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Faltblatt "Gesteins-Freigelände" - Nationalpark Bayerischer Wald

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Besuchereinrichtungen<br />

<strong>Gesteins</strong>-<br />

Freigelände


Geologie derRegion<br />

Wie ist die Erde entstanden? Wie<br />

haben sich die Gebirge aufgefaltet?<br />

Wie entstehen und zerfallen<br />

Gesteine? Welche Gesteine und<br />

Materialien gibt es im <strong>Nationalpark</strong><strong>Bayerischer</strong><strong>Wald</strong>?<br />

Antworten auf diese Fragen gibt<br />

das <strong>Gesteins</strong>-Freigelände des<br />

<strong>Nationalpark</strong>s <strong>Bayerischer</strong> <strong>Wald</strong><br />

im Umgriff des Informationszentrums<br />

Hans-Eisenmann-Haus<br />

bei Neuschönau. Es bietet einen<br />

EinstiegindieGeologiederRegion.<br />

Im Mittelpunkt steht ein Pavillon,<br />

der über folgende Themen informiert:<br />

-EntstehungsgeschichtederErde<br />

undderGesteine,<br />

- AuffaltungderGebirge,<br />

- <strong>Gesteins</strong>artendes<strong>Nationalpark</strong>s<br />

<strong>Bayerischer</strong><strong>Wald</strong>,<br />

- Zerfall und Verwitterung der<br />

Gesteine,<br />

- Bodenbildung und Typen von<br />

<strong>Wald</strong>bödenim<strong>Nationalpark</strong>.<br />

UralteGesteine<br />

Den Untergrund des Bayerischen<br />

<strong>Wald</strong>es bilden Gesteine, die zum<br />

Teilschonmehrals500Mio.Jahre<br />

altsind.<br />

Auf den ersten Blick scheint der<br />

Bayerische <strong>Wald</strong> nur aus Granit<br />

und Gneis aufgebaut zu sein. Bei<br />

näherem Hinsehen lässt sich jedochfeststellen,dassesaußerdiesenHauptgesteinennochvieleseltenere<br />

Gesteine gibt, und dass<br />

auch die Granite und Gneise ganz<br />

unterschiedlich beschaffen sein<br />

können.<br />

So sind beispielsweise die Gneise,<br />

diedenRachelunddenFalkenstein<br />

aufbauen, von anderer Struktur,<br />

als die in der Umgebung des<br />

Informationszentrums oder des<br />

Felswandergebietes.DerfeinkörnigeGranitaufdemLusenzerfälltzu<br />

relativ kleinen, aber schwer verwitterbarenQuadern,währendder<br />

grobkörnige “Finsterauer Granit”<br />

imOstteildes<strong>Nationalpark</strong>sgroße,<br />

gerundeteBlöckebildet.<br />

Gneise sind meist an ihrer Bänderung zu erkennen -hierein besonders schönes Exemplar


WiesinddieGesteineim<strong>Nationalpark</strong>verteilt?<br />

Zwischen die Hauptgesteine Gneis<br />

und Granit wurden im Laufe der<br />

Erdgeschichte andere Gesteine<br />

eingelagert. Spalten und Risse<br />

fülltensichmitaufgeschmolzenem<br />

oder in heißem Wasser gelösten<br />

Mineralien.DieseseltenenGesteine<br />

kommen meist nur punktweise<br />

als schmale Gänge vor. Eine Karte<br />

der Verbreitung aller Gesteine im<br />

<strong>Nationalpark</strong> zeigt das GeologischeFreigelände<br />

Kein WunderderNatur, sondernein Zeuge derbewegten Erdgeschichte.<br />

Indie Kluft eines Kristallgranites ist MillionenJahre späterglutflüssige<strong>Gesteins</strong>magma<br />

