IM INTERVIEW: Das Erfolgsrezept der Edmund Merl Gmbh:
IM INTERVIEW: Das Erfolgsrezept der Edmund Merl Gmbh:
IM INTERVIEW: Das Erfolgsrezept der Edmund Merl Gmbh:
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
IT-MITTELSTAND 10/05 G 59638 3,00€ www.itmittelstand.de<br />
IT-SICHERHEIT<br />
Zusätzliche Kodierung<br />
macht Daten zur Verschluss-Sache<br />
Seite 26<br />
DATENBANKEN &<br />
DATA WAREHOUSE<br />
Produktivitätsvorteile von<br />
20 bis 30 Prozent winken<br />
Seite 42<br />
IT-FINANZIERUNG<br />
<strong>IM</strong> MITTELSTAND<br />
Es geht auch ohne Bank<br />
Seite 50<br />
<strong>IM</strong> <strong>INTERVIEW</strong>:<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>, Geschäftsführer des<br />
Feinkostherstellers <strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong><br />
GmbH & Co. KG, und seine Tochter<br />
Susanne <strong>Merl</strong>, Leiterin Produktentwicklung<br />
Seite 20<br />
<strong>Das</strong> <strong>Erfolgsrezept</strong> <strong>der</strong> <strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong> GmbH:<br />
MEDIENHAUS VERLAG<br />
Postfach 300111 • 51411 Bergisch Gladbach<br />
Postvertriebsstück • »Entgelt bezahlt«<br />
IT-BUSINESS <strong>IM</strong> MITTELSTAND<br />
Fortschritt<br />
mit Tradition Son<strong>der</strong>druck<br />
aus<br />
IT-MITTELSTAND<br />
Ausgabe 10/2005
SONDERDRUCK | IT-MITTELSTAND 10/2005<br />
<strong>Erfolgsrezept</strong>:<br />
Fortschritt<br />
mit Tradition<br />
Seit über 70 Jahren stellt das Familienunternehmen<br />
Feinkostprodukte her und bietet jetzt zusätzlich<br />
zu den Klassikern wie Sahnehering und Rollmöpsen<br />
auch Lifestyle-Salate an. Geschäftsführer<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong> und seine Tochter Susanne sprachen<br />
mit uns darüber, wie sie ihr Qualitätsmanagement<br />
optimiert haben und welchen Stellenwert die IT-<br />
Unterstützung dabei einnimmt.<br />
ITM: Die Firma <strong>Merl</strong> hat ursprünglich Gaststätten<br />
mit Heringssalat beliefert. Wer zählt<br />
heute zu Ihren Kunden und wie hat sich Ihr<br />
Produktangebot verän<strong>der</strong>t?<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: <strong>Das</strong> Heringsfilet in Sahnesauce ist<br />
auch heute noch unser meist verkauftes Produkt.<br />
Aber das Sortiment und <strong>der</strong> Kundenkreis sind sehr<br />
viel größer geworden. In den 60er Jahren haben<br />
wir als erster Anbieter frische Feinkostsalate ohne<br />
Konservierungsstoffe auf den Markt gebracht und<br />
damit unser Wachstum stark vorangetrieben. Wir<br />
beliefern heute den Lebensmitteleinzelhandel, den<br />
Großhandel sowie Hotellerie, Gastronomie und<br />
Catering-Bertriebe. Der Großteil unserer Produktion<br />
wird in Handelsmarken vertrieben – auch im<br />
Ausland. Aber nicht nur in den Kühlregalen <strong>der</strong><br />
Supermärkte, son<strong>der</strong>n auch an Bedientheken kann<br />
man unsere Frischeprodukte kaufen. Zu unserem<br />
Produktangebot zählen eine große Vielfalt von<br />
hochwertigen Salaten mit Fisch und Meeresfrüchten,<br />
mit Fleisch und Geflügel, Rohkost und Gemüse,<br />
Dipps, edlen Räucherfischen und frischen Patisserie-Desserts.<br />
ITM: Um den Verbraucher besser zu schützen,<br />
hat <strong>der</strong> Gesetzgeber die Qualitätsvorschriften<br />
