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Koenigsfeld NABU Naturwaldgemeinde, F.Link - Naturschutztage ...

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<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

<strong>Naturschutztage</strong> am Bodensee<br />

Radolfzell, 6. Januar 2013<br />

Königsfeld im Schwarzwald –<br />

Die älteste <strong>NABU</strong>-<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Bürgermeister Fritz <strong>Link</strong><br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

1


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Das Gemeindeprofil<br />

Gründung der Herrnhuter Brüdergemeine (1806)<br />

Private Zinzendorfschulen seit 1809 (1.200 Schüler)<br />

Heilklimatischer Kurort (1949) und Kneippkurort (1976) im<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis, 800 m.ü.M.,<br />

210.000 Übernachtungen und 25.000 Ankünfte jährlich<br />

6.000 Einwohner, 6 Ortsteile, 4.024 ha Gemarkungsfläche,<br />

davon 1.737 ha Wald (Staatswald 637 ha, Privatwald 694 ha,<br />

Gemeindewald 447 ha)<br />

Erste Naturwald-Gemeinde (<strong>NABU</strong>) in Baden-Württemberg<br />

(1997; 2008 Verlängerung um weitere 10 Jahre), PEFC-<br />

Zertifzierung seit 2001<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

2


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Klinik für Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, zwei<br />

Psychosomatische Fachkliniken<br />

Kurpark, Haus des Gastes,“ CuraVital“ – Zentrum für Komplementärmedizin,<br />

Kneipp-Anlagen, Waldlehrpfad, SonnenErlebnisPfad<br />

18-Loch-Golfplatz, 250 km Wander- und Fahrradwege, solarbeheiztes<br />

Freibad „solara“ (seit 1987), Tennishalle, Tennisplätze,<br />

Tennisschule, Reisemobilpark<br />

"Kurort für eigenZEIT": bewusster Umgang mit der Zeit -<br />

Einheit von Körper/Geist/Seele<br />

<br />

Das Gemeindeprofil<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

3


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Albert Schweitzer<br />

Albert und Helene Schweitzer, geb. Bresslau, hatten von 1923 bis<br />

1957 ihren Familienwohnsitz im selbst erbauten Haus in Königsfeld.<br />

Im Erdgeschoss des Hauses wurde 2001 ein "Forum für Information<br />

und Kommunikation" geschaffen. Zielsetzung ist eine aktive Begegnungsstätte,<br />

in der das geistige Werk Albert Schweitzers für<br />

unsere Zeit in verständlicher Form erlebbar wird.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

4


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Albert Schweitzer<br />

Erhaltung einer lebenswerten Umwelt im Sinne eines<br />

ökologischen Verständnisses ist ein Gebot konkreter<br />

Humanität, ebenso wie der Umgang mit Tieren und<br />

Pflanzen (Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“)<br />

Nachhaltigkeit = der Erde nur soviel entnehmen, wie<br />

nachwächst, hat Albert Schweitzer längst gefordert<br />

Erdcharta 2002: „Achtung haben vor der Erde und<br />

dem Leben in seiner ganzen Vielfalt“<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

5


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Ökologische Ortsentwicklung<br />

Status als <strong>Naturwaldgemeinde</strong> war Ausgangspunkt für<br />

weiteres Engagement:<br />

Endlichkeit der fossilen Energieträger!<br />

Vision einer zukunftsweisenden Stromproduktion, z.B. mit<br />

Photovoltaik, Klimaschutz durch Energieeinsparung und<br />

Biomassen-Nutzung, Naturschutz durch Erhaltung der Biodiversität<br />

Idealer Ortsbezug durch geistig-kulturelles Umfeld:<br />

- Albert Schweitzer - " Ehrfurcht vor dem Leben"<br />

- kirchliche Prägung - „Bewahrung der Schöpfung“<br />

- Naturschutz als kommunale Aufgabe<br />

- Schulstandort - Vorbildfunktion für künftige Generationen<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

