen eine angenehme Studienzeit<br />
für alle, die Platz lässt für selbstbestimmtes und kritisches Denken und Lernen. Der<br />
zunehmenden Verschulung und Ökonomisierung von Bildung wollen wir entgegen<br />
wirken. Wir sprechen uns explizit gegen Zugangsbeschränkungen aller Art aus. Bildung<br />
sollte für jede und jeden frei zugänglich sein. Der Wille zum Studieren darf nicht<br />
durch Knock-out-Prüfungen, Studiengebühren und unzumutbare Eingangsphasen<br />
verhindert werden. Für uns steht die Studierendenpolitik im gesamtgesellschaftlichen<br />
Zusammenhang, d.h., wir verschließen nicht die Augen vor dem, was außerhalb der<br />
<strong>Uni</strong>versität geschieht. Die rund 16200 Studierenden der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> stellen<br />
einen beachtlichen Teil der Gesellschaft dar, gemeinsam können wir uns für eine aktive<br />
Mitgestaltung unseres (<strong>Uni</strong>-)Lebens starkmachen!<br />
Darüber hinaus bekennen wir uns zur Gleichstellung der Frauen und zu feministischer<br />
Politik. Seitdem vor über hundert Jahren die erste Frau an einer österreichischen<br />
<strong>Uni</strong>versität zugelassen wurde, hat sich zwar einiges drastisch verändert, trotzdem wirkt<br />
die strukturelle Diskriminierung der Frauen nach wie vor. Dies zeigt allein schon die<br />
zahlenmäßige Minderheit von Professorinnen, der wir gezielt entgegen halten wollen.<br />
Ein weiteres Ziel ist die Öffnung der <strong>ÖH</strong>, denn um eine politische Interessenvertretung<br />
zu sein, bedarf es des engen Kontakts mit den Student_innen. Daher seid ihr<br />
herzlich eingeladen, Anregungen und Vorschläge einzubringen. Wir freuen uns über<br />
Unterstützung!<br />
V.l.n.r: Elli Piller studiert Jus, Svjetlana Vulin studiert Kommunikationswissenschaft und Jus,<br />
Tatjana Markl studiert Deutsch und Geographie & Wirtschaftskunde auf Lehramt.
4 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Die Gender-Gap<br />
von qmc<br />
“Muss Gendern sein? Reicht<br />
es nicht aus, wenn Frauen einfach<br />
mitgemeint sind?” Diese<br />
Frage wird leider immer wieder<br />
ausgesprochen und wahrscheinlich<br />
noch viel öfter gedacht. Wir<br />
sind der Ansicht, dass Gendern<br />
einen Beitrag im Kampf gegen<br />
die patriarchale Gesellschaft<br />
leisten kann – daher wird es in<br />
der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> auch konsequent<br />
gemacht. Hierbei ist uns klar,<br />
dass Gendern alleine nicht den<br />
Kampf um die materielle Abschaffung<br />
patriarchaler Strukturen<br />
ersetzen kann.<br />
Darüber hinaus sehen wir es kritisch, dass der Diskussion<br />
um das Binnen-I (z.B. AktivistInnen, ProfessorInnen)<br />
die Annahme der Zweigeschlechtlichkeit<br />
zugrunde liegt. Dafür gibt es zwei Gründe: zum<br />
einen entstand die Diskussion um das Gendern aus<br />
dem Feminismus und nicht z.B. aus dem Umfeld der<br />
Queer-Aktivist_innen (Queer ist der “Dachbegriff ”<br />
für Menschen, die sich nicht mit traditionellen Geschlechterbildern<br />
oder (sexuellen) Beziehungsstilen<br />
Kommentar:<br />
Kein Kavaliersdelikt!<br />
[Autorin: Djokolina]<br />
„Sexuelle Belästigung ist kein Kavaliersdelikt“ lautet<br />
der Slogan einer von der <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong> mitfinanzierten<br />
FreeCard-Serie. Handelt es sich dabei um eine ernstzunehmende<br />
Maßnahme gegen sexualisierte Gewalt<br />
unter Ausnutzung eines Autoritätsverhältnisses oder<br />
um ein reines Lippenbekenntnis? In dem umstrittenen<br />
Profilartikel vom 05.10.2009 schreibt Emil Bobi, es<br />
gäbe eine Reihe von 20 bis 30 sexuellen Übergriffen an<br />
der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>.<br />
Eine Frage der Ehre?<br />
Rektor Schmidinger bestreitet die Anzahl der Fälle<br />
und meint weiters, es gehe nicht nur um seine Ehre, da<br />
er im Verdacht stehe tatenlos zuzusehen, sondern um<br />
die Ehre der ganzen <strong>Uni</strong>versität. Vizerektor Mosler beanstandet,<br />
dass der Profilartikel den Anschein erwecke,<br />
die <strong>Uni</strong> sei von Grapschern durchsetzt. Rektor Schmidinger<br />
drohte angesichts der Zahl der vermeintlichen<br />
Täter gleich mit einer Klage gegen das Blatt. Trauriger<br />
Beleg für den Umgang der Männergesellschaft mit<br />
diesem tabuisierten Thema.<br />
Tatsächlich hat die <strong>Uni</strong>versität Maßnahmen zur Information<br />
über die Bekämpfung von Machtmissbrauch<br />
geleistet und Strategien zu ihrer Bekämpfung verbreitet.<br />
Im Jahr 2005 wurde eine Hotline zur „Erstberatung<br />
bei sexueller Belästigung“ eingerichtet.<br />
identifizieren). Zum anderen kennt unsere Sprache<br />
im Bezug auf Menschen nur zwei Geschlechter. Dabei<br />
ist es wissenschaftlich erwiesen, dass es biologisch<br />
mehr als zwei Geschlechter gibt (eine interessante Beweisführung<br />
zu Ersterem gibt es z.B. auf diesem Blog:<br />
http://tinyurl.com/zwei-geschlechter). Darüber hinaus<br />
muss die gesellschaftliche Kategorie des Geschlechts<br />
generell infrage gestellt werden, wie wir spätestens seit<br />
Theoretikerinnen wie Judith Butler wissen.<br />
Autor_innen (z.B. Luther oder Orwell) beschäftigen<br />
sich seit jeher mit dem Potenzial der Sprache zur<br />
Umsetzung politischer Ziele. Dabei geht es nicht um<br />
rhetorisch gute politische Reden, sondern um Umgestaltung<br />
der Gesellschaft. Aus der Erkenntnis, dass<br />
Sprache unserer Denkweisen mehr als persönlich oft<br />
angenommen beeinflusst, entstand der Ansatz, Sprache<br />
bewusster zu verwenden. Es geht dabei um eine<br />
Umgestaltung, insbesondere auch der Amtssprache,<br />
im Sinne benachteiligter oder frequent diskriminierter<br />
Gruppen.Die sprachlichen Stilmittel des Genderns<br />
wie Binnen-I und „man/frau“ basieren auf der Nennung<br />
von Mann und Frau, nicht jedoch auf genderneutraler<br />
Sprache. Queer-Aktivist_innen kritisieren<br />
daher nicht nur die sprachlichen Restriktionen der<br />
ungegenderten „Standardsprache“, sondern auch die<br />
sprachlichen Mittel des Genderns im traditionellen<br />
Sinne.<br />
Die Zweigeschlechtlichkeit der Sprache und auch<br />
mancher Strömungen des Feminismus ist an Heteronormativität<br />
gebunden. Heteronormativität heißt<br />
ungefähr, dass sexuelle Beziehungen als Beziehungen<br />
Es geht nicht darum, sich zu verteidigen, sondern darum<br />
hinzuschauen, wenn sich Macht gegen Frauen<br />
richtet. Denn sexuelle Belästigung an der <strong>Uni</strong>versität<br />
bedeutet die Sexualisierung eines wissenschaftlichen<br />
Machtverhältnisses und damit eine Form der Unterdrückung<br />
und Verdrängung von Frauen. Eine reflektierte<br />
Reaktion der <strong>Uni</strong>leitung könnte sein: Die <strong>Uni</strong><br />
ist ein Spiegel der Gesellschaft. Es gab und es gibt bei<br />
uns sexuelle Belästigung wie auch andere Formen der<br />
Diskriminierung. Aber wir sehen nicht tatenlos zu.<br />
Wir haben schon bei dem ersten uns bekannt gewor-<br />
zwischen Mann und Frau definiert sind. Daher lässt<br />
sich neben Zweigeschlechtlichkeit noch ein weiterer<br />
Kritikpunkt an dem dominanten Weltbild auch in der<br />
Sprache wiederfinden: Die nicht oder nur Quasi-Akzeptanz<br />
„queerer“ Beziehungen und Lebensstilen.Der<br />
internationale Vergleich zeigt, dass gender-neutrale<br />
Sprache durchaus möglich ist. Im Englischen ist heute<br />
nicht etwa die Rede von „Firemen“ und „Firewomen“,<br />
sondern von „Firefighters“ – auch ist ein neutraler Plural<br />
(„them“) für „man/frau“ etabliert. Um dies auch<br />
im Deutschen zu erreichen, wurde die „Gender-Gap“<br />
eingeführt. Gekennzeichnet durch den Zusatz z.B.<br />
eines Unterstriches oder Asterisk zwischen dem Nomen<br />
und der gegenderten Endung (Student_innen,<br />
Aktivist*innen) wird Platz gelassen für Menschen, die<br />
sich eben nicht mit Mann oder Frau identifizieren. Begriffe<br />
wie „man/frau“ werden umgangen oder durch<br />
neutrale wie „mensch“ ersetzt.<br />
„Gender-neutrale“ Sprache versucht inklusiv zu sein,<br />
sie nennt nicht exklusiv Männer und Frauen, sondern<br />
sie schafft einen Freiraum. Diese „Ignoranz“ gegenüber<br />
Geschlechtern führt weiters dazu, dass die Sprache von<br />
der Heteronormativität abgekoppelt wird. Wenn sie<br />
keine Geschlechter nennt, kann sie in sich auch keine<br />
Aussage über sexuelle Beziehungen oder Lebensstille<br />
treffen.<br />
Dieser Ansatz ist auch im Feminismus nicht unumstritten.<br />
Kritisiert wird z.B. die Gefahr des „Verwischens“<br />
von real existierenden Herrschaftsverhältnissen zwischen<br />
sozialen Gruppen. Die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> wird dieses Thema<br />
in zukünftigen Ausgaben noch intensiver behandeln.<br />
Quelle: Peter Engel<br />
Sexuelle Belästigung: Noch immer ein Tabuthema<br />
denen Fall nicht nur individuelle Hilfestellung geboten,<br />
sondern diese im Rahmen einer Beratungsstelle<br />
auch institutionalisiert. Darüber hinaus (ko-)finanzierte<br />
die <strong>Uni</strong>versität mehrere Informationsbroschüren<br />
zum Thema sexuelle Belästigung. Die Verbesserung<br />
der Rahmenbedingungen für Studentinnen ist uns ein<br />
wichtiges Anliegen.<br />
Leider ist der Kampf gegen Patriarchat und Sexismus<br />
noch nicht gewonnen. Dieser Reflexionsschritt ist<br />
noch ausgeblieben.
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 5<br />
It‘s the new Style: Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
stellt sich vor<br />
Mit dem Wechsel der <strong>ÖH</strong>-Exekutive<br />
hat auch das Redaktionsteam<br />
der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> gewechselt.<br />
Ab dem WS 2009/10 sind<br />
Jannis Menn als <strong>Press</strong>ereferent<br />
und Milan Vidovic als Sachbearbeiter<br />
für die Herausgabe des<br />
wichtigsten <strong>ÖH</strong>-Printmediums<br />
verantwortlich. Als Autorinnen<br />
waren für diese Ausgabe Stefanie<br />
Breinlinger und Simone<br />
Rudiger tätig. Für die nächste<br />
Ausgabe werden voraussichtlich<br />
noch zwei weitere Autorinnen<br />
spannende Artikel verfassen.<br />
Doch nicht nur das Team, auch die konzeptionelle<br />
Ausrichtung der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist neu. Wir haben einige<br />
Grundsätze erarbeitet, die wir euch hier vorstellen<br />
möchten.<br />
Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist politisch<br />
Das wichtigste Ziel unserer Arbeit an der <strong>ÖH</strong> ist es,<br />
Gesellschaft und die <strong>Uni</strong>versität zu verändern. Wir<br />
wissen, dass wir dies nicht alleine können. Gesellschaftliche<br />
Veränderungen sind immer das Resultat<br />
von Kräfteverhältnissen. Wir sehen es somit als<br />
unsere Aufgabe, die Student_innen über politische<br />
Entwicklungen aufzuklären und unsere Positionen<br />
dazu zu argumentieren - in der Hoffnung, ein Bewusstsein<br />
über Ziele und Mittel gesellschaftlicher<br />
Veränderung zu schaffen und die Student_innen<br />
zum Kämpfen zu ermuntern. Wir sehen uns dabei<br />
unabhängig von parteipolitischen Auseinandersetzungen<br />
und sind nur unseren Inhalten verpflichtet.<br />
Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist grundsätzlich<br />
Richtiges politisches Handeln setzt Kenntnisse über<br />
die Funktionsweise der Gesellschaft in der wir leben<br />
voraus. Die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> will einen Beitrag dazu leisten,<br />
diese Gesellschaft besser zu verstehen - wohl wissend,<br />
dass in diesem Rahmen keine umfassende Klärung<br />
möglich sein wird. Wir werden versuchen, mit<br />
einführenden Artikeln das Interesse am selbstständigen<br />
oder gemeinsamen Weiterbilden zu fördern.<br />
Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist diskussionsfreudig<br />
Wir glauben, unsere politischen Positionen gut argumentieren<br />
zu können. Das heißt nicht, dass wir im<br />
Besitz von Wahrheiten sind, die nicht hinterfragt werden<br />
können und sollen. Wir wollen mit der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
eine Plattform für Diskussionen bieten und sind mit<br />
Freude bereit, auf (sachliche) Kritik unserer Artikel<br />
ebenso sachliche Antworten zu geben. Daher werden<br />
wir Leser_innenbriefen einen großen Stellenwert einräumen<br />
und hoffen, viele spannende Anregungen zu<br />
erhalten. Auch innerhalb unserer Fraktionen gibt es<br />
verschiedene politische Ansichten. Die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> hat<br />
somit auch das Ziel, die interne politische Debatte zu<br />
fördern und nach außen zu tragen.<br />
Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> ist offen<br />
Es wird zu jeder Ausgabe offene Redaktionssitzungen<br />
geben, wo jede_r die Möglichkeit erhält, Artikel für<br />
die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> zu schreiben. Ob du über Missstände auf<br />
der <strong>Uni</strong> aufklären oder eine Rezension zu einem Kulturevent<br />
schreiben möchtest - alles ist möglich. Auch<br />
politische Artikel nehmen wir gerne in die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
auf. Diese müssen jedoch dem weit gefassten Grundkonsens<br />
einer linken <strong>ÖH</strong> entsprechen. Die Redaktionssitzungen<br />
werden rechtzeitig auf der Webseite der<br />
<strong>ÖH</strong> veröffentlicht oder können per E-Mail an presse@<br />
oeh-salzburg.at erfragt werden.<br />
Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> bietet Service<br />
Wir wissen um die Verantwortung der <strong>ÖH</strong>, die Student_innen<br />
bei ihrem Studium zu unterstützen. Neben<br />
dem politischen Schwerpunkt wird sich die <strong>Uni</strong><strong>Press</strong><br />
um einen qualitativ hochwertigen Service bemühen.<br />
Die neue <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> bietet Kultur<br />
Nicht, dass politische Arbeit und politische Auseinandersetzung<br />
nicht auch Spaß machen würde. Die<br />
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> bietet darüber hinaus Informationen und<br />
Artikel über attraktive Kulturevents, einen spannenden<br />
Veranstaltungskalender und Ticketverlosungen.