für Nahrungsmittelhersteller verschärft. Sind<br />
Verbesserungen zu erkennen?<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: Ja, auf jeden Fall! Auf dem Gebiet<br />
Qualitätssicherung ist sehr viel passiert. Gerade die<br />
Die Qualitätsrichtlinien für Nahrungsmittelhersteller<br />
sind in den letzten Jahren deutlich<br />
strenger geworden. Hinzu kommt, dass die<br />
Kunden eine größere Produktauswahl<br />
for<strong>der</strong>n. Der Feinkosthersteller <strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong><br />
GmbH & Co. KG. hat längst darauf reagiert<br />
und durch den Einsatz performanter<br />
IT-Lösungen Chargenrückverfolgung<br />
realisiert und die Produktentwicklung<br />
flexibilisiert.<br />
| 2 |<br />
10| 2005 | IT-MITTELSTAND
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong><br />
IT-MITTELSTAND 10/2005 | SONDERDRUCK<br />
Position: Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong> GmbH & Co. KG • Alter: 65<br />
Familienstand: verheiratet, 2 Kin<strong>der</strong><br />
Beruflicher Werdegang: Kaufmann. Begann 1959 im elterlichen Unternehmen<br />
und entwickelte 1961 ein revolutionäres Produkt: Feinkostsalate ohne Konservierungsstoffe<br />
• Hobby: Segeln<br />
Susanne <strong>Merl</strong><br />
Position: Leitung Produktentwicklung • Alter: 32 • Familienstand: verheiratet<br />
Beruflicher Werdegang: Studium Lebensmitteltechnologie in Bonn. Leitet seit<br />
2004 bei <strong>der</strong> <strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong> GmbH die Produktentwicklung. In dritter Generation wird<br />
sie in Zukunft die Geschäftsführung des Familienunternehmens übernehmen.<br />
Hobbys: Lesen, Sport<br />
IT-MITTELSTAND | 10| 2005 | 3 |
SONDERDRUCK | IT-MITTELSTAND 10/2005<br />
Lebensmittelhygiene hat in den letzten<br />
20 Jahren massive Fortschritte gemacht.<br />
<strong>Das</strong> Niveau <strong>der</strong> angebotenen Produkte<br />
ist so hoch wie nie zuvor und <strong>der</strong> Verbraucher<br />
bestens geschützt.<br />
Mit <strong>der</strong> EU-Verordnung 178/2002 ist<br />
jetzt auch die lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />
<strong>der</strong> Lebensmittel vom Handel<br />
bis zum Hersteller und von dort bis<br />
zum Erzeuger zur Pflicht geworden.<br />
Außerdem müssen weitere Richtlinien<br />
wie DIN EN ISO 9001, Good Manufacturing<br />
Practices, <strong>der</strong> International Food<br />
Standard und die Hygienevorschrift<br />
HACCP erfüllt werden.<br />
ITM: Wie stellen Sie sicher, dass Ihre<br />
Produkte den aktuellen Richtlinien<br />
entsprechen?<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: Da wir mit tierischen<br />
Rohstoffen arbeiten, die bei falscher<br />
Lagerung und Verarbeitung Krankheiten<br />
übertragen können, sind die<br />
Auflagen für uns sehr streng und die<br />
Kontrollen hoch. Unsere Geschäftsprozesse<br />
werden von externen Zertifizierungsstellen<br />
regelmäßig geprüft.<br />
<strong>Das</strong> Qualitätsmanagement ist daher<br />
direkt <strong>der</strong> Geschäftsleitung unterstellt.<br />
Wir dokumentieren die Abläufe in<br />
unserem Unternehmen akribisch,<br />
unterhalten ein eigenes Labor und<br />
arbeiten darüber hinaus mit externen<br />
Beratern. Ein ganz wichtiger Punkt ist<br />
