Wie das Licht heilen kann - Reha am Kaifu
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<strong>Wie</strong> <strong>das</strong> <strong>Licht</strong> <strong>heilen</strong> <strong>kann</strong><br />
der Schicht und der Freizeit registrierte ein<br />
Minicomputer <strong>am</strong> Handgelenk alle Bewegungen sowie<br />
die <strong>Licht</strong>menge. Am Tag sollten die Testteilnehmer im<br />
Dunkeln schlafen. "Wenn wir die Nacht zum Tag<br />
machen, müssen wir den Tag zur Nacht machen", sagt<br />
Guth.<br />
Nach vier Wochen Nachtschicht wurde ein Teil der<br />
Arbeiter im Schlaflabor untersucht. Abgeschirmt von<br />
äußeren Einflüssen wie Tageslicht, Uhren oder Radio<br />
wollten die Forscher sehen, ob sich ihre "innere Uhr"<br />
umgestellt hat. Noch sind nicht alle Daten ausgewertet,<br />
aber schon ist sicher: Helleres <strong>Licht</strong> hält die Arbeiter<br />
besser fit. Alle gaben an, sich konzentrierter und<br />
ausgeglichener zu fühlen. "Wenn wir den Einfluss von<br />
<strong>Licht</strong> belegen, wird sich die Schichtarbeit verändern",<br />
vermutet Medizinerin Guth.<br />
Andere Untersuchungen belegen die positive Wirkung<br />
von <strong>Licht</strong> bei Schlafstörungen, Winterdepression und<br />
Alzheimer. Unsere biologische Uhr <strong>kann</strong> nämlich aus<br />
dem Gleichgewicht geraten, etwa durch Krankheit,<br />
jahreszeitliche Veränderung der Tageslänge oder <strong>das</strong><br />
Alter. Dann geht es darum, in den normalen Rhythmus<br />
zurückzufinden.<br />
Eine wichtige Rolle spielen Abläufe im Gehirn. So<br />
konnten Forscher ein Dutzend zeitgebender Gene<br />
identifizieren, die in einem kleinen Bereich des Gehirns,<br />
dem so genannten suprachiasmatischen Kern, aktiv<br />
sind. Dieser Teil des Gehirns wird durch spezialisierte,<br />
für blaues <strong>Licht</strong> empfindliche Zellen der Netzhaut des<br />
Auges aktiviert. Die dort aktiven, zeitgebenden Gene<br />
werden durch Einfluss des <strong>Licht</strong>es an- und<br />
abgeschaltet.<br />
Bei älteren Menschen produziert die Zirbeldrüse<br />
weniger Melatonin. Japanische Forscher konnten<br />
zeigen, <strong>das</strong>s eine Behandlung mit hellem <strong>Licht</strong> in der<br />
Mitte des Tages die nächtliche Melatonin-Ausschüttung<br />
erhöht und einen tiefen Schlaf bei vielen alten Leuten<br />
fördert.<br />
Auch bei jahreszeitlich bedingten Depressionen <strong>kann</strong><br />
eine <strong>Licht</strong>therapie helfen. So ist bei der<br />
Winterdepression der Tag-Nacht-Rhythmus aus der<br />
Balance geraten. Eine <strong>Licht</strong>behandlung <strong>kann</strong> innerhalb<br />
einer Woche helfen - wesentlich schneller als<br />
Medik<strong>am</strong>ente (Antidepressiva), die oft erst nach<br />
Wochen wirken<br />
Ein weiteres Anwendungsgebiet der <strong>Licht</strong>therapie, <strong>das</strong><br />
derzeit erforscht wird, ist die Behandlung von<br />
Alzheimer-Patienten, deren Erkrankung unter anderem<br />
mit einem Verlust der Aktivität von Neuronen<br />
einhergeht. So wurde festgestellt, <strong>das</strong>s der Tag-Nacht-<br />
Rhythmus bei diesen Patienten um mehrere Stunden<br />
verschoben sein <strong>kann</strong>.<br />
Die niedrigste Körpertemperatur tritt normalerweise<br />
nachts zwischen drei und fünf Uhr auf, bei Alzheimer-