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SALUS-Journal

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<strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong><br />

S<br />

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S<br />

Forum der <strong>SALUS</strong> gGmbH und ihrer Tochtergesellschaften Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013<br />

Lesen Sie mal:<br />

Verändert:<br />

Welche Neuerungen bei der<br />

<strong>SALUS</strong> gGmbH seit Jahresbeginn<br />

2013 wirksam geworden sind.<br />

Seite 4/5 und 6/7<br />

Diskutiert:<br />

Wie die Nutzung des Schlossbezirks<br />

am <strong>SALUS</strong>-Kinder- und<br />

Jugendheims Pretzsch erweitert<br />

werden könnte. Seite 8<br />

Geprüft:<br />

Wie MDK-Experten die Pflegequalität<br />

im <strong>SALUS</strong>-Altenpflegeheim<br />

Uchtspringe beurteilen.<br />

Seite 10<br />

Veröffentlicht:<br />

Womit sich eine aktuelle<br />

Krankenhaus-Studie für das<br />

Land Sachsen-Anhalt beschäftigt.<br />

Seite 11<br />

<strong>SALUS</strong> mit neuem Angebot in der Region Stendal:<br />

Fachkundige ambulante<br />

Hilfe für psychisch Kranke<br />

Die <strong>SALUS</strong> gGmbH erweitert ihr Angebotsspektrum für psychisch kranke Menschen<br />

in der Region Stendal: Beginnend im April 2013, wird dort die Ambulante<br />

Psychiatrische Pflege (APP) etabliert. Es handelt sich dabei um eine aufsuchende<br />

hochspezialisierte Pflegeleistung im vertrauten Lebensumfeld, die zur Vermeidung<br />

bzw. Verkürzung von Krankenhausbehandlungen beitragen soll.<br />

Nach einer intensiven Vorbereitungsphase<br />

und erfolgreichen Pflegesatz-<br />

Psychiatrie. Sie kennen durch ihre kliter<br />

bzw. zum Fachkrankenpfleger für<br />

verhandlungen mit den Krankenkassen<br />

kann im April die Betreuung der ge von psychisch kranken Menschen<br />

nische Tätigkeit die Spezifik der Pfle-<br />

ersten Patienten aufgenommen werden.<br />

Alle Mitglieder des fünfköpfigen die neue Aufgabe vorbereitet.<br />

genau und sind deshalb bestens auf<br />

APP-Teams verfügen über die Zusatzausbildung<br />

zur Fachkrankenschwes-<br />

Pflege lesen Sie auf Seite<br />

Mehr zur Ambulanten Psychiatrischen<br />

9.<br />

Boten des Frühlings<br />

Hinterfragt:<br />

Welche Herausforderungen das<br />

Zeitalter der Inklusion mit sich<br />

bringt. Seite 12-15<br />

Notiert:<br />

Worüber junge Patienten der<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Uchtspringe in ihrer Zeitschrift<br />

»Kids News« berichten.<br />

Seite 16<br />

Erkundet:<br />

Was Kinder und Jugendliche aus<br />

Pretzsch hinter den Kulissen der<br />

»Sachsenklinik« erlebt haben.<br />

Seite 23<br />

***<br />

Primeln, Tausendschönchen, Vergissmeinnicht: In der Gärtnerei des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Bernburg<br />

ließ sich schon Ende Februar der Frühling blicken, als das Wetter draußen noch Grau in Grau<br />

dahin triefte. Die auszubildende Gärtnerin Jaqueline Niedworok und Praktikant Christian Emmer<br />

arrangierten mit Hilfe lustiger Blumentopf-Figuren (vorn im Bild) einen Vorgeschmack auf das Erwachen<br />

der Natur. Vielen Dank! Foto: Cornelia Barnebeck


In dieser Ausgabe<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>SALUS</strong> gGmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Seepark 5<br />

39116 Magdeburg<br />

www.salus-lsa.de<br />

Spektrum<br />

Seit 1. Januar 2013: Neue Zuordnung der Gesellschafterrechte ................................. 4<br />

Neues Mitglied im <strong>SALUS</strong>-Aufsichtsrat ........................................................................ 5<br />

Arbeitsbesuche in den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen .............................................................. 5<br />

<strong>SALUS</strong>-Konferenz: Psychiatrie - Kunst - Literatur - Film - Musik .............................. 5<br />

Doppelspitze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Bernburg .................................. 6<br />

Redaktion:<br />

Stabsstelle Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

der <strong>SALUS</strong> gGmbH<br />

Franka Petzke (V.i.S.d.P.)<br />

Telefon: 0391 60753-15<br />

Telefax: 0391 60753-33<br />

e-mail: f.petzke@salus-lsa.de<br />

Namentliche gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des<br />

Herausgebers wieder.<br />

Satz & Druck:<br />

Schlüter Print Pharma<br />

Packaging GmbH<br />

Schönebeck (Elbe)<br />

Auflage: 2.500<br />

Das <strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong> erscheint<br />

quartalsweise. Redaktionsschluss<br />

für die nächste Ausgabe<br />

ist der 1. Juni 2013..<br />

Sprachliche Gleichstellung:<br />

Die Bezeichnung von Berufs-<br />

oder anderen Personengruppen<br />

gilt jeweils in<br />

der weiblichen und männlichen<br />

Form. Nur aus Gründen<br />

der besseren Lesbarkeit<br />

finden nicht in jedem Fall<br />

beide Formen Anwendung.<br />

Kurz zitiert:<br />

Innovation ist keine Garantie<br />

gegen das Scheitern, aber<br />

ohne Innovation ist das<br />

Scheitern garantiert<br />

© Stefan R. Munz, Produkt- und<br />

Organisationsentwickler<br />

Neuprofilierung des <strong>SALUS</strong>-Instituts auf dem Weg ................................................... 7<br />

Rückenwind für die Vision vom »Elbzentrum Schloss Pretzsch« ............................. 8<br />

Neues Angebot in der Region Stendal:<br />

Ambulante Psychiatrische Pflege geht an den Start ......................................................9<br />

<strong>SALUS</strong>-Altenpflegeheim Uchtspringe:<br />

MDK-Bestnote 1,0 für hohe Pflegequalität ....................................................................10<br />

Weitere Nachrichten und Kurzberichte ......................................................... 4, 5, 7, 16<br />

Blickpunkt: Inklusion - selbstverständlich miteinander?!<br />

Leben mit Autismus im Zeitalter der Inklusion:<br />

Die besonderen Kinder verstehen und unterstützen ........................................... 12/13<br />

Sozialminister Norbert Bischoff legt Landesaktionsplan vor:<br />

Der Weg in eine Gesellschaft für alle ............................................................................. 13<br />

Im Gespräch mit dem Pädagogischen Leiter Christoph Unglaub:<br />

»Gerade die Vielfalt macht das Leben doch schön!« .............................................14/15<br />

Umschau<br />

Patientenzeitschrift in der Kinder- und Jugendpsychiatrie:<br />

»Kids News« von Patienten für Patienten ................................................................... 16<br />

Lernerfahrungen im Bildungsbuch dokumentiert:<br />

»Das bin ich!« Wie Kinder sich selbst entdecken .........................................................17<br />

Treff: Kultur, Sport & mehr<br />

Die »fünfte Jahreszeit« im <strong>SALUS</strong>-Verbund:<br />

Fröhlicher Trubel mit Bienen, Babys und Piraten ........................................................18<br />

Rückblick auf die Winterferien-Reisezeit .....................................................................19<br />

»<strong>SALUS</strong>-kulturell«: Lesungen, Konzerte & mehr .................................................20 - 22<br />

Besuch in der Leipziger Media City:<br />

Hinter den Kulissen der »Sachsenklinik« ......................................................................23<br />

www.salus-lsa.de 2 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Bestärkung auf dem Weg<br />

zu mehr Lebenstüchtigkeit<br />

Es gibt vielfältige Erklärungsansätze<br />

dafür, warum Fehlzeiten<br />

aufgrund psychischer<br />

Erkrankungen in aktuellen<br />

Statistiken doppelt so häufig<br />

»zu Buche« schlagen wie noch<br />

1997. Beispielsweise gehören<br />

die verbesserte Diagnostik<br />

und die wachsende Enttabuisierung<br />

des Themas, aber auch<br />

berufliche Belastungen, das<br />

Bestreben um maximale Flexibilität<br />

und die mediale Überflutung<br />

zu wichtigen Einflussfaktoren.<br />

Bezogen auf Erfahrungen in der Psychotherapeutischen<br />

Medizin und<br />

Psychosomatik, wo ich seit 1996 klinisch<br />

tätig bin, fallen zugleich Veränderungen<br />

im Patienten-Klientel<br />

auf. Zunehmend begegnen uns intelligente<br />

junge Leute, die nicht gelernt<br />

haben, sich eigene Ziele zu setzen,<br />

diese selbstbewusst zu verfolgen<br />

und dabei auch Konflikte auszutragen.<br />

Daraus resultiert eine große<br />

Lebensunsicherheit, die mit innerer<br />

Verzweiflung, Orientierungslosigkeit<br />

und mangelnder Handlungssouveränität<br />

einher geht. Betroffen<br />

sind oft junge Männer, denen gesunde<br />

Aggressivität und Autonomie fehlen.<br />

Gesunde Aggressivität meint, körperlich<br />

und geistig aktiv zu sein, sich bei<br />

Bedarf zu wehren und abzugrenzen,<br />

zu widersprechen, Ungehorsam zu<br />

proben und selbst zu behaupten. Das<br />

sind Stärken, die sich Jungs eigentlich<br />

in der Auseinandersetzung mit<br />

Gleichaltrigen aneignen, beim Raufen<br />

auf dem Schulweg oder beim Kräfte<br />

messen in der Freizeit. Auch die<br />

Übernahme von Verantwortung in<br />

der Familie, der Umgang mit Pflichten,<br />

Regeln und Grenzen spielt eine<br />

wichtige Rolle. Wer es stattdessen<br />

gewöhnt ist, von den Eltern bequem<br />

durch´s Leben chauffiert, umhegt<br />

und vor Pflichten bewahrt zu werden,<br />

kann später bitter enttäuscht und<br />

frustriert sein: Wenn sich das Leben<br />

plötzlich nicht mehr nach den eigenen<br />

Ansprüchen richtet, wird es für den<br />

verwöhnten jungen Menschen nämlich<br />

richtig anstrengend. Wer<br />

damit nicht zurecht kommt,<br />

kann schnell in seelische Not<br />

mit depressiver Symptomatik<br />

geraten, häufig begleitet<br />

von psychosomatischen Beschwerden<br />

oder süchtigen<br />

Verhaltensweisen. Viele dieser<br />

jungen Patienten haben<br />

eine verklärte Vorstellung<br />

Dr. med. Cornelia Ulrich von der Realität und sind<br />

überfordert, wenn sie z.B. am<br />

Studienort weit von zu Hause entfernt<br />

plötzlich für sich selbst verantwortlich<br />

sind. Sie wandeln in der Scheinwelt<br />

des Internets, verzetteln sich im Studium<br />

ziellos zwischen Anglistik, Literatur<br />

und Philosophie. Und finden keine<br />

Erklärung, warum ihnen das alles so<br />

mühsam und sinnlos erscheint. Oft<br />

werden äußere Umstände verantwortlich<br />

gemacht statt die eigenen Anteile<br />

zu hinterfragen. Der Zeitgeist und die<br />

Symptomatik mögen dann vom »Burn<br />

out« sprechen. Tatsächlich liegt in vielen<br />

Fällen eine Reifungsstörung mit<br />

Defiziten in der sozialen Kompetenz<br />

und Selbstbehauptung vor.<br />

Bei dieser Indikation, so zeigt unsere<br />

Erfahrung, kommt man mit einer<br />

ambulanten Einzeltherapie nicht sehr<br />

weit. Als hilfreich erweist sich demgegenüber<br />

das von- und miteinander<br />

Lernen in der therapeutischen Gemeinschaft,<br />

wie es in unserer Uchtspringer<br />

Abteilung für Psychosomatik<br />

und Psychotherapie möglich ist. Sich<br />

selbst im Spiegel der Anderen zu sehen<br />

und zu erproben, sich neu zu ordnen<br />

und zu regulieren, kann nachhaltige<br />

Veränderung bewirken. Dabei bietet<br />

der klar strukturierte und verbindliche<br />

Rahmen einer stationären Psychotherapie<br />

sehr gute Möglichkeiten, um die<br />

zugrunde liegenden Zusammenhänge<br />

zu bearbeiten und der Konfrontation<br />

nicht auszuweichen. Durch das Netz<br />

professioneller Helfer aus Medizin,<br />

Psychologie, Sozialarbeit, Arbeits- und<br />

anderen Fachtherapien können sehr<br />

vielschichtige Impulse für die Nachreifung<br />

der Persönlichkeit gesetzt werden.<br />

Neben den Gesprächstherapien<br />

Aus meiner Sicht<br />

Kurz informiert<br />

Die <strong>SALUS</strong>-Tageskliniken<br />

für Psychiatrie/Psychotherapie<br />

sowie für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />

in Salzwedel ziehen<br />

Ende März in ihr saniertes Domizil<br />

Schillerstr. 2 ein. In den<br />

Komplex hat die <strong>SALUS</strong> rund<br />

2,91 Mio Euro investiert. Mehr<br />

dazu im nächsten <strong>Journal</strong>.<br />

- viel reden hilft wirklich! - kommt es<br />

auch auf handfeste, alltagsbezogene<br />

Erprobungsfelder an. So bietet beispielsweise<br />

die Arbeitstherapie gute<br />

Übungsmöglichkeiten, um sich Ziele<br />

zu setzen und bei der Realisierung als<br />

selbstwirksam zu erleben.<br />

Wie bereits erwähnt, sind von klinisch<br />

behandlungsbedürftigen Reifungsstörungen<br />

junge Männer häufiger<br />

betroffen als Frauen, und die »Krise<br />

der Männer« wird mittlerweile auch<br />

in der Fachöffentlichkeit diskutiert.<br />

Das gesamte Ursachengefüge unter<br />

gesellschaftlichen und soziologischen<br />

Aspekten zu analysieren, würde allerdings<br />

den Rahmen dieser Kolumne<br />

sprengen. Sicher erscheint mir - das gilt<br />

für Mädchen ebenso -, dass Verwöhnung<br />

und Überbehütung im Kindesalter<br />

zu den Risikofaktoren gehören, die<br />

die Lebenstüchtigkeit und Konfliktfähigkeit<br />

im späteren Leben empfindlich<br />

stören können. »Verwöhnung ist eine<br />

Form der Vernachlässigung«, sagt der<br />

Psychotherapeut und Psychoanalytiker<br />

Jürgen F. Detering. »Es ist ein Zuwenig<br />

an Auseinandersetzung, an Anleitung,<br />

an Förderung, Forderung und<br />

ein Zuwenig an kritischem Hinterfragen.«<br />

Er beschreibt damit treffend ein<br />

Erziehungsproblem, dessen Auswirkungen<br />

nunmehr auch im klinischen<br />

Alltag »angekommen« sind.<br />

Dr. med. Cornelia Ulrich, Chefärztin der<br />

Klinik für Psychotherapeutische Medizin,<br />

Psychosomatik und Suchtmedizin<br />

des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Uchtspringe<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 20133<br />

www.salus-lsa.de


Spektrum<br />

Seit 1. Januar 2013:<br />

Neue Zuordnung<br />

der Gesellschafterrechte<br />

Die Wahrnehmung der Gesellschafterrechte des Landes Sachsen-Anhalt an der<br />

<strong>SALUS</strong> gGmbH ist zum 1. Januar 2013 vom Ministerium für Arbeit und Soziales<br />

an das Ministerium der Finanzen übertragen worden. Vertreten wird<br />

das Land nach der Neuzuordnung durch Herrn Ministerialrat Andreas Grobe.<br />

Der Volljurist trägt im Finanzministerium leitende Verantwortung für vermögens-<br />