6


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Ökologische Ortsentwicklung<br />

Profilierung als verantwortungsbewusster Kurort:<br />

ökologische Ortsentwicklung (Natur – und Klimaschutz)<br />

im Interesse unserer Gäste und Bürger!<br />

Einbeziehung der Bürgerschaft/Agenda 21!<br />

positiver Image-Effekt im touristischen Wettbewerb<br />

(Alleinstellung durch Qualität und Nachhaltigkeit<br />

- glaubwürdiges Engagement für Biomasse,<br />

saubere Energieformen, Naturschutz)<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

7


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Energie-Konzept<br />

1999 – Bundesweit erste SolarKommune<br />

Heute: 324 Solaranlagen, davon 160 Thermische<br />

Anlagen mit einer Kollektorfläche von 1.450,68<br />

Quadratmetern und 164 Photovoltaikanlagen<br />

mit einer Leistung von 2.601,25 kWp (01/2012).<br />

2005 Teilnahme am Wettbewerb<br />

Bundesweit Rang 3, da innerhalb<br />

von fünf Jahren rd. 25 % des<br />

kommunalen Energieverbrauches<br />

eingespart werden konnten!<br />

2006 Teilnahme am Wettbewerb<br />

Bundesweit Rang 2, da innerhalb<br />

von fünf Jahren 45 % des Wärme-<br />

Energiebedarfs eingespart werden<br />

konnten!<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

8


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Erhaltung der biologischen Vielfalt<br />

Erdgipfel Rio 1992: „Übereinkommen über die Biologische<br />

Vielfalt“ (ratifiziert von 189 Ländern und der EU)<br />

Schutz der Biodiversität: Vielfalt der Ökosysteme (Gegenseitige<br />

Abhängigkeit von Lebewesen), Vielfalt der Arten in Flora<br />

und Fauna, Genetische Vielfalt (Erbanlagen von Gruppen und<br />

Individuen) - bis 2010 wollte die Weltgemeinschaft den Verlust<br />

der biologischen Vielfalt entscheidend verringern!<br />

Gleichwohl anhaltender Schwund von Tier- und Pflanzenarten<br />

weltweit (Verlust von 10.000 Arten p.a.)!<br />

Nationale Strategie zur Biodiversität beinhaltet das Ziel, dass<br />

bis zum Jahr 2020 der Flächenanteil der Wälder mit natürlicher<br />

Waldentwicklung fünf Prozent betragen soll!<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

9


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Erhaltung der biologischen Vielfalt<br />

2008: Königsfeld wird unter 28 Bewerberkommunen eine von<br />

insgesamt sechs Modellgemeinden im „Aktionsplan Biologische<br />

Vielfalt“ des Landes Baden-Württemberg<br />

Durchführung eines vom Land finanzierten „Biodiversitäts-<br />

Checks“: Bestandsaufnahme und konkrete Maßnahmenplanung<br />

zum Schutz bedrohter Arten (Biotop-Vernetzung)<br />

Intelligentes „Informationssystem Zielartenkonzept“ leistet dabei<br />

Hilfestellung, die räumliche Planung und Belange von Natur- und<br />

Umweltschutz in Übereinstimmung zu bringen!<br />

Mit Blick auf „<strong>Naturwaldgemeinde</strong>“ wird die Duldung von Insektenkalamitäten<br />

(Borkenkäfer), die Ausweisung von Bannwäldern,<br />

der Erhalt von Altbaumgruppen, Spechthöhlen und Totholzanreicherung<br />

(z.B. durch Kappen von Bäumen) gezielt gefordert!<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

10


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Kriterien zur Waldbewirtschaftung<br />

Der Erhaltung der Biodiversität dienen prototypisch die <strong>NABU</strong>-<br />

Kriterien für naturnahe Waldbewirtschaftung in <strong>Naturwaldgemeinde</strong>n:<br />

