Abdichtung für Parkhäuser - OS 10
Abdichtung für Parkhäuser - OS 10
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4.2 Ausgewählte Prüfungen und Verfahren<br />
Im Folgenden werden ausgewählte Prüfungen und<br />
Verfahren des in der Tabelle 2 aufgelisteten Prüfkataloges<br />
erläutert.<br />
Die Anforderungen und Prüfungen hinsichtlich Griffigkeit<br />
und Verschleiß, Schlagfestigkeit, Identität der<br />
verwendeten Stoffe sowie Brandverhalten sind identisch<br />
zu den Beschichtungssystemen der Klassen <strong>OS</strong> 8,<br />
<strong>OS</strong> 11 und <strong>OS</strong> 13 der gleichen Richtlinie. Auf eine<br />
Erläuterung dieser Prüfungen wird daher verzichtet.<br />
4.2.1 Verbundeigenschaften<br />
Den o. g. Prüfungen werden, neben unterschiedlichen<br />
Herstellbedingungen der Probekörper bei Raumtemperatur<br />
(23 °C) und T(min = 8 °C / 85 % r. F.), unterschiedliche<br />
Belastungszyklen vorangestellt.<br />
Eine Gewitterregensimulation gemäß DIN EN<br />
13687-2 [12] (+60 °C Wärmestrahlung/ + 12 °C Wasserberegnung)<br />
und eine anschließende Temperaturwechsellagerung<br />
mit Tausalzeinfluss gemäß DIN EN<br />
13867-1 [13] (+20 °C Wasserlagerung/–15 °C gesättigte<br />
Natriumchloridlösung) sollen den dauerhaften<br />
Verbund der Dichtungsschicht auf Beton auch unter<br />
klimatischer, d. h. thermischer Beanspruchung, sicherstellen.<br />
Die Probekörper werden nach Abschluss der<br />
Belastungszyklen zunächst einer visuellen Kontrolle<br />
hinsichtlich Blasen, Ablösungen oder sonstiger Fehlstellen<br />
des Systemaufbaus unterzogen. Die Normenreihe<br />
der<br />
DIN EN ISO 4828-ff [14] wird hierbei zur Beurteilung<br />
herangezogen. Die messtechnischen Beurteilung erfolgt<br />
durch die Prüfung der Haftzugfestigkeit nach<br />
DIN EN 1542 [15].<br />
Die Verbundeigenschaften des Bitumenemulsionsestrichs<br />
bzw. Gussasphaltes zur Dichtungsschicht werden<br />
zusätzlich nach Belastung mit einem Temperaturwechselzyklus<br />
gemäß TL-BEL-B Teil 3 [16]<br />
(-20° C/+20° C Wasserlagerung/+ 60° C) geprüft. Bei<br />
der anschließenden augenscheinlichen Beurteilung und<br />
den Prüfungen der Haftzug- und Schubfestigkeit (TP-<br />
BEL-B Teil 3) wird insbesondere auf Wasserunterläufigkeiten<br />
zwischen der Dichtungsschicht und des Bitumenemulsionsestrichs<br />
bzw. Gussasphaltes geachtet.<br />
Mögliche Unterläufigkeiten werden dabei negativ als<br />
potentielle Schadensquelle gewertet.<br />
4.2.2 Rissüberbrückung<br />
Als Kernanforderung besteht <strong>für</strong> <strong>OS</strong> <strong>10</strong> Aufbauten die<br />
erhöhte Rissüberbrückungsfähigkeit der Dichtungsschicht<br />
gemäß der „Klasse IVT+V“. Die Prüfung der<br />
Rissüberbrückung dieser Klasse ist in der DAfStb-<br />
Richtlinie Ausgabe 2001 genannt, aber nicht beschrieben.<br />
Die Prüfdurchführung ergibt sich aus der älteren<br />
Ausgabe von 1990 dieser Richtlinie.<br />
Die Klasse IVT+V unterscheidet sich von der Klasse<br />
IIT+V, die beispielsweise <strong>für</strong> ein <strong>OS</strong> 11a System nachzuweisen<br />
ist, in zwei Aspekten. Der dynamische Prüfteil<br />
der Klasse IVT+V erfolgt mit einer um 0,1 mm erhöhten<br />
Rissaufweitung im Vergleich zur Klasse IIT+V.<br />
Der zweite Unterschied besteht in dem sich an die<br />
dynamische Rissüberbrückung anschließenden Teil der<br />
statischen Rissöffnung. Die Dichtungsschicht wird bei<br />
Raumtemperatur (23 °C) auf eine Rissbreite von 1,0<br />
mm gedehnt und anschließend im geöffneten, fixiert<br />
Risszustand einer künstlichen Wärmealterung von 7<br />
Tagen bei 70 °C unterworfen. Nach Beendigung wird<br />
die Unversehrtheit der Dichtungsschicht durch Beaufschlagung<br />
mit Wasser geprüft. Ist sie dicht, wird sie<br />
erneut im statischen Zugversuch bis zum Versagen<br />
beansprucht. Die sonstigen Prüfparameter wie Prüftemperatur<br />
(-20° C), Anzahl und Dauer der Zyklen,<br />
etc. sind identisch zur Klasse IIT+V.<br />
Die folgende Abbildung zeigt die Unterschiede von<br />
IIT+V zu IVT+V zusammenfassend auf.<br />
Abbildung 1: Prüfzyklus IIT+V und IVT+V<br />
4.2.3 Schichtdicke<br />
Die Mindestschichtdicke <strong>für</strong> die Dichtungsschicht nach<br />
der ZTV-BEL B 3 beträgt mindestens 2,0 mm.<br />
Vorgaben hinsichtlich weiterer Schichtdicken einzelner<br />
Lagen bestehen nicht.<br />
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