11.05.2013 Aufrufe

EXCENTRIQUE(S) - Renolit

EXCENTRIQUE(S) - Renolit

EXCENTRIQUE(S) - Renolit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ISSUE | 10<br />

6<br />

Explore<br />

innovative<br />

paths in<br />

architecture<br />

<strong>EXCENTRIQUE</strong>(S)<br />

Daniel Buren auf der MONUMENTA 2012 –<br />

zeitgenössische Kunst mit Folie von RENOLIT<br />

Die RENOLIT auf dem Weg zur Architektur


Daniel Buren ist der Star der diesjährigen MONUMENTA.<br />

2 Colour Road EDITORIAL<br />

Titel: Photo-souvenir: « Excentrique(s), travail in situ », MONUMENTA 2012 - Daniel Buren, Grand Palais, Paris. Détail. © DB - ADAGP, Paris. Photo: Christina Dragoi<br />

Photo-souvenir: « Excentrique(s), travail in situ », MONUMENTA 2012 - Daniel Buren, Grand Palais, Paris. Signalétique. © DB - ADAGP, Paris. Photo: Christina Dragoi


Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

vor einigen Wochen haben wir unter Ihnen, unseren Lesern,<br />

eine Umfrage durchgeführt. Ziel dabei war es, Sie näher<br />

kennenzulernen, um auf Ihre Wünsche und Anregungen<br />

besser eingehen zu können.<br />

Der Wunsch, der am häufi gsten geäußert wurde, war ein<br />

handlicheres Format der RENOLIT Colour Road – und da<br />

wir davon überzeugt sind, dass der erste Schritt zum Erfolg<br />

das Zuhören ist, präsentieren wir Ihnen heute die erste<br />

Ausgabe im neuen Gewand. So werden wir Ihnen weiterhin<br />

von unserer Reise in Richtung Architektur mit ihren vielfältigen<br />

Zwischenstationen berichten, ab sofort allerdings<br />

in einer leichter durchzublätternden Form.<br />

Unsere Zwischenstationen – dass diese so spannend werden,<br />

hatten wir nicht zu hoffen gewagt! RENOLIT im Auftrag<br />

der Kunst: Wir kommen gerade aus Paris zurück, wo wir der<br />

feierlichen Eröffnung der MONUMENTA 2012 beiwohnen<br />

konnten. Diese grandiose Ausstellung, die seit 2007 jährlich<br />

vom französischen Kulturministerium im ehrwürdigen<br />

Grand Palais veranstaltet wird, hatte diesmal Daniel Buren<br />

zu Gast. Der französische Künstler setzt eine Reihe fort, die<br />

bereits in den letzten Jahren mit internationalen Stars der<br />

zeitgenössischen Kunst wie Anselm Kiefer, Richard Serra<br />

oder Anish Kapoor beeindruckt hat – und nutzt für seine<br />

Installation tausende Quadratmeter Folie aus dem Hause<br />

RENOLIT. Und dabei handelt es sich nicht etwa um eine<br />

Sonderanfertigung, sondern um handelsübliche Folie in<br />

den gängigen Farben orange, gelb, blau und grün, wie man<br />

sie über RENOLIT beziehen kann.<br />

Wir waren von der Raffi nesse beeindruckt, mit der Daniel<br />

Buren es geschafft hat, den imposanten Raum des Grand<br />

Palais zu verändern. Voller Stolz ließen wir am Eröffnungsabend<br />

den Raum auf uns wirken und freuten uns zusammen<br />

mit etwa 5.000 Besuchern über die Anwesenheit so<br />

hochrangiger Gäste wie des französischen Präsidenten, der<br />

Daniel Buren persönlich zu seinem Werk gratulierte.<br />

Mit diesem einmaligen Projekt von RENOLIT haben sich<br />

uns unerwartete und innovative Möglichkeiten in der Verwendung<br />

von PVC eröffnet. Und diese Lust auf Neues und<br />

Unentdecktes wollen wir durch den Dialog mit unseren<br />

Lesern wecken. PVC birgt ein riesiges Innovationspotential<br />

– lassen Sie es uns zusammen entdecken!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Pierre Winant<br />

