INFORMATIONSDIENST HOLZ
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<strong>INFORMATIONSDIENST</strong> <strong>HOLZ</strong><br />
Dokumentation<br />
Nagelplattenkonstruktionen<br />
Ausstellungshalle<br />
34434 Borgentreich<br />
An ein bestehendes Büro- und Ausstellungsgebäude<br />
einer Türenfabrik wurde ein neues<br />
Ausstellungsgebäude angebaut. Die Planung<br />
sah Wände in Massivbauweise und eine<br />
nicht sichtbare Dachkonstruktion mit<br />
Dreieckstrebenbindern vor. Aus ästhetischen<br />
und wirtschaftlichen Gründen wurde dann<br />
aber eine sichtbare Nagelplattenkonstruktion<br />
für das Dach ausgeführt.<br />
Die etwa 13,30 m langen Pultdachbinder<br />
haben eine Dachneigung von 7° und eine<br />
Anfangshöhe von 1,25 m an der Außenwand.<br />
Sie werden durch eine aufgenagelte,<br />
gehobelte Nut- und Federschalung (Dicke<br />
28 mm) ausgesteift. Die Windlasten werden<br />
an First- und Traufseiten des Gebäudes direkt<br />
durch die eingespannten Stahlbetonstützen<br />
abgeleitet. Auf die Nut- und Federschalung<br />
wurde eine Dampfsperre, 120 mm<br />
Polystyrol-Hartschaum (WLG 040) und eine<br />
Flachdachkunststoffbahn als Dachabdichtung<br />
verlegt.
Zwischen den Auflagerpunkten der Nagelplattenbinder<br />
befinden sich Oberlichter, die<br />
zusammen mit den großflächigen Verglasungen<br />
in den Längswänden für eine gute<br />
Ausleuchtung der Ausstellungsfläche sorgen<br />
und zudem das Dach optisch anheben. Die<br />
Schraubenverbindungen zwischen Walmbinder<br />
und Schifter im Eingangsbereich der<br />
Ausstellungshalle wurden bewußt sichtbar<br />
belassen. Da für die sichtbare Konstruktion<br />
formstabile, möglichst rißfreie Hölzer gewünscht<br />
waren, wurden die Nagelplattenbinder<br />
aus technisch getrocknetem Konstruktionsvollholz<br />
(KVH) gefertigt. Ein vorbeugender<br />
chemischer Holzschutz nach DIN<br />
68800 war nicht erforderlich. Die gehobelten<br />
Oberflächen der Nagelplattenbinder<br />
wurden aber mit einer farblosen Acryl-Lasur<br />
gestrichen, die das Entfernen von Verschmutzungen<br />
(z.B. baubedingt) erleichtert.<br />
Zusammen mit dem Neubau der Ausstellungshalle<br />
wurde das Flachdach des alten<br />
Büro- und Ausstellungsgebäudes saniert. Die<br />
vorhandene Stahlbetondecke wurde ebenfalls<br />
mit Pultdachbindern in Nagelplattenbauweise<br />
überspannt. Der ungedämmte<br />
Dachaufbau bestand aus einer 28 mm<br />
dicken Rauhspundschalung und einer Flachdachkunststoffbahn.<br />
In den von unten sichtbaren<br />
Traufbereichen wurde die Rauhspundschalung<br />
durch eine gehobelte Nut- und<br />
Federschalung ersetzt.<br />
Baudaten<br />
Bauherr: H. & W. Bröker GBR, Borgentreich<br />
Entwurf und Tragwerksplanung:<br />
A. Hartmann, Borgentreich<br />
Entwurf und Tragwerksplanung Nagelplattenkonstruktionen:<br />
Suckfüll Holzbau GmbH, Nieheim<br />
Dachfläche Ausstellungshalle: 312 m 2<br />
Bauzeit Dachkonstruktionen: 2 Wochen<br />
Fertigstellung: 1997<br />
Herausgeber<br />
Arbeitsgemeinschaft Holz e.V.<br />
Güte- und Informationsgemeinschaft<br />
der Nagelplattenverwender e.V., Düsseldorf<br />
Technische Informationen:<br />
Arbeitsgemeinschaft Holz e.V.<br />
Postfach 300141<br />
40401 Düsseldorf<br />
Tel. (0211) 47 81 80<br />
Fax (0211) 45 23 14<br />
www.nagelplatten.de<br />
info@nagelplatten.de<br />
Bearbeitung:<br />
A. Seidel, T. Wiegand, Düsseldorf<br />
Fotos:<br />
E.J. Scherpf, Kassel<br />
Suckfüll Holzbau GmbH, Nieheim<br />
Erschienen: Oktober 1998