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Übungsblatt - Physik-Department TU München

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<strong>Physik</strong> Departement Technische Universität <strong>München</strong><br />

Matthias Danner Blatt 1<br />

1 Satz von Stokes<br />

Ferienkurs Elektrodynamik - SS 2008<br />

Verifizieren Sie den Satz von Stokes am Beispiel der Fläche A und des Vektorfeldes F.<br />

Lösung<br />

F =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

x 3 + yz 2<br />

y 2 + xz 2<br />

xyz<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ , A = {(x, y, z) ∈ R3 | x 2 + y 2 + z 2 = 1 ∧ z ≥ 0 }<br />

∇ × F =<br />

Als nächstes das Integral über die Halbkugel<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

xz − 2xz<br />

2yz − yz<br />

z 2 − z 2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−xz<br />

⎛ ⎞<br />

<br />

2π sin θ cos φ<br />

π/2 ⎜ ⎟<br />

dA · ∇ × F = dφ dθ sinθ ⎜<br />

⎝ sin θ sin φ ⎟<br />

⎠<br />

A<br />

0 0<br />

cos θ<br />

·<br />

⎛<br />

⎞<br />

−sin θ cos φcos θ<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎜<br />

⎝ sinθ sin φcos θ ⎟<br />

⎠<br />

0<br />

2π π/2<br />

= dφ dθ sinθ (−sin 2 θ cos 2 φcos θ + sin 2 θ sin 2 φcos θ)<br />

=<br />

= 0<br />

0<br />

0<br />

yz<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

2π<br />

dφ (sin 2 φ − cos 2 π/2<br />

φ) dθ sin 3 θ cos θ<br />

0<br />

<br />

= 0<br />

<br />

Der Rand von A, über den man jetzt integrieren muss, ist ein Kreis in der x-y-Ebene mit Radius 1, den man<br />

folgendermaßen parametrisiert:<br />

Damit folgt (man beachte, dass z = 0):<br />

r(φ) = (cos φ, sin φ, 0) =⇒ dr = dφ (−sin φ, cos φ, 0)<br />

<br />

∂A<br />

dr · F =<br />

=<br />

= 0<br />

2π<br />

dφ<br />

0<br />

2π<br />

0<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

−sin φ<br />

cos φ<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ ·<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

x 3 + yz 2<br />

y 2 + xz 2<br />

xyz<br />

dφ (−sin φcos 3 φ + cos φsin 2 φ)<br />

1<br />

⎞<br />

⎟<br />


Den Wert der trigonometrischen Integrale erhält man am einfachsten aus Symmetriebetrachtungen. Nützlich ist<br />

dabei auch die Tatsache, dass man bei T-periodischen Funktionen, so man über eine ganze Periode integiert,<br />

den Integrationsbereich beliebig verschieben darf.<br />

T T+t<br />

dx f(x) = dx f(x)<br />

In unserem Fall für T = 2π und t = −π beispielsweise symmetrisch zum Ursprung.<br />

2 Satz von Gauß<br />

0<br />

Verifizieren Sie den Satz von Gauß am Beispiel des Volumens V und des Vektorfeldes F.<br />

Lösung<br />

F =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

Zunächst benötigt man die Divergenz von F:<br />

Diese integriert man nun über die Halbkugel.<br />

<br />

x<br />

y<br />

z 2<br />

V<br />

⎞<br />

t<br />

⎟<br />

⎠ , V = {(x, y, z) ∈ R3 | x 2 + y 2 + z 2 ≤ 1 ∧ z ≥ 0 }<br />

dV ∇ · F =<br />

∇ · F = 2 + 2z<br />

1<br />

dr r 2<br />

2π π/2<br />

dφ dθ sin θ (2 + 2z)<br />

0<br />

= 2 · 1<br />

2<br />

= 4 1<br />

π +<br />

3 2 π<br />

= 11<br />

6 π<br />

0<br />

0<br />

4 1<br />

· π + 2 · 2π ·<br />

3 4<br />

1<br />

d cos θ cos θ<br />

Da in der ganzen x-y-Ebene dA ⊥ F gilt, verschwindet das Integral über den ” Boden“ der Halbkugel. Bleibt<br />