6 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Bildungspolitisches Referat<br />
Das Bildungspolitische Referat<br />
der <strong>ÖH</strong> beschäftigt sich mit aktuellen<br />
politischen Problemen<br />
rund um die <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>.<br />
Da Bildungspolitik aber<br />
nicht nur auf der <strong>Uni</strong>versität<br />
betrieben wird, befassen wir uns<br />
auch mit Themen von österreichweiter<br />
und internationaler<br />
Relevanz.<br />
Das Spektrum reicht von Zugangsbeschränkungen über<br />
Studiengebühren bis hin zum europaweiten Bolognaprozess.<br />
In Zusammenarbeit mit Österreichischen HochschülerInnenschaften<br />
anderer Standorte erarbeiten wir<br />
Konzepte, die Alternativen zur gegenwärtigen Misere an<br />
Österreichs unterfinanzierten <strong>Uni</strong>versitäten und zur Kommerzialisierung<br />
von Bildung aufzeigen.<br />
In den nächsten zwei Jahren steht eine Reihe von<br />
Herausforderungen an: Unter dem Vorwand der<br />
Qualitätssicherung wollen <strong>Uni</strong>versität und Ministerium<br />
flächendeckende Zugangsbeschränkungen für<br />
alle <strong>Uni</strong>versitätsstudien einführen. Diese Zugangsbeschränkungen<br />
sind häufig mit einer Verschärfung der<br />
sozialen Selektion, sowie mit politisch und rechtlich<br />
fragwürdigen Quotenregelungen für In- und Ausländer_innen<br />
verbunden. Die Studiengebühren wurden<br />
bis heute nicht vollständig abgeschafft. Entgegen jeder<br />
bildungspolitischen Vernunft – und oft auch unter<br />
Verletzung österreichischen Rechts – werden weiterhin<br />
viele Studierende von der <strong>Uni</strong>versität zur Kasse gebeten.<br />
Um die Durchsetzung deiner Rechte zu garantieren,<br />
leisten wir gerne persönlich studienrechtliche<br />
Beratung.<br />
Zur Person:<br />
Ich bin 21 Jahre alt und studiere Geschichte und Politikwissenschaft<br />
im neunten Semester. Seit dem letzten<br />
Sommersemester wirke ich als Referent für Bildungspolitik<br />
an der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> und in der <strong>ÖH</strong>-Bundesvertretung.<br />
Neben Studium und <strong>ÖH</strong> interessiere ich<br />
mich für Fernreisen und Literatur, sowie für die Arbeit<br />
im Debattierclub RedeSalz und im Akademischen Forum<br />
für Außenpolitik.<br />
Sprechstunden: Dienstag 13.00-15.00 Uhr, Mittwoch<br />
10.00-12.00 Uhr, sowie nach individueller Vereinbarung<br />
Kontakt:<br />
bildung@oeh-salzburg.at , +43 650 30 78 660<br />
Kay-Michael Dankl (Referent für Bildungspolitik)<br />
Gesellschaftspolitisches Referat<br />
Das Referat für Gesellschaftspolitik<br />
informiert Studierende über<br />
die gesellschaftspolitische Lage<br />
an der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>, in<br />
ganz Österreich und auf internationaler<br />
Ebene. Es setzt sich<br />
kritisch mit diesen Ebenen auseinander,<br />
hinterfragt Missstände<br />
und entwirft eventuelle Besserungspläne.<br />
Ein elementarer Bestandteil der Arbeit des Referats<br />
auf universitärer Ebene ist die Situation von Menschen<br />
mit körperlicher Behinderung. Das Referat versucht<br />
in Zusammenarbeit mit Studierenden und entsprechenden<br />
Institutionen die Lage der Betroffenen bestmöglich<br />
zu verbessern. Weitere Schwerpunkte sind die<br />
Verbesserung der Transparenz der <strong>ÖH</strong> und das Interesse<br />
der Studierenden an der Politik.<br />
Es werden Veranstaltungen und Projekte angeboten<br />
und ausgearbeitet, die sich kontrovers und kritisch<br />
mit diversen Inhalten auseinander setzen. Das Referat<br />
plant dafür mehrere Themenschwerpunkte, die aktuelle<br />
Probleme der Gesellschaft widerspiegeln. Was sind die<br />
globalen negativen Auswirkungen unseres Kaufverhaltens?<br />
Wie können wir diesen entgegenwirken? Noch nie<br />
waren Konsumgüter in einem derartigen Überfluss in<br />
den Märkten zu finden. Die Transformation zu einer<br />
reinen Konsumgesellschaft wurde bereits abgeschlossen.<br />
Die Wirtschaftskrise, die die gesamte Weltbevölkerung<br />
betrifft, ist noch lange nicht am Ende. Mit hoher<br />
Arbeitslosigkeit, einem Rückgang der Wirtschaftsleistung<br />
und anderen Folgen sind wir heutzutage konfrontiert.<br />
Gibt es Antworten und vor allem Lösungsansätze<br />
für diese Probleme?<br />
Diesen und weiteren Themen wird das Gesellschaftspolitische<br />
Referat mittels Veranstaltungen, Vorträgen<br />
und Informationsmaterial auf den Grund gehen. Um<br />
ein basisdemokratisches Element in die Arbeit des<br />
Referats einzubauen, möchte ich euch dazu animieren,<br />
mir eure Projektideen zukommen zu lassen. Ich werde<br />
eure Vorschläge auf der Referats-Homepage veröffentlichen<br />
und jene Ideen mit dem meisten Zuspruch in<br />
meine Arbeit einbringen.<br />
Das Referat wird mindestens einmal pro Monat an den<br />
Fakultäten mittels <strong>ÖH</strong> – Info-Tischen vertreten sein,<br />
um euch die Arbeit der <strong>ÖH</strong> näher zu bringen. Dies ist<br />
ein besonderes Anliegen des Referats, da die geringe<br />
Wahlbeteiligung oftmals an einem Informationsdefizit<br />
über die <strong>ÖH</strong> und deren Gremien zu erklären ist.<br />
Um eine größtmögliche Transparenz der <strong>ÖH</strong> zu gewährleisten,<br />
wird das Referat monatlich einen Tätigkeitsbericht<br />
online stellen, damit ihr wisst, was und wie<br />
viel im Referat gearbeitet wird.<br />
Ich freue mich auf die Herausforderung und auf eure<br />
tatkräftige Unterstützung!<br />
Zur Person:<br />
Ich bin 22 Jahre alt und studiere Politikwissenschaft im<br />
fünften Semester an der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>. Meine<br />
ersten <strong>ÖH</strong> – Erfahrungen konnte ich als Sachbearbeiter<br />
im Gesellschaftspolitischen Referat von November<br />
2008 bis Juni 2009 sammeln. Neben dem Studium und<br />
der Tätigkeit für die <strong>ÖH</strong> kann ich mich für politische<br />
Lektüre und Bogenschießen begeistern.<br />
Sprechstunden:<br />
Montag: 14-16 Uhr, Dienstag: 10-12 Uhr<br />
Kontakt: gesellschaft@oeh-salzburg.at<br />
Stefan Unertl (Referent für Gesellschaftspolitik)
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Internationales Referat<br />
Das Hauptanliegen des Internationalen<br />
Referates liegt in der<br />
Verbesserung der Integration<br />
ausländischer Studierender an<br />
der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>. Das Internationale<br />
Referat unterstützt<br />
Projekte international ausgerichteter,<br />
studentischer Organisationen<br />
(z.B.: ESN, SATOB,<br />
etc.), vernetzt diese und arbeitet<br />
eng mit ihnen zusammen.<br />
Über die verstärkte Kooperation bestehender Organisationen<br />
und Aktivitäten hinaus, bieten wir eine Plattform<br />
für Student_innen sämtlicher Staatsangehörigkeiten. So<br />
besteht die Möglichkeit, kulturelle Besonderheiten und<br />
Lebensweisen der verschiedenen Nationen durch Themenabende<br />
und andere Projekte vorzustellen.<br />
Ziel der Arbeit des Internationalen Referates ist die<br />
Stärkung des interkulturellen Bewusstseins und die<br />
Förderung des interkulturellen und internationalen<br />
Dialogs an unserer <strong>Uni</strong>versität.<br />
von veecee<br />
Als soziale Institution ist auch<br />
die <strong>Uni</strong>versität Spiegelbild unserer<br />
Gesellschaft – gerade in<br />
frauenpolitischer Hinsicht. So<br />
sind auch an der <strong>Uni</strong> sexistische<br />
Äußerungen in Lehrveranstaltungen<br />
– als Witze getarnt – auf<br />
der Tagesordnung.<br />
Auch andere Formen von Alltagssexismus sind allgegenwärtig,<br />
wie beispielsweise die häufige Darstellung pornografischer<br />
und frauenerniedrigender Inhalte auf Studifest-<br />
Einladungen, FreeCards oder anderem Werbematerial für<br />
Studierende.<br />
Den Gipfel des Eisbergs deckte die Zeitschrift Profil<br />
in ihrer Ausgabe vom 5. Oktober 2009 auf. Gerade<br />
an der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> kommt es demnach immer<br />
häufiger zu sexueller Belästigung und Nötigung<br />
von Studentinnen durch Lehrveranstaltungsleiter, die<br />
mit schlechten Noten oder Entzug des Studienplatzes<br />
drohen. Eine schier unerträgliche Situation für die betroffenen<br />
Studentinnen und ein untragbarer Zustand.<br />
Die Benachteiligung von Frauen an der <strong>Uni</strong>versität<br />
zeigt sich aber auch auf sozialer Ebene deutlich. So ist<br />
die Anzahl der Professorinnen immer noch gering und<br />
auch alle anderen höheren Positionen der <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong><br />
sind nur spärlich mit Frauen besetzt. Der Rektor_innenposten<br />
ist wie auch an allen anderen <strong>Uni</strong>versitäten<br />
Österreichs mit einem Mann besetzt. Österreichweit<br />
<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 7<br />
Zu unserem Aufgabenbereich gehören<br />
unter anderem:<br />
- Beratung und Betreuung von<br />
Austauschstudierenden (‚incomings‘)<br />
- Beratung der Studierenden, die im<br />
Ausland studieren möchten (‚outgoings‘)<br />
- Beratung über Austauschprogramme wie z.B.<br />
Erasmus, ISEP etc.<br />
- Beratung VOR und NACH Studienantritt. (First<br />
steps uvm.)<br />
- ...<br />
Diese Aufzählung ist keineswegs erschöpfend<br />
und wir freuen uns, euch auch in anderen Bereichen<br />
bezüglich internationaler Angelegenheiten<br />
im universitären Leben behilflich zu sein.<br />
Zur Person:<br />
Ich studiere seit zehn Semestern an der rechtswissenschaftlichen<br />
Fakultät <strong>Salzburg</strong>. Derzeit schreibe ich an<br />
meiner Diplomarbeit und hoffe am Ende dieses Semesters<br />
mein Diplomstudium abschließen zu können.<br />
Sprechstunden: nach Vereinbarung<br />
Kontakt: internationales@oeh-salzburg.at<br />
Tarik Mete<br />
(Internationaler Referent)<br />
Feministische Politik auf der <strong>ÖH</strong><br />
hat es bis heute nur eine Frau zur Rektorin geschafft,<br />
weibliche Bewerbungen werden gerade hier besonders<br />
gern mit nichtssagenden Argumenten abgeschmettert.<br />
Das sogenannte Phänomen der „gläsernen Decke“ besteht<br />
also auch auf der <strong>Uni</strong> in gleicher Weise wie in<br />
allen anderen gesellschaftlichen Bereichen.<br />
Zur öffentlichen und uniinternen Problematisierung<br />
dieser Missstände sowie als Anlaufstelle für betroffene<br />
Studentinnen wurde von der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> ein eigenes<br />
Frauenreferat eingerichtet. Aufgabe der gewählten<br />
Frauenreferentin ist insbesondere die Beratung von<br />
Studierenden in frauenpolitischen Fragen sowie ihr<br />
Engagement gegen Sexismus an der <strong>Uni</strong> im Sinne betroffener<br />
Studentinnen.<br />
Weiters werden im Rahmen des Frauenreferates immer<br />
wieder Projekte durchgeführt und Broschüren erstellt,<br />
die sich mit konkreten feministischen bzw. frauenpolitischen<br />
Fragen auseinandersetzen. Auf diese Weise soll<br />
auf die unterschiedlichen Probleme und Missstände an<br />
der <strong>Uni</strong>versität hingewiesen werden und Studierende<br />
sowie Lehrende diesbezüglich sensibilisiert werden.<br />
Die Wahl der nächsten Frauenreferentin der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />
hat am 09. November 2009 statt gefunden. Im<br />
Gegensatz zu den anderen <strong>ÖH</strong>-Referaten stellen sich<br />
die Bewerberinnen allerdings keinem Hearing der in<br />
der <strong>Uni</strong>versitätsvertretung vertretenen Fraktionen,<br />
sondern der sogenannten „Frauenvollversammlung“.<br />
Diese Frauenvollversammlung, zu der alle Studentinnen<br />
der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> eingeladen sind,<br />
schlägt anschließend vor, welche der Bewerberinnen<br />
Bildquelle: <strong>ÖH</strong>-Wien<br />
Am 9. November (nach dem Redaktionsschluss<br />
dieser <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong>) hat die Frauenvollversammlung<br />
die künftige Frauenreferentin<br />
gewählt.<br />
zur Referentin gewählt werden soll. Diese Sonderstellung<br />
ergibt sich einerseits aus dem Aufgabenbereich<br />
des Frauenreferates, da Frauenfragen und feministische<br />
Politik als Querschnittsmaterie in allen anderen<br />
gesellschaftlichen Bereichen berücksichtigt werden<br />
müssen. Gleichzeitig besteht aber auch der Wille der<br />
gesamten <strong>ÖH</strong> für dieses Referat eine unabhängige und<br />
autonom agierende Feministin zu finden, die sich allen<br />
Frauen und Studentinnen der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong><br />
verantwortlich fühlt.<br />
Wir wünschen der neuen Frauenreferentin hiermit<br />
alles Gute und viel Erfolg bei ihrer neuen Tätigkeit.<br />
Auch heue noch braucht es ein großes Maß an feministischer<br />
Politik in der <strong>ÖH</strong>!
8 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Kulturreferat<br />
Auch kleine Steine können einen<br />
Mächtigen zum Wanken bringen...<br />
Viele mögen den Eindruck haben,<br />
in <strong>Salzburg</strong> sei es überflüssig<br />
über Kultur zu diskutieren.<br />
Man bekommt im Ausland auf<br />
die Frage, was man von <strong>Salzburg</strong><br />
so an Kulturellem kenne,<br />
einen interessiert gemimten<br />
Blick und die Rückmeldung, es<br />
gäbe doch die Festspiele und natürlich<br />
Sound of Music. Kann<br />
das wirklich alles sein, was <strong>Salzburg</strong><br />
zu bieten hat?<br />
Dieser Artikel soll keine Kulturkritik an <strong>Salzburg</strong> sein,<br />
sondern das Kultur-Referat der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>, das auch<br />
eine gesellschaftskritische Komponente beinhaltet,<br />
vorstellen. Im Folgenden soll sowohl Gesellschaftskritik<br />
am Mainstream und am Materialismus geübt, als<br />
auch auf die hierzulande noch latente Xenophobie aufmerksam<br />
gemacht werden.<br />
Viele fragen sich, warum es keine lebendige Studierendenszene<br />
in <strong>Salzburg</strong> gibt. Ein großes Anliegen vieler<br />
Studenten_innen sind faire Preise für den öffentlichen<br />
Verkehr und günstigere Wohnungen zum Leben. Vereinfacht<br />
gesagt: Freiräume um sich herum, in denen<br />
man auch interagieren darf und auf Wunsch darin<br />
Lärm, Improvisation, Feste, Musik, Diskussionen und<br />
vieles mehr veranstalten kann. Eine Bereicherung wäre<br />
schon den Kulturinteressierten eine Plattform anzubieten,<br />
über die sie sich austauschen können.<br />
Es wird Zeit in <strong>Salzburg</strong> etwas Neues zu schaffen und<br />
Sozialreferat<br />
Die Hauptaufgabe des Sozialreferats<br />
liegt darin, sozial<br />
schwachen Student_innen aktiv<br />
und unbürokratisch zu helfen<br />
und sich für ihre Rechte einzusetzen.<br />
Die Student_innen werden<br />
auch gegenüber der Stadt-<br />
und Landesregierung vertreten.<br />
Besonders am Herzen liegen<br />
mir hierbei die ausländischen<br />
Studierenden aus sogenannten<br />
„Drittstaaten“. Ihnen werden<br />
die größten Steine in den Weg<br />
gelegt. Mein Ziel ist, in den nächsten<br />
zwei Jahren einige dieser<br />
Steine weg zu räumen.<br />
Farbe in die Kultur- und Student_innenlandschaft<br />
zu bringen. Altbewährte Methoden sollen ersetzt<br />
und gemäß dem Lied: „Mach kaputt was euch kaputt<br />
macht!“(Rio Reiser und Ton Steine Scherben) gekontert<br />
werden. Deshalb wünsche ich mir, dass wir uns alle<br />
reger an universitären wie auch kulturellen Veranstaltungen<br />
beteiligen. Die <strong>ÖH</strong> muss wieder mehr Nähe zu<br />
den Student_innen aufbauen. Durch ein universitäres<br />
Rahmenprogramm vom Alltag bis zum Aktionismus<br />
sollte das kritische Pontential in den Köpfen der Student_innen<br />
wieder geweckt werden, sich gegen den<br />
Kommerz aufzulehnen. Dieses Ziel ist mit einfachen<br />
Mitteln, wie der Bereitstellung von FreiRäumen an<br />
den Fakultäten oder mit authentischen Musikveranstaltungen<br />
wie Bonobo, Lhasa de Sala uvm., erreichbar.<br />
Unleistbar und völliger Irrsinn werden sich einige von<br />
euch denken. Warum sollten solche Künstler_innen<br />
überhaupt nach <strong>Salzburg</strong> kommen, vor allem für eine<br />
<strong>ÖH</strong>-Veranstaltung? Meiner Meinung nach muss man<br />
sich aber hohe Ziele stecken und mit anderen Institutionen<br />
Kooperationen eingehen. Vielmehr ist dies<br />
ein interaktives Vorhaben, die bereits existenten Netzwerke<br />
mit der <strong>ÖH</strong> enger zu verknüpfen.<br />
Damit meine ich, dass wir etwas bewegen können,<br />
wenn wir uns mit der Thematik aktiv beschäftigen.<br />
Verschiedene Kulturinitiativen und FreiRäume, wie<br />
bspw. Cougar:T, Denkmal, Mark, K., Afrika Solidarität<br />
uvm., können mit Mitteln der <strong>ÖH</strong> unterstützt und<br />
weitere Netzwerke nach dem Motto „Kleinvieh macht<br />
auch Mist“ gesponnen werden.<br />
Kreativer und politischer Aktionismus muss wieder<br />
mit Partizipation belohnt, anstatt mit Gleichgültigkeit<br />
gestraft werden. Kultur muss wieder an Bedetung im<br />
studentischen Alltag gewinnen und mit allen Sinnen<br />
erlebet werden können. Darüber hinaus muss sie vor<br />
allem den kritischen Geist wecken, den Intellekt for-<br />
Zur Person:<br />
Ich bin 24 Jahre alt und studiere mit großer Begeisterung<br />
Geschichte an der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong>. Meine<br />
zweite große Leidenschaft ist der Fußball. Seit knapp<br />
drei Jahren bin ich in der Student_innen-Politik der<br />
<strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> aktiv. Für meine Fraktion (VS-<br />
STÖ) war ich Mitglied des Fakultätsrates Theologie<br />
sowie KWG und von September 2007 bis November<br />
2008 Sachbearbeiter im Sozialreferat.<br />
Sprechstunden:<br />
Montag: 12.00 - 14.00, Mittwoch: 16.00 - 18.30<br />
Kontakt<br />
sozial@oeh-salzburg.at<br />
Mario Scheiber (Sozialreferent)<br />
dern und die Student_innen dazu bringen, sich eine eigene<br />
Meinung zu bilden, damit man wieder Bewusstsein<br />
und Sinn für eine kulturelle Vielfalt entwickeln kann.<br />
Sprechstunden:<br />
kultur@oeh-salzburg.at<br />
Kontakt:<br />
Mittwoch 11-14<br />
Fang Liang He (Kulturreferent)<br />
ANZEIGE
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Öffentlichkeitsreferat<br />
Liebe Studierende!<br />
Sei es das Planen von Kampagnen, das Verfassen von<br />
<strong>Press</strong>eaussendungen, die Organisation von <strong>ÖH</strong>-<strong>Press</strong>ekonferenzen<br />
oder auch der laufende Dialog mit Journalistinnen<br />
und Journalisten.<br />
Immer wenn es darum geht, die Anliegen der Studierenden<br />
in die Öffentlichkeit zu tragen wird das Referat für<br />
Öffentlichkeitsarbeit aktiv. „Politik, die wirkt. Service,<br />
das hilft“ – so lautet das Motto der <strong>ÖH</strong>. Gerade für<br />
das Referat für Öffentlichkeitsarbeit („ÖffRef“) trifft<br />
der zweite Teil dieses Mottos besonders zu. Als ÖffRef<br />
habe ich es mir daher zur Aufgabe gemacht, den Studierenden<br />
ein abgerundetes und gutes Serviceangebot<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Ein gutes Beispiel für solch eine Servicefunktion bilden<br />
etwa die Online-Börsen der <strong>ÖH</strong>. Hier finden die<br />
Studierenden aktuelle Angebote zu den Themenbereichen<br />
(Teilzeit-) Jobs, Wohnen, Heimplätze, Babysitten,<br />
Nachhilfe, etc.Gerade diese Börsen leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zur Problemlösung der Studieren-<br />
Organisationseferat<br />
Einen großen Teil der Aufgaben des Organisationsreferats<br />
umfasst die interne Organisation der <strong>ÖH</strong>, sprich<br />
Bestellung von EDV-Geräten, Büroartikeln- und Ausstattung,<br />
sowie das Organisieren und Bewerben von <strong>ÖH</strong>-<br />
Veranstaltungen.<br />
Der spannendere Teil ist der laufende Austausch mit den<br />
Studien- und Fakultätsvertretungen. Außerdem werden<br />
gemeinsame Projekte mit dem Bildungspolitischen Referat<br />
zur Koordinierung und Kommunikation zwischen den<br />
<strong>ÖH</strong>-Ebenen initiiert. In den wöchentlichen Interreferatstreffen<br />
wird zudem referatsübergreifend an gemeinsamen<br />
Projekten für alle Studierenden mitgearbeitet.<br />
Zur Person:<br />
Ich bin 22, komme aus Wels (OÖ) und studiere im<br />
