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Dr. Reinhold Miller - Kommunikation ist ein Schlüssel zur sozialen ...

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„<strong>Kommunikation</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> <strong>Schlüssel</strong> <strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Gesundheit!“<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>R<strong>ein</strong>hold</strong> <strong>Miller</strong> im persönlichen Gespräch<br />

Mit welchen Wahrnehmungen und Gedanken geht jemand<br />

wie Du durch unser Haus – oder anders gefragt: haben wir<br />

gelernt aus dem Seminar, das Du für uns gehalten hast?<br />

DR. MILLER (lacht): Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass<br />

m<strong>ein</strong>e Profession nicht m<strong>ein</strong>e Wahrnehmung be<strong>ein</strong>flusst. Als<br />

<strong>Kommunikation</strong>spsychologe, der jahrzehntelang in der<br />

Lehrerfortbildung engagiert war und viele Seminare geleitet hat,<br />

achte ich wohl mehr als andere auf die Art, wie mit <strong>ein</strong>em<br />

umgegangen wird.<br />

… was dazu geführt hat, dass es Dir <strong>ein</strong> Anliegen war, mit<br />

<strong>ein</strong>em Teil unserer Belegschaft zumindest <strong>ein</strong>en Ausschnitt<br />

D<strong>ein</strong>es Seminarrepertoires zu veranstalten!<br />

DR. MILLER: Das war – wie ich betont habe – als „Geschenk“<br />

gedacht und k<strong>ein</strong>eswegs <strong>ein</strong>er Kritik entsprungen. Als ich mich<br />

vergangenes Jahr mit m<strong>ein</strong>er Frau entschlossen habe, <strong>ein</strong><br />

Trainingsprogramm aufzunehmen, haben wir viele<br />

Sportanbieter aufgesucht und uns sehr bewusst entschieden.<br />

Nirgends fühlten wir uns annähernd so gut „abgeholt“ wie bei<br />

Euch. Deshalb wollte ich Euch etwas zuteil werden lassen, von<br />

dem ich glaube, dass es generell wichtig <strong>ist</strong>!<br />

Zu Recht! Es <strong>ist</strong> Dir gelungen, uns – D<strong>ein</strong>e Zuhörer – aus<br />

ihrer Befindlichkeit abzuholen und zu führen. Mittlerweile<br />

beschäftigen sich doch so <strong>ein</strong>ige von uns mit dem Thema<br />

<strong>Kommunikation</strong>.<br />

DR. MILLER: Das <strong>ist</strong> doch prima! Man braucht immer zweierlei:<br />

<strong>ein</strong>e räumlich-gestalterische und <strong>ein</strong>e kommunikative<br />

Atmosphäre. Insofern kann ich aus m<strong>ein</strong>er Sicht sagen: Eure<br />

Richtung stimmt. Den Fachbeitrag im letzten RC Premium habe<br />

ich gerne gelesen. Dazu will ich sagen: fünf gängige Modelle<br />

der <strong>Kommunikation</strong>stheorie auf drei Seiten darzustellen und ihre<br />

Anwendung auf Trainer zu übertragen <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Herkulesarbeit.<br />

…womit man den Leser schnell überfordert?<br />

DR. MILLER: Schon – diese Gefahr besteht! Wir alle neigen<br />

dazu, die Mitteilung von Botschaften r<strong>ein</strong> auf Information zu<br />

reduzieren. Das <strong>ist</strong> manchmal fachlich geboten – und Respekt<br />

für den, der das kann. Aber <strong>Kommunikation</strong> <strong>ist</strong> eben sehr viel<br />

mehr. Es geht dabei um Beziehung. Wie stehen Menschen<br />

zu<strong>ein</strong>ander, besteht Interesse tatsächlich an der Person usw. –<br />

der Empathie muss wieder mehr Platz <strong>ein</strong>geräumt werden.<br />

Kann man Empathie lernen?<br />

DR. MILLER: Dazu bedarf es zunächst <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong>es Prozesses<br />

der Bewusstmachung. Bewussts<strong>ein</strong> und Mut zu s<strong>ein</strong>en eigenen<br />

personalen Kompetenzen <strong>ist</strong> grundlegend. Ein schöner Satz<br />

dazu lautet: „es braucht zwei, damit <strong>ein</strong>er sich kennen lernt“.<br />