und wirtschaftspolitische Angelegenheiten sowie für Beteiligungen und<br />

Unternehmen des öffentlichen Rechts.<br />

Um sich einen ersten Eindruck über<br />

die Arbeit in den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen<br />

zu verschaffen, besuchte Andreas<br />

Grobe am 21. Januar 2013 die Standorte<br />

in Uchtspringe und Bernburg.<br />

Dr. Uwe-Jens Gerhard, Chefarzt der Bernburger Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie (l.) führte die Besucher u.a. in den Snoezelen-Raum mit<br />

seinen entspannenden Licht- und Klangeffekten.<br />

Begleitet wurde er dabei durch SA-<br />

LUS-Geschäftsführer Hans-Joachim<br />

Fietz-Mahlow und die <strong>SALUS</strong>-Gesamtbetriebsratsvorsitzende<br />

Dagmar Laudien.<br />

Im Blickfeld der Gespräche mit<br />

den Leitungskräften<br />

der <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen<br />

standen u.a.<br />

das fachlich-inhaltliche<br />

Leistungsprofil<br />

und aktuelle Investitionsvorhaben.<br />

Herr<br />

Grobe zeigte sich beeindruckt<br />

über die<br />

Vielfalt der Angebote<br />

sowie über das offenkundige<br />

Engagement<br />

der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

denen er bei seinem<br />

Besuch begegnete.<br />

Er machte deutlich,<br />

dass mit der Wahr-<br />

Dr. Michaela Poley, Ärztliche Direktorin des<br />

Fachklinikums Uchtspringe, erläuterte Herrn<br />

Ministerialrat Andreas Grobe die klinischen<br />

Strukturen.<br />

nehmung der Gesellschafterrechte im<br />

Zentralen Beteiligungsmanagement<br />

des Finanzministeriums die Möglichkeit<br />

zu einer Stärkung insbesondere im<br />

Hinblick auf Querschnittsthemen verbunden<br />

sein könne. Die neue Aufgabenteilung<br />

mit dem Fachressort für Arbeit<br />

und Soziales biete die Chance, der<br />

»sehr guten Performance« der <strong>SALUS</strong><br />

gGmbH ein zusätzliches Element hinzuzufügen,<br />

das zur Zukunftsfähigkeit<br />

des Unternehmens beitrage.<br />

Vorstandswahl beim<br />

PARITÄTISCHEN<br />

Heidi Köhler, kaufmännische Leiterin des <strong>SALUS</strong>-<br />

Heimverbundes Uchtspringe, wurde im November 2012<br />

von der Mitgliederversammlung des PARITÄTISCHEN<br />

Sachsen-Anhalt e.V. in den Verbandsvorstand gewählt.<br />

In diesem Gremium werden u.a. strategische verbands-,<br />

finanz- und sozialpolitische Positionen sowie Arbeitsschwerpunkte<br />

beschlossen.<br />

Zum neuen Vorsitzenden wählten die Mitglieder den Erziehungswissenschaftler<br />

und Soziologen Prof. Dr. Peter-Ulrich<br />

Wendt. Er lehrt an der Hochschule Magdeburg-Stendal im<br />

Bereich Grundlagen und Methoden der sozialen Arbeit sowie<br />

Kinder- und Jugendhilfe. In seiner Antrittsrede hob Prof.<br />

Wendt als besondere Herausforderungen des Verbandes für<br />

die nächsten Jahre u.a. den demografischen Wandel und den<br />

Fachkräftebedarf in der sozialen Arbeit hervor.<br />

Der Vorstand des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt nach der Wahl am<br />

23. November 2012 in Magdeburg.<br />

www.salus-lsa.de 4 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Neues Mitglied im<br />

<strong>SALUS</strong>-Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>SALUS</strong><br />

gGmbH hat seit Dezember 2012 ein<br />

neues Mitglied. In das Gremium<br />

berufen wurde der 41jährige Regierungsdirektor<br />

Jens Grünberg,<br />

Referatsleiter Justiziariat und Sonderaufgaben<br />

im Finanzministerium<br />

Sachsen-Anhalt. Er hat die Nachfolge<br />

von Referatsleiterin a.D. Doris<br />

Hasslbauer angetreten, die in den<br />

Vorruhestand gegangen ist und in<br />

diesem Zusammenhang auch ihr<br />

Aufsichtsratsmandat aufgab (wir<br />

berichteten).<br />

Der gebürtige<br />

Dessauer Jens<br />

Grünberg hat<br />

nach dem Abitur<br />

eine Ausbildung<br />

zum Bankkaufmann<br />

absolviert.<br />

Anschließend<br />

studierte er von Jens Grünberg<br />

1992 bis 1997 die<br />

Rechtswissenschaften an den Universitäten<br />

Leipzig und Bayreuth.<br />

Nach seiner Referendarausbildung<br />

mit Pflichtwahlpraktikum im Wirtschaftsrecht<br />

sammelte Herr Grünberg<br />

zunächst in Bayern Berufserfahrungen.<br />

Er war dort u.a. als<br />

Bankberater sowie als Rechtsanwalt<br />

in einer großen Wirtschaftskanzlei<br />

tätig. Im September 2000 kehrte<br />

der Volljurist nach Sachsen-Anhalt<br />

zurück und trat in den Dienst des<br />

Landes Sachsen-Anhalt ein.<br />

Bei seiner Tätigkeit im Ministerium<br />

der Finanzen war Jens Grünberg<br />

zuerst knapp zwei Jahre im Bereich<br />

des öffentlichen Bankwesens sowie<br />

der Sparkassenaufsicht tätig. Später<br />

übernahm der Beamte u.a. Verantwortung<br />

für Aufgaben im Bereich<br />

der Beteiligungen und Stiftungen<br />

des Landes Sachsen-Anhalt sowie<br />

bei der Gestaltung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen.<br />

Seine jetzige Position als Referatsleiter<br />

Justiziariat und Sonderaufgaben<br />

im Ministerium der Finanzen<br />

hat der Regierungsdirektor seit September<br />

2012 inne.<br />

Spektrum<br />

Arbeitsbesuche in den<br />

<strong>SALUS</strong>-Einrichtungen<br />

Über aktuelle Entwicklungen in der Forensischen Psychiatrie sowie in der Altenpflege<br />

informierte sich die <strong>SALUS</strong>-Aufsichtsratsvorsitzende Beate Bröcker Ende<br />

des Jahres 2012 bei Arbeitsbesuchen in den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen Bernburg,<br />

Magdeburg und Uchtspringe. Sie kam dort sowohl mit den jeweiligen Leitungskräften<br />

als auch mit den örtlichen Betriebsräten ins Gespräch. Im Magdeburger<br />

Seniorenzentrum, wo auch das neue Aufsichtsratsmitglied Jens Grünberg (siehe<br />

Beitrag links) dabei war, fand außerdem ein Treffen mit dem Heimbeirat statt.<br />

Begleitet wurden die Aufsichtsräte durch die <strong>SALUS</strong>-Geschäftsführung.<br />

Beim Austausch in den beiden<br />

Landeskrankenhäusern für Forensische<br />

Psychiatrie Bernburg und<br />

Uchtspringe wurden<br />

am 15. November bzw.<br />

am 19. Dezember u.a.<br />

Fragen zur Belegungssituation,<br />

zu Veränderungen<br />

im Patienten-<br />

Klientel sowie zur<br />

Fachkräfte-Bemessung<br />

im Pflegedienst thematisiert.<br />

Im Seniorenzentrum<br />

»St. Georgii«<br />

stand am 7. Dezember<br />

u.a. die künftige Profilierung<br />

des <strong>SALUS</strong>-<br />

Verbundes Altenpflege<br />

im Blickpunkt. Diskutiert<br />

wurde hier auch<br />

über die hohe Arbeitsverdichtung<br />

im Pflegedienst<br />

sowie über<br />

Wege zur Sicherung einer bedarfsgerechten<br />

Dienstplangestaltung,<br />

Die <strong>SALUS</strong>-Aufsichtsratsvorsitzende Beate Bröcker und Aufsichtsratsmitglied<br />

Andreas Grünberg (v.l.n.r.) tauschten sich bei ihrem<br />

Arbeitsbesuch mit der Heimleitung des <strong>SALUS</strong>-Seniorenzentrums<br />

»St. Georgii« Magdeburg sowie mit der Geschäftsführung der <strong>SALUS</strong><br />

gGmbH über aktuelle Entwicklungstendenzen in der Altenpflege aus.<br />

»<strong>SALUS</strong>-Dialog«: Eigene Ideen<br />

und Kompetenzen einbringen<br />

Auf Initiative der Geschäftsführung wird im <strong>SALUS</strong>-Verbund ein neues Forum<br />

zur Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Unternehmensentwicklung<br />

etabliert. Die ersten Gesprächsrunden des »<strong>SALUS</strong>-Dialogs« sind im<br />

Frühjahr 2013 geplant. Interessierte <strong>SALUS</strong>-Beschäftigte unterschiedlicher Professionen<br />

und Arbeitsebenen können dort mit der Geschäftsführung sowie der<br />

jeweiligen Krankenhaus- bzw. Einrichtungsleitung ihre Ideen und Vorstellungen<br />

zur künftigen strategischen Ausrichtung der <strong>SALUS</strong> diskutieren.<br />

<strong>SALUS</strong>-Geschäftsführer Hans-Joachim<br />

Fietz-Mahlow erklärt: »Beim <strong>SALUS</strong>-<br />

Dialog wollen wir gemeinsam über<br />

den Tag hinaus denken, voneinander<br />

lernen und uns darüber klar werden,<br />

wie die <strong>SALUS</strong> unter schwieriger werdenden<br />

Rahmenbedingungen wettbewerbsfähig<br />

bleiben und sich innovativ<br />

weiter entwickeln kann.« Ziel der<br />

ersten Gespräche sei es, strategisch<br />

wichtige Handlungsfelder abzuleiten,<br />

die dem Aufsichtsrat zur Beschlussfassung<br />

vorlegt und mittelfristig erfolgreich<br />

zu bearbeiten sind. In diesen<br />

Prozess einfließen werden auch die Ergebnisse<br />

der 7. Strategiekonferenz der<br />

<strong>SALUS</strong>-Führungskräfte, die Anfang<br />

März stattfand.<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 20135<br />

www.salus-lsa.de


Spektrum<br />

Kurz informiert<br />

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

-psychosomatik<br />

und -psychotherapie<br />

des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums<br />

Bernburg verfügt insgesamt<br />

über 60 Betten und 42<br />

Tagesklinik-Plätze, letztere<br />

an den Standorten Dessau<br />

und Wittenberg. Ein weiteres<br />

tagesklinisches Angebot<br />

soll noch im Frühjahr<br />

2013 in Bernburg geschaffen<br />

werden.<br />

Behandelt werden in den<br />

verschiedenen klinischen<br />

Bereichen Mädchen und Jungen<br />

im Alter zwischen drei<br />

bis zu 18 Jahren, die z.B. unter<br />

emotionalen Störungen,<br />

unter dem hyperkinetischen<br />

Syndrom mit all seinen Folgeerscheinungen,<br />

akuten<br />

Stressreaktionen und Anpassungsstörungen,<br />

Psychosen,<br />

Entwicklungs-, Persönlichkeits-<br />

und Lernstörungen leiden.<br />

Die Therapiekonzepte<br />

sind multimodal ausgerichtet,<br />

wobei verhaltenstherapeutische<br />

und systemische<br />

Ansätze eine große Rolle<br />

spielen. Ergänzt wird das<br />

stationäre und tagesklinische<br />

Spektrum durch ambulante<br />

Angebote in den Institutsambulanzen<br />

sowie in den<br />

Medizinischen Versorgungszentren<br />

der <strong>SALUS</strong>-Praxis in<br />

Dessau und Wittenberg.<br />

Doppelspitze in der Kinder- &<br />

Jugendpsychiatrie Bernburg<br />

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und –psychotherapie des<br />

<strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Bernburg ist seit Jahresbeginn 2013 in zwei chefärztlich<br />

geleitete Kliniken gegliedert. Als neuer Chefarzt konnte der 55jährige Facharzt<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie Dr. med. Uwe-Jens Gerhard<br />

gewonnen werden, der überwiegend im stationären Sektor der Klinik tätig sein<br />

wird. Dadurch kann sich die langjährige Chefärztin Dr. Edeltraud Dögel über<br />

das stationäre Wirkungsfeld hinaus jetzt verstärkt der Arbeit in den Tageskliniken<br />

und Institutsambulanzen zuwenden.<br />

»Wir freuen uns, dass wir<br />

die neue Chefarzt-Position<br />

mit Herrn Dr. Gerhard<br />

kompetent besetzen konnten«,<br />

erklärt Hans-Joachim<br />

Fietz-Mahlow, Geschäftsführer<br />

der <strong>SALUS</strong> gGmbH.<br />

»Damit wurden auf Basis<br />

der bisherigen sehr guten<br />

Arbeit die Weichen gestellt,<br />

um die Bernburger Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie zukunftsfähig<br />

weiter zu entwickeln und den<br />

wachsenden Herausforderungen des<br />

Fachgebietes gerecht zu werden.«<br />

Dr. Uwe-Jens Gerhard<br />

Der gebürtige Görlitzer Dr. Uwe-<br />

Jens Gerhard nahm nach dem Abitur<br />

1975 sein Medizinstudium an der<br />

Universität Jena auf, das er sechs<br />

Jahre später mit der Approbation<br />

erfolgreich abschloss. Danach absolvierte<br />

der Mediziner seinen Wehrdienst<br />

als Arzt und kehrte 1984 an<br />

das Universitätsklinikum Jena zurück.<br />

Hier promovierte er und bildete<br />

sich zum Facharzt für Neurologie<br />

und Psychiatrie weiter. Seit Ende der<br />

1980er Jahre widmete sich Dr. Gerhard<br />

als Assistenzarzt dem<br />

Fachgebiet der Kinderneuropsychiatrie,<br />

auf dem er sich<br />

sowohl in Jena als auch im<br />

damaligen Bezirkskrankenhaus<br />

Stadtroda qualifizierte.<br />

Nachdem der Mediziner<br />

auch die Anerkennung als<br />

Facharzt für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />

erworben hatte, war<br />

er seit 1995 als leitender Oberarzt an<br />

der Universitätsklinik Jena tätig und<br />

zur Weiterbildung auf dem Gebiet<br />

der Kinder- und Jugendpsychiatrie/-<br />

psychotherapie ermächtigt. Darüber<br />

hinaus erarbeitete sich Dr. Gerhard<br />

die Fachkunde in der suchtmedizinischen<br />

Grundversorgung. Wissenschaftlich<br />

beschäftigte sich der neue<br />

Bernburger Chefarzt u.a. mit ausgewählten<br />

Aspekten der Diagnostik<br />

und Behandlung von Anorexie<br />

(Magersucht) und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung),<br />

mit Arbeiten zur Grundlagenforschung<br />

der Schizophrenie<br />

sowie mit medizingeschichtlichen<br />

Fragestellungen.<br />

Personelle Veränderung<br />

in der Krankenhausleitung<br />

In der Krankenhausleitung des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Bernburg steht eine personelle<br />