fünften Semester Politikwissenschaften. Daneben bin<br />
Wirtschaftsreferat<br />
Das Wirtschaftsreferat ist das finanzielle Nervenzentrum<br />
der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>. Unser Aufgabenbereich<br />
beginnt bei der Erstellung des Budgets und endet mit<br />
der Erstellung des Jahresabschlusses. Dazwischen<br />
liegen zahlreiche Refundierungsanträge, Zahlungen,<br />
Rechtsgeschäfte, Vertragsabschlüsse, Förderungen,<br />
Subventionsansuchen, Kooperationsvereinbarungen<br />
und vieles mehr.<br />
Alle Geldflüsse und jeder Vertragsabschluss der <strong>ÖH</strong><br />
<strong>Salzburg</strong> laufen über das Wirtschaftsreferat. Als Kontrollinstanz<br />
sorgen wir außerdem dafür, dass die finanziellen<br />
Mittel der <strong>ÖH</strong> – also dein <strong>ÖH</strong>-Beitrag – im<br />
Sinne der Student_innen verwendet und eingesetzt<br />
werden.<br />
Weiters sind wir bemüht durch Sponsor_innengelder,<br />
Subventionen von öffentlichen Stellen und andere<br />
Drittmittel die Möglichkeiten auszuweiten, Student_<br />
innen in allen Belangen zu unterstützen. Mit diesen<br />
<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 9<br />
den. Aufgrund der positiven Erfahrungen, die wir mit<br />
unseren Online-Börsen in der Vergangenheit gemacht<br />
haben, ist es mir ein großes Anliegen diese Servicefunktion<br />
auch in Zukunft weiter zu verbessern und<br />
auszubauen. Ich freue mich auf eine interessante und<br />
spannende Exekutivarbeit im Interesse der Studierenden<br />
und wünsche euch ein angenehmes Semester sowie<br />
viel Erfolg in eurem Studium!<br />
Zur Person:<br />
Ich bin 23 Jahre alt und befinde mich momentan im<br />
5.Semester des Bachelorstudiums Politikwissenschaft.<br />
Seit Anfang September bin ich als Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />
an der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> tätig.<br />
Sprechstunden:<br />
Dienstag 16-18 uhr und Donnerstag 14-16h<br />
Kontakt: oeffentlichkeit@oeh-salzburg.at<br />
Daniel Schlieber (Referent für Öffentlichkeitsarbeit)<br />
ich stellvertretender Leiter des Debattierclubs RedeSalz,<br />
sowie Vorstandsmitglied des Akademischen<br />
Forums für Außenpolitik (AFA) <strong>Salzburg</strong>. Meine Interessen<br />
und Hobbies abseits der Beschäftigung mit<br />
Politik sind Reisen, Zeitungen & Magazine, Photographie<br />
& zeitgenössische Kunst und gerne auch mal eine<br />
rauschende Party. Seit Juli bin ich schon als Mitglied<br />
der StV-Politik für die <strong>ÖH</strong> tätig und freue mich jetzt<br />
auf die neuen Herausforderungen im OrgRef und eine<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem neuen <strong>ÖH</strong>-<br />
Team.<br />
Sprechstunden: Dienstag: 10.00-13.00<br />
Kontakt: organisation@oeh-salzburg.at,<br />
+43 650 4404111<br />
Simon Hofbauer (Organisationsreferent)<br />
Geldern können wir die Budgetposten für die Mensasubvention,<br />
die Sozialstipendien, den Fahrtkostenzuschuss<br />
und die Förderung von diversen studentischen<br />
Initiativen oder Kulturveranstaltungen erhöhen.<br />
Im Wirtschaftsreferat sind momentan die beiden ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter Jochen Nestler und Tobias<br />
Aigner tätig, welche von unserer Buchhalterin Margit<br />
Lackinger - einer langjährigen Mitarbeiterin - unterstützt<br />
werden.<br />
Sprechstunden:<br />
Montag: 10 - 12 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Kontakt: wiref@oeh-salzburg.at<br />
Jochen Nestler (Wirtschaftsreferent)
10 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Die <strong>Uni</strong>brennt!<br />
von Jannis Menn<br />
Was noch vor einem halben<br />
Jahr kaum jemand für möglich<br />
gehalten hätte, ist Wirklichkeit<br />
geworden: Zunächst in Wien,<br />
später in Graz, Linz, Innsbruck,<br />
Klagenfurt und auch in <strong>Salzburg</strong><br />
wurden Hörsäle der <strong>Uni</strong>versitäten<br />
von protestierenden<br />
Student_innen besetzt. Zentrale<br />
Forderung ist die Verbesserung<br />
der Studienbedingungen.<br />
Eine Chronologie der Revolte<br />
Die Welle der Besetzungen begann am 21. Oktober<br />
an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Die<br />
Student_innen kritisierten in erster Linie die Umstellung<br />
auf das Bachelor/Master-System, die gegen den<br />
Willen der Lehrenden und Studierenden durchgesetzt<br />
werden sollte. Auf ihrer Webseite www.malen-nachzahlen.at<br />
veröffentlichen die Student_innen eine Petition,<br />
die sich gegen die Privatisierung, Elitisierung und<br />
Ökonomisierung von Lehre und Forschung richtet.<br />
Einen Tag später schwappt der Protest auf die <strong>Uni</strong><br />
Wien über. Etwa 400 Student_innen treffen sich zu<br />
einer Demonstration, in deren Anschluss das Audimax<br />
besetzt wird. Später kommt es zu Auseinandersetzungen<br />
mit einem privaten Sicherheitsdienst an der<br />
<strong>Uni</strong>versität, diesem gelingt es jedoch nicht, die Hörsäle<br />
für die Besetzer_innen zu schließen. Am Abend<br />
kündigt die TU Wien an, am nächsten Tag mit einem<br />
Streik zu beginnen.<br />
Am 23. Oktober werden Hörsäle an der <strong>Uni</strong> Graz besetzt,<br />
am 27. Oktober folgen Besetzungen in Linz. Am<br />
29. Oktober findet in <strong>Salzburg</strong> eine Demonstration mit<br />
über 500 Teilnehmer_innen statt, an deren Anschluss<br />
ein Hörsaal an der gesellschaftswissenschaftlichen Fa-<br />
kultät besetzt wird. Am gleichen Tag werden auch in<br />
Klagenfurt Hörsäle besetzt. Einen Tag später stürmen<br />
900 Student_innen das Audimax in Innsbruck. Im<br />
Wiener Audimax hat sich der Protest derweil gut organisiert,<br />
es wird ein reichhaltiges Programm mit Vorträgen<br />
und Workshops angeboten.<br />
Die Forderungen der Besetzer_innen<br />
Die Forderungen sind vielfältig und je nach <strong>Uni</strong>versität<br />
leicht unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen die Kri-<br />
tik an den schlechten Studienbedingungen sowie der<br />
Unterfinanzierung der <strong>Uni</strong>versitäten. Die Forderungen<br />
werden laufend aktualisiert und präzisiert.<br />
Einige Forderungen der <strong>Uni</strong> Wien<br />
sind zum Beispiel:<br />
>> Schluss mit Unterfinanzierung, Wettbewerbslogik<br />
und Elitenbildung im Bildungsbereich, d.h. keine Privatisierung<br />
und kein Ausverkauf öffentlicher Einrichtungen<br />
und Güter.<br />
>>Die Qualität von Bildung und Lehre soll nicht durch<br />
Zugangsbeschränkungen, sondern durch ausreichende<br />
Finanzierung im Bildungssektor gewährleistet werden.<br />
Abschaffung des Selektionsinstruments der Studie-<br />
neingangsphasen (STEPs) inklusive ihrer Knock-Out-<br />
Prüfungen.<br />
>> Wir fordern eine demokratische, selbstverwaltete<br />
Organisation der <strong>Uni</strong>versitäten.<br />
>> Wir fordern antidiskriminatorische Betriebsvereinbarungen<br />
und Anti-Diskriminierung als Grundkonsens<br />
in allen Bildungseinrichtungen.<br />
>> Wir fordern die Erhaltung, die Förderung und den<br />
Ausbau kritischer und emanzipatorischer Forschung<br />
und Lehre.<br />
>> Wir fordern einen Stopp der Ausbeutung in allen Lebensbereichen!<br />
Den Forderungen ist die Heterogenität der Bewegung<br />
anzumerken: So finden sich sehr konkrete realpolitische<br />
Forderungen ebenso wie Visionen für eine bessere Gesellschaft.<br />
Protest 2.0?<br />
Bildquellen: flickr.com/photos/unibrennt Lizenz: Creative Commons by-nc-sa<br />
Wo alles begann: Die Akademie der bildenden Künste Wien<br />
Ein interessantes Merkmal des Protestes ist, dass dieser<br />
sich weitgehend von unten entwickelte, also nicht von den<br />
Institutionen wie z.B. der Österreichischen HochschülerInnenschaft<br />
(<strong>ÖH</strong>) eingeleitet wurde. Für die Dynamik<br />
der Proteste spielte das Web 2.0 eine wichtige Rolle: Auf<br />
Der besetzte Hörsaal 381 in <strong>Salzburg</strong>: Kurz nach der Besetzung bilden sich Arbeitsgruppen zu Themen wie z.B. „Forderungen“, „<strong>Press</strong>e“ oder „Bildung im Kapitalismus“<br />
Twitter rangierte der Suchbegriff #unibrennt im deutschsprachigen<br />
Raum zu Beginn der Besetzungen an der Spitze,<br />
die Facebookseite der Audimaxbesetzung zählte am 1.<br />
November knapp 24000 Fans, täglich kommen Hunderte<br />
dazu. Auf der Webseite www.unsereuni.at führten die Besetzer_innen<br />
aus ganz Österreich Informationen zusammen,<br />
zudem wurden Livestreams der Plena im Internet<br />
übertragen – was unter den Besetzer_innen zu kontroversen<br />
Diskussionen um Datenschutz und polizeiliche Überwachung<br />
geführt hat
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Der <strong>Salzburg</strong>er Demonstrationszug kurz vor der Staatsbrücke<br />
Verhandlungen mit einer „Lame Duck“<br />
Die Verhandlungen zwischen den Besetzer_innen und<br />
der Politik gestalten sich schwierig. Die <strong>ÖH</strong> als offizielle<br />
Studierendenvertretung sieht sich nicht legitimiert,<br />
für die Besetzer_innen zu sprechen und will den Protest<br />
nicht vereinnahmen. Der Wissenschaftsminister<br />
Johannes „Gio“ Hahn wiederum weigert sich, mit den<br />
Besetzer_innen direkt zu verhandeln. Hinzu kommt,<br />
dass Hahn sich aus der Innenpolitik zurückzieht und<br />
voraussichtlich als EU-Kommissar nach Brüssel wechseln<br />
wird. Die <strong>ÖH</strong> bezeichnete Hahn daher als Lame<br />
Duck, von der keine Lösungen mehr zu erwarten seien.<br />
Die von Hahn in Aussicht gestellten zusätzlichen 34<br />
Millionen Euro für die <strong>Uni</strong>versitäten passen in dieses<br />
Bild: Diese bedeuten keine Erhöhung des Hochschulbudgets,<br />
sondern sind lediglich eine Auflösung von<br />
Rückstellungen, also Geld, das sowieso für die <strong>Uni</strong>versitäten<br />
vorgesehen war.<br />
Was tun, wie weiter?<br />
Trotz der unerwarteten Kraft der Proteste sind deren<br />
Resultate bisher bescheiden. Die Regierung scheint<br />
sich für eine Strategie des Aussitzens entschieden zu<br />
haben. Da die Student_innen nicht unmittelbar am<br />
Produktionsprozess beteiligt sind, also nur begrenzt<br />
Druck ausüben können, ist dies auch relativ problemlos<br />
möglich. Hier könnte eine Verbreiterung des Protests<br />
Wirkung zeigen: Einige Gewerkschaften haben sich<br />
bereits mit den Student_innen solidarisiert. Insgesamt<br />
reagieren die Arbeiter_innen jedoch eher verhalten, was<br />
<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 11<br />
auch auf die Begrenztheit der Forderungen auf die <strong>Uni</strong>versität<br />
zu tun haben könnte: Die meisten Menschen<br />
in Österreich können schließlich aufgrund fehlender<br />
Matura sowieso nicht studieren, da machen Zugangsbeschränkungen<br />
auf der <strong>Uni</strong> keinen Unterschied. Zudem<br />
ist auch nur eine Minderheit der Student_innen<br />
am Protest beteiligt. Die Gründe hierfür zu ermitteln,<br />
ist eine Notwendigkeit für den Erfolg des Protestes.<br />
Auch für das geringe Interesse vieler Student_innen<br />
könnte der Zusammenhang zwischen <strong>Uni</strong> und Gesellschaft<br />
eine Erklärung sein: Weniger Leistungsdruck<br />
auf der <strong>Uni</strong> löst nicht das Problem, sich später auf dem<br />
leistungsorientierten Arbeitsmarkt verkaufen zu müs-<br />
Auch die kulinarische Verpflegung will organisiert sein:<br />
Im Bild die „Volxküche“ in Linz<br />
Auch vom Ausland gibt es Unterstützung: Hier eine Solidaritätsaktion von Berliner Student_innen<br />
sen. Hinzu kommt, dass viele Menschen die emanzipatorischen<br />
Absichten der Protestierenden nicht teilen<br />
und Studiengebühren, Zugangsbeschränkungen oder<br />
Knock-Out-Studieneingangsphasen genauso gut finden<br />
wie die Konkurrenzgesellschaft insgesamt. Eine bessere<br />
Finanzierung der <strong>Uni</strong>versitäten hingegen ist z.B. eine<br />
Forderung, die auch von konservativen Student_innen<br />
geteilt werden kann. Was den Besetzer_innen ebenfalls<br />
helfen würde, wäre eine Ausweitung der Proteste auf andere<br />
<strong>Uni</strong>versitäten in Europa. Daran wird mittlerweile<br />
intensiv gearbeitet, in einigen Ländern haben bereits Solidaritätsaktionen<br />
stattgefunden. Wenn diese <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
erscheint, werden wir schon mehr darüber wissen.
12 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Das neue <strong>Uni</strong>versitätsgesetz: Was sich an der <strong>Uni</strong> ändert!<br />
von Stefanie Breinlinger<br />
Die Novellierung des <strong>Uni</strong>versitätsgesetzes<br />
2002 (UG 2002),<br />
das die „<strong>Uni</strong>versitätsautonomie“<br />
eingeführt hatte, nahm einen<br />
neuen Anlauf, nachdem es<br />
durch die Neuwahlen im letzten<br />
Jahr aufgeschoben worden war.<br />
Wissenschaftsminister Hahn<br />
rühmt sich mit einer angeblichen<br />
„Weiterentwicklung der Autonomie“<br />
und der flächendeckenden<br />
Einführung des Bachelorstudiums.<br />
Praktisch bedeutet das neue <strong>Uni</strong>gesetz vor allem neue<br />
Schikanen für Österreichs Studierende und übertrifft<br />
so den ersten Entwurf an bildungspolitischem Elitismus<br />
noch – im Namen von mehr Internationalität und<br />
Wettbewerbsfähigkeit. Das neue am 9. Juli beschlossene<br />
„<strong>Uni</strong>versitätsrechts-Änderungsgesetz 2009“ trat<br />
bereits am 1. Oktober in Kraft.<br />
Zwischen Transparenz und Selektion<br />
Die UG-Novelle sieht die Einführung einer verpflichtenden<br />
Studieneingangsphase von mindestens<br />
einem halben bis höchstens zwei Semestern vor, die<br />
als Orientierungsphase notwendige Kenntnisse und<br />
Anforderungen des jeweiligen Studiums transparent<br />
machen soll. In der Praxis wird diese als eine Reihe von<br />
Prüfungen zu absolvieren sein. Nur wer diese positiv<br />
durchläuft, soll weiter studieren dürfen.<br />
Hier liegt natürlich die Gefahr der Selektion auf der<br />
Hand: Denn die Studieneingangsphase kann von<br />
den <strong>Uni</strong>s als Auswahlverfahren missbraucht werden,<br />
sodass sie als heimliche Zugangsbeschränkung flächendeckend<br />
wirksam wird. Für die weiterführenden<br />
Master- und PhD-Studien steht es den <strong>Uni</strong>s zudem<br />
frei, „qualitative Zugangsbedingungen“ festzulegen.<br />
Der großzügige Ermessensspielraum kann die <strong>Uni</strong>versitäten<br />
leicht dazu verleiten, ihre Platzprobleme<br />
mit diesem Instrument aus der Welt zu schaffen. So<br />
ist zum Beispiel die „Orientierungsphase“ für Studienanfänger_innen<br />
der Kommunikationswissenschaft in<br />
<strong>Salzburg</strong> bereits Realität.<br />
Mit dem reformierten UG wird auch die Praxis des<br />
Ausschlusses von Studierenden aus Entwicklungsländern<br />
verfolgt. Das Ministerium legte mit Maßgabe des<br />
UN-Index UN – OHRLLS eine Reihe von Staaten<br />
fest, deren Angehörige vom Studienbeitrag befreit<br />
sind. Man nahm aber in diese Liste einige Staaten auf,<br />
deren Migrationsbewegungen Österreich kaum betreffen,<br />
wie Tuvalu, Kiribati und die Komoren, während<br />
hingegen Kolleg_innen aus großen Ländern wie Ghana,<br />
Kamerun, Nigeria oder Indien kurioserweise trotzdem<br />
Beiträge zahlen müssen.<br />
Hätte das Ministerium aber den Human Development<br />
Index (HDI) herangezogen, der andere Kriterien verwendet,<br />
so wären diese Staaten in die Ausnahmeregelung<br />
einzubeziehen gewesen.<br />
Fortschreitende Entmachtung<br />
des Senats<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Novellierung liegt in der<br />
Reform der universitären Entscheidungsstrukturen,<br />
die vor allem Auswirkungen auf den Senat hat. Der<br />
Senat ist das Vertretungsorgan für Studierende, Professor_innen<br />
und <strong>Uni</strong>-Personal. Die Professor_innen<br />
stellen in Zukunft nicht mehr die Mehrheit, sondern<br />
die Hälfte seiner Mitglieder. Die Vertreter_innen des<br />
akademischen Mittelbaus (v.a. die wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter_innen und Assistent_innen) werden dagegen<br />
gestärkt und verfügen nun über gleich viele Mitglieder<br />
wie die Studierenden.<br />
Allerdings legt das neue Gesetz eine Machtverschiebung<br />
zu <strong>Uni</strong>-Rat und Rektorat fest, denn diese beiden<br />
Gremien sollen Kernkompetenzen des Senats<br />
erhalten. Dabei ist der Senat das einzig gewählte und<br />
somit demokratisch legitimierte Gremium der <strong>Uni</strong>versität.<br />
Der <strong>Uni</strong>-Rat hingegen ist hauptsächlich mit<br />
Vertreter_innen aus der Wirtschaft besetzt. Für die<br />
„großen Fragen“ sieht Wissenschaftsminister Hahn<br />
eine Zusammenarbeit zwischen Rektorat und <strong>Uni</strong>-Rat<br />
vor, bei Studienangelegenheiten eine Zusammenarbeit<br />
zwischen Rektorat und Senat. Da Hahn unter „Weiterentwicklung“<br />
vor allem die Stärkung internationaler<br />
Wettbewerbsfähigkeit versteht, will er generell mehr<br />
auf die Zuständigkeiten des <strong>Uni</strong>-Rats setzen. So darf<br />
dieser künftig auch Arbeitsverträge ausfertigen.<br />
Ein schwerwiegendes Beispiel für den Verlust einer<br />
ureigenen Aufgabe des Kollegialorgans Senat, ist die<br />
Rektor_innenwahl: Künftig macht nicht wie bisher<br />
der Senat, sondern der <strong>Uni</strong>-Rat die Ausschreibung des<br />
Rektorpostens. Die Prüfung der Bewerbungen nimmt<br />
eine Art „Findungskommission“ vor, die aus <strong>Uni</strong>-Rats-<br />
und Senats-Vorsitzender/em besteht. Diese legt einen<br />
Dreiervorschlag vor, der vom Senat noch geändert<br />
werden kann. Der <strong>Uni</strong>-Rat wählt weiterhin den Rektor/die<br />
Rektorin. Stimmt allerdings der Senat etwa der<br />
Ausschreibung durch den <strong>Uni</strong>-Rat nicht fristgerecht<br />
zu, geht die Zuständigkeit sogar an das Bundesministerium<br />
über. Das neue Wahlverfahren ist also vor<br />
Abwärts für viele, aufwärts für wenige?<br />
allem ein Versuch, mehr politischen Einfluss auf die<br />
<strong>Uni</strong>versitäten auszuüben.<br />
Außerdem vermischen sich die politischen Funktionen<br />
auf <strong>Uni</strong>-Ebene damit noch mehr als bisher. Ist der<br />
<strong>Uni</strong>-Rat eigentlich einem Aufsichtsrat nachempfunden<br />
und sollte vor allem beratend und kontrollierend<br />
tätig sein, so hat dieser schon jetzt bei entscheidenden<br />
Fragen das letzte Wort und somit eine nicht zu vernachlässigende<br />
Entscheidungsmacht. Um die „Internationalität“<br />
zu fördern, forciert der Wissenschaftsminister<br />
auch, dass der <strong>Uni</strong>–Rat noch stärker durch<br />
externe Mitglieder dominiert sein soll. Die Bestellung<br />
der <strong>Uni</strong>-Räte erfolgt aber weiterhin durch die Regierung<br />
und nicht nur durch das Wissenschaftsministerium,<br />
wie der Minister ursprünglich forderte und was<br />
in noch deutlicherem Widerspruch mit der politischen<br />
<strong>Uni</strong>versitätsautonomie stünde.<br />
Prekarisierte Arbeitsbedingungen<br />
für <strong>Uni</strong>-Angehörige<br />
Quelle: privat<br />
Nicht nur für die Studierenden selbst, sondern auch<br />
für das <strong>Uni</strong>personal und insbesondere für den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs bedeutet das neue <strong>Uni</strong>gesetz<br />
einen desaströsen Rückschritt. So fördern die neuen<br />
Regelungen prekäre Arbeitsbedingungen: Kettenarbeitsverträge<br />
ermöglichen es, befristete Arbeitsverträge<br />
von bis zu zehn Jahren (bisher maximal sechs Jahre)<br />
aneinanderzureihen - bei Teilzeit sogar bis zu zwölf<br />
Jahren. Außerdem sollen Lektor_innen, die nicht mehr<br />
als sechs Semesterstunden lehren, nur mehr als freie<br />
Dienstnehmer_innen beschäftigt sein.<br />
Die UG-Novelle legt auch eine Frauenquote von 40%<br />
in allen universitären Gremien fest, als eine Maßnahme,<br />
die eigentlich Frauenförderung zum Ziel haben<br />
soll, jedoch an den Realitäten vollends vorbeigeht.<br />
Denn diese Quote muss grundsätzlich in allen Arten<br />
von Gremien, auch etwa in jeder Berufungs- und Habilitationskommission,<br />
aufrecht erhalten werden. So<br />
sind die ohnehin wenigen Frauen im wissenschaftlichen<br />
<strong>Uni</strong>personal umso mehr mit der Gremienarbeit<br />
belastet und haben weniger Zeit für ihre Forschung.
