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Im Interview: Marc-Kevin Goellner

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<strong>Im</strong> <strong>Interview</strong><br />

<strong>Marc</strong>-<strong>Kevin</strong> <strong>Goellner</strong> beim <strong>Interview</strong> während des MLP-Cup 2008<br />

Die Charaktererziehung im Sport und durch<br />

den Sport ist ein ganz wichtiger Aspekt, den<br />

wir erfüllen möchten, und dazu ziehen wir<br />

konsequent an einem Strang.<br />

Da drängt sich eine ganz einfache, wenn<br />

gleich sehr persönliche Frage auf: was<br />

verbindet Euch?<br />

GOELLNER: Das ist für uns in der Tat eine<br />

einfache Frage: die Liebe zum Tennissport.<br />

Wir lieben Tennis, und wir leben Tennis. Ich<br />

möchte behaupten, wir haben die Dimension<br />

dieses Sports in vollem Umfang erfasst. Ein<br />

Leben ohne Tennis ist für uns unvorstellbar.<br />

Und natürlich haben wir dem Tennissport sehr<br />

viel zu verdanken. So ist es eigentlich nur die<br />

logische Konsequenz, dieses Wissen und<br />

diese Leidenschaft in eine Akademie einzubringen.<br />

Ich persönlich gebe dem Tennissport<br />

gerne etwas zurück. Darin liegt mein täglicher<br />

Antrieb, denn ich bin davon überzeugt, man<br />

kann keine guten Tennisspieler entwickeln,<br />

wenn man diese Einstellung zu Erfolg und<br />

Leistung nicht tagtäglich vorlebt.<br />

Da müssten die Tennisverbände eigentlich<br />

„Hurra“ schreien. Zwei ehemalige<br />

Profis engagieren sich, um den Tennissport<br />

voranzubringen.<br />

GOELLNER: „Ein Hurra“ wäre zu viel verlangt,<br />

das ist nicht unsere Erwartungshaltung. Wir<br />

haben uns entschieden, uns auf privater<br />

Basis aufzustellen und zu engagieren.<br />

Andreas war ja lange Zeit für den Verband<br />

tätig, was im übrigen auch mir die Tür in<br />

den B-Kader geöffnet hat. Ohne ihn hätte<br />

ich keine Chance gehabt. Er machte das<br />

damals zur Bedingung für die Übernahme<br />

dieses Traineramts. So war ich anfangs<br />

zumindest geduldet – was mein Vertrauen<br />

in die Förderkompetenz der klassischen<br />

Verbandsstrukturen nicht unbedingt gestärkt<br />

hat. Jetzt als Trainer auf privater Basis erlebe<br />

ich eine Art Parallele. Wir sind geduldet,<br />

mehr nicht.<br />

Eigentlich schade, aber was noch ist,<br />

kann ja noch werden?<br />

GOELLNER: Natürlich, wenn sich der<br />

Erfolg einstellt…. Aber, um es konstruktiv zu<br />

formulieren: es muss gelingen, ehemalige Profis<br />

früher in die Jugendausbildungsstrukturen zu<br />

integrieren, damit der Übergang ins Profitennis<br />

kompetent begleitet und dadurch<br />

vielleicht etwas weniger sprunghaft stattfinden<br />

kann. In der Konsequenz heißt<br />

dies eigentlich: die Verzahnung privaten<br />

Engagements mit den Förderstrukturen des<br />

institutionellen Sports. Soviel zur strukturellen<br />

Perspektive im deutschen Tennis. Inhaltlich<br />

allerdings – und darum geht es unserer<br />

Meinung nach ganz zentral - wird man sich<br />

dann auch ein wenig nach den pragmatischen<br />

Prinzipien und Verfahrensweisen der<br />

Profi-Trainer orientieren müssen. Insofern<br />

stehen wir einer Kooperation mit dem<br />

Verband offen gegenüber.<br />

Wie sieht es da in Sachen Kooperation<br />

mit anderen privaten Trainingseinrichtungen<br />

aus? Nun ist ja Frank Wintermantel<br />

als das Top Talent des BTV zu Euch<br />

gekommen, insofern gibt es damit ja<br />

quasi eine Brücke in unsere Region.<br />

Ich jedenfalls würde mich über einen<br />

Austausch mit Euch sehr freuen.<br />

RC Premium Nr. 2 - April 2008 | 23<br />

GOELLNER: Auch hier sind wir offen. Wobei<br />

für Euch die Kooperation mit einem Verband<br />

ja so zu sagen räumlich nahe liegend ist<br />

– das Landesleistungszentrum ist ja nur einen<br />

Katzensprung entfernt. Unser Credo heißt:<br />

Wir müssen für alle Maßnahmen offen sein,<br />

die dem Spieler zugute kommen. Die Trainer<br />

und die Akademien sind für die Spieler da<br />

– nicht umgekehrt. Und wenn Kooperationsprojekte<br />

den Spielern wirklich einen Nutzen<br />

bringen – und zwar den Spielern aller beteiligter<br />

Partner – dann kann ich mir das sehr gut<br />

vorstellen. Uns insofern sind wir diesbezüglich<br />

natürlich gerne kooperationsbereit.<br />

Mit der Wild Card für Frank Wintermantel<br />

haben wir dafür unseres Erachtens schon<br />

ein deutliches Zeichen gesetzt…<br />

GOELLNER: …und Eurer Turniervorbereitungslehrgang<br />

im Vorfeld des Turniers ist<br />

wirklich eine gute Idee. Auch wir haben bei<br />

uns ein Future-Turnier ins Auge gefasst und<br />

werden so eine Mischung aus Vorqualifikation<br />

und Vorbereitungscamp bestimmt durchführen.<br />

Dort schon im Vorfeld Spieler zusammen<br />

zu bringen ist wirklich eine wunderbare<br />

Sache. Ich weiß von Frank, dass er in den<br />

Vorjahren selbst an solchen Dreitageslehrgängen<br />

teilgenommen hat, die damals noch<br />

unter der Leitung des BTV standen. Hier<br />

habt ihr ja in dieser Sache sehr eng mit dem<br />

Verband zusammen gearbeitet.<br />

Das war immer auch unser Credo. Auch<br />

in diesem Jahr waren die Mehrzahl der<br />

Teilnehmer Mitglied des Förderkaders der<br />

Verbände Baden und Pfalz. Aber toll wäre<br />

natürlich auch eine Zusammenarbeit mit<br />

Euch. Ich denke, davon könnten nicht nur<br />

die Spieler profitieren, sondern auch die<br />

Trainer. Euer Standing aufgrund Eurer<br />

Karriere ist sicherlich herausragend, in<br />

Verbindung mit unserem konzeptionellen<br />

Input kann das sehr nutzbringend sein.<br />

GOELLNER: …also wenn das eine Einladung<br />

war, dann nehme ich die gerne an. Ich bin<br />

mir sicher, wenn Andreas morgen zu Eurem<br />

Turnier kommt, wirst Du damit bei ihm offene<br />

Türen einrennen.<br />

Das ist ja ein sehr viel versprechendes<br />

Schlusswort. In diesem Sinne, Dir lieber<br />

<strong>Marc</strong>-<strong>Kevin</strong>, herzlichen Dank für das<br />

Gespräch!<br />

Das Gespräch führte<br />

Dr. Matthias Zimmermann<br />

www.racket-center.de

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