Aufgaben zur Abschlussprüfung zum „Controller / Treasurer ...
Aufgaben zur Abschlussprüfung zum „Controller / Treasurer ...
Aufgaben zur Abschlussprüfung zum „Controller / Treasurer ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
Prüfungsdauer: 8.30 Uhr – 17.30 Uhr (inklusive Pausen)<br />
Beliebige Hilfsmittel sind zugelassen.<br />
Maximal zu erreichende Punktzahl: 140<br />
Geforderte Punktzahl für erfolgreiches Bestehen: 84<br />
1 Prüfungsaufgaben <strong>zum</strong> Seminar „Risiko und Risikomanagement“<br />
Insgesamt 20 Punkte<br />
1.1 Performanceberechnung<br />
Für das Aktiendepot einer Bank liegen folgende monatlichen Informationen vor:<br />
Monat Wert € am Monatsende Dividende €<br />
innerhalb des<br />
Monats<br />
0<br />
(Start)<br />
Aktienverkäufe<br />
innerhalb des<br />
Monats<br />
Kurswerte €<br />
Aktienkäufe<br />
innerhalb des<br />
Monats<br />
Kurswerte €<br />
100.000 0 0 0<br />
1 120.000 3.000 20.000 30.000<br />
2 130.000 5.000 0 30.000<br />
3 70.000 1.000 60.000 10.000<br />
4 55.000 0 10.000 0<br />
5 50.000 0 0 0<br />
6 60.000 0 0 5.000<br />
Weitere Zuführungen / Entnahmen liegen nicht vor.<br />
<strong>Aufgaben</strong>: Punkte<br />
a) In welchen der angegebenen Monate ist mit den angegebenen Informationen eine<br />
exakte Performancerechnung möglich, in welchen nicht? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
Setzen Sie ergänzende Prämissen, die die Performancerechnung ermöglichen.<br />
Führen Sie für jeden Monat die Berechnung der Performance durch.<br />
b) Verknüpfen Sie die einzelnen Performancewerte <strong>zur</strong> Gesamtperformance. 1<br />
c) Welches Endvermögen hätte der Investor im Depot erreicht, wenn er nach der Startzuführung<br />
von 100.000 € keine weiteren Zuführungen / Entnahmen durchgeführt<br />
hätte und die Dividende in der jeweiligen Mischung erneut investiert worden wäre?<br />
d) Berechnen Sie die mittlere Performance pro Monat und die Standardabweichung der<br />
Performance pro Monat.<br />
e) Berechnen Sie das 10% Quantil direkt aus den Daten (Excel-Funktion Quantil) und<br />
aus der Standardabweichung.<br />
f) Unter welchen Voraussetzungen können Sie die näherungsweise Gleichheit der<br />
beiden Berechnungsergebnisse aus e) erwarten?<br />
Hinweis: Für die <strong>Aufgaben</strong> b) bis e) genügt die Abgabe einer kommentierten Excel-Datei.<br />
3<br />
1<br />
3<br />
3<br />
1<br />
Seite 1 von 10
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
1.2 Risiko / Return von Mischungen<br />
Eine Bank hat folgende Vermögensstruktur:<br />
Jahr Mio. € Erwartete<br />
Performance p.a.<br />
%<br />
Standardabweichung<br />
der Performance p.a.<br />
%<br />
Risikolos -300 3,5 0<br />
Rente gemäß PEX +300 6,0 5<br />
Aktie +100 9,0 25<br />
Die Korrelation zwischen „Aktien“ und „PEX“ sei 0,20.<br />
<strong>Aufgaben</strong>:<br />
a) Berechnen Sie das Vermögen der Bank 1<br />
b) Berechnen Sie die erwartete Performance der Bank (% und €) 2<br />
c) Berechnen Sie die Standardabweichung der Performance der Bank (% und €) 3<br />
d) Wie groß ist in etwa die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank ihr gesamtes Vermögen<br />
verliert? (Begründete Schätzung genügt.)<br />
