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Therapiekonzept Psychosomatik - salus kliniken GmbH

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ten. Die beiden Autoren haben vier Veränderungsphasen postuliert, bei deren Übergang<br />

jeweils spezifische Motivationshürden zu überwinden sind. Danach können die Betroffe-<br />

nen ein jeweils individuell unterschiedliches Ausgangsniveau hinsichtlich ihres Problem-<br />

bewusstseins, ihrer Bereitschaft zu einer Veränderung ihres Verhaltens, ihrer Einstellun-<br />

gen oder ihrer Umgebungsbedingungen, ihrer diesbezüglich bereits durchgeführten Ver-<br />

änderungen und ihrer Fähigkeit zur Aufrechterhaltung ihrer Veränderungen haben, für<br />

die jeweils eine unterschiedliche Form der therapeutischen Beziehungsgestaltung geeig-<br />

net ist.<br />

− Precontemplation: Der Betroffene ein ausschließlich somatisch orientiertes Krank-<br />

heitsverständnis bzw. eine passive Behandlungserwartung. Entsprechend sieht er kei-<br />

nerlei Anlass sein eigenes Verhalten verändern. Die oftmals erfolglosen Behandlungs-<br />

versuche in der Vergangenheit können außerdem zu weitgehender Resignation und<br />

immer stärker werdendem Rentenwunsch führen. Entsprechend sträuben sich viele<br />

<strong>Psychosomatik</strong>patienten mit einer für Außenstehenden unbegreiflichen Hartnäckig-<br />

keit gegen psychotherapeutische Maßnahmen. Sie fühlen sich dadurch in ihrem<br />

Selbstgefühl derart bedroht, dass sie stattdessen immer umfangreichere diagnostische<br />

Abklärungen fordern.<br />

− Contemplation: Der Betroffene beginnt, sich mit einer psychosomatischen Betrach-<br />

tung seiner Beschwerden kritisch auseinanderzusetzen. Allerdings bedeutet die<br />

wachsende Einsicht noch keine konkrete Veränderungsbereitschaft. Im Vordergrund<br />

stehen vielmehr zunächst Abwägungsprozesse, in deren Verlauf der Betroffene ent-<br />

scheidet, wie er sich in Zukunft verhalten möchte, welche Veränderungsschritte er<br />

gegebenenfalls vornehmen will und schließlich welche Hilfestellungen er hierfür in<br />

Anspruch nehmen wird. Hierbei geht es um vielfältige Kosten-Nutzen-Analysen. Den<br />

Betroffenen beschäftigen z.B. Fragen wie die Möglichkeit einer Berentung, die Dauer<br />

und Art einer möglichen Behandlungsmaßnahme sowie schließlich die Entwicklung<br />

persönlicher Therapieziele. Infolge aufkommender Schuld- und Versagensgefühle be-<br />

steht immer wieder die Versuchung, sich der belastenden Selbstreflexion durch vor-<br />

schnelle oder oberflächliche Lösungsversuche zu entziehen.<br />

− Action: Der Betroffene hat einen ernsthaften Änderungsvorsatz gefasst bzw. strebt<br />

konkrete Veränderungen seines Problemverhaltens an und versucht nun, dies auch in<br />

die Tat umzusetzen. Durch Versuchs-Irrtumslernen oder die Unterstützung von pro-<br />

fessionellen oder nichtprofessionellen Helfern gilt es, persönlich geeignete Verände-<br />

rungsstrategien zu entwickeln. Misserfolge oder Durstrecken stellen hierbei die Ver-<br />

änderungsabsichten des Betroffenen immer wieder auf eine harte Probe.<br />

− Maintenence: Patienten in dieser Veränderungsphase haben bereits konkrete Ände-<br />

rungsversuche gestartet, sehen sich aber immer wieder mit Belastungs- und Kliniksi-<br />

tuationen konfrontiert, in denen eine automatische Neigung zu altem Problemverhal-<br />

ten besteht. Auch bei kleineren Rückfällen ist ihre Selbstwirksamkeitszuversicht be-<br />

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