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SALUS-Journal Frühjahrsausgabe 2012.indd - SALUS gGmbH

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<strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong><br />

Forum der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> und ihrer Tochtergesellschaften Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012<br />

Lesen Sie mal:<br />

Analysiert:<br />

Wie sich die Anforderungen<br />

in der stationären Suchtkrankenbehandlung<br />

verändert haben.<br />

Seite 3<br />

Resümiert:<br />

Worauf der Ärztliche Direktor<br />

des Fachklinikums Uchtspringe<br />

im Rückblick auf sein Berufsleben<br />

besonders stolz ist und wer seine<br />

Nachfolge antritt. Seite 6/7<br />

Zertifi ziert:<br />

Warum die <strong>SALUS</strong>-Kita<br />

das Label »Kind-Eltern-Zentrum<br />

tragen darf. Seite 8<br />

Informiert:<br />

Welche Resonanz die Angebote<br />

zur Berufsorientierung in<br />

Bernburg und Uchtspringe<br />

gefunden haben. Seite 10<br />

Avisiert:<br />

Wie sich die Einkommen der<br />

<strong>SALUS</strong>-Beschäftigten bis<br />

zum Jahr 2013 entwickeln sollen.<br />

Seite 11<br />

Profi liert:<br />

Was sich in der Tagesförderung<br />

des <strong>SALUS</strong>-Heimverbundes<br />

Uchtspringe verändert hat.<br />

Seite 14/15<br />

Motiviert:<br />

Worauf sich die Fußballerinnen<br />

und Fußballer der <strong>SALUS</strong>-<br />

Betriebsmannschaften derzeit<br />

vorbereiten.<br />

Seite 23<br />

***<br />

Neues Bundeskinderschutzgesetz:<br />

Kinder schützen -<br />

Familien unterstützen<br />

Seit dem 1. Januar 2012 ist das neue Bundeskinderschutzgesetz in Kraft. Es soll<br />

dazu beitragen, der Misshandlung und Vernachlässigung von Kindern vorzubeugen<br />

und bei Gefahr wirksame Maßnahmen entgegen zu setzen. Damit haben<br />

sich auch die Rahmenbedingungen für die Arbeit in den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie für Kinder- und Jugendhilfe verändert.<br />

So gibt es jetzt mehr Handlungssicherheit<br />

für so genannte Berufsgeheimnisträger,<br />

die - wie zum Beispiel<br />

Kinderärzte - bei ihrer Tätigkeit mit<br />

Risiken und Gefahren für das Kindeswohl<br />

konfrontiert sein können.<br />

Andererseits sind die Herausforderungen<br />

gewachsen, sich mit fachlichen<br />

Kompetenzen und Angeboten<br />

Was will ich werden?<br />

Diese Frage haben Marcus Mayer, Blerina Tafoshi und Nicole Schmidt (v.l.n.r.) bereits für sich entschieden:<br />

Die drei jungen Leute absolvieren eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfl eger/in<br />

im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Bernburg. Sie waren auf der diesjährigen Bernburger Berufsfi ndungsmesse<br />

als Gesprächpartner am <strong>SALUS</strong>-Stand dabei, um interessierte Besucherinnen und Besucher über ihre<br />

Ausbildungserfahrungen zu informieren. Welche Resonanz das Angebot in Bernburg fand und wie der<br />

»Tag der Berufe« im Fachklinikum Uchtspringe verlief, lesen Sie auf Seite 10. Foto: Cornelia Barnebeck<br />

S<br />

A<br />

L<br />

U<br />

S<br />

in die Stärkung der lokalen Netzwerke<br />

zur Unterstützung von Familien<br />

einzubringen. Über die neue Gesetzeslage,<br />

landesspezifi sche Erfahrungen<br />

im Kontext mit Kinderschutz<br />

und Frühen Hilfen sowie über die<br />

Sichtweise von <strong>SALUS</strong>-Fachleuten<br />

lesen Sie mehr im »Blickpunkt« auf<br />

den <strong>Journal</strong>-Seiten 12/13.


In dieser Ausgabe<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Seepark 5<br />

39116 Magdeburg<br />

www.salus-lsa.de<br />

Redaktion:<br />

Stabsstelle Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong><br />

Franka Petzke (V.i.S.d.P.)<br />

Telefon: 0391 60753-15<br />

Telefax: 0391 60753-33<br />

e-mail: f.petzke@salus-lsa.de<br />

Namentliche gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des<br />

Herausgebers wieder.<br />

Satz & Druck:<br />

Schlüter Print Pharma<br />

Packaging GmbH<br />

Schönebeck (Elbe)<br />

Aufl age: 2.500<br />

Das <strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong> erscheint<br />

quartalsweise. Redaktionsschluss<br />

für die nächste Ausgabe<br />

ist der 23. Mai 2012.<br />

Sprachliche Gleichstellung:<br />

Die Bezeichnung von Berufs-<br />

oder anderen Personengruppen<br />

gilt jeweils in<br />

der weiblichen und männlichen<br />

Form. Nur aus Gründen<br />

der besseren Lesbarkeit<br />

fi nden nicht in jedem Fall<br />

beide Formen Anwendung.<br />

Kurz zitiert:<br />

Inmitten von<br />

Schwierigkeiten liegen<br />

günstige Gelegenheiten.<br />

Albert Einstein<br />

Spektrum<br />

Andreas Kratz wechselte vom Justiz- ins Sozialressort:<br />

Einrichtungsleiter für den Maßregelvollzug bestellt .................................................... 4<br />

<strong>SALUS</strong>-Betriebsräte im Dialog mit SPD-Politikern ...................................................... 4<br />

Fachlicher Austausch zwischen Notfallmedizin und Psychiatrie .............................. 5<br />

Im Gespräch mit Dr. Bernd Hahndorf:<br />

»Wesentlich für mich ist das Hier und Jetzt« ................................................................. 6<br />

Leitungspositionen im Ärztlichen Dienst neu besetzt ................................................. 7<br />

Qualitätszeugnis für <strong>SALUS</strong>-Kindertagesstätte ........................................................... 8<br />

KTQ-Re-Zertifi zierung im Fachklinikum Uchtspringe ................................................ 8<br />

Medizinisches Versorgungszentrum der <strong>SALUS</strong>-Praxis:<br />

Hausärztliches Angebot in Oebisfelde erweitert ........................................................... 9<br />

Tarifentwicklung im <strong>SALUS</strong>-Verbund bis 2013 abgesteckt ....................................... 11<br />

Weitere Nachrichten und Kurzberichte ...................................... 4, 5, 7, 8, 9, 10 und 11<br />

Blickpunkt: Kinderschutz<br />

Das Kindeswohl als Maßstab:<br />

Gefahren erkennen, beurteilen - und handeln ....................................................... 12/13<br />

Umschau<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Bernburg:<br />

Time-out-Umfeld nachhaltig verbessert ....................................................................... 14<br />

Tagesförderung im <strong>SALUS</strong>-Heimverbund Uchtspringe:<br />

Die eigenen Fähigkeiten entdecken & aktiv nutzen .....................................................15<br />

Neue Gesamtbetriebsvereinbarung unterzeichnet:<br />

Nützliche und realisierbare Vorschläge gefragt ...........................................................16<br />

Gedenkveranstaltung in Bernburg:<br />

Bekenntnis zur Schuld der deutschen Psychiater ........................................................ 17<br />

Treff und Sport<br />

Kulturkreis-Arbeit, die »Fünfte Jahreszeit« im <strong>SALUS</strong>-Verbund,<br />

Winterferien-Ausfl üge und eine kleine Weihnachts-Nachlese,<br />

Dienstjubiläen und Vieles mehr ............................................................................... 18-21<br />

15. Tischtennis-Turnier im Maßregelvollzug Bernburg:<br />

Spannende Duelle und ein Finale ohne Favoriten ........................................................22<br />

<strong>SALUS</strong>-Teams beim Asklepios-Fußballturnier ............................................................23<br />

www.salus-lsa.de 2 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Wachsende Anforderungen<br />

in der Suchtkrankenhilfe<br />

Die Behandlung von Patien-<br />

dem Gebiet der Reanimation<br />

ten mit Abhängigkeitserkran-<br />

und Notfallversorgung kontikungen<br />

hat in Bernburg eine<br />

nuierlich zu schulen. Dazu hat<br />

jahrzehntelange Tradition.<br />

sich am Fachklinikum Bern-<br />

Nachdem Frau Dr. med. Ulrike<br />

burg mittlerweile eine Fortbil-<br />

Feyler vor zwei Jahren in den<br />

dungsreihe etabliert, die von<br />

Ruhestand gegangen ist, habe<br />

der Oberärztin der Klinik für<br />

ich die chefärztliche Leitung<br />

Abhängigkeitserkrankungen<br />

der Klinik für Abhängigkeits-<br />

klinikübergreifend angeboten<br />

erkrankungen übernommen. Kerstin Ziegner wird. Die Schulungen erfolgen<br />

Dabei kamen mir auch die<br />

praxisnah mit vielen Übungen<br />

zuvor gesammelten Erfahrungen als und werden rege in Anspruch genom-<br />

Abteilungsleitende Ärztin im Bereich men. Aufgrund der zunehmenden<br />

der Allgemeinen Psychiatrie zugute. Berührungspunkte zwischen Not-<br />

In letzter Zeit wurde ich nun häufi ger fallmedizin und Psychiatrie/Sucht-<br />

gefragt, was sich aus meiner Sicht bei medizin haben wir im vergangenen<br />

der Behandlung Suchtkranker verän- Jahr ein gemeinsames Symposium<br />

dert hat, seit ich vor Jahren während mit den Kollegen der Klinik für Anäs-<br />

meiner Ausbildung in diesem Klinikthesiologie und Intensivmedizin des<br />

bereich gearbeitet habe.<br />

Klinikums Bernburg durchgeführt.<br />

Bei der Diagnostik und Therapie un- Neben den Fachvorträgen aus beiden<br />

serer alkoholkranken Patienten sind Gebieten bot die Veranstaltung viel<br />

es vor allem zwei Aspekte, die mir be- Raum für konstruktive, zum Teil auch<br />

sonders auffallen: Zum einen die Zu- kontroverse Diskussionen. Ermutigt<br />

nahme der Anzahl von Patienten mit durch diese große Resonanz, wird am<br />

psychiatrischen Komorbiditäten, zum 14. April 2012 eine Folgeveranstaltung<br />

anderen die Zunahme und Ausprä- stattfi nden (Info´s dazu: siehe Seite 4).<br />

gung somatischer Folgeerkrankungen. Gestiegen sind auch die Anforderun-<br />

Bezüglich psychiatrischer Komorbidigen an den Sozialdienst. Für einen<br />

täten haben wir im Jahre 2011 bei 9,2% Großteil unserer Patienten müssen<br />

der Patienten mit Alkoholabhängig- Nachsorge und weiterführende Thekeit<br />

eine affektive Störung diagnosrapien vermittelt oder beantragt wertiziert<br />

(2010 waren es noch 5,9%), bei den, vielfach sind dabei komplexe so-<br />

13,2% eine neurotische, Belastungs- ziale Belange zu klären. Zunehmend<br />

oder somatoforme Störung (7,3% in sind Patienten mit einer eigenstän-<br />

2010) und bei 26,8% Persönlichkeits- digen Lebensführung gänzlich über-<br />

oder Verhaltensstörungen (23,4% in fordert, so dass Betreuungsverfahren<br />

2010). Hinzu kommt, dass Patienten oder Heimunterbringungen eingelei-<br />

mit chronischer Alkoholabhängigkeit tet werden müssen.<br />

heutzutage oftmals körperlich viel Im Drogenbereich fällt auf, dass der<br />

schwerer krank sind als noch in den Trend allgemein zum Gebrauch meh-<br />

neunziger Jahren. Wir sehen deutlich rerer Substanzen (Politoxikomanie)<br />

mehr Patienten mit Korsakow-Syn- geht. Insbesondere der Beikonsum<br />

drom, mit ausgeprägten Leberschäden von Alkohol bis hin zur Abhängigkeit<br />

oder schweren Krampfanfällen im hat deutlich zugenommen. Zudem<br />

Entzug. Dadurch wird das Personal stellt uns die wachsende Zahl von<br />

der Entgiftungsstation vor große Her- Amphetamin-, speziell auch Crystalausforderungen<br />

im Hinblick auf Not- Konsumenten vor neue therapeutifallmanagement<br />

und Pfl ege der häufi g sche Herausforderungen, denen sich<br />

schwerstkranken Patienten gestellt. das Team der Drogenentgiftungssta-<br />

Entsprechend war es erforderlich, die tion mit der Entwicklung eines eigen-<br />

Mitarbeiter auf die gewachsenen Anständigen Programms für dieses Kliforderungen<br />

vorzubereiten und auf entel stellen will.<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 3<br />

www.salus-lsa.de<br />

Aus meiner Sicht<br />

Kurz informiert<br />

Über die weitere Tarifentwicklung<br />

im <strong>SALUS</strong>-Verbund<br />

bis zum Jahr 2013 lesen<br />

Sie auf Seite 11.<br />

Das Durchschnittsalter der Opiatabhängigen<br />

ist in den letzten Jahren<br />

gestiegen. Das ist sicherlich auf die<br />

bessere ambulante Versorgung incl.<br />

Substitution, aber auch auf das Greifen<br />

von Präventionsmaßnahmen zurückzuführen<br />

- aus meiner Sicht ein<br />

Ansporn, auf diesen Gebieten weitere<br />

Verbesserungen anzustreben.<br />

Eine Folge des gestiegenen Altersdurchschnittes<br />

der Opiatabhängigen<br />

ist, dass viele unserer Patienten selbst<br />

schon Kinder haben. Angesichts der<br />

oftmals schwierigen familiären Strukturen<br />

muss auch darauf verstärkt Augenmerk<br />

gelegt werden. Die Brisanz<br />

der Problematik wurde uns erst kürzlich<br />

durch den Tod eines 11jährigen<br />

Mädchens in Hamburg vor Augen<br />

geführt, das sich bei den drogenabhängigen<br />

Pfl egeeltern mit Methadon<br />

vergiftet hatte. Um das therapeutische<br />

Angebot auch unter solchen Gesichtspunkten<br />

zu optimieren, wird derzeit<br />

unser Behandlungskonzept um systemtherapeutische<br />

Ansätze ergänzt.<br />

Insgesamt resultieren aus der aufgezeigten<br />

Entwicklung gestiegene Herausforderungen<br />

bei der Optimierung<br />

des therapeutischen Angebotes. Ich<br />

habe die Mitarbeiter der Klinik für<br />

Abhängigkeitserkrankungen in Bernburg<br />

während meiner bisherigen Tätigkeit<br />

als einsatzbereit, fl exibel und<br />

kreativ kennengelernt. Ein weiterer<br />

Vorzug ist, dass sie Neuem gegenüber<br />

offen sind, sich mit Engagement<br />

und neuen Ideen einbringen - insgesamt<br />

gesehen also Mitarbeiter sind,<br />

mit denen man sich gern den wachsenden<br />

Herausforderungen stellt.<br />

Kerstin Ziegner, Chefärztin der Klinik<br />

für Abhängigkeitserkrankungen<br />

des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Bernburg


Spektrum<br />

Andreas Kratz wechselte aus dem Justiz- ins Sozialressort:<br />

Einrichtungsleiter für den<br />

Maßregelvollzug im Amt<br />

Der 45jährige Volljurist Andreas Kratz wurde vom Ministerium für Arbeit und Soziales<br />

mit der Wahrnehmung der Aufgaben als Leiter für die Einrichtungen des Maßregelvollzugs<br />

in Sachsen-Anhalt beauftragt. Zu seinem Wirkungsbereich gehören fortan<br />

die Landeskrankenhäuser für Forensische Psychiatrie Bernburg und Uchtspringe<br />

sowie die Forensischen Ambulanzen in Halle und Magdeburg. Damit wird eine Regelung<br />

aus dem Maßregelvollzugsgesetz umgesetzt, wonach die Einrichtungen zur<br />

Behandlung und Betreuung psychisch kranker Straftäter einer Leitungspersönlichkeit<br />

zu unterstellen sind, die über die Befähigung zum Richteramt verfügt.<br />

Der gebürtige Darmstädter<br />

Andreas Kratz kam nach dem<br />

zweiten juristischen Staatsexamen<br />

und ersten Berufserfahrungen<br />

als Rechtsanwalt im Jahr<br />

1996 nach Sachsen-Anhalt. Er<br />

war hier zunächst als stellvertretender<br />

Leiter der Justizvollzugsanstalt<br />

Magdeburg und dann in<br />

gleicher Funktion in der JVA<br />

Dessau tätig. Sein weiterer berufl icher<br />

Werdegang führte ihn ins Ministerium<br />

der Justiz des Landes, wo er als Referent,<br />

seit 2000 dann als Referatsleiter in<br />

der Fachabteilung für Justizvollzug tätig<br />

war. Dort widmete sich Herr Kratz<br />

u.a. den Themen Sicherheit, Fachaufsicht,<br />

Bau, Sozialtherapie, Sicherungsverwahrung,<br />

Gesundheitsfürsorge und<br />

Organisationsentwicklung.<br />

Andreas Kratz<br />

<strong>SALUS</strong>-Betriebsräte im<br />

Dialog mit SPD-Politikern<br />

Zu einem Gespräch trafen sich am 28. Februar 2012 die <strong>SALUS</strong>-Gesamtbetriebsratsvorsitzende<br />

Dagmar Laudien sowie ihre beiden Stellvertreter Elvira Busch und<br />

Michael Seidel mit der SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag Sachsen-Anhalt,<br />