Hinweis: Für die <strong>Aufgaben</strong> aus 1.2 genügt die Abgabe einer kommentierten Excel-Datei.<br />
Punkte<br />
2<br />
Seite 2 von 10
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
2 Prüfungsaufgaben <strong>zum</strong> Seminar „Finanzmathematische<br />
Kalkulation nach der Marktzinsmethode, Disposition“<br />
Insgesamt 25 Punkte<br />
2.1 Effektivzinsberechnung<br />
Gegeben ist der nachstehende Zahlungsstrom<br />
Datum Zeit in Jahren Ereignis Zahlung<br />
01.01.2003 0,00 Auszahlung -100.000,00<br />
01.07.2003 0,50 Rate 5.000,00<br />
01.01.2004 1,00 Rate 5.000,00<br />
01.07.2004 1,50 Rate 5.000,00<br />
01.01.2005 2,00 Restschuld 96.455,50<br />
Aufgabe: Punkte<br />
a) Zeigen Sie durch manuelle Berechnung (Taschenrechner oder Excel),<br />
dass der Effektivzins nach AIBD gleich 6,00 % ist.<br />
2.2 Strukturkongruente Refinanzierung<br />
Gegeben ist folgende Zinsstruktur am Kalkulationsdatum 27.09.2002, Valutadatum<br />
01.10.2002. Nicht gegebene Werte werden linear usancenkonform interpoliert.<br />
Die pauschale Geld-Briefdifferenz beträgt 0,05 %.<br />
Laufzeit Fällig am Nominal- Rendite Zinsusance Kupon- Stückzins- Kupons Briefzins<br />
Brief Brief<br />
typ typ p.a. Kurs<br />
Tagesgeld 30.09.2002 3,50000 Kal/360 long ohne 1 100,00<br />
1 Monat 01.11.2002 3,60000 Kal/360 long ohne 1 100,00<br />
6 Monate 01.04.2003 3,80000 Kal/360 long ohne 1 100,00<br />
1 Jahr 01.10.2003 4,00000 ISMA-251 normal positiv 1 100,00<br />
2 Jahre 01.10.2004 4,30000 ISMA-251 normal positiv 1 100,00<br />
3 Jahre 01.10.2005 4,50000 ISMA-251 normal positiv 1 100,00<br />
4 Jahre 01.10.2006 4,70000 ISMA-251 normal positiv 1 100,00<br />
5 Jahre 01.10.2007 4,90000 ISMA-251 normal positiv 1 100,00<br />
10 Jahre 01.10.2012 5,40000 ISMA-251 normal positiv 1 100,00<br />
<strong>Aufgaben</strong>: Punkte<br />
a) Berechnen Sie manuell (mit Taschenrechner) den Margenbarwert eines<br />
tilgungsfreien Darlehens.<br />
• Laufzeit 2 Jahre<br />
• Auszahlung 1.000.000 € am 01.10.2002<br />
• Nominalzins 5%<br />
• Jährliche Zinszahlung, erstmals am 01.10.2003<br />
Sie können hierbei die zwei Valutatage vernachlässigen.<br />
b) Wie hoch sind Einstand und prozentuale Marge bei Refinanzierung mittels laufender<br />
Entnahme? Bitte begründen Sie Ihr Ergebnis, indem Sie die strukturkongruente<br />
Refinanzierung bei laufender Entnahme und die laufenden Entnahmen angeben.<br />
3<br />
4<br />
4<br />
Seite 3 von 10
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
2.3 Margenbarwert und prozentuale Marge; Berechnungen mit MARZIPAN<br />
Gegeben ist erneut die Zinsstruktur aus 2.2.<br />
Ein Darlehensnehmer wünscht eine Baufinanzierung in Höhe von 200.000 € in Form eines<br />
Annuitätendarlehens:<br />
• Auszahlung am 01.10.2002<br />
• Zinsbindung bis 01.10.2012<br />
• Auszahlungsbetrag 200.000 €<br />
• Anfängliche Tilgung 2,0 %<br />
• Erste Rate (mit Tilgung) am 30.10.2002<br />
• Monatlich Ratenzahlung mit sofortiger Zins- und Tilgungsverrechnung<br />
<strong>Aufgaben</strong>:<br />
(Berechnungen mit der Software MARZIPAN AKTIV)<br />
a) Berechnen Sie zu einer Marge von 0,75 % (laufende Entnahme) den Nominalzins<br />
des Darlehens bei Nominal- und Auszahlungsbetrag von 200.000 €.<br />