noch die obere Hälfte S der Kugeloberfläche:<br />

⎛ ⎞<br />

2π sinθ cos φ<br />

π/2 ⎜ ⎟<br />

dA · F = dφ dθ sin θ ⎜<br />

⎝ sin θ sinφ ⎟<br />

⎠<br />

S<br />

0 0<br />

cos θ<br />

·<br />

⎛<br />

sin θ cos φ<br />

⎜<br />

⎝ sinθ sin φ<br />

cos2 ⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

θ<br />

2π π/2<br />

= dφ<br />

0<br />

0<br />

0<br />

dθ sin θ (sin 2 θ cos 2 φ + sin 2 θ sin 2 φ + cos 3 θ)<br />

π/2<br />

= 2π [ dθ sin<br />

0<br />

3 π/2<br />

θ + dθ sin θ cos<br />

<br />

0<br />

3 θ ]<br />

= 2π [ 2<br />

3 +<br />

= 11<br />

6 π<br />

= 2/3<br />

1<br />

d cos θ cos 3 θ ]<br />

0<br />

<br />

= 1/4<br />

<br />

2


3 System von Differentialgleichungen<br />

Lösen Sie die folgende Differentialgleichung unter Berücksichtigung der Randbedingungen. Welche Form hat die<br />

Kurve, die v beschreibt?<br />

Lösung<br />

˙v = v × F , v(0) = v0 , F = (0, 0, 1)<br />

˙v =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

˙vx<br />

˙vy<br />

˙vz<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0 1 0<br />

−1 0 0<br />

0 0 0<br />

Wie man sieht, bleibt vz konstant. Es genügt also, nur die x-y-Ebene zu betrachten (Formal zerfällt die Matrix<br />

in eine direkte Summe).<br />

⎛<br />

˙v = ⎝ ˙vx<br />

⎞ ⎛ ⎞ ⎛<br />

˙vy<br />

0<br />

⎠ = ⎝<br />

−1<br />

1<br />

⎠ ⎝<br />

0<br />

vx<br />

⎞<br />

⎠<br />

vy<br />

Die Lösung lautet daher:<br />

<br />

=: A<br />

⎞ ⎛<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ ⎝<br />

v(t) = e tA v0 = e tSΛS−1<br />

v0 = S e tΛ S −1 v0 = S diag(e λ1t , e λ2t )S −1 v0<br />

Die Eigenwerte von A sind λ1/2 = ∓i, woraus unmittelbar die Eigenvektoren v1 ∝ (i, 1) und v2 ∝ (1, i) folgen.<br />

Damit erhält man die Transformationsmatrix S sowie ihre Inverse S−1 :<br />

S = 1 ⎛ ⎞<br />

i<br />

√ ⎝<br />

2 1<br />

1<br />

⎠ ,<br />

i<br />

S −1 = S † = 1 ⎛ ⎞<br />

−i<br />

√ ⎝<br />

2 1<br />

1<br />

⎠<br />

−i<br />

Der Ausdruck für v(t) lautet dann:<br />

v(t) = S diag(e −it , e it )S −1 v0<br />

= 1<br />

2<br />

⎛<br />

⎝<br />

= 1<br />

⎛<br />

⎝<br />

2<br />

vx<br />

vy<br />

vz<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞ ⎛<br />

i 1<br />

⎠ ⎝<br />

1 i<br />

e−it 0<br />

0 eit ⎞ ⎛ ⎞<br />

−i<br />

⎠ ⎝<br />

1<br />

1 −i<br />

i 1<br />

1 i<br />

⎞ ⎛<br />

⎠<br />

⎝ −ie−it e −it<br />

e it −ie it<br />

= 1<br />

⎛<br />

⎝<br />

2<br />

e−it + eit ie−it − ieit −ie−it + ieit e−it + eit =<br />

⎛<br />

⎝<br />

cos t sin t<br />

−sin t cos t<br />

⎞<br />

⎠ v0<br />

Der Vektor v(t) rotiert um die z-Achse und beschreibt damit einen Kreis. Interpretiert man ihn als Geschwindigkeitsvektor<br />

mit vz = const. = 0, so beschreibt er die Geschwindigkeit eines Teilchens, das sich auf einer<br />

spiralförmigen Bahn in z-Richtung bewegt.<br />

3<br />

⎞<br />

⎠ v0<br />

⎞<br />

⎠ v0<br />

⎠ v0


4 Partielle Differentialgleichung<br />

Lösen Sie die folgende partielle Differentialgleichung unter Berücksichtigung der angegebenen Randbedingungen<br />

mithilfe eines Separationsansatzes.<br />

Lösung<br />

Der Separationsansatz<br />

führt auf<br />

∂ Φ(x,t)<br />

∂t<br />

= ∂2 Φ(x,t)<br />

∂x 2 , Φ(0,t) = Φ(1,t) = 0, Φ(x,0) = sin(πx)<br />

Φ(x,t) = X(x)T(t)<br />

XT ′ = TX ′′ ′ T X′′<br />

⇐⇒ =<br />

T X<br />

Die linke Seite ist nur noch von t, die rechte nur noch von x abhängig. Das Gleichheitszeichen kann nur dann<br />

für alle x und t gültig sein, wenn beide Seiten der Gleichung konstant sind.<br />

