Die Klimabox Riteno 4
Die Klimabox Riteno 4
Die Klimabox Riteno 4
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<strong>Die</strong> <strong>Klimabox</strong><br />
<strong>Riteno</strong> 4<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum Binder, Tuttlingen<br />
Referenzobjekt der Holcim (Süddeutschland) GmbH
Am Bau Beteiligte<br />
Bauträgerschaft<br />
Binder GmbH, Tuttlingen<br />
Architekt<br />
rolf + hotz architekten,<br />
Freiburg<br />
Bauleiter<br />
Dipl.-Ing. FH<br />
Thomas Broghammer,<br />
VS-Rietheim<br />
Tragwerksplanung<br />
MOHNKE Bauingenieure,<br />
Denzlingen<br />
Unternehmer<br />
Leonhard Weiss GmbH &<br />
Co. KG, Göppingen<br />
Betonproduzent<br />
Betonunion Tuttlingen<br />
(BUT)<br />
Neubau des Forschungs- und Entwicklungszentrums der Firma Binder GmbH in Tuttlingen<br />
Intelligent klimatisierter Sichtbetonbau<br />
<strong>Die</strong> Ausgangssituation:<br />
<strong>Die</strong> Firma Binder GmbH in Tuttlingen plante ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum, das wichtige<br />
Aspekte ihres Geschäftsfeldes, der Klimatechnik, aufnehmen und in möglichst naturnaher Art wiedergeben<br />
sollte. Kühldecken und Wände aus Sichtbeton harmonieren mit den eigens geschaffenen Klimagärten und<br />
bestimmen das Innere des Neubaus.<br />
Am Rande des Industriegebiets von Tuttlingen-Möhringen<br />
steht das Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
der Firma Binder, dem weltweit größten Spezialisten<br />
für Temperaturschränke für das wissenschaftliche<br />
und industrielle Labor. <strong>Die</strong> Fassade des auf höchste<br />
Energieeffizienz ausgelegten Neubaus glänzt mit Edelstahl-<br />
und Spiegelflächen, während im Innern ein<br />
makellos gleichmäßiger Sichtbeton das Wandbild<br />
bestimmt. Der Wechsel der Jahreszeiten spiegelt sich<br />
umlaufend in der Fassade, die teilweise aus poliertem<br />
Edelstahl besteht. Glaselemente unterbrechen die<br />
Spiegelfläche und gewähren Einblicke in das Forschungszentrum.<br />
Zukunftsorientiertes Energiekonzept<br />
Da die Firma Binder Temperatur- und Klimaschränke für<br />
den Labor- und Industriebereich herstellt, ist auch das<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum wie ein Klimaschrank<br />
gebaut – ganz ohne herkömmliche Heizung<br />
oder Klimaanlage. Dafür sorgen 40 je 100 Meter tiefe<br />
Erdsonden im Verbund mit Kühldecken im Gebäude.<br />
Das stets etwa 15 °C warme Grundwasser fließt durch<br />
Röhren in den Betondecken, kühlt<br />
das Gebäude im Sommer und heizt<br />
im Winter über einen Wärmeaustauscher.<br />
<strong>Die</strong> vollständig regenerative<br />
Wärme- und Kälteversorgung<br />
entspricht einer Einsparung beim<br />
CO2-Ausstoß von etwa 70 Tonnen<br />
pro Jahr. Ergänzt wird das zukunftsorientierte<br />
Energiekonzept mit der<br />
natürlichen Belüftung und Belichtung<br />
sämtlicher Räume. Architektonisch<br />
ist das Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
eine Verbindung<br />
zwischen großzügigem industriellem<br />
Charakter einerseits und sinnlicher<br />
Wahrnehmung von differenzierten<br />
Naturräumen andererseits:<br />
Große, zweigeschossige Lufträume mit Glasdächern<br />
verbinden Arbeits- und Ruhebereiche miteinander, während<br />
Klimagärten im Zentrum des Gebäudes die Gerätetechnik<br />
der Firma Binder visualisieren: Kakteen stehen<br />
für Trockenheit und Moose für Feuchtigkeit.<br />
Sorgfältigkeit beim Sichtbeton zahlt sich aus<br />
Im Innern des Gebäudes übernehmen Sichtbetonwände<br />
den Part des Edelstahls. Dabei achteten die Verantwortlichen<br />
sehr auf ein gleichmäßiges Erscheinungsbild.<br />
<strong>Die</strong>s wurde dadurch erreicht, dass bei der Lieferung<br />
des Sichtbetons nur halb voll beladene Fahrzeuge<br />