b) Erhöhen Sie die nominale anfänglicher Tilgung auf 5% bei Nominal- und Auszahlungsbetrag<br />
von 200.000 €. Berechnen Sie nun Marge und Margenbarwert. Warum<br />
sind prozentuale Marge höher und der Margenbarwert aber niedriger als bei 2%-ger<br />
Tilgung?<br />
c) Ändern Sie die Kondition bei anfänglicher Tilgung von 2% mit einem Disagio von<br />
10% so ab, dass der Auszahlungsbetrag wiederum 200.000 € beträgt und dieselben<br />
Raten inklusive Restschuld gezahlt werden.<br />
Wie hoch ist jetzt der Nominalzins des Darlehens bei derselben Marge von 0,75 %?<br />
d) Angenommen Sie wüssten, dass das Darlehen erst in 6 Monaten abgerufen wird<br />
(vollständig in einem Betrag). Wie hoch sind dann Marge und Margenbarwert bei<br />
sonst unveränderten nominalen Konditionen (gemäss a) ohne Disagio)?<br />
Begründen Sie, warum Marge und Margenbarwert im Vergleich <strong>zur</strong> sofortigen<br />
Auszahlung niedriger sind.<br />
Punkte<br />
3<br />
4<br />
3<br />
4<br />
Seite 4 von 10
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
3 Prüfungsaufgaben <strong>zum</strong> Seminar „Gesamtbanksteuerung:<br />
Disposition und Risikosteuerung nach der Performancemethode“<br />
Insgesamt 25 Punkte<br />
3.1 Margenbarwert versus laufende Marge<br />
<strong>Aufgaben</strong>: Punkte<br />
a) Nennen Sie zwei Gründe mit konkreten Beispielen, warum eine leistungsorientierte<br />
Entlohnung auf Basis der laufenden Marge zu einem Fehlverhalten der Berater<br />
führen kann.<br />
b) Nennen Sie ein Beispiel, in dem der Berater bei Entlohnung auf Basis des Margenbarwerts<br />
sich eventuell falsch verhält. Wie kann dieser Gefahr entgegengewirkt<br />
werden?<br />
3.2 Berechnung der Performance bei Zinsprognose<br />
Vorausgesetzt wird die Zinsstruktur aus 2.2.<br />
Sie können die Geld-/Briefdifferenz nun vernachlässigen.<br />
Die Bank hat folgende Positionen (jeweils tilgungsfrei, jährliche Zinszahlung jeweils am 01.10.)<br />
• 200 Mio. Darlehen 2 Jahre fest zu 5,30 % nominal<br />
• 150 Mio. Sparbriefe 1 Jahr fest zu 3,00 % nominal<br />
<strong>Aufgaben</strong>:<br />
(Berechnungen manuell; Näherungen bei der Berechnung sind gestattet)<br />
a) Berechnen Sie den Summenzahlungsstrom der Bank. 2<br />
b) Berechnen Sie das Eigenkapital und das Vermögen der Bank. 3<br />
c) Berechnen Sie den Zinsüberschuss der Bank im ersten Laufzeitjahr. 1<br />
d) Berechnen Sie das Vermögen am Planungshorizont 01.10.2003 und<br />
die Performance in % und € bei 1% parallelem Zinsanstieg.<br />
e) Berechnen Sie die Performance und den Zinsüberschuss (jeweils in % und €) vom<br />
01.10.2003 bis 01.10.2004 unter folgenden Annahmen:<br />
• Der Zins ist am 01.10.2003 um 1% höher.<br />
• Am 01.10.2003 nimmt die Bank 150 Mio. Sparbriefe zu 4,00 % für ein Jahr auf.<br />
• Am 01.10.2003 fallen Kosten von 10 Mio. <strong>zur</strong> Auszahlung an.<br />
• Der am 01.10.2003 vorliegende Kassensaldo wird am Interbankenmarkt mit<br />
1 Jahr Laufzeit anlegt / refinanziert.<br />
f) Berechen Sie die Margenbarwerte im Jahr 1 und 2. 2<br />
g) Zeigen Sie, dass das Gesamtergebnis nach GuV mit dem Gesamtergebnis nach<br />
Performance übereinstimmt.<br />
3<br />
2<br />
Punkte<br />
4<br />
7<br />
1<br />
Seite 5 von 10
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