Katrin Budde, und dem Stendaler SPD-Landtagsabgeordneten Tilman Tögel.<br />

Vorausgegangen waren Überlegungen<br />

der Landesregierung im vergangenen<br />

Jahr, bei der Haushaltskonsolidierung<br />

auch einen Verkauf der <strong>SALUS</strong><br />

<strong>gGmbH</strong> zu prüfen. Obwohl die Erwägungen<br />

schnell wieder vom Tisch<br />

waren, griffen die Politiker den vom<br />

<strong>SALUS</strong>-Gesamtbetriebsrat signalisierten<br />

Gesprächsbedarf auf und luden<br />

in den Landtag ein. »Der Austausch<br />

verlief ausgesprochen offen und konstruktiv«,<br />

berichtet Dagmar Laudien.<br />

»Seit jeher interessiere ich mich<br />

auch für den Maßregelvollzug,<br />

mit dem ich aufgrund der Nähe<br />

zum Justizvollzug in den vergangenen<br />

Jahren immer wieder<br />

Berührungspunkte hatte«,<br />

erklärt der erfahrene Beamte.<br />

»Mein Wunsch, einmal in diesem<br />

Bereich tätig sein zu können,<br />

hat sich nun erfüllt.«<br />

Als Grundprinzipien seiner Arbeit<br />

nennt Andreas Kratz »Klarheit, Wahrheit,<br />

Sachlichkeit und Fairness«. Es<br />

sei ihm wichtig, in allen Angelegenheiten<br />

kollegial miteinander umzugehen<br />

und Meinungsverschiedenheiten<br />

in angemessener Form und Achtung<br />

voreinander auszutragen: »Ich werde<br />

mich bemühen, dabei mit gutem Beispiel<br />

voranzugehen.«<br />

»Frau Budde bekräftigte, dass an der<br />

Nichtveräußerung der <strong>SALUS</strong> - wie<br />

im Wahlprogramm dargestellt - festgehalten<br />

werde.« Vielmehr solle überlegt<br />

werden, welche Aufgaben die<br />

Landesgesellschaft zur Entlastung des<br />

Haushalts ggf. übernehmen könnte.<br />

»Abschließend haben wir Frau Budde<br />

eingeladen, die Standorte der <strong>SALUS</strong><br />

<strong>gGmbH</strong> persönlich kennen zu lernen.<br />

Das wurde von ihr positiv aufgenommen«,<br />

so Dagmar Laudien.<br />

Fortbildung zum<br />

EX-IN-Konzept<br />

Das »Experienced Involvement«-<br />

Konzept (kurz: »EX-IN«) zur Qualifizierung<br />

von Menschen mit<br />

Psychiatrie-Erfahrung für genesungsbegleitende<br />

und andere sozialpsychiatrische<br />

Tätigkeiten wird am<br />

12. April 2012 im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum<br />

Bernburg vorgestellt.<br />

Die Fortbildungsveranstaltung, organisiert<br />

in Kooperation mit der<br />

Selbsthilfe-Initiative »Stimme für Psychiatrie-Erfahrene«,<br />

nähert sich der<br />

Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln.<br />

Nach der Begrüßung durch<br />

den gastgebenden Ärztlichen Direktor<br />

Dr. Ulf Künstler spricht die EX-IN-<br />

Trainerin Ingrid Hollmann über ihren<br />

Weg »Von der Psychiatrie-Erfahrenen<br />

zur Expertin aus Erfahrung«. Anschließend<br />

stehen Praxisberichte auf<br />

dem Programm: Die <strong>Journal</strong>istin Bettina<br />

Jahnke wird aufzeigen, wie sie auf<br />

Basis der EX-IN-Ausbildung ihre Arbeit<br />

als Genesungsbegleiterin gestaltet.<br />

Der nachfolgende Vortrag des EX-<br />

IN-Trainers Wolfgang Monheimius,<br />

stellvertretender Geschäftsführer der<br />

Johanneshaus <strong>gGmbH</strong> Siegburg, widmet<br />

sich dem Thema aus Sicht eines<br />

Unternehmens. Abschließend wird<br />

ein Überblick zur EX-IN-Umsetzung<br />

in Sachsen-Anhalt gegeben.<br />

Zum Hintergrund erklärt der Ärztliche<br />

Direktor Dr. Ulf Künstler:<br />

»Psychiatrie-erfahrene Menschen als<br />

Experten in die psychiatrische Versorgung<br />

einzubeziehen und durch eine<br />

Ausbildung zu bestärken, ist ein recht<br />

neuer Ansatz. EX-IN wurde zunächst<br />

als EU-Projekt entwickelt, erprobt und<br />

schließlich als »good practice« ausgezeichnet.«<br />

Nachweislich trage die<br />

Beteiligung zur Genesung von akut<br />

erkrankten Patienten bei. »Diese Erkenntnis<br />

wollen wir bei der weiteren<br />

Entwicklung unserer Angebote nutzen«,<br />

so Dr. Künstler.<br />

Zur EX-IN-Veranstaltung am 12. April<br />

2012, die um 14 Uhr im Haus »Neuendorff«<br />

des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums<br />

Bernburg beginnt, sind Interessenten<br />

herzlich willkommen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Das ist telefonisch<br />

unter 03471 34-4367 oder per Mail an<br />

m.kurrich@salus-lsa.de möglich.<br />

www.salus-lsa.de 4 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Fachlicher Austausch zwischen<br />

Notfallmedizin & Psychiatrie<br />

Das Klinikum Bernburg und das <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Bernburg laden am 14.<br />

April 2012 zu einem gemeinsamen Symposium ein. Unter dem Thema »Der drogenabhängige<br />

Patient in der heißen Phase des Erwachsenwerdens zwischen Notfallmedizin<br />

und Psychiatrie« stehen Aspekte bei der Behandlung und Betreuung<br />

von jungen Menschen im Blickpunkt, die in gesundheitlich bedrohlichen Situa-<br />

tionen ihres Drogenkonsums stationär behandelt werden müssen.<br />

Das Programm (Beginn: 9.00 Uhr im<br />

Haus »Neuendorff« des Fachklinikums)<br />

umfasst acht Fachvorträge.<br />

Medizinisch-therapeutische und organisatorische<br />

Fragen eines professionellen<br />

Krisenmanagements fi nden<br />

ebenso Berücksichtigung wie rechtliche<br />

Gesichtspunkte, so zum Beispiel<br />

im Hinblick auf die Anwendung des<br />

Gesetzes über Hilfen für psychisch<br />

Kranke und Schutzmaßnahmen des<br />

Sind hier Drogen »im Spiel«? Diese Möglichkeit<br />

kann nicht ausgeschlossen werden, wenn<br />

Rettungskräfte zu Notfällen bei Veranstaltungen<br />

mit überwiegend jungen Besuchern gerufen<br />

werden. Über die Akutbehandlung hinaus<br />

muss vielfach die Notwendigkeit einer qualifi<br />

zierten psychiatrischen Entgiftungstherapie<br />

geprüft und dem Patienten ggf. nahe gelegt<br />

werden. Foto: AOK-Mediendienst<br />

Aktualisierte<br />

Nachaufl age<br />

Der <strong>SALUS</strong>-übergreifende Fort- und<br />

Weiterbildungskatalog ist Ende Februar<br />

2012 in einer aktualisierten<br />

Nachaufl age erschienen.<br />

Die vom <strong>SALUS</strong>-Institut erarbeitete<br />

Publikation, die als gedruckte Broschüre<br />

und im Intranet veröffentlicht ist,<br />

stellt fachspezifi sche Seminare, Ausbildungen<br />

und Fachtagungen vor. Weitere<br />

Informationen gibt´s beim <strong>SALUS</strong>-<br />

Institut (Telefon: 0391 60753-393).<br />

Landes Sachsen-Anhalt (Psych KG)<br />

bei jungen Erwachsenen.<br />

Fachlicher Hintergrund der Veranstaltung<br />

sind die zunehmenden<br />

Berührungspunkte zwischen Notfallmedizin<br />

und Psychiatrie/Suchtmedizin<br />

(siehe dazu auch: Beitrag<br />

auf Seite 3). Insbesondere im Umgang<br />

mit drogenabhängigen Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen wird<br />

sowohl den Rettungsdiensten und<br />

Notärzten als auch den Einsatzkräften<br />

der Polizei ein umsichtiges und<br />

professionelles Handeln abverlangt.<br />

Um den dafür notwendigen kollegialen<br />

fachübergreifenden Austausch<br />

zu fördern, hatten die Klinik für Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin<br />

des Klinikums Bernburg sowie die<br />

Klinik für Abhängigkeitserkrankungen<br />

des Fachklinikums Bernburg bereits<br />

im Jahr 2011 ein gemeinsames<br />

Symposium durchgeführt. Aufgrund<br />

der großen Resonanz wurden Folgeveranstaltungen<br />

vereinbart.<br />

Informationen über das detaillierte<br />

Programm der Tagung am 14. April<br />

2012 (9.00 bis ca. 15.30 Uhr) und<br />

Anmelde-Modalitäten unter Telefon<br />

03471 34-1370; Mail: a.franke.intensiv@klinikum-bernburg.de.<br />

14. Uchtspringer<br />

Schlaftagung<br />

Die diesjährige Schlaftagung der<br />

Klinik für Neurologie und Schlafmedizin<br />

Uchtspringe fi ndet am 16.<br />

Mai 2012 um 15 Uhr statt.<br />

Inhaltlich geht es u.a. um Zusammenhänge<br />

zwischen psychiatrischen<br />

Erkrankungen und Schlafstörungen.<br />

Das detaillierte Programm wird mit<br />

den Einladungen verschickt und demnächst<br />

auch im Internet unter www.<br />

salus-lsa.de veröffentlicht.<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 5<br />

www.salus-lsa.de<br />

Spektrum<br />

Erfahrungen einer<br />

Notfallpsychologin<br />

Die leitende Notfallpsychologin der<br />

Stadt Düsseldorf, Dr. Sabine Dückers,<br />

wird am 29. Juni 2012 zu einem<br />

Vortrag im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum<br />

Bernburg erwartet.<br />

Sie wendet sich<br />

darin unter anderem<br />

Erfahrungen<br />

aus ihrem Einsatz<br />

während der DuisburgerLove-Parade-Katastrophe<br />

zu. Des Weiteren<br />

wird die Diplom- Dr. Sabine Dückers<br />

Psychologin und<br />

approbierte psychologische Psychotherapeutin<br />

aufzeigen, wie Verletzten,<br />

Angehörigen und Freunden der<br />

Opfer sowie anderen von der Massenpanik<br />

betroffenen Menschen bei<br />

der Bewältigung der psychischen<br />

Unglücksfolgen geholfen wurde und<br />

wird. Über dieses besonders schwerwiegende<br />

Ereignis sowie die damit<br />

verbundenen Herausforderungen hinaus<br />

wird die Expertin zu weiteren<br />

Aspekten der Notfallpsychologie<br />

sprechen.<br />

Dr. Sabine Dückers leitet seit 2005 die<br />

Tagesklinik für Drogenabhängige am<br />

Gesundheitsamt Düsseldorf. Sie ist<br />

außerdem Leitende Notfallpsychologin<br />

der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.<br />

»Ich freue mich, dass<br />

Frau Dr. Dückers meine Einladung<br />

nach Bernburg angenommen hat«,<br />

sagt Kerstin Ziegner, Chefärztin der<br />

Klinik für Abhängigkeitserkrankungen.<br />

»Schließlich ist insbesondere die<br />

ehrenamtliche Notfallseelsorge bei<br />

uns im Landkreis seit vielen Jahren<br />

sehr aktiv und im Hilfesystem fest<br />

verankert, so dass man auf weitreichendes<br />

Interesse an dem Thema und<br />

einen regen Austausch hoffen kann.«<br />

Die Weiterbildungsveranstaltung am<br />

29. Juni 2012 beginnt um 13 Uhr im<br />

Haus »Neuendorff« des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums<br />

Bernburg. Einladungen<br />

werden versandt. Unabhängig davon<br />

können sich Interessenten aber auch<br />

jetzt schon unter der Mail-Adresse<br />

a.schroeder@salus-lsa.de oder unter<br />

Telefon 03471-34-4402 zur Teilnahme<br />

anmelden.


Spektrum<br />

Im Gespräch mit Dr. Bernd Hahndorf:<br />

»Wesentlich für mich<br />

ist das Hier und Jetzt«<br />

Der Ärztliche Direktor des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Uchtspringe, Dr. Bernd<br />

Hahndorf, feierte am 27. März 2012 seinen 65. Geburtstag und wurde (nach Redaktionsschluss<br />

für diese Ausgabe) aus seiner Funktion in der Klinikleitung<br />

verabschiedet. Zeit für ein Gespräch mit einem Mann, der die Entwicklung des<br />

Fachklinikums in den zurückliegenden Jahren maßgeblich geprägt hat.<br />

Warum arbeiten Sie seit 40 Jahren<br />

in Uchtspringe und nicht<br />

anderswo?<br />

Ich habe mich hier immer wohl<br />

gefühlt und konnte auf vielen<br />

verschiedenen Arbeitsfeldern<br />

tätig sein. Oft wird ja gesagt,<br />

dass man so alle sieben Jahre<br />

eine berufl iche Veränderung<br />

suchen sollte. Das war mir in<br />

Uchtspringe möglich, ohne dafür<br />

gleich umziehen zu müssen.<br />

Angefangen von der Kinderpsychotherapie<br />

über die Neurologie bis<br />

hin zur Forensik und zur Allgemeinpsychiatrie<br />

habe ich immer wieder zu<br />

neuen und spannenden Herausforderungen<br />

gefunden.<br />

Wenn nicht Mediziner, was wäre<br />

dann aus Ihnen geworden?<br />

Da fällt mir nichts ein. Ich wusste schon<br />

sehr früh, dass ich Arzt werden will.<br />

Das hängt wohl mit meinem Elternhaus<br />

zusammen: Mein Vater arbeitete<br />

im sozialen Bereich, und meine Mutter<br />

war gynäkologische OP-Schwester an<br />

der Charité, bevor sie später Hebamme<br />

wurde und lange in eigener Niederlassung<br />

arbeitete. Das hat mich<br />

geprägt. Später, während des Studiums<br />

in Halle, besuchte ich dann fakultativ<br />

Vorlesungen in medizinischer<br />

Psychologie – mein Interesse für die<br />

Psychofächer war geweckt, befördert<br />

unter anderem durch Persönlichkeiten<br />

wie Prof. Jochen Quandt, der damals<br />

ärztlichen Direktor des Bezirkskrankenhauses<br />

Bernburg war und an der<br />

Uni einen Lehrauftrag für forensische<br />

Psychiatrie inne hatte.<br />

Dennoch wollten Sie zunächst Internist<br />

werden?!<br />

Na ja, die Überlegung gab es schon.<br />

Und wie viele Psychiater nutze ich<br />

Dr. Bernd Hahndorf<br />

diesen Hinweis gern, um<br />

darauf aufmerksam zu<br />

machen, dass ich ja ein<br />

»richtiger« Arzt bin. (lacht)<br />

Aber bereits nach meiner<br />

Famulatur im damaligen<br />

Bezirkskrankenhaus Haldensleben<br />

stand für mich<br />

fest, dass ich Facharzt für<br />

Psychiatrie und Neurologie<br />

werden möchte.<br />

Auf welche Leistung in<br />

Ihrem Berufsleben sind Sie stolz?<br />

Auf das breite und vielseitige Spektrum<br />

meiner Tätigkeiten. Ich durfte als junger<br />

Facharzt unter der oberärztlichen<br />

Leitung von Gertraude Tuchscheerer<br />

am Aufbau der ersten Psychotherapie-<br />

Station für Kinder und Jugendliche<br />

in der DDR – der 8 A in Uchtspringe<br />

– mitwirken. Das war spannend, weil<br />

ich lernte, Krankheitsbilder in ihrer<br />

Entstehung und in ihrem familiären<br />

Bedingungsgefüge zu beobachten. Diese<br />

Erfahrungen waren mir im Übrigen<br />

auch bei der Erziehung meiner Kinder<br />

hilfreich. Später habe ich nicht nur in<br />

der Neurologie gearbeitet und mich<br />

in der Neuroelektrodiagnostik spezialisiert,<br />

sondern war – gewissermaßen<br />

berufsbegleitend zur klinischen Arbeit<br />

– u.a. als Betriebsarzt, Krippenarzt, als<br />

Nervenarzt in einem Landambulatorium<br />

und sogar allgemeinmedizinisch,<br />

in der Mütterberatung und als Musterungsarzt<br />

tätig. Nach der Wende kamen<br />

dann die Forensik und die Allgemeinpsychiatrie<br />

hinzu …<br />

... wo Sie dann auch Chefarzt wurden<br />

und zunehmend vor administrativen<br />

Aufgaben standen?!<br />

Ja, das hat sich so ergeben. Zuvor war<br />

ich ja viele Jahre als »Halbleiter« in<br />

Stellvertreter-Position tätig, brauchte<br />

Dr. Bernd Hahndorf (l.) übernahm im Sommer<br />

2006 den »Staffelstab« des Ärztlichen Direktors<br />

von seinem Amtsvorgänger MR Dr. Volkmar<br />

Lischka (r.). Beide Mediziner gehören zu<br />

einer Uchtspringer Ärztegeneration, die diese<br />

traditionsreiche Klinik am Rande der Heide nie<br />

als beliebig austauschbares Wirkungsfeld angesehen,<br />

sondern ein Berufsleben lang beherzt<br />

und engagiert mitgestaltet hat.<br />

also nicht die letzte Verantwortung zu<br />

tragen. In dieser Phase konnte ich mich<br />

immer besonders intensiv den Patienten<br />

widmen, das war mir wichtig. Aber<br />

auch die zurückliegenden Jahre als<br />

Ärztlicher Direktor habe ich als sinnhaft<br />

und spannend erlebt. Die Entwicklung<br />

des Krankenhauses leitend mitzugestalten,<br />

war eine sehr schöne Aufgabe.<br />

Was glauben Sie, sagt man Ihnen irrtümlich<br />

nach?<br />

Dass ich immer die Ausgeglichenheit<br />

und Ruhe in Person bin. Das stimmt<br />

allenfalls teilweise. Aber in manchen<br />

Situationen fi nde ich es eben hilfreich,<br />

wenn man wenigstens äußerlich gelassen<br />

bleibt.<br />

Wie sehen Sie sich auf alten Fotografi<br />

en? Mit Wehmut?<br />

Ach, das sind für mich einfach schöne<br />

Erinnerungen, wie man sie hin und<br />

wieder zur Hand nimmt. Ich gucke<br />

nicht so viel zurück und plane auch<br />

nicht lange im Voraus – höchstens<br />

für ein Jahr. Man kann Dinge auf sich<br />

zukommen lassen und dann immer<br />

noch entscheiden. Wesentlich für<br />

mich ist das Hier und Jetzt.<br />

Schenken Sie uns abschließend<br />

noch eine Lebensweisheit?<br />

Alles Schlechte hat auch etwas Gutes.<br />

Und umgekehrt. Dieser komplexe<br />

Blickwinkel auf das Leben gefällt mir.<br />

Interview: Franka Petzke<br />

www.salus-lsa.de 6 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Leitungspositionen im<br />