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Ende der Selbstbestimmung<br />
Die UG-Novelle bringt nicht mehr Autonomie, wie<br />
stets vom Wissenschaftsministerium vorgegeben wird,<br />
sondern das genaue Gegenteil. Mehr Selbstbestimmung<br />
würde nämlich eigentlich eine Stärkung des Senats<br />
bedeuten. Wenn die Achse <strong>Uni</strong>-Rat und Rektorat<br />
auf Kosten des Senats gestärkt wird, ist aber eine weitere<br />
Entdemokratisierung und Hierarchisierung der<br />
Machtverteilung unausweichlich.<br />
Es drängt sich ebenfalls auf, dass es dem Ministerium<br />
nicht, wie behauptet, um eine Qualitätsoffensive in der<br />
Lehre oder das Ziel einer möglichst hohen Zahl von<br />
Absolvent_innen, sondern um eine Beschränkung der<br />
Seit einem Jahr nun sind die Studiengebühren<br />
nun abgeschafft.<br />
Für alle? Natürlich nicht. Abgeschafft<br />
sind sie für Österreicher_<br />
innen und EU-Bürger_innen:<br />
Aber auch nur, solange diese in<br />
der Mindeststudiendauer plus<br />
Toleranzsemester fertig studieren.<br />
Von denjenigen Student_innen, die es wagen, sich<br />
mehr Zeit für ihr Studium zu nehmen, sind noch einige<br />
aus sogenannten Erlassgründen von den Studiengebühren<br />
befreit. Dazu zählen z.B. Schwangerschaft,<br />
Krankheitsfall, Behinderungen oder ein Verdienst über<br />
der Geringfügigkeitsgrenze. Soweit folgen die <strong>Uni</strong>versitäten<br />
dem Gesetz. Geht es jedoch um Studierende<br />
die nicht aus EWR-Ländern kommen, verhalten sich<br />
die <strong>Uni</strong>versitäten gesetzeswidrig.<br />
Das Gesetz (§ 91 Abs. 1 <strong>Uni</strong>versitätsgesetz) besagt<br />
nämlich, dass:„(…) Studierende, denen Österreich auf<br />
Grund eines völkerrechtlichen Vertrages (...) dieselben<br />
Rechte für den Berufszugang zu gewähren hat wie<br />
Inländern von den Studiengebühren befreit sind, wenn<br />
sie innerhalb der Mindeststudiendauer plus Toleranzsemester<br />
studieren.”<br />
Die <strong>Uni</strong>versitäten ignorieren jedoch diesen Gesetzespassus.<br />
Das bedeutet also, dass die <strong>Uni</strong>s gesetzeswidrig<br />
Studiengebühren einheben. Die betroffenen Student_<br />
innen dürften also nur einen Zahlschein über 16 Euro<br />
(<strong>ÖH</strong>-Beitrag) erhalten. Ein Zahlschein für die gesamten<br />
Studiengebühren ist auf jeden Fall rechtswidrig.<br />
Die <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> wird gegen dieses diskriminierende<br />
Verhalten der <strong>Uni</strong> vorgehen. Es wurden bereits<br />
Gespräche mit Rektor Schmidinger geführt um eine<br />
Änderung des Verhaltens der <strong>Uni</strong> zu bewirken. Ebenso<br />
setzt sich die <strong>ÖH</strong> dafür ein, dass die <strong>Uni</strong>-Leitung<br />
eventuell betroffene Student_innen nachträglich auf<br />
die Situation aufmerksam macht.<br />
<strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT 13<br />
Studierendenzahlen geht. Hahn interessiert lediglich<br />
Effizienz im Studium und die Beschäftigungsfähigkeit<br />
der Absolvent_innen, er verwechselt offensichtlich Bildung<br />
mit Ausbildung.<br />
Für eine echte Verbesserung der Studienbedingungen<br />
an Österreichs <strong>Uni</strong>versitäten müsste man nämlich tatsächlich<br />
Geld in die Hand nehmen, um die Qualität<br />
der gesamten Lehre und somit die Qualifikation der<br />
Absolvent_innen sicherzustellen.<br />
Die UG-Novelle vermeidet aber die zurzeit wohl<br />
drängendste Frage der Absicherung der <strong>Uni</strong>-Finanzierung.<br />
Das Wissenschaftsministerium müsste diese<br />
unbedingt sicherstellen, ist doch Bildung ein öffent-<br />
Kommst du aus einem nicht EU-Land und zahlst<br />
Studiengebühren? Wenn du eine der folgenden Kategorien<br />
erfüllst (oder dir nicht sicher bist), melde dich<br />
beim bildungspolitischen Referat der <strong>ÖH</strong> und wir helfen<br />
dir, dein Geld wiederzubekommen! Kontakt über<br />
bildung@oeh-salzburg.at oder 0650/3078660.<br />
Von Studiengebühren befreit sind:<br />
>> Familienangehörige von EU- und EWR-Bürger_innen:<br />
Ehegatt_innen bzw. Lebenspartner_innen, Verwandte<br />
(auch die der Partner_in) in absteigender Linie bis zum<br />
Alter von 21, darüber hinaus und in aufsteigender Linie<br />
soweit ihnen Unterhalt gewährt wird, unabhängig von der<br />
Staatsangehörigkeit.<br />
>> Schweizer_innen und Familienangehörige: Schweizer_innen,<br />
ihre Ehegatt_innen und unterhaltsberechtigte<br />
Kinder bzw. Kinder unter 21, unabhängig von ihrer<br />
Staatsangehörigkeit<br />
>> Türkische Arbeiter_innen: Freier Zugang zu jeder<br />
Beschäftigung im Lohn- oder Gehaltsverhältnis nach vier<br />
Jahren Beschäftigung und ab dieser Zeit auch Befreiung<br />
liches Gut. Dabei darf es mit dem neuen <strong>Uni</strong>gesetz<br />
sogar noch zwei Prozent des <strong>Uni</strong>budgets einbehalten,<br />
in einer Situation der chronischen Finanzknappheit.<br />
Mit dem neuen <strong>Uni</strong>gesetz bleiben Chancengleichheit<br />
und Wahlfreiheit auf der Strecke, denn es erschwert<br />
einen offenen Zugang zu universitärer Bildung. Die<br />
UG-Novelle verschärft die Verschulung der Curricula<br />
und die Vermarktwirtschaftlichung der universitären<br />
Bildung, wie es mit der Bologna-Studienarchitektur<br />
einhergeht. Als Konsequenz droht letztlich ein Auseinanderdriften<br />
der Hochschulbildung: Auf der einen<br />
Seite ein abgewertetes Massenstudium, auf der anderen<br />
Seite eine Elitenbildung, die nur wenigen offen<br />
steht.<br />
<strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong> zieht gesetzeswidrig Studiengebühren ein<br />
von se<br />
Quelle: sxc.hu<br />
Ausländer_innen werden bei Studiengebühren gesetzeswidrig diskriminiert<br />
von den Studiengebühren; Familienangehörige nach fünf<br />
Jahren Wohnsitzdauer; Kinder, deren türkische Eltern drei<br />
Jahre in Österreich beschäftigt waren und die in Österreich<br />
eine Berufsausbildung abgeschlossen haben: direkt<br />
nach Ausbildungsabschluss (etwa bei BHS-Matura). Zusätzlich:<br />
türkische Staatsbürger_innen unabhängig von<br />
Alter und Unterhalt, wenn sie „ordnungsgemäß bei ihren<br />
Eltern wohnen.“<br />
>> Langfristig aufenthaltsberechtigte Drittstaatsangehörige:<br />
Inhaber_innen eines Aufenthaltstitels „Daueraufenthalt-EG“;<br />
zahlreiche alte Aufenthaltstitel, insbesondere<br />
Niederlassungsnachweis und einige unbefristete Niederlassungsbewilligungen<br />
gelten als Daueraufenthalt-EG;<br />
Daueraufenthalt-EG eines anderen Staates begründet<br />
Gleichbehandlungspflichten bei Bildung wenn zusätzlich<br />
ein österreichischer Aufenthaltstitel vorliegt (z.B. Student_innenvisum)<br />
>> Drittstaatsangehörige nach Familienzusammenführung:<br />
Nach spätestens zwölf Monaten: gleiches Recht wie<br />
Zusammenführende_r auf Zugang zu Erwerbstätigkeit;<br />
ohne Wartefrist: gleiches Recht auf Zugang zu Bildung.
14 <strong>ÖH</strong> & UNIVERSITÄT <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
AFA statt „nix versteh’n“<br />
Fügung: Das Team des AFA-<br />
<strong>Salzburg</strong> verbindet seine Vorstellungen<br />
von interessanter<br />
Abendgestaltung mit einem breiten<br />
Angebot für politisch Interessierte.<br />
Das Akademische Forum<br />
für Außenpolitik - <strong>Salzburg</strong><br />
(Hochschulliga für die Vereinten<br />
Nationen) bietet <strong>Salzburg</strong>s<br />
Studierenden eine Plattform für<br />
politischen Diskurs jenseits der<br />
Parteipolitik.<br />
Basierend auf fundierter Recherche beschäftigen wir<br />
uns bei zweiwöchentlich stattfindenden Diskussionsabenden<br />
in kollegialer Atmosphäre mit aktuellen Themen<br />
der internationalen Politik, Vereinten Nationen<br />
und der Europäischen <strong>Uni</strong>on. Im Rahmen von Gastvorträgen,<br />
Podiumsdiskussionen und Exkursionen im<br />
In- und Ausland verbinden wir Studierende mit Expert_innen<br />
und Verantwortungsträger_innen aus Politik,<br />
Gesellschaft und Wirtschaft. Einmal monatlich<br />
findet passend zum thematischen Schwerpunkt ein<br />
Abend politischer Film statt. Bei Verhandlungssimulationen,<br />
die bi- und multilaterale Konfliktfälle nachstellen,<br />
kann man sich auf Konferenzen wie die “Model<br />
<strong>Uni</strong>ted Nations“ (www.vimun.at) vorbereiten.<br />
Rhetorik-Interessierte können ihre Redekompetenz<br />
im Debattierclub Redesalz mit erfahrenenen Redner_<br />
innen und zertifizierten Juroren trainieren:<br />
Der Debattierclub „RedeSalz“...<br />
...des AFA an der <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong> ist Österreichs erster<br />
Debattierclub. Seit 2002 organisieren Studierende auf<br />
ehrenamtlicher Basis wöchentliche Debatten. Im Vordergrund<br />
steht dabei die Fähigkeit, Reden sicher und<br />
gekonnt zu halten.<br />
Die Teilnahme an den Veranstaltungen steht allen Interessierten<br />
offen, die ihre rhetorischen und argumentativen<br />
Fertigkeiten verbessern wollen. Im informellen<br />
Rahmen geben Kolleg_innen und erfahrene RedeSalz-<br />
Mitglieder Feedback zu Sprache, Gestik und bieten<br />
viele hilfreiche Tipps. Die Teilnahme ist kostenlos und<br />
ohne verbindliche Anmeldung möglich. Wir setzen<br />
keinerlei Vorkenntnisse voraus! Bei mehrmaliger Beteiligung<br />
stellen Debattierclub und das Büro des Rektorats<br />
– Rhetorik der <strong>Uni</strong> <strong>Salzburg</strong> ein Teilnahmezertifikat<br />
aus.<br />
Debatten finden jeden Montag statt, für erfahrene<br />
Redner_innen bieten wir zusätzlich mittwochs zur selben<br />
Zeit Vertiefungsmodule an, bei denen z.B. der souveräne<br />
Umgang mit Störfaktoren während einer Rede<br />
und der angemessene Einsatz von Stimme und Körper<br />
geübt werden.<br />
Bei Fragen, Anregungen oder Interesse an Mitarbeit,<br />
wende dich an:<br />
salzburg@afa.at<br />
kay-michael.dankl@afa.at<br />
www.afa.at<br />
www.debattierclub.org<br />
Quelle: AFA <strong>Salzburg</strong><br />
TERMINE<br />
NOVEMBER:<br />
5: Diskussionsabend - Global Talks*: „New-<br />
York - Bangkok - Barcelona – gipfelt das Klima<br />
in Konferenzen?” / 19: Abend politischer<br />
Film: „Age of Stupid“/ 26: 20.00 Diskussionsabend<br />
– politischer Text*: „Alternativen<br />
zu fossilen Brennstoffen – die 2020 Ziele<br />
der EU Kommission zwischen Anspruch und<br />
Realität“<br />
DEZEMBER:<br />
2: 18 -19.45 s.t. DC RedeSalz<br />
Rhetorik:Vertiefungsmodul U-10 (GesWi) /<br />
3: 20.00 Diskussionsabend – Global Talks*:<br />
„Biofuels for transport – die Zukunftsfähigkeit<br />
des Brasilianischen Weges” /4: 18.00<br />
„Verhandlungsmuster und Konfliktlösung in<br />
Strategiespielen - Practical Session & Diskussion“<br />
Kaigasse<br />
28 / 9: 19.00 Akademisches Wirtshaus:<br />
Studierende der <strong>Uni</strong>versitäten Innsbruck und <strong>Salzburg</strong> bei einem Besuch der International<br />
Migration Organisation im Rahmen der AFA-Exkursion in die Schweiz im Mai 2009<br />
Jeden zweiten Donnerstag: Diskussionsabend Global Talks/politischer Text<br />
„Klima – das wirkt? Einfluss transnationaler<br />
Öffentlichkeiten auf europäische Entscheidungsfindung“<br />
Zirkelwirt / 10: 20.00 Global<br />
View Schreibwerkstatt* / 11: 17.00 Österreichisches<br />
DC-Turnier des DC RedeSalz<br />
GesWi / 15: 19.00 c.t. Abend politischer Film<br />
in Kooperation mit der StV Politik „Who killed<br />
the electric car?“ GesWi, Rudolfskai 42<br />
JEDEN Montag: Debattierclub „RedeSalz“<br />
Montagsdebatte, JEDEN Mittwoch: Debattierclub<br />
„RedeSalz“ Rhetorik:Vertiefungsmodul<br />
18-19:45 s.t. U-10 GesWi<br />
*Diskussionsabende Global Talks/politischer<br />
Text/Schreibwerkstatt : Donnerstags, 20.00<br />
im Café Central, Dreifaltigkeitsgasse 3<br />
** Abend politischer Film: einmal monatlich,<br />
19.00 im HS 380/81 GesWi, in Kooperation<br />
mit der StV Politikwissenschaft
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Nur nicht alles gefallen lassen!<br />
Informationen für studierende Arbeiter_innen<br />
von Simone Rudigier<br />
Die große Geldfrage beim Studieren<br />
kann trotz Studienbeihilfe,<br />
Stipendien und Unterstützung<br />
der Eltern immer noch zu Kopfzerbrechen<br />
führen. Doch wie viel<br />
darf man „nebenher“ verdienen?<br />
Wie sieht es mit der Versicherung<br />
aus und auf was muss<br />
ich bei einem Arbeitsvertrag<br />
achten? Ein kurzer Überblick<br />
zum österreichischen Gesetzes -<br />
dschungel rund ums Arbeitsrecht.<br />
Vertrag ist nicht gleich Vertrag<br />
Nach der Arbeitssuche, der Bewerbung und möglicherweise<br />
einem Gespräch steht dem Arbeitsbeginn<br />
nur noch ein umgangssprachlich genannter Arbeitsvertrag<br />
im Weg. Rechtlich ist das Ausformulieren eines<br />
solchen Vertrages nicht Pflicht. Die Arbeitgeber_in ist<br />
nur verpflichtet einen sogenannten Dienstzettel auszugeben,<br />
der beispielsweise Formalitäten wie Kündigungsfrist,<br />
Beschreibung der Tätigkeit, Adresse der<br />
Arbeitgeber_in etc. beinhaltet. Doch falls ein Vertrag<br />
zur Unterschrift vorgelegt wird, muss unterschieden<br />
werden. Es gibt nämlich ganz grob drei Arten von<br />
Verträgen. Der echte Dienstvertrag, der freie Dienstvertrag<br />
und der Vollständigkeit halber noch der Werkvertrag.<br />
Letzterer bezeichnet ein vom Unternehmen<br />
relativ unabhängiges Arbeiten. Dabei wird ein fertiges<br />
Produkt, beispielsweise ein Schrank bei einer Tischler_in,<br />
und nicht die investierte Stundenzahl entlohnt.<br />
Diese „Unabhängigkeit“ ist jedoch nicht unbedingt<br />
zum Vorteil der Arbeitnehmer_in: Denn durch einen<br />
Werkvertrag wird nur die tatsächlich geleistete Arbeit<br />
bezahlt. Etwas langsamer arbeiten oder eine Pause<br />
zwischendurch geht auf die eigenen Kosten, nicht auf<br />
die der Arbeitgeber_in.<br />
Im Gegensatz dazu wird bei einem echten Dienstvertrag<br />
die Arbeitnehmer_in relativ stark an das Unternehmen<br />
gebunden. Sie muss sich also in die Organisation<br />
einfügen, sprich Regelungen des Unternehmens<br />
befolgen, sie erhält die Mittel für ihre Tätigkeit von der<br />
Arbeitgeber_in, hat fixe Arbeitszeiten usw.<br />
Eine andere Art von Arbeitsvertrag ist der sogenannte<br />
freie Dienstvertrag. Hier ist die Arbeitnehmer_in in<br />
vielerlei Hinsicht um einiges unabhängiger vom Unternehmen.<br />
Arbeitsmittel werden, wenn überhaupt,<br />
nur zu einem kleinen Teil zur Verfügung gestellt und<br />
auch die Eingliederung in die Organisation mit fixen<br />
Arbeitszeiten und dem Unterordnen unter die Hausregeln<br />
ist in den meisten Fällen nicht gegeben. Allerdings<br />
versteckt sich hier eine Tücke, die vor allem<br />
unerfahrenen Arbeitnehmer_innen zum Verhängnis<br />
werden kann: Ein echter Dienstvertrag muss nicht als<br />
solcher bezeichnet werden. Das Einzige, aus dem abgelesen<br />
werden kann ob es sich nun um einen echten<br />
oder einen freien Dienstvertrag handelt, ist die Be-<br />
SERVICE 15<br />
schreibung des Arbeitsverhältnisses, das bei Letzterem<br />
weniger an das Unternehmen gebunden ist. Warum<br />
Arbeitgeber_innen die Bezeichnung möglicherweise<br />
gerne verändern, könnte in finanziellen Vorteilen seitens<br />
des Unternehmens liegen. Und damit wären wir<br />
schon beim nächsten Punkt angelangt:<br />
Versicherungen<br />
Egal wo du arbeitest und welche Art von Arbeit du<br />
verrichtest, muss die Arbeitgeber_in dich melden. Je<br />
nach Arbeitsverhältnis und Verdienst hast du verschiedene<br />
Anrechte auf Versicherungen. Liegt dein Gehalt<br />
über der Geringfügigkeitsgrenze (357,74 Euro), bist du<br />
voll versichert mit Pensionsversicherung, Krankenversicherung,<br />
sprich dem gesamten Sozialversicherungspaket.<br />
Dabei kommt es dann zu Abzügen im Gehalt für eben<br />