Verzicht auf Kahlschlag<br />

Vorrang der Naturverjüngung<br />

Verzicht auf Chemieeinsatz<br />

Sanfte Betriebstechniken<br />

Aktiver Waldnaturschutz (Biotop- und Artenschutz)<br />

Sicherung waldökologisch tragbarer Wilddichten<br />

Ökologie und Ökonomie schließen sich nicht aus! Denn neben<br />

der Nutzfunktion erfüllt der Gemeindewald wichtige Funktionen<br />

für den Schutz von Umwelt und Natur sowie die Erholung der<br />

Bevölkerung.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

11


447<br />

<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Waldfunktionen<br />

Fläche mit Schutzfunktionen des Gemeindewaldes (mit<br />

Mehrfachüberlagerung)<br />

130,8<br />

21,4<br />

15,1<br />

80,4<br />

30,6<br />

87,1<br />

Wasserschutzwald<br />

Immissionsschutzwald<br />

Erholungswald Stufe 1<br />

Erholungswald Stufe 2<br />

Landschaftsschutzgebiet<br />

Schonwald<br />

Naturpark<br />

Aufgrund des Kurortcharakters liegt der Schwerpunkt auf der Erholungsund<br />

Immissionsschutzfunktion (198 ha). Weiter sind rd. 30 % des Gemeindewaldes<br />

(131 ha) von besonderer Bedeutung für den Wasserschutz.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

12


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Verzicht auf Kahlhiebe<br />

Durch Kahlschläge wird das zuvor vorhandene, schützende<br />

Bestandes-Innenklima durch ein Freilandklima mit extremen<br />

Witterungsbedingungen ersetzt. Die Nährstoffsituation der<br />

Waldböden wird durch Kahlschläge nachhaltig verschlechtert.<br />

Der Beschirmungsgrad soll nicht unter ein Drittel der Vollbeschirmung<br />

abgesenkt werden, damit eine gemischte, stufige,<br />

ungleichaltrige und strukturreiche Dauerbestockung gefördert<br />

wird (alle Altersklassen auf kleinstem Raum – Plenterwald!)<br />

Die Entnahme von Bäumen erfolgt selektiv, einzelstamm- bis<br />

gruppenweise nach den Kriterien der Auslesedurchforstung,<br />

Vorratspflege und Zielstärkennutzung. Die Entwicklung der<br />

Bestände wird der natürlichen Eigendynamik überlassen.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

13


%-Anteil<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Vorrang der Naturverjüngung<br />

Ausnutzung der kostenlosen natürlichen Verjüngung der Wälder<br />

und hierdurch generative Bewahrung des standörtlich angepassten<br />

Erbmaterials der Baumpopulationen. Die natürliche Verjüngung<br />

der Baumarten hat Vorrang vor künstlichen Bestandsbegründungen.<br />

48<br />

Naturverjüngungsvorrat in % der WET-Fläche<br />

15<br />

24<br />

Tannen-MW Fichten-MW Labile<br />

Fichte; Ziel<br />

Tannen-MW<br />

WET<br />

5<br />

Mischwald<br />

extensiv<br />

10<br />

Kiefer; Ziel<br />

Tannen-MW<br />

Naturverjüngungsvorrat in % der<br />

WET-Fläche<br />

%-Anteil<br />

Zusammensetzung des Naturverjüngungsvorrates in den einzelnen WET<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

0<br />

54<br />

46<br />

0<br />

17<br />

86<br />

1<br />

43<br />

57<br />

Ta-MW Fi-MW Labile Fi; Ziel<br />

Ta-MW<br />

0<br />

14<br />

86<br />

Mischwald<br />

extensiv<br />

22<br />

78<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

WET<br />

0<br />

Kiefer; Ziel<br />

Ta-MW<br />

Kiefer<br />

Tanne<br />

Fichte<br />

14


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Vorrang der Naturverjüngung<br />