Ärztlichen Dienst neu besetzt<br />

Das <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Uchtspringe hat ab 1. April 2012 eine neue Ärztliche<br />

Direktorin. In die Leitungsposition wurde vom Aufsichtsrat der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong><br />

Frau Dr. med. Michaela Poley berufen. Die 48jährige Fachärztin für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie sowie für Chirurgie ist seit knapp zehn Jahren in Uchtspringe<br />

tätig und war hier bislang leitende Ärztin der Abteilung für Gerontopsychiatrie<br />

(Alterspsychiatrie). Dieser Bereich wird fortan als eigenständige Klinik geführt<br />

werden, deren chefärztliche Leitung Frau Dr. Poley in Personalunion mit ihren<br />

Aufgaben als Ärztliche Direktorin übernimmt.<br />

Die Neubesetzung war auf die Tagesordnung<br />

gerückt, weil der bisherige<br />

Ärztliche Direktor Dr. Bernd<br />

Hahndorf das Rentenalter erreicht<br />

hat (siehe Seite 6). Sein Wirkungsfeld<br />

als Chefarzt der Klinik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie übergibt er<br />

an seinen bisherigen Stellvertreter<br />

Dr. med. Jewgenij Wolfowskij, der<br />

seit 1995 in Uchtspringe arbeitet.<br />

Der 48jährige Facharzt für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie übernimmt<br />

zugleich die bislang von Dr. Hahndorf<br />

wahrgenommene Funktion als<br />

Ärztlicher Geschäftsführer der SA-<br />

LUS-Praxis GmbH. Zu diesem Ver-<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 7<br />

www.salus-lsa.de<br />

Spektrum<br />

Der bislang als Abteilung geführte Bereich für<br />

Gerontopsychiatrie im Haus 5 des Fachklinikums<br />

Uchtspringe wird jetzt als chefärztlich<br />

geleitete Klinik weiter entwickelt.<br />

antwortungsbereich gehören u.a. die<br />

Medizinischen Versorgungszentren<br />

mit ambulanten fachärztlichen Angeboten<br />

in Stendal, Oebisfelde, Klötze<br />

und Magdeburg.<br />

Dr. med. Michaela Poley Dr. med. Jewgenij Wolfowskij<br />

Die neue Ärztliche Direktorin Dr. Michaela<br />

Poley ist im thüringischen Gerstungen<br />

(Kreis Eisenach) geboren und<br />

aufgewachsen. Nach dem Abitur sowie<br />

einem Jahr pfl egerischer Tätigkeit<br />

absolvierte sie ein Medizinstudium an<br />

der Friedrich-Schiller-Universität Jena,<br />

das sie 1991 mit dem Staatsexamen erfolgreich<br />

abschloss. Anschließend war<br />

sie als Ärztin im Praktikum überwiegend<br />

auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie<br />

tätig. Sie erhielt im Frühjahr 1993<br />

die Approbation als Ärztin und promovierte fast zeitgleich.<br />

Nach einer entsprechenden Weiterbildung am Städtischen<br />

Klinikum Brandenburg wurde Frau Dr. Poley 1999 als Fachärztin<br />

für Chirurgie anerkannt. Weitere berufl iche Erfahrungen<br />

sammelte die Medizinerin in einer chirurgischen Arztpraxis<br />

sowie als Gutachterin beim Medizinischen Dienst der<br />

Krankenkassen Sachsen-Anhalt. Im Sommer 2002 entschied<br />

sich Michaela Poley für den Wechsel ins Fachklinikum<br />

Uchtspringe, wo sie sich zur Fachärztin für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie weiterbildete. Auf Basis ihrer fachärztlichen<br />

Professionalität brachte sich Frau Dr. Poley in die zunehmende<br />

Entwicklung interdisziplinärer Behandlungskonzepte<br />

im Fachklinikum Uchtspringe ein. Dabei setzte sie sich besonders<br />

für die Bedürfnisse alter Menschen mit psychischen<br />

und mehrfachen Erkrankungen ein, so dass ihr im Dezember<br />

2008 die ärztliche Leitung der Abteilung für Gerontopsychiatrie<br />

übertragen wurde. Im Sinne einer ganzheitlichen Diagnostik<br />

und Behandlung ergänzte Frau Dr. Poley das breite<br />

Spektrum ihrer berufl ichen Qualifi kationen im Dezember<br />

2010 durch den Erwerb der Zusatzbezeichnung Geriatrie<br />

(Altersheilkunde). Michaela Poley ist Mutter von zwei inzwischen<br />

erwachsenen Töchtern und wohnt in Stendal.<br />

Dr. Jewgenij Wolfowskij, neuer Chefarzt<br />

der Uchtspringer Klinik für Psychiatrie/<br />

Psychotherapie und ärztlicher Geschäftsführer<br />

der <strong>SALUS</strong>-Praxis, stammt aus Charkow<br />

(Ukraine) und ging dort zur Schule.<br />

Die Grundlagen für seine berufl iche Entwicklung<br />

legte er zwischen 1980 bis 1986<br />

mit einem erfolgreichen Studium an der<br />

staatlichen medizinischen Hochschule im<br />

russischen Tscheljabinsk. Als Arzt im Praktikum<br />

und später als Assistenzarzt war er<br />

in den neurologischen Abteilungen verschiedener<br />

Krankenhäuser tätig und bildete sich weiter, um<br />

1991 die Anerkennung als Facharzt für Neurologie zu erwerben.<br />

Vor 19 Jahren kam Jewgenij Wolfowskij mit seinen Angehörigen<br />

nach Deutschland. Er nutzte damit die für Menschen<br />

jüdischer Herkunft eröffnete Möglichkeit, als so genannte<br />

Kontingentfl üchtlinge aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion<br />

in die Bundesrepublik überzusiedeln. Nach einer kurzen<br />

Assistenzarzt-Tätigkeit im Harz fand er 1995 in Uchtspringe<br />

ein berufl iches Wirkungsfeld, dem er seitdem treu blieb. Anfangs<br />

als Assistenzarzt, später in leitenden Positionen war er<br />

sowohl im Fachklinikum als auch im Landeskrankenhaus für<br />

Forensische Psychiatrie Uchtspringe tätig. Auf diesem Weg<br />

erwarb der erfahrene Mediziner 1999 die Anerkennung als<br />

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, promovierte<br />

2002 an der FU Berlin und absolvierte zahlreiche Zusatzqualifi<br />

kationen, so u.a. im Bereich Forensische Psychiatrie und Verhaltenstherapie.<br />

In den zurückliegenden Jahren überzeugte<br />

Dr. Wolfowskij mit seinen Kompetenzen u.a. als abteilungsleitender<br />

Arzt und stellvertretender Chefarzt der Allgemeinpsychiatrie<br />

sowie als Leiter der Psychiatrischen Institutsambulanz<br />

des Fachklinikums Uchtspringe.<br />

Dr. Wolfowskij lebt mit seiner Familie in Gardelegen.<br />

Dr. Michaela Poley Dr. J. Wolfowskij


Spektrum<br />

KEZ-Qualitätszeugnis<br />

für <strong>SALUS</strong>-Kindertagesstätte<br />

Die <strong>SALUS</strong>-Kindertagesstätte »Bienenkörbchen« hat im Januar 2012 von Sozialminister<br />

Norbert Bischoff das Qualitätszeugnis als Kind-Eltern-Zentrum erhalten.<br />

Die Einrichtung gehört damit zu den insgesamt 50 Kindertagesstätten in Sachsen-<br />

Anhalt, wo in den zurückliegenden Jahren erfolgreich neue Formen der Zusam-<br />

menarbeit von Erzieherinnen mit den Eltern entwickelt wurden.<br />

Das vom Land geförderte Modellprojekt<br />

»Weiterentwicklung von<br />

Kindertageseinrichtungen zu Kinder-<br />

Eltern-Zentren - KEZ« fand mit der<br />

Zertifi zierung seinen Abschluss. Die<br />

dabei entwickelten Elemente werden<br />

nunmehr in die reguläre Arbeit integriert.<br />

Bezogen auf die Aktivitäten<br />

in der <strong>SALUS</strong>-Kita, die im Herbst<br />

ihr saniertes Domizil in Uchtspringe<br />

neu beziehen wird, gibt es schon einen<br />

konkreten Plan für das ganze<br />

»Rauchfrei«<br />

im QM verankert<br />

Die Thematik »Rauchfreie <strong>SALUS</strong>«<br />

wird seit Jahresbeginn 2012 im Rahmen<br />

des Qualitätsmanagements bearbeitet.<br />

Maßnahmen des Nichtraucherschutzes<br />

sowie zur Unterstützung aufhörwilliger<br />

Raucher sollen damit noch<br />

besser in die regulären Arbeitsprozesse<br />

der Einrichtungen eingegliedert<br />

werden. Wie gut das gelingt und welche<br />

Reserven es gibt, wird fortan einmal<br />

im Jahr bei einem Audit analysiert.<br />

Audit bei der<br />

<strong>SALUS</strong>-Service<br />

Am 23. Februar 2012 wurde das Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN<br />

EN ISO 9001:2008 der <strong>SALUS</strong>-Service<br />

GmbH durch externe Auditoren<br />

der DQS GmbH begutachtet.<br />

Einbezogen waren der Bereich Immobilienmanagement<br />

und Bau in der<br />

Zentrale Magdeburg sowie der Betriebsteil<br />

Bernburg. Wie die Auditoren<br />

in ihrem Bericht feststellten, belegen<br />

die vielen vor Ort benannten und in<br />

der Praxis wirksam umgesetzten Beispiele<br />

zur kontinuierlichen Verbesserung,<br />

dass das Qualitätsbewusstsein<br />

fest in der Organisation verankert ist.<br />

Jahr 2012. Ein monatlicher »Treff Elterninsel«,<br />

Kind-Eltern-Ausfl üge und<br />

Themennachmittage stehen ebenso<br />

auf dem Programm wie jahreszeitbezogene<br />

Familienfeste und das Kind-<br />

Eltern-Turnen. Wie bisher besteht die<br />

Möglichkeit, bei Bedarf erweiterte<br />

Öffnungszeiten in Anspruch zu nehmen<br />

und damit die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf zu fördern. Eine<br />

zeitliche Entlastung für die Eltern ist<br />

auch der Friseur-Service direkt in der<br />

Das Ministerium für Arbeit und Soziales<br />

Sachsen-Anhalt hat diese Dokumentation zum<br />

Modellprojekt »Kind-Eltern-Zentren« veröffentlicht.<br />

Sie ist auf der Internetplattform<br />

www.kinderschutz.sachsen-anhalt.de abrufbar.<br />

Kita, bei dem sich die Mädchen und<br />

Jungen die Haare schneiden lassen<br />

können. Fazit von Kita-Leiterin Katrin<br />

Burchert: »Die fachliche Profi lierung<br />

als Kind-Eltern-Zentrum ist für<br />

alle Beteiligten eine Bereicherung.«<br />

KTQ-Re-Zertifi zierung<br />

im Fachklinikum Uchtspringe<br />

Mit einem vortreffl ichen Ergebnis ist dem <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Uchtspringe Ende<br />

Februar 2012 die Re-Zertifi zierung nach dem Verfahren »Kooperation für Transparenz<br />

und Qualität im Gesundheitswesen« (KTQ) gelungen. In allen Bereichen –<br />

angefangen von der Patienten- und Mitarbeiterorientierung bis hin zum Qualitätsmanagement<br />

- schaffte die Einrichtung 68 bis 69 Prozent der erreichbaren Punkte.<br />

Das ist nicht nur gegenüber der<br />

Re-Zertifi zierung aus dem Jahr<br />

2009 eine enorme Steigerung um<br />

mehr als zehn Prozent. Vielmehr<br />

ist das Uchtspringer Fachklinikum<br />

damit in die »Liga« der<br />

sehr guten bundesdeutschen<br />

Einrichtungen aufgestiegen, die nach<br />

KTQ-Maßstäben bei 66 Prozent beginnt.<br />

Dadurch bleibt nach oben noch<br />

ausreichend »Luft«, die zu weiteren<br />

Verbesserungen motivieren und vor<br />

Selbstzufriedenheit schützen soll.<br />

Im Ergebnis der tiefgründigen Visitation<br />

durch Experten aus den Bereichen<br />

Medizin, Ökonomie und Pfl ege, begleitet<br />

durch einen Vertreter von der<br />

Firma WiesoCert, wurden insbesondere<br />

das umfangreiche Personalentwicklungskonzept,<br />

die Einbeziehung<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in die Prozesse sowie deren hohe Motivation<br />

positiv hervorgehoben. Das<br />

betrifft auch die gute Strukturierung<br />

und Umsetzung des Qualitätsmanage-<br />

ments in allen Klinikbereichen<br />

sowie die überzeugende<br />

Patientenorientierung. Als<br />

Grundlage für die Bewertung<br />

wurden Begehungen durch<br />

verschiedene Klinikbereiche<br />

und intensive kollegiale Dialoge<br />

genutzt, an denen alle Berufsgruppen<br />

beteiligt waren. »Natürlich<br />

nehmen wir aus der Re-Zertifi zierung<br />

auch wieder Einiges mit, das für weitere<br />

Verbesserungen genutzt werden<br />

kann. Auf dem jetzt erreichten Niveau<br />

- darauf haben uns die Visitoren hingewiesen<br />

- wird das allerdings zunehmend<br />

schwerer«, resümiert Qualitätsmanagerin<br />

Stefanie Rauscher.<br />

Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />

der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> zollten dem Ergebnis<br />

Dank und Anerkennung. »Die<br />

hohe Punktzahl verdient eine besondere<br />

Würdigung und zeigt, mit welch´<br />

großem Engagement an dieser Aufgabe<br />

gearbeitet wurde«, so <strong>SALUS</strong>-Geschäftsführer<br />

Manfred Huppertz.<br />

www.salus-lsa.de 8 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Medizinisches Versorgungszentrum der <strong>SALUS</strong>-Praxis:<br />

Hausärztliches Angebot<br />

in Oebisfelde erweitert<br />

Das vor knapp vier Jahren eröffnete Medizinische Versorgungszentrum (MVZ)<br />

der <strong>SALUS</strong>-Praxis in der Oebisfelder Bahnhofstraße 26 hat sein ambulantes<br />

hausärztliches Angebot erweitert. Nachdem der bislang hier tätige Allgemeinmediziner<br />

Hans Etter zum Jahresende 2011 in den Ruhestand verabschiedet wurde,<br />

hat jetzt die Fachärztin für Innere Medizin Anna Kowaluk seine Nachfolge<br />

angetreten. Die hausärztlich tätige Internistin kann montags bis freitags von 8.00<br />

bis 12.00 Uhr sowie montags und dienstags von 15.00 bzw. 16.00 bis 18.00 Uhr<br />

konsultiert werden. Zuvor war dieses allgemeinmedizinische Sprechstundenangebot<br />

auf zwei Vormittage in der Woche begrenzt.<br />

Wie bisher, wird im Oebisfelder MVZ<br />

der <strong>SALUS</strong>-Praxis auch weiterhin<br />

fachärztliche Hilfe für Erwachsene,<br />

Kinder und Jugendliche angeboten,<br />

die unter psychischen Problemen leiden.<br />

Dafür stehen mit Dr. Michaela<br />

Poley (Fachärztin für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie), Dr. Jewgenij Wolfowskij<br />

(Facharzt für Psychiatrie/Psychotherapie)<br />

und Dipl.-Med. Astrid<br />

Bergmeier (Fachärztin für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/-psychotherapie)<br />

drei erfahrene Mediziner zur Verfügung,<br />

die auch im stationären bzw.<br />

tagesklinischen Bereich des <strong>SALUS</strong>-<br />

Fachklinikums Uchtspringe tätig sind.<br />

Klaudia Hohtanz, Andrea Adam und Anna Sprechzeiten und Kontaktdaten zu<br />

Kowaluk (von links) sind im MVZ Oebisfelde allen Medizinischen Versorgungszent-<br />

für die Patienten da. Foto: Gundi Neuschulz/ ren der <strong>SALUS</strong>-Praxis sind im Internet<br />

Volksstimme<br />

unter www.salus-lsa.de abrufbar.<br />

»Can Stop«-Gruppentraining<br />

jetzt auch ambulant möglich<br />

Das in der Uchtspringer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik<br />

und Psychotherapie II eingesetzte Gruppentraining »Can Stop« gegen<br />

problematischen Cannabis-Konsum im Jugendalter wird seit Februar 2012 auch<br />

ambulant angeboten. 14- bis 21jährige aus der Region Stendal, die ihr eigenes<br />

»Kiffen« selbstkritisch hinterfragen, eindämmen bzw. abstellen wollen, können<br />

sich zur Teilnahme anmelden.<br />

Das Programm umfasst pro Durchgang<br />

acht Trainingseinheiten, die<br />

jeweils dienstags von 16.15 bis 17.45<br />

Uhr in der <strong>SALUS</strong>-Tagesklinik am<br />

Westwall 44/45 stattfi nden. Die Anleitung<br />

der Gruppentreffs erfolgt<br />

durch drei lizensierte »Can-Stop«-<br />

Trainerinnen: Ina Ziem (Diplom-<br />

Psychologin), Patricia Ebeling (Erzie-<br />

herin; Fachkraft für Suchthilfe) und<br />

Dr. Bettina Brebenariu (Fachärztin<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie/psychotherapie;<br />