auch das Qualitätsbewusstsein <strong>der</strong> Mitarbeiter.<br />
<strong>Das</strong> stärken wir durch regelmäßige<br />
Schulungen. Qualität wird bei<br />
uns gelebt.<br />
ITM: Welche Rolle spielt bei <strong>der</strong><br />
Qualitätssicherung <strong>der</strong> Einsatz von IT-<br />
Lösungen?<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: Ohne IT-Unterstützung<br />
wäre eine Qualitätssicherung, wie sie<br />
heute gefor<strong>der</strong>t wird, gar nicht möglich.<br />
<strong>Das</strong> Datenaufkommen ist einfach<br />
zu hoch, um alles per Hand und auf Papier<br />
festzuhalten. Vor allem aber würde<br />
es auch viel zu viel Zeit kosten und wäre<br />
außerdem noch ungenau. Wir bieten<br />
frische Produkte an, bei denen Mindesthaltbarkeitsdaten<br />
eine ganz entscheidende<br />
Rolle spielen. Wir können uns<br />
keine Lücken leisten.<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: Zeitmanagement ist für<br />
uns ein überlebenswichtiger Faktor! Der<br />
Einsatz von IT beschleunigt die Produk-<br />
| 4 | 10| 2005 | IT-MITTELSTAND
tion und die Auslieferung an den Handel,<br />
weil Abläufe automatisiert und optimiert<br />
werden.<br />
ITM: Stellt die Softwarelösung, die<br />
Sie einsetzen, die gefor<strong>der</strong>te Rückverfolgung<br />
sicher?<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: Ja! Zur Steuerung<br />
unserer gesamten Geschäftsprozesse –<br />
also vom Einkauf über die Materialwirtschaft,<br />
Entwicklung, Produktion, Qualitätskontrolle<br />
bis hin zum Verkauf und<br />
<strong>der</strong> Logistik – setzen wir Lösungen <strong>der</strong><br />
GUS Group ein, die alle anfallenden<br />
Abläufe nicht nur steuern, son<strong>der</strong>n<br />
auch umfassend dokumentieren. Die<br />
Chargenorientierung des Systems<br />
garantiert dabei eine lückenlose Rükkverfolgung.<br />
IT-MITTELSTAND | 10| 2005<br />
IT-MITTELSTAND 10/2005 | SONDERDRUCK<br />
Frische vom Feinsten ist unser Geschäft<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong> GmbH & Co. KG ist ein Hersteller von frischen Delikatessen ohne Zusatz von<br />
Konservierungsstoffen. In Brühl bei Köln stellt das 1933 gegründete Familienunternehmen hochwertige<br />
Premium-Feinkostsalate her. Die Produkte von <strong>Merl</strong> werden in den Regalen und Bedienungstheken des<br />
führenden Lebensmittelhandels in Deutschland sowie in den Benelux-Län<strong>der</strong>n, Frankreich, Spanien und<br />
<strong>der</strong> Schweiz angeboten. Mit rund 130 Mitarbeitern und über 500 Produkten im Angebot erwirtschaftete<br />
<strong>Merl</strong> 2004 einen Umsatz von 33 Millionen Euro.<br />
Internet: www.merl.de<br />
ITM: Wie funktioniert das?<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: Alle Rohstoffe, die bei<br />
uns angeliefert werden, erfassen wir im<br />
System und geben dabei Daten über<br />
Charge, Herkunft, Menge, Gewicht und<br />
Haltbarkeit an. Aus diesen Informationen<br />
generiert unser ERP-System den<br />
entsprechenden Zahlencode, mit dem<br />
die Ware ausgezeichnet wird. Bei jedem<br />
Arbeitsschritt wird dieser Code angegeben<br />
und somit die Weiterverarbeitung<br />
des Rohstoffes genau aufgezeichnet.<br />
Sollte es also beispielweise zu einer<br />
Rückrufaktion kommen, könnten wir<br />