Veränderung bevor. Der Ärztliche Direktor, Dr. med. Ulf Künstler, wird<br />

zum 30. April 2013 im gegenseitigen Einvernehmen aus der <strong>SALUS</strong> gGmbH ausscheiden<br />

und sich neuen Aufgaben widmen.<br />

Durch sein Wirken als Ärztlicher<br />

Direktor hat Herr Dr. Künstler im<br />

Fachklinikum Bernburg einen Veränderungsprozess<br />

eingeleitet. Er<br />

stellte sich dabei der großen Herausforderung,<br />

fachlich-inhaltliche Erfordernisse<br />

mit den sich verändernden<br />

Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen<br />

Ressourcen in Einklang zu<br />

bringen. Für dieses Engagement zollte<br />

ihm die Geschäftsführung Dank.<br />

Bis zur Neubesetzung der Ärztlichen<br />

Direktion in der Bernburger Krankenhausleitung<br />

wird diese Position von<br />

der Stellvertretenden Ärztlichen Direktorin<br />

Frau Kerstin Ziegner, Chefärztin<br />

der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen,<br />

wahrgenommen. Herr<br />

Oberarzt Dr. Ralf Gröger leitet bis auf<br />

Weiteres die Klinik für Allgemeinpsychiatrie/<br />

Psychotherapie.<br />

www.salus-lsa.de 6 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Neuprofilierung des <strong>SALUS</strong>-<br />

Instituts auf dem Weg<br />

Das <strong>SALUS</strong>-Institut wird in der ersten Hälfte des Jahres 2013 neu profiliert.<br />

Einem Beschluss des Institutsvorstandes folgend, sind einige Veränderungen<br />

bereits zum 1. Februar wirksam geworden. Als neuer Arbeitsschwerpunkt ist<br />

»Strategie und Unternehmensentwicklung« in das Aufgabenprofil eingeflossen.<br />

Die bislang unter dem Dach des Instituts geführten Bereiche Qualitätsmanagement<br />

sowie Fort- und Weiterbildung wurden mit dem direkten Wirkungsfeld<br />

der Geschäftsführung bzw. der Personalentwicklung vernetzt.<br />

Diese aus fachlich-inhaltlichen Erwägungen<br />

heraus getroffenen Entscheidungen<br />

tragen dazu bei, das Institut<br />

von operativen Aufgaben zu entlasten.<br />

Dadurch kann sich das Team<br />

unter Leitung von Institutsdirektor<br />

Prof. Dr. Christfried Tögel verstärkt<br />

auf die wissenschaftlich fundierte<br />

Beratung des Aufsichtsrates und der<br />

Geschäftsführung konzentrieren.<br />

Weitergeführt werden die vom SA-<br />

LUS-Institut in den zurückliegenden<br />

Jahren aufgebauten Forschungs- und<br />

Entwicklungsprojekte zur Evaluation<br />

und Simulation psychiatrischer Versorgung.<br />

Der neue Arbeitsschwerpunkt<br />

»Ausstellungs-, Konferenzund<br />

Kulturmanagement« zeichnet<br />

u.a. verantwortlich für die inhaltliche<br />

Pflege und organisatorische Begleitung<br />

der <strong>SALUS</strong>-Wanderausstellung<br />

»Dämonen und Neuronen«, die<br />

Vorbereitung und Durchführung<br />

der <strong>SALUS</strong>-Konferenzen sowie für<br />

die die Projekte im Rahmen von<br />

»<strong>SALUS</strong>-kulturell«. Als weiterer Arbeitsschwerpunkt<br />

werden unter dem<br />

Stichwort »<strong>SALUS</strong>-Akademie« Veranstaltungsreihen<br />

zu aktuellen Themen<br />

vorbereitet.<br />

Das Zentrale Qualitätsmanagement<br />

ist jetzt der <strong>SALUS</strong>-Geschäftsführung<br />

direkt zugeordnet (siehe Beitrag<br />

rechts) und der ehemalige Bereich<br />

»Fort- und Weiterbildung« wurde in<br />

die Personalentwicklung eingegliedert.<br />

Außerdem wechseln die bislang<br />

dem Institut unterstellten Dokumentationsassistenten<br />

ab 1. April 2013 in<br />

den Verantwortungsbereich Medizincontrolling<br />

der <strong>SALUS</strong>-Fachklinika<br />

Bernburg und Uchtspringe.<br />

»Dämonen & Neuronen«<br />

an der Humboldt-Universität<br />

Die <strong>SALUS</strong>-Wanderausstellung<br />

»Dämonen und<br />

Neuronen« wurde im<br />

Februar und März 2013<br />

an der Humboldt-Universität<br />

Berlin gezeigt.<br />

Im Uni-Hauptgebäude<br />

Unter den Linden unternahmen<br />

zahlreiche Besucher<br />

den spannenden<br />

Streifzug durch die Psychiatrie<br />

im Wandel der<br />

Zeit und informierten sich<br />

über psychische Erkrankungen.<br />

Im Sommer 2013<br />

soll die Ausstellung in der<br />

Gedenkstätte Marienborn<br />

gezeigt werden.<br />

Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin (r.) und Prof. Dr. Christfried Tögel, Direktor des <strong>SALUS</strong>-<br />

Instituts) eröffneten am 13. Februar 2013 im Foyer des Hauptgebäude<br />

der Humboldt-Uni die Ausstellung »Dämonen & Neuronen«.<br />

Spektrum<br />

Neue QM-Struktur<br />

seit 1. Februar 2013<br />

Das Zentrale Qualitätsmanagement<br />

der <strong>SALUS</strong> gGmbH ist seit<br />

dem 1. Februar 2013 der Geschäftsführung<br />

direkt unterstellt. Zuvor<br />

wurde dieser Bereich unter dem<br />

Dach des <strong>SALUS</strong>-Instituts geführt.<br />

Geleitet wird<br />

der Zentrale<br />

Bereich Qualitätsmanagement<br />

von der<br />

Dipl.-Gesundheitswirtin<br />

Andrea<br />

Schütt.<br />

Sie war vorher<br />

stellvertretende<br />

Direktorin des Andrea Schütt<br />

<strong>SALUS</strong>-Instituts<br />

sowie Bereichsleiterin für Fort– und<br />

Weiterbildung. Zum Zentralen QM-<br />

Team unter Leitung von Frau Schütt<br />

gehören vier Qualitätsmanager: Kerstin<br />

Asmus, Nadine Block, Tobias<br />

Meyer und Dirk Strengmann.<br />

Weiterhin wurden in Vorbereitung<br />

auf die bevorstehende Matrix-Zertifizierung<br />

der <strong>SALUS</strong> gGmbH in<br />

allen Einrichtungen Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

benannt und<br />

im Herbst 2012 über einen Zeitraum<br />

von zwei Wochen qualifiziert. Die<br />

Trainerin von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Qualität (DGQ), Frau<br />

Monja Gerigk, befähigte die Teilnehmer<br />

in dieser Zeit dazu, sich<br />

umfangreiche Kenntnisse in der<br />

ISO 9000-Familie anzueignen. Des<br />

weiteren lernten die Teilnehmer<br />

die Anwendungen von spezifischen<br />

Qualitätsmanagementmethoden<br />

und – werkzeugen kennen. Sie sind<br />

nun auch in der Lage, interne Audits<br />

mit ihrem Fachwissen zu unterstützen.<br />

Der Lehrstoff wurde durch<br />

Diskussionen und Gruppenarbeit<br />

anhand von fachbezogenen Fallbeispielen<br />

und Praxisaufgaben vertieft.<br />

Alle neunzehn Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer nutzen diese Zeit<br />

auch, um sich untereinander zu<br />

vernetzen. Damit wurden gute Voraussetzungen<br />

geschaffen, um die<br />

zukünftige Mitarbeit im Qualitätsmanagement<br />

gemeinsam angehen<br />

zu können.<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 20137<br />

www.salus-lsa.de


Spektrum<br />

Intensiver Austausch über die weitere Entwicklung des Schlossbezirks Pretzsch: Zu einem Regionalgespräch trafen Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />

der <strong>SALUS</strong> gGmbH am 6. Dezember 2012 mit Vertretern der Kommunalpolitik sowie Akteuren aus Tourismusverbänden und anderen Institutionen<br />

zusammen. Dabei stand die Frage im Blickpunkt, welche Nutzungsmöglichkeiten im Schlossbezirk Pretzsch mit seiner vielfältigen, weitgehend dem Denkmalschutz<br />

unterliegenden Gebäude- und Freianlagenstruktur künftig erschlossen werden können. (Bildmontage mit Schloss im Vordergrund)<br />

Kurz & knapp<br />

Schloss Pretzsch wurde in<br />

den Jahren 1571 bis 1574 im<br />

Renaissancestil errichtet und<br />

im 18. Jahrhundert nach dem<br />

barocken Zeitgeschmack<br />

umgebaut. Die dritte große<br />

Sanierung erfolgte von 2001<br />

bis 2007. Die Wurzeln von<br />

Schloss Pretzsch als Kinderund<br />

Jugendhilfeeinrichtung<br />

reichen mittlerweile 66 Jahre<br />

zurück. Es war am 11.<br />

März 1947, als hier die ersten<br />

Mädchen und Jungen Unterschlupf<br />

fanden, die durch<br />

den Krieg Eltern und Heimat<br />

verloren hatten. Zuvor war<br />

das Schloss wieder von der<br />

Stiftung »Potsdamsches Großes<br />

Waisenhaus« übernommen<br />

worden, die es 1827 vom<br />

preußischen König Friedrich-<br />

Wilhelm III geschenkt bekam<br />

und fast 100 Jahre für die Betreuung<br />

preußischer Waisenmädchen<br />

genutzt hatte. 1948<br />

lebten hier bereits 200 junge<br />

Menschen, im Oktober 1949<br />

wurde dem Heim der Name<br />

des Pädagogen und Widerstandskämpfers<br />

»Adolf<br />

Reichwein« verliehen. Ausführliche<br />

Informationen zur<br />

Historie gibt´s übrigens im<br />

Pretzscher Schlossmuseum!<br />

Rückenwind für die Vision vom<br />

»Elbzentrum Schloss Pretzsch«<br />

Der Schlossbezirk rund um das <strong>SALUS</strong>-Kinder- und Jugendheim Pretzsch hat<br />

das Potenzial, um sich über die bisherige Nutzung hinaus mit der Region zu<br />

vernetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse, die im zurückliegenden<br />

Jahr durch die Agentur für soziale Innovationen iq consult Berlin erstellt wurde.<br />

Als mögliche Handlungsfelder wurden<br />

Tourismus und Wirtschaft, Kultur<br />

und Bildung sowie Beschäftigung<br />

und Wohnen aufgezeigt. Darauf basierend,<br />

ist das Rahmenkonzept für<br />

ein künftiges »Elbzentrum Schloss<br />

Pretzsch« entstanden. Es soll jetzt<br />

mit Rückhalt durch den <strong>SALUS</strong>-Aufsichtsrat<br />

auf Machbarkeit geprüft,<br />

untersetzt und schrittweise innerhalb<br />

von Teilprojekten voran gebracht<br />

werden. Noch im Frühjahr 2013 wird<br />

ein Standortentwickler seine Arbeit<br />

aufnehmen, der sich dieser Aufgabe<br />

widmen soll.<br />

Vorgestellt und diskutiert wurde die<br />

Bestrebungen der <strong>SALUS</strong> zur weiteren<br />

Entwicklung des Schlossbezirks<br />

bereits Anfang Dezember 2012<br />

bei einem Regionalgespräch. Auf<br />

Einladung der <strong>SALUS</strong>-Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

kamen Akteure<br />

aus Kommunalpolitik und -verwaltung,<br />

Wirtschaft, Tourismus und<br />

Schulbildung ins Schloss, um sich<br />

mit den Verantwortungsträgern der<br />

<strong>SALUS</strong> gGmbH auszutauschen. Dabei<br />

wurden insbesondere die Chancen<br />

gewichtet, die sich aus der Lage<br />

am Elberadweg sowie aus der Geschichtsträchtigkeit<br />

des Schlosses<br />

ergeben. Angeknüpft werden kann<br />

dabei an die in den zurückliegenden<br />

Jahren entwickelten Initiativen, wie<br />

sie u.a. mit dem Aufbau des Schlossmuseums<br />

und anderen kulturellen<br />

Aktivitäten wirksam geworden sind.<br />

Auf diesem Weg der Neuorientierung<br />

sollen enge regionale Partnerschaften<br />

geknüpft werden, die zur nachhaltigen,<br />

auch wirtschaftlich tragfähigen<br />

Belebung des Standortes beitragen.<br />

Rundgang im Pretzscher Schlossbezirk: Die<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates der <strong>SALUS</strong><br />

gGmbH besichtigten am 6. Dezember die Heimgebäude<br />

und Freianlagen des Kinder- und Jugendheimes.<br />

Hier im Bild von rechts nach links:<br />

Heimleiterin Sigrun Leine, die Aufsichtsratsmitglieder<br />

Wolfgang Beck, Andreas Grünberg<br />

und Isolde Hofmann sowie Staatssekretärin<br />

Beate Bröcker als Aufsichtsratsvorsitzende.<br />

www.salus-lsa.de 8 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Neues Angebot in der Region Stendal:<br />

Ambulante Psychiatrische<br />

Pflege geht an den Start<br />

Im <strong>SALUS</strong>-Verbund sind die Vorbereitungen zur Etablierung der Ambulanten Psychiatrischen<br />

Pflege (APP) in der Altmark fast abgeschlossen. Es handelt sich dabei<br />

um ein neues Betreuungsangebot für psychisch kranke Menschen, die bei der Bewältigung<br />

ihres Lebensalltags im häuslichen Umfeld fachkundige pflegerische Unterstützung<br />

brauchen. Dies soll zur Verkürzung bzw. Vermeidung von stationärer<br />

Behandlung beitragen. Die <strong>SALUS</strong> gGmbH ist der erste Träger in Sachsen-Anhalt,<br />

der die häusliche psychiatrische Krankenpflege ins Leistungsspektrum aufnimmt.<br />