Abteilungsleitende<br />

Ärztin). Interessenten können den<br />

Erstkontakt montags bis freitags von<br />

8 bis 10 Uhr unter der Telefonnummer<br />

039325 70-296 knüpfen, um ein<br />

Vorgespräch zu vereinbaren.<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 9<br />

www.salus-lsa.de<br />

Spektrum<br />

Intensiver Austausch<br />

der Sozialpsychiater<br />

Das XVI. Treffen deutschsprachiger<br />

Sozialpsychiater fand Anfang März<br />

2012 auf Mallorca statt. Daran nahmen<br />

30 Fachkollegen aus Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz teil.<br />

Der Einladung gefolgt war auch Dr.<br />

Ulf Künstler, Ärztlicher Direktor des<br />

<strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Bernburg.<br />

Vier Fragen an ihn zum Resümee:<br />

Was treibt einen<br />

Sozialpsychiater<br />

nach Mallorca?<br />

Das traditionelle<br />

Treffen im engen<br />

Kreis lebt vom intensivenkollegialen<br />

Austausch über<br />

aktuelle Entwicklungen<br />

im Fachge- Dr. Ulf Künstler<br />

biet. Es sind tiefgründige<br />

Diskussionen möglich, wie<br />

man sie bei großen Kongressen oder<br />

Tagungen kaum führen kann. In die<br />

renommierte Runde eingeladen zu<br />

werden, ist schon eine Anerkennung.<br />

Worum ging es in diesem Jahr?<br />

Die Vertreter von Universitäten aus allen<br />

drei Ländern stellten ihre aktuellen<br />

Forschungsergebnisse vor. Diskutiert<br />

wurde auch der Stand ausgewählter<br />

Projekte zur Versorgungsforschung.<br />

Beispielsweise ging es um die Prävention<br />

von Zwangseinweisungen.<br />

Worauf war Ihr Interesse gerichtet?<br />

Besonders auf Ideen und Konzepte zur<br />

berufl ichen Rehabilitation psychisch<br />

Kranker. Da konnte ich auch die Überlegungen<br />

der <strong>SALUS</strong> zum »supported<br />

employment« einbringen. Hintergrund<br />

ist, dass die <strong>SALUS</strong>-Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Beate Bröcker dazu<br />

eine Arbeitsgruppe initiiert hat, die<br />

mit sehr zeitgemäßen Ansätzen in die<br />

Konzeptentwicklung eingestiegen ist.<br />

Sind Sie beim Mallorca-Treffen im<br />

kommenden Jahr wieder dabei?<br />

Das Fachklinikum Bernburg liegt bei<br />

der Konzeption und Implementierung<br />

innovativer Versorgungsangebote in<br />

einer fachlich soliden Position. Daher<br />

werde ich dem Plenum im nächsten<br />

Jahr über unsere Aktivitäten berichten.


Spektrum<br />

Große Resonanz auf Angebote<br />

zur Berufsorientierung<br />

Welcher Beruf passt zu mir? Wie stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz?<br />

Wie sind die Übernahmeperspektiven? Schülerinnen und Schüler in der Phase der<br />

Berufsfi ndung haben viele Fragen. Um sie zu unterstützen und geeignete Bewerber<br />

für eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpfl ege zu interessieren, beteiligten<br />

sich die <strong>SALUS</strong>-Fachklinika Bernburg und Uchtspringe im März 2012 wieder<br />

an den Initiativen der Agenturen für Arbeit und weiterer regionaler Kooperationspartnern<br />

zur Berufsorientierung. Und das aus gutem Grund, denn: Im Hinblick<br />

auf die geburtenschwachen Jahrgänge hat der Wettbewerb um die Besten längst<br />

begonnen. Außerdem laufen informierte Jugendliche mit klaren berufl ichenVorstellungen<br />

weniger Gefahr, die Ausbildung vorzeitig abzubrechen.<br />

So präsentierte sich das Fachklinikum<br />

Bernburg am 10. März 2012 mit<br />

einem Informationsstand auf der 2.<br />

Bernburger Berufsfi ndungsmesse, die<br />

mit weit über 800 Besuchern enormen<br />

Zuspruch fand. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr kamen auch viele jüngere<br />

Schüler, die sich gezielt nach Berufsbildern<br />

erkundigten und Interesse an<br />

Erprobungsmöglichkeiten in der Praxis<br />

zeigten. Die Bernburger Pfl egedienstleiterin<br />

Christel Föllner und ihr<br />

Stellvertreter Mirco Finke wurden bei<br />

der Standbetreuung unterstützt von<br />

den Gesundheits- und Krankenpfl egeschülern<br />

des 2. Lehrjahres. Diese<br />

direkte Ansprache durch junge »Insider«<br />

kam den Messebesuchern sehr<br />

gut an. Am <strong>SALUS</strong>-Stand gab´s aber<br />

nicht nur Informationen zur Gesundheits-<br />

und Krankenpfl egeausbildung,<br />

sondern man konnte sich hier auch<br />

die Blutdruck- und Blutzuckerwerte<br />

messen lassen. In Bernburg gehen in<br />

diesem Jahr übrigens zehn Auszu-<br />

Mirco Finke (l.), stellvertretender Pfl egedienstleiter des Fachklinikums<br />

Bernburg, kam bei der Berufsfi ndungsmesse am 10. März 2012 mit interessierten<br />

Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch. Foto: C. Barnebeck<br />

bildende neu an den Start. »Dies erfordert<br />

ein hohes Engagement aller<br />

Fachkräfte auf den Stationen, denn<br />

jeder Tag ist Tag der Ausbildung und<br />

Anleitung. An einem möglichst guten<br />

Abschluss sind schließlich beide Seiten<br />

interessiert«, erklärt Pfl egedienstleiterin<br />

Christel Föllner.<br />

Im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Uchtspringe<br />

waren am 14. März 2012 16 Schüler<br />

und Schülerinnen zu Gast, um sich<br />

beim »Tag der Berufe« einen Eindruck<br />

über die Ausbildung als Gesundheits-<br />

und Krankenpfl eger/in<br />

zu verschaffen. Sie hatten sich dafür<br />

im Vorfeld bei der Agentur für Arbeit<br />

Stendal angemeldet, so dass das Interesse<br />

schon sehr gezielt war. Das ganztägige<br />

Programm umfasste u.a. einen<br />

Besuch der Ausstellung zur Geschichte<br />

des Fachklinikums Uchtspringe<br />

sowie Vorträge und Gespräche über<br />

die Ausbildungswege im Pfl egedienst.<br />

Außerdem wurden Stationen<br />

in der Allgemeinpsychiatrie<br />

sowie in<br />

der Kinder- und Jugendpsychiatriebesichtigt.<br />

»Die Fragen<br />

der jungen Leute<br />

bezogen sich unter<br />

anderem auf Bewerbungsmodalitäten,Ausbildungsinhalte<br />

im theoretischen<br />

und praktischen Bereich<br />

sowie weitere<br />

Entwicklungs- und<br />

Qualifi zierungsmöglichkeiten<br />

nach dem<br />

Abschluss«, berichtet<br />

Pfl egedienstleiterin<br />

Elke Meisner.<br />

Links neben der Tagesklinik-Villa am Stendaler<br />

Westwall wurde ein multifunktionaler Therapie-<br />

und Freizeitpavillon errichtet.<br />

Tagesklinik Stendal:<br />

Pavillon eröffnet<br />

In der Tagesklinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie Stendal ist Anfang<br />

Januar 2012 ein lange gehegter<br />

Wunsch in Erfüllung gegangen: Nach<br />

etwa sechsmonatiger Bauzeit wurde<br />

hier ein neuer Therapie- und Freizeitpavillon<br />

eröffnet. Das Gebäude<br />

kann jetzt u.a. für die Sport- und<br />

Bewegungstherapie, für Freizeitaktivitäten<br />

und größere Gruppenveranstaltungen<br />

genutzt werden.<br />

Außer einem ca. 46 Quadratmeter<br />

großen Multifunktionsraum sind ein<br />

Einzelbehandlungszimmer für die<br />

Physiotherapie sowie Sanitärräume<br />

entstanden. Insgesamt wurden Eigenmittel<br />

der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> in Höhe<br />

von rund 300.000 Euro investiert.<br />

Das war u.a. notwendig, weil in der<br />

Tagesklinik-Villa am Stendaler Westwall<br />

bislang kein geeigneter Raum<br />

für bewegungsintensive Therapien<br />

bzw. für andere Behandlungs- und<br />

Freizeitangebote in größerem Teilnehmerkreis<br />

zur Verfügung stand. Zu<br />

gewichten war auch, dass die Kapazität<br />

der Einrichtung seit dem Einzug<br />

in das Gebäude gestiegen ist, so dass<br />

jetzt mehr Kinder und Jugendliche<br />

behandelt werden.<br />

Als Bauherr fungierte die <strong>SALUS</strong>-<br />

Integra <strong>gGmbH</strong> (Gesellschaft zur sozialen<br />

Integration in Sachsen-Anhalt),<br />

die Projektsteuerung oblag dem Bereich<br />

Immobilienmanagement und<br />

Bau der <strong>SALUS</strong>-Service, der dabei<br />

mit Handwerksfi rmen aus der Region<br />

zusammengearbeitet hat. Ein Eröffnungsfest<br />

soll demnächst zusammen<br />

mit dem zehnjährigen Jubiläum der<br />

Tagesklinik Stendal gefeiert werden.<br />

www.salus-lsa.de 10 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Offene Türen<br />

zum Jubiläum<br />

Das Kinder- und Jugendheim<br />

»Schloss Pretzsch« sowie die Adolf-<br />

Reichwein-Schule Pretzsch laden am<br />

20. Juni 2012 ab 10 Uhr zum gemeinsamen<br />

Tag der offenen Tür ein.<br />

Die Veranstaltung wird in diesem Jahr<br />

dem 65jährigen Bestehen als Kinder-<br />

und Jugendeinrichtung gewidmet.<br />

Während die Detailplanungen für<br />

das Programm noch laufen, steht eines<br />

bereits fest: Sport, Spiel und Spaß<br />

sollen nicht zu kurz kommen. Dabei<br />

ist angedacht, auch alte, fast schon in<br />

Vergessenheit geratene Spielideen zu<br />

reaktivieren.<br />

Tarifentwicklung im <strong>SALUS</strong>-<br />

Verbund bis 2013 abgesteckt<br />

In den Tarifverhandlungen für die rund 100 Ärztinnen und Ärzte in den Einrichtungen<br />

der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> und ihrer Tochtergesellschaften wurde im Februar<br />

2012 eine Einigung erzielt. Die Sozialpartner – vertreten durch die Ärztegewerkschaft<br />

Marburger Bund und deren Tarifkommission auf der Arbeitnehmerseite<br />

sowie durch die <strong>SALUS</strong> -Geschäftsführung als Arbeitgeberseite – verständigten<br />

sich auf eine Einmalzahlung in Höhe von 350 Euro für das Jahr 2011 sowie auf<br />

lineare Einkommenserhöhungen von insgesamt 4,6 Prozent.<br />

Diese sollen in zwei Etappen wirksam<br />

werden - 3 Prozent rückwirkend zum<br />

1. Januar 2012 sowie 1,6 Prozent zum<br />

1. Januar 2013. Darüber hinaus erhalten<br />

Assistenzärzte ab dem 6. Beschäftigungsjahr<br />

mit Wirkung vom 1. Januar<br />

2012 eine zusätzliche Entgeltstufe<br />

3, die um 150 Euro über der jetzigen<br />

Stufe 2 liegt. Vereinbart wurde weiterhin,<br />

dass jetzt auch anfallende Nachtarbeitsstunden<br />

während des Bereitschaftsdienstes<br />

für die Gewährung von<br />

Zusatzurlaub angerechnet werden. Je<br />

nach Umfang der geleisteten Dienste<br />

können dies bis zu fünf Tage Zusatzurlaub<br />

im Jahr sein. Der Tarifvertrag<br />

hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember<br />

2013. Letzteres trifft auch auf den<br />

Tarifvertrag zu, der für alle anderen<br />

Beschäftigten der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> und<br />

ihrer Tochtergesellschaften mit der<br />

Gewerkschaft ver.di und deren Tarifkommission<br />

abgeschlossen werden<br />

soll (wir berichteten in der Winterausgabe).<br />

Gegenüber der im Dezember<br />

2012 erzielten vorläufi gen Einigung<br />

wurden zwischenzeitlich noch einige<br />

Nachbesserungen vereinbart. Bei einer<br />

ver.di-Mitgliederbefragung votierten<br />

88,1 Prozent der gewerkschaftlich organisierten<br />

<strong>SALUS</strong>-Beschäftigten für<br />

das Verhandlungsergebnis. Die Eckdaten<br />

hier noch einmal im Überblick:<br />

2011<br />

• Tochtergesellschaften 100 Euro<br />

Einmalzahlung;<br />

• alle anderen Einrichtungen ab 1.<br />

Juli 2011 lineare Einkommenserhöhungen<br />

um 1 Prozent;<br />

2012<br />

• Bessere Eingruppierung ab 1. Januar<br />

2012 für Stationsleitungen<br />

mit mehr als 24 Beschäftigten<br />

(EG VI), Diplom-Psychologen<br />

(EG III) und Psychologische Psychotherapeuten<br />

(EG II);<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 11<br />

www.salus-lsa.de<br />

Spektrum<br />

»Besucher herzlich willkommen!« heißt es am 20. Juni 2012 ab 10 Uhr beim Tag der offenen Tür auf<br />

Schloss Pretzsch<br />

• Entgeltsteigerung für alle Pfl egekräfte<br />

in einer separaten Tabelle<br />

um 2 Prozent ab 1. Januar 2012;<br />

• weitere Entgeltsteigerung für alle<br />

Pfl egekräfte um 0,5 Prozent zum<br />

1. April 2012;<br />

• alle übrigen Beschäftigten (außer<br />

Tochtergesellschaften): Entgeltsteigerung<br />

um 2 Prozent ab 1.<br />

Januar 2012;<br />

• Entgeltsteigerung bei den Tochtergesellschaften:<br />

1 Prozent ab 1.<br />

Januar 2012;<br />

2013<br />

• Parallelzahlung der Spät- und<br />

Nachtdienstzuschläge in derzeitiger<br />

Höhe;<br />

• Arbeitszeitverkürzung für alle<br />

Beschäftigten auf 38,5 Stunden<br />

pro Woche bei vollem Lohnausgleich;<br />

• Entgeltsteigerung für alle Beschäftigten<br />

einschließlich Tochtergesellschaften<br />

um 1 Prozent<br />

ab 1. Oktober 2013.<br />

Nach Abschluss der Tarifrunde sollen<br />

Gespräche zur Überarbeitung der Eingruppierungsordnung<br />

stattfi nden.<br />

Offen war bei Redaktionsschluss für<br />

dieses <strong>Journal</strong> (d.h. Anfang März) noch,<br />

ob auch die Gremien der Gewerkschaft<br />

sowie des Landes Sachsen-Anhalt als<br />

Gesellschafter der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> dem<br />

Verhandlungsergebnis zustimmen.


Blickpunkt: Kinderschutz<br />

Das neue Bundeskinderschutzgesetz<br />

Am 1. Januar 2012 ist das neue Bundeskinderschutzgesetz<br />

in Kraft<br />

getreten. Das Gesetz soll den Kinderschutz<br />

in Deutschland deutlich<br />

verbessern. Es bringt Prävention und<br />

Intervention im Kinderschutz gleichermaßen<br />

voran und stärkt alle Akteure,<br />

die sich für das Wohlergehen<br />

von Kindern engagieren - angefangen<br />

bei den Eltern, über den Kinderarzt<br />

oder die Hebamme bis hin zum<br />

Jugendamt oder Familiengericht.<br />

Bereits in den vergangenen Jahren<br />

haben Bund, Länder und Kommunen<br />

vielfältige Anstrengungen unternommen,<br />

um Lücken im Kinderschutz zu<br />

identifi zieren und zu schließen. So<br />

werden im Kinderschutzgesetz Sachsen-Anhalts<br />

insbesondere die Aufgaben<br />

der örtlichen Träger der Jugendhilfe<br />

und des Ministeriums für Arbeit<br />

und Soziales spezifi ziert. Ziele sind<br />

die Förderung der Kindergesundheit<br />

(u. a. durch Steigerung der Inanspruchnahme<br />

von Früherkennungsuntersuchungen),<br />

die Früherkennung<br />

von Risiken für das Kindeswohl und<br />

konsequente Sicherstellung der erforderlichen<br />

Hilfen durch Vernetzung.<br />

Das neue Bundeskinderschutzgesetz<br />

basiert auf einem breiten fachlichen<br />

Diskurs. Er schuf die Grundlage<br />

dafür, dass in den folgenden Regelungsbereichen<br />

ein umfassender und<br />

aktiver Kinderschutz gewährleistet<br />

werden soll:<br />

• Frühe Hilfen und verlässliche<br />

Netzwerke schon für werdende<br />

Eltern;<br />

• Nachhaltige Stärkung des Einsatzes<br />

von Familienhebammen und<br />

der Netzwerke »Frühe Hilfen«;<br />

• Ausschluss einschlägig Vorbestrafter<br />

von Tätigkeiten in der<br />

Kinder- und Jugendhilfe;<br />

• Verhinderung von Informationsverlusten<br />

durch »Jugendamts-<br />

Hopping«;<br />

• Befugnisnorm für Berufsgeheimnisträger<br />

zur Informationsweitergabe<br />

an das Jugendamt;<br />

• Regelungen zum Hausbesuch;<br />

• Verbindliche Qualitätsstandards<br />

in der Kinder- und Jugendhilfe.<br />

Kindeswohl als Maßstab:<br />

Gefahren erkennen,<br />

beurteilen - und handeln<br />

Kevin aus Bremen, Lea-Sophie aus Schwerin, Chantal aus Hamburg, Jason aus<br />

Stendal: Nach einer UNICEF-Studie zur Gewalt gegen Kinder sterben in Deutschland<br />

jede Woche zwei Kinder an den Folgen von Misshandlung oder Vernachlässigung.<br />

