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Wenzel Jamnitzer: Doppelscheuer - Museen der Stadt Nürnberg

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<strong>Wenzel</strong> <strong>Jamnitzer</strong> - Meistergoldschmied aus <strong>Nürnberg</strong><br />

Der Wiener Goldschmiedegeselle <strong>Wenzel</strong> <strong>Jamnitzer</strong><br />

(1508-1585) wan<strong>der</strong>te in den 1520er Jahren zielstrebig<br />

nach Franken aus. Seine Destination war klar: Die sich<br />

damals im Glanz <strong>der</strong> Kaiserempfänge sonnende und in<br />

politischer, wirtschaftlicher und künstlerischer Hinsicht<br />

blühende Reichsstadt <strong>Nürnberg</strong>.<br />

1534 wurde <strong>Wenzel</strong> <strong>Jamnitzer</strong> in <strong>Nürnberg</strong> Meister und<br />

heiratete im gleichen Jahr Anna Braunreuchin, die ihm<br />

elf Kin<strong>der</strong> schenkte. Im <strong>Jamnitzer</strong>haus in <strong>der</strong> Zisselgasse<br />

(heute Albrecht-Dürer-Straße 17) hat er fast 50 Jahre gelebt<br />

und mit seinem Bru<strong>der</strong> Albrecht und seinen Schwiegersöhnen<br />

eine Goldschmiedewerkstatt betrieben.<br />

<strong>Wenzel</strong> <strong>Jamnitzer</strong> galt als einer <strong>der</strong> führenden Goldschmiede<br />

und Ornamentstecher seiner Zeit und schuf<br />

Goldschmiedearbeiten für die bedeutendsten Auftraggeber:<br />

Kaiser, Könige und Kirchenfürsten. Daneben betätigte<br />

er sich wissenschaftlich auf dem Gebiet <strong>der</strong> angewandten<br />

Mathematik, Physik, Mechanik, Perspektive und<br />

Optik. <strong>Jamnitzer</strong>s Arbeiten waren so berühmt, dass sie<br />

bereits zu seinen Lebzeiten oft gefälscht wurden.<br />

Erkennungszeichen für Originalwerke <strong>Jamnitzer</strong>s ist sein<br />

Meisterzeichen: ein winziges W über einem Löwenkopf.<br />

Die museen <strong>der</strong> stadt nürnberg präsentieren das<br />

Schau-Stück des Monats<br />

Juli 2007 „Vitzliputzli“, Klein-<br />

skulptur aus Mexico, 2.<br />

Hälfte 16. Jh.<br />

August 2007 Peter Flötner<br />

(Modell ?) und Pankraz<br />

Labenwolf (Guss):<br />

Apollobrunnen, 1532<br />

September<br />

2007<br />

Albrecht Dürer:<br />

Marienleben“ (1501-<br />

1505, 1510/11), Holzschnitte,<br />

vollständige<br />

Originalausgabe<br />

Oktober 2007 Emmy Zweybrück:<br />

Künstlerbaukasten<br />

„Bunte <strong>Stadt</strong>“, Wien,<br />

um 1925<br />

November<br />

2007<br />

Dezember<br />

2007<br />

<strong>Wenzel</strong> <strong>Jamnitzer</strong>:<br />

<strong>Doppelscheuer</strong>, 1564<br />

Johann Dietrich Carl<br />

Kreul: Mädchen vor<br />

dem Christbaum, 1846<br />

<strong>Doppelscheuer</strong><br />

Museum<br />

Tucherschloss<br />

<strong>Stadt</strong>museum<br />

Fembohaus<br />

Albrecht-<br />

Dürer-Haus<br />

Spielzeug-<br />

museum<br />

Museum<br />

Tucherschloss<br />

<strong>Stadt</strong>museum<br />

Fembohaus<br />

Kostenlose Spezialführungen<br />

mit Ulrike Berninger M.A., Leiterin des Museum Tucherschloss:<br />

Sonntag, 4. November 2007, 13 Uhr<br />

Montag, 26. November 2007, 14 Uhr<br />

Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei den museen <strong>der</strong><br />

stadt nürnberg, Tel. (0911) 231-5421.<br />

Nicolas Neufchatel: <strong>Wenzel</strong> <strong>Jamnitzer</strong>,<br />

um 1562/63 (Ausschnitt).<br />

Goldschmiedkunst in <strong>der</strong> Renaissance<br />

In <strong>der</strong> Renaissance erweiterte sich die traditionelle Auftraggeberschaft<br />

von Kirche und Adel zum Bürgertum. Immer mehr<br />

private Sammler und Auftraggeber traten an Goldschmiede heran,<br />

beson<strong>der</strong>s die durch den Handel zu großem Wohlstand gelangten<br />

Patrizier investierten in wertvolle Goldschmiedekunst.<br />

Der patrizische Geschmack orientierte sich vor allem am Vorbild<br />

<strong>der</strong> venezianischen Kunst. Dabei wurde auf Inhalt und Bedeutung<br />

beson<strong>der</strong>er Wert gelegt.<br />

Während <strong>der</strong> Goldschmied im Mittelalter noch als reiner Handwerkers<br />

angesehen wurde, wandelte sich sein Status in <strong>der</strong><br />

Renaissance zu dem eines hoch angesehenen Künstlers. Der<br />

Goldschmied musste gelehrt und scharfsinnig sein, die antike<br />

Mythologie und Allegorie beherrschen und, zumindest nach<br />

Anleitung eines humanistisch gebildeten Beraters o<strong>der</strong> Bestellers,<br />

seine Werke entsprechend konzipieren können. Neben<br />

Schmuck waren Pokale die vorrangige Aufgaben, an denen<br />

sich künstlerischer Geschmack und technisches Können <strong>der</strong><br />

Goldschmiede in erster Linie zu bewähren hatte. Im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

dominierte in <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Pokale vor allem <strong>der</strong><br />

Typus des Buckelpokals/Doppelpokals: Gekennzeichnet ist er<br />

durch eine klare horizontale Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Trinkschale, an<br />

<strong>der</strong> sich ornamentale o<strong>der</strong> figürliche Dekorationen als fein gravierter<br />

Fries ausbreiten.<br />

Ulrike Berninger M.A.,<br />

museen <strong>der</strong> stadt nürnberg

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