Nachdem die Pflegesatzverhandlungen<br />

mit den Krankenkassen für<br />

den Versorgungsbereich Stendal/<br />

Uchtspringe im Dezember 2012 abgeschlossen<br />

wurden, soll ab Anfang April<br />

die Betreuung der ersten Patienten<br />

beginnen. Geleitet wird das fünfköpfige<br />

APP-Team durch Andreas Lange,<br />

der bislang als stellvertretender<br />

Pflegedienstleiter im Landeskrankenhaus<br />

Uchtspringe tätig war und über<br />

weitreichende Berufserfahrungen<br />

verfügt. Alle Mitglieder des APP-<br />

Teams haben die Zusatzausbildung<br />

zur Fachkrankenschwester bzw. zum<br />

Fachkrankenpfleger für Psychiatrie<br />

absolviert. Sie kennen durch ihre klinische<br />

Tätigkeit die Spezifik der Pflege<br />

von psychisch kranken Menschen<br />

genau und sind deshalb auf ihre neue<br />

Aufgabe bestens vorbereitet.<br />

Konzipiert wurde das APP-Projekt<br />

in enger Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Fachklinikum Uchtspringe und<br />

dem <strong>SALUS</strong>-Heimverbund Altenpflege.<br />

»Hinter allen Beteiligten liegt<br />

schon jetzt ein gutes Stück Arbeit«,<br />

erklärt Projektleiter Hendrik Hahndorf.<br />

»Es waren große Anstrengungen<br />

erforderlich, um die hohen Anforderungen<br />

der Kostenträger an<br />

Prozessplanung, Qualitätssicherung<br />

und Ausstattung zu erfüllen.« Nunmehr<br />

kann Anfang April mit der<br />

Betreuung der ersten Patienten begonnen<br />

werden. Ausgehend von den<br />

Diensträumen in Uchtspringe ist die<br />

ambulante psychiatrische Pflege zunächst<br />

im Einzugsbereich der Region<br />

Stendal möglich. Verordnen kann der<br />

Haus- oder Facharzt die psychiatrische<br />

Pflege bei 32 Diagnosen, u.a. bei<br />

verschiedenen Formen der Demenz,<br />

affektiven Störungen und psychotischen<br />

Erkrankungen. Nach einer<br />

Erstverordnung von 14 Tagen zur<br />

Erarbeitung der Pflegeakzeptanz und<br />

zum Beziehungsaufbau kann die Behandlung<br />

bis zu vier Monate fortgesetzt<br />

werden. Es sind maximal 14 Einheiten<br />

pro Woche vorgesehen, wobei<br />

je nach Genesungsfortschritt eine abnehmende<br />

Frequenz angestrebt wird.<br />

Neben der Unterstützung im häuslichen<br />

und sozialen Umfeld werden<br />

die ambulanten fachpsychiatrischen<br />

Pflegekräfte auch als Netzwerker zu<br />

anderen medizinischen und psychosozialen<br />

Angeboten in der Region<br />

fungieren.<br />

Das APP-Team ist unter der Telefonnummer<br />

039325 70 70 70 erreichbar.<br />

Ausgehend von den Erfahrungen<br />

in der Altmark wird perspektivisch<br />

auch der Aufbau eines ambulanten<br />

psychiatrischen Pflegeangebots in der<br />

Region Bernburg angestrebt.<br />

Spektrum<br />

Neue Saison im<br />

Sonntagscafé<br />

Am 12. Mai 2013, dem diesjährigen<br />

Muttertag, startet<br />

der <strong>SALUS</strong>-Heimverbund<br />

Uchtspringe in die neue<br />

Saison des »Sonntagscafés«.<br />

Bis Ende September sind<br />

Heimbewohner, Familien<br />

und andere Gäste wieder jeden<br />

Sonntag von 14 bis 17<br />

Uhr herzlich in die <strong>SALUS</strong>-<br />

Seniorentagesstätte (ehemaliger<br />

Uchtspringer Landgasthof)<br />

eingeladen. Angeboten<br />

werden - bei schönem Wetter<br />

natürlich draußen - Kaffee,<br />

Tee, kalte Getränke, frischgebackener<br />

Kuchen und verschiedene<br />

Eis-Sorten. Das<br />

Projekt »Sonntagscafé« wurde<br />

vor drei Jahren gestartet,<br />

um den Uchtspringer Bewohnern,<br />

Patienten und Besuchern<br />

am Wochenende eine<br />

neue Möglichkeit zur Einkehr<br />

und zum Beisammensein an<br />

der frischen Luft zu eröffnen.<br />

Dieses Angebot wird seitdem<br />

sehr gut angenommen.<br />

Startklar: Die Fachkräfte des <strong>SALUS</strong>-Teams für Ambulante Psychiatrische Pflege werden psychisch<br />

kranke Menschen unterstützen, ein eigenständiges Leben im gewohnten Umfeld führen und die Alltagsanforderungen<br />

zunehmend besser zu bewältigen. Zum Team gehören (v.l.n.r) Pflegedienstleiter Andreas<br />

Lange, Willma Müller, Andrea Neumann, Oliver Häring und Katrin Reifke.<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 20139<br />

www.salus-lsa.de


Spektrum<br />

Das <strong>SALUS</strong>-Altenpflegeheim Uchtspringe<br />

kann sich wirklich sehen lassen: Pflegedienstleiterin<br />

Jeanette Isenthal (l.) und der Kaufmännische<br />

Leiter Hendrik Hahndorf (r.) bei einem<br />

Rundgang mit <strong>SALUS</strong>-Geschäftsführer Hans-<br />

Joachim Fietz-Mahlow (Mitte).<br />

<strong>SALUS</strong>-Altenpflegeheim Uchtspringe:<br />

MDK-Bestnote 1,0<br />

für hohe Pflegequalität<br />

Fachkräfte des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) haben<br />

dem <strong>SALUS</strong>-Altenpflegeheim Uchtspringe eine hervorragende Pflegequalität attestiert.<br />

Im Ergebnis einer intensiven Begutachtung und Prüfung nach den bundesweit<br />

geltenden Transparenzkriterien, die Ende Januar 2013 stattfand, gab es<br />

im Gesamtergebnis die Bestnote 1,0.<br />

Geprüft und bewertet<br />

wurden die Teilbereiche<br />

»Das ist unser bestes Ergebnis<br />

seit Einführung<br />

Pflege und medi-<br />

des MDK-Benotungs-<br />

zinische Versorgung,<br />

systems«, zeigt Hendrik<br />

Umgang mit Demenzkranken,<br />

Hahndorf, Kaufmäntreuung<br />

soziale Benischer<br />

Leiter der SA-<br />

und Alltagsgestaltung,<br />

LUS-Pflegeeinrichtung,<br />

Wohnen,<br />

auf. »Darüber freuen<br />

Verpflegen, Hauswirtschaft und Hygiene<br />

sowie Befragung der Bewohner.<br />

Aufgrund der vollumfänglich erfüllten<br />

Qualitätskriterien hatten die Prüfer<br />

wir uns alle sehr, sehen darin aber<br />

auch eine große Herausforderung.«<br />

Schließlich gelte es nunmehr, das erreichte<br />

Niveau zu halten.<br />

erstmals keine Empfehlungen für Die Veröffentlichung der MDK-<br />

weitere Verbesserungen.<br />

Benotungen einschließlich des zugrunde<br />

liegenden<br />

Transparenzberichtes<br />

dient vor allem<br />

dazu, pflegebedürftige<br />

Menschen und<br />

deren Angehörige<br />

umfassend über die<br />

Qualität von Pflegeeinrichtungen<br />

bzw.<br />

1,0 für das Altenpflegeheim Uchtspringe: Die MDK-Gesamtnote in der<br />

stationären Pflege wird aus 64 Einzelkriterien gebildet, die vier Qualitätsbereichen<br />

zugeordnet sind. Den Schwerpunkt bildet dabei »Pflege und medizinische<br />

ambulanten Diensten<br />

zu informieren.<br />

Betreuung«. Der Qualitätsbereich »Befragung der Bewohner« Noten kennt schließ-<br />

fließt nicht in die Gesamtnote ein, sondern wird separat ausgewiesen. lich jeder aus eige-<br />

Das Team des <strong>SALUS</strong>-Altenpflegeheimes Uchtspringe kann sich über das beste Ergebnis seit Einführung<br />

des MDK-Benotungssystems freuen. Die Einrichtung verfügt über 50 Plätze für alte pflegebedürftige<br />

Menschen, die von seelischen, geistigen und mehrfachen Behinderungen betroffen sind bzw. unter<br />

demenziellen oder anderen altersspezifischen psychischen Störungen leiden.<br />

ner Erfahrung - jeder weiß, was eine<br />

Eins oder eine Fünfbedeutet.<br />

»Das Konzept unseres Hauses basiert<br />

auf dem psychobiografischen Pflegemodell<br />

des österreichischen Pflegeforschers<br />

Prof. Erwin Böhm«, erklärt<br />

Jeanette Isenthal, Pflegedienstleiterin<br />

des <strong>SALUS</strong>-Altenpflegeheimes<br />

Uchtspringe. »Es ist auf eine höchst<br />

individuelle Zuwendung gerichtet,<br />

die die Lebenserfahrungen des alt<br />

und hilfebedürftig gewordenen Menschen<br />

berücksichtigt. Dabei stehen<br />

nicht seine Defizite im Vordergrund,<br />

sondern alle Ressourcen, auf die er<br />

noch zurückgreifen und mit unserer<br />

Unterstützung reaktivieren kann.«<br />

Genutzt werde dabei die Erkenntnis,<br />

dass z.B. Rituale, Speisen, Beschäftigungen,<br />

Pflanzen, Gegenstände<br />

oder besondere Erlebnisse, die einen<br />

Menschen in den ersten 25 bis 30<br />

Jahren seines Lebens geprägt haben,<br />

mit zunehmendem Alter wieder an<br />

Bedeutung gewinnen und im Altgedächtnis<br />

abrufbar sind. »Indem wir<br />

einfühlsam darauf eingehen, können<br />

insbesondere verwirrte Menschen<br />

auf ihrer Herzensebene erreicht und<br />

belebt werden«, schildert Jeanette<br />

Isenthal die Erfahrungen aus dem<br />

Heimalltag.<br />

Erstmals wurde das <strong>SALUS</strong>-Altenpflegeheim<br />

Uchtspringe im Frühjahr<br />

2009 nach dem Böhm`schen Modell<br />

zertifiziert. Die letzte erfolgreiche<br />

Re-Zertifizierung erfolgte im Oktober<br />

2012. Auch bei dieser Prüfung<br />

wurden sehr gute Ergebnisse erzielt.<br />

www.salus-lsa.de 10 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Im »Andersland«<br />

der Demenz<br />

Beginnend im Mai 2013, bieten die<br />

BARMER-GEK und »Wörheide –<br />

Konzepte rund ums Alter(n)« in Kooperation<br />

mit dem <strong>SALUS</strong>- Seniorenzentrum<br />

»St. Georgii« Magdeburg<br />

die Schulungsreihe »Begleitung im<br />

Andersland« für Angehörige von demenziell<br />

erkrankten Menschen an.<br />

Die Teilnahme ist unabhängig von<br />

der Kassenzugehörigkeit kostenlos.<br />

Bei einem unverbindlichen Informationstermin<br />

am Dienstag, den 7. Mai<br />

2013, um 17 Uhr im <strong>SALUS</strong>-Seniorenzentrum<br />

»St. Georgii « Magdeburg,<br />

Hans-Löscher-Str. 30, können alle Interessierten<br />

das Programm der Schulungsreihe<br />

kennen lernen. Eingeladen<br />

sind Angehörige, Ehrenamtliche sowie<br />

andere an Demenzerkrankungen<br />

interessierte Menschen. Es wird unter<br />

der Telefonnummer 0391 73936 um<br />

Anmeldung gebeten.<br />

In Deutschland sind über 1 Million<br />

Menschen von einer Demenzerkrankung<br />

betroffen. Über 80 Prozent der<br />

Kranken werden zu Hause von Angehörigen<br />

versorgt, die selbst schon<br />

die Lebensmitte überschritten haben.<br />

Erfahrungen zeigen, dass bei Angehörigen<br />

ein großes Informationsbedürfnis<br />

besteht und dass diese sich<br />

Austauschmöglichkeiten mit anderen<br />

Betroffenen wünschen, da häufig<br />

soziale Kontakte durch die intensive<br />

und zeitaufwendige Versorgung des<br />

Demenzkranken abbrechen. Die Schulungsreihe<br />

»Begleitung im Andersland«<br />

geht auf diese Bedürfnisse ein.<br />

Wer Angehörige mit demenziellen Störungen<br />

zu Hause versorgt, sollte gut über die<br />

Erkrankung und ihre Begleiterscheinungen<br />

informiert sein. Die Schulungsreihe »Begleitung<br />

im Andersland« kann dabei helfen.<br />

Foto: Miriam Dörr - Fotolia.co<br />

Krankenhaus-Studie<br />

veröffentlicht<br />

Das Institut für Strukturpolitik und<br />

Wirtschaftsförderung Halle und die<br />

Krankenhausgesellschaft Sachsen-<br />

Anhalt haben eine gemeinsame Studie<br />

vorgelegt.<br />

Sie befasst sich<br />

mit der Frage,<br />

wie die soziale<br />

Infrastruktur in<br />

der stationären<br />

und ambulanten<br />

Versorgung bis<br />

zum Jahr 2025<br />

gestaltet werden Die Studie ist unter<br />

www.kgsan.de<br />

muss, um den<br />

demografischen veröffentlicht.<br />

Transformationsprozess<br />

nicht nur zu beherrschen,<br />

sondern als Chance zu nutzen. Vorgestellt<br />

wurde die Studie am 13. Februar<br />

2013 in Magdeburg. Mehr als 120 Teilnehmer,<br />

darunter Bundestagsmitglieder,<br />

Politiker der Landtagsfraktionen,<br />

Vertreter verschiedener Ministerien<br />

sowie nahezu aller Krankenhäuser des<br />

Landes folgten der Einladung des isw<br />

Institutes sowie der Krankenhausgesellschaft<br />

Sachsen-Anhalt. Quintessenz<br />

der Veranstaltung: Sachsen-Anhalt soll<br />

sich in puncto demografischer Wandel<br />

zum Vorreiterland entwickeln. Voraussetzung<br />

sei die Kooperation aller<br />

beteiligten Akteure.<br />

Spektrum<br />

<strong>SALUS</strong>-Konferenz: Psychiatrie -<br />

Literatur - Kunst - Film - Musik<br />

Unter dem Leitmotiv »Psychiatrie - Literatur - Kunst - Musik - Humor - Film«<br />

steht vom 27. bis 28. September 2013 die 5. <strong>SALUS</strong>-Konferenz in Magdeburg.<br />

In das Programm werden<br />

sich sowohl renommierte<br />

Psychiater als auch prominente<br />

Schriftsteller, Musiker<br />

und Schauspieler einbringen.<br />

Dadurch soll die<br />

Diskussion zwischen Fachleuten<br />

und einer breiten<br />

Öffentlichkeit angeregt werden. Als<br />

Moderator der Podiumsdiskussion<br />

am Abend des ersten Konferenztages<br />

konnte der Arzt und Entertainer Dr.<br />

Eckard von Hirschhausen gewonnen<br />

werden.<br />

Zur 5. <strong>SALUS</strong>-Konferenz<br />

kann man sich ab sofort online<br />

auf www.salus-konferenz.de<br />

anmelden.<br />

Ausführliche Informationen<br />

zum Veranstaltungsprogramm<br />

und zu den Referenten<br />

lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />

des <strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong>s, die Ende Juni<br />

erscheint.<br />

Aktuelles aus der<br />

Psychotherapie<br />

Zu einer wissenschaftlichen Tagung<br />

war am 13. März 2013 ins <strong>SALUS</strong>-<br />

Fachklinikum Uchtspringe eingeladen<br />

(nach Redaktionsschluss für<br />

diese Ausgabe). Auf dem Programm<br />

standen aktuelle Erkenntnisse aus<br />

der Uchtspringer Psychotherapieforschung,<br />

die im Rahmen von zwei<br />

Dissertationen gewonnen wurden.<br />

Den akademischen Grad einer Doktorin<br />

der Medizin erlangten damit<br />

Cornelia Ulrich, Chefärztin der<br />

Uchtspringer Klinik für Psychotherapeutische<br />

Medizin, Psychosomatik<br />

und Suchtmedizin, sowie Annegret<br />

Ankerhold, Abteilungsleitende Ärztin<br />

des Bereiches für Suchtmedizin.<br />

Sie stellten ihre Forschungsarbeiten<br />

zu den Themen Empathie (Einfühlungsvermögen),<br />

Alexithymie (Gefühlsblindheit<br />

bzw. Schwierigkeiten<br />

beim Erkennen und Verbalisieren<br />

von Gefühlen) und Emotionale Intelligenz<br />

in der Psychotherapie vor.<br />

In einem weiteren Vortrag sprach die<br />

Rehabilitationspsychologin Kerstin<br />

Beesdo über ihre Masterarbeit, in der<br />

sie Aspekte von Paarbeziehungen<br />

zwischen Patienten einer stationären<br />

Therapieeinrichtung beleuchtet hat.<br />

Mehr zu den Inhalten der Vorträge<br />

lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />

des <strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong>s.<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 201311<br />

www.salus-lsa.de


Blickpunkt: Inklusion - Selbstverständlich miteinander?!<br />

Kurz erläutert:<br />

Inklusion<br />

Der Begriff Inklusion ist abgeleitet<br />

aus dem lateinischen<br />

Wort »Inclusio« - Einschluss.<br />

Während das bislang verfolgte<br />

Konzept der Integration<br />

auf die Eingliederung und<br />

weitgehende Anpassung behinderter<br />

Menschen setzte,<br />

sollen sie bei der Inklusion<br />

von Anfang an gleichberechtigt<br />

dazu gehören und teilhaben<br />

können. Inklusion versteht<br />

die Unterschiedlichkeit<br />

von Menschen als bereichernde<br />

Vielfalt und versucht, sie<br />

aktiv zu nutzen. Das Recht<br />

jeden Bürgers auf selbstbestimmte<br />

Lebensführung geht<br />

einher mit der gesellschaftlichen<br />

Herausforderung, dies<br />

auch zu ermöglichen. Dazu<br />

hat sich Deutschland durch<br />

die Unterzeichnung der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention<br />

im März 2009 verpflichtet.<br />

Gemeinsames Lernen soll mittelfristig zur Normalität an deutschen Schulen werden: Mit der Unterzeichnung<br />

der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland dazu verpflichtet, Kinder mit<br />

und ohne Förderbedarf künftig zusammen zu unterrichten. Besonderen Förderbedarf haben bundesweit<br />

rund eine halbe Million verhaltensauffällige, lern- oder körperbehinderte Schüler. Dies sind 6,4 Prozent<br />

der gesamten Schülerschaft. In Sachsen-Anhalt ist die Förderquote höher - sie liegt bei 9,7 Prozent.<br />