Dramatische Fälle fi nden in den Medien immer große Aufmerksamkeit. Die<br />

Menschen reagieren entsetzt, oft fragend: Hätte das verhindert werden können?<br />

Eine weitaus größere Dimension hat<br />

jene Gewalt, die sich unterhalb dieser<br />

Schwelle abspielt. Schläge, Demütigungen,<br />

mangelnde Förderung und<br />

Fürsorge, sexueller Missbrauch - das<br />

Martyrium dauert manchmal Jahre.<br />

Mit Anzeichen, Folgen sowie der<br />

Frage nach geeigneten Hilfen konfrontiert<br />

sind u.a. auch die Fachleute<br />

in den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen für Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie sowie für<br />

Kinder- und Jugendhilfe ...<br />

Verbindliche Befugnisse für<br />

den Informationsaustausch<br />

Das am 1. Januar 2012 in Kraft getretene<br />

neue Bundeskinderschutzgesetz<br />

hat die Rahmenbedingungen für die<br />

Aufgaben im Rahmen von Prävention<br />

und Intervention verbessert. In<br />

die Gesetzgebung eingefl ossen sind<br />

auch Erfahrungen und Impulse aus<br />

Sachsen-Anhalt, wo es seit Dezember<br />

2009 ein landesspezifi sches Gesetz<br />

Die meisten Eltern umsorgen und erziehen ihre Kinder liebevoll und kompetent.<br />

Einige wenige jedoch schaffen dies aufgrund unterschiedlicher Problemlagen<br />

nicht, sind überfordert und haben den Alltag nicht »im Griff«.<br />

Die größte Herausforderung besteht darin, diese Risikofamilien frühzeitig<br />

ausfi ndig zu machen, ihnen Hilfsangebote zu unterbreiten und die Eltern<br />

zur Zusammenarbeit zu bewegen. Foto: AOK-Mediendienst<br />

zum Schutz des Kindeswohls und<br />

zur Förderung der Kindergesundheit<br />

gibt. »Ein wichtiger Punkt aus Sicht<br />

von uns Kinder- und Jugendpsychiatern<br />

und anderen Kinderärzten<br />

sind die verbindlichen gesetzlichen<br />

Regelungen zur Übermittlung von<br />

Informationen an das Jugendamt«, erklärt<br />

Dr. Erika Lischka. Die ehemalige<br />

Chefärztin der Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie Uchtspringe ist seit<br />

2006 Mitglied im Expertenrat »Allianz<br />

für Kinder« des Landes Sachsen-Anhalt<br />

und engagiert sich auch im Ruhestand<br />

für tragfähige Kooperationen an<br />

der Schnittstelle Gesundheitswesen/<br />

Jugendhilfe. Wie ihre Berufskollegen<br />

bewegte sie sich lange im Spannungsfeld<br />

zwischen den Datenschutznormen<br />

der ärztlichen Schweigepfl icht<br />

und dem Austauschbedarf mit der<br />

Jugendhilfe. Hintergrund: Häufi g ist<br />

eine Kindeswohlgefährdung für Ärzte<br />

oder andere so genannte Berufsgeheimnisträger<br />

früh erkennbar. Und in<br />

vielen Fällen gelingt es ihnen ja auch,<br />

die Eltern im vertrauensvollenGespräch<br />

zu motivieren,<br />

bei der Lösung<br />

ihrer Probleme weitere<br />

Unterstützung<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Schwierig wird<br />

die Situation immer<br />

dann, wenn Eltern<br />

nicht zur Zusammenarbeit<br />

bewegt<br />

können - sei es aus<br />

Angst, Scham oder<br />

ähnlichen Beweggründen.<br />

Das Bundeskinderschutzgesetz<br />

bietet nun eine<br />

klare, länderübergreifende<br />

Regelung.<br />

Sie schützt die Ver-<br />

www.salus-lsa.de 12 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Die Vernachlässigung von Kindern hat viele<br />

Gesichter. Sie passiert oft unbewusst und ist<br />

in der mangelnden Einsicht von Eltern in die<br />

Bedürfnisse ihrer Kinder nach Zuwendung und<br />

Förderung begründet. Solchen Problemen kann<br />

durch Beratung begegnet werden. Foto: DAK<br />

trauensbeziehung zwischen Arzt und<br />

Patient, ermöglicht bei dringender<br />

Gefährdung des Kindeswohls aber<br />

auch die Übermittlung von Informationen<br />

an das Jugendamt, so dass Hilfen<br />

eingeleitet werden können.<br />

Verlässliche lokale<br />

Kinderschutz-Netzwerke<br />

Damit sich so gravierende Problemlagen<br />

möglichst gar nicht erst aufbauen,<br />

wurde im Zuge der Kinderschutz-<br />

Gesetzgebung der Stellenwert früher<br />

Hilfen für werdende und frisch »gebackene«<br />

Eltern sowie verlässlicher<br />

lokaler Netzwerke gestärkt. »Für<br />

uns als im Krankenhaus arbeitende<br />

Therapeuten dürfte interessant sein,<br />

dass auch Ärzte unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen, Hebammen und<br />

Kinderpsychotherapeuten gefragt<br />

sind, zum Beispiel bei der Qualifi -<br />

kation von Kinderschutzfachkräften<br />

für Kindertagesstätten«, so Dr. Anka-<br />

Christiane Dost, Abteilungsleitende<br />

Ärztin der <strong>SALUS</strong>-Tageskliniken für<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie in der<br />

Altmark. Sie hat im Januar 2012 an<br />

der vom Ministerium für Arbeit und<br />

Soziales Sachsen-Anhalt organisierten<br />

Fachtagung zu Aufgaben, Konzepten<br />

und Begriffl ichkeiten im Kontext<br />

von Kinderschutz und Frühen Hilfen<br />

teilgenommen. Dort wurde u.a. über<br />

erste Ergebnisse bei der Schaffung<br />

lokaler Kinderschutz-Netzwerke in<br />

Sachsen-Anhalt berichtet. »Positiv<br />

wurde die verstärkte Einbeziehung<br />

der kommunalpolitischen Gremien,<br />

der verbesserte Informationsfl uss<br />

über Angebote und Strukturen anderer<br />

Akteure sowie die verbesserte<br />

Zusammenarbeit im Einzelfall bewertet«,<br />

hebt Frau Dr. Dost hervor.<br />

Dabei sei ein Aspekt bedeutsam, der<br />

sich auch in der bisherigen Arbeit als<br />

Grundlage guter Kooperation und<br />

Vernetzung unterschiedlicher Berufsgruppen<br />

und Institutionen erwiesen<br />

habe: »Das Wissen voneinander, die<br />

gegenseitige Wertschätzung und eine<br />

weitgehend gemeinsame Sprache.<br />

Wenn diese Vorzeichen stimmen,<br />

lässt sich was bewegen.« Das betreffe<br />

den engen Informationsaustausch<br />

und die zügige Leistungserbringung<br />

genauso wie z.B. die Wirksamkeit<br />

von interdisziplinären Fallkonferenzen.<br />

Berücksichtigt werden müsse im<br />

Einzelfall auch, dass viel nicht immer<br />

viel hilft, sondern dass es darauf ankommt,<br />

einer Familie zur richtigen<br />

Zeit das passende Angebot zu unterbreiten.<br />

»Dabei stößt man auch auf<br />

Grenzen«, weiß die Fachärztin für<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />

aus Erfahrung und verweist<br />

u.a. auf das regionale Ausmaß<br />

der Kinderarmut: »Arbeitslosigkeit,<br />

beengte Wohnverhältnisse, Gefühle<br />

von Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit<br />

sind Risikofaktoren, mit denen<br />

die meisten Betroffenen schon irgendwie<br />

fertig werden. Aber ein Teil der<br />

Familien schafft es eben nicht, worunter<br />

oft die Kinder zu leiden haben.<br />

Das darf nicht ausgeblendet werden,<br />

wenn es um den Kinderschutz geht.«<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 13<br />

Blickpunkt: Kinderschutz<br />

Wichtige Informationen im Überblick:<br />

www.kinderschutz.sachsen-anhalt.de<br />

Die Internetplattform »www.kinderschutz.sachsen-anhalt.de« bietet einen<br />

umfassenden Überblick zu landesspezifi schen gesetzlichen Grundlagen,<br />

Programmen, Initiativen, Modellprojekten und lokalen Netzwerken.<br />

Informationen zum Zentrum »Frühe Hilfen für Familien«,<br />

zu den Aufgaben von Familienhebammen,<br />

Familienpaten und Kinderschutzfachkräften sind<br />

ebenso abrufbar wie die Leitfäden für Ärztinnen und<br />

Ärzte sowie für pädagogische Fachkräfte zur Erkennung<br />

von Gewalt und Vernachlässigung bei Kindern<br />

und Jugendlichen.<br />

Veränderte Rahmenbedingungen hat<br />

das neue Bundeskinderschutzgesetz<br />

auch für die Arbeit in den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen<br />

der Kinder- und Jugendhilfe<br />

geschaffen. »Fortan müssen all unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen,<br />

bei ehrenamtlich Tätigen ist eine<br />

sorgfältige Prüfung des Einsatzgebietes<br />

nachzuweisen«, erklärt Sigrun<br />

Leine, Leiterin der Außenstellen des<br />

Kinder- und Jugendheimes »Schloss<br />

Pretzsch«. Dadurch werde der Ausschluss<br />

einschlägig Vorbestrafter<br />

von Tätigkeiten in der Kinder- und<br />

Jugendhilfe noch besser abgesichert.<br />

Und ihre Leitungskollegin aus dem<br />

stationären Bereich, Bianka Puppel, ergänzt:<br />

»Die Kinder und Jugendlichen<br />

bekommen über den Heimrat hinaus<br />

weitere Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten.<br />

Sie haben auch ohne<br />

Kenntnis und Zustimmung ihrer Eltern<br />

einen Rechtsanspruch auf Beratung<br />

in Not- und Krisensituationen gegenüber<br />

dem Jugendamt.« Zur Pfl icht<br />

geworden ist nunmehr in allen Bereichen<br />

der Kinder- und Jugendhilfe eine<br />

kontinuierliche Qualitätsentwicklung.<br />

Die Jugendämter verlangen die Einhaltung<br />

verbindlicher Standards, die<br />

die Rechte von Kindern und Jugendlichen<br />

sichern sowie ihrem verbesserten<br />

Schutz vor Gewalt dienen. »Da wir<br />

schon seit mehr als zwei Jahren ein Sicherheitskonzept<br />

praktizieren und seit<br />

Anfang 2011 auf Grundlage eines sexualpädagogischen<br />

Konzeptes arbeiten,<br />

erfüllen wir diese Standards bereits«,<br />

so die Pretzscher Heimleitung.<br />

www.salus-lsa.de


Umschau<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Bernburg:<br />

Time-out-Umfeld<br />

nachhaltig verbessert<br />

Seit dem Einzug in den Neubau 2004 verfügt die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

-psychosomatik und -psychotherapie Bernburg über hervorragende<br />

bauliche Voraussetzungen für die Versorgung ihrer Patienten. Zuverlässig<br />

behandelt werden auch alle akuten Krisenpatienten des Versorgungsgebietes<br />

(2011: 146 bei 397 Patienten insgesamt). Im Kontext mit den spezialisierten Versorgungskonzepten<br />

stellten sich im Laufe der Zeit weitere Wünsche nach Anpassung<br />

des Kriseninterventions- bzw. Time-out-Raumes der beschützenden<br />

Station ein. Eine Verbesserung des Deeskalations- und Überwachungsstandards<br />

rückte schließlich auf die Tagesordnung ...<br />

In Kooperation mit dem Chemnitzer<br />

Architekturbüro Laurin-Zwo, das<br />

diesbezüglich bundesweit schon zahlreiche<br />

Referenzobjekte geschaffen<br />

hat, wurde an einer Optimierung der<br />

Bernburger Räumlichkeiten gearbeitet.<br />

Die Verbindung der architektonischen<br />

und therapeutischen Erfahrungen<br />

gestaltete sich sehr fruchtbar. Im<br />

Januar 2012 konnte der neugestaltete<br />

Kriseninterventionsraum seiner Nutzung<br />

übergeben werden.<br />

In der mehrwöchigen Umbauphase<br />

wurde durch perfekte Abstimmung<br />

zwischen Gebäudemanagement und<br />

Logistik, Handwerkern der Klinik<br />

und dem Stationsteam durchgehend<br />

die Krisenversorgung weiter gewährleistet.<br />

Ein Patientenschlafraum war<br />

dazu vorübergehend provisorisch<br />

umgestaltet worden.<br />

Das Ergebnis der vereinten Anstrengungen<br />

einschließlich der dafür bereitgestellten<br />

fi nanziellen Eigenmittel<br />

der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> ist sehenswert<br />

und zukunftsorientiert. Freundliche<br />

und abgestufte Deeskalationsangebote,<br />

verbunden mit höherer<br />

Beständigkeit, zuverlässigen Überwachungsmöglichkeiten<br />

und einem<br />

verbesserten Lärmschutz, stehen nun<br />

für die Patienten in angespannten Krisensituationen<br />

bereit.<br />

Die ersten Erfahrungen der freiwilligen<br />

und zeitweilig unfreiwilligen<br />

Nutzer des Raumes erfüllten bereits<br />

die hohen Erwartungen. Für das laufende<br />

Jahr ist die ähnliche Umgestaltung<br />

eines weiteren Time-out-Raumes<br />

geplant.<br />

Lutz Bornmann<br />

Bei der Übergabe des neuen Time-out-Raumes durch die Architektin Frau Stapf (Architekturbüro<br />

Laurin-Zwo, Bildmitte) dankte Chefärztin Dr. med. Edeltraud Dögel allen beteiligten Abteilungen und<br />

Mitarbeitern für die vorbildliche Zusammenarbeit. Foto: Cornelia Barnebeck<br />

Fred Chernohorski arbeitet in der Holzwerkstatt<br />

des <strong>SALUS</strong>-Heimverbundes Uchtspringe.<br />

Hier entstehen in Handarbeit sowohl Gebrauchsgegenstände<br />

für den Alltag als auch<br />

schöne kunstgewerbliche Erzeugnisse.<br />

In der Schälküche machen sich fl eißige Hände<br />

jeden Tag an die Vorbereitung der Lebensmittel<br />

für die Cafeteria. Jörg Wernecke gehört neben<br />

anderen Bewohnern zum Team.<br />

Carsten Hahn ist im Rahmen der Tagesförderung<br />

u.a. in der Uchtspringer Holzwerkstatt<br />

beschäftigt. Fotos (4): Jessica Lampe<br />

www.salus-lsa.de 14 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Tagesförderung im <strong>SALUS</strong>-Heimverbund Uchtspringe:<br />

Die eigenen Fähigkeiten<br />

entdecken & aktiv nutzen<br />

Jeder kann was. Und je besser ein Mensch seine Stärken und Fähigkeiten einbringen<br />

kann, desto größer die Chance, dass er einen Sinn erfüllten Platz im Leben<br />

fi ndet. Diese Erfahrung steht Pate, wenn es um die Förderung der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner in den Einrichtungen des <strong>SALUS</strong>-Heimverbundes Uchtspringe<br />

geht. Seit der Neustrukturierung vor etwa einem Jahr hat insbesondere die Tagesförderung<br />

der behinderten Frauen und Männer fachlich-inhaltliches Profi l gewonnen.<br />

In Wertschätzung der Ressourcen und Interessen des Einzelnen wird der<br />

Anspruch auf eine sinnvolle Beschäftigung außerhalb des Wohnumfeldes für bis<br />

zu sechs Stunden am Tag zunehmend individueller umgesetzt. Neben den vielseitigen<br />

