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WOHN-<br />

GEMEINSCHAFT Heilen<strong>de</strong> Wohngemeinschaft<br />

im Bernhardushaus<br />

Bernhard Frey<br />

Die „Stoffwechselarbeit“ in <strong>de</strong>r Nehemia<br />

Initiative hatte sich schon einige Jahre um<br />

Menschen gekümmert, die mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />

auf <strong>de</strong>r Straße lebten, Wohnungslose,<br />

Suchtkranke, psychisch Kranke u.a..<br />

Nun wur<strong>de</strong> die Notwendigkeit immer<br />

<strong>de</strong>utlicher, einigen dieser Menschen, die<br />

bereit zum Ausstieg aus ihrer bisherigen<br />

Lebensszene waren, die Möglichkeit zu<br />

bieten, in einer heilen<strong>de</strong>n Wohngemeinschaft<br />

eine Zeit mitleben zu können.<br />

10<br />

Bernhard Frey<br />

Claudia Frey<br />

Ute Czornik<br />

Georg Czornik<br />

So konnten wir im Bernhardushaus 2002<br />

mit <strong>de</strong>r „Heilen<strong>de</strong>n Wohngemeinschaft“<br />

beginnen. Es hatte sich zuvor ein Team<br />

gebil<strong>de</strong>t, das bereit war, mit <strong>de</strong>n künftigen<br />

Mitbewohnern zusammen zu leben<br />

und die Verantwortung für dieses Haus zu<br />

übernehmen.<br />

In <strong>de</strong>n drei Etagen, die uns in diesem<br />

großen Haus zur Verfügung stehen, gibt<br />

es im Dachgeschoss die 8 Einzelzimmer<br />

für unsere Mitbewohner, darunter sind die<br />

bei<strong>de</strong>n Mitarbeiterwohnungen. Im ersten<br />

Stock ist die Gemeinschaftsetage mit Küche,<br />

Esszimmer, Wohnzimmer, Gästezimmer<br />

und die Kapelle, <strong>de</strong>r geistliche Mittelpunkt<br />

unseres Hauses. Wir können bis zu<br />

acht Männer und Frauen aufnehmen, die<br />

in <strong>de</strong>r Regel bis zu einem Jahr lang mit uns<br />

leben und teilweise innerhalb o<strong>de</strong>r außerhalb<br />

unseres Zentrums arbeiten.<br />

In <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Mitwohnens geht es um die<br />

innere und äußere Stabilisierung und Heilung<br />

je<strong>de</strong>s Einzelnen. Entschei<strong>de</strong>nd dabei<br />

ist ein geregelter Tagesablauf. „Eckpfeiler“<br />

je<strong>de</strong>n Tages sind die gemeinsamen Mahlzeiten<br />

und Gebetszeiten am Morgen und<br />

am Abend. Dazu kommen regelmäßige<br />

Lehr-, Ernährungs- und Gemeinschaftsaben<strong>de</strong><br />

einmal in <strong>de</strong>r Woche auch mit<br />

einem Therapeuten. Je<strong>de</strong>r einzelne Mitleben<strong>de</strong><br />

hat seinen geistlichen Begleiter,<br />

<strong>de</strong>r sich min<strong>de</strong>stens 1x in <strong>de</strong>r Woche mit<br />

ihm trifft.<br />

Durch die Integration <strong>de</strong>r Wohngemeinschaft<br />

in das ZfG ist sowohl die nötige<br />

medizinische als auch seelsorgerlich-therapeutische<br />

Betreuung sicher gestellt. Regelmäßig<br />

gibt es auch das Angebot eines<br />

Gebetsabends. Einen breiten Raum nimmt<br />

auch oft die Regelung finanzieller Angelegenheiten<br />

ein.<br />

In allem ist uns aber immer wichtig, <strong>de</strong>n<br />

Blick auf <strong>de</strong>n „Heiler Jesus“ gerichtet zu<br />

halten, <strong>de</strong>r in seiner großen Gna<strong>de</strong> Menschen<br />

