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Hobbys - MPG Trier

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Schwul oder was??<br />

„Ich habe mich beim Sport in der Mädchenumkleide umgezogen.“,<br />

erzählt Witty. „Die Jungs waren froh, wenn wir Spiele<br />

gespielt haben, bei denen man sich nicht zwangsweise berühren<br />

musste“ Witty ist 17 Jahre alt und schwul. Das weiß er etwa<br />

seit der neunten Klasse. Man sieht es ihm auch an, das Hemd<br />

immer etwas aufgeknöp und eine Kette mit Engels ügeln als<br />

Anhänger um den Hals. Er kleidet sich auch nicht nach seinem<br />

Alter, eher „modern“, wie er selbst von sich sagt, beispielsweise<br />

zieht er keine Turnschuhe an, sondern trägt meist etwas<br />

schickere, leicht spitze Schuhe. Außerdem wirkt Witty gleich<br />

sehr aufgeschlossen, bei Neuzugängen geht er direkt auf sie zu<br />

und beschä igt sich mit. Warum genau andere bei ihm sein<br />

Schwulsein bemerken, kann er selbst nicht sagen. „Schon vor<br />

meinem Coming-Out haben Klassenkameraden entsprechende<br />

Sprüche gerissen“. Als er sich outete, wandten sich viele seiner<br />

Freunde ab, später in der Berufsbildenden Schule wollten ihn<br />

seine Klassenkameraden gar nicht mehr anfassen. Trotzdem<br />

lief sein Outing besser als das vieler anderer, die zur „Route<br />

66“ kommen. Das ist die Jugendgruppe vom „Schmit-z“, dem<br />

schwul-lesbischen Zentrum von <strong>Trier</strong>, und die tri sich meist<br />

im „Café Schmit-z“. Die Wände sind grün und pink angestrichen<br />

und Fotos von Mitgliedern wurden aufgehangen,<br />

schwule Pärchen, die sich küssen, lesbische Pärchen, die sich<br />

umarmen. Ohne die Bilder würde man das „Schmit-z“ für ein<br />

völlig normales gemütliches Café halten, eine Bar mit Hockern,<br />

eine gepolsterte Sitzreihe an der Wand, mit schwarzem Leder<br />

verkle verkleidet, ein paar Tische, darauf jeweils eine Serviet-<br />

te, eein<br />

Teelicht und eine Getränkekarte. Ganz normales<br />

„Café-Flair“. „Ca Doch Normalität gibt es für heranwachsende<br />

Ho Homosexuelle nicht.<br />

Wittys W Bericht mag verwundern, weil die Gesellscha<br />

hheute<br />

doch als so aufgeklärt und tolerant gilt. Tatsächlich<br />

ndet sich gerade heute Homohass nicht nur in Raptexten:<br />

„Schwul“ ist und bleibt auch das beliebteste Schimpf-

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