Daraus entwickelt sich Beziehungskompetenz. Erst beides<br />

Zusammen führt <strong>zur</strong> Authentizität – <strong>ein</strong>em wichtigen Prinzip<br />

befriedigender <strong>Kommunikation</strong>.<br />

Das kommt der Intention, die wir mit unserem Zentrum<br />

Aktiver Prävention verfolgen, sehr nahe: Zufriedenheit und<br />

Lebensqualität als Ergebnis <strong>ein</strong>er individuell wohldosierten<br />

Aktivität.<br />

DR. MILLER: jetzt siehst Du die Parallelen: gute<br />

<strong>Kommunikation</strong>, <strong>ein</strong> emphatisches Gespräch <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Form<br />

„individueller wohldosierter Aktivität“. Man könnte auch sagen:<br />

<strong>Kommunikation</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> <strong>Schlüssel</strong> <strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Gesundheit.<br />

…womit Du das Thema D<strong>ein</strong>es Vortrags beim<br />

Gesundheitstag am 15. Oktober ansprichst<br />

DR. MILLER: …und gleichzeitig unterstreiche, dass ich gerne<br />

<strong>ein</strong>en Beitrag zu Euren Aktivitäten le<strong>ist</strong>e, und zwar in folgender<br />

Hinsicht: Wenn die fachlichen Anforderungen zunehmen,<br />

müssen die persönlichen Kompetenzen Schritt halten. Die<br />

<strong>Kommunikation</strong> <strong>ist</strong> dann gut, wenn es gelingt, reduziert und<br />

qualifiziert mit Wissen umzugehen – <strong>ein</strong> Umstand, der für<br />

Trainer <strong>ein</strong>e wichtige Fähigkeit darstellt.<br />

<strong>Kommunikation</strong> als Qualitätsaufgabe, wenn man so will?<br />

DR. MILLER: Ganz genau. Heute spricht man ja von<br />

„Qualitätsmanagement“. Die Wirtschaft macht sich alles<br />

zueigen, womit man sich mehr Umsätze erhofft. Dabei geht es<br />

im persönlichen Gespräch um ganz individuelle Lebensqualität.<br />

In der Beziehung zwischen <strong>ein</strong>em Trainer und <strong>ein</strong>em Gast<br />

besteht <strong>ein</strong>e authentische Absicht doch genau darin, gute<br />

Gefühle zu vermitteln. In der <strong>Kommunikation</strong> definieren wir die<br />

emotionale Basis, das schafft Vertrauen, und erst die<br />

vertrauensvolle Beziehung lässt Fachkompetenz <strong>zur</strong> Geltung<br />

kommen.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>R<strong>ein</strong>hold</strong> <strong>Miller</strong>, geboren 1943 in Altötting/Bayern, studierte<br />

Philosophie, Theologie, Pädagogik und Psychologie in München,<br />

Tübingen und Heidelberg. Nach 15 Jahren praktischer Erfahrung als<br />

Grund- und Hauptschullehrer promovierte er zum <strong>Dr</strong>. Päd., erhielt<br />

<strong>ein</strong>en Lehrauftrag für Pädagogik und wechselte 1989 hauptamtlich in<br />

die Lehrerfortbildung. Er war fünf Jahre im Bildungsrat des Landes<br />

Baden-Württemberg. S<strong>ein</strong> Wissen und s<strong>ein</strong>e Erfahrung mündeten in<br />

die Mitherausgabe der Zeitschrift „Lernende Schule“ und in die<br />

Veröffentlichung zahlreicher Bücher rund um die Themen „Schule,<br />

Lehren und <strong>Kommunikation</strong>“.<br />

Seit über <strong>ein</strong>em Jahr <strong>ist</strong> er Mitglied im Zentrum Aktiver Prävention und<br />

vielmals sehr geschätzter Berater in so manch wichtigen Fragen!