verän<strong>de</strong>rn, heilen und ihnen helfen<br />

kann. Allein bleiben wir oft in unseren negativen<br />

Charaktereigenschaften gefangen<br />

und sind hilflos, etwas zu verän<strong>de</strong>rn. Mit<br />

IHM und guten Menschen an <strong>de</strong>r Seite<br />

gelingt doch oft ein Durchbruch, wer<strong>de</strong>n<br />

zerstörte Charaktere erneuert und ein besseres<br />

Leben eingeübt.<br />

Seit 2002 bis heute (Frühjahr 2007) haben<br />

schon 30 Hilfesuchen<strong>de</strong> in unserer<br />

Wohngemeinschaft mitgelebt. Das Team<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter hat manche Probleme<br />

mit ihnen durchgestan<strong>de</strong>n, ist aber auch<br />

durch diese Menschen sehr bereichert<br />

und beschenkt wor<strong>de</strong>n.<br />

Meine Zeit im Bernhardushaus<br />

„Angefangen hatte alles mitten in <strong>de</strong>r Ausbildung zur Erzieherin,<br />

die ich wegen plötzlicher Lernschwierigkeiten und totalem<br />

Leistungsabfall abbrechen musste. Ab diesem Zeitpunkt begann<br />

eine lange Phase <strong>de</strong>r Depression, die anfangs von nieman<strong>de</strong>m<br />

erkannt wur<strong>de</strong>. Auch ich selbst wusste nicht, was mit<br />

mir los war, merkte nicht die Verän<strong>de</strong>rung in meinem Wesen<br />

und fühlte mich auch in <strong>de</strong>n kleinsten Dingen mit <strong>de</strong>m Leben<br />

total überfor<strong>de</strong>rt.<br />

Nach<strong>de</strong>m ich eine Zeit in zwei psychosomatischen Kliniken<br />

verbracht hatte, war ich hinterher genauso krank, planlos und<br />

ziellos wie vorher. Ich wusste, dass ich nach einem Ort <strong>de</strong>r Heilung<br />

suchen musste, wenn sich etwas än<strong>de</strong>rn sollte. Auch mein Vertrauen zu Gott war<br />

sehr angeknackst.<br />

Durch Zufall bekam ich von einer Freundin <strong>de</strong>n Prospekt <strong>de</strong>r ‚Heilen<strong>de</strong>n Wohngemeinschaft‘ im Bernhardushaus<br />

in die Hand. Ich nahm das Angebot an. Anfangs war es nicht leicht, dort die neuen Regeln<br />

anzunehmen, wie z. B. auch die zwei täglichen Gebetszeiten. Aber trotz<strong>de</strong>m war es auch immer wie<strong>de</strong>r<br />

aufbauend, gemeinsam zu beten und zu spüren, dass noch an<strong>de</strong>re Menschen da sind, die unser Leid und<br />

die Nöte mit uns teilten. Trotz allem verän<strong>de</strong>rte sich mein Zustand nicht. Aber mit Hilfe von einem christlichen<br />

Therapeuten erlebte ich dann doch ein Stück Heilung und Befreiung.<br />

Mir ist im Bernhardushaus auch durch viele Gespräche klar gewor<strong>de</strong>n, dass das Leben in Krisenzeiten immer<br />

noch einen Sinn hat und auch Gott immer mit dabei ist. Es gibt nie ein ‚zu spät‘, auch wenn das Berufsleben<br />

mal ein paar Jahre brachliegt. Es ist unnötig, sich so viele Sorgen zu machen, wenn eine zeitlang<br />

nichts vorwärts zu gehen scheint!<br />

Gott möchte wie<strong>de</strong>rherstellen und hat immer Mittel und Wege, jeman<strong>de</strong>n zu seiner Zeit aus ausweglosen<br />

Situationen herauszuholen.“<br />

„Es gibt nie ein „zu spät“,<br />

auch wenn das Berufsleben<br />

mal ein paar Jahre brachliegt.“<br />

11

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