Wirkungsfeldern in Handwerk, Dienstleistung, Landwirtschaft, Kunst<br />

und Kultur wurden zeitgemäße Angebote der Erwachsenenbildung etabliert.<br />

»Am Anfang steht immer die Frage<br />

nach dem individuellen Bedarf«,<br />

erklärt Elisabeth Zielinski, pädagogische<br />

Leiterin des Heimverbundes<br />

Uchtspringe. Die genaue Wahrnehmung<br />

der Persönlichkeit eines Bewohners,<br />

das Aufspüren seiner Ressourcen,<br />

Interessen, Bedürfnisse und Lebenserfahrungen<br />

sei Voraussetzung, um passende<br />

Angebote der Tagesförderung<br />

auswählen zu können. Dies erfolge in<br />

enger Zusammenarbeit zwischen den<br />

Mitarbeitern im Betreuungsdienst und<br />

in der Tagesförderung. Wichtig sei es,<br />

für jeden Bewohner einen »roten Faden«<br />

zu fi nden, der ihn bestärkt, die<br />

eigenen Fähigkeiten zu entdecken und<br />

aktiv zu nutzen. »Nicht immer liegt<br />

gleich auf der Hand, welche Bereiche<br />

für jemanden besonders geeignet sein<br />

könnten«, so Frau Zielinski. Holzwerkstatt,<br />

Kerzenherstellung oder<br />

Textilservice? Schälküche, Töpferei<br />

oder Gartenbau und Tierhaltung? »Oft<br />

ist es günstig, wenn sich die Bewohner<br />

zunächst in großer Vielfalt ausprobieren<br />

und dann entscheiden.« Das bedeute<br />

zugleich, Verantwortung dafür<br />

zu übernehmen und bei den ersten<br />

Problemen nicht gleich aufzugeben.<br />

»Die Bewohner zu motivieren, auch<br />

mal schlechte Zeiten durchzustehen,<br />

ist eine Herausforderung für unsere<br />

pädagogische und therapeutische Arbeit«,<br />

weiß Elisabeth Zielinski. Um<br />

Bewohner in bestimmten Krisensituationen<br />

intensiv begleiten zu können,<br />

sei das Fachkräfte-Team des Heimverbundes<br />

Uchtspringe im März 2011 um<br />

eine Psychologin verstärkt worden.<br />

»Im gesamten Prozess der Tagesförderung<br />

kommt es darauf an, dass der<br />

Einzelne lernt, sich selbst und seine<br />

Arbeit wert zu schätzen«, hebt die pädagogische<br />

Leiterin hervor. Dies gelinge<br />

am besten durch die Schaffung von realen<br />

Arbeitssituationen und die damit<br />

verbundene Bestätigung durch andere<br />

Menschen. So trage der Verkauf von<br />

Handarbeiten und anderen Produkten<br />

sowie die Erbringung wichtiger Dienstleistungen<br />

dazu bei, dass die Akteure<br />

sich anerkannt und gebraucht fühlen.<br />

Als weiteres Beispiel führt Frau Zielinski<br />

die Tätigkeiten für die Uchtspringer<br />

Bewohner- und Sonntagscafés an, zu<br />

denen u.a. das Kuchenbacken, Tische<br />

eindecken sowie die Bewirtung der<br />

Gäste gehören.<br />

Nicht mit jedem Bewohner gelingt<br />

gleich eine Integration in die Werkstätten<br />

und anderen Angebote der<br />

Tagesförderung. Insbesondere im<br />

geschützten Bereich der Soziotherapeutischen<br />

Einrichtung müssen viele<br />

Bewohner zunächst an einen normalen<br />

Tagesablauf heran geführt werden. Regelmäßiges<br />

Aufstehen, Körperpfl ege,<br />

Betten machen, Mahlzeiten zubereiten,<br />

Termine einhalten und so weiter: Das<br />

Training lebenspraktischer Fähigkeiten<br />

hat im Gesamtkonzept des Uchtspringer<br />

Heimverbundes einen hohen Stellenwert,<br />

um die selbstbestimmte Alltagsbewältigung<br />

und gesellschaftliche<br />

Eingliederung voran zu bringen.<br />

Auch im Jahr 2012 geht die Profi<br />

lierung der Tagesförderung in<br />

Uchtspringe weiter, insbesondere im<br />

Hinblick auf das Training von All-<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 15<br />

www.salus-lsa.de<br />

Umschau<br />

Auf geht´s zum nächsten Einsatz: Der Hausmeisterservice<br />

des Heimverbundes Uchtspringe<br />

ist schnell zur Stelle, wenn Reparaturen oder<br />

kleinere Umzüge durchzuführen sind.<br />

Nicole Müller nutzt im Rahmen der Tagesförderung<br />

die Angebote der Erwachsenenbildung<br />

und trainiert dabei u.a. den Umgang mit der<br />

modernen Computertechnik.<br />

tagskompetenzen. Erweitert werden<br />

z.B. die Angebote der Erwachsenenbildung,<br />

bei denen der Umgang mit<br />

dem Computer erlernt und ins digitale<br />

Zeitalter eingestiegen werden kann.<br />

Perspektiv ist vorgesehen, möglichst<br />

viele Angebote der Tagesförderung<br />

in einem Gebäude zu zentralisieren.<br />

»Unter einem Dach könnten fachlich<br />

sinnvolle Synergien erzeugt und<br />

Personalausfälle besser kompensiert<br />

werden«, richtet sich der Blick von<br />

Elisabeth Zielinski in die Zukunft.<br />

Dank und große Anerkennung zollt<br />

die pädagogische Leiterin allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, die die<br />

neuen Wege engagiert mitgestalten<br />

und sich auch von Schwierigkeiten<br />

nicht entmutigen lassen: »Jedes noch so<br />

gute Konzept ist nur etwas wert, wenn<br />

es in der tagtäglichen Arbeit mit den<br />

Bewohnern umgesetzt wird. Das ist oft<br />

anstrengend, erfordert Einfühlungsvermögen,<br />

Geduld und Zuverlässigkeit,<br />

nicht zuletzt auch bei der Führung<br />

der umfassenden Dokumentationen«,<br />

fasst Frau Zielinski die hohen Anforderungen<br />

des Arbeitsalltags zusammen.


Umschau<br />

Neue Gesamtbetriebsvereinbarung unterzeichnet:<br />

Nützliche & realisierbare<br />

Vorschläge gefragt<br />

Für das Einbringen von Verbesserungsvorschlägen gibt es im <strong>SALUS</strong>-Verbund<br />

jetzt ein neues Anreizsystem: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über ihre<br />

regulären dienstlichen Aufgaben hinaus nützliche und realisierbare Optimierungen<br />

in der <strong>SALUS</strong>-Arbeitswelt auf den Weg bringen, können auf eine Prämie<br />

von bis zu 1.500 Euro hoffen. Grundlage ist eine Gesamtbetriebsvereinbarung für<br />

das betriebliche Vorschlagswesen, die Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat<br />

unterzeichnet haben. Einige wichtige Fragen dazu beantworten nachfolgend Dr.<br />

Jens Nothnagel (Beauftragter der Geschäftsführung für das Betriebliche Vorschlagswesen)<br />

und Dagmar Laudien (<strong>SALUS</strong>-Gesamtbetriebsratsvorsitzende).<br />

Worauf zielt die Einführung eines<br />

systematischen betrieblichen Vorschlagswesens?<br />

Dr. Jens Nothnagel: Die Beschäftigten<br />

sollen motiviert werden, ihre Fähigkeiten,<br />

Kenntnisse und Erfahrungen<br />

über das direkte Aufgabenfeld hinaus<br />

einzubringen und ihre Arbeitswelt aktiv<br />

mitzugestalten. Angefangen von<br />

Aspekten der Arbeitssicherheit und<br />

des Umweltschutzes bis hin zu Energie-<br />

und Materialeinsparpotenzialen<br />

oder kollegialen Beziehungen liegt<br />

ein weites Feld für Verbesserungen.<br />

Entscheiden ist, dass die Vorschläge<br />

realisierbar sind - und zwar mit einem<br />

vertretbaren fi nanziellen Aufwand.<br />

Wer kann Vorschläge einreichen?<br />

Dagmar Laudien: Das können alle SA-<br />

LUS-Beschäftigten tun, auch als Gruppe.<br />

Bis die Bewertungskommission<br />

entschieden hat, wird ein Vorschlag übrigens<br />

ohne Namensnennung bearbeitet.<br />

Wenn man möchte, kann man auch<br />

danach anonym bleiben, aber das wird<br />

vermutlich eher selten vorkommen.<br />

Dagmar Laudien und Dr. Jens Nothnagel beantworteten Fragen<br />

zum betrieblichen Vorschlagswesen. Die vollständige Gesamtbetriebsvereinbarung<br />

ist im <strong>SALUS</strong>-Infoportal zu fi nden.<br />

Was hat im Betrieblichen Vorschlagswesen<br />

keinen Platz?<br />

Dr. Jens Nothnagel: Allgemeines Klagen<br />

über Schwierigkeiten, für die man<br />

selbst keine Lösung hat oder deren<br />

Klärung eine Selbstverständlichkeit<br />

ist, wie z.B. Reparaturen. Und natürlich<br />

können auch keine Vorschläge<br />

angenommen werden, die gegen geltendes<br />

Recht oder tarifvertragliche Regelungen<br />

verstoßen.<br />

Bei wem und in welcher Form kann<br />

man einen Vorschlag einreichen?<br />

Dr. Jens Nothnagel: Die Vorschläge<br />

nehme ich entgegen und treffe dann<br />

Vorbereitungen für die Arbeit der Bewertungskommission<br />

(siehe Beitrag<br />

rechts). Wichtig ist, dass der Vorschlag<br />

möglichst schriftlich sowie kurz und<br />

präzise gefasst ist. Der Ist-Zustand<br />

und das Verbesserungspotenzial sollten<br />

ebenso aufgezeigt werden wie<br />

Lösungsansätze und mögliche wirtschaftliche<br />

Vorteile. Man kann mir<br />

einen Vorschlag aber auch mündlich<br />

übermitteln und protokollieren lassen.<br />

Mit welchen Prämien kann<br />

man im besten Fall rechnen?<br />

Dagmar Laudien: Jährlich<br />

werden bis zu drei Preise<br />

vergeben, die mit 1.500, 1.000<br />

und 500 Euro dotiert sind.<br />

Die Preisträger sollen dann<br />

beim <strong>SALUS</strong>-Jahresempfang<br />

durch die Aufsichtsratsvorsitzende<br />

geehrt werden. Um<br />

in die Auswahl zu kommen,<br />

muss man seinen Vorschlag<br />

jeweils bis zum 30. Juni eines<br />

Jahres einreichen.<br />

Wer bewertet<br />

die Vorschläge?<br />

Zum Beauftragten für das<br />

Betriebliche Vorschlagswesen<br />

wurde von der Geschäftsführung<br />

der <strong>SALUS</strong><br />

<strong>gGmbH</strong> Dr. Jens Nothnagel<br />

benannt (<strong>SALUS</strong>-Zentrale,<br />

Stabsstelle Interne Revision,<br />

Telefon: 0391 60753-184).<br />

Er kümmert sich um die Bearbeitung<br />

der laufenden Geschäftsvorgänge<br />

und steht<br />

der Bewertungskommission<br />

beratend zur Seite. Für die<br />

Arbeit in dieser Kommission<br />

wurden von der Geschäftsführung<br />

bzw. vom<br />

Gesamtbetriebsrat folgende<br />

Mitglieder und persönliche<br />

Stellvertreter benannt:<br />

Klaus Löffl er, Abteilungsleitender<br />

Arzt im Maßregelvollzug<br />

Bernburg (Vertreter:<br />

Jörg Twele, Abteilungsleitender<br />

Arzt Maßregelvollzug<br />

Uchtspringe, AS Lochow);<br />

Dr. Anka Christiane Dost,<br />

Abteilungsleitende Ärztin im<br />

Fachklinikum Uchtspringe<br />

(Vertreterin: Dr. Sylvia<br />

Schmidt, Abteilungsleitende<br />

Ärztin im Fachklinikum<br />

Uchtspringe);<br />

Kerstin Heinicke, Pfl egedienst<br />

Fachklinikum Bernburg<br />

(Vertreterin: Diana<br />

Abel, Pfl egedienst Fachklinikum<br />

Uchtspringe);<br />

Sabrina Thiele, Sozialdienst<br />

Fachklinikum Uchtspringe<br />

(Vertreterin: Melanie Müller,<br />

Physiotherapie Fachklinikum<br />

Bernburg);<br />

Stephan Werner, <strong>SALUS</strong>-Service<br />

(Vertreterin: Anja Hartmann,<br />

<strong>SALUS</strong>-Service);<br />

Michael Seidel, Gesamtbetriebsrat<br />

(Vertreter: Karsten<br />

Buchwald, Gesamtbetriebsrat);<br />

Kerstin Könecke, Gesamtbetriebsrat<br />

(Vertreterin: Elvira<br />

Busch, Gesamtbetriebsrat).<br />

www.salus-lsa.de 16 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Gedenkveranstaltung in Bernburg:<br />

Bekenntnis zur Schuld<br />

der deutschen Psychiater<br />

Anlässlich des Gedenktages der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer des<br />

Nationalsozialismus fand am 27. Januar 2012 in Bernburg eine Gedenkveranstaltung<br />

und Kranzniederlegung statt. Die Leiterin der auf dem Gelände des Fachklinikums<br />

ansässigen Gedenkstätte für die Opfer der NS-»Euthanasie«, Dr. Ute<br />

Hoffmann, konnte dazu zahlreiche Gäste begrüßen, u.a. auch Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong>. Mit Grußworten brachten sich Jan Hofmann,<br />

Staatssekretär im Kultusministerium Sachsen-Anhalt, sowie Dr. Ulf Künstler,<br />

Ärztlicher Direktor des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Bernburg in das Programm ein.<br />

Historischer Hintergrund: Am Nachmittag<br />

des 27. Januar 1945 erreichten<br />

Einheiten der Roten Armee das<br />

Konzentrationslager Auschwitz-<br />

Birkenau und entdeckten das jegliche<br />

Vorstellungskraft übertreffende<br />

Grauen. Auch in Sachsen-Anhalt gab<br />

es Lager und Einrichtungen, die von<br />

der mörderischen Perfi dität der nationalsozialistischen<br />

Ideologie zeugen.<br />

So hatten die Nazis in der heutigen<br />

Bernburger Gedenkstätte 1940/1941<br />

eine von sechs Gasmordanstalten<br />

errichtet. Mehr als 14.000 Menschen<br />

aus Heil- und Pfl egeanstalten sowie<br />

später auch aus Konzentrationslagern<br />

fanden hier einen gewaltsamen<br />

Tod. »Der Gedenktag erinnert in jedem<br />

Jahr an unsere Verantwortung,<br />

uns vor den Opfern des Nationalsozialismus<br />

zu verneigen und gleichzeitig<br />

den Rechtsextremisten von heute<br />

die Stirn zu bieten«, so Staatssekretär<br />

Hofmann. »Gedenkstätten wie die in<br />

Bernburg dienen beidem: Sie sind Orte<br />

Jan Hofmann, Staatssekretär im Kultusministerium<br />

Sachsen-Anhalt, brachte bei der Veranstaltung<br />

zum Tages des Gedenkens an die<br />

Opfer des Nationalsozialismus in Bernburg<br />

eine Erinnerungstafel an.<br />

der Erinnerung, aber auch Orte des<br />

Lernens.« Der Ärztliche Direktor des<br />

<strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Bernburg, Dr.<br />

Ulf Künstler, gab ein klares Bekenntnis<br />

zur Schuld der deutschen Psychiater<br />

und anderen Ärzte ab, die an der Selektion,<br />

Sterilisation und Tötung von<br />

kranken und behinderten Menschen<br />

beteiligt waren. »Viel zu wenige haben<br />

Widerstand geleistet, obwohl es<br />

Handlungsspielräume gab.« Die Verantwortung<br />

für diese Verbrechen sei<br />

von der Ärzteschaft nach dem Krieg<br />

lange verdrängt worden. So habe die<br />

Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Nervenheilkunde<br />

erst im Jahr 2010 zu einer verantwortungsvollen<br />

Gedenkkultur gefunden<br />

(siehe dazu: Beitrag rechts). Dr. Künstler<br />

mahnte: »Die unantastbare Menschenwürde<br />

ist immer die Würde des<br />

einzelnen Menschen. Nur der einzelne<br />

Mensch, der uns anvertraute Patient, ist<br />

Richtschnur des ärztlichen Handelns -<br />

nicht die Ideologie einer Gesellschaft.«<br />

Chefarzt Dr. Uwe Ehrt (l.) vom <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum<br />

Bernburg und Marco Clobes von der<br />

<strong>SALUS</strong>-Geschäftsführung legten am 27. Januar<br />

2012 in der Gedenkstätte Bernburg einen<br />

Kranz nieder. Fotos (2): Cornelia Barnebeck<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 17<br />

Dokumentation<br />

erschienen<br />

www.salus-lsa.de<br />

Umschau<br />

Der Jahreskongress<br />

2010 der<br />

Deutschen Gesellschaft<br />

für<br />

Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und<br />

Nervenheilkunde<br />

(DGPPN)<br />

war der Erinnerung<br />

an die Opfer der Psychiatrie im<br />

Nationalsozialismus gewidmet.<br />

Im Rahmen einer zentralen Gedenkveranstaltung<br />

am 26. November 2010<br />

gedachten etwa 3.000 Psychiater der<br />

Opfer nicht zu rechtfertigender Forschung,<br />

von Zwangssterilisation und<br />

Ermordung psychisch kranker Menschen<br />

sowie erzwungener Emigration<br />

von Psychiatern in der Zeit des Nationalsozialismus.<br />

Die Fachgesellschaft<br />

bat in der Veranstaltung alle Opfer<br />

und Angehörigen um Verzeihung für<br />

das Unrecht und Leid, das ihnen von<br />

deutschen Verbänden und ihren Psychiatern<br />

zugefügt wurde.<br />

Die DGPPN hat mittlerweile eine<br />

Text- und Bilddokumentation ihrer<br />

Gedenkveranstaltung veröffentlicht.<br />

»Es ist uns wichtig – angesichts der<br />

Bedeutung des Themas für Geschichte,<br />

Gegenwart und Zukunft der Psychiatrie<br />

– die Reden und Texte einer<br />

breiteren Öffentlichkeit bekannt zu<br />

machen«, sagte DGPPN-Präsident<br />

Professor Frank Schneider.<br />

In der Publikation »Psychiatrie im<br />

Nationalsozialismus – Erinnerung<br />

und Verantwortung« sind sowohl die<br />

Erklärung des DGPPN-Präsidenten<br />

als auch die Reden von Vertretern<br />

der Opfergruppen abgedruckt. Zahlreiche<br />

Bilder von der Gedenkveranstaltung<br />

runden die Veröffentlichung<br />

ab. Eine beigefügte DVD zeigt den<br />

Mitschnitt der Gedenkveranstaltung,<br />

einschließlich einer Lesung aus historischen<br />

Briefen und Dokumenten. Die<br />

in deutscher und englischer Sprache<br />

veröffentlichte Dokumentation ist im<br />

Springer Verlag erschienen.<br />

Schneider, Frank (Hrsg.)<br />

Psychiatrie im Nationalsozialismus -<br />

Erinnerung und Verantwortung<br />

Springer Verlag, Heidelberg, 2011,<br />

EUR [D] 9,95; ISBN 978-3-642-20468-5


Treff<br />

Die fast zweijährige Skadi kam als süße kleine<br />

Fledermaus zur Faschingsfeier, um sich<br />

mit den anderen Kindern bei lustigen Spielen,<br />

Musik und Tanz zu vergnügen.<br />

Wikinger, Indianer, Piraten, Polizisten und andere starke Gestalten<br />

vertrugen sich bestens mit den Vertretern aus dem Tierreich und der<br />

Märchenwelt. Allerdings war es gar nicht so einfach, die quirlige Truppe<br />

für das Gruppenbild »in Stellung« zu bringen. Fotos: Jana Mayerhofer<br />

Die »fünfte Jahreszeit« im <strong>SALUS</strong>-Verbund:<br />

Fröhliche Stunden mit<br />

Stuhltanz, Gesang & mehr<br />

Als im Februar 2012 die Karnevalszeit ihren Höhepunkt erreichte, ging es auch in<br />

vielen Einrichtungen des <strong>SALUS</strong>-Verbundes wieder fröhlich »zur Sache«. Tüchtig<br />

gefeiert wurde beispielsweise in Bernburg, Magdeburg, Gardelegen und<br />

Uchtspringe. In der <strong>SALUS</strong>-Kindertagesstätte »Bienenkörbchen« war Jana Mayerhofer<br />

mit Kamera und Notizblock dabei: Die angehende Immobilienkauffrau<br />

absolvierte zu dieser Zeit gerade ihr Ausbildungsmodul im Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />

und machte sich u.a. mit Fotografi e, Bildbearbeitung und Berichterstattung<br />

vertraut. Lesen Sie mal, was Jana in der Kita erlebt hat:<br />

Am 14. Februar 2012 fand in der SA-<br />

LUS-Kindertagesstätte die diesjährige<br />

Faschingsfeier statt. Bei der Auswahl<br />

der Kostüme waren die kleinen Narren<br />

sehr fantasievoll: Sie verkleideten<br />

sich z. B. als Indianer, als Wikinger<br />

oder auch als Pirat und Fledermaus.<br />

Bei den Mädchen lag natürlich auch<br />

die Prinzessinnen-Rolle »hoch im<br />

Kurs«. Einige Eltern wirkten ebenfalls<br />

mit und waren auch verkleidet.<br />

Die Erzieherinnen hatten sich allerhand<br />

Spiele ausgedacht. Zum Beispiel<br />

stellten die Mädchen und Jungen bei<br />

einem Rundgesang ihre Kostüme<br />

vor. Begeistert wetteiferten sie beim<br />

Sackhüpfen, beim Stuhlstanz und anderen<br />

Spielen miteinander. Um die<br />

Verpfl egung kümmerten<br />

sich die Eltern<br />

der Kleinen. Am<br />

Büfett lockten viele<br />

verschiedene Süßigkeiten<br />

und Knabbe-<br />

reien. Da musste gut aufgepasst werden,<br />

dass im Bauch noch genug Platz<br />

für das Mittagsessen blieb: Da gab es<br />

nämlich selbstgemachte Pizza!<br />

»Auf die Plätze - fertig - los!« Das bei den<br />

Kindern beliebte Sackhüpfen durfte beim Faschingsfest<br />

2012 natürlich nicht fehlen.<br />

Plötzlich Prinzessin: Wie die anderen Kinder, schlüpften auch Anika<br />

(l.) und Lena in zauberhafte Kostüme und fühlten sich in dieser ungewohnten<br />