per Knopfdruck die betroffenen Chargen<br />
<strong>der</strong> Fertigprodukte bestimmen und<br />
lokalisieren.<br />
ITM: Woran liegt es Ihrer Meinung<br />
nach, dass so viele Lebensmittelhersteller<br />
noch Probleme bei <strong>der</strong><br />
Einhaltung <strong>der</strong> vorgeschriebenen<br />
Qualitätsrichtlinien haben?<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: Große Hersteller haben<br />
sicher keine Probleme, die aktuellen<br />
Standards und Vorschriften bezüglich<br />
Hygiene und Sicherheit zu erfüllen.<br />
Kleinere Unternehmen, speziell Handwerksbetriebe,<br />
tun sich jedoch schwerer.<br />
Problematisch sind meiner Ansicht<br />
nach begrenzte Ressourcen und oft<br />
auch mangelndes Wissen. Die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
sind so stark gestiegen, dass<br />
ohne die entsprechende Softwareunterstützung<br />
nicht mehr vorschriftsmäßig<br />
produziert werden kann. Technologie<br />
kostet Geld. Und um mit mo<strong>der</strong>nen<br />
Systemen zu arbeiten, muss ständig<br />
investiert werden. Viele kleine Unternehmen<br />
bezweifeln, sich die erfor<strong>der</strong>liche<br />
IT-Lösung leisten zu können.<br />
ITM: Worauf sollten Unternehmen<br />
Ihrer Branche bei <strong>der</strong> Auswahl einer<br />
IT-Lösung beson<strong>der</strong>s achten?<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: Auch wenn es dieselbe<br />
Branche ist – die Anfor<strong>der</strong>ungen, die<br />
Lebensmittelhersteller an ihr Software-<br />
System stellen, sind doch sehr unterschiedlich.<br />
Ein mittelständischer Frischebetrieb,<br />
wie wir es sind, benötigt<br />
eine ganz an<strong>der</strong>e Funktionalität als ein<br />
Großunternehmen, das Produkte herstellt,<br />
die über mehrere Jahre haltbar<br />
sind. Wir rechnen in Stunden, produzieren<br />
schon, bevor die Bestellung überhaupt<br />
eingegangen ist, dürfen Kühlketten<br />
nicht unterbrechen und müssen<br />
Haltbarkeitsdaten minutiös berücksichtigen.<br />
Worauf es bei einer Lösung, die im<br />
Food-Sektor eingesetzt wird, grundsätzlich<br />
ankommt, ist aus meiner Sicht Flexibilität.<br />
Die Software muss den speziellen<br />
Bedürfnissen jedes Unternehmens<br />
angepasst werden können – und zwar<br />
relativ schnell. Vor allem aber muss gewährleistet<br />
sein, dass die Anwendung<br />
den strengen Sicherheitsvorschriften<br />
unserer Branche gerecht und kontinuierlich<br />
weiterentwickelt wird.<br />
ITM: Waren diese Punkte ausschlaggebend<br />
für die Zusammenarbeit mit<br />
Ihrem IT-Anbieter?<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: Ja, absolut. Es war überhaupt<br />
kein Problem, die Software auf<br />
unsere sehr spezialisierten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
zuzuschneiden. Dabei sind wir aber<br />
so nah am Standard geblieben, dass ein<br />
Releasewechsel kurzfristig durchgeführt<br />
werden kann und wir somit immer auf<br />
dem neuesten technischen Stand sind.<br />
Außerdem ist <strong>der</strong> Anbieter, genau wie<br />
wir, ein mittelständisches Unternehmen,<br />
das weiß, wie wir ticken. Zeit ist<br />
für uns ein entscheiden<strong>der</strong> Erfolgsfaktor.<br />
Deshalb ist es wichtig, mit einem<br />
Partner zusammenzuarbeiten, <strong>der</strong><br />