diese Versicherungen. Die Höhe dieses Betrags hängt vom<br />
Lohn ab. Bei freiem und echtem Dienstvertrag bist du<br />
dann in der Regel bei der Gebietskrankenkasse versichert<br />
und es stehen dir Arbeitslosenversicherung und andere<br />
Leistungen zu, die teils auf Kosten der Arbeitgeber_in<br />
gehen. Bei geringfügiger Beschäftigung muss das Unternehmen<br />
für deine Unfallversicherung aufkommen. Für die<br />
anderen Leistungen wie Krankenversicherung muss man<br />
privat die gewünschten abschließen. Wichtig ist hier auch,<br />
dass wenn du mehrere geringfügige Beschäftigungen ausübst,<br />
du in der Summe die Geringfügigkeitsgrenze nicht<br />
überschreiten darfst – auch wenn du bei jedem Job unter<br />
der Geringfügigkeitsgrenze bleibst. Ansonsten musst du<br />
trotzdem den Sozialversicherungsbeitrag zahlen.<br />
Verdienstgrenzen<br />
Quelle: sxc unten: privat<br />
Insgesamt darf man auf das Jahr gerechnet nicht mehr<br />
als 9.000 Euro verdienen, ansonsten verliert man die<br />
Familienbeihilfe. Ab 8.000 Euro kommt es zur Verminderung<br />
der Studienbeihilfe.<br />
Seminararbeit schreiben und nebenbei kellnern<br />
oder putzen ist für viele Student_innen leider Realität<br />
Bei Fragen steht dir das <strong>ÖH</strong>-Beratungszentrum gerne<br />
zur Verfügung. Zusätzliche Informationen könnt<br />
ihr des Weiteren auch im Internet unter folgenden<br />
Links finden:<br />
www.oeh.ac.at/quicklinks/downloads_bestellen/<br />
www.bmukk.gv.at/medienpool/11360/stichwort_<br />
studium_3a.pdf
ANZEIGE<br />
16 REISETIPPS SERVICE <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
<strong>Salzburg</strong>s größte und beste Auswahl!<br />
www.europark.at
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Informationen über die Stipendienrichtlinie<br />
von Mario Scheiber<br />
Leider steigt von Jahr zu Jahr<br />
die Zahl jener Student_innen,<br />
die sich aus eigener Kraft das<br />
Studium nicht mehr leisten können.<br />
Oft führt dies zu großem finanziellen<br />
Druck oder auch zum<br />
Abbruch des Studiums. Zwar<br />
wurden für viele Student_innen<br />
die Studiengebühren erlassen,<br />
gleichzeitig steigen besonders in<br />
der aktuellen Wirtschaftskrise<br />
die Lebenserhaltungskosten rapide<br />
an. Besonders in <strong>Salzburg</strong><br />
wird das Leben, Wohnen und<br />
Studieren immer teurer.<br />
Für ausländische Student_innen kommt noch erschwerend<br />
hinzu, dass sie nur in den seltensten Fällen<br />
eine Arbeitserlaubnis in Österreich erhalten und auch<br />
keine finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen.<br />
Um Student_innen, die in eine soziale Notlage geraten<br />
sind, zu helfen, stellt das Sozialreferat der Österreichischen<br />
Hochschüler_innenschaft <strong>Salzburg</strong> wichtige<br />
Informationen für dich zur Verfügung. Du erfährst<br />
welche Leistungen von der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>, von der<br />
Bundesvertretung der Österreichischen Hochschüler_<br />
innenschaft und anderen Einrichtungen in <strong>Salzburg</strong><br />
angeboten werden.<br />
Solltest du jedoch noch zusätzliche Informationen<br />
über diverse Unterstützungen, wie z.B. ein Stipendium<br />
brauchen, kannst du in der Sozialbroschüre der Bundesvertretung,<br />
die in der Kaigasse 17 aufliegt, nachsehen.<br />
Einen persönlichen Termin im Sozialreferat oder<br />
im Beratungszentrum kannst du ebenfalls gerne vereinbaren<br />
(Kontaktadressen siehe unten).<br />
Leistungen der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />
Folgende Leistungen können alle ordentlich inskribierten<br />
Student_innen der <strong>Uni</strong>versität <strong>Salzburg</strong> beantragen,<br />
unabhängig davon ob sie auch Förderungen der<br />
<strong>ÖH</strong> Bundesvertretung in Anspruch nehmen könnten<br />
oder genommen haben.<br />
1. Sozialstipendium: Ist für Student_innen vorgesehen,<br />
die ohne eigenes Verschulden in eine finanzielle<br />
Notsituation bzw. Schwierigkeiten gekommen<br />
sind. Dieses Sozialstipendium kann einmal im Studienjahr<br />
in Anspruch genommen werden und reicht von<br />
einer Höhe von 50€ bis 300€ (in Ausnahmefällen auch<br />
bis zu 600€).<br />
Einen Antrag für ein Sozialstipendium der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />
kannst du dir im Beratungszentrum (Kaigasse 17)<br />
oder auch in der <strong>ÖH</strong> selbst abholen. Du kannst den<br />
Antrag auch auf der Homepage der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />
(www.oeh-salzburg.at im Sozialreferat) herunterladen.<br />
Vollständig ausgefüllt kannst du den Antrag entweder<br />
wieder in der <strong>ÖH</strong> oder im Beratungszentrum abgeben<br />
bzw. die Unterlagen einfach an das Sozialreferat der<br />
<strong>ÖH</strong>-<strong>Salzburg</strong> schicken (Adresse siehe unten).<br />
SERVICE 17<br />
Welche Unterlagen und Dokumente du einreichen<br />
bzw. mitbringen musst, kannst du in den Sozialstipendienrichtlinen<br />
nachlesen. Diese findest du im Downloadbereich<br />
der Homepage der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>.<br />
2. Stipendium für Studierende mit Kind:<br />
Die Österreichische Hochschüler_innenschaft <strong>Salzburg</strong><br />
bietet aufgrund der zusätzlichen finanziellen<br />
Aufkommen und der leider meist nicht ausreichenden<br />
staatlichen Unterstützung die aMöglichkeit für Studierende<br />
mit Kind, im Semester eine Unterstützung in<br />
der Höhe von maximal 250€ zu erhalten.<br />
Diese Förderung ist im Gegensatz zum Sozialstipendium<br />
der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> jedes Semester unter erneuter<br />
Antragstellung und Genehmigung zu erhalten.<br />
Einen Antrag für ein Einen Antrag für ein Stipendium<br />
für Studierende mit Kind der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> kannst du<br />
dir im Beratungszentrum (Kaigasse 17) oder auch in<br />
der <strong>ÖH</strong> selbst abholen. Ebenfalls findest du den Antrag<br />
auf der Homepage der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> (www.oehsalzburg.at<br />
im Sozialreferat). Vollständig ausgefüllt<br />
kannst du dann den Antrag entweder wieder in der<br />
<strong>ÖH</strong> oder im Beratungszentrum abgegeben, bzw. die<br />
Unterlagen einfach an das <strong>ÖH</strong>-Sozialreferat schicken.<br />
Um eine rasche Bearbeitung der Anträge gewährleisten<br />
zu können, solltest du ihnen folgende Unterlagen<br />
beilegen:<br />
>> Studierendenausweis des Erziehungsberechtigten<br />
>> Inskriptionsbestätigung<br />
>> Mietvertrag<br />
>> Kontoauszüge der letzten 4 Monate<br />
>> Geburtsurkunde des Kindes<br />
>> Mutter-Kind-Pass<br />
>> Rechnungen (z.B. Kindergarten)<br />
3.Fahrtkostenunterstützung: Die Österreichische<br />
Hochschüler_innenschaft <strong>Salzburg</strong>, in Kooperation<br />
mit dem SVV (<strong>Salzburg</strong>er Verkehrsverbund)<br />
und dem Land <strong>Salzburg</strong>, bietet aufgrund der sehr<br />
hohen Preise der öffentlichen Verkehrsmittel eine<br />
Fahrkostenunterstützung an. In den kommenden Semestern<br />
stehen der <strong>ÖH</strong>-<strong>Salzburg</strong> 4000 Euro für diese<br />
Fahrtkostenunterstützung zur Verfügung. Nach lang-<br />
wierigen Verhandlungen wurde uns diese Förderung<br />
endlich zugesprochen. Die Fahrtkostenunterstützung<br />
beträgt 25% des Ticketpreises. Wichtig hierbei ist bei<br />
der Antragstellung den Ticketbeleg beizulegen. Leider<br />
fallen in diese Förderung nur Tickets des SVV (Semesterticket<br />
in der Stadt <strong>Salzburg</strong>, Semesterticket nach<br />
Rif, etc.). ÖBB Karten können leider nicht gefördert<br />
werden. Falls dir nicht klar ist, ob dein Ticket in diese<br />
Förderung hineinfällt, kannst du natürlich jederzeit im<br />
Sozialreferat nachfragen.<br />
Abschließend sei noch gesagt, dass diese Leistungen<br />
nur von ordentlichen Student_innen der <strong>Uni</strong>versität<br />
<strong>Salzburg</strong>, die für das Semester der Antragstellung inskribiert<br />
sind, in Anspruch genommen werden können.<br />
Maßgebend für all diese Förderungen sind die Richtlinien<br />
für die Sozialstipendien der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>, welche<br />
du ebenfalls im Downloadbereich der Homepage der<br />
<strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> findest!<br />
Falls dir noch etwas unklar sein sollte, oder du gerne<br />
in einem persönlichen Gespräch über deine Lage sprechen<br />
willst, melde dich einfach beim Sozialreferat der<br />
<strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>.<br />
KONTAKTE<br />
Stipendienstelle <strong>Salzburg</strong>:<br />
Paris Lodronstr. 2<br />
5020 <strong>Salzburg</strong><br />
Tel: 0662/84 24 39<br />
e-mail: stip.sbg@stbh.gv.at<br />
www.stipendium.at<br />
Sozialreferat der <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong>:<br />
Kaigasse 28-30<br />
5020 <strong>Salzburg</strong><br />
Tel: 0662/8044/6000<br />
e-mail: sozial@oeh-salzburg.at<br />
www.oeh-salzburg.at<br />
<strong>ÖH</strong> Beratungszentrum <strong>Salzburg</strong>:<br />
Kaigasse 17<br />
5020 <strong>Salzburg</strong><br />
Tel: 0662/8044/6001<br />
e-mail: beratung@oeh-salzburg.at
18 POLITIK & DEBATTE <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Kritik des Kapitals: Warum wir die Freie<br />
Marktwirtschaft abschaffen sollten<br />
von jxm<br />
Warum gibt es Armut, warum<br />
sind die Menschen fast immer<br />
im Stress? Warum müssen wir<br />
Angst um unseren Arbeitsplatz<br />
haben, warum gibt es so viel<br />
Druck in der Schule oder <strong>Uni</strong>?<br />
Für diese Fragen gibt es viele<br />
Erklärungen und entsprechende<br />
Verbesserungsvorschläge.<br />
Mal sind die gierigen Manager_innen schuld, oder die<br />
fehlende Nachhaltigkeit. Manche kritisieren den „neoliberalen<br />
Turbokapitalismus“ und sein Finanzsystem, andere<br />
sehen den Feind in den Ausländer_innen oder den Faulen,<br />
die ihr Schicksal nicht in die Hand nehmen wollen. Nur<br />
die kapitalistische Produktionsweise selbst soll partout<br />
ganz in Ordnung sein, da sind sich fast alle einig – meist<br />
ohne wirklich viel darüber zu wissen. Wie Kapitalismus<br />
funktioniert und warum diese Produktionsweise den meisten<br />
Menschen die in ihr leben zum Schaden ist – dafür<br />
möchte ich in diesem Text einige Argumente anführen.<br />
„Die Knappheit der Güter zu verwalten ist die Aufgabe<br />
einer jeden Volkswirtschaft“ - so oder so ähnlich steht<br />
es zumindest in jedem Buch der Volkswirtschaftslehre.<br />
Doch ist diese Knappheit eine Naturnotwendigkeit?<br />
Für Dorfgemeinschaften im Urwald: wahrscheinlich ja.<br />
Für eine moderne Gesellschaft, die mit kompliziertester<br />
Technik und bester Organisation produzieren kann,<br />
ist sie das nicht. In der heutigen Welt wäre genug<br />
da, damit alle Menschen gut leben könnten. Das<br />
schließt auch „Luxuswaren“ wie z.B. Computer mit<br />
ein. Warum also die Knappheit? Weil die Menschen<br />
von den Gütern dieser Gesellschaft mit Gewalt<br />
ausgeschlossen sind. Alle Dinge im Kapitalismus sind<br />
Privateigentum: sie gehören jemandem, der/die damit<br />
machen kann, was er/sie will. Wer sich nicht an diese<br />
Eigentumsverhältnisse hält, wird vom bürgerlichen<br />
Staat unsanft daran erinnert. Wenn wir an den von<br />
Polizist_innen erschossenen Jugendlichen in Krems<br />
denken, wird das nur allzu deutlich.<br />
Meist ist das aber gar nicht nötig, da sich die Menschen<br />
sowieso an diese Regeln halten. Das Privateigentum ist<br />
entgegen der landläufigen Meinung kein Naturzustand<br />
– dass sich dieses Prinzip durchgesetzt hat, ist das<br />
Resultat sehr gewalttätiger Kämpfe. Man denke an die<br />
Industrialisierung oder die aktuellen Überführungen<br />
in Privateigentum, etwa durch die Enteignung der<br />
Ölinfrastruktur im Zuge des Irakkriegs. Gesellschaft<br />
lässt sich aber auch anders organisieren: Das zeigen<br />
in Ansätzen z.B. die Pariser Commune 1871 oder die<br />
soziale Revolution in Spanien 1936.<br />
Privateigentum an Produktionsmitteln:<br />
Die Basis für die Ausbeutung<br />
Das Privateigentum zu kritisieren, klingt im ersten<br />
Moment vielleicht absurd. Schließlich haben wir<br />
Quelle: SXC<br />
Kapitalismus - muss weg!<br />
alle Gegenstände, die wir ungern mit allen teilen<br />
möchten. Darum, dass dein Nachbar deine Zahnbürste<br />
benutzt geht es dabei aber auch nicht. Privateigentum<br />
ermöglicht es, mit allen Produkten, die Menschen zum<br />
Leben brauchen, Geld zu machen. Die Frage, wie viel<br />
Eigentum eine_r hat, definiert dessen Stellung in der<br />
Gesellschaft. Manche haben so viel davon, dass sie nicht<br />
nur ihren eigenen Konsum damit bezahlen können,<br />
sondern darüber hinaus Geld in die Vermehrung<br />
ihres Eigentums investieren können. Zum Beispiel,<br />
indem sie Fabriken kaufen bzw. bauen lassen oder sich<br />
Wertpapiere von einem Unternehmen kaufen.<br />
Zentral für diesen Vorgang der Geldvermehrung sind<br />
diejenigen Einrichtungen, in denen all die Dinge<br />
produziert werden, die die Gesellschaft braucht: Die<br />
Produktionsmittel wie eben z.B. Fabriken. Diese<br />
gehören im Kapitalismus nicht allen Menschen<br />
gemeinsam, sondern den Kapitalist_innen. Im<br />
normalen Sprachgebrauch nennt man diese Leute<br />
Unternehmer_innen oder Arbeitgeber_innen.<br />
Die Kapitalist_innen sind durch ihre Verfügungsmacht<br />
über die Produktionsmittel in einer privilegierten<br />
Situation. Dadurch, dass ihnen die Produktionsmittel<br />
gehören, können sie die anderen, die freien<br />
Lohnarbeiter_innen, erpressen: „Entweder ihr arbeitet<br />
für uns und bekommt dafür einen Lohn oder ihr habt halt<br />
nichts“. Wer schon mal unselbstständig gearbeitet hat,<br />
kennt diese Situation. Das ist nicht einfach irgendeine<br />
Meinungsverschiedenheit, wie sie unter Menschen<br />
immer vorkommen kann. Das ist ein handfestes
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnis zwischen<br />
Menschengruppen: den Besitzenden und den Nicht-<br />
Besitzenden. Eine Klassengesellschaft. Deshalb ist der<br />
Kapitalismus eben nicht nur eine Wirtschaftsordnung,<br />
sondern eine Gesellschaftsordnung.<br />
Die Lohnarbeiter_innen sind also in der Situation,<br />
sich an die Kapitalist_innen verkaufen zu müssen oder<br />
in Armut zu leben. Wobei auch ein Job bekanntlich<br />
keine Garantie für ein gutes Auskommen ist. In<br />
manchen Ländern ist diese Armut durch staatliche<br />
Sozialleistungen mehr oder weniger abgefedert, sie<br />
ist aber nie aufgehoben, denn sie hat den Zweck,<br />
dass Arbeiter_innen weiterhin ihre Arbeitskraft am<br />
Markt anbieten müssen, die dann für eine bestimmte<br />
Zeit der Kapitalist_in gehört. Gegenüber z.B. der<br />
Feudalgesellschaft mit ihrer Leibeigenschaft ist<br />
kapitalistische Herrschaft wesentlich vermittelter und<br />
somit weniger offensichtlich – ja sie setzt sich gerade<br />
durch personale Freiheit durch.<br />
Was ist Profit?<br />
Arbeitskraft wird also zur Ware gemacht, die wie<br />
alle anderen Waren auf einem Markt gehandelt wird,<br />
dem Arbeitsmarkt. Wenn es auf diesem Markt nicht<br />
genug Arbeitsplätze für alle gibt (und das ist die<br />
Normalsituation), so spricht man von Arbeitslosigkeit.<br />
Eigentlich eine tolle Sache, könnte man meinen – es<br />
gibt weniger zu arbeiten, alle haben mehr Freizeit. Im<br />
Kapitalismus ist das aber ein echtes Problem. Weil die<br />
Arbeit nicht für die Lohnarbeiter_innen organisiert<br />
ist, sondern die Lohnarbeiter_innen lediglich das<br />
Material für den Profit anderer sind, müssen diese<br />
sich um die knappen Jobs streiten. Jeder Mensch<br />