Rolle sehr wohl. Schließlich gehört es zu den schönen Seiten<br />

des Faschingsfestes, Mädchenträume in Erfüllung gehen zu lassen.<br />

www.salus-lsa.de 18 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Vor einem guten Jahr wurde im Maßregelvollzug Bernburg die Projektgruppe<br />

»Freizeit, Kultur und Sport« gegründet. Zu den Mitwirkenden gehören<br />

u.a. Musiktherapeut Karl-Heinz Zacher, Ergotherapeut Mario Kny,<br />

Sekretärin Kerstin Angermann, die stellvertretende Pfl egedienstleiterin<br />

Katharina Gottschalk und Sporttherapeut Andreas Eichelbaum (v.r.n.l.).<br />

Aktive Kulturkreise<br />

im <strong>SALUS</strong>-Verbund<br />

»<strong>SALUS</strong>-kulturell« liegt im Trend: Zunehmend schließen<br />

sich in den Einrichtungen des <strong>SALUS</strong>-Verbundes engagierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen, um<br />

kulturelle, teilweise auch sportliche Freizeithöhepunkte<br />

für Patienten zu planen und zu organisieren.<br />

»Das ist eine tolle Entwicklung«, freut sich Martin Rühmann,<br />

der sonst oft als »Einzelkämpfer« in der <strong>SALUS</strong>-Kulturprojektarbeit<br />

unterwegs ist. »Gerade die Fachtherapeuten und<br />

Pfl egedienst-Mitarbeiter haben eine feine Antenne für die<br />

kulturellen Interessen und Wünsche der Patienten, daraus<br />

lassen sich gute Ideen ableiten.« Beispielsweise wirkt seit<br />

etwa einem Jahr im Maßregelvollzug Bernburg die Projektgruppe<br />

»Freizeit, Kultur und Sport« (über zwei der von ihr<br />

organisierten Veranstaltungen lesen Sie auf S. 20 und 22). Im<br />

Fachklinikum Uchtspringe hat auf Anregung des Ärztlichen<br />

Direktors a.D. Dr. Bernd Hahndorf ein Kulturkreis die Arbeit<br />

aufgenommen, der u.a. zur Belebung des sanierten Gesellschaftshauses<br />

beitragen will. So sollen den Patienten vielseitigere<br />

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung eröffnet werden.<br />

Eine begeisternde »Kulturtreff«-Premiere wurde am 9. März 2012 im<br />

<strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Uchtspringe gefeiert. Rund 80 Patienten kamen<br />

zur virtuosen und abwechslungsreichen »Reise durch die Welt der<br />

Gitarren« mit dem Musiker Frank Kroll (Bildmitte). Über die gute<br />

Stimmung im Publikum freuten sich auch die Kulturkreis-Mitglieder<br />

Jana Dembinsky (Musiktherapeutin), Beate Janousch (Leitende Ergotherapeutin),<br />

der Ärztliche Direktor Dr. Bernd Hahndorf sowie Martin<br />

Rühmann vom <strong>SALUS</strong>-Kulturprojektmanagement.<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 19<br />

www.salus-lsa.de<br />

Treff<br />

Erholsame Wintertage<br />

im Frankenwald<br />

In diesem Jahr verbrachten die Jugendlichen vom Pädagogisch-Psychiatrischen<br />

Zentrum Uchtspringe fünf schneereiche<br />

Winterferientage im schönen Frankenwald im Nordosten<br />

Bayerns. Eine gemütliche ehemalige Scheune am Rand<br />

eines kleinen Dorfes diente der Gruppe als Unterkunft und<br />

war Ausgangspunkt für eine Reihe von Aktivitäten. Jeden<br />

Tag wurde nach dem gemeinsamen Frühstück der Weg in<br />

den Schnee gesucht. Dabei waren nicht nur Rodel-Qualitäten<br />

an den umliegenden Hängen gefragt. Vielmehr entdeckten<br />

alle Jugendlichen den Spaß am Skilanglauf.<br />

Nach anfänglich zaghaften Bewegungen auf den langen<br />

schmalen Brettern und dem einen oder anderen Sturz, waren<br />

Runden von 10 km bald kein Problem mehr. Es gab zwar<br />

Unterschiede im individuellen Tempo, doch konnten durch<br />

regelmäßige Pausen bei Tee und Schokolade alle Bewohner<br />

zusammengehalten werden. Die Freude über die neuen Erfahrungen<br />

und der damit verbundene Fortschritt in der Skitechnik<br />

war allen anzusehen. Das führte schließlich dazu,<br />

dass die Ausrüstungen noch einen Tag länger als ursprünglich<br />

geplant genutzt wurden und am letzten Tag sogar Loipen<br />

im Skigebiet des Ochsenkopfs (Fichtelgebirge) befahren<br />

werden konnten. Doch auch der kulturelle Aspekt sollte<br />

nicht zu kurz kommen. Im nahegelegenen Kulmbach bot<br />

sich nicht nur die Altstadt zum Bummeln an. Auch der Gang<br />

auf die Plassenburg, die ein wunderbares Panorama über die<br />

Stadt eröffnete, lohnte sich. Natürlich musste der Akku am<br />

Abend in der Scheune wieder aufgeladen werden. Deshalb<br />

gab es allabendlich selbst gekochte Mahlzeiten und anschließende<br />

Gesellschaftsspiele, bevor alle zufrieden in ihre Betten<br />

krochen. Am letzten Abend gab es die wohlverdiente Pizza<br />

beim örtlichen Italiener, was schließlich den krönenden Abschluss<br />

bildete. Fazit der Ferienfahrt: Losgelöst vom Alltag,<br />

konnten sich die Jugendlichen Erfolgserlebnisse auf unbekanntem<br />

Terrain relativ schnell selbst erarbeiten. Sie haben<br />

erlebt, dass das Neue eine Chance verdient hat und Spaß<br />

machen kann. Diese wertvollen Erfahrungen gilt es mit in<br />

den Alltag zu nehmen und zu nutzen.<br />

Christoph Plock, Teamleiter PPZ Uchtspringe<br />

Die Jugendlichen vom PPZ Uchtspringe und ihre Betreuer verlebten<br />

schön Winterferientage 2012 im Frankenwald und entdeckten den Skilanglauf.<br />

Dieses Foto entstand direkt am Einstieg in die Loipen.


Treff<br />

Der Schriftsteller Ludwig Schumann(r.) war, musikalisch begleitet<br />

von Martin Rühmann, im Dezember 2011 mit der heiter-besinnlichen<br />

»Weihnachtsbox« in den Maßregelvollzugseinrichtungen Bernburg,<br />

Uchtspringe und Lochow unterwegs.<br />

Kleine Bernburger<br />

Weihnachts-Nachlese<br />

Am 21. Dezember 2012 gelang es dem Schriftsteller Ludwig<br />

Schumann und dem Sänger Martin Rühmann wieder einmal,<br />

ihr Publikum im Maßregelvollzug Bernburg zu begeistern.<br />

Die Künstler wollten den Patienten ein vorweihnachtliches<br />

Gefühl vermitteln, und so rezitierte Herr Schumann<br />

gekonnt seine humorvollen, oft auch nachdenklich stimmenden<br />

Geschichten rund um die Weihnachtszeit. Im<br />

Wechsel mit den Geschichten und Gedichten, die alle Zuhörer<br />

in den Bann zogen, begleitete Martin Rühmann das<br />

Programm musikalisch. Dabei ging er spontan auch auf<br />

die Wünsche aus dem Publikum ein und ließ neben den<br />

vorbereiteten Weihnachtsliedern feinsinnige Songs aus seinem<br />

eigenen, reichhaltigen Repertoire erklingen. Der gute<br />

»Draht« zwischen Zuhörern und Künstlern trug dazu bei,<br />

dass man über die Geschichten und die Musik auch miteinander<br />

ins Gespräch kam. Durch die Mischung aus Humor,<br />

Spannung, Spontanität und Lebensbezogenheit merkten<br />

die Anwesenden gar nicht, wie schnell die Zeit verging:<br />

Alle waren bis zuletzt voll konzentriert bei der Sache. Die<br />

positive Resonanz auf diese literarisch-musikalische Veranstaltung<br />

reichte bis weit nach Weihnachten.<br />

Projektgruppe »Kultur und Sport« des Maßregelvollzugs Bernburg<br />

Vernissage zur<br />

Ausstellung »Echo«<br />

Mit einer Vernissage wird am 26. April 2012 um 19 Uhr die<br />

12. Ausstellung von Studenten der Burg Giebichenstein<br />

Kunsthochschule Halle in der <strong>SALUS</strong>-Zentrale Magdeburg<br />

(Seepark 5) eröffnet. Sie steht unter dem Leitmotiv »Echo«.<br />

Interessenten sind herzlich eingeladen. Nähere Informationen<br />

demnächst im Internet unter www.salus-lsa.de.<br />

Ferienausfl ug ins<br />

Gondwanaland<br />

Bei meinen Besuchen im Rahmen der ambulanten Familienhilfe<br />

(Angebot des Kinder- und Jugendheimes Pretzsch, d. Red.)<br />

wurde auch die Feriengestaltung besprochen. Da ich hauptsächlich<br />

Familien mit Kindergarten- bzw. Schulkindern betreue,<br />

sollte ein Höhepunkt für die Winterferien geschaffen<br />

werden. Nach Abwägung mehrerer Alternativen entschieden<br />

wir uns schließlich gemeinsam für das »Gondwanaland«<br />

im Leipziger Zoo. Voller Vorfreude und Spannung<br />

starteten wir am 7. Februar 2012 unseren Tagesausfl ug.<br />

Endlich angekommen, durchstreiften wir kurz das Zoogelände.<br />

Aber aufgrund der Witterung waren fast alle Tiere in<br />

ihren Häusern. Den Wünschen der Kinder folgend, schauten<br />

wir uns die Leoparden sowie Elefanten an und besuchten das<br />

Aquarium. Anschließend sahen wir die riesengroße Glashalle<br />

mit dem felsigen Eingang, die harmonisch in die Zoolandschaft<br />

integriert wurde. Beim Eintreten spürte man sofort das<br />

tropische Klima und fühlte sich in eine andere Welt versetzt.<br />

Auch den Kindern war spannungsvolle Aufregung anzumerken:<br />

»Was wird mich wohl erwarten?!« Mit einer Bootsfahrt<br />

durch »Gondwanaland« begann unsere Entdeckertour. Dabei<br />

wurde uns die Entstehung und Entwicklung der Erde ergreifend<br />

nahe gebracht. Anschließend ging´s zu Fuß weiter.<br />

Die Wege führten uns durch den tropischen Regenwald von<br />

Afrika, Asien und Südamerika. Dabei erfuhren wir viel über<br />

die Geschichte der einzelnen Kontinente und deren Tierwelt.<br />

Über Stege und Hängebrücken gelangten wir zu einer<br />

Aussichtsplattform, von der man die gigantische Halle mit<br />

ihrer einzigartigen Pfl anzenwelt, den Wasserfällen und Tieren<br />

überblicken kann. Dabei wurde auch die Phantasie der<br />

Kinder angeregt, die uns entzückende Geschichten erzählten.<br />

Diese Eindrücke und Erlebnisse waren sensationell. Bei<br />

den Familien konnte man beobachten, wie ausgeglichen, entspannt<br />

und glücklich alle waren. Die Eltern gingen liebevoll<br />

und fürsorglich mit ihren Kindern um, schlossen untereinander<br />

freundschaftliche Kontakte. Dieser Tag bleibt für uns alle<br />

unvergesslich! Familienhelferin Corina Vogler<br />

Im Leipziger »Gondwanaland« erkundeten die Familien den tropischen<br />

Regenwald Afrikas, Asiens und Südamerikas mit allen Sinnen. Auf<br />

dieser überdachten Fläche, größer als zwei Fußballfelder, leben 40 exotische<br />

Tierarten und rund 500 verschiedene Baum- und Pflanzenarten.<br />

www.salus-lsa.de 20 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Dienstjubiläen<br />

im I. Quartal 2012<br />

In den Monaten Januar, Februar<br />

und März 2012 gab es im<br />

<strong>SALUS</strong>-Verbund wieder einige<br />

Dienstjubiläen zu feiern.<br />

Herzliche Glückwünsche und<br />

ein großes Dankeschön für die<br />

langjährige Verbundenheit<br />

gehen nachträglich an:<br />

25jähriges Jubiläum<br />

Andrea Enderle (Wohnheim »St. Georgii II«)<br />

Christel Fricke (Fachklinikum Bernburg)<br />

Doreen Krebs (<strong>SALUS</strong>-Service GmbH)<br />

Thomas Jonneck (Fachklinikum Uchtspringe)<br />

Doris Nikusch (Zentrale Dienste Logistik, Uchtspringe)<br />

Veronika Schnürer (Fachklinikum Uchtspringe)<br />

Udo Stähr (Fachklinikum Uchtspringe)<br />

Jürgen Strelow (Fachklinikum Bernburg)<br />

Mein Freund<br />

ist hörgeschädigt<br />

Ich bin Franz Modrey, 17 Jahre alt und besuche die Peter-<br />

Petersen-Schule in Gräfenhainichen. Dort habe ich eine<br />

Patenschaft für den sechsjährigen Jeremy-Lukas (kurz Je-<br />

Lu) übernommen. Er ist schwerhörig. Um ihm helfen zu<br />

können, machte ich mich bei Google schlau.<br />

Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit kann angeboren sein,<br />

z.B. durch Fehlbildungen im Mittelohr oder im Innenohr<br />

oder durch eine Schädigung am Hörnerv. Sie kann aber<br />

auch erworben sein. Krankheiten wie Röteln sind oft die<br />

Ursache. Übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum in er<br />

Schwangerschaft können ebenfalls zu Schädigungen beim<br />

Neugeborenen führen. Ebenso kann Sauerstoffmangel bei<br />

Geburtskomplikationen Ursache für Hörschädigungen sein.<br />

Sehr gefährlich sind Hirnhautentzündungen.<br />

Um Je-Lu zu helfen, erlerne ich das Fingeralphabet und die<br />

Gebärdensprache. Durch unsere gemeinsame Arbeit hat Je-Lu<br />

im letzten Halbjahr gute Lernfortschritte gemacht. Für mich<br />

ist es eine interessante Erfahrung, ihm dabei behilfl ich zu sein.<br />

Franz Modrey, Kinder- und Jugendheim Pretzsch,<br />

Außenstelle »Haus Eisenhammer«<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 21<br />

www.salus-lsa.de<br />

Treff<br />

Die Theatergruppe im Maßregelvollzug Uchtspringe probt derzeit ihre<br />

neue Inszenierung nach Motiven des Stücks »Der Jasager / Der Neinsager«<br />

von Bertolt Brecht. Foto: Martin Rühmann<br />

Neue Inszenierung<br />

im MRV Uchtspringe<br />

Nach den Erfolgen in den letzten Jahren probt die Patiententheatergruppe<br />

des Landeskrankenhauses für Forensische<br />

Psychiatrie Uchtspinge derzeit ein neues Stück.<br />

Basis der Inszenierung und literarische Vorlage ist »Der<br />

Jasager/Der Neinsager« von Bertolt Brecht. Stückentwicklung,<br />

Proben und Aufführung fi nden unter der Leitung der<br />

Schauspielerin und Regisseurin Viktoria Spindler statt.<br />

»Wer a sagt, muss nicht b sagen.<br />

Er kann auch erkennen, dass b<br />

falsch ist«, sagt der Knabe. Eine<br />

einfache, grundlegende Weisheit.<br />

Eine Aufforderung, in jeder Lage<br />

neu nachzudenken. Mit dieser<br />

Brecht´schen Botschaft haben sich<br />

die Patienten in der Uchtspringer<br />

Theatergruppe auseinandergesetzt<br />

und den Stoff zur Grundla- Regisseurin Viktorin Spindler.<br />

ge ihrer neuen Inszenierung gemacht. Regie führt die Schauspielerin<br />

Viktoria Spindler, Absolventin der renommierten<br />

Fritz-Kirchhoff-Schauspielschule Berlin. Die junge Künstlerin<br />

hat im vergangenen Jahr die Leitung der Theatergruppe<br />

übernommen, nachdem ihr Vorgänger Götz Zuber-Goos<br />

die Aufgabe aus berufl ichen Gründen nicht mehr wahrnehmen<br />

konnte. Schon die ersten Begegnungen zeigten, dass<br />

die »Chemie« zwischen Ensemble und Regisseurin für eine<br />

fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit stimmt. Rechtzeitig<br />

zur Weihnachtszeit 2011 gelang dann mit dem Krippenspiel<br />

die erste gemeinsame Aufführung. Hoch motiviert<br />

sehen die Patienten jetzt der Premiere für das neue Stück<br />

entgegen. Sie ist am 18. April 2012 geplant.<br />

Die Theatergruppe des Landeskrankenhauses Uchtspringe<br />

gibt es seit 2005. Das Projekt wird von therapeutischen Zielsetzungen<br />

geleitet, arbeitet aber primär mit den Möglichkeiten<br />

der Kunst. Zu den bisherigen Inszenierungen gehörten<br />

u.a. »Mann ist Mann«, »Unter Räubern« und »Odyssee«.