(max. 4– 5 m3 ) zum Einsatz kamen. <strong>Die</strong> Fahrmischer<br />
konnten so schneller entleert und die Standzeit des<br />
Betons im Fahrzeug auf der Baustelle deutlich verkürzt<br />
werden. Zudem wurde möglichst kontinuierlich und<br />
gleichmäßig betoniert. Von großer Beutung ist dabei<br />
die perfekte Logistik und Koordination zwischen dem<br />
Polier auf der Baustelle und dem Mischmeister im<br />
Einfädeln der elektrischen Leerverrohrung. Rot<br />
die bereits verlegten Leitungen der Kühldecken
Transportbetonwerk. Per Funk wurde mitgeteilt, dass<br />
ein Fahrzeug auf der Baustelle ablud, um zeitgleich das<br />
Folgefahrzeug im Transportbetonwerk vorzuladen. So<br />
ließ sich der Betoniervorgang auch unter den erschwerten<br />
Bedingen einer Winterbaustelle reibungslos gestalten.<br />
Um Farbunterschiede ein weiteres Mal einzugrenzen,<br />
wurden Gesteinskörnungen von nur einem einzigen<br />
Kieslieferanten verwendet, obwohl die Betonunion<br />
Tuttlingen mehrere Anlieferer hat. Und das Zugabewasser<br />
bestand ausschließlich aus Frischwasser.<br />
Als Fließmittel schließlich wurde ein Polycarboxylat von<br />
MC-Bauchemie eingesetzt (FK 63.10), wobei hier eine<br />
verlängerte Mischzeit (1 Minute) vonnöten war, um das<br />
Fließmittel richtig aufschließen zu können.<br />
<strong>Die</strong>se Baumaßnahme war die erste Baustelle der BUT,<br />
die komplett nach neuer Norm (DIN EN 206-1 und DIN<br />
1045-2) geplant und ausgeführt wurde, und dies zum<br />
größten Teil in Sichtbeton. Es erforderte ein gutes Feingefühl,<br />
die Sorten genau und richtig abzustimmen. Da<br />
die BUT in dieser Hinsicht jedoch bereits über Knowhow<br />
verfügte und im Bereich Sichtbeton zudem sehr<br />
erfahren ist, wurden weder Muster- noch Probewände<br />
verlangt.<br />
Den Erfordernissen angepasste Betonrezepturen<br />
<strong>Die</strong> spezielle Klimatechnik im neuen Forschungszentrum<br />
verlangt komplizierte Installationsleitungen und<br />
Rohre in den Wänden und Decken. Mit Anschlussmischungen<br />
aus Beton mit einer 8-mm-Körnung ließen<br />
sich diese Bauteile realisieren. Bei anderen Bauteilen<br />
Betonrezeptur (Sichtbeton):<br />
Lieferant: BUT Betonunion Tuttlingen<br />
Qualität: C25/30; XC1, XF1; XA1; D max 16; C3 gemäß DIN EN 206-1 und DIN 1045-2<br />
Zusammensetzung: <strong>Riteno</strong> 4 (CEM II/B-T 42,5 N) 330 kg/m 3 Holcim (Süddeutschland)<br />
GmbH<br />
EFA-Füller 20 kg/m 3 Emile Huchet, F-Carling<br />
Fließmittel FK 63.10 1% MC-Bauchemie<br />
Betonwerte: Rohdichte 2400 kg/m 3<br />
Druckfestigkeit nach 28 Tagen 45 MPa<br />
gelangten dagegen üblichere Rezepturen mit einer<br />
16-mm- sowie einer 32-mm-Körnung zur Anwendung.<br />
Da die Rezepturen alle nach den neuen Betonnormen<br />
DIN EN 206-1 und DN 1045-2 bemessen wurden, standen<br />
bei der Gestaltung der Rezepturen jeweils die<br />
Expositionsklassen im Vordergrund. An zweiter Stelle<br />
wurde die für den Einbau notwendige Konsistenz<br />
berücksichtigt. Mit Ausnahme der Festigkeitsklasse<br />
C35/45 gelangte derselbe Zement – <strong>Riteno</strong> 4 (CEM II/B-<br />
T 42,5 N) – zur Anwendung. Bei der höheren Festigkeitsklasse<br />
erfolgte ein Wechsel auf den <strong>Riteno</strong> 5 und es<br />
wurde auf die Zugabe von Flugasche verzichtet. <strong>Die</strong><br />
geforderten Druckfestigkeiten ließen sich bei allen<br />
Rezepturen zielsicher erreichen.<br />
Fotos: Dipl.-Ing. Thomas Broghammer<br />
Während außen<br />
Edelstahl und<br />
Spiegelflächen<br />
dominieren, kommen<br />
innen Wände<br />
und Decken aus<br />
Sichtbeton voll zur<br />
Geltung
Holcim (Süddeutschland) GmbH<br />
D-72359 Dotternhausen<br />
Telefon +49 (0) 7427 79-300<br />
Telefax +49 (0) 7427 79-248<br />
info-sueddeutschland@holcim.com<br />
www.holcim.de/sued<br />
07/06/1,5 O