schnell reagiert.<br />
| 5 |
SONDERDRUCK | IT-MITTELSTAND 10/2005<br />
| 6 | 10| 2005 | IT-MITTELSTAND
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: Wir sind sehr zufrieden<br />
mit dem Service. Die Abstimmung<br />
funktioniert reibungslos und das Team<br />
ist sehr zuverlässig. Ein Vorteil ist natürlich<br />
auch die regionale Nähe. Bei Unklarheiten<br />
kommt kurzfristig jemand<br />
vorbei.<br />
ITM: Hat Ihr Softwarepartner auf die<br />
gestiegenen Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
reagiert und sein Lösungsangebot<br />
entsprechend erweitert?<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: Die GUS Group hat sowohl<br />
auf die strengeren Qualitätsvorschriften<br />
unserer Branche als auch auf<br />
das geän<strong>der</strong>te Benutzerverhalten reagiert.<br />
Vor zwei Jahren hat sie ihre bestehenden<br />
Anwendungen für das Qualitätsmanagement<br />
mo<strong>der</strong>nisiert und um<br />
zusätzliche Lösungen erweitert.<br />
Dabei ist eine komplett neue Software-<br />
Generation entstanden, die eine umfassende<br />
Dokumentenintegration ermöglicht<br />
und durch Browser-gestütze Oberflächen<br />
sehr viel mehr Komfort bietet.<br />
Die Lösungen dieser Produktfamilie<br />
können sowohl stand-alone als auch als<br />
voll integriertes Komplettpaket eingesetzt<br />
werden und sind dabei plattformunabhängig.<br />
<strong>Das</strong> bringt uns als Anwen<strong>der</strong><br />
deutlich mehr Flexibilität und<br />
Sicherheit beim Qualitätsmanagement.<br />
ITM: <strong>Das</strong> Labor spielt bei <strong>der</strong> Qualitätssicherheit<br />
eine zentrale Rolle.<br />
Worauf kommt es hier an?<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: <strong>Das</strong> Labor ist <strong>der</strong> Drehund<br />
Angelpunkt des Qualitätsmanagements.<br />
Hier werden Stichproben aus<br />
Wareneingang, Entwicklung, Produktion<br />
und Warenausgang kontrolliert,<br />
um die Produktsicherheit zu gewährleisten.<br />
Transparenz, Schnelligkeit und<br />
Genauigkeit sind dabei ganz wichtig.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> sehr hohen Spezialisierung,<br />
haben wir aber in diesem Bereich<br />
erst vor rund 10 Jahren angefangen,<br />
IT-gestützt zu arbeiten.<br />
ITM: Wie steuern sie die Abläufe in<br />
Ihrem Labor und wie stellen sie <strong>der</strong>en<br />
Dokumentation sicher?<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: Gestartet haben wir mit<br />
einer Insellösung, die aber viel zu komplex<br />
war und schließlich den gestiegenen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen nicht mehr gerecht<br />
werden konnte. Jetzt setzen wir das Laborinformationssystem<br />
GUS-OS Labor<br />
IT-MITTELSTAND | 10| 2005<br />
ein. Von allem, was wir produzieren,<br />
entnehmen wir Proben. Die Kontrolle<br />
fängt im Wareneingang an und muss<br />
lückenlos bis zur Auslieferung verfolgt<br />
werden. Der Untersuchungsumfang ist<br />
dabei nach Risikogruppen bestimmt.<br />
Die Labor-Software automatisiert diese<br />
Vorgänge und dokumentiert sie sehr detailliert.<br />
Außerdem stellt sie sicher, dass<br />
alle gefor<strong>der</strong>ten Kontrollen berücksichtigt<br />
werden. Per Knopfdruck kann ich<br />
beispielsweise den ph-Wert <strong>der</strong> Sahnesoße<br />
