Therapiekonzept Psychosomatik - salus kliniken GmbH
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in Kleingruppen von 2-4 PatientInnen durchgeführt. Falls indiziert, erfolgt schließlich<br />
eine Fortführung von Expositionsübungen im Rahmen gezielter Sporttherapie bzw. von<br />
Arbeitserprobungen.<br />
2.3.2 Zwangsstörungen<br />
Zwangsstörungen gelten bis heute als besonders schwer zu behandelnde Störung. Einer-<br />
seits suchen Betroffene aus Scham erst nach relativ langer Krankheitsdauer professionelle<br />
Hilfe. Zum anderen verfügen Therapieeinrichtungen häufig nicht über die besonderen<br />
organisatorischen und personellen Voraussetzungen, um eine gezielte Behandlung von<br />
Zwangsstörungen entsprechend dem heutigen Forschungsstand durchführen zu können.<br />
Derzeit erhalten dadurch lediglich etwa 2% aller ZwangspatientInnen eine angemessene<br />
Behandlung.<br />
Die Expositionstherapie in vivo mit Reaktionsverhinderung bzw. -management gilt bei<br />
Zwangsstörungen allgemein als Methode der Wahl. In zahlreichen Studien konnte die<br />
Wirksamkeit dieses Verfahrens insbesondere bei Handlungszwängen, aber auch bei ge-<br />
danklichen Zwängen, nachgewiesen werden. Allerdings sind langfristig wirksame Verän-<br />
derungen nur dann zu erwarten, wenn die Behandlung unter alltagsnahen Bedingungen<br />
erfolgt.<br />
PatientInnen mit Zwangsstörungen werden wiederholt und massiert mit den für sie typi-<br />
schen angstauslösenden Situationen in der Alltagsrealität konfrontiert und gleichzeitig<br />
an der Ausführung ihrer Zwangsrituale gehindert. Die Reaktionsverhinderung ist notwen-<br />
dig, weil ritualisiertes Vermeidungsverhalten extrem löschungsresistent ist. Durch die<br />
dabei stattfindenden Habituationsprozesse wird eine nahezu völlige Reduktion der Angst<br />
und Unruhe erreicht. Die PatientenInnen machen so die Erfahrung, dass eine Überwin-<br />
dung ihrer als unerträglich empfundenen Unruhe ohne Zwangsrituale möglich ist und<br />
gewinnen Zugang zu neuen Bewältigungsmöglichkeiten. Zunächst werden realitätsnahe<br />
Auslösesituationen im Rahmen der stationären Behandlungsumgebung aufgesucht oder<br />
hergestellt. Unter Umständen gelingt allerdings die Übertragung auf den Alltag nur da-<br />
durch, dass auch Übungen direkt vor Ort in der Alltagsumgebung der PatientInnen unter<br />
Anleitung der/des Bezugstherapeutin/en stattfinden können. Durch die Möglichkeit ei-<br />
ner Intensivbehandlung mit mehreren Expositionsübungen hintereinander an einem Tag<br />
ist gewährleistet, dass die PatientInnen in jedem Fall so lange in der Situation bleiben<br />
können, bis ihre Erregung völlig abgeklungen ist. Falls erforderlich werden die Bezugs-<br />
therapeutInnen daher von PraktikantInnen bei der Durchführung der Expositionsübun-<br />
gen unterstützt. Die Expositionsübungen werden von sorgfältigen therapeutischen Nach-<br />
bereitungen der sehr intensiven Lernerfahrungen begleitet. Spezifische therapeutische<br />
Maßnahmen zur kognitiven und motivationalen Umbewertung unterstützen hierbei wei-<br />
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