Vorstand RENOLIT SE<br />

EDITORIAL Colour Road 3


<strong>EXCENTRIQUE</strong>(S), TRAVAIL IN SITU<br />

Die Einladung zur MONUMENTA in Paris ist eine der höchsten Ehrungen, die einem zeitgenössischen Künstler zuteil<br />

werden kann. Ganz nebenbei stellt sie jeden Teilnehmer aber auch vor eine gewaltige Herausforderung – denn es gilt,<br />

nicht weniger als das gewaltige Volumen des Pariser Grand Palais mit einem Kunstwerk zu füllen, das die Kraft besitzt,<br />

diesen Raum zu dominieren. In diesem Jahr stellt sich der Franzose Daniel Buren dieser herkulischen Aufgabe und vertritt<br />

dabei eine Kunstauffassung, die das Thema wesentlich sensibler interpretiert, als es seine Vorgänger getan haben.<br />

Seit 2007 ist das Pariser Grand Palais Schauplatz der alljährlich<br />

stattfi ndenden Kunstausstellung MONUMENTA. Internationale<br />

Stars der Szene, wie Anselm Kiefer, Richard Serra,<br />

Christian Boltanski und Anish Kapoor, gaben sich hier über<br />

die Jahre ein Stelldichein und verwandelten das gewaltige<br />

Hauptschiff des Grand Palais für jeweils sechs Wochen in<br />

einen Hotspot der Gegenwartskunst.<br />

Die durch das französische Kulturministerium initiierte Ausstellung<br />

ist Teil eines umfangreichen politischen Programms,<br />

das breiten Bevölkerungsschichten einen Zugang zu zeitgenössischer<br />

Kunst ermöglichen soll. So fi nden parallel zur<br />

eigentlichen Ausstellung ebenfalls zahlreiche Informationsveranstaltungen<br />

und Workshops in Zusammenarbeit mit den<br />

ausstellenden Künstlern statt.<br />

4 Colour Road THEMA<br />

In diesem Jahr fi el die Wahl der Veranstalter auf einen französischen<br />

Künstler. Daniel Buren wird mit seiner Arbeit<br />

« Excentrique(s), travail in situ » das Grand Palais mit einer<br />

Installation aus zahllosen farbigen Kreisen bespielen, einem<br />

im Gegensatz zu seinen Vorgängern sensiblen, aber dabei<br />

nicht weniger eindrücklichen Arrangement aus Licht und<br />

Farben.<br />

Erstaunlich dabei ist, dass Daniel Buren dabei handelsüblicher<br />

Folie aus dem Hause RENOLIT verwendet. Und sogar die<br />

verwendeten Farben sind keine Sonderanfertigungen. Burens<br />

Arbeit mit dem bereits Vorhandenen zeigt, wie wandelbar<br />

das Medium Folie in unterschiedlichen Kontexten sein<br />

kann, und verweist dadurch auf Verwendungsmöglichkeiten<br />

jenseits der ausgetretenen Pfade.


Insgesamt verwendet Buren vier verschiedene Folienfarben – blau, gelb, orange und grün.<br />

THEMA Colour Road 5<br />

Photo-souvenir: « Excentrique(s), travail in situ », MONUMENTA 2012 - Daniel Buren, Grand Palais, Paris. Détail. © DB - ADAGP, Paris. Photo: Christina Dragoi


Daniel Buren im Inneren der noch leeren Halle.<br />

6 Colour Road THEMA<br />

MONUMENTA 2012 – Daniel Buren – Daniel Buren dans la Nef du Grand Palais. Photo Farida Bréchemier – Tous droits réservés MONUMENTA 2012, Ministère de la Culture et de la Communication


