Identität als Erfolgsmodell - Oldenburgische Landesbank
Identität als Erfolgsmodell - Oldenburgische Landesbank
Identität als Erfolgsmodell - Oldenburgische Landesbank
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umgesetzt wird. Schließlich sollte die so<br />
definierte <strong>Identität</strong> des Unternehmens in<br />
größeren zeitlichen Abständen hinterfragt<br />
werden, um die evolutionären Veränderungen<br />
innerhalb der Organisation<br />
sowie der äußeren Rahmenbedingungen<br />
aufzunehmen.<br />
Zur <strong>Identität</strong>sbeschreibung einer Bank<br />
können die in ” 1 genannten Eigenschaftsdimensionen<br />
herangezogen werden.<br />
Hier ist zu berücksichtigen, dass diese<br />
nicht nur für den Kunden, sondern<br />
auch für andere Anspruchsgruppen at-<br />
traktiv sein müssen. Interessiert sich<br />
jede Gruppe zusätzlich für einige spezifische<br />
Aspekte, kann in der Folge die Gesamtidentität<br />
recht schnell komplexe<br />
Züge annehmen.<br />
Die Sicht der anspruchsgruppen<br />
Um aber ein Bild von einer Organisation<br />
erfolgversprechend vermitteln zu können,<br />
muss die Anzahl ihrer kommunizierten<br />
Eigenschaften möglichst gering gehalten<br />
werden. Kunden machen sich in aller<br />
Regel nicht die Mühe, das Image eines<br />
Anbieters anhand einer umfangreichen<br />
Eigenschaftsliste zu definieren, sondern<br />
greifen zur Charakterisierung auf wenige,<br />
besonders prägnante Begrifflichkeiten<br />
zurück. Wer einen Selbsttest machen<br />
möchte, überlege doch bitte einmal, welche<br />
gedanklichen Verknüpfungen die<br />
Markennamen renommierter deutscher<br />
Automobilhersteller bei ihm hervorrufen.<br />
Zumindest im ersten Schritt wird die Zahl<br />
der Assoziation recht gering sein.<br />
Die Aufmerksamkeit der einzelnen Anspruchsgruppen<br />
sollte daher möglichst<br />
auf den jeweils relevanten Ausschnitt der<br />
<strong>Identität</strong> fokussiert werden. Methodisch<br />
bietet sich hierzu ein Ansatz von Aaker<br />
an, der aus einem dreischichtigen Schalenmodell<br />
besteht ” 2. In der innersten<br />
Schale findet sich die Essenz des zu vermittelnden<br />
Bildes, idealerweise in Form<br />
einer prägnanten, eingängigen Formulierung.<br />
Diese besteht nicht einfach aus einer<br />
Aufzählung von Eigenschaften, sondern<br />
fängt die wesentliche Aussage in einem<br />
„einzigen Gedanken“ ein. Im Gegensatz<br />
zu einem Slogan, der <strong>als</strong> Kommunikationsmittel<br />
über die Zeit durchaus variieren<br />
darf, ist die Essenz langfristig gültig.<br />
Die zweite Schale beschreibt zwei bis<br />
fl unterschiedliche, gar widersprüchliche außendarstellungen der Bank<br />
wirken verwirrend und können <strong>als</strong> negativ empfundene Merkmale das<br />
Image beinträchtigen.<br />
vier Kerneigenschaften, die in der Wahrnehmung<br />
untrennbar mit der Bank verbunden<br />
sein sollten. Die äußere Schale<br />
enthält schließlich weitere Eigenschaften,<br />
um das Bild zu vervollständigen. Sie bietet<br />
den größten Spielraum für Anpassungen<br />
und Ergänzungen, die situativ oder über<br />
die Zeit vorgenommen werden müssen.<br />
Die einzelnen Ausschnitte sind so zu<br />
gestalten, dass sie gleichzeitig die <strong>Identität</strong><br />
der Bank zum Ausdruck bringen, den<br />
jeweiligen Interessenschwerpunkt berücksichtigen<br />
und über alle Gruppen hinweg<br />
ein konsistentes Bild schaffen ” 3.<br />
Unterschiedliche, gar widersprüchliche<br />
Außendarstellungen der Bank wirken<br />
verwirrend und können <strong>als</strong> negativ empfundene<br />
Merkmale anspruchsgruppenübergreifend<br />
das Image beinträchtigen.<br />
In einer offenen Kommunikations- und<br />
Mediengesellschaft lassen sich Informationen<br />
nicht derart kanalisieren, dass die<br />
einzelnen Anspruchsgruppen ausschließlich<br />
die für sie vorgesehenen <strong>Identität</strong>seigenschaften<br />
wahrnehmen. Entsprechende<br />
Erfahrungen machen Unternehmen,<br />
die durch ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern<br />
oder der Umwelt in die öffentliche<br />
Kritik geraten und von den Kunden abge-<br />
BankInG ó<br />
straft werden. Daher ist – im Sinne einer<br />
ganzheitlichen Umsetzung – von allen<br />
Stellen in der Organisation die <strong>Identität</strong><br />
des Unternehmens bei allen Handlungen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Beispiel olB<br />
Ein Beispiel für eine ausgeprägte <strong>Identität</strong><br />
liefert die größte private Regionalbank<br />
Deutschlands, die <strong>Oldenburgische</strong> <strong>Landesbank</strong><br />
AG (OLB). Bereits die Kombination<br />
von Stadtnamen und <strong>Landesbank</strong>bezeichnung<br />
prägt die <strong>Identität</strong> des Instituts.<br />
Eine regionale Herkunftsbezeichnung<br />
ist stets gut zu erinnern, zumal<br />
wenn sich das positive Image einer dynamisch-sympathischen<br />
Stadt auf die Außenwirkung<br />
der Bank überträgt. Gleichzeitig<br />
ist mit dem Ausdruck der <strong>Landesbank</strong><br />
die Vorstellung einer beeindruckenden<br />
Größenordnung verbunden.<br />
Aufbauend auf diesem historischen<br />
Glücksfall einer geschickten Namensgebung,<br />
bestand die eigentliche strategische<br />
Leistung darin, ein festes Wurzelwerk<br />
im Nordwesten entstehen zu lassen.<br />
Wer hier glaubt, es handele sich um ein<br />
fast zwangsläufiges Vorgehen, der sei<br />
1<br />
Eigenschaftsdimensionen<br />
der <strong>Identität</strong><br />
Was leisten wir? · Aufgabe<br />
· leistungseigenschaften<br />
Wie sind wir? · Persönlichkeitseigenschaften<br />
· Verhaltensweisen<br />
· Beziehungsangebot<br />
Wen sprechen<br />
wir an?<br />
Woher kommen<br />
wir?<br />
Welche Bedeutung<br />
haben wir<br />
am Markt?<br />
Wie zeigen wir<br />
uns?<br />
Wie sehen wir<br />
unsere Zukunft?<br />
· Zielgruppe<br />
· Herkunft<br />
· Historie<br />
· erfahrungen<br />
· Marktposition<br />
· entwicklungspotenzial<br />
· erscheinungsbild (visuell,<br />
verbal, akustisch)<br />
· Ziele<br />
· Vision<br />
10.2010 diebank 33