für alle Chargen, die in einem bestimmten<br />
Monat produziert wurden,<br />
abrufen. So können wir je<strong>der</strong>zeit komfortabel<br />
belegen, dass wir die gefor<strong>der</strong>ten<br />
Hygienestandards erfüllen und werden<br />
<strong>der</strong> Beweispflicht gegenüber unseren<br />
Handelspartnern gerecht.<br />
ITM: Sind die Bereiche Wareneingang,<br />
Produktion und Warenausgang<br />
direkt an das System angebunden?<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: Ja. Die Laborlösung ist<br />
standardmäßig voll integriert in unser<br />
ERP-System. <strong>Das</strong> spart Zeit und minimiert<br />
Fehler. Alles an<strong>der</strong>e macht heute<br />
keinen Sinn mehr.<br />
ITM: Neben Qualität ist auch Innovation<br />
entscheidend für den Markterfolg.<br />
Wie schaffen Sie es, in <strong>der</strong> Produktentwicklung<br />
schnell, kreativ und<br />
gut organisiert zu arbeiten?<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: Innovation hat in unserem<br />
Unternehmen schon immer eine<br />
zentrale Rolle gespielt. Immerhin haben<br />
wir die ersten Feinkostsalate ohne Konservierungsstoffe<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Unser Sortiment umfasst mittlerweile<br />
über 500 verschiedene Produkte<br />
und wir probieren unentwegt neue<br />
Rezepte aus. Wir wollen auf Trends aber<br />
noch schneller als bisher reagieren können<br />
und strukturieren daher unsere<br />
Produktentwicklung neu.<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: Die Entwicklung ist ein<br />
sehr komplexer Prozess – das wird oft<br />
unterschätzt. Es reicht nicht, eine Produktidee<br />
zu haben und das entsprechende<br />
Rezept zu kreieren. Es müssen<br />
beispielsweise Mindesthaltbarkeitstests<br />
durchgeführt werden, die bei je<strong>der</strong><br />
kleinsten Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Rezeptzusammensetzung<br />
zu wie<strong>der</strong>holen sind. Hinzu<br />
kommen die Rohstoffbeschaffung,<br />
Freigabeverfahren, HACCP-Analysen,<br />
IT-MITTELSTAND 10/2005 | SONDERDRUCK<br />
die Kalkulation und nicht zuletzt die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Verpackung. Und je<strong>der</strong><br />
Schritt muss auch hier dokumentiert<br />
werden. Um schneller zu werden und<br />
mehr Transparenz in die Prozesse zu<br />
bringen, führen wir zurzeit ein neues<br />
Software-Tool ein, das diese ganzen Abläufe<br />
koordiniert.<br />
ITM: Um welche Lösung handelt es<br />
sich hier?<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: <strong>Das</strong> ist GUS-OS Produktpass,<br />
eine weitere Lösung aus <strong>der</strong> Javabasierten<br />
Produktfamilie unseres Softwarepartners.<br />
Momentan arbeiten wir<br />
in <strong>der</strong> Produktentwicklung noch mit<br />
verschiedenen Excel-Tabellen, die von<br />
Hand gepflegt werden müssen. <strong>Das</strong> ist<br />
sehr unübersichtlich und aufwendig.<br />
Ich will jeden Tag sehen können, wo<br />
wir stehen und wer was macht – und<br />
zwar ohne mich durch einen Berg von<br />
Listen wühlen zu müssen.<br />
ITM: Und mit <strong>der</strong> neuen Software ist<br />
das möglich?<br />
Susanne <strong>Merl</strong>: Ja! Wir werden demnächst<br />
alle Infos in einer Maske haben.<br />
