Mardorf - Stadt Amöneburg

Tradition und Brauchtum
Von Karl-Heinz-Kräling
Ostereier
Verzieren, Bemalen und Beschriften von Eiern zum Osterfest hat in den katholischen Dörfern rund um
die Amöneburg im heutigen Landkreis Marburg-Biedenkopf eine sehr lange Tradition; sie kann bis zur
Mitte des 18. Jahrhunderts zurückverfolgt werden. Die auf den Eiern aufgetragenen Muster, Formen
und Sprüche sind ähnlich lange überliefert.
Dieser Brauch ist besonders in Mardorf bis heute erhalten geblieben und wird hier sehr gepflegt.
„Mardorfer Ostereier“ sind zum Begriff im In- und Ausland geworden.
Die bemalten und mit Sprüchen versehenen Ostereier wurden früher von jungen Mädchen als
Liebesgaben für ihren „Liebsten“ und von Paten für ihre Patenkinder angefertigt. Heute wird die
traditionelle Ostereiermalerei von vielen Frauen und Mädchen zum Zwecke der Erhaltung des
Brauchtums gepflegt.
Die Sprüche sind das eigentlich Kennzeichnende der Ostereier des Amöneburger Raums. Sie werden
in altdeutscher Schrift aufgetragen und beinhalten neben frommen Belehrungen Motive der Liebe,
Freundschaft und Treue.
Ostereiermarkt
Seit 31 Jahren findet immer am Palmsonntags-
Wochenende, eine Woche vor Ostern, der
Ostereiermarkt statt; das war im Jahre 1980 der
erste in Deutschland. Jeweils sind 28 bis 32
Aussteller beteiligt. Von diesen bilden sechs bis
acht Aussteller mit der traditionellen Technik von
Mardorf und Erfurtshausen einen Schwerpunkt.
Der von den Besuchern, die aus ganz
Deutschland kommen, stark frequentiert wird. Es
sind Aussteller mit sorbischen und ukrainischen
Traditionseiern, mit Kratz-, Batik- und
Perleneiern vertreten.
Dazu kommen russische Ikoneneier, Eier mit
aufgelegten Blüten, mit Aquarellen,
Landschaften, Tieren und Blumen. Aber auch Eier
verziert mit alten Textilien und Spitzen oder mit
aufgelegter Keramik.
Die Art ein Ei zu verzieren ist grenzenlos und in
jedem Jahr sind ein bis zwei Künstler mit neuen
Ideen auf dem Ostereiermarkt vertreten.
Mardorfer Ostereier
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