Noch herrscht unter Lehrern und Eltern - so haben Umfragen der Bertelsmann-Stiftung gezeigt - Skepsis<br />

gegenüber inklusiven Schulmodellen. Insbesondere wird bezweifelt, ob den Regelschulen genug<br />

Fachpersonal für diese anspruchsvolle Aufgabe zur Verfügung stehen wird. Foto: Michael Bergmann<br />

Leben mit Autismus im Zeitalter der Inklusion:<br />

Die besonderen Kinder<br />

verstehen & unterstützen<br />

Die Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />

des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Uchtspringe hatten am Anfang Dezember<br />

2012 zur 14. Uchtspringer Herbsttagung eingeladen. Die Veranstaltung war<br />

diesmal dem Thema »Leben mit Autismus im Zeitalter der Inklusion« gewidmet.<br />

Rund 150 Teilnehmer aus ganz Sachsen-Anhalt – darunter Mediziner, Pädagogen,<br />

Fachtherapeuten, Psychologen, Lehrer, Erzieher und Sozialarbeiter –<br />

kamen nach Uchtspringe, um sich über Herausforderungen, Möglichkeiten und<br />

Grenzen der Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Störungen aus dem<br />

Autismus-Spektrum zu informieren und auszutauschen.<br />

Eine szenischen Lesung, gestaltet von<br />

Patienten und Kooperationspartnern<br />

der Uchtspringer Theaterwerkstatt,<br />

stimmte auf das Thema ein: Auf<br />

Grundlage des Buches »Davids Welt«<br />

(siehe auch: Beitrag Seite 22) erzählten<br />

die Akteure pantomimisch, gebärdensprachlich<br />

und vorlesend aus dem<br />

Leben zweier Geschwister, von denen<br />

einer Autist ist.<br />

Im weiteren Tagungsverlauf wurden<br />

medizinisch-therapeutische Aspekte<br />

gewichtet, Wohnformen für autistische<br />

Menschen im Therapiezentrum<br />

Langenstein (bei Halberstadt) vorgestellt<br />

sowie Praxiserfahrungen bei der<br />

Förderung der besonderen Kinder<br />

in der Schule am Lebensbaum Halle<br />

(Saale) aufgezeigt. Eine differenzierte<br />

Fallvorstellung zur Diagnostik und Behandlung<br />

eines autistischen Patienten<br />

im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Uchtspringe<br />

sowie eine anschließende Podiumsdiskussion<br />

rundeten das Programm ab.<br />

Wie ein roter Faden zog sich die Erkenntnis<br />

durch die Veranstaltung,<br />

dass das Spektrum autistischer Störungen<br />

sehr vielgestaltig ist und<br />

es das autistische Kind nicht gibt.<br />

Daher sei auch im Hinblick auf die<br />

Herausforderungen, die mit der Inklusion<br />

verbunden sind, ein höchst<br />

individuelles Vorgehen erforderlich.<br />

Wie die gastgebende Chefärztin Dr.<br />

Beate Schell bereits in ihrem Eröffnungsvortrag<br />

hervorgehoben hatte,<br />

ist die Achtung vor der Unterschiedlichkeit<br />

der Menschen wesentliche<br />

Voraussetzung, damit sich autistische<br />

Menschen mit ihrer lebenslangen Behinderung<br />

in der Gesellschaft besser<br />

zurechtfinden können: »Autisten sehen<br />

die Welt anders. Wir möchten<br />

diese besonderen Kinder verstehen<br />

und unterstützen«, ermutigte die<br />

Chefärztin dazu, vor allem die Stärken<br />

der Betroffenen zu entdecken<br />

und weiter zu entwickeln. So verfügen<br />

autistische Menschen z.B. oft über<br />

eine ausgeprägte Beobachtungsgabe,<br />

Merkfähigkeit, Akribie, über ein fotografisches<br />

Gedächtnis oder andere<br />

außergewöhnliche Inselbegabungen.<br />

Im traditionellen Schulsystem haben<br />

es diese Kinder allerdings schwer, so<br />

dass bislang nur bei leichteren autistischen<br />

Symptomen der Besuch einer<br />

Regelschule möglich ist. Auch im wei-<br />

www.salus-lsa.de 12 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Blickpunkt: Inklusion - Selbstverständlich miteinander?!<br />

An der Uchtspringer Podiumsdiskussion beteiligten<br />

sich u.a. die gastgebende Chefärztin Dr.<br />

Beate Schell und der Fachreferent Prof. em. Dr.<br />

Klaus Hennicke.<br />

teren Lebenslauf schaffen es derzeit<br />

nur ca. 15 Prozent der Autisten auf<br />

den ersten Arbeitsmarkt. Gegensteuern<br />

im Sinne der inklusiven Idee ließe<br />

sich nach Überzeugung der Fachleute<br />

durch mehr Autismus-Freundlichkeit<br />

schon in Kindergarten und Schule.<br />

So könnten beispielsweise klare, verlässliche<br />

Strukturen, Rückzugszonen,<br />

ein spezielles Sozialtraining, die Unterstützung<br />

durch Schulbegleiter und<br />

die sensible Aufklärung der anderen<br />

Kindern dazu beitragen, dass autistische<br />

Mädchen und Jungen die Aufgaben<br />

des Alltags besser meistern.<br />

Autismus ist eine tief greifende<br />

Entwicklungsstörung, die mit einer<br />

Beeinträchtigung der zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen, der<br />

Kommunikationsfähigkeit und der<br />

Phantasie einhergeht. Dabei tritt der<br />

frühkindliche Autismus, mit dem<br />

etwa zwei bis vier von 10.000 Kindern<br />

geboren werden, am häufigsten auf.<br />

Diese Kinder zeigen weder an ihrer<br />

Mutter noch an einer anderen Bezugsperson<br />

Interesse, lächeln und spielen<br />

nicht, lernen kaum sprechen. Nur etwa<br />

ein Drittel der Betroffenen erwirbt bis<br />

zum 5./6. Lebensjahr eine monotone,<br />

eigene Sprache, die durch Telegrammstil<br />

und Wortneuschöpfungen geprägt<br />

ist. Auf Abweichungen in den üblichen<br />

Abläufen, Berührungen oder gewisse<br />

Geräusche reagieren autistische<br />

Kinder oft mit lautem Schreien und<br />

aggressivem Verhalten. Autismus ist<br />

nicht heilbar, aber mit heilpädagogischen,<br />

verhaltentherapeutischen und<br />

medikamentösen Maßnahmen kann<br />

den Kindern und ihren Familien spürbar<br />

geholfen werden.<br />

Sozialminister Norbert Bischoff legt Landesaktionsplan vor:<br />

Der Weg in eine<br />

Gesellschaft für alle<br />

Sachsen-Anhalt hat jetzt einen eigenen Landesaktionsplan zur Umsetzung der<br />

Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Sozialminister Norbert<br />

Bischoff stellte das rund 140 Seiten starke Papier am 15. Januar 2013 im Kabinett<br />

vor. Die Inhalte zum Landesaktionsplan wurden in den vergangenen Monaten<br />

intensiv diskutiert. Beteiligt waren unter anderem der Landesbehindertenbeirat,<br />

der Runde Tisch für die Belange der Menschen mit Behinderung, der Landesjugendhilfeausschuss<br />

und nicht zuletzt alle Ministerien.<br />

Im Ergebnis liegt ein Positionspapier<br />

vor, das neben bereits<br />

realisierten Projekten auch Zielmarken<br />

für die Umsetzung von<br />

Barrierefreiheit in allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen enthält.<br />

Sozialminister Bischoff sagte<br />

dazu: »Ziel des Aktionsplanes<br />

ist es, dass Menschen mit Behinderung<br />

wie alle anderen<br />

auch ohne Abstriche aktiv am<br />

gesellschaftlichen Leben teilhaben<br />

können. Wir beschreiben mit dem<br />

Aktionsplan den Weg in eine inklusive<br />

Gesellschaft. Damit dieser gelingt,<br />

sind neben der Politik aber auch alle<br />

anderen gesellschaftlichen Akteure<br />

wie etwa die Wirtschaft, sowie jeder<br />

Einzelne gefordert.«<br />

Bischoff betonte: »Letztlich beschreiben<br />

wir mit dem Aktionsplan einen<br />

Handlungsansatz, der künftig noch<br />

tiefgreifender alle Politik- und Gesellschaftsbereiche<br />

durchziehen wird.<br />

Wir müssen weg vom nachträglichen<br />

und oftmals aufwändigen und teuren<br />

Benachteiligtenausgleich. Statt<br />

dessen gilt es, alle unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse – etwa von behinderten<br />

und nicht behinderten, von alten und<br />

jungen, von gesunden und chronisch<br />

kranken Menschen, von Frauen und<br />

Männern – von vornherein zu berücksichtigen.«<br />

Norbert Bischoff sprach<br />

von einer »umfassenden Inklusionsund<br />

Teilhabestrategie«. Der Anspruch<br />

auf Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben sei nicht teilbar. »Wenn<br />

wir Inklusion konsequent denken<br />

und betreiben wollen, dann müssen<br />

zumindest in der Vision alle Angebote<br />

auch von allen nutzbar sein. Themen<br />

wie die Teilhabe an Bildung, an<br />

lebenslangem Lernen, die Teilhabe an<br />

Angeboten der Daseinsvorsorge, am<br />

Minister Norbert Bischoff<br />

Arbeitsleben sowie an Kultur,<br />

Medien, Information<br />

und Kommunikation sind<br />

also keine exklusive Aufgabe<br />

von Politik für Zielgruppen.<br />

Vielmehr handelt<br />

es sich dann um eine allgemeine<br />

menschenrechtliche<br />

Aufgabenstellung für alle.«<br />

Der Minister kündigte an,<br />

seine künftige Politik unter<br />

diesem Blickwinkel »abklopfen«<br />

zu wollen. Er sagte: »Das Ziel ist eine<br />

Gesellschaft für alle.«<br />

Der Landesaktionsplan ist gegliedert<br />

in neun Lebensbereiche, die für das<br />

Recht auf Gleichstellung und Teilhabe<br />

in der Gesellschaft von zentraler<br />

Bedeutung sind. Die Themen lauten:<br />

• Barrierefreiheit, Kommunikation,<br />

Information und unabhängige<br />

Lebensführung;<br />

• Bildung und lebenslanges Lernen;<br />

• Arbeit und Beschäftigung;<br />

• Gesundheit, Habilitation, Rehabilitation<br />

und Pflege;<br />

• Teilhabe am politischen und öffentlichen<br />

Leben;<br />

• Sport, Kultur und Tourismus;<br />

• Frauen und Mädchen;<br />

• Kinder und Jugendliche;<br />

• Bewusstseinsbildung.<br />

Für jedes Handlungsfeld werden aus<br />

den Vorgaben der Behindertenrechtskonvention<br />

und anhand einer Bestandsaufnahme<br />

Zielstellungen und<br />

Handlungsbedarfe abgeleitet. An der<br />

Umsetzung wirken alle Ressorts mit.<br />

Die Evaluation und Fortschreibung<br />

sind vorgesehen. Dafür zeichnet das<br />

Sozialministerium verantwortlich.<br />

Die kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

mit den Interessensvertretungen wird<br />

vom Behindertenbeauftragten der<br />

Landesregierung koordiniert.<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 201313<br />

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Blickpunkt: Inklusion - Selbstverständlich miteinander?!<br />

Im Gespräch mit dem Pädagogischen Leiter Christoph Unglaub:<br />

»Gerade die Vielfalt macht<br />

das Leben doch schön!«<br />

In der altmärkischen Hansestadt Gardelegen sind im zurückliegenden Jahrzehnt<br />

unter dem Dach des <strong>SALUS</strong>-Heimverbundes verschiedene Wohn- und Förderangebote<br />

für Menschen mit Behinderung entstanden. Viele der heutigen Bewohnerinnen<br />

und Bewohner zogen vor Jahren im Zuge der Enthospitalisierung<br />

aus dem ehemaligen Heimbereich Uchtspringe nach Gardelegen um. Je nach<br />

individuellem Bedarf fanden sie in einem der beiden <strong>SALUS</strong>-Wohnheime oder<br />

im Intensiv Betreuten Wohnen (IBW) ein behagliches Zuhause und gehen im<br />

dazugehörigen Förderzentrum einer sinnvollen Beschäftigung nach. Über die<br />

vollzogenen Veränderungen und künftige Herausforderungen lesen Sie nachfolgend<br />

ein Gespräch mit Christoph Unglaub, pädagogischer Leiter des <strong>SALUS</strong>-<br />