DANIEL BUREN<br />

Er ist einer der bekanntesten Konzeptkünstler der Gegenwart<br />

und in seiner Heimat Frankreich schon beinahe ein<br />

Nationalheld – Daniel Buren, einst Enfant terrible der Kunstszene,<br />

hat sich längst einen festen Platz in den Kunstmuseen<br />

dieser Welt erobert.<br />

Geboren wurde Buren 1938 in Boulogne Billancourt<br />

einem Ort südwestlich von Paris. Bereits während seiner<br />

künstlerischen Ausbildung an der École des Métiers d’Art<br />

in Paris begann er, die damals vertretene Lehrmeinung<br />

zu hinterfragen. Besonders die Beziehung zwischen dem<br />

künstlerischen Werk und dessen Hintergrund rückten in den<br />

Fokus seiner Untersuchungen. In seinen Augen dominiert<br />

der Charakter des Ortes jenen des Kunstwerkes, was nach<br />

Meinung von Daniel Buren verhindert, den wahren Wert<br />

eines Werks zu erkennen. Diese Erkenntnis inspirierte ihn,<br />

Ausdrucksformen zu entwickeln, die in der Lage waren,<br />

diesen Zustand zu überwinden und das Werk aus der<br />

Umklammerung seines Kontexts zu befreien.<br />

Die Formulierung dieses Anspruchs ist gleichzeitig die<br />

Geburtsstunde des Leitmotivs in Daniel Burens Kunst – den<br />

markanten 8,7 Zentimeter breiten schwarzen und weißen<br />

Streifen, die bis zum heutigen Tag Teil eines jeden seiner<br />

Werke sind. Sie leiten sich aus den Beobachtungen Burens in<br />

seiner Heimatstadt Paris ab, wo er dieses einprägsame Motiv<br />

auf den Markisen der Marktstände von Saint-Pierre entdeckte.<br />

Mitten im fl irrenden und bunten Treiben des Marktes<br />

stach dieses geometrische Muster klar und ordnend hervor.<br />

Stoisch gegenüber seiner Umgebung bot es Orientierung<br />

innerhalb des diffusen Umfeldes. Diese Merkmale machte<br />

sich Daniel Buren von nun an zunutze, seine Gemälde sollten<br />

durch einen solchen Rahmen ihrem Umfeld entzogen und<br />

ihr eigentlicher Charakter gestärkt werden.<br />

Mit zunehmender Verwendung des Streifenmotivs gewann<br />

dieses mehr und mehr die Oberhand in der Kunst von Daniel<br />

Buren, bis es sich schließlich komplett von der traditionellen<br />

Malerei emanzipierte. Die Streifen waren nun vom gestalterischen<br />

Hilfsmittel zum eigentlichen „visuellen Werkzeug“<br />

avanciert. Zusammen mit seinem Motiv vollzieht auch<br />

Daniel Buren den Übergang vom traditionellen Kunstverständnis<br />

zur Konzeptkunst.<br />

DANIEL BUREN, EINST ENFANT TERRIBLE DER<br />

KUNSTSZENE, HAT SICH LÄNGST EINEN FESTEN<br />

PLATZ IN DEN KUNSTMUSEEN DIESER WELT<br />

EROBERT.<br />

Blick vom Hauptschiff in die Kuppel des Grand Palais.<br />

Von nun an tritt der Ort in das Zentrum seiner Kunst, und<br />

die Unterscheidung zwischen ihm und dem Kunstwerk wird<br />

dabei Schritt für Schritt aufgehoben. Durch die Installationen<br />

fi ndet eine Verbindung von Figur und Grund, Ort und<br />

Kunst statt, die die Besonderheiten eines jeden Ortes zum<br />

Vorschein kommen lässt. So prägt nicht mehr die Umgebung<br />

das Kunstwerk – dieses Verhältnis hat sich durch die<br />

Methode Burens in ihr Gegenteil verkehrt.<br />

Diese Arbeiten in situ (zu Deutsch etwa „am Platz“ oder<br />

„vor Ort“) sind einzigartig und nicht auf andere Orte übertragbar.<br />

Dieses Kunstverständnis – die Suche nach dem<br />

Genius Loci – führte Buren in seiner Laufbahn rund um den<br />

Erdball und machte aus seiner Art zu arbeiten gleichzeitig<br />

ein Lebenskonzept.<br />

Während seine ersten Interventionen im öffentlichen<br />

Raum noch den Charme der Illegalität verströmten, wurde<br />

Daniel Buren schnell ein weltweit arbeitender und angesehener<br />

Künstler. So war er im Laufe seines künstlerischen<br />

Lebens dreimal auf der Documenta in Kassel vertreten, gewann<br />

im Jahre 1986 einen Goldenen Löwen auf der Biennale<br />

von Venedig und wurde 2007 mit dem Praemium Imperiale<br />

ausgezeichnet, einer Anerkennung, die als Äquivalent der<br />

Kunstwelt zum Nobelpreis angesehen werden kann.<br />

THEMA Colour Road 7<br />

Photo-souvenir: « Excentrique(s), travail in situ », MONUMENTA 2012 - Daniel Buren, Grand Palais, Paris. Détail. © DB - ADAGP, Paris. Photo: Christina Dragoi