T ′<br />

T<br />

Die Lösung hat also folgende Struktur:<br />

Einsetzen in die erste Randbedingung liefert:<br />

= X′′<br />

X = −k2 ⇐⇒ T ′ = −k 2 T , X ′′ = −k 2 X<br />

Φ(x,t) = e −k2 t (A sin kx + B cos kx)<br />

Φ(0,t) = 0 ⇐⇒ B e −k2 t = 0 ⇐⇒ B = 0<br />

Daraus folgt, dass stets A = 0 gelten muss, da Φ sonst die triviale Lösung wäre.<br />

Φ(1,t) = 0 ⇐⇒ Ae −k2 t sin k = 0 ⇐⇒ k = nπ , n ∈ N<br />

Um den vollständigen Lösungsraum zu ” erreichen“, muss ab jetzt also über alle n summiert werden (A → an).<br />

Zu guter letzt noch die Startbedingung.<br />

Die Lösung lautet also:<br />

5 Green-Funktion<br />

Φ(x,0) = sin πx ⇐⇒<br />

∞<br />

an sin nπx = sin πx ⇐⇒ an = δn,1<br />

n=0<br />

Φ(x,t) = e −π2 t sin πx<br />

Berechnen Sie mittels Fourier-Transformation die Green-Funktion G(x) des Laplace-Operators. Geben Sie<br />

damit die allgemeine Lösung der Poisson-Gleichung für eine Punktladung q, die sich am Ort x0 befindet, an.<br />

Lösung<br />

Die Fourier-Integrale lauten:<br />

f(k) =<br />

f(x) =<br />

∆Φ(x) = − ρ(x)<br />

Fouriertransformation der Bestimmungsgleichung liefert:<br />

<br />

<br />

ε0<br />

d 3 x e −ik·x f(x)<br />

d 3 k<br />

(2π) 3 eik·x f(k)<br />

4


−k 2 G(k) = 1 ⇐⇒ G(k) = − 1<br />

k 2<br />

Die gesuchte Funktion G(x) erhält man schließlich durch Rücktransformation<br />

G(x) = FT −1 G(k)<br />

<br />

= −<br />

= − 1<br />

4π 2<br />

= − 1<br />

4π 2<br />

= − 1<br />

2π 2<br />

= − 1<br />

4π<br />

d 3 k<br />

(2π) 3<br />

∞<br />

0<br />

∞<br />

0<br />

1<br />

x<br />

1<br />

x<br />

e ik·x<br />

k 2<br />

1<br />

ikx cos θ<br />

dk d cos θ e<br />

−1<br />

dk 1<br />

ikx (eikx − e −ikx )<br />

∞<br />

dk<br />

sin kx<br />

k<br />

0<br />

<br />

= π/2 · sgn x<br />

Um das Integral in der Zweiten Zeile ausführen zu können, wurde die Basis des k-Raums so gewählt, dass k3 x<br />

ist. Außerdem wurde für das θ-Integral der übliche ” Kosinus-Trick“ verwendet.<br />

Mit der Ladungsdichte<br />

lautet die Inhomogenität der Gleichung<br />

Faltung führt schließlich zur partikulären Lösung:<br />

Φpart(x) =<br />

ρ(x) = q δ(x − x0)<br />

g(x) = − q<br />

<br />

= 1<br />

<br />

4πε0<br />

= 1<br />

4πε0<br />

ε0<br />

δ(x − x0)<br />

d 3 x ′ G(x − x ′ )g(x ′ )<br />

d 3 x ′<br />

q<br />

x − x0<br />

q<br />

x − x ′ δ(x′ − x0)<br />

Da man im Unendlichen üblicherweise Φ ≡ 0 wählt, gilt für die homogene Lösung Φhom ≡ 0. Den homogenen<br />

Teil der Lösung kann man also mittels Randbedingungen ” wegdiskutieren“ und man erhält:<br />

Φ(x) = Φpart(x) = 1<br />

5<br />

4πε0<br />

q<br />

x − x0

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