Gernot Pohl - RSA - Rinderzuchtverband Sachsen Anhalt
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<strong>Gernot</strong> <strong>Pohl</strong> – Träger der Schernbeck-Medaille 2012<br />
Die umfangreichen Verdienste, die sich Herr <strong>Gernot</strong> <strong>Pohl</strong> im Zusammenhang mit<br />
dem Aufbau und der Entwicklung der organisierten Fleischrindzucht in <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> erworben hat, liefern die Begründung dafür, ihm die Schernbeck-Medaille des<br />
Jahres 2012 zu verleihen. Für die Übergabe dieser Auszeichnung bilden die voll<br />
besetzten Ränge während der 20. <strong>RSA</strong>-Fleischrindertage im Zucht- und<br />
Vermarktungszentrum unserer Genossenschaft einen würdigen Rahmen.<br />
Insofern bietet sich die Verleihung der höchsten <strong>RSA</strong>-Auszeichnung an den<br />
Abteilungsleiter Fleischrind unseres Verbandes dazu an, um seinen beruflichen<br />
Werdegang und die Erfolge der Fleischrindzucht Revue passieren zu lassen.<br />
Nach seiner Lehre zum Facharbeiter für Rinderproduktion und seinem Studium an<br />
der renommierten Karl-Marx-Universität in Leipzig, welches er erfolgreich mit dem<br />
Titel Diplomagraringenieur für Tierproduktion abschloss, übernahm <strong>Gernot</strong> <strong>Pohl</strong><br />
bereits sehr früh Verantwortung als Produktionsleiter des VEG (T) Annarode. Diesem<br />
Betrieb stand er später von 1983 bis 1991 auch als Direktor vor.<br />
Mit Wirkung vom 1. Juli 1991 begann sein Arbeitsverhältnis beim<br />
<strong>Rinderzuchtverband</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, wobei ihm die Leitung der Abteilung<br />
Fleischrinder übertragen wurde. Diese nimmt er bis heute erfolgreich wahr und hat<br />
während seiner Arbeitszeit beim <strong>RSA</strong> zahlreiche Etappen dieser Abteilung<br />
maßgeblich geprägt.<br />
Zu nennen ist dabei zuerst der Aufbau arbeitsfähiger Strukturen in diesem Bereich<br />
und die Tatsache, dass die Fleischrinder innerhalb des <strong>RSA</strong> fest integriert sind. Die<br />
breite Rassevielfalt, die züchterisch betreut wird und der enge Zusammenhalt<br />
innerhalb der Züchterschaft sind gute Voraussetzungen dafür, dass ohne<br />
Übertreibung von der „Familie der Fleischrindzüchter“ gesprochen werden kann.<br />
Die züchterischen Erfolge bei den Intensivrassen Simmental-Fleckvieh, Angus,<br />
Charolais und Limousin sind deutschlandweit und darüber hinaus auch international<br />
bekannt. Spitzentiere dieser Rassen finden sich auf den vorderen Plätzen der<br />
Zuchtwertschätzlisten und sorgen für eine starke Nachfrage nach dieser Genetik. Ein<br />
Beweis dafür sind die in jüngster Vergangenheit regeren Zuchtvieh-exporte, vor allem<br />
in den osteuropäischen Bereich.<br />
Neben den erwähnten Hauptrassen genießen auch die anderen im <strong>RSA</strong>-Zuchtbucht<br />
geführten Rassen eine intensive züchterische Betreuung, wobei an dieser Stelle das<br />
Rote Höhenvieh einer besonderen Erwähnung bedarf. Letztendlich ist es der<br />
züchterischen Passion von <strong>Gernot</strong> <strong>Pohl</strong> zu verdanken, dass dieses Harzer Kulturgut<br />
vor dem Aussterben bewahrt wurde und heute über eine leistungsfähige<br />
Herdbuchpopulation verfügt. Zahlreiche Fachbesucher bzw. Touristen des Harzes<br />
erfreuen sich heute an den weidenden roten Rindern auf den Mittelgebirgswiesen<br />
und werden damit Augenzeuge davon, wie diese kargen Standorte über Jahrzehnte<br />
bewirtschaftet wurden und heute wieder werden.<br />
Neben dieser intensiven Zuchtarbeit innerhalb unserer Organisation übernahm<br />
<strong>Gernot</strong> <strong>Pohl</strong> Verantwortung für den jung gegründeten Rassedachverband der<br />
Fleckvieh-Simmental-Züchter. Letzterer war Veranstalter seiner 4. Bundesschau im<br />
Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Auch während dieser Schau<br />
demonstrierten die einheimischen Züchter ihren Leistungsstand und bereicherten<br />
durch gute Platzierungen das bundesdeutsche<br />
Starterfeld.<br />
Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld des Auszuzeichnenden bildet die Auslandsarbeit.<br />
Diese beruht auch auf den guten internationalen Kontakten der Fleischrindzüchter<br />
und hat sich über die Jahre schrittweise, aber auch sehr erfolgreich entwickelt.
Beginnend im Baltikum über Polen, Russland bis hin nach Bulgarien reichen heute<br />
die Geschäftsbeziehungen und bilden eine wichtige Voraussetzung dafür, den<br />
Qualitätsbegriff der sachsen-anhaltinischen Fleischrindgenetik weit über die<br />
Landesgrenzen hinaus bekanntzumachen. Die Fähigkeit von <strong>Gernot</strong> <strong>Pohl</strong>, die<br />
Meinungen der osteuropäischen Partner zu akzeptieren und seine im Selbststudium<br />
erworbenen Sprachkenntnisse bilden gute Voraussetzungen für die kontinuierliche<br />
Fortsetzung der Arbeit in Osteuropa.<br />
Sehr geehrter Herr <strong>Pohl</strong>, lieber <strong>Gernot</strong>, als Auszeichnung für die bisher geleistete<br />
Arbeit auf dem Gebiet der Fleischrindzucht und als Motivation für die bevorstehenden<br />
Herausforderungen überreichen wir Dir heute die Schernbeck-Medaille 2012. Für die<br />
Bewältigung des nicht kleiner werdenden Arbeitspensums wünschen wir Dir auch<br />
weiterhin Gesundheit, viel Kraft und natürlich eine bleibende Begeisterung für Deinen<br />
Beruf.