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GRUNDZ¨UGE DER KRISTALLOGRAPHIE 6. ¨Ubung - Institut für ...

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INSTITUT FÜR <strong>KRISTALLOGRAPHIE</strong><br />

Aufgabe 1:<br />

RHEINISCH- Postadresse: D-52056 Aachen, Germany<br />

WESTFÄLISCHE <strong>Institut</strong>: Jägerstraße 17-19, D-52066 Aachen<br />

TECHNISCHE Telefon: ++49 241 80 96900<br />

HOCHSCHULE Telefax: ++49 241 80 92184<br />

AACHEN http://www.xtal.rwth-aachen.de<br />

GRUNDZÜGE <strong>DER</strong> <strong>KRISTALLOGRAPHIE</strong><br />

<strong>6.</strong> Übung: Kristallklassen II / Punktgruppen II<br />

Lösen Sie <strong>für</strong> jede der drei Kristallklassen (kristallographische Punktgruppen) 422, 321<br />

und 23 die folgenden Teilaufgaben:<br />

a) Zu welchem Kristallsystem gehört die Kristallklasse?<br />

b) Zeichnen Sie die stereographische Projektion des Symmetriegerüstes in die Vorlagen<br />

auf den folgenden Seiten.<br />

Hinweis: Stellen Sie <strong>für</strong> die Kristallklasse 422 die Drehachse 4 und <strong>für</strong> die Kristallklasse 321 die<br />

Drehachse 3 senkrecht zur Projektionsebene. Für 23 soll eine der Drehachsen 2 senkrecht auf der<br />

Projektionsebene stehen.<br />

c) Zeichnen Sie die Stereogramme sämtlicher Flächenformen, indem Sie den jeweiligen<br />

Startpol aus Abb. 1 verwenden. Nennen Sie die Miller-Indizes {hkl} (im Falle 321<br />

auch die Miller-Bravais-Indizes {hkil}) der Flächenformen und benennen Sie diese.<br />

Abb. 1 ” Startpole“ <strong>für</strong> Flächenformen der Kristallklassen 422, 321 und 23<br />

Hinweis: Jeder der eingetragenen Flächenpole dient Ihnen als ” Startpol“ <strong>für</strong> eine Flächenform. Sie<br />

bekommen so <strong>für</strong> jede Kristallklasse alle möglichen Flächenformen. Für jede Kristallklasse befinden<br />

sich diese mit Buchstaben versehenen Flächenpole in einem kleinsten dreieckigen Ausschnitt der Pro-<br />

jektionsebene (entspricht einem sphärischen Dreieck auf der Polkugel), der durch Anwenden der Sym-<br />

metrieelemente das gesamte Stereogramm (die gesamte Oberfläche der Polkugel) lückenlos bedeckt<br />

( ” charakteristisches Dreieck“, ” asymmetrische Flächeneinheit“).<br />

d) Welche Ordnung besitzt die Kristallklasse?


Symmetriegerüst 422<br />

d: Allgemeine Form {hkl}<br />

Tetragonales Trapezoeder<br />

d<br />

d ′ d ′′ d ′′′<br />

c b a


Symmetriegerüst 321<br />

c: Allgemeine Form {hkl}<br />

Trigonales Trapezoeder<br />

c<br />

c ′ c ′′ c ′′′<br />

c ′′′′ b a


Symmetriegerüst 23<br />

c: Allgemeine Form {hkl}<br />

Tetraedrisches<br />

Pentagondodekaeder<br />

c<br />

c ′ c ′′ c ′′′<br />

c ′′′′ b a


Aufgabe 2:<br />

a) Bestimmen Sie <strong>für</strong> die Kristallmodelle (Nr. 1 - 17 der Schnittbögen) die Kristallsysteme<br />

und die Kristallklassen (kristallographische Punktgruppen).<br />

b) Markieren Sie in den Modellen 1 bis 11 alle zu den Flächen A, B, C, ... symmetrisch<br />

äquivalenten Flächen mit denselben Buchstaben und geben Sie die Namen und Miller-<br />