4 Prüfungsaufgaben <strong>zum</strong> Seminar<br />
„Management und Modellierung von Kreditrisiken“<br />
Insgesamt 15 Punkte<br />
4.1 Berechnung der Kreditrisikoprämie<br />
In der Tabelle unten sind folgende Informationen eingetragen:<br />
• Cash-Flow des Darlehens in €<br />
• Barwerte je Cash in €<br />
• Barwerte aller ausstehenden Cashs (ökonomische Restschuld) je Periode in €<br />
• Margenbarwert von 107.047,78 €<br />
• Effektive Marge 1,185 %<br />
Für den Kreditnehmer wurde ein Bonitätsrating der Note 2 ermittelt. Eine Besicherung liegt<br />
nicht vor. Es handelt sich um ein Blankodarlehen. Die Ausfallwahrscheinlichkeiten je Periode<br />
sind ebenfalls in der Tabelle eingetragen.<br />
<strong>Aufgaben</strong> a) bis f) bitte in die Tabelle eintragen. Punkte<br />
a) Ermitteln Sie den erwarteten Verlust je Periode. 3<br />
b) Ermitteln Sie den erwarteten Verlust des Darlehens. 1<br />
c) Ermitteln Sie die Risikoübernahmeprämie (angemessener Aufschlag für den<br />
unerwarteten Verlust) als 27% des erwarteten Verlustes.<br />
d) Ermitteln Sie die Risikoprämie (erwarteter Verlust + Risikoübernahmeprämie). 1<br />
e) Ermitteln Sie die effektive Risikoprämie in %. 1<br />
f) Ermitteln Sie die Marge nach Risiko und die Marge nach Risiko %. 1<br />
g) Was könnte die Bank tun, um die Marge nach Risiko zu erhöhen? 2<br />
Periode 0 1 2 3 4 5<br />
Cash-Flow -2.120.000,00 143.524,00 143.524,00 143.524,00 143.524,002.263.524,00<br />
Barwert je Cash 136.429,66 129.534,30 122.802,74 116.205,031.722.076,06<br />
Barwert aller ausstehenden Cashes 2.227.047,782.090.618,121.961.083,831.838.281,091.722.076,06<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit je Periode 0,24% 0,37% 0,59% 0,81% 1,04%<br />
Erwarteter Verlust je Periode<br />
Erwarteter Verlust 0,13% 0,22% 0,22% 0,23%<br />
Risikoübernahmeprämie<br />
Risikoprämie<br />
Margenbarwert 107.047,78<br />
Marge % 1,185%<br />
Risikoprämie in %<br />
Marge nach Risiko<br />
Marge nach Risiko in %<br />
1<br />
Seite 6 von 10
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
4.2 Thesen zu Kreditportfoliomodellen<br />
Die drei bekanntesten Kreditrisikomodelle sind die Modelle CreditRisk+ von der Credit<br />
Suisse, CreditMetrics von der RiskMetricsGroup und CreditPortfolioView von McKinsey &<br />
Company.<br />
Alle Modelle verfolgen das gleiche Ziel: Die Ermittlung der Verteilung möglicher Verluste<br />
(Ausfallmodell) bzw. die Verteilung möglicher Portfoliowerte (Migrationsmodelle,<br />
Marktwertmodelle).<br />
Der Weg <strong>zum</strong> Ziel unterscheidet sich zwischen den Modellen. Nehmen Sie zu folgenden<br />
Thesen Stellung (richtig / falsch).<br />
<strong>Aufgaben</strong>: Punkte<br />
a) CreditRisk+ ist ein Simulationsmodell. 1<br />
b) CreditPortfolioView berücksichtigt Korrelationen mittels makroökonomischer<br />
Faktoren.<br />
c) CreditMetrics ist ein Marktbewertungsmodell. 1<br />
d) Marginale Risikobeiträge können nur mittels CreditPortfolioView bestimmt werden. 1<br />
e) Alle Modelle können als Ausfall- und Migrationsmodelle eingesetzt werden. 1<br />
1<br />
Seite 7 von 10
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
5 Prüfungsaufgaben <strong>zum</strong> Seminar<br />
„Kalkulation und Disposition variabler Geschäfte“<br />