Seit den 1980er-Jahren wurden Weißtannen und Rotbuchen vorgebaut.<br />

Durch Intensivierung der Jagd und Hiebe zur Förderung der<br />

Naturverjüngung konnte ab 1990 auf Wildschutz-Zäune verzichtet<br />

werden. Seit einigen Jahren braucht auch kein Einzelschutz mehr<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Tannennaturverjüngung kommt so zahlreich, dass Wildverbiss<br />

zu vernachlässigen ist. Mittlerweile haben wir eine gesicherte<br />

Tannen-Naturverjüngung auf über 70 % der Altbestände.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

15


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Verzicht auf Chemie-Einsatz<br />

Die Naturwald-Gemeinde unterlässt jeden Chemie-Einsatz im<br />

Gemeindewald einschließlich künstlicher Mineraldüngung.<br />

Kalkungen erfolgen nur zur Kompensation von schadstoffbedingten<br />

Versauerungen im Oberboden nach Nachweis der<br />

Notwendigkeit durch vorhergehende Bodenuntersuchung.<br />

Einzelschutz gegen Wildverbiss und Fegeschäden kann mit<br />

zugelassenen chemischen Mitteln (z.B. FCH 60/Fegol) im<br />

erforderlichen Umfang durchgeführt werden.<br />

Durch schnelle Abfuhr oder Einlagerung im Naßlager kann auf<br />

die Behandlung der Holzpolter gegen den Nutzholzborkenkäfer<br />

verzichtet werden. Ein Preisabschlag bei Käferbefall im Einzelfällen<br />

wird in Kauf genommen.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

16


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Sanfte Betriebstechnik<br />

Eine am Einzelbaum orientierte<br />

Wertholzerzeugung setzt selektive<br />

und waldpflegliche Arbeitstechnik<br />

voraus.<br />

Gegenüber Großmaschinen,<br />

deren Einsatz maschinenge-<br />

rechte, großflächig einheitliche<br />

Wälder voraussetzt, sind die<br />

Arbeitskraft von Mensch und<br />

angepasste Techniken in<br />

strukturreichen Wäldern überlegen.<br />

Die Naturwald-Gemeinde verpflichtet<br />

sich, den Wald als<br />

Arbeitsplatz für kommunale<br />

Waldarbeiter und ortsansässige<br />

oder regionale Unternehmen zu<br />

erhalten.<br />

örtlicher<br />

Rückeunternehmer<br />

; 350 Stunden; 17%<br />

Vollernter-<br />

Unternehmer; 250<br />

Stunden; 12%<br />

Azubis des<br />

Forstamts<br />

(kostenfrei); 490<br />

Stunden; 24%<br />

Stunden im Gemeindewald Königsfeld 2008 --<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

Waldarbeiter des<br />

Forstamts; 938<br />

Stunden; 47%<br />

17


•Vollernter werden <strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

im Schwachholz<br />

eingesetzt, wo mit manueller Aufarbeitung<br />

keine Kostendeckung<br />

möglich ist.<br />

•Auch bei Durchführung von Auflichtungsmaßnahmen<br />

oder bei der<br />

Beseitigung von Fichten-Aufforstungen<br />

im Feuchtgebiet hat sich der<br />

Maschineneinsatz bewährt.<br />

• Rückegassen werden mit einem<br />

Abstand von nicht unter 40 Metern<br />

angelegt.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

18


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Aktiver Waldnaturschutz<br />