Photo-souvenir: « Excentrique(s), travail in situ », MONUMENTA 2012 - Daniel Buren, Grand Palais, Paris. 380 000 m3. Détail. © DB - ADAGP, Paris. Photo: Christina Dragoi<br />

8 Colour Road THEMA


THEMA Colour Road 9


Die transparente Folie verstellt den Blick nach oben nicht.<br />

DAS WERK<br />

Die Herausforderung, der sich jeder geladene Künstler der<br />

Monumenta zu Beginn seiner Arbeit stellen muss, besteht<br />

in der Verbindung zwischen den gewaltigen Ausmaßen des<br />

zu bespielenden Raumes und dem zu erwartenden Besucheransturm<br />

während der sechs Wochen dauernden<br />

Ausstellung – im Rekordjahr 2011 lockte Anish Kapoors<br />

riesenhafter „Leviathan“ mehr als 270.000 Besucher in das<br />

Innere des Grand Palais.<br />

Daniel Buren entwickelte für das diesjährige Event eine<br />

Installation, die in ihrem Auftreten wesentlich sensibler<br />

erscheint als die Ideen seiner Vorgänger. Dabei handelt es<br />

sich um eine dritte Ebene, die Buren in ungefähr drei Metern<br />

Höhe zwischen dem Boden der Halle und ihrer hoch aufragenden<br />

Deckenkonstruktion installiert hat und die die<br />

Dimensionen des Grand Palais auf ein menschliches Maß<br />

schrumpfen lässt.<br />

Sie wird von 1.300 schwarz-weiß gestreiften Stahlstützen<br />

getragen, die dem Besucher einen Eindruck vermitteln,<br />

er würde sich inmitten eines Waldes befi nden. Diese<br />

Ebene setzt sich aus exakt 377 mit farbiger Folie bespannten<br />

und untereinander verbundenen Stahlringen zusammen.<br />

10 Colour Road THEMA<br />

Dieses Motiv entwickelte Buren aus der Architektur des<br />

umgebenden Gebäudes heraus, leiten sich in seinen Augen<br />

doch die Konstruktionsprinzipien der Glas- und Stahlarchitektur<br />

direkt aus dem Kreiselement ab.<br />

In diesem Sinne entwickelt sich auch der räumliche Aufbau<br />

der gesamten Installation kreisförmig von außen nach<br />

innen, wo sich der Wald aus Ringen und Stützen schließlich<br />

lichtet und den Blick hinauf zur Kuppel freigibt. An diesem<br />

Ort verkehrt sich das Arrangement der Installation durch<br />

konzentrisch angeordnete, spiegelnde Kreise in ihr Gegenteil.<br />

Der Raum weitet sich, sowohl in die Höhe als auch in<br />

die Tiefe.<br />

« Excentrique(s), travail in situ » ist eine Arbeit, die, wie ihr Name<br />

schon sagt, passend auf das Grand Palais zugeschnitten ist.<br />

Im Sinne der Konzeptkunst verfasste Daniel Buren eine Liste<br />

von elf exakten Anweisungen, die den Herstellungsprozess<br />

koordinieren und es den interessierten Besuchern ermöglichen,<br />

die Arbeitsweise des Künstlers nachzuvollziehen. Das<br />

Spiel aus Licht, Farbe, dem Standpunkt und der Bewegung<br />

des Besuchers schafft ein Werk, das die räumliche Spannung<br />

zwischen Weite und Geborgenheit thematisiert, ohne dabei in<br />

Megalomanie zu verfallen.<br />

Photo-souvenir: « Excentrique(s), travail in situ », MONUMENTA 2012 - Daniel Buren, Grand Palais, Paris. 380 000 m3. Détail. © DB - ADAGP, Paris. Photo: Christina Dragoi


Durch das einfallende Licht ergeben sich immer wieder neue und unerwartete Stimmungen.<br />

THEMA Colour Road 11<br />

Daniel Buren, « Excentrique(s), travail in situ », 2012, 380 000 m3. Détail. Monumenta 2012 – Daniel Buren, Paris. © Daniel Buren, ADAGP, Paris. Photo Didier Plowy