Das heißt, wenn wir unsere Service- und Beratungsqualität<br />

weiter verbessern wollen…<br />

DR. MILLER: … geschieht das parallel <strong>zur</strong> Verbesserung der<br />

<strong>Kommunikation</strong>sfähigkeiten. Wenn ich mich an das Interesse<br />

erinnere, mit dem Euer Team beim Seminar mitgemacht hat,<br />

und wenn ich mittags ins Racket Center komme und Euch<br />

zusammen sitzen sehe, finde ich das ganz toll. Eine offene,<br />

kommunikative – also alles in allem „gesunde“ Atmosphäre.<br />

So viel Lob auf <strong>ein</strong>mal?<br />

DR. MILLER: Authentizität! Ich komme <strong>ein</strong>fach gerne hierher –<br />

Euer Anspruch an Vermittlung von Lebensqualität steht eben<br />

nicht nur auf dem Papier. Man darf nur nie aufhören, sich selbst<br />

und andere zu entdecken, sich auszutauschen und nach<br />

Fortentwicklung zu streben. Und dabei wünsche ich Euch viel<br />

Erfolg – schon aus eigenem Interesse als Mitglied Eures Z.A.P.<br />

Dann vielen Dank für die guten Wünsche. Ich selbst darf in<br />

unseren persönlichen Gesprächen immer wieder teilhaben<br />

an D<strong>ein</strong>er Erfahrung. Vielleicht kommen m<strong>ein</strong>e<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mal wieder in den Genuss<br />

<strong>ein</strong>es Seminars mit Dir –mich würde das sehr freuen!<br />

Das Gespräch führte <strong>Dr</strong>. Matthias Zimmermann<br />

Bisher erschienene Interviews:<br />

Ausgabe I/2004: Manfred Lautenschläger:<br />

„Wer das Racket Center kennt, der<br />

weiß, es steht uns gut zu Gesicht, <strong>ein</strong><br />

Profiturnier zu veranstalten“.<br />

Ausgabe II/2004: Prof. <strong>Dr</strong>. Helmut Seitz:<br />

„Auch m<strong>ein</strong> Tag hat nur 24 Stunden…“.<br />

Ausgabe III/2004: Nicolasa Mall:<br />

“Egal ob im Sport oder in der Musik –<br />

es kommt auf die Leidenschaft an!“<br />

Ausgabe IV/2004: Oliver Caruso:<br />

„Ich wäre so gerne dabei gewesen…“<br />

Ausgabe I/2005: Fanny Rinne:<br />

„Ein Olympiasieg <strong>ist</strong> für die Ewigkeit –<br />

die Goldmedaille kann mir k<strong>ein</strong>er mehr<br />

nehmen.“<br />

Ausgabe II/2005: Prof. <strong>Dr</strong>. Hans Herbert von Arnim:<br />

“Sportlicher Wettkampf <strong>ist</strong> dem<br />

Fairnessempfinden sicherlich<br />

zuträglich!“<br />

Ausgabe III/2005: Marc Girardelli<br />

“Motivation fängt damit an, sich Ziele<br />

zu setzen!“<br />

Ausgabe IV/2005: Prof. <strong>Dr</strong>. Klaus Bös:<br />

„Begabung braucht Antriebskraft als<br />

<strong>Schlüssel</strong> zum erfüllten Leben.“<br />

Ausgabe I/2006: Wilhelm Bungert:<br />

„Tennis hat mich reich gemacht: reich<br />

an Freunden – auf der ganzen Welt!<br />

Ausgabe II/2006: <strong>Dr</strong>. Peter Kurz:<br />

„Sport im Kontext der Bildung, das <strong>ist</strong><br />

m<strong>ein</strong> Thema.“<br />

Ausgabe III/2006: Dietmar Hopp:<br />

„Bei allem Engagement: der Mensch <strong>ist</strong><br />

das Maß aller Dinge.“<br />

Bei Interesse können die Interviews bei <strong>Dr</strong>. Matthias Zimmermann im<br />

Racket Center angefordert werden: dr.zimmermann@racket-center.de

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