Indizes {hkl} der Flächenformen (Kristallformen) an.<br />

c) Nennen Sie <strong>für</strong> die Modelle 12 bis 17 die symmetrieäquivalenten Flächen (hkl) jeder<br />

auftretenden Flächenform (Kristallform) {hkl} sowie den Namen der Kristallform.<br />

Aufgabe 3:<br />

Bestimmen Sie die Punktgruppen folgender Moleküle.<br />

Hinweis: Es kommen auch nichtkristallographische Symmetrien vor.<br />

Ethan C2H6 Ethin C2H2<br />

Monochlorethan C2H5Cl Aceton (CH3)2CO<br />

1,2-Dichlorethan C2H4Cl2 Benzol C6H6<br />

Ethanol C2H5OH Phenol C6H5OH<br />

Ethen C2H4 Cyclopentadienid C5H − 5 (Anion)<br />

(Buckminster-)Fulleren C60 (Schnittbogen Nr.18)


Literaturhinweise zu ” Punktgruppen und Kristallklassen“ (5. und <strong>6.</strong> Übung):<br />

• Borchardt-Ott, W.: Kristallographie - Eine Einführung <strong>für</strong> Naturwissenschaftler, <strong>6.</strong><br />

Auflage, 2002;<br />

Kapitel 9, ” Die Punktgruppen“, ist auf über 60 Seiten den Kristallklassen und Punkt-<br />

gruppen (auch einigen nichtkristallographischen) gewidmet. Für jede der 32 Kristall-<br />

klassen und kristallographischen Punktgruppen ist in Tafel 9 das Stereogramm des<br />

Symmetriegerüstes gegeben, ein Kristall- und ein Molekülbeispiel als Abbildung und<br />

weitere Kristallbeispiele als chemische Formeln oder/und Namen. Einige Punktgrup-<br />

pen nichtkristallographischer Symmetrie sind mit Molekülbeispielen aufgeführt.<br />

• Kleber, W., Bautsch, H.-J., Bohm, J.: Einführung in die Kristallographie, 18. Auflage,<br />

1998;<br />

in den Unterkapiteln 1.5 bis 1.7 werden auf 40 Seiten die Kristallklassen behandelt.<br />

Es sind von allen 32 Kristallklassen Stereogramme der Symmetriegerüste und der<br />

allgemeinen Kristallformen gegeben sowie Bilder der allgemeinen Kristallformen. Es<br />

werden alle Kristallformen in allen Kristallklassen diskutiert. Viele Kristallzeichnun-<br />

gen; keine Moleküle.<br />

• Borchardt, R., Turowski, S.: Symmetrielehre in der Kristallographie. Modelle der 32<br />

Kristallklassen zum Selbstbau, 1999;<br />

der kurze, reich bebilderte Textteil (S. 1 - 24) erläutert kristallographische Punkt-<br />

symmetrieen und deren Kombinationen zu den 32 Kristallklassen. Die Internationale<br />

(Hermann-Mauguin-)Notation wird erläutert; ebenfalls die stereographische Projek-<br />

tion. Auf den Seiten 25 bis 91 folgt ein ausführlicher Tabellen- und Abbildungsteil<br />

mit einer Doppelseite je Kristallklasse. Die Informationen <strong>für</strong> jede Kristallklasse sind<br />

Kristallsystem, Name, Symbol nach Hermann-Mauguin und Schoenflies, Tab. ” Häufi-<br />

ge Minerale“, zwei Parallelprojektionen der allgemeinen Kristallform (schräg und als<br />

Kopfbild), stereographische Projektion des Kopfbildes, (meist) mehrere Parallelpro-<br />

jektionen der allgemeinen Kristallform mit jeweils einer Auswahl an Symmetrieelemen-<br />

ten, Stereogramm des Kopfbildes einschließlich aller Symmetrieelemente. Es folgen 32<br />

Schnittmuster der allgemeinen Kristallformen; jedes Kristallsystem in anderer Farbe.

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