Übersichtsplan der gesamten Installation.<br />

Auf den Spiegeln der zentralen Lichtung erleben die Besucher die gesamte Größe des imposanten Bauwerks.<br />

12 Colour Road THEMA<br />

Photo-souvenir: « Excentrique(s), travail in situ », MONUMENTA 2012 - Daniel Buren, Grand Palais, Paris. 380 000 m3. Détail. © DB - ADAGP, Paris. Photo: Christina Dragoi<br />

Photo-souvenir: « Excentrique(s), travail in situ », MONUMENTA 2012 - Daniel Buren, Grand Palais, Paris. Détail. © DB - ADAGP, Paris. Photo: Christina Dragoi


Bis auf den zentralen Bereich bedeckt die Installation den gesamten Innenraum.<br />

THEMA Colour Road 13<br />

Daniel Buren, « Excentrique(s), travail in situ », 2012, 380 000 m3. Détail. Monumenta 2012 – Daniel Buren, Paris. © Daniel Buren, ADAGP, Paris. Photo Didier Plowy


PVC EINE EINFÜHRUNG<br />

Seit über 50 Jahren hat sich PVC (Polyvinylchlorid) auf der ganzen Welt durchgesetzt. Der vielseitige Werkstoff<br />

gehört heute zu den wichtigsten Kunststoffen, ist international anerkannt und am Markt erprobt.<br />

PVC zeichnet sich durch sein breites Anwendungsspektrum aus – die Produkte sind kostengünstig in der Herstellung<br />

und im Unterhalt und tragen während ihres gesamten Lebenszyklus zur nachhaltigen Entwicklung bei. Moderne<br />

Herstellungs- und Produktionsverfahren, ein verantwortungsvoller Umgang mit Energie und Ressourcen sowie zahlreiche<br />

Verwertungsmöglichkeiten haben PVC zu einem ökologischen und modernen Kunststoff gemacht.<br />