Insgesamt 20 Punkte.<br />
Berechnungen mit der Software VARAN und der dort enthaltenen Datenbank.<br />
5.1 Grundlagenwissen zu variablen Geschäften<br />
<strong>Aufgaben</strong>:<br />
a) Was bedeuten in VARAN die „Kurse“ für Ausgleichszahlung?<br />
Welche Bedeutung gewinnen diese Kurse bei den Berechnungen?<br />
b) Worin besteht der Unterschied zwischen „Standardabweichung“ und<br />
„Trendstandardabweichung“?<br />
c) Jemand hat untersucht, dass die mittlere Verweildauer einer Einzahlung am Privatgirokonto<br />
3 Wochen beträgt. Er schlägt deshalb als Bewertungszins für Guthabenstände<br />
am Girokonto den 3-Wochenzins vor. Kritisieren Sie diesen Vorschlag!<br />
d) Ein anderer Vorschlag lautet, als Bewertungszins für Sichteinlagen eine Mischung<br />
aus 60% des jeweils aktuellen 10-Jahreszinses und 40% Tagesgeld zu verwenden.<br />
Kritisieren Sie diesen Vorschlag!<br />
5.2 Ermittlung von Mischungsverhältnissen<br />
In der übergebenen Datenbank von VARAN finden Sie ein Produkt<br />
„KK-Soll, Vol. 10 % wachsend“.<br />
Verwenden Sie diese Zeitreihe für den gesamten vorhandenen Zeitraum.<br />
Dokumentieren Sie die Ergebnisse durch Ausdrucke der jeweils relevanten Daten.<br />
Punkte<br />
<strong>Aufgaben</strong>: Punkte<br />
a) Sie gehen davon aus, dass das Volumen auch zukünftig 10% p.a. zunehmen wird.<br />
Ist dann eine Auswertung mit oder ohne Ausgleichszahlung angebracht?<br />
Begründung!<br />
b) Simulieren Sie die Mischungsverhältnisse zunächst in 10-er Schritten mit gleitend<br />
3M, 1J, 5J und 10J. Legen Sie anhand der Ergebnisse vier Stützstellen selbst neu<br />
fest und führen Sie nun die Simulation mit 5-er Schritten durch. Begründen Sie Ihre<br />
eigene Stützstellenwahl.<br />
c) Betrachten Sie erneut die Ergebnisse. Halten Sie eine Festlegung der Mischungsverhältnisse<br />
auf Basis der Standardabweichung oder Trendstandardabweichung für<br />
günstiger?<br />
Wann dürfen Sie in keinem Fall die Trendstandardabweichung verwenden?<br />
d) Benennen Sie nun das günstigste Mischungsverhältnis. Wie hoch ist aktuell<br />
(Ende der Zeitreihe) die Marge ohne und mit Ausgleichszahlung?<br />
e) Angenommen, die Bank hat bisher die Kontokorrentkredite in dem von Ihnen<br />
berechneten Mischungsverhältnis refinanziert, das für eine Volumensteigerung von<br />
10 % p.a. berechnet ist. Am 30.12.2001 (Ende der Zeitreihe) wird nun festgelegt,<br />
dass nicht mehr von einem wachsenden Volumen ausgegangen werden kann.<br />
Ermitteln Sie nun das günstigste Mischungsverhältnis.<br />
Was bedeutet die Neufestlegung für das Treasury? Berechnen Sie den zu<br />
verrechnenden Schaden / Nutzen bei einem aktuellen Volumen von 501.448.407 €<br />
(Stand in der Datenbank am 30.12.2001).<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
4<br />
Seite 8 von 10
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
6 Prüfungsaufgaben <strong>zum</strong> Seminar „Depot A-Management“<br />
Insgesamt 15 Punkte<br />
6.1 Aktives versus passives Management<br />
<strong>Aufgaben</strong>: Punkte<br />
a) Schildern Sie die Grundzüge eines aktiven und passiven Managements des<br />
Depot A.<br />
b) Nennen Sie die wesentlichen Gründe, die für und gegen aktives bzw. passives<br />