steht in Konkurrenz zu den anderen – anstatt dass<br />
die Menschen gemeinsam und solidarisch die Dinge<br />
herstellen, die sie brauchen.<br />
Ich habe eben den Profit erwähnt. Wo kommt dieser<br />
eigentlich her? Kurz gesagt ist es so: Wenn Arbeiter_<br />
innen für Kapitalist_innen arbeiten, so erhalten sie<br />
nicht den Wert der von ihr produzierten Ware als Lohn.<br />
Das Produkt ihrer Arbeit gehört ja der Kapitalist_in.<br />
Als Lohn erhalten sie etwa so viel, wie sie brauchen, um<br />
einigermaßen überleben zu können – um am nächsten<br />
Tag wieder zur Arbeit zu gehen. Die Differenz<br />
zwischen dem Lohn der Arbeiter_in und dem Wert<br />
des hergestellten Produkts ist der Mehrwert. Dieser<br />
wiederum ist die Quelle des Profits, also die Quelle der<br />
Bereicherung der Kapitalist_innen. Marx nennt das<br />
Ausbeutung. Ökonomisch gesehen ist das die gleiche<br />
Ausbeutung wie z.B. in einer Sklavengesellschaft – sie<br />
hat nur die Form der freien Lohnarbeit angenommen.<br />
Man kann sich merken: Wo immer Profit ist, ist auch<br />
Ausbeutung. Gegen diese ökonomische Tatsache<br />
im Kapitalismus richtet sich die Kritik von Marx –<br />
POLITIK & DEBATTE 19<br />
und nicht gegen die Tat der vermeintlich besonders<br />
schlimmen „schwarzen Schafe“ unter den Kapitalist_<br />
innen. Manchmal, aber auch nur, wenn sie sich dafür<br />
kämpferisch einsetzen (z.B. durch Streiks), schaffen<br />
es die Arbeiter_innen, den Kapitalist_innen mehr<br />
Lohn abzutrotzen. Jedoch: die Lohnerhöhung hat eine<br />
Grenze – diese ist erreicht, sobald die Kapitalist_in<br />
keinen ausreichenden Mehrwert abschöpfen kann,<br />
um in der Konkurrenz mit anderen Kapitalist_innen<br />
mithalten zu können. Das ist die Beschränkung<br />
des reformistischen Lohnkampfes: Wenn man im<br />
Kapitalismus einen Job will - und, weil man sonst<br />
verarmt: auch wollen muss -, muss man das Interesse<br />
der „Arbeitgeber_in“ immer mitberücksichtigen - zum<br />
eigenen Schaden.<br />
Die „rastlose Bewegung des Gewinnens“<br />
Immer mehr Wachstum - warum eigentlich?<br />
Der Profit aus der Ausbeutung kommt jedoch nicht<br />
vollumfänglich dem Konsum der Kapitalist_innen<br />
zugute. Tatsächlich wird ein großer Teil reinvestiert,<br />
um noch mehr Profit zu machen. Dafür sorgt schon<br />
die Konkurrenz der Kapitale untereinander. Produziert<br />
wird im Kapitalismus also nicht für den Konsum der<br />
Kapitalist_innen, auch nicht für den einzelnen Gewinn,<br />
sondern für die „rastlose Bewegung des Gewinnens<br />
einer Verwertungsmaschine“, wie Marx es ausdrückt.<br />
Dieser Widerspruch ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />
des Kapitalismus. So etwas hat es vorher nie gegeben.<br />
Er kann aber nicht als Entschuldigung für die<br />
Kapitalist_innen gelten. Sie sind nicht hilflose Subjekte<br />
in einer „Verwertungsmaschine“, sondern sehr aktiv<br />
im eigenen Interesse an der Aufrechterhaltung dieser<br />
Form von Produktionsweise beteiligt – Ausbeutung<br />
ermöglicht ihnen ein sehr gutes Leben. Wenn man das<br />
Funktionieren des Kapitalismus so erklärt hat, dann<br />
können einige vorgebrachte Verbesserungsvorschläge<br />
für den Kapitalismus keine Lösung für die sich<br />
stellenden sozialen Fragen sein:<br />
Vorschlag: Das Wachstum bremsen,<br />
die Finanzmärkte richtig beschränken<br />
– dann gibt es auch keine Krise!<br />
Tatsache ist: Kapitalismus muss aus seiner<br />
inneren Logik heraus wachsen und erzeugt das<br />
Konkurrenzprinzip auch für die Kapitalist_innen. Sie<br />
wollen und müssen sich wechselseitig übertrumpfen,<br />
um auf dem Markt zu bleiben. Deswegen bauen sie<br />
mit enormen Geldsummen ihre Produktion aus. Das<br />
Wachstum hat aber noch einen anderen Grund: Im<br />
Kapitalismus werden die Arbeiter_innen ausgebeutet,<br />
gleichzeitig müssen die hergestellten Produkte<br />
aber auch von den Arbeiter_innen gekauft werden.<br />
Sonst sind die Produkte nichts wert, stehen rum und<br />
vergammeln – selbst dann, wenn es Menschen gibt,<br />
die diese Güter dringend brauchen könnten. Was im<br />
Kapitalismus zählt, ist schließlich nicht das Bedürfnis,<br />
sondern nur das zahlungsfähige Bedürfnis. Da die<br />
Kapitalist_innen aber den Lohn der Arbeiter_innen<br />
ständig nach unten drücken (bzw. unten halten),<br />
können sich die Arbeiter_innen gar nicht so viel leisten.<br />
Dadurch entstehen Absatzschwierigkeiten, das Kapital<br />
verwertet sich nicht mehr so gut. Die Kapitalist_innen<br />
versuchen dann für gewöhnlich, durch noch mehr<br />
Investitionen in die Zukunft (hierfür spielen die<br />
Finanzmärkte eine große Rolle) diesen Widerspruch<br />
zeitlich zu verschieben. Dann wächst der Kapitalismus<br />
wieder. Und irgendwann kracht es. Das Wachstum ist<br />
also die Flucht des Kapitalismus vor seinem inneren<br />
Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital – und die<br />
Krise der Beweis, dass diese Flucht nicht gelingen<br />
kann. Letztendlich sind es die Lohnabhängigen, die<br />
unter beidem am meisten Leiden. Denn wenn der<br />
Kapitalismus wächst, sind sie das Material für das<br />
Wachstum und müssen entsprechend schuften. In der<br />
Krise werden viele Arbeiter_innen dann nicht mehr<br />
gebraucht und sind arbeitslos - was wiederum auf<br />
diejenigen, die dann noch einen Job haben, zusätzlichen<br />
Druck ausübt.<br />
Vorschlag: Kapitalismus geht auch ohne<br />
Armut – man muss nur richtig umverteilen!<br />
Tatsache ist: Wenn Arbeit über das Kommandosystem<br />
eines Marktes organisiert ist, so muss man die<br />
Menschen unter die Armutsgrenze drücken. Denn<br />
sobald die Lohnarbeiter_innen wohlhabend genug<br />
sind, um ihre Arbeitskraft nicht mehr verkaufen zu<br />
müssen, bricht das System der Lohnarbeit zusammen.<br />
Das setzt der Umverteilung enge Grenzen. Zudem<br />
widerspricht jede Umverteilung dem Interesse der<br />
Kapitalist_innen an Profitmaximierung, muss also<br />
gegen ein sehr mächtiges Interesse durchgesetzt werden.<br />
Die Weltmarktkonkurrenz wirkt hier zusätzlich<br />
verschärfend. Deswegen ist auch das Konzept eines<br />
bedingungslosen Grundeinkommens, das mehr ist als<br />
eine bessere Sozialhilfe, zwar eine sympathische Idee<br />
– innerhalb des Kapitalismus jedoch ohne die Chance<br />
einer Durchsetzung.<br />
Einen netten Kapitalismus –<br />
das gibt es nicht!<br />
Abschließend lässt sich feststellen: Es gibt keinen netten<br />
Kapitalismus. Denn um den Kapitalismus netter zu<br />
machen, müsste man an seiner Grundlage sägen – dem<br />
Profit und dem Privateigentum an Produktionsmitteln.<br />
Das wiederum bringt das System insgesamt ins Stocken:<br />
Arbeitsplätze gehen verloren, die Unternehmen (und<br />
somit die Nation) fallen in der internationalen Konkurrenz<br />
zurück usw. Dann bleibt auch der idealistischsten<br />
Politiker_in an der Macht (vorrausgesetzt, er/sie will das<br />
System erhalten) nur noch die Möglichkeit, die Profite<br />
wieder anzukurbeln – und das wird erreicht durch<br />
Disziplinierung der Arbeiter_innen und Gefälligkeiten<br />
ans Kapital. Das heißt umgekehrt natürlich nicht, dass<br />
nicht auch gewisse Verbesserungen innerhalb des Systems<br />
machbar und wünschenswert sind. Diese Möglichkeiten<br />
sind aber sehr begrenzt und immer von ihrer erneuten<br />
Abschaffung bedroht. Ein gutes Leben für alle: Das ist<br />
durch Reformen des Kapitalismus nicht zu haben. Da<br />
das Thema Kapitalismuskritik doch recht komplex ist<br />
und sich auch in einem doppelseitigen Artikel nicht<br />
umfassend behandeln lässt, empfehle ich zur weiteren<br />
Lektüre z.B. die Einführung in die Kritik der Politischen<br />
Ökonomie von Michael Heinrich. Falls du an einem<br />
kritischen Lesekreis teilnehmen möchtest, kannst du dich<br />
gerne bei uns melden!<br />
Anmerkung: In der <strong>ÖH</strong> ist die Positionierung gegenüber<br />
dem Kapitalismus nicht unumstritten. In der nächsten<br />
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> erscheint daher eine Gegenkritik zu diesem<br />
Thema.
20 POLITIK & DEBATTE <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Wir bestimmen selbst!<br />
Text vom Infoladen <strong>Salzburg</strong>, Teilquelle Rosa Antifa Wien<br />
Am 1. 1. 1975 trat die sogenannte<br />
Fristenlösung in Kraft.<br />
Nach langen und harten politischen<br />
Kämpfen, vor allem gegen<br />
die ÖVP und andere rechtskatholische<br />
Kreise, wurde es<br />
für Frauen in Österreich endlich<br />
möglich, einen Schwangerschaftsabbruch<br />
zumindest straffrei<br />
durchführen zu lassen. Doch<br />
die konservativen und klerikalfaschistischen<br />
Kreise können<br />
sich nicht damit abfinden, dass<br />
Frauen über ihren Körper und<br />
ihr Leben selbst entscheiden.<br />
“Lebensschützer_innen” - wie sich die Möchtegern-Retter_innen<br />
von Zellhaufen gerne nennen – treiben weltweit<br />
ihr Unwesen. Ihre Methoden reichen dabei von Bombenanschlägen<br />
auf Abtreibungskliniken (z.B. in den USA)<br />
über Psychoterror bis zu Klagen gegen Aktivist_innen.<br />
Die Fristenlösung stellt einen Schwangerschaftsabbruch<br />
unter Straffreiheit, wenn bestimmte Bedingungen<br />
zutreffen. Das heißt: Auf eine Bestrafung wird<br />
zwar verzichtet - ein Verbot und die damit einhergehende<br />
Stigmatisierung bestehen aber trotzdem weiter.<br />
Hardliner_innen reicht dies freilich noch nicht:<br />
Angriffe gegen die Fristenlösung gab es in den letzten<br />
Jahren immer wieder, vor allem von der schwarzblauen<br />
Regierung bekamen die Abtreibungsgegner_innen<br />
Unterstützung. So versicherte Wolfgang<br />
Schüssel einem Abtreibungsgegner: „Wir haben uneingeschränkte<br />
Achtung vor dem ungeborenen Leben<br />
und lehnen Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich<br />
ab. [...] eine entsprechende Änderung der gesetzlichen<br />
Regelungen wird von der ÖVP angestrebt [...].”<br />
Auch die Kirche wird nicht müde, die Fristenlösung<br />
zu attackieren. Für Hardliner_innen wie den katholischen<br />
Weihbischof Andreas Laun würde eine Strafe<br />
eine “Schutzfunktion” erfüllen: „Niemand könnte mehr<br />
öffentlich für Abtreibung eintreten [...]. Väter könnten<br />
ihr Kind leichter retten, wenn es die Mutter abtreiben<br />
lassen will.” Gegen den Willen der Frau?! Degradiert<br />
zum Brutkasten?!<br />
Die Selbstbestimmung der Frau über ihren<br />
eigenen Körper – leider keine Selbstverständlichkeit<br />
Dass schwangere Frauen selbst entscheiden können,<br />
wird strikt abgelehnt, wie Laun deutlich macht: „Die<br />
Entscheidung zur Abtreibung kann man so wenig respektieren,<br />
wie die Entscheidung zu irgendeinem anderen<br />
Verbrechen oder Unrecht. Ich kenne niemanden,<br />
der, nachdem ihm seine Brieftasche gestohlen worden<br />
ist, sagt, man müsse die Entscheidung des Diebes respektieren.”<br />
Diese Aussage zeigt auch, wie klar sich<br />
für Laun die “Besitzverhältnisse” darstellen: Frauen<br />
und Kinder stehen nach dieser Logik im Besitz des<br />
Mannes!<br />
In dem Glauben an die Überlegenheit einer so genann-<br />
ten “abendländischen Bevölkerung” formuliert Laun:<br />
„Wenn Europa die eigene Bevölkerung ausrottet, wird<br />
es zu einem großen Altersheim. Es entsteht ein Vakuum,<br />
in das andere Völker einströmen.” Diese völkische<br />
Ideologie erinnert stark an rassistische Aussagen von<br />
Rechtsextremen und Nazis, die vor einer “Umvolkung”<br />
warnen.<br />
Es ist ungeheuerlich, dass sich noch immer Menschen<br />
anmaßen, über den Körper von Frauen bestimmen zu<br />
wollen. Der Weg zur Fristenlösung in Österreich war<br />
ein langer Kampf. Seit dem 1. 1. 1975 kann eine Schwangerschaft<br />
bis zum dritten Monat straffrei abgebrochen<br />
werden, danach nur aufgrund medizinischer Indikationen.<br />
Ärzt_innen können sich aus “Gewissensgründen”<br />
weigern, einen Abbruch vorzunehmen. Voraussetzung<br />
für einen Abbruch ist die Durchführung durch eine_n<br />
Ärzt_in und eine vorhergehende ärztliche Beratung.<br />
Abtreibungsgegner_innen fordern ein zusätzliches<br />
verpflichtendes Beratungsgespräch durch eine ihnen<br />
nahestehende Organisation. Nicht nur, dass sie Frauen<br />
als unmündig ansehen, sie versuchen den Weg zum<br />
gewünschten Abbruch so schikanös wie möglich zu<br />
machen.<br />
Abtreibung wird immer noch von vielen als moralisch<br />
verwerflich angesehen: vor allem jene, die ohnehin nie<br />
in die Situation kommen, schwanger zu werden – die<br />
Männer - sind schnell mit einer Verurteilung zur Stelle.<br />
Abtreibung ist nur straffrei; es handelt sich um eine<br />
Straftat, von deren Bestrafung abgesehen wird. Die<br />
gesetzliche Regelung ist aber im Strafgesetzbuch zu<br />
finden! Das erleichtert es, Frauen, medizinische Einrichtungen<br />
und Ärzt_innen anzugreifen und moralisch<br />
unter Druck zu setzen.<br />
Die Methoden der Hardliner_innen<br />
Gezielt versuchen Abtreibungsgegner_innen, durch<br />
Fehlinformationen über den Eingriff Ängste zu wecken<br />
und z.B. durch Darstellungen von Plastikembryonen<br />
Schuldgefühle zu erzeugen. Befruchtete Eizellen,<br />
Zellhaufen oder Embryonen werden als “ungeborenes<br />
Leben” bezeichnet und damit suggeriert, es würde sich<br />
Hölle der Vernunft – Abtreibungsgegner_innen beim 1000-Kreuze-Marsch unter<br />
einem Transparent von Gegendemonstrant_innen auf dem Müllnersteg<br />
schon um ein Kind handeln. Die Sprache wird eingesetzt,<br />
um davon zu überzeugen, dass Schwangerschaftsabbrüche,<br />
und somit die Freiheit von Frauen,<br />
über ihren Körper und ihr Leben zu entscheiden, ein<br />
furchtbares Verbrechen sei. Dabei schrecken sie auch<br />
vor keinem noch so unzulässigen oder revisionistischen<br />
Vergleich zurück, so gehört etwa der Spruch “Abtreibung<br />
ist Mord” zu den ideologischen Standardfloskeln,<br />
die Fristenlösung wird als “Babycaust” bezeichnet.<br />
In Krankenhäusern wird versucht, Druck auf die Ärzt_<br />
innen und das Krankenhauspersonal auszuüben, damit<br />
diese sich weigern, den Eingriff durchzuführen. Weltweit<br />
lungern Abtreibungsgegner_innen vor Kliniken<br />
und Praxen, die Schwangerschaftsabbrüche anbieten,<br />
herum. Manche beten still vor sich hin oder halten<br />
ihre Propagandabilder hoch, andere versuchen, Frauen<br />
vom Betreten der Klinik abzuhalten. Unter anderem<br />
versuchen sie, sich als Beratungsstelle auszugeben und<br />
geleiten dann Frauen in ihre Büros, wo sie diese dann<br />
mit Propagandamaterial und Horrorszenarien von einer<br />
Abtreibung abzubringen versuchen. Das Hauptziel<br />
ist, die Kliniken und Praxen auf Dauer zu schließen.<br />
Die FPÖ will Gebährprämien<br />
Auch auf parlamentarischer Ebene haben die Abtreibungsgegner_innen<br />
großen Einfluss. So stellte die<br />
FPÖ mehrere parlamentarische Anfragen, mit dem<br />
Ziel die Fristenlösung abzuschaffen, oder zumindest<br />
eine Verschärfung herbeizuführen. Nachdem sich die<br />
Fristenlösung aber nicht so leicht ganz abschaffen lässt,<br />
versuchen sie möglichst viele Hürden einzubauen. So<br />
fordern etwa “Männerrechtler” ein Mitentscheidungsrecht<br />
für den Mann, ohne Unterschrift des “Samenspenders”<br />
sei die Frau nicht entscheidungsfähig, geschweige<br />
denn -befugt, so offenbar die verquere Logik.<br />
Da es in Österreich keine Statistik über entsprechende<br />
Eingriffe gibt, wollen Abtreibungsgegner_innen die<br />
zentrale Erfassung von Schwangerschaftsabbrüchen.<br />
So sollen Frauen ihr Motiv für den gewünschten Eingriff<br />
nennen und damit unter Druck gesetzt werden.<br />
Soziale/finanzielle Gründe werden eher akzeptiert als<br />
eine Frau, die einfach keinen Bock auf ein Kind hat.