Schutz der bedrohten Lebensgemeinschaften des Alt- und Totholzes.<br />

Auf natürliche Weise oder durch die Waldbewirtschaftung anfallendes<br />

Totholz wird im Umfang von mindestens 5% des Holzvorrats stehend<br />

und liegend belassen. Starkes Totholz (Durchmesser > 30 cm) ist vorrangig<br />

zu berücksichtigen.<br />

Bäume mit besonderer Funktion als Lebensstätte für Tiere und Pflanzen<br />

(Habitatbäume) werden geschützt, d.h.:<br />

Höhlenbäume, Bäume mit Großvogelhorsten (Greifvögel, Graureiher)<br />

sowie mit besonders wertvollen Pilz- oder Kleintiervorkommen sind<br />

stehen zu lassen, wenn erforderlich zu kennzeichnen und von jeder<br />

weiteren Nutzung auszunehmen. Während der Brutzeit dürfen keine<br />

störenden Eingriffe oder Arbeiten in einem Umkreis von 200m um den<br />

Horststandort erfolgen.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

19


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Baumschwamm<br />

an stehendem<br />

Totholz<br />

Aktiver Waldnaturschutz<br />

Markierter Habitat-<br />

Baum<br />

Sperlingskauz<br />

in Höhlenkiefer<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

20


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Aktiver Waldnaturschutz<br />

Lebensgemeinschaften naturbelassener, ungestörter Wälder werden<br />

durch einen dauerhaften, flächigen Nutzungsverzicht auf ca.<br />

5% der Gemeindewaldfläche geschützt (Königsfeld: 6 %)<br />

Hierbei sind besonders Altbaumbestände von mindestens 1 ha<br />

Größe (Altholzinseln) und Waldstandorte mit besonderer Bedeutung<br />

für den Arten- und Biotopschutz zu berücksichtigen.<br />

Renaturierung von Sonderstandorten mit verfremdeter Waldvegetation<br />

(z.Bsp. Fichtenbestockungen auf Quellstandorten, an Fließgewässern,<br />

sowie auf sonstigen Feuchtstandorten). Die waldbaulich<br />

geeigneten Maßnahmen zur Wiederherstellung der standorttypischen<br />

Vegetation sind bereits teilweise durchgeführt und sind<br />

fortzusetzen. Verzicht auf Aufforstung von Waldwiesen u. –weiden.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

21


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Waldnaturschutz und Biodiversität<br />

Dreizehenspecht (Landesart Gruppe A<br />

des Zielartenkonzepts) wurde 2008 im<br />

Bereich des Schonwaldes ‚Tanzplatz’<br />

(Schonwald für Auerhuhn) und 2009 im<br />

Kienmoos als Brutvogel nachgewiesen.<br />

Lichter, teils beerstrauchreicher, teils stark<br />

vernässter Waldbestand aus Rotfichte,<br />

Weißtanne und Wald-Kiefer.<br />

Der Baumbestand weist einen mäßig<br />

hohen, kleinflächig auch hohen Totholzbestand<br />

auf (u.a. Käferbäume).<br />

Die Habitat-Ansprüche dieser Spechtart<br />

(lichte, totholzreiche Nadelmischwälder,<br />

Borkenkäfer als Hauptnahrung) sind hier<br />

erfüllt.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

22


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Waldnaturschutz und Biodiversität<br />

Restvorkommen des Frühlings-Enzians (April 2010) am Holzplatz Gaienbühl/<br />

Enzianwiese. Biodiversitäts-Check wie auch das Großprojekt ‚Baar’ sehen<br />

eine Auflichtung und Förderung von Magerrasenvegetation und Wacholderheide<br />

im angrenzenden Waldbestand vor (u. a. auch ehemaliger Frauenschuh-Standort).<br />

Von dieser Maßnahme würde u. a. auch der Wachtelweizen-<br />

Scheckenfalter (Art des Zielartenkonzepts, Biodiversitäts-Check) profitieren.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

23


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Aktiver Waldnaturschutz<br />

Bereits erfolgte Maßnahmen im ‚Badloch’: Entnahme der Fichten<br />

entlang der Ufer und breitflächig in der staunassen Talaue.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

24


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

Gewässerentwicklung im Wald<br />

Als ergänzende Maßnahme der Gewässerentwicklungsplanung<br />

ist die Wiederöffnung und der Anschluss alter, verlandeter Bachschlingen<br />

möglich.<br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

25


<strong>Naturwaldgemeinde</strong><br />

BEWUSSTerLEBEN<br />

26

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