Heimverbundes Gardelegen/Magdeburg.<br />

Herr Unglaub, Sie kamen im<br />

Frühjahr 2001 zur <strong>SALUS</strong>,<br />

waren zunächst als Enthospitalisierungsbeauftragter<br />

des damaligen Heimbereiches<br />

Uchtspringe tätig, später<br />

dann als pädagogischer<br />

Leiter. Im Zusammenhang<br />

mit Ihrer beruflichen Tätigkeit<br />

haben Sie die Lebenswege<br />

zahlreicher Bewohnerinnen<br />

und Bewohner<br />

begleitet, die heute in den Gardelegener<br />

<strong>SALUS</strong>-Einrichtungen zu<br />

Hause sind. Wenn Sie zurückblicken:<br />

Worin besteht aus Ihrer Sicht<br />

die nachhaltigste Veränderung?<br />

Menschen mit Behinderungen wollen<br />

gern auch so leben wie andere Menschen:<br />

in einer eigenen Wohnung<br />

mit einem Bad, das nicht mehr Menschen<br />

nutzen als in einer Familie. Sie<br />

nehmen deutlich wahr, dass sie jetzt<br />

mitten unter anderen Menschen leben,<br />

nicht mehr irgendwo separat. Sie<br />

genießen es, von zu Hause zur Tagesförderung<br />

zu gehen – so wie andere<br />

Menschen zur Arbeit. Zum Teil haben<br />

sie ihren eigenen Wohnungsschlüssel,<br />

was früher gar nicht möglich war. Das<br />

sind für uns Selbstverständlichkeiten,<br />

aber für unsere Bewohner war das etwas<br />

völlig Neues.<br />

Was hat sich für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in der Eingliederungshilfe<br />

verändert? Oder<br />

anders gefragt: An welcher Stelle<br />

musste dazugelernt werden?<br />

Wir fragen heute viel mehr nach dem<br />

individuellen Bedarf jedes Einzelnen.<br />

Christoph Unglaub<br />

Da kommt zum Beispiel nicht<br />

mehr der Friseur für alle ins<br />

Haus, sondern man geht zu<br />

ihm hin und lässt sich die Haare<br />

so schneiden, wie es einem<br />

gefällt. Ich kenne auch noch<br />

Zeiten, wo ein Schuh-Händler<br />

ins Heim kam. Dann erhielt<br />

jeder ein Paar von den Schuhen,<br />

die gerade da waren. So<br />

was ist heute undenkbar. Jetzt<br />

suchen die Bewohner selbst<br />

aus, sofern es ihnen nur irgendwie<br />

möglich ist. Da bekommt auch nicht<br />

mehr jeder dasselbe zu essen, sondern<br />

es wird gefragt, was gewünscht wird.<br />

Anfangs kostete es schon Überwindung,<br />

einen Bewohner mal allein in<br />

die Stadt gehen zu lassen, zum Einkaufen<br />

oder zum Förderzentrum. Es<br />

war ein Prozess, dem Einzelnen mehr<br />

zuzutrauen. Schrittweise haben dadurch<br />

viele zu mehr Selbständigkeit<br />

und Sicherheit gefunden. Wir sind da<br />

auch noch nicht am Ende des Lernens.<br />

Immer wieder ist es nötig, sich in die<br />

Person zu versetzen, um herauszufinden,<br />

was er oder sie jetzt braucht, was<br />

gut und förderlich ist.<br />

Handfeste Arbeiten erledigen die Bewohner<br />

der Gardelegener <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen innerhalb<br />

ihrer Gartengruppe. Diese Beschäftigung<br />

gehört zu den vielfältigen Angeboten,<br />

die behinderten Menschen im Förderzentrum<br />

Gardelegen offen stehen, um je nach ihren Interessen<br />

und Fähigkeiten aktiv zu sein. Weiterhin<br />

gibt es u.a. das textile Gestalten, die<br />

Holzwerkstatt, die Kochgruppe sowie die Industriearbeit.<br />

Viele Leistungen sind bei Partnern<br />

in der Umgebung sehr gefragt.<br />

Als die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

seinerzeit von Uchtspringe nach<br />

Gardelegen umgezogen sind, kamen<br />

sie in ein kleinstädtisches Umfeld<br />

mit neuer Nachbarschaft. Integration<br />

gab´s nicht sofort inklusive. Wie<br />

schätzen Sie das Miteinander in Gardelegen<br />

heute ein?<br />

Ich habe schon erlebt, dass ich in ein<br />

Geschäft kam, in dem gerade ein Bewohner<br />

einkaufte. Als ich die Verkäuferin<br />

den Betreffenden mit Namen<br />

ansprechen hörte, staunte ich nicht<br />

schlecht. Unsere Leute gehören mittlerweile<br />

einfach ins Stadtleben. Sie<br />

sind keine Exoten, die argwöhnisch<br />

beäugt werden. Es sei denn, sie benehmen<br />

sich wirklich schlecht - da<br />

müssen sie wie jeder Andere mit Kritik<br />

aus dem Umfeld rechnen. Von<br />

solchen Situationen abgesehen, kann<br />

man aber generell nicht erwarten,<br />

dass nun jeder Einwohner der Stadt<br />

von seinen behinderten Mitmenschen<br />

begeistert ist. Es geht uns ja mit anderen<br />

Zeitgenossen auch so, das wir uns<br />

nicht allen gleichermaßen verbunden<br />

fühlen. Ich empfinde es inzwischen<br />

als Normalität, dass Menschen mit<br />

Behinderungen hier gut integriert leben<br />

können. Am besten zeigt sich das<br />

in der Nachbarschaft. Es ist schon Jahre<br />

her, dass es da mal Probleme gab.<br />

Ich denke, das spricht für sich.<br />

Mit dem Beschluss des Bundestages<br />

zur UN-Behindertenrechtskonvention<br />

hat sich Deutschland zum<br />

Konzept der Inklusion bekannt, mit<br />

dem die selbstverständliche Teilhabe<br />

von behinderten Menschen an<br />

allen gesellschaftlichen Bereichen<br />

verbessert werden soll. Welche<br />

www.salus-lsa.de 14 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Blickpunkt: Inklusion - Selbstverständlich miteinander?!<br />

Weil Unterschiede<br />

normal sind<br />

Gemeinsam Freude erleben: Wenn die Theatergruppe des <strong>SALUS</strong>-Heimverbundes Gardelegen auftritt,<br />

sind oft auch Gäste aus der Nachbarschaft dabei, so wie hier bei der »Wanderung durch´s Märchenland«.<br />

Möglichkeit sehen Sie in Ihrem Wirkungsfeld,<br />

diese Vision zu beleben?<br />

Wir verstecken unsere Leute nicht,<br />

sondern gehen bewusst in die Öffentlichkeit.<br />

Ein Bewohner hat Anschluss<br />

gefunden an eine Tischtennisgruppe.<br />

Das gelingt natürlich nicht Jedem. Es<br />

gibt individuelle Grenzen, und die<br />

sind eben von Mensch zu Mensch unterschiedlich.<br />

Niemand von uns kann<br />

überall dabei sein. Und es gibt ja auch<br />

viele Mut machende Erfahrungen.<br />

Wenn wir z.B. angefragt werden, ob<br />

unsere Gartengruppe an einem Haus<br />

die Außenanlagen in Ordnung bringt<br />

oder ein Kindergarten die Gartenmöbel<br />

in unserer Holzwerkstatt aufarbeiten<br />

lässt, treten Vorbehalte und Berührungsängste<br />

in den Hintergrund.<br />

Was aber noch längst nicht für alle<br />

Lebensbereiche zutreffend ist?!<br />

Als beklemmend empfinde ich, dass<br />

behinderte Menschen im Rahmen der<br />

medizinischen Versorgung mitunter<br />

benachteiligt sind. Nach einem Unfall<br />

oder einer schweren Erkrankung gibt<br />

es mit ziemlicher Selbstverständlichkeit<br />

keine Anschluss-Reha. Manchmal<br />

wird ihnen nicht zugetraut, ihre<br />

Krankheit und die Behandlungspläne<br />

zu verstehen. So kommt es vor, dass<br />

Ärzte nicht akzeptieren, wenn ein Bewohner<br />

selbst die Einwilligung für eine<br />

Behandlung unterschreiben möchte.<br />

Ich spreche hier keineswegs von allen<br />

- wir haben natürlich auch sehr gute,<br />

einfühlsame Mediziner, gerade unter<br />

den Hausärzten. Aber es gibt auch die<br />

negativen Erfahrungen. Da braucht es<br />

noch manches Gespräch.<br />

Für Sie persönlich gehört die Begegnung<br />

mit geistig, seelisch und mehrfach<br />

behinderten Menschen zum<br />

Alltag. Was empfinden Sie dabei als<br />

besonders bereichernd?<br />

Diese Menschen sagen viel eher, was<br />

sie denken. Sie spielen nicht so ein<br />

Theater wie manch´ Anderer. Da weiß<br />

man, woran man ist. Das gefällt mir.<br />

Was ist notwendig, damit selbstverständliche<br />

Teilhabe für Menschen mit<br />

Behinderungen besser gelingen kann?<br />

Da kann ich nur noch einmal den Wert<br />

des direkten Miteinanders hervorheben:<br />

Wenn persönliche Kontakte entstehen,<br />

die von beiden Seiten als belebend<br />

empfunden werden, wenn man<br />

sich gegenseitig unterstützt, werden<br />

auch die Unterschiede zunehmend als<br />

normal wahrgenommen. Ich bin aber<br />

kein Freund von Gleichmacherei. Es ist<br />

ein Trugschluss zu glauben, dass Unterschiedlichkeiten<br />

irgendwann keine<br />

Rolle mehr spielen werden. Es ist doch<br />

so: Was Menschen verbindet, sind oft<br />

gemeinsame Interessen und Bedürfnisse:<br />

Kinder spielen gern mit anderen<br />

Kindern, Familien sind mit anderen<br />

Familien befreundet. Ebenso kann es<br />

natürlich sein, dass behinderte und<br />

nicht behinderte Menschen »ziemlich<br />

beste Freunde« werden. Das lässt sich<br />

aber nicht verordnen, das wäre nicht<br />

natürlich, sondern aufgesetzt. So wie<br />

es in der Natur Unterschiede gibt, so<br />

gibt es sie auch bei den Menschen. Das<br />

heißt ja nicht, dass der eine mehr und<br />

der andere weniger wert ist. Überhaupt<br />

nicht. Gerade die Vielfalt macht<br />

doch das Leben so schön.<br />

Mit einer bundesweiten Inklusionskampagne<br />

wirbt die »Aktion<br />

Mensch« für eine gleichberechtigte<br />

Teilhabe von Menschen mit Behinderung<br />

an der Gesellschaft.<br />

Die Motive zeigen, wie Inklusion gelingen<br />

kann: Wenn jeder Mensch von<br />

der Gesellschaft akzeptiert wird wie<br />

er ist – und Unterschiede normal sind.<br />

Alle Menschen sollen gleichberechtigt<br />

am Leben teilnehmen, egal ob sie eine<br />

Behinderung haben oder nicht. Damit<br />

gemeinsames Lernen, Arbeiten, Wohnen<br />

und ein Leben ohne Barrieren<br />

selbstverständlicher wird.<br />

Inklusion ist gelungen, wenn jeder<br />

Mensch von der Gesellschaft akzeptiert<br />

wird. Genau so wie er ist.<br />

Informationen im Internet:<br />

www.aktion-mensch.de<br />

Artikel 19 der UN-Konvention über die Rechte<br />

von Menschen mit Behinderungen formuliert:<br />

»Menschen mit Behinderung müssen gleichberechtigt<br />

die Möglichkeit haben, ihren Aufenthaltsort<br />

zu wählen und zu entscheiden, wo und<br />

mit wem sie leben. Sie dürfen nicht auf eine besondere<br />

Wohnform verpflichtet sein.«<br />

Nach Artikel 27 der UN-Konvention haben<br />

Menschen mit Behinderung das Recht, »den<br />

Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen,<br />

die in einem offenen, integrativen und für<br />

Menschen mit Behinderung zugänglichen<br />

Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt<br />

oder angenommen wird.«<br />

Fotos (2): Aktion Mensch<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 201315<br />

www.salus-lsa.de


Umschau<br />

Patientenzeitschrift in der Kinder- und Jugendpsychiatrie:<br />

»Kids News« von<br />

Patienten für Patienten<br />

Im Jahr 2001 wurde in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des SA-<br />

LUS-Fachklinikums Uchtspringe die Patientenzeitschrift »Kids News« ins Leben<br />

gerufen. Grundidee war von Anfang an, ein Medium von Patienten für<br />

Patienten zu entwickeln, dessen Herstellung in die therapeutische Arbeit integriert<br />

wird. Seitdem berichten die jungen Autorinnen und Autoren regelmäßig<br />

aus ihrem Klinikalltag, schreiben über ihre Erlebnisse, Gefühle und Erfahrungen.<br />

Wir waren bei der Produktion der Ausgabe 45 dabei. Lesen Sie mal:<br />

Als das Projektteam, bestehend<br />

aus Stephan Bischoff,<br />

(Pflegerhelfer auf der Station<br />

24), Jascha Menz und Natalie<br />

Micheel (Patienten der Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie)<br />

die »Kids News«-Ausgabe<br />

45 fertig stellten, konnten<br />

sie auf eine große Vielfalt<br />

und<br />

an Beiträgen zurückgreifen.<br />

Beispielsweise hatten sich<br />

junge Patienten mit verschiedenen<br />

Drogen und ihren springer »Kids News<br />

Das Deckblatt der Ucht-<br />

45«.<br />

Wirkungen auseinandergesetzt: Ob<br />

Tabak, Cannabis, Amphetamine oder<br />

Kokain - als Fazit wurde in jedem Fall<br />

gezogen: »Finger weg!« Auch Gedichte<br />

waren für die neue Ausgabe<br />

wieder eingesandt worden, so zum<br />

Beispiels von Lisa, die unter dem Titel<br />

»Mein Weg« ihre Erfahrungen beim<br />

Zug fahren mit der Deutschen Bahn<br />

beschreibt. Oder von Jessica, die in<br />

einem Gedicht ihre Umwelt reflektiert<br />

und meint: »Stark oder schwach,<br />

schläfrig oder wach: In meiner Welt<br />

ist jeder ein Jemand.«<br />

Geschafft! Nachdem Jascha Menz (r.) und Natalie Micheel das letzte Exemplar<br />

der Uchtspringer »Kids News« Nr. 45 gebunden hatten, lag hinter ihnen<br />

ein großes Stück intensiver Arbeit. Auf das Ergebnis konnten sie zu Recht<br />

stolz sein.<br />

Kurzum: Es waren die Weichen<br />

gestellt, um die neue<br />

»Kids News« als lesenswertes<br />

Blatt zu gestalten.<br />

So hatten auch Natalie und<br />

Jascha unter Anleitung von<br />

Stephan Bischoff viel Freude<br />

daran, für die Erfassung<br />

Zusammenstellung<br />

der Beiträge zu sorgen. Stephan<br />

Bischoff erklärte, wie<br />

man die Artikel einscannt<br />

und formatiert, damit am<br />

Ende ein druckfähiges Ergebnis entsteht.<br />

»Das klappt ja schon von ganz<br />

allein«, lobte er die Jugendlichen für<br />

die schnelle Auffassungsgabe. »Da<br />

brauche ich nicht mehr viel machen.«<br />

Letztlich konnten die jungen Producer<br />

also stolz auf das Geschaffene sein.<br />

»Darauf kommt es an«, erklärt Stephan<br />

Bischoff, der zusammen mit seinem<br />

Kollegen Hans-Jörg Förster das<br />

Projekt leitet. »Die Jugendlichen haben<br />

ein Ergebnis in der Hand und erkennen<br />

sich darin wieder.«<br />

Jeden Monat können die Patientinnen<br />

und Patienten<br />

von den<br />

verschiedenen<br />

Uchtspringer Stationen<br />

sowie aus<br />

den Tageskliniken<br />

Stendal und<br />

Salzwedel ihre<br />

Beiträge in der<br />

Redaktion auf Station<br />

24 einreichen.<br />

Die Artikel sind<br />

zumeist handgeschrieben<br />

und<br />

bleiben unverändert,<br />

authentisch,<br />

so wie die gesamte<br />

Zeitschrift.<br />

Stephan Bischoff und Natalie Micheel entdeckten<br />

beim Sortieren der neuesten Beiträge auch<br />

die 1. Ausgabe der »News Kids« aus dem Jahr<br />

2001, die damals noch in schwarz-weiß erschien.<br />

Die Zeitschrift ist im Laufe der Jahre<br />

bunter und jugendgerechter geworden.<br />

Natalie Micheel scannte die Beiträge für die<br />

Uchtspringer »Kids News«-Ausgabe 45 ein<br />

und bereitete sie für den Druck vor.<br />

Das inhaltliche Spektrum reicht von<br />

Sachthemen, Erlebnisberichten, Momentaufnahmen,<br />

Gedichten bis hin<br />

zu Kochrezepten, Rätseln und Witzen.<br />

Besonders die gefühlsbetonten<br />

Texte zeigen den therapeutischen<br />

Hintergrund: »Schreiben kann helfen,<br />

die eigenen Gedanken und Emotionen<br />

einzuordnen. Das verschafft<br />

Erleichterung«, so Stephan Bischoff.<br />

Nach dem Schreibprozess falle es oft<br />

leichter, über die Gefühle zu reden,<br />

was wiederum positive Effekte auf<br />

die Therapie haben könne.<br />

Natürlich dient die »Kids News«<br />

auch dazu, schöne Erinnerungen<br />

festzuhalten, von denen die Jugendlichen<br />

in schwierigen Momenten<br />

zehren oder auch ihren Eltern und<br />

Freunden berichten können. Weil<br />

sich die Patienten der verschiedenen<br />

Stationen nicht so oft begegnen, ist<br />

die Patientenzeitschrift zudem eine<br />

Möglichkeit, die Kommunikation<br />

untereinander zu fördern.<br />

Kathleen Lindner<br />

www.salus-lsa.de 16 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Umschau<br />