eingedrungenund zu einemfeinkörnigen Granit(Aplit) erstarrt.<br />

WorausbestehenSteine?<br />

AlleGesteineimBayerischen<strong>Wald</strong><br />

bauensichausKristallenauf.Beim<br />

Granit lassen sich die mehr oder<br />

weniger großen, kornförmigen<br />

Kristalle mit bloßem Auge erkennen.<br />

Die großen, weißen Körner,<br />

diewieSpeckbrockenineinerBlutwurst<br />

aussehen, sind Feldspat.<br />

Quarz ist hell, glasartig oder milchig.DiewinzigenPaketeausdunk-<br />

len oder hellen Plättchen heissen<br />

Glimmer. Im Sand von Bächen<br />

glitzern sie auffällig und werden<br />

daher auch “Katzensilber” oder<br />

“Katzengold” genannt. Feldspat,<br />

QuarzundGlimmersinddie wichtigsten<br />

Bestandteile unserer heimischenGesteine.<br />

Danebenlassen<br />

sich aber auch zahlreiche andere<br />

Kristalle finden, allerdings meist<br />

nuringeringenMengen.<br />

Granite weisen keine Bänderung auf,<br />

sondernsind körnig strukturiert


www.nationalpark-bayerischer-wald.de<br />

Wie Gesteine zerfallen<br />

Granit und Gneis verwittern nur<br />

sehrlangsam.Granitwirddaherals<br />

Material für Straßenpflaster,<br />

Grenzsteine oder Grabdenkmäler<br />

verwendet.<br />

Im Laufe von Jahrtausenden lockern<br />

FrostundHitze,Wasser und<br />

Eis auch das Gefüge dieser harten<br />

Gesteine.Siezerfallenzukleineren<br />

Stücken und schließlich zu Sand.<br />

Besondersschnellgeschiehtdiesin<br />

einem Bachlauf, wo das fließende<br />

Wassersiezunächstrundetundzu<br />

Kieseln umformt. Aber auch das<br />

WasserimBodensprengtbeiFrost<br />

die Kristallverbände und löst die<br />

Einzelkristalle auf. Harte Felsen<br />

werden mürbe und zerbröseln zu<br />

Zersatz. Wind und Wetter runden<br />

Felsen, die an der Oberfläche liegen,immermehrab.<br />

Pegmatite sind riesenkörnig. Die einzelnen<br />

Kristalle, wie dieser Muskovit-Glimmer, sind<br />

deshalb besonders gut zuerkennen.<br />

WieentstehenBöden?<br />

Werim<strong>Wald</strong>einLochgräbt, stößt<br />

meisterstingrößererTiefeaufdas<br />

feste Gestein. Darüber liegt eine<br />

Schichtvonverwittertem,zersetztemMaterial.Jenähermanandie<br />

Bodenoberfläche kommt, um so<br />

mehristdaszerfalleneGesteinmit<br />

Pflanzenresten(Humus),mitLebewesenundWurzelndurchsetzt.An<br />

der Bodenoberfläche liegen mehr<br />

oder weniger verrottete Pflanzenabfälle<br />

wie Blätter, Nadeln, Rinde<br />

oderZapfenreste.Jenachdenörtlichen<br />

Verhältnissen werden diese<br />

verrotteten Pflanzenmaterialien<br />

schnellabgebautodertürmensich<br />

zumächtigenTorfschichtenwieim<br />

Hochmoor auf.DiebelebteSchicht<br />

aus <strong>Gesteins</strong>resten, Humus, Lehm<br />

undWurzelnnenntmanBoden.<br />

Im <strong>Gesteins</strong>-Freigelände gibt eine<br />

ständig offen gehaltene kleine<br />

Steilwand einen Einblick in den<br />

Untergrund.Der“Aufschluss”zeigt<br />

einetypische“Braunerde”.<br />

ImFeinschliffkommt die Kristallstrukturder<br />

Gesteine besonders deutlich zum Vorschein.<br />

Der Zugang und die Wege<br />

sind auch für Kinderwagen<br />

und Rollstuhlgut geeignet.<br />

Bitte beachten Sie diefolgenden <strong>Nationalpark</strong>regeln<br />

Herausgeber <strong>Nationalpark</strong>verwaltung <strong>Bayerischer</strong> <strong>Wald</strong>, Dezember 2004

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