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Die FPÖ in ihrem völkischen Wahn fordert sogar<br />
Gebärprämien für Frauen, die die ersehnten neuen<br />
Staatsbürger_innen zur Welt bringen. Jene, die in ihrer<br />
Lebensplanung keine Kinder vorgesehen haben sollen<br />
bestraft werden - in dem sie aus dem Pensionssystem<br />
ausgeschlossen werden!<br />
Wer gegen Abtreibung ist, will verhindern, dass<br />
Frauen die Kontrolle über ihre “Reproduktionsfähigkeit”<br />
haben: sie sollen auf die Rolle der Mutter zurückverwiesen<br />
werden. Frauen sollen belohnt/bestraft werden<br />
- je nachdem ob sie Kinder bekommen oder nicht?<br />
Warum? Müssen Frauen Kinder kriegen, bloß weil sie<br />
POLITIK & DEBATTE 21<br />
es theoretisch könnten? Über den eigenen Körper zu<br />
bestimmen, gehört zu den grundsätzlichen Rechten<br />
eines Menschen, nur gelten diese für Frauen offensichtlich<br />
nicht! Dies hat nicht selten tödliche Konsequenzen:<br />
Laut WHO stirbt alle sieben Minuten auf<br />
der Welt eine Frau an den Folgen eines illegalen und<br />
medizinisch nicht korrekt durchgeführten Schwangerschaftsabbruchs.<br />
Ein unsicherer Schwangerschaftsabbruch ist weltweit<br />
die häufigste Todesursache schwangerer Frauen, obwohl<br />
es ganz einfach wäre, dies zu ändern.<br />
Es ist Zeit für Widerstand!<br />
Quelle (alle Bilder): Sabine Bruckner<br />
Auch der römisch-katholische Weihbischof Andreas Laun nimmt am 1000-Kreuze-Marsch teil<br />
Abtreibungsgegner_innen vor dem LKH. Im Hintergrund Transparente der Gegendemonstrant_innen<br />
Es gibt keine guten oder schlechten Gründe, egal, aus<br />
welchem Grund eine Frau eine Schwangerschaft abbrechen<br />
will: Es ist ihre Entscheidung und diese ist zu<br />
respektieren! Da braucht keine_r, auch nicht der Vater,<br />
zu verurteilen oder ihre Mündigkeit infrage stellen.<br />
Jeden ersten Samstag im Monat treffen sich Abtreibungsgegner_innen<br />
vor dem LKH in <strong>Salzburg</strong> (auf<br />
der Müllnerseite). Ebenso findet am gleichen Ort eine<br />
Gegenkundgebung statt, sie beginnt jeweils um 10.00<br />
Uhr.
22 WISSEN & KULTUR <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Drei Tage in Oberwart – Ein Bericht über die<br />
Situation der ethnischen Gruppen in Burgenland<br />
von Johanna Fusseis und Sarah Meissner<br />
Student_innen des Fachbereiches<br />
Linguistik der <strong>Uni</strong>versität<br />
<strong>Salzburg</strong> machten im Rahmen<br />
des Projektpraktikums<br />
„Sprachliche Minderheiten in<br />
Österreich“ eine dreitägige Exkursion<br />
nach Oberwart im Burgenland.<br />
Dort betrieben die Student_innen<br />
Feldforschung und<br />
interviewten Roma, Kroaten<br />
und Ungarn, aber auch gebürtige<br />
Österreicher_innen zur Situation<br />
der erwähnten ethnischen<br />
Gruppen.<br />
Die Student_innen teilten sich in drei Gruppen auf, die<br />
jeweils eine der drei ethnischen Gruppen in Augenschein<br />
nahm. Diese haben sich vor Jahrhunderten in Österreich<br />
angesiedelt, wodurch eine eigene burgenländische Varietät<br />
der jeweiligen Sprache entstand.<br />
Die Studierenden besuchten die einzigartigen zweisprachigen<br />
Bildungseinrichtungen: In Oberwart sind<br />
Kindergarten, Volksschule sowie das Bundesgymnasium<br />
zwei- bzw. sogar dreisprachig organisiert.<br />
Die Pädagog_innen stammen größtenteils selbst aus<br />
einer der ethnischen Gruppen, die Kinder allerdings<br />
nicht immer. So besuchen auch Kinder aus deutschsprachigen<br />
Familien den zweisprachigen Schulzweig,<br />
um Kroatisch bzw. Ungarisch zu lernen. Romanes wird<br />
nur an der Volksschule Unterwart angeboten, jedoch<br />
nur von wenigen Schüler_innen besucht, da die Anzahl<br />
der Romakinder in den letzten Jahren stetig abnahm.<br />
03.–06.12.09<br />
www.dialoge-festival.at<br />
Studentenkarten: 8,- Euro<br />
Tickets: T +43-662-87 31 54<br />
tickets@mozarteum.at<br />
Doch herrschte nicht immer ein so großes Interesse an<br />
der eigenen sprachlichen Identität. Aus diesem Grund<br />
haben Eltern und Großeltern ihre Muttersprache nicht<br />
mehr weitergegeben und es wurde mit den Kindern<br />
nur mehr Deutsch gesprochen. In den letzten Jahren<br />
Student_innen der Linguistik besuchten die<br />
mehrsprachigen Bildungseinrichtungen in Oberwart<br />
hirnhören<br />
dia oge<br />
So manche Ortstafel könnte sich hieran ein Vorbild nehmen<br />
stieg allerdings das Prestige von Ungarisch und Kroatisch<br />
wieder an. Kultur- und Gesangsvereine bemühen<br />
sich nun um die Erhaltung der burgenländischen Varietäten.<br />
Vor allem seit dem Fall des Eisernen Vorhangs<br />
und des EU-Beitritts Ungarns wird die Kenntnis der<br />
Sprache des Nachbarlandes als vorteilhaft für die wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und somit auch als wertvoll<br />
für Karriere- und Berufschancen gesehen.<br />
Die Roma stehen nach wie vor am Rande des gesellschaftlichen<br />
Lebens. Der Bombenanschlag mit rechtsextremistisch-rassistischem<br />
Hintergrund im Jahre<br />
1995, der vier Menschen das Leben kostete, verschaffte<br />
den Roma zwar kurzzeitig öffentliche Aufmerksamkeit,<br />
doch kam es dadurch zu keiner dauerhaften Integration.<br />
Sie selbst schätzen ihre Zukunftsaussichten<br />
als ethnische Gruppe weiter zu bestehen als düster ein.<br />
Das Burgenlandsromanes wurde in den letzten Jahren<br />
von Grazer Sprachwissenschaftler_innen verschriftlicht,<br />
doch wird Romanes aufgrund des niederen Prestiges<br />
und verbundenen Vorurteilen von den jüngeren<br />
Menschen nicht mehr gesprochen.<br />
Da Sprache ein wertvoller Teil der Identität ist, legen<br />
die ethnischen Gruppen vermehrt Wert darauf, ihre<br />
Sprache und Kultur am Leben zu erhalten und an die<br />
nächste Generation weiterzugeben.<br />
MUSIK & HIRNFORSCHUNG<br />
VIRTUOSITÄT, WAHRNEHMUNG, LERNEN, ERINNERUNG...<br />
Film – Installation – Interaktion – Live-Musik...<br />
...& MOZARTS REQUIEM<br />
MARTIN GRUBINGER<br />
JÖRG WIDMANN<br />
HAGEN QUARTETT<br />
JORDI SAVALL<br />
SOAP & SKIN<br />
U.A.<br />
Bildquellen: Privat<br />
ANZEIGE
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Die Stimmen der <strong>Salzburg</strong>er Jugendkultur<br />
von Simone Rudigier<br />
Zum zweiten Mal wurde am 16.<br />
und 17. Oktober der „Tag der<br />
jungen Kultur“ in der <strong>Salzburg</strong>er<br />
Altstadt veranstaltet. Mit<br />
einem bunten und vielseitigen<br />
Programm lockte die Initiative<br />
K. (sprich: K-Punkt) rund 60<br />
Künstler_innen auf die Bühne<br />
und fachte das Feuer für kulturellen<br />
Austausch sowohl bei den<br />
Mitwirkenden als auch bei den<br />
Besucher_innen an.<br />
Nach dem letztjährigen „Tag der jungen Kultur“ unter<br />
dem Motto „junges Salz“, der als erster Aufzeiger für<br />
die Szene in <strong>Salzburg</strong> erfolgreich war, sollte sich die<br />
diesjährige Veranstaltung mit einer aktuellen Debatte<br />
künstlerisch auseinandersetzen. Es handelte sich dabei<br />
um ein Thema, das besonders die heutige Jugend betrifft<br />
und auch den mitwirkenden Künstler_innen und<br />
natürlich der Initiative für junge Kultur alias K. sehr<br />
am Herzen liegt: Die Suche nach dem menschlichen<br />
Auch Schauspielkunst von jungen Künstler_innen<br />
gab es am Tag der jungen Kultur zu bestaunen<br />
Maß. Als Grundlage dafür wurden die Arbeiten von<br />
niemand Geringerem als dem salzburger Philosophen<br />
Leopold Kohr herangezogen. Unter den Schlagwörtern<br />
„Zuschauen-Staunen-Mitmachen“ sollte das<br />
Programm auch zur Reflexion des Gesehenen einladen<br />
und ein Bewusstsein für das menschliche Maß<br />
in Sachen Konsum, Freizeitgestaltung etc. wecken.<br />
Malerei, Lesungen, Konzerte, aber auch Workshops<br />
und Diskussionen, es wurde wirklich kein Medium<br />
des direkten zwischenmenschlichen Kontakts ausgelassen,<br />
um die Besucher_innen für das Rahmenthema<br />
WISSEN & KULTUR 23<br />
der Veranstaltung zu sensibilisieren und natürlich auch<br />
zu begeistern. Nach der Eröffnung am Freitag Nachmittag<br />
im Kapitelsaal wurden an verschiedenen Standorten<br />
in der Altstadt, von der Kollegienkirche bis zur<br />
Engelapotheke in der Linzergasse, den Künstler_innen<br />
Bühnen zur Verfügung gestellt um ihre Meinungen<br />
und Darbietungen an den Mann/Frau zu bringen.<br />
An beiden Tagen wurden rund 300 Besucher_innen<br />
gezählt. Die Organisation wurde dabei vom K.-Team,<br />
das aus vier ehrenamtlich tätigen jungen Leuten besteht,<br />
übernommen. Doch wer und was steckt eigentlich<br />
hinter K.?<br />
K. - Initiative für junge Kultur<br />
Der Verein wurde im Herbst 2007 als Antwort auf die<br />
Podiumsdiskussion, veranstaltet von den <strong>Salzburg</strong>er<br />
Nachrichten, zum Thema „ Junge Kultur – Hochkultur“,<br />
Quelle (alle Bilder): tdjk.net<br />
Was anderes als Festspiele: Am Tag der Jungen Kultur kommen auch alternative Kunstformen zum Zug<br />
gegründet. In diesem Diskurs wurde kritisiert, dass in<br />
<strong>Salzburg</strong> kaum eine Jugendkultur existiere. Zu dritt haben<br />
Christian Stockhammer, Christoph Kendlbacher und<br />
Evelyn Schlegel sich entschlossen das Gegenteil zu beweisen<br />
und K. gegründet. Mit dieser Initiative haben sie eine<br />
großartige Möglichkeit zur Vernetzung junger Künstler_innen<br />
in <strong>Salzburg</strong> geschaffen. Ihre Aufgabe sehen sie<br />
Bands heizten auf dem Kapitelplatz ein<br />
darin, junge Kulturschaffende abseits der Festspiele aus<br />
der Reserve zu locken und eine Plattform für Kooperation<br />
und Austausch zu bieten. Nach dem erfolgreichen ersten<br />
Tag der jungen Kultur im Mai 2008 startete das Team, das<br />
dieses Jahr durch Désirée Lampert Zuwachs bekommen<br />
hat, nun erneut mit einem kleinen Festival für die große<br />
<strong>Salzburg</strong>er Jugendkultur.<br />
Ihre Strategie, Kunst, Kultur und Kreativität auf den<br />
Punkt zu bringen, ist dieses Jahr zur Freude aller Beteiligten<br />
wieder aufgegangen.
24 WISSEN & KULTUR <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
„Es irrt der Mensch so lang er strebt.“<br />
von Stefanie Breinlinger<br />
Im Landestheater sind die Produktionen<br />
der aktuellen Spielzeit<br />
mit der „menschlichen Natur“<br />
befasst. Der neue Intendant<br />
Carl Philipp von Maldeghem<br />
tritt seine Intendanz mit nichts<br />
Geringerem als der Inszenierung<br />
des ersten Teils der Faust-<br />
Tragödie an, selbstredend ein<br />
Klassiker der Weltliteratur und<br />
Lebenswerk Goethes, das ihn<br />
insgesamt 60 Jahre in Anspruch<br />
genommen hat.<br />
„Habe nun, ach! Philosophie,/ Juristerei und Medizin,/<br />
Und leider auch Theologie!/ Durchaus studiert,<br />
mit heißem Bemühn./ Da steh ich nun ich armer Tor!/<br />
Und bin so klug als wie zuvor;“ klagt der mit sich selbst<br />
und der Welt hadernde Heinrich Faust. Als er diese<br />
Verse ausspricht, verabreicht der rastlose Gelehrte einer<br />
Versuchsratte eine Injektion, um die Daten seiner<br />
Testreihen sogleich hektisch in den Laptop zu tippen.<br />
Denn wer sich ein verstaubtes Studierzimmer erwartet,<br />
wird von einem modernen, aufgeräumten Labor, von<br />
Ratten bewohnten Experimentalkästen überrascht. In<br />
der modernen Interpretation des Stücks macht Faust<br />
in seiner Hybris nicht nur die Ratten, sondern bezeichnenderweise<br />
sich selbst zum Versuchskaninchen.<br />
Für Maldeghem ist Dr. Faust ein abgeklärter Naturwissenschaftler,<br />
souverän dargestellt von Christoph<br />
Wieschke, der über Leichen geht und sich nahezu mit<br />
Leichtigkeit über moralische Grenzen hinwegsetzt. So<br />
erscheint es fast logisch, dass Faust sich bewusst Mephistoteles,<br />
gespielt von Sascha Oskar Weis, zuwendet<br />
und mit ihm einen Pakt schließt, um sein vermeintlich<br />
aussichtsloses Erkenntnisstreben nach dem „Was die<br />
Welt/ im Innersten zusammenhält“ zu verdrängen. Die<br />
Ablenkungen, mit denen Mephisto Faust zu zerstreuen<br />
versucht, laufen ins Leere, bis der Wissenschaftler das<br />
unschuldige Gretchen trifft, der er vom ersten Augenblick<br />
an verfällt.<br />
Mephisto, der teuflische Begleiter, den Goethe Faust<br />
zur Seite stellt, agiert am Anfang des Stücks nicht<br />
überzeugend, sodass der „Prolog im Himmel“ bei al-<br />
ler Komik etwas flach wirkt. „Der Herr“ wird von der<br />
Schauspielerin Anna Unterberger dargestellt, was dieser<br />
Szene insofern eine besondere ironische Qualität<br />
verleiht, als sie entgegen dem Original die Zuschreibungen<br />
der Geschlechter vollständig durchbricht.<br />
Ebenfalls abweichend vom literarischen Vorbild, zeigt<br />
sie sich als Gott immer wieder, den Verlauf der Wette<br />
beobachtend, und stellt auf diese Weise eine gelungene<br />
Verbindung zur Rahmenhandlung her. Doch spätestens<br />
nach dieser Episode geht Mephisto in seiner<br />
Rolle auf und gibt sich authentisch gemäß der literarischen<br />
Vorlage spöttisch, lasziv, genusssüchtig und<br />
triebhaft, um für die verbleibende Dauer des Stücks<br />
starke Bühnenpräsenz zu zeigen. Das stark betonte<br />
Spannungsverhältnis zwischen den Protagonisten,<br />
das zwischen harmonischer Kooperation und offenem<br />
Konflikt schwankt, trägt zum dramaturgischen Reiz<br />
der Inszenierung maßgeblich bei.<br />
Mit Reizen geizt auch das eigenwillige Bühnenbild<br />
nicht. So überrascht die Aufführung etwa mit dem<br />
Einsatz einer schiefen Ebene, die von Faust und Mephisto<br />
bespielt wird, was den Darstellern zwar einiges<br />
an Anstrengungen abverlangt, dafür starke Bilder inszeniert.<br />
Obwohl das Werk natürlich die Bühnenumsetzung<br />
fordert, wartet die Aufführung mit großer<br />
Bildmächtigkeit auf. So sorgt Mephisto schon mal für<br />
Regen und Feuer auf der Bühne, unterstützt von der<br />
Bühnentechnik und Spezialeffekten. Aber auch der<br />
Einsatz von Marionetten, verwirklicht in einer Kooperation<br />
mit dem <strong>Salzburg</strong>er Marionettentheater, wie<br />
etwa beim „Pudel“, der sich als Teufel entpuppt, prägt<br />
Faust verliebt sich in das unschuldige Gretchen - stark gespielt von Shantia Ullmann<br />
den eigenständigen Charakter der Inszenierung. In<br />
aller Kühnheit nimmt sich Maldeghem des sprachgewaltigen<br />
Werks doch feinfühlig an, sodass Goethes<br />
Intention stets Rechnung getragen ist. Der raffinierten<br />
Dramaturgie ist die überaus kurzweilige, unterhaltsame<br />
Aufführung zu verdanken. Ein Beispiel dafür ist eine<br />
Schlüsselszene, in der Gretchen seinen Geliebten mit<br />
der schwerwiegenden Gretchenfrage konfrontiert, was<br />
mit harmlosem Federballspiel kontrastiert wird. Leider<br />
fällt die Gretchentragödie trotz ihres Stellenwerts<br />
für das Stück einer erheblichen Kürzung zum Opfer,<br />
die Reduktionen vom Original finden insbesondere<br />
zum Schluss hin statt. In der Gesamtbetrachtung tut
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
RAUS AUS DEM<br />
HÖRSAAL,<br />
REIN INS THEATER!<br />
STUDENT/INNEN<br />
MITTWOCH<br />
Lust auf eine wirklich gute Vorstellung?<br />
Wir hätten da einen Vorschlag!<br />
Für Mittwochsvorstellungen erhalten<br />
StudentInnen ganztägig, von 9 – 17 Uhr,<br />
sowie an den Abendkassen den<br />
Last-Minute-Preis:<br />
4,– für Schauspiel<br />
€ 6,– für Musik- und Tanztheater<br />
€ 12,– für Vorstellungen des<br />
Landestheaters im Haus für Mozart<br />
oder im Großen Festspielhaus<br />
LAST MINUTE<br />
TICKETS<br />
Für alle, die Mittwoch abends schon was<br />
vorhaben, gibt es immer ab 30 Minuten vor<br />
Vorstellungsbeginn Last Minute Tickets.<br />
(Aktionen gültig für StudentInnen bis 26 Jahre,<br />
keine Vorreservierung möglich, gilt nicht für Gastspiele)<br />
INFOS und BUCHUNG:<br />
<strong>Salzburg</strong>er Landestheater · + 43 (0) 662 / 87 15 12 - 222<br />
service@salzburger-landestheater.at<br />
www.salzburger-landestheater.at<br />
Faust I<br />
LT_UNIPRESS_87x370_RZ.indd 1 23.10.2009 13:45:44 Uhr<br />
WISSEN & KULTUR 25<br />
dies der Konsistenz der Handlung jedoch keinen Abbruch.<br />
So entschädigt der emotionsgeladene Schluss<br />
mit einem spektakulären Abgang und großer Intensität,<br />
was vor allem der starken Gretchen-Darstellerin<br />
Shantia Ullmann geschuldet ist.<br />
Das Drama Faust I hat an brennender Aktualität nichts<br />
eingebüßt, sondern im Gegenteil, sogar noch gewonnen.<br />
Die Figur Faust zeigt schonungslos menschliche<br />
Abgründe auf, sein faustisches Streben ist dabei umgemünzt<br />
in bedingungslosen Fortschrittsglauben. Mit<br />
Gewissheit erreicht die großartige und gefällige Umsetzung<br />
des Werks die Zuschauer und gibt Einblicke<br />
in die Natur des Menschen. Das Stück, wie es gezeigt<br />
wird, leistet die Aufgabe einer Auseinandersetzung mit<br />
dem, was die Menschen der Gegenwartsgesellschaft<br />
Quelle: Landestheater<br />
Mephisto zeigt Faust auf effektvolle Weise die Freuden eines ausgelassenen Lebens<br />
Dr. Faust untersucht eine Laborratte<br />
bewegt. Dies ist bekanntlich auch Anspruch des Intendanten,<br />
nämlich eine Mittlerfunktion einzunehmen,<br />
zwischen politischen Verhältnissen und der Gesellschaft,<br />
in einer Zeit, in der sich die Menschen immer<br />
mehr von dieser abwenden.<br />
Die <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> verlost in Kooperation mit dem<br />
Landestheater zwei mal zwei Karten für die<br />
Faust-Aufführung am 11. Dezember um<br />
19.30. Um an der Verlosung teilzunehmen,<br />
schicke eine E-Mail mit dem Betreff „Faust-<br />
Verlosung“ an presse@oeh-salzburg.at.<br />
Die Gewinner_innen werden spätestens drei<br />
Tage vor der Aufführung per E-Mail kontaktiert.