Kurz informiert<br />

Die Mädchen und Jungen vom <strong>SALUS</strong>-Kind-Eltern-Zentrum »An der Modderkuhl« Uchtspringe<br />

zeigen stolz ihre Gefühlsuhr. Diese wird später in ihr Bildungsbuch eingeheftet. Damit bringen die<br />

Kleinen ihre Gefühle von Freude bis Traurigkeit zum Ausdruck. Ganz wichtig ist, dass sie lernen,<br />

auch mal »Nein!« zu sagen, wenn ihnen etwas nicht gefällt.<br />

Lernerfahrungen im Bildungsbuch dokumentiert:<br />

»Das bin ich!« Wie Kinder<br />

sich selbst entdecken<br />

»Hier steht drin, was unsere Kinder schon alles gelernt und erfahren haben!« Voller<br />

Freude verweist Katrin Burchert, Leiterin des Kind-Eltern-Zentrums »An der<br />

Modderkuhl« Uchtspringe, auf die Bildungsbücher. Die Sammlung zeigt, dass<br />

die Mädchen und Jungen in der Uchtspringer <strong>SALUS</strong>-Einrichtung altersgerecht<br />

nach dem Bildungsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt gefördert werden:<br />

Sie können in Bereichen wie z.B. Welterkundung oder naturwissenschaftliche<br />

Grunderfahrung schon ein Wörtchen mitreden. Vor allem: Die Kinder lernen<br />

dadurch, ihre eigenen Stärken und Interessen zu erkennen.<br />

»Das Bildungsbuch ist eine gute Möglichkeit,<br />

die individuellen Entwick-<br />

Frau Burchert. Dabei werden sowohl<br />

der Kinder zu dokumentieren«, erklärt<br />

lungsschritte und Lernerfahrungen die kleinen Schritte als auch herausragende<br />

Etappen festgehalten<br />

- wie bei Luca, bei<br />

dem schon nachzulesen<br />

ist: »Ich kenne die Uhr!«<br />

Seinen selbst gebastelten<br />

Zeitmesser stellt er auf<br />

drei - zu dieser Zeit holt<br />

ihn seine Mutti immer ab.<br />

»Solche Momente sollten<br />

in Erinnerung bleiben«,<br />

meint die Kita-Leiterin.<br />

Vor allem trage die Beobachtung<br />

der frühen Lernerfahrungen<br />

dazu bei,<br />

Das Bildungsbuch von Luca Sonntag ist schon gut gefüllt. Interessiert<br />

schaut sich der pfiffige Junge an, was er schon alles gelernt hat: dass Eltern und künftige<br />

Auf dieser Seite ist zum Beispiel das Eierschalenexperiment dokumentiert.<br />

Luca fand heraus, dass von drei Eierschalen eine kaputt spür für die Begabungen<br />

Grundschullehrer ein Ge-<br />

geht, wenn man zwölf Bücher darauf legt.<br />

und Stärken, aber auch<br />

Das Bildungsbuch ist eine<br />

Methode zur Beobachtung<br />

und Dokumentation von Bildungsprozessen<br />

in Kindertageseinrichtungen.<br />

Es bewirkt<br />

vor allem eines: Die Kinder<br />

spüren, wie sie wachsen, dass<br />

sie selbst Anteil an ihrer Entwicklung<br />

haben und welche<br />

Ziele sie erreichen können.<br />

Die Methode ist so erfolgreich,<br />

weil die Dokumentation<br />

konsequent gemeinsam<br />

mit den Kindern erarbeitet<br />

wird. Sie greift den Gedanken<br />

auf, dass Bildung in jedem<br />

Kind wächst, dass es »Akteur<br />

seiner selbst« ist. Das Bildungsbuch<br />

ist ein Instrument<br />

des Dialogs. Die Erzieherin<br />

ist dabei Partnerin und Moderation<br />

im Bildungsprozess<br />

des Kindes. (www.gew.de/<br />

Bildungsbuch_2.html).<br />

für die Schwächen des Kind entwickeln.<br />

Auf dieser Basis könne dann<br />

beurteilt werden, welche Talente gegebenenfalls<br />

besonders gefördert und<br />

welche Fähigkeiten noch weiter ausgebaut<br />

werden sollten.<br />

Großer Wert wird bei der Erstellung<br />

des Bildungsbuches darauf gelegt,<br />

dass die Kinder mitbestimmen, welche<br />

Bilder, Bastelarbeiten oder Texte<br />

eingefügt werden dürfen. »Es ist erstaunlich,<br />

wie sehr sie dabei auf Details<br />

achten und zum Beispiel auf ihren<br />

genauen Wortlaut bestehen«, berichtet<br />

Katrin Burchert, die sich mit ihren<br />

Kolleginnen über die aktive Mitarbeit<br />

der Mädchen und Jungen freut. »Damit<br />

wird der partnerschaftliche Dialog<br />

zwischen Kindern, Erzieherinnen<br />

und Eltern unterstützt.« Überlegen sei<br />

der interaktive Ansatz auch den früher<br />

nur aus Sicht der Erwachsenen ausgefüllten<br />

Fragebögen zur kindlichen Entwicklung,<br />

weil jetzt auch die Perspektive<br />

des Kindes einfließe.<br />

Gelebte Bildungsverantwortung von<br />

Anfang an!? »Ja, klar doch«, sagt Frau<br />

Burchert. »Wir spielen ja nicht nur mit<br />

den Kindern.« Kathleen Lindner<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 201317<br />

www.salus-lsa.de


Treff<br />

Magarethe Dallmann (l.) wie auch viele andere<br />

Bewohner des <strong>SALUS</strong>-Heimverbundes<br />

Uchtspringe waren vom Riesenbaby begeistert,<br />

das beim diesjährigen Faschingsfest auftauchte.<br />

Alle fragten sich, wer wohl unter diesem<br />

Kostüm steckt. Die Lösung: Es war Judith<br />

Spiller, stellvertretende pädagogische Leiterin,<br />

die sich sich das Kostüm besorgt hatte. Der<br />

Babykopf ist aus Pappmaché, und man könnte<br />

meinen, ihn zu tragen wäre leicht. Das war<br />

es aber nicht, denn der riesige Kopf wackelte<br />

ständig hin und her. Trotzdem hielt das drollige<br />

Baby bis zum Schluss wacker durch, so dass<br />

alle Faschingsfest-Besucher den Hingucker bis<br />

zur letzten Minute genießen konnten.<br />

Die »fünfte Jahreszeit« im <strong>SALUS</strong>-Verbund:<br />

Fröhlicher Trubel mit<br />

Bienen, Babys & Piraten<br />

Im Februar 2013 war es wieder soweit: In vielen Einrichtungen des <strong>SALUS</strong>-Verbundes<br />

wurde mit Phantasie und Freude die »fünfte Jahreszeit« zelebriert. Getanzt<br />

und viel gelacht wurde u.a. in Bernburg und Uchtspringe. Kathleen Lindner aus<br />

dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit hat einige Höhepunkte zusammengefasst:<br />

Am 6. Februar konnte man bei der Faschingsfeier<br />

des <strong>SALUS</strong>-Heimverbund<br />

Uchtspringe einer illustren Gesellschaft<br />

begegnen: Pippi Langstrumpf,<br />

Engel, Teufel, Feen, Clowns, Marienkäfer<br />

und sogar Nonnen gaben sich<br />

ein Stelldichein. Bunt war auch die<br />

Auswahl am Büfett: Verputzt wurden<br />

leckere Pfannkuchen und andere kulinarische<br />

Überraschungen. Der witzige<br />

Sketch, den zwei Bewohner aufführten,<br />

und der Tanz zum Lied »Hossa,<br />

Hossa« brachten eine ausgelassene<br />

Stimmung. DJ Jan Schröder sorgte mit<br />

musikalischen Highlights für eine gefüllte<br />

Tanzfläche.<br />

Gute Laune herrschte auch unter den<br />

jungen Patienten in der Bernburger<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie, als<br />

am 7. Februar mit »Laurentia« und<br />

»Rucki-Zucki« die Faschingsparty<br />

eingeläutet wurde.<br />

Bei Luftballontanz,<br />

Negerkuss-Wettessen,<br />

Stuhltanz und<br />

anderen Gaudis hatten alle viel Freude.<br />

Später wurden die Kinder und Jugendlichen<br />

von den Fachtherapeuten und<br />

Sozialarbeitern in toller Kostümierung<br />

mit einem zauberhaften Biene-Maja-<br />

Tanz überrascht. Zwischendurch gab´s<br />

Diskomusik zum Tanzen, wobei das<br />

beliebte Fliegerlied (»Und ich flieg,<br />

flieg, flieg wie ein Flieger. Bin so stark,<br />

stark, stark wie ein Tiger.«) zu den Favoriten<br />

gehörte. Bestens stärken konnten<br />

sich die Narren dann an der »Bar«<br />

unter Regie von Schwester Magda.<br />

Pünktlich zu Fastnacht feierten auch<br />

die Mädchen und Jungen im Kind-Eltern-Zentrum<br />

»An der Modderkuhl«<br />

Uchtspringe den Karneval, wobei<br />

diesmal besonders viele Piraten unterwegs<br />

waren. Die hatten an ihrem Spiel<br />

so viel Freude, dass am nächsten Tag<br />

gleich wieder in See gestochen wurde:<br />

Biene Maja hatte all ihr Freunde aktiviert, um die kleinen und größeren<br />

Besucher des Faschingsfestes in der Bernburger Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie mit Musik und Tanz zu erfreuen. Inszeniert wurde die<br />

zauberhafte Überraschung durch die Sozialarbeiter und Fachtherapeuten<br />

der Klinik, die sich den Titel »Fleißige Bienchen« auch durch die tolle Organisation<br />

des vielseitigen Festes verdient hatten. Foto: Cornelia Barnebeck<br />

Nanu - hier ist ja gar keiner mehr verkleidet?! Richtig! Als dieses Foto<br />

entstand, war das Faschingsfest im <strong>SALUS</strong>-Kind-Eltern-Zentrum<br />

Uchtspringe schon längst wieder vorbei. Inspiriert von den zahlreichen Piraten,<br />

die sich beim diesjährigen Fasching getummelt hatten, bauten sich<br />

die Jungs am nächsten Tag ein Piratenschiff aus Kartons und Schaumstoffbausteinen.<br />

Das Steuer fest in der Hand, wurde von Backbord ins Wasser<br />

gesprungen. Es gab lautes Gelächter, grimmige Gesichter und Neckereien.<br />

Am Ende aber zog die Piratenmannschaft an einem Strang und es ging ab<br />

auf die nächste Insel, wo sich die Freibeuter der Meere erst einmal von ihrer<br />

langen Fahrt erholen mussten. Daran sieht man: Kinder brauchen keinen<br />

Fasching, um ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Foto: K. Lindner<br />

www.salus-lsa.de 18 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Treff<br />

»Lustiger Winter« in<br />

Krzyzowa (Kreisau)<br />

Auch in diesem Jahr konnte eine Gruppe von Kindern<br />

des <strong>SALUS</strong>-Kinder- und Jugendheimes Schloss Pretzsch<br />

in den Winterferien nach Krzyzowa (Kreisau) in Polen<br />

fahren. Unterstützt wurde diese Reise durch den Lions<br />

Club aus Lutherstadt Wittenberg. Die Begegnung zwischen<br />

deutschen und polnische Kindern vom 11. bis zum<br />

16. Februar stand unter dem Motto »Lustiger Winter«.<br />

Da Frau Holle es gut mit uns meinte, bescherte sie uns reichlich<br />

Schnee. Der Spaß war somit vorprogrammiert. In Workshops<br />

wurde täglich gebastelt, gemalt, fotografiert und gemeinsame<br />

Spiele durchgeführt. Das Hauptaugenmerk der<br />

Woche lag immer auf dem Miteinander, der gegenseitigen<br />

Hilfe und Verständigung der Kinder untereinander. Wir danken<br />

den Sponsoren und den Betreuerinnen in Polen, Caroline<br />

und Ronja, für eine unvergessliche Woche in Kreisau!<br />

Die Kinder und Betreuer der Tagesgruppen und Internate des Kinderund<br />

Jugendheimes Pretzsch<br />

Zum Hintergrund: Seit einigen Jahren organisiert die Kreisau-Initiative<br />

in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung<br />

Kreisau für Europäische Verständigung Jugendbegegnungen<br />

und Projekte mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />

Sie führen Schüler und junge Erwachsene aus Deutschland,<br />

Polen und anderen Ländern in Kreisau zusammen.<br />

Ziel eines jeden deutsch-polnischen oder multinationalen<br />

Austauschs ist es, eine dauerhafte Partizipation der Jugendlichen<br />

anzustoßen und ihnen die notwendige Methodenkompetenz<br />

zu vermitteln, die sie für ihr persönliches<br />

Bürgerengagement benötigen. Dabei stehen stets die Werte<br />

Zivilcourage, gesellschaftliches und politisches Engagement,<br />

Toleranz, Völkerverständigung, Einsatz für Demokratie<br />

und Menschenrechte im Vordergrund, die Grundlage<br />

des Handelns im Widerstand gegen die Diktaturen des<br />

20. Jahrhunderts waren. Infos: www.kreisau.de<br />

Auf dem Areal der Begegnungsstätte Kreisau gibt es vielfältige Veranstaltungsräume<br />

und Übernachtungsmöglichkeiten. Trägerin der Begegnungsstätte<br />

ist die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, eine polnische<br />

Nichtregierungsorganisation.<br />

Die Jugendlichen vom PPZ Uchtspringe waren mit ihren Betreuern<br />

während der Winterferien 2013 im Fränkischen unterwegs. Obwohl der<br />

Schnee nicht reichte, um wie im Vorjahr Wintersport zu treiben, konnten<br />

sich die Ausflügler über einige weiße Flocken freuen und nutzten<br />

die Gelegenheit zum Austoben an der frischen Luft.<br />

Schöne Ferien mit<br />

Kegeln, Kino & Co.<br />

Die Winterferien nutzte das Pädagogisch-Psychiatrische<br />

Zentrum Uchtspringe (PPZ) auch in diesem Jahr, um mit<br />

seinen Bewohnern eine Auszeit vom Alltag zu nehmen.<br />

Im fränkischen Issigau erwartete uns ein wunderschönes<br />

Ferienhaus, das vom 2. bis 6. Februar 2013 unser zu Hause<br />

war. Die gemütliche Einrichtung machte es der Gruppe<br />

leicht, sich wohl zu fühlen. Einziges Manko war die fehlende<br />

Schneedecke: Das Wetter machte es nicht möglich, wie im<br />

letzten Jahr in den Langlaufloipen des Frankenwaldes unterwegs<br />

zu sein. An den zwei Tagen, an denen über Nacht<br />

Schnee fiel, bot sich jedoch die Gelegenheit, im Schnee zu<br />

toben und einen Schneemann zu bauen.<br />

Weil´s mit dem Wintersport nicht so recht klappen wollte,<br />

nutzten wir also das Umland für interessante Unternehmungen.<br />

Wichtig dabei war die Abwechslung zwischen<br />

»selbst aktiv sein« und Entspannung. Als idealer Einstieg<br />

für diese Zwecke erwies sich ein Kegelnachmittag. Hier<br />

konnte jeder sein Talent beweisen. Die verschiedenen Kegeltechniken<br />

sorgten für eine Menge Spaß, was für alle das<br />

Wichtigste war. In einem Outdoor-Labyrinth am Untreusee<br />

mussten so schnell wie möglich Eckpunkte angelaufen<br />

werden, um im Anschluss den kürzesten Weg ins Ziel zu<br />

finden. Die schnellsten Bewohner waren nach 80 Minuten<br />

durch und erfreuten sich an einer kleinen Überraschung.<br />

Den folgenden Tag verbrachten wir in Coburg. Im dortigen<br />

Badeland wurden nicht nur die Rutsche und der Wasserstrudel<br />

ausgiebig getestet. Auch die Sauna bot sich zur<br />

Entspannung an.<br />

Die Ferienfreizeit wurde schließlich mit einem Kinobesuch<br />

und dem obligatorischen Pizza-Essen abgerundet. Auch<br />

wenn die Schneesituation hätte optimaler sein können, waren<br />

die fünf Tage für Bewohner und Erzieher des PPZ eine<br />

willkommene Abwechslung. Die Erlebnisse verbinden und<br />

sind für den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe wichtig.<br />