Management sprechen.<br />
c) Eine Bank hat sich für ein aktives Management des Zinsbuches und Aktienbuches<br />
entschieden.<br />
Welche Voraussetzungen müssen dann extern gemanagte Fonds erfüllen?<br />
Nennen Sie Gründe, die in dieser Situation für und gegen extern gemanagte Fonds,<br />
die die notwendigen Voraussetzungen erfüllen – versus eigenes Management der<br />
jeweiligen Anlagen – sprechen.<br />
6.2 Depot A im Rahmen der Gesamtbanksteuerung<br />
Aufgabe: Punkte<br />
a) Bilden Sie ein einfaches selbst gewähltes Beispiel, in dem ein Depot A Manager aus<br />
isolierter Sicht des Depot A richtig entscheidet, aus Gesamtbanksicht jedoch das<br />
Falsche tut.<br />
7 Prüfungsaufgaben <strong>zum</strong> Seminar<br />
„Einsatz derivativer Instrumente“<br />
Insgesamt 20 Punkte<br />
<strong>Aufgaben</strong>: Punkte<br />
a) Nennen sie drei Gründe für den Einsatz derivativer Instrumente. 2<br />
b) Nennen sie jeweils zwei Instrumente für ein bedingtes und ein unbedingtes Derivat. 2<br />
c) Worin besteht der Unterschied zwischen einem OTC-gehandelten Derivat zu einem<br />
börsengehandelten Derivat?<br />
d) Wogegen sichert sich eine Bank mit einem Forward rate aggreement ab, wenn es<br />
die long Position eingeht?<br />
e) Erstellen Sie eine Auszahlungsübersicht (in 1 Jahr) für folgende Investitionsalternativen<br />
(Annahme: r (risikoloser Zins) = 10%, Call und Put beziehen sich auf die Aktie<br />
im Depot 2):<br />
Depot 1: 1 long Position Call (Laufzeit 1 Jahr), Strike 110; Zerobondanlage 1 Jahr<br />
Depot 2: 1 long Position Put (Laufzeit 1 Jahr), Strike 110; Aktienanlage<br />
3<br />
4<br />
4<br />
4<br />
1<br />
2<br />
5<br />
Seite 9 von 10
<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>„Controller</strong> / <strong>Treasurer</strong>“ – Prüfungsjahr 2002<br />
Depot 1 Depot 2<br />
Aktienkurs Call Zerobond Summe Put Aktie Summe<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
150<br />
f) Ist es korrekt, einen Kapitalmarktfloater <strong>zur</strong> Risikomessung im<br />
Summenzahlungsstrom abzubilden? Begründen Sie Ihre Antwort!<br />
g) Nennen Sie die Vor- und Nachteile der Risikomessverfahren Moderne Historische<br />
Simulation, Varianz-Kovarianz-Modell, Monte-Carlo-Simulation. Welche Modelle<br />
eignen sich für optionale Instrumente.<br />
h) Wie verhält sich der Preis des folgenden strukturierten Produktes in Abhängigkeit<br />
der Marktparameter?<br />
Produktbeschreibung:<br />
Der Inhaber des Produktes erhält in einem Jahr (Fälligkeitstag) 18% auf das<br />
eingesetzte Nominalkapital. Der Emittent hat am Fälligkeitstag das Recht,<br />
entweder das Nominalkapital oder 14 Aktien der Rendite AG zu liefern.<br />
Marktparameter Veränderung<br />
Marktparameter<br />
Aktienkurs Rendite AG steigt<br />
Zins sinkt<br />
Aktienvolatilität<br />
Rendite AG<br />
steigt<br />
Kursveränderung bei<br />
isolierter Betrachtung<br />
Die Unterlagen dienen nur <strong>zur</strong> persönlichen und betriebsinternen Nutzung. Nachdruck, Abschrift<br />
und Vervielfältigung – auch auszugsweise – ist ohne vorherige Genehmigung der Gillardon AG<br />
financial software und der Autoren nicht gestattet. Alle Rechte vorbehalten.<br />
3<br />
2<br />
3<br />
Seite 10 von 10