Ernst August Kniep - RSA - Rinderzuchtverband Sachsen Anhalt

Laudatio zur Verleihung der Schernbeck Medaille 2008
Die hˆchste Auszeichnung des Rinderzuchtverbandes Sachsen Anhalt
geht im Jahr 2008 an einen Mann, dessen Lebenswerk mit Rindern, der
Rinderzucht und unserem Zuchtverband aufs Engste verbunden ist.
An einen Mann, der in den Jahren nach dem Berufseinstieg ein
erfolgreicher Schwarzbuntz¸chter war und der seiner Intention, den
Rindern, auch nach der Wende treu blieb. Passion f¸r Rinderzucht ist
unabh‰ngig von Farbe und Rasse der Rinder. So ist es nicht
verwunderlich, dass der von uns heute geehrte Z¸chter sich seit 1990 zu
einem der erfolgreichsten Charolaisz¸chter im Land entwickelt hat.
Wer unseren Zuchtverband kennt, weifl an dieser Stelle mit Sicherheit,
wem meine Worte gelten. Die Rede ist von Ernst August Kniep.
Die Rede ist von einem Mann, der nicht nur als Z¸chter von sich reden
machte, sondern der sich in hohem Mafl auch um die Entwicklung des
RSA verdient gemacht hat.
Ernst August Kniep wurde am 22.August 1940 in Schwanebeck geboren
und wuchs auf einem 30 ha Hof mit neun K¸hen auf. Nach einer
landwirtschaftlichen Lehre und einigen Berufsjahren absolvierte er die
Fachschule Haldensleben als Agraringenieur.
1965 bis 1970 pachtetet er den Betrieb seines Schwiegervaters und
wurde mit neun K¸hen auf 20 ha aktiver Schwarzbuntz¸chter. In dieser
Zeit gelang es ihm, selbstgezogene Jungbullen in Bismark vorzustellen
und zu verkaufen. Von 1970 bis 1972 studierte Ernst August auf der
Hochschule in Meiflen und schloss als Diplomlandwirt ab. In den
folgenden Jahren ¸bernahm er verantwortliche Leitungsaufgaben.
Im August 1989, gerade 49 Jahre alt geworden, kam die Wende.
Wie weiter? Diese Frage stellte sich auch im Hause Kniep.
Nun, das eingebrachte Land wurde zur¸ckgenommen und im
Nebenerwerb bewirtschaftet. Beruflich entschied sich Ernst August Kniep
zu einem kompletten Neuanfang. Er qualifizierte sich zum
landwirtschaftlichen Sachverst‰ndigen mit der Spezialausrichtung Bau
und zum zugelassenen landwirtschaftlichen Berater.
Die neue Bewegungsfreiheit f¸hrte schon zu Beginn des Jahres 1990 zur
Begegnung mit den Charolais. Es war wohl die ber¸hmte Liebe auf den
ersten Blick, die ihn bis heute nicht losgelassen hat. Schon im M‰rz 1990
trat Ernst-August folgerichtig dem damals noch selbstst‰ndigen
Fleischrindzuchtverband Sachsen-Anhalt bei und arbeitete von Anbeginn
aktiv im Vorstand. Der Aufbau der Fleischrindzucht im Land ist
unzertrennlich mit seinem Namen verbunden. Mit Zielstrebigkeit und
Fingerspitzengef¸hl war Ernst-August Kniep auch ganz entscheidend
t‰tig, um die Fleischrindz¸chter dann Ende 1991 fest in den RSA zu
integrieren.
1

Die gesamte Konzeption der erfolgreichen RSA- Fleischrindertage
entstand unter seiner engagierten Mitwirkung.
Von 1992 bis 1999 war Ernst-August Kniep der Vorstandsvorsitzende
der Arbeitsgemeinschaft Fleischrindz¸chter im RSA. Dar¸ber hinaus
gehˆrte Ernst-August Kniep ¸ber viele Jahre auch dem RSA-Vorstand
an. Wie von ihm nicht anders zu erwarten, hatte er sich auch in diese
hochverantwortliche T‰tigkeit mit ganzer Kraft eingebracht.
Seine umfangreichen Kenntnisse stellte Ernst August Kniep auch mit
Selbstverst‰ndlichkeit f¸r den erfolgreichen Um- und Neubau des RSA-
Vermarktungsstandortes in Bismark zur Verf¸gung.
Aber auch als Z¸chter hat sich der Betrieb Kniep einen Namen im RSA
und dar¸ber hinaus gemacht. Die kleine, aber feine Charolaiszuchtherde
gehˆrt zu den besten Betrieben im Zuchtgebiet.
Jungbullen aus der Kniepíschen Zucht sind eine Empfehlung. Ein gutes
z¸chterisches Auge ist Grundlage dieser Erfolge. Seine Vererber ÑEddyì
und ÑRoubleì gehˆrten ¸ber Jahre hinweg zu den Top 10 der deutschen
Charolaiszucht. So war es selbstverst‰ndlich, dass Schausiege und
hervorragende Platzierungen und gute Bullenverk‰ufe in all diesen
Jahren keine Ausnahme waren.
Last but not least, ein besonderes Anliegen Ernst-August Knieps ist die
Fˆrderung des z¸chterischen Nachwuchses.
Das an seinem 60. Geburtstag begr¸ndete Informationszentrum f¸r
Rinderzucht (ikuh) auf dem Kniepíschen Hof in Morsleben ist f¸r ihn
eine Herzensangelegenheit geworden. Seit nunmehr sieben Jahren
haben dort Kinder und junge Leute Gelegenheit sich ¸ber Landwirtschaft
und insbesondere Rinderzucht zu informieren. Bei etwa 700 Besuchern
pro Jahr kommt in all diesen Jahren die stolze Zahl von gut 5.000 jungen
Leuten zusammen, die nach diesem Besuch uns Rinderz¸chter und
unsere Anliegen ein wenig besser verstehen.
Wir ehren am heutigen Tag einen immer noch aktiven Z¸chter, der auf
18 Jahre ehrenamtliche T‰tigkeit f¸r die Rinderzucht in Sachsen Anhalt
zur¸ckblickt.
20. Ordentliche RSA Generalversammlung
18. M‰rz 2008, Bernburg
2