PVC ist ein amorpher, geruchloser, thermoplastischer<br />

Kunststoff, der zu 43 Prozent aus Erdöl und 57 Prozent<br />

aus Steinsalz besteht, welches auf der Erde praktisch<br />

unbegrenzt vorhanden ist. Das weiße Pulver wird durch<br />

Zugabe bestimmter Additive zu Halbzeugen oder Fertigwaren<br />

verarbeitet. Verwendung fi ndet das Material in<br />

Rohren, Fußbodenbelägen, Fensterprofi len, Dachbahnen,<br />

Kabelummantelungen, als Profi l oder als Folie.<br />

PVC ist von Natur aus ein harter und spröder Werkstoff.<br />

Durch Zugabe von Weichmachern lässt sich ein fl exibles<br />

und gut zu verarbeitendes Material herstellen. Andere<br />

Additive wie Stabilisatoren, Pigmente und Füllstoffe sind<br />

notwendig um witterungsbeständige und langlebige<br />

Produkte zu fertigen. Die Auswahl der Additive ist abhängig<br />

14 Colour Road WISSEN<br />

vom Verarbeitungsverfahren und den Anforderungen an<br />

die Endprodukte.<br />

Weich-PVC bringt viele hervorragende Materialeigenschaften<br />

mit, die vielseitige Anwendungen ermöglichen.<br />

Produkte wie witterungsbeständige Dachbahnen oder<br />

schwerentfl ammbare Folien für den Innenbereich sind nur<br />

einige Beispiele. In der medizinischen Versorgung bewährt<br />

sich die Verwendung von Weich-PVC Produkten bereits seit<br />

Jahrzehnten. Blutbeutel, Schlauchsysteme und Wundverbände<br />

sind elementare Bestandteile der Patientenversorgung.<br />

PVC ist thermisch instabil und benötigt daher zur Verarbeitung<br />

geeignete Stabilisatoren. Diese bewirken, dass während<br />

der thermischen Beanspruchung der Abbauprozess verhin-


dert und die Lebensdauer des Produktes verlängert wird. Als<br />

PVC-Stabilisatoren werden vorwiegend Salze wie Kalcium,<br />

Barium und Zink verwendet. Zinnorganische Verbindungen<br />

verlieren immer mehr an Bedeutung, während Blei- und<br />

Cadmiumverbindungen im Folienbereich bereits verschwunden<br />

sind.<br />

PVC-Erzeugnisse lassen sich problemlos in allen Farbtönen<br />

und Opazitäten herstellen. Farbpigmente und Füllstoffe<br />

ermöglichen eine bunte Vielfalt, die Auswahl an Farbeffekten<br />

ist praktisch unbegrenzt. Moderne Hochleistungspigmente<br />

ermöglichen zugleich eine lange Lebensdauer. UV-Stabilisatoren<br />

und Antioxidanzien helfen dabei, dass schädliches<br />

UV-Licht das Produkt nicht frühzeitig schädigt.<br />

Von Natur aus ist PVC schwer brennbar. Durch Zugabe von<br />

Additiven können diese Eigenschaften verstärkt und schwer<br />

entfl ammbare beziehungsweise selbstverlöschende Produkte<br />

hergestellt werden. PVC-Folien für die spezielle Anwendung<br />

als Spanndecken erreichen die Brandklasse B1.<br />

Weitere Informationen über PVC, Additive und andere Kunststoffe<br />

fi ndet man unter www.renolit.com/corporate/de/<br />

innovation/colour-road-architektur/kunststoffe<br />

Gebrauchte PVC-Produkte sind zum Wegwerfen viel<br />

zu schade, und Wiederverwertung schont Ressourcen.<br />

Werkstoffl iches Recycling ist in der PVC-Verarbeitung schon<br />

seit vielen Jahrzehnten üblich. Sortenreine Abfälle werden<br />

direkt als Post-Industrial-Waste in den Produktionsprozess<br />

eingebracht. Für die Wiederverwertung der Post-Consumer-<br />

Abfälle haben sich mittlerweile intelligente Systeme<br />

etabliert. Abfälle von Bauprodukten sind mengenmäßig am<br />

bedeutendsten. So gibt es Organisationen, die sich um die<br />

Verwertung von Dachbahnen, Fußböden, Fensterprofi len oder<br />

Rohren verdient gemacht haben. Aus stärker verschmutzten<br />

oder gemischten PVC-Abfällen können im VINYLOOP-<br />

Verfahren der Solvay-Gruppe verwertbare PVC-Rohstoffe<br />

gewonnen werden.<br />

Durch die vielfältigen Recyclingangebote führt unsere<br />

Branche einen substanziellen Anteil des Alt-PVC bereits<br />

der Verwertung zu, bevor dieser in die Ersatzbrennstoff-<br />

Aufbereitung gelangt. Im Jahr 2007 lag die PVC Abfallmenge<br />

bei ca. 563.000 Tonnen (ca. 1-2 Prozent des gesamten<br />

Abfallaufkommens), der Anteil der Post-Consumer Abfälle<br />

lag bei 403.000 Tonnen. Davon wurden ca. 77.000 Tonnen<br />

werkstoffl ich und rohstoffl ich recycelt. Die vielfältigen<br />

Recyclingangebote und Recyclingprodukte sind im PVC-<br />

Recycling-Finder der AGPU unter www.pvcrecyclingfi nder.<br />

com zugänglich.<br />

PVC ist in seiner Vielfalt kaum mehr aus der Planung wegzudenken.<br />

Nicht nur Profi le, sondern auch deren schützende Folie besteht aus PVC.<br />

WISSEN Colour Road 15<br />

Fotolia.com – bonzodog Fotolia.com – Uladzimir Bakunovich


06<br />

2<br />

Explore<br />

innovative<br />

paths in<br />

architecture<br />

Impressum<br />

RENOLIT SE<br />

Monika Fecht<br />

Horchheimer Str. 50<br />

67547 Worms – Deutschland<br />

www.renolit.com<br />

www.renolit.com/architecture<br />

Tel: +49 6241 303-377<br />

Fax: +49 6241 303-18.377<br />

E-Mail: cr@renolit.com<br />

Konzeption und Redaktion:<br />

GKT – Gesellschaft für Knowhow-Transfer<br />

in Architektur und Bauwesen mbH<br />

Leinfelden-Echterdingen – Deutschland<br />

Druck:<br />

Bosch Druck GmbH<br />

Festplatzstraße 6<br />

84030 Ergolding – Deutschland

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!