26 WISSEN & KULTUR <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Waldklang - Das Winterfestival mit Kunst und Kultur im Waldbad Anif!<br />
Christkind vom Waldklang verbannt<br />
von Fang Liang He (<strong>ÖH</strong> Kulturreferent)<br />
Zum zweiten Mal nun wollten<br />
wir vom Kulturverein cougar:T<br />
ein Winterfestival der besonderen<br />
Art mit einem vielfältigen<br />
und qualitativ hochwertigen<br />
Programm veranstalten. Im<br />
schönen Ambiente des Waldbades<br />
Anifs gingen letztes Jahr<br />
die Lichter in den weißen, am<br />
See aufgebauten Pagoden an<br />
und erzeugten eine einzigartige<br />
und in <strong>Salzburg</strong> noch nie da<br />
gewesene weihnachtliche Stimmung,<br />
die jung und alt gleichermaßen<br />
begeisterte.<br />
Das Aufgebot an Möglichkeiten beim Waldklang<br />
Winterfestival 2008 war bunt, vielschichtig, jung und<br />
überzeugend. Das Ambiente idyllisch, verträumt und<br />
lud mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre zu mehr<br />
Farbe in den grauen Winternächten ein.<br />
Aber nicht nur das in Szene gesetzte Waldbad überzeugte<br />
die zahlreichen Besucher_innen, sondern auch<br />
das extrem vielschichtige Programm ließ keine Wünsche<br />
offen. Waldklang08 bediente sich fast aller Genres<br />
und bot authentische Kunst- und Kulturveranstaltungen.<br />
Über 60 engagierten Künstler_innen wurde<br />
eine innovative Plattform geschaffen, sich zu präsentieren<br />
und mit anderen Kunst treibenden zu interagieren<br />
und kommunizieren. Von jungen Filmemacher_innen,<br />
Musikbands, Theater, Kabarett, traditionellem<br />
Kunsthandwerk am Markt bis hin zum gemütlichen<br />
Glühwein und exotischen Speisen, bot das Waldklang<br />
Festival für jede_n etwas.<br />
2008 konnten wir unter anderem den Kabarettisten<br />
Bernhard Ludwig, das Theater Ecce und Musiker_nnen<br />
wie Martin Klein, Coshiva, The Pond Pirates und Florian<br />
Meindl für unser Projekt begeistern. Auch Kinder<br />
und Junggebliebene kamen bei Waldklang nicht zu<br />
kurz. Vom Waldspaziergang über Ponyreiten bis hin<br />
zu Märchenerzählungen von Chris Ploier am gemütlichen<br />
Lagerfeuer war das Programm weit gefächert.<br />
Neben einer großen Bereicherung für die <strong>Salzburg</strong>er<br />
Kulturszene war es vor allem eine gelungene Alternative<br />
zum traditionellen Christkindlmarkt. Eine Alternative,<br />
die im ersten Veranstaltungsjahr 2008 mehr als<br />
10.000 Besucher_innen zu schätzen wussten.<br />
Auch 2009 ist dieses einzigartige Winterfestival im<br />
Waldbad Anif geplant gewesen. Musik von Mauf, Tobias<br />
Pötzelsberger, Mel, Komponist und Gitarrist Agustin<br />
Castilla-Avila, Sängerin Katharina Schwarz, NoiZ<br />
Guitar Duo und dem Cellisten David Eggert, darunter<br />
auch Kunstaktionen von Thomas Stadler und OD<br />
CHI, Workshops, ein Funsport-Weekend und Veranstaltungen<br />
mit der Radiofabrik und Mark; nur um ein<br />
paar Programmpunkte zu nennen.<br />
Doch dieses Jahr kann Waldklang trotz intensiver<br />
Bemühungen des Kulturvereins cougar:T mit Unterstützung<br />
des Kultur-Referates der <strong>ÖH</strong>-<strong>Salzburg</strong> leider<br />
nicht stattfinden.<br />
Grund hierfür ist die Berufung der Landesumweltanwaltschaft<br />
<strong>Salzburg</strong> (LUA) gegen unseren positiven<br />
Bescheid der Bezirkshauptmannschaft <strong>Salzburg</strong> Umgebung.<br />
Die Ursachen sind für uns nicht nachvollziehbar.<br />
Das Gutachten vom Naturschutz sowie das durchgeführte<br />
Monitoring in Form von Lärmmessungen,<br />
Bildquellen: Privat<br />
An den vielfältigen Ständen konnten sich die Besucher_innen an traditionellem Kunsthandwerk oder exotischen Speisen erfreuen<br />
Die Künstlerin Coshiva sorgte beim Waldklang 2008 für Stimmung.<br />
statistischen Erhebungen und Fotografien vom Gelände<br />
im Jahr 2008 ließen jedenfalls keine Fragen offen.<br />
Jegliche Bemühungen einer außergerichtlichen<br />
Einigung wurden trotz wiederkehrender Gespräche<br />
abgelehnt. Der nun vorliegende Einspruch der LUA<br />
hat drastische Konsequenzen für unseren Kulturverein<br />
und Waldklang. Es wird uns die Zeit genommen das<br />
Festival rechtmäßig durchführen zu können, obwohl<br />
kommende Verhandlungen positiv für uns ausgehen<br />
werden. Wir haben eine große Verantwortung anderen<br />
gegenüber, deshalb können wir das Risiko nicht tragen,<br />
kurzfristig oder während des Festivals mit einer Beschwerde<br />
in nächster Instanz konfrontiert zu werden.<br />
Aus diesem Grund sind wir gezwungen, das Winterfestival<br />
Waldklang für 2009 abzusagen.<br />
Diese erzwungene Absage wird nicht ohne Folgen<br />
bleiben, das Projekt Waldklang und der Kulturverein<br />
cougar:T werden in <strong>Salzburg</strong> im Dezember 2009 auf<br />
sich aufmerksam machen. Ein Zeichen wird auch unsere<br />
Waldklang-Veranstaltung zu Silvester im Republic<br />
setzen. Mehr Informationen zum New Years Eve<br />
@ Republic auf www.waldklang.at. Sollten wir mit unserem<br />
Thema euer Interesse geweckt haben, findet ihr<br />
weitere Informationen auf unserer Homepage www.<br />
cougart.at.<br />
„Wir lassen uns nicht unterkriegen und werden das<br />
Projekt Waldklang mit Leidenschaft weiterführen!<br />
Wir werden alles versuchen das Waldbad Anif im Jahr<br />
2010 wieder für uns zu gewinnen!“ Fabian Rohmann<br />
& Katrin Petter - cougar:T Kulturverein.<br />
Das Waldklang-Festival tauchte das Waldbad Anif in eine einzigartige Atmosphäre
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
Konzerte, Kabarret & More –<br />
der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong>-Veranstaltungskalender<br />
November<br />
12.11.09<br />
Querschläger - „spiaglliada“<br />
Präsentation der neuen Doppel-CD. Lyrischer + ironischer,<br />
gesellschaftskritischer Teil.<br />
Weiterer Termin: 13.11.09<br />
Oval, Europastr. 1, Beginn: 19.30 Uhr,<br />
Eintritt €19 (Student_innen €16)<br />
12.11.09<br />
Stermann & Grissemann<br />
„Die deutsche Kochschau“<br />
Republic, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €20,50<br />
(Student_innen €17,50)<br />
13.11.09 – 07.02.10<br />
Die ganze Pracht<br />
Malerei der Residenzgalerie <strong>Salzburg</strong><br />
Ausstellung altösterreichischer Malerei, niederländischer<br />
Malerei des 17.Jhdts (Schüler Rembrandts), französische,<br />
italienische und österreichische Barockmalerei.<br />
Museum Residenzgalerie <strong>Salzburg</strong>, Residenplatz 1,<br />
Eintritt €2,50<br />
14.11.09<br />
Diskussion „Arbeitslos in <strong>Salzburg</strong>“<br />
mit Siegfried Steinlechner (AMS Sbg.), Renate Aichinger<br />
(Regisseurin), Robert <strong>Press</strong>laber (Lebenskünstler),<br />
Hadwig Fink („grau und schlau“); Mod.: Robert Buggler<br />
ARGEkultur, Beginn: 22 Uhr, Eintritt frei<br />
19.11.09<br />
Rockshop<br />
Grundzüge des Musikrechts mit Markus Deisenberger<br />
Tipps und Tricks, wie Labels und Verlage für DICH<br />
arbeiten und nicht umgekehrt.<br />
Rockhouse (Seminarraum), Beginn: 18.30 Uhr, Eintritt frei<br />
19.11.09<br />
„Politik.Medien.Macht.Angst“<br />
Diskussion über Macht und Ohnmacht von Meinungen<br />
und MeinungsmacherInnen.<br />
Mit: G. Haderer, K. Moser, H. Schmidt, S. Wörgetter;<br />
Mod.: K. Krawagna-Pfeifer<br />
ARGEkultur, Beginn: 20 Uhr, Eintritt frei<br />
19.11.09 – 4.12.09<br />
16. Bergfilmfestival: „Abenteuer Berg – Abenteuer Film“<br />
Vorträge: u.a. Gerlinde Kaltenbrunner (22.11)<br />
Das Kino, mehr Infos auf: http://www.daskino.at/specials/16_<br />
bergfilmfestival<br />
20.11.09<br />
Serdar Somuncu: „Der Hassprediger“<br />
Ein demagogischer Blindtest<br />
Ausschnitte aus berühmten Reden der Weltgeschichte.<br />
WISSEN & KULTUR 27<br />
Die Namen der Autor_innen werden aber nicht verraten.<br />
Ein Blindtest eben.<br />
ARGEkultur, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €12 (V: €10)<br />
24.11.09<br />
Miss Platnum (D/RUM), tour support: Frogg (D/UK)<br />
feat members of SEEED<br />
Album: „The Sweetest Hangover“ – Balkan Beats Reloaded<br />
Unterstützt von Peter Fox und Marko Markovic!<br />
Rockhouse, Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt €18 (V: €16)<br />
26.11.09<br />
Rockshop- Blues Guitar mit Georg ‚Gic’ Gruber<br />
Eigene Akustik- oder E-Gitarre mitnehmen, gegebenenfalls<br />
auch kleinen Verstärker.Bluesschema-Grundlagen<br />
sollen vermittelt werden, Ziel: kleines Bluessolo<br />
Rockhouse (Seminarraum), Beginn: 18.30 Uhr, Eintritt frei<br />
27.11.09<br />
Josef Hader<br />
„Hader muss weg“<br />
Republic, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €21 (Student_innen €10)<br />
27. + 28.11.09<br />
ABC Vorrunde <strong>Salzburg</strong> – International Live Award feat.<br />
Austrian Band Contest<br />
Freitag u.a.: Dos and Dust (Folk), Anstaltskinda (Pagga,<br />
Punk, Ragga, HipHop)<br />
Samstag u.a.: Soundbreed (Rock), PBJT (Punk), Marrok<br />
(Metal Rock Funk)<br />
Rockhouse, Beginn: jeweils 18.30 Uhr,<br />
Eintritt jeweils €13 (V: €12)<br />
Soundtrack of our Lives,<br />
29.11, Rockhouse<br />
Böse, bissig, intelligent: Der berühmte Kabarettist und Komponist Georg Kreisler liest am 10.12. aus seinem neuen Buch.<br />
Dezember<br />
4.12.09<br />
„Same time same Station“ - Blogger in der Krise - als<br />
Dauersender und Dauerempfänger von Nachrichten,<br />
ihre Stimme zählt und macht (TV)-Geschichte:.<br />
Ein rasantes Mediencollagetheater von gold extra.<br />
9.12.09<br />
SILENT WEDNESDAY:<br />
„I und die Gitarre von meiner Mama“ LIVE<br />
Der junge Songwriter Johannes Frauenlob aus <strong>Salzburg</strong><br />
schreibt am liebsten humorvolle Texte zu diversen<br />
Alltagsthemen wobei ein bisschen Punk-Attitüde als<br />
Beigeschmack nie fehlen darf.<br />
Denkmal, Nonntaler Hauptstr. 1a, Beginn: 21 Uhr,<br />
Eintritt €5<br />
10.12.09<br />
Russkaja<br />
Sputnik Tour: Tanz die Rakete!<br />
Republic, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €16,50<br />
(Student_innen €14,50)<br />
Bildquelle: ARGEkultur<br />
10.12.09<br />
Georg Kreisler<br />
Lesung aus seinem neuen Buch: „Letzte Lieder“. Im<br />
Anschluss: Publikumsgespräch.<br />
ARGEkultur, Beginn: 20.00 Uhr, Eintritt €20 (V: €18)<br />
10.12.09<br />
Rockshop<br />
PA (Public Address) Workshop mit Peter Zimmerebner<br />
Einblick in die Welt der Live-Tontechnik für Routiniers,<br />
Mini-PA-User und Musiker.<br />
Rockhouse (Saal), Beginn: 18.30 Uhr, Eintritt frei<br />
10.12.09<br />
Karlheinz Hackl & Heinz Marecek - Melodie des<br />
Lachens. Ein Jahrhundert lässt Revue passieren. Music<br />
– Revue – Cabaret.<br />
Weiterer Termin: 11.12.09<br />
Oval, Europastr. 1, Beginn 19.30 Uhr,<br />
Eintritt €35 (Student_innen €32)<br />
17.12.09<br />
Learning English with Austrofred<br />
Der einzig wahre österreichische Pop-Star mit seinem<br />
Englischnachhilfekurs. Die zentralen Lehrinhalte:<br />
Queen-Hits & Austropop Antiquitäten.<br />
ARGEkultur, Beginn: 20 Uhr, Eintritt €18 (V: €16)<br />
17.12.09<br />
Freispiel - Die <strong>Salzburg</strong>er Rock Jamsession Part 16<br />
Opening-Act: Trippin in London<br />
Danach stehen Instrumente, Mikrofone, Trommeln und<br />
Verstärker für alle bereit.<br />
Rockhouse, Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt frei
28 WISSEN & KULTUR <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong><br />
<strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong>-Ticketverlosung<br />
Liebe Studis! Aufgepasst!<br />
Die <strong>ÖH</strong> <strong>Salzburg</strong> verlost jeweils 1 x 2 Freikarten für<br />
folgende Veranstaltungen im Rockhouse <strong>Salzburg</strong>.<br />
Um an der Verlosung teilzunehmen schicke eine<br />
Mail mit dem Betreff „Rockhouse-Verlosung“, deinem<br />
Namen sowie deiner Wunschveranstaltung an<br />
presse@oeh-salzburg.at.<br />
„Punk Is Dead“ - Tour<br />
FR 20.11.2009, 20 Uhr<br />
Ein Indoor-Festival mit internationaler Besetzung. Zur<br />
erfolgreichen österreichischen Ska/Punk/Pop-Band<br />
Guadalajara, deren neues Album bisher auch in Japan,<br />
Deutschland und Slowenien veröffentlicht wurde, gesellt<br />
sich u.a. Elvis Jackson aus Slowenien. Die vier Jungs<br />
begeistern ihre Fans mit einem Mix aus Rock, Ska, Punk,<br />
Hardcore und Reggae, was ihnen eine MTV Award -<br />
Nominierung einbrachte. Bekannt sind sie auch für ihre<br />
phänomenale Live- Performance. Mit dabei sind außerdem<br />
Jerx, u.a. Gewinner des Young Austrian Music Award 2009,<br />
No More Encore und Sondaschule aus Deutschland.<br />
The Soundtrack of Our Lives<br />
Local support: Low Light +<br />
Pirate Radio Station<br />
SO 29.11.2009, 20 Uhr<br />
Sechs Schweden rocken das <strong>Salzburg</strong>er Rockhouse.<br />
The Soundtrack of Our Lives präsentiert ihr neues Album<br />
Communion. Eine echte Rockband, die sich aber auch<br />
Elementen des Psychedelic Rock bzw. 60er- Jahre Pop<br />
bedient. Zunächst nur in Schweden bekannt, tourt die seit<br />
1995 bestehende Band heute durch die ganze Welt. Ihren<br />
internationalen Durchbruch schafften sie 2001 mit ihrem<br />
dritten Album „Behind the Music“.<br />
Zur Einstimmung gibt es Britischen Rock bzw. Rock von<br />
den <strong>Salzburg</strong>er Bands Pirate Radio Station bzw. Low Light.<br />
Yeah!Club<br />
u.a. Stuck In The Sound (F), Schwefelgelb (D),<br />
Tweak Bird (US) und Koexx (A)<br />
FR 04.12.2009, 20 Uhr<br />
An diesem Abend bekommen die Gäste im Saal und in<br />
der Rockhouse Bar ein Programm angeboten, das jeden<br />
zu überzeugen weiß. Stuck In The Sound, eine der besten<br />
und erfolgreichsten Indiebands Frankreichs mit 15.000<br />
verkauften Alben, sind bekannt für eine mitreißende,<br />
technische perfekte Show. Von 80er New Wave, NDW und<br />
Punk beeinflusst, veranstalten Schwefelgelb immer wieder<br />
bizarre Shows. Energie pur ist angesagt. Die zwei Brüder<br />
der US-Band Tweak Bird bieten einen Mix aus Heavy<br />
Experimental und Stoner-Prog-Psy-Rock. Außerdem mit<br />
dabei sind Koexx und Lightning Johnsons aus Österreich.<br />
DJs XTOPH, Jakima und YC DJ-Team & Mates runden den<br />
Abend mit Indietronics, Electrock bzw. Discopunk ab.<br />
Yeah! Club, am 4.12 Im Rockhouse<br />
Bildquellen (alle): Rockhouse<br />
„Punk is Dead“-Tour, am 20.22 im Rockhouse<br />
Aufruf: Die Chance für deine Geschichte!<br />
Gibt es sie auch auf deinem Computer? Die Texte, Gedichte und Geschichten, die aus unerfindlichen Gründen noch nie das Licht der<br />
Welt erblickt haben? Nun sollten sie ihre Gelegenheit bekommen, ihre Leser_innen zu begeistern!<br />
Schick einfach dein Selbstkreiertes an presse@oeh-salzburg.at und wir werden unter den eingesandten Kostbarkeiten auswählen,<br />
wer in der nächsten Ausgabe der <strong>Uni</strong>:<strong>Press</strong> abgedruckt wird!<br />
ANZEIGE