Treff & Sport<br />

»Hallo, Ihr lieben kleinen und großen Menschenkinder!«<br />

Clown Willi besucht gern die<br />

Mädchen und Jungen in den Kliniken für<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie Bernburg und<br />

Uchtspringe.<br />

Marionetten-Clown<br />

heißt »Willi«<br />

Zwei Jahre lang lag er mit gebrochenem<br />

Bein in einer düsteren Kiste.<br />

Jetzt ist er wieder da, wo er hingehört:<br />

Nach seiner Genesung besuchte<br />

der Marionetten-Kollege von Clown<br />

Wuschel im März 2012 die Mädchen<br />

und Jungen in den <strong>SALUS</strong>-Kliniken<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Bernburg und Uchtspringe.<br />

Allerdings hatte der Spaßvogel während<br />

seiner langen Spielpause längst<br />

vergessen, wie er überhaupt heißt.<br />

Auf die Sprünge geholfen haben ihm<br />

die Kinder in der Bernburger Klinik.<br />

Sie waren sich ganz sicher: »Das ist<br />

doch der Willi!« Na klar doch!<br />

Clown Willi, der jetzt erst mal wieder<br />

tüchtig üben muss, krabbelt übrigens<br />

gern bei den Kindern auf den Schoß<br />

und streichelt sie. Manchmal schläft<br />

er vor Erschöpfung ein, so dass ein<br />

lautstarker Weckruf nötig ist. Bei<br />

»Eins - zwei - drei« springt er auf,<br />

bei »vier - fünf - sechs« kann er sogar<br />

fl iegen. Und wenn die Kinder ihm<br />

helfen, kann Willi sogar schon wieder<br />

singen ....<br />

15. Tischtennis-Turnier im Maßregelvollzug Bernburg:<br />

Spannende Duelle und<br />

ein Finale ohne Favoriten<br />

Am 27. Januar 2012 fand in den Nachmittagsstunden das 15. Tischtennisturnier<br />

im Maßregelvollzug Bernburg statt. Bei winterlichen Temperaturen fanden sich<br />

zwanzig Patienten bei angenehmen 21 Grad in der Sporthalle ein. Mit vier Platten<br />

und bei der Anzahl der Teilnehmer war die Halle dann auch gut gefüllt. Die<br />

Auslosung der ersten Spiele ergab eine bunte Mischung von Begegnungen, in<br />

denen die Gegner durchweg von anderen Stationen kamen. Somit hatte jeder<br />

Sportler einen ihm unbekannten Kontrahenten.<br />

Es wurde nicht lange gefackelt und<br />

die ersten Sätze und Spiele waren<br />

entschieden. In zwei Gruppen wurde<br />

dann weiter gespielt. Die Sieger blieben<br />

unter sich und die Unterlegenen<br />

trafen aufeinander. In der zweiten<br />

Runde wurde es dann für einige Teilnehmer<br />

schon ernst. Nach der Regel<br />

Doppel-k.o.-System würden Spieler<br />

mit einer zweiten Niederlage nun<br />

ausscheiden. Es wurde also um jeden<br />

Punkt gekämpft. Die Spieler mit einer<br />

Niederlage wurde immer weniger<br />

und manche Teilnehmer verließen<br />

das Turnier in Richtung ihrer Station.<br />

Nach genau 30 »Duellen« standen die<br />

beiden Finalisten Denny E. und David<br />

G. fest. Ein Favorit konnte vor dem<br />

Finale nicht ausgemacht werden. Wie<br />

in den anderen Spielen wurde auch<br />

das Endspiel mit zwei Gewinnsätzen<br />

bis 21 Punkte ausgetragen. Diese alte<br />

Zählweise passt schon seit einigen<br />

Jahren besser zum Charakter des Patiententurniers<br />

als die neue Zählweise.<br />

Nach interessanten Ballwechseln<br />

setzte sich am Ende David G. durch.<br />

Heidelauf 2012<br />

am 15. September<br />

Jetzt schon vormerken: Der diesjährige<br />

Uchtspringer Heidelauf fi ndet am<br />

Samstag, den 15. September 2012 statt.<br />

Vorbereitet wird die Sportveranstaltung<br />

durch das Fachklinikum, den<br />

SV Medizin und den Förderverein<br />

Uchtspringe in Kooperation mit der<br />

Laufgruppe Haeder sowie weiteren<br />

Partnern. Details zu den Laufstrecken<br />

und Anmeldungen demnächst im Internet<br />

unter www.epz-online.de.<br />

Tischtennis gehört zu jenen Sportarten, in<br />

denen im Landeskrankenhaus Bernburg seit<br />

vielen Jahren regelmäßig Patienten-Turniere<br />

ausgetragen werden.<br />

Übrigens: Die Station 2 c schickte mit<br />

sechs Patienten die größte Anzahl<br />

von Mitspielern in das Rennen. Nach<br />

den sportlichen Aktivitäten an der<br />

Tischtennisplatte starteten die Patienten<br />

wohl gestimmt in das Wochenende.<br />

Andreas Eichelbaum, Sporttherapeut<br />

Der Uchtspringer Heidelauf gehört zu den sehr<br />

beliebten Laufsport-Events in Sachsen-Anhalt.<br />

Die Teilnehmer reisen teilweise von weither an.<br />

www.salus-lsa.de 22 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012


Jubel beim SV Medizin Uchtspringe: Nachdem am 21. Januar 2012 Uchtspringes Kapitän Thomas<br />

Roggenthin aus den Händen des Kfv-Präsidenten Werner Meinschien den begehrten Wanderpokal<br />

als neuer Hallenkreismeister des Landkreises Stendal erhalten hatte, entstand dieses Bild<br />

mit Fußball-Urgestein und Bundesverdienstkreuz-Träger Heinz Förster (vorn im Bild). Der SV<br />

Medizin setzte sich gegen 32 andere Teams durch und holte die wertvolle Trophäe an die Uchte.<br />

Meister-Titel und Sieg im <strong>SALUS</strong>-Cup:<br />

Medizin-Fußballer mit<br />

erfolgreicher Hallensaison<br />

Auf eine erfolgreiche Hallensaison 2011/2012 können die<br />

Fußballer des SV Medizin Uchtspringe zurückblicken: Sowohl<br />

in der Meisterschaft des Landkreises Stendal als auch<br />

im erstmals ausgetragenen <strong>SALUS</strong>-Cup im Hallenfußball erkämpften<br />

sich die Kicker um Trainer Sven Reifke den Sieg.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Um es vorweg zu nehmen: Geschenkt<br />

wurde den Männern nichts, wenngleich<br />

die Herausforderungen in der<br />

Hallenkreismeisterschaft schon durch<br />

die weitaus größere Konkurrenz höher<br />

waren. Zudem musste das Uchtspringer<br />

Team hier gleich in seinem<br />

ersten Gruppenspiel gegen den Titelverteidiger<br />

aus Kamern antreten.<br />

Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />

setzte man sich aber souverän durch<br />

und besiegte den Ligakonkurrenten<br />

mit 3:1. Nach einer 0:2-Niederlage<br />

gegen Seehausen musste im Turnierverlauf<br />

sogar kurz um den Einzug ins<br />

Halbfi nanle gebangt werden. Doch<br />

die Uchter wollten mehr und erkämpfen<br />

sich die Finalbeteiligung. Dort<br />

traf man wieder auf die Rivalen aus<br />

Seehausen - und nun nahm Uchte mit<br />

einem 3:1-Sieg Revanche für die Niederlage<br />

in der Gruppenphase. Der<br />

Jubel kannte keine Grenzen!<br />

So sehn´n Sieger aus: Die Mannschaft des<br />

SV Medizin Uchtspringe holte beim 1.<br />

<strong>SALUS</strong>-Cup im Hallenfußball, der am 28.<br />

Januar 2012 in der Goldbecker Sporthalle<br />

ausgetragen wurde, den Pokal. Vorausgegangen<br />

war ein spannendes Turnier mit acht<br />

Mannschaften. Im heißen Finale konnte sich<br />

das Team aus Uchtspringe letztlich knapp<br />

gegen die spielstarken Gegner von Viktoria<br />

Uenglingen durchsetzen.<br />

Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012 23<br />

www.salus-lsa.de<br />

Sport<br />

Asklepios-Turnier<br />

in Hamburg<br />

Beim <strong>SALUS</strong>-Managementparter<br />

Asklepios Kliniken GmbH rollt<br />

demnächst wieder der Fußball: Das<br />

15. Turnier der Betriebsmannschaften<br />

fi ndet vom 15. bis 17. Juni 2012<br />

in Hamburg statt. Zur Teilnahme angemeldet<br />

haben sich auch zwei SA-<br />

LUS-Teams. Fans können die Spiele<br />

am 16. Juni 2012 ab 9 Uhr auf den<br />

Plätzen im Hamburger Sportzentrum<br />

Beckermannweg 23 verfolgen.<br />

Bei den Männern geht eine Betriebsmannschaft<br />

aus Bernburg an den<br />

Start, in der Mitarbeiter aus dem<br />

<strong>SALUS</strong>-Fachklinikum sowie aus dem<br />

Maßregelvollzug aktiv sind. Auch<br />

im Wettbewerb der Frauen wird ein<br />

<strong>SALUS</strong>-Team mitmischen, in dem<br />

Sportlerinnen aus Bernburg sowie aus<br />

den Zentralen Diensten Magdeburg<br />

trainieren. Wie im Vorfeld zu erfahren<br />

war, wollen beide Mannschaften<br />

ihre Platzierungen aus dem Jahr 2011<br />

(Platz 6 bei den Männern und Platz 7<br />

bei den Frauen) möglichst verbessern.<br />

Schön wäre es natürlich auch, das<br />

Turnier mal wieder nach Bernburg zu<br />

holen. Dafür aber müssten die Männer<br />

den diesjährigen Vergleich gewinnen.<br />

Übrigens haben sich die Gastgeber<br />

von der Asklepios-Klinik Barmbeck,<br />

für das Programm allerhand einfallen<br />

lassen. So wird die Abschlussfeier<br />

und Siegerehrung am Samstagabend<br />

auf der Cap San Diego stattfi nden.<br />

Es handelt sich dabei um das größte<br />

fahrtüchtige zivile Museumsschiff der<br />

Welt. Ihre elegante Silhouette gehört<br />

zum Hamburger Hafenpanorama wie<br />

die Speicherstadt und der Michel.<br />

Das Warten hat bald ein Ende: Die <strong>SALUS</strong>-<br />

Frauenmannschaft - hier noch in ungewöhnlicher<br />

Ruheposition - geht beim 15. Asklepios-Fußballturnier<br />

gut vorbereitet an den<br />

Start. Foto: Cornelia Barnebeck


Kontakte zur <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> und ihren Tochtergesellschaften<br />

<strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-0<br />

Telefax: 0391 60753-33<br />

Fachklinikum Bernburg<br />

Olga-Benario-Str. 16–18, 06406 Bernburg<br />

Telefon: 03471 34-3<br />

Telefax: 03471 34-4200<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Dessau-Roßlau<br />

Schillerstraße 39a, 06846 Dessau<br />

Telefon: 0340 661289-0<br />

Telefax: 0340 661289-21<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Wittenberg<br />

Puschkinstraße 7, 06886 Wittenberg<br />

Telefon: 03491 42009-0<br />

Telefax: 03491 42009-32<br />

Fachklinikum Uchtspringe<br />

Emil-Kraepelin-Str. 6,<br />

39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325 70-0<br />

Telefax: 039325 70-195<br />

Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie/<br />

Psychotherapie Salzwedel<br />

Schillerstraße 2, 29410 Salzwedel<br />

Telefon: 03901 30145-0<br />

Telefax: 03901 30145-28<br />

Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie/<br />

Psychotherapie Stendal<br />

Bahnhofstr. 47a, 39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 03931 4931-90<br />

Telefax: 03931 4931-99<br />

Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie/<br />

Psychotherapie Seehausen<br />

Lindenstraße 32, 39615 Seehausen<br />

Telefon: 039386 7521-20<br />

Telefax: 039386 7521-29<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Salzwedel<br />

Brunnenstraße 1, 29410 Salzwedel<br />

Telefon: 03901 30748-50<br />

Telefax: 03901 30748-59<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Stendal<br />

Westwall 44/45, 39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 03931 2154-0<br />

Telefax: 03931 2154-19<br />

Pädagogisch-Psychiatrisches<br />

Zentrum Uchtspringe<br />

Humboldtstr. 13, 39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325/70-382<br />

Telefax: 039325/70-195<br />

Landeskrankenhaus<br />

für Forensische Psychiatrie Bernburg<br />

Olga-Benario-Str. 16-18, 06406 Bernburg<br />

Telefon: 03471 34-4602<br />

Telefax: 03471 34-4668<br />

Landeskrankenhaus<br />

für Forensische Psychiatrie Uchtspringe<br />

Schnöggersburger Weg 1<br />

39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325 70-5600<br />

Telefax: 039325 70-5601<br />

Außenstelle Lochow<br />

Lochow Nr. 3, 39291 Möckern<br />

Telefon: 039221 647-0<br />

Telefax: 039221 647-1199<br />

Heimverbund Uchtspringe<br />

Emil-Kraepelin-Str.. 6,<br />

39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325 70-700<br />

Telefax: 039325 70-702<br />

Wohnheime/IBW Gardelegen<br />

Stendaler Straße 10, 39638 Gardelegen<br />

Telefon: 03907 77906-12<br />

Telefax: 03907 77906-99<br />

Altenpfl egeheim Uchtspringe<br />

Humboldtstr. 5, 39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325 70-7100<br />

Telefax: 039325 70-7102<br />

Seniorenzentrum »St. Georgii«<br />

Hans-Löscher-Str. 30<br />

39108 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 7393-6<br />

Telefax: 0391 7393-730<br />

Kinder- und Jugendheim<br />

»Adolf Reichwein« Schloss Pretzsch<br />

Schlossbezirk 01<br />

06905 Bad Schmiedeberg/OT Pretzsch<br />

Telefon: 034926 563-0<br />

Telefax: 034926 563-17<br />

Außenstelle »Haus Eisenhammer«<br />

Eisenhammer 12, 06774 Tornau<br />

Telefon: 034243 250-14<br />

Telefax: 034243 250-23<br />

Mobil: 0172 3890280<br />

Wohnheim »St. Georgii«<br />

Doctor-Eisenbart-Ring 4, 39120 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 62510-0<br />

Telefax: 0391 62510-99<br />

Ambulanter Pfl ege- und<br />

Hauswirtschaftsdienst Magdeburg<br />

Hans-Löscher-Str. 30, 39108 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 7393-719<br />

Telefax: 0391 7393-730<br />

Mobil: 0170 4726727<br />

<strong>SALUS</strong>-Institut<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-17<br />

Telefax: 0391 60753-33<br />

www.salus-institut.de<br />

Tochtergesellschaften<br />

<strong>SALUS</strong>-Integra <strong>gGmbH</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-51<br />

Telefax: 0391 6 0753-43<br />

<strong>SALUS</strong>-Praxis GmbH, Geschäftsführung<br />

Seepark 5, 39116, Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-13<br />

Telefax: 0391 60753-33<br />

Medizinische Versorgungszentren (MVZ)<br />

MVZ Bernburg - Telefon: 03471 34-4890<br />

MVZ Dessau-Roßlau - Telefon: 0340 661289-80<br />

MVZ Klötze - Telefon: 039325 70-203<br />

MVZ Magdeburg - Telefon: 0391 73627935<br />

MVZ Oebisfelde - Telefon: 039002 81-423<br />

MVZ Stendal - Telefon: 03931 715446<br />

MVZ Wittenberg - Telefon: 03491 42009-35<br />

<strong>SALUS</strong>-Service GmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-50<br />

Telefax: 0391 60753-43<br />

<strong>SALUS</strong>-Service - Standort Bernburg<br />

Telefon: 03471 34-4277<br />

Telefax: 03471 34-4281<br />

<strong>SALUS</strong>-Service - Standort Uchtspringe<br />

Telefon: 039325 70-164<br />

Telefax: 039325 70-167<br />

<strong>SALUS</strong>-Service - Standort Magdeburg<br />

Telefon: 0391 567-4021<br />

Telefax: 0391 567-4071<br />

www.salus-lsa.de 24 Jahrgang 12, Ausgabe 1, Frühjahr 2012

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