Der anwendungsintegrierte Workflow<br />
erleichtert das Prozessmanagement<br />
enorm. Die Lösung ordnet Aufgaben<br />
einzelnen Benutzergruppen zu und<br />
fasst sie zu Aufgabenlisten – sogenannten<br />
ToDo-Listen - zusammen. So können<br />
wir auf einen Blick nicht nur sehen,<br />
welche Mitarbeiter für welche Aufgaben<br />
verantwortlich sind, son<strong>der</strong>n<br />
auch ob diese Aufgaben bereits abgearbeitet<br />
sind. <strong>Das</strong> spart sehr viel Zeit und<br />
erhöht die Sicherheit!<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: GUS-OS Produktpass<br />
unterstützt außerdem elektronische<br />
Unterschriften. So reduzieren wir die<br />
Papierflut und Fehler. Die Dokumentation<br />
<strong>der</strong> gesamten Prozesse erfolgt automatisch<br />
und nach FDA-Richtlinien.<br />
ITM: Planen Sie weitere<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsschritte?<br />
<strong>Edmund</strong> <strong>Merl</strong>: Ja, wir wollen komplett<br />
auf GUS-OS umstellen und damit plattformunabhängig<br />
und flexibler sein. <strong>Das</strong><br />
heißt, wir ersetzen die bisherige ERP-Lösung<br />
durch das neue Browser-orientierte<br />
System. Ohne mo<strong>der</strong>ne IT kann man<br />
heute nicht mehr wettbewerbstauglich<br />
anbieten. Mit diesem Umstieg sichern<br />
wir uns unsere Zukunft.<br />
Alexandra Schnei<strong>der</strong><br />
| 7 |
GUS Group — Branchenlösungen mit Fokus auf<br />
Charge, Qualität und Logistik<br />
<strong>Das</strong> Unternehmen<br />
Die GUS Group ist führen<strong>der</strong> Anbieter von Unternehmensanwendungen für die Life Sciences-<br />
Branchen — Pharma, Nahrungs- und Genussmittel, Chemie, Kosmetik, Biotechnologie und<br />
Logistik. Seit mehr als 25 Jahren im Markt für mittelstandsorientierte IT-Lösungen erfolgreich,<br />
hat sich die GUS Group eine sehr hohe Branchenkompetenz erworben. Beratung,<br />
Software und IT-Infrastruktur-Services entsprechen den hohen Qualitätsstandards in diesem<br />
Markt und berücksichtigen die relevanten Normen und Standards.<br />
Die Lösungen<br />
Zum Portfolio <strong>der</strong> GUS Group gehören chargenorientierte ERP-Anwendungen, Qualitätsmanagement-<br />
und Laborinformationssysteme sowie Systeme für CRM, Planung, PLM und<br />
SCM. Komplettlösungen für Distanzhandel und Logistik sowie E-Commerce runden das<br />
Angebot ab.<br />
Highlights <strong>der</strong> plattformunabhängigen und javabasierten GUS-OS Lösungsfamilie stellen die<br />
Verbindung von Qualitäts- und ERP-Prozessen sowie das integrierte Dokumentenmanagement<br />
dar. Die Unterstützung <strong>der</strong> prospektiven Validierung wird durch die umfangreiche mit<br />
<strong>der</strong> Software ausgelieferte Dokumentation erreicht. Alle GUS-OS Komponenten rund um<br />
GUS-OS ERP for Life Sciences bestechen durch ein leistungsfähiges Benutzerkonzept:<br />
• abgesicherter Datenzugriff für interne/externe Mitarbeiter sowie Partner<br />
• mehr Effizienz durch anwendungsintegrierten Workflow mit ToDo-Listen<br />
• Transparenz durch Management-Übersichten (Regiezentren)<br />
GUS Group AG & Co. KG<br />
Bonner Straße 211<br />
50968 Köln<br />
Fon: 0221.37659-0<br />
Fax: 0221.37659-167<br />
E-Mail: info@guskoeln.de<br />
Internet: www.gus-group.com