Julia Bude & Christoph Plock<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 201319<br />

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Treff<br />

Regine Sondermann zeigte bei der Lesung im Hintergrund ein Bild von<br />

Elfriede Lohse Wächtler auf dem Schoß ihrer Mutter. Hinter dem Zaun<br />

steht ihre Schwester.<br />

Selbstbestimmt trotz<br />

schwerer Rückschläge<br />

Die Schriftstellerin Regine Sondermann stellte in der Gedenkstätte<br />

für Opfer der NS-»Euthanasie« Bernburg Auszüge<br />

aus ihrem Buch: »Kunst ohne Kompromiss. Die Malerin<br />

Elfriede Lohse-Wächtler.« Vor Dias im Hintergrund<br />

zeigte sie Bilder der Künstlerin. Die Veranstaltung wurde<br />

von Martin Rühmann musikalisch begleitet.<br />

»Elfriede Lohse Wächtler ist eine unvorstellbar revolutionäre<br />

Frau für die damalige Zeit gewesen und wäre das auch<br />

heute«, meint Regine Sondermann. »Deshalb wollte ich unbedingt<br />

über diese starke Frau schreiben.« Es sei erschütternd,<br />

welche emotional ergreifenden Szenen sich im Leben<br />

der Künstlerin abgespielt hatten. Dies konnten auch die Besucher<br />

der Veranstaltung erfahren: In ihrer Kindheit erlebte<br />

Elfriede keine Unterstützung von ihren Eltern, weil sie ihren<br />

Weg der Kunst gehen wollte. Durch materielle Not, mehrere<br />

Abtreibungen und zermürbende Ehejahre mit dem Künstler<br />

Kurt Lohse stürzte sie in eine psychische Krankheit. Als<br />

Patientin im Sächsischen Krankenhaus für Psychiatrie und<br />

Neurologie Arnsdorf wurde sie für schizophren erklärt.<br />

»Bis heute ist nicht klar, ob sie wirklich schizophren war, es<br />

kann rückwirkend nicht festgestellt werden«, erklärte Regine<br />

Sondermann. Elfriede Lohse-Wächtler hätte selbst über<br />

die Diagnose gestaunt. Sie fühlte sich vollkommen gesund,<br />

nur ihr Leben wäre krank gewesen. Wie schwer muss es für<br />

sie gewesen sein, trotz schwerer Rückschlägen den selbstbestimmten<br />

Weg zu gehen?! Sie kämpfte weiter, blieb kreativ.<br />

Während ihres Aufenthalts in der Landesheil- und Pflegeanstalt<br />

Arnsdorf malte sie Portraits von Mitpatientinnen. Als<br />

Elfriedes Eltern erwachten und sie ihre Tochter nach Hause<br />

zurück holen wollten, war es zu spät: Sie starb 1940 in der<br />

Gaskammer.<br />

Heike Giskes, Ergotherapeutin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Bernburg und interessierte<br />

Besucherin, sagte nach der Veranstaltung: »Ich fand<br />

besonders faszinierend, wie Regine Sondermann die mutige<br />

Grundhaltung der Malerin zum Leben herausstellte.«<br />

Kathleen Lindner<br />

Nachdenkliches über<br />

Krieg und Frieden<br />

Am 6. Februar 2013 fand im Maßregelvollzug Uchtspringe<br />

ein Literaturnachmittag für Patienten statt. Zu Gast waren<br />

die Schriftsteller Rita Linke und Albrecht Franke. Die Mitglieder<br />

des Friedrich Bödeckerkreises e.V. Sachsen Anhalt<br />

hatten u.a. Gedichte sowie Auszüge aus dem Antikriegsroman<br />

»Heeresbericht« des Genthiner Schriftstellers Edlef<br />

Köppen in ihrem Vortragsprogramm.<br />

Dabei blieb es nicht. Es entwickelte sich im Laufe der Lesung<br />

ein gutes Kommunikationsforum zwischen Lesenden und<br />

Zuhörern. Die Patienten stellten viele Zwischenfragen und<br />

zeigten im Anschluss an die Veranstaltung großes Interesse<br />

am Werdegang der beiden Schriftsteller. Diese verknüpften<br />

geschickt Biographisches mit historischen Schwerpunkten<br />

der deutschen Geschichte. Sie vermittelten dabei neue Impulse<br />

für das Nachdenken über Krieg und Frieden in der Welt, zu<br />

dem - wie Albrecht Franke hervorhebt - auch die Auseinandersetzung<br />

mit dem Werk von Edlef Köppen beitragen kann:<br />

»Im Jahre 2014 jährt sich der Beginn des 1. Weltkrieges zum<br />

hundertsten Male. Dann wird sicherlich viel geschrieben und<br />

noch mehr geredet werden. Mir kommt es darauf an, dass<br />

man Gehaltvolles anbietet. Eines der wichtigsten literarischen<br />

Zeugnisse über den Krieg ist der Roman »Heeresbericht« des<br />

in Genthin geborenen Schriftstellers Edlef Köppen. Ich bin<br />

vor Jahren im Rahmen meiner Arbeiten an dem Buch »Letzte<br />

Wanderung« auf ihn gestoßen und habe mich mit seinem Leben<br />

und seinem Werk beschäftigt. Jetzt scheint es mir an der<br />

Zeit zu sein, Edlef Köppen wieder in das Bewusstsein einer<br />

größeren Öffentlichkeit zu rücken. Daher plane ich in Zusammenarbeit<br />

mit dem Literaturhaus Magdeburg e. V. ein Buch.<br />

Es soll weder eine Herausgabe der Werke Köppens noch eine<br />

Biografie werden, sondern eine Konfrontation. Gezeigt werden<br />

soll die Aktualität des Autors in der lebendigen Auseinandersetzung<br />

mit seinem Werk.«<br />

Mit virtuoser Gitarrenmusik begleitete das Ensemble »Vielseitig« die Vernissage<br />

zur Kunstausstellung »Echo« in der <strong>SALUS</strong>-Zentrale Magdeburg.<br />

www.salus-lsa.de 20 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Dienstjubiläen<br />

im I. Quartal<br />

Im ersten Quartal 2013 gab es im<br />

<strong>SALUS</strong>-Verbund wieder Dienstjubiläen<br />

zu feiern. Herzliche Glückwünsche<br />

und ein großes Dankeschön für<br />

die langjährige Verbundenheit gehen<br />

nachträglich an:<br />

25jähriges Jubiläum<br />

Treff<br />

Pia Eickhorst (Heimverbund Gardelegen/Magdeburg)<br />

Dorothea Franke (Zentrale Dienste)<br />

Jens-Uwe Knaak (Landeskrankenhaus Uchtspringe)<br />

Ulrike Rämke (<strong>SALUS</strong>-Service)<br />

Frank Steffen (Fachklinikum Uchtspringe)<br />

Melitta Thuer (Fachklinikum Bernburg)<br />

Schnappschuss aus Tansanias Serengeti. Foto: Eckhard Schulz<br />

Ein Hauch von Afrika<br />

im Maßregelvollzug<br />

Der Reisejournalist Eckhard<br />

Schulz ist seit Jahren bei den<br />

Patienten und Mitarbeitern der<br />

<strong>SALUS</strong>-Einrichtungen als interessanter<br />

Afrikaexperte und Geschichtenerzähler<br />

beliebt.<br />

Erst kürzlich begeisterte er mit einem<br />

faszinierenden Vortrag über<br />

seine Expeditionen in Tansania<br />

und Kenia die Patienten im Maßregelvollzug<br />

Bernburg. Er zog<br />

sie fast zwei Stunden mit seinen<br />

selbst erlebten Geschichten und Eckhard Schulz auf Foto-Safari<br />

in seiner zweiten Heimat<br />

farbenfrohen Fotos über die Artenvielfalt<br />

der afrikanischen Tierwelt Tansania.<br />

in seinen Bann. Der ehemalige<br />

Gymnasiallehrer wusste über das Zusammenleben zwischen<br />

Mensch und Tier zu berichten, erzählte Spannendes aus der<br />

Geschichte des afrikanischen Kontinents.<br />

Übrigens: Ab April 2013 ist der Abenteurer Eckhard Schulz<br />

wieder fünf Wochen auf Tour. Diesmal geht’s von Namibia<br />

über Kenia bis zum Kilimandscharo nach Tansania.<br />

Bleiben wir gespannt und hoffen auf ein erneutes Wiedersehen<br />

bei »<strong>SALUS</strong>-kulturell«.<br />

Ein Konzert<br />

der Meisterklasse<br />

Zu einem Konzert zwischen Weihnachten und Silvester waren<br />

am 27. Dezember 2012 die Patienten der Außenstelle<br />

Lochow des Landeskrankenhauses Uchtspringe eingeladen.<br />

Es gastierte die Pianistin Shanna Griniwa, die vor Jahren<br />

mit ihrer Familie aus der ehemaligen Sowjetunion nach<br />

Deutschland kam und jetzt in Bernburg lebt.<br />

In Lochow interpretierte die virtuose Künstlerin Werke von<br />

Chopin, Rachmaninow, Beethoven und Bach, aber auch Filmmusiken<br />

und russische Weisen. Zwar kamen zu diesem wunderbaren<br />

Konzert nur wenige Patienten - die Anwesenden<br />

aber waren begeistert und wollten gar nicht wieder gehen.<br />

Shanna Griniwa beantwortete im Anschluss an das Konzert<br />

die Fragen von Patienten und versprach wiederzukommen.<br />

Beim Klavierkonzert in der Außenstelle Lochow des Landeskrankenhauses<br />

für Forensische Psychiatrie Uchtspringe gastierte am 27. Dezember 2012<br />

die Pianistin Shanna Griniwa aus Bernburg.<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 201321<br />

www.salus-lsa.de


Sport<br />

Lesung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Uchtspringe:<br />

»Für mich ist David<br />

einfach mein Bruder«<br />

Bei einer Veranstaltung im Dezember 2012 lasen jugendliche Patienten der Klinik<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums Uchtspringe<br />

ihren Eltern und anderen interessierten Besuchern aus dem Buch »Davids Welt«<br />

vor. Darin wird aus dem Leben zweier Geschwister erzählt, von denen einer Autist<br />

ist. Das vorgelesene Wort wurde parallel von Gebärdendolmetscherin Carina<br />

Dounz und Pantomimenkünstlerin Agnes Maria Alteneder kommuniziert.<br />

David ist ein ganz besonderer Junge.<br />

Das weiß auch sein Bruder, der es mit<br />

ihm manchmal schwerer hat als andere<br />

Kinder mit ihren Brüdern. Denn David<br />

»benimmt sich nicht wie ich oder<br />

Mama oder Papa oder alle Menschen,<br />

die ich sonst kenne.« David ist Autist<br />

und er mag es nicht, umarmt zu werden,<br />

er mag keinen Lärm, keine Veränderung,<br />

spielt nicht mit anderen Kindern,<br />

redet manchmal in einer anderen<br />

Sprache und kann schrecklich wütend<br />

werden. Aber David kann auch gut beobachten<br />

und weiß daher als einziger,<br />

was den Hund der Nachbarin stört ....<br />

Das Buch »Davids Welt« zeigt, wie<br />

ein Zusammenleben mit Kindern, die<br />

eine Behinderung haben, gut funktionieren<br />

kann. Schließlich gibt es eine<br />

Vielzahl von Kommunikationsformen,<br />

die das Verstehen zwischen Menschen<br />

mit unterschiedlichen Voraussetzungen<br />

möglich machen. Emotional und<br />

selbstbewusst las Leon Cramer, ein<br />

Patient der Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

die letzten Sätze des Buches vor:<br />

»Für mich ist David aber kein Autist.<br />

Für mich ist David einfach mein Bruder.<br />

Und er ist was ganz Besonderes!«<br />

Die Worte veranschaulichen, dass es<br />

möglich ist, eine Behinderung oder<br />

Krankheit nicht über das persönliche »Davids Welt«, 32 Seiten; € 12,95, Annette<br />

Verhältnis zu stellen.<br />

Betz Verlag Wien, ISBN 978-3-219-11462-1<br />

Nach der erfolgreichen Lesung bedankte<br />

sich die Abteilungsleitende<br />

Ärztin Dr. Britta<br />

Wehrmann für<br />

die schöne Veranstaltung.<br />

Das Programm<br />

sei ein Sinnbild<br />

für gelungene<br />

Kommunikation,<br />

denn: Das Vorgelesene<br />

war für alle<br />

verständlich, weil<br />

neben der Lautsprache<br />

auch die Gebärdensprache<br />

und<br />

Pantomime genutzt<br />

wurde. So konnte Lautsprachlich, gebärdend und pantomimisch brachten die Akteure der ungewöhnlichen<br />

Lesung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des <strong>SALUS</strong>-<br />

jeder etwas verstehen.<br />

K. Lindner Fachklinikums Uchtspringe den Zuschauern »Davids Welt« näher.<br />

Das Ensemble »Fräulein Winkelmann« gastierte am 8. März 2013 mit Weltmusik in Uchtspringe.<br />

Freude mit »Fräulein<br />

Winkelmann«<br />

Mit einem Live-Konzert voller Lebensfreude<br />

begeisterte am diesjährigen<br />

Frauentag das Berliner Ensemble<br />

»Fräulein Winkelmann« die<br />

Patienten und Besucher im <strong>SALUS</strong>-<br />

Fachklinikum Uchtspringe.<br />

Der Saal des Gesellschaftshauses war<br />

ebenso gut gefüllt wie die Bühne: Die<br />

elf Künstlerinnen und Künstler präsentierten<br />

eine Folk-Musik-Reise quer<br />

durch Europa, elektrisierten mit ihrem<br />

gefühlvollen und beschwingten Repertoire<br />

das Publikum. Eine gelungene<br />

»Mittendrin wir« Veranstaltung!<br />

www.salus-lsa.de 22 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013


Sport<br />

Besuch in der Leipziger Media City:<br />

Hinter den Kulissen<br />

der »Sachsenklinik«<br />

Einmal den Fernsehleuten live bei Dreharbeiten zuschauen, die Serienstars nah<br />

erleben und vielleicht sogar entdeckt werden, um selbst mal vor der Kamera<br />

zu stehen: Welches Kind oder welcher Jugendlicher hat nicht diesen Traum!?<br />

Für uns, sieben Mädchen und Jungs aus dem <strong>SALUS</strong>-Kinder- und Jugendheim<br />

Schloss Pretzsch, ging der Wunsch in Erfüllung. Wir fuhren mit unseren Begleitern<br />

- Frau Ulbrich und Herrn Geißler - am 12. November 2012 nach Leipzig, um<br />

in der Media-City die Studios der ARD-Erfolgsserie »In aller Freundschaft« zu<br />

besichtigen, vielen auch als »Sachsenklinik« bekannt.<br />

Möglich gemacht hat unseren Besuch<br />

der <strong>SALUS</strong>-Kulturprojektmanager<br />

Martin Rühmann, dem wir auf diesem<br />

Wege unseren Dank für einen wirklich<br />

schönen Tag sagen wollen. Sein Bruder<br />

Thomas spielt in der Serie nämlich<br />

den Chefarzt Dr. Roland Heilmann -<br />

so kam die Verbindung zustande.<br />

»In aller Freundschaft«, das erfuhren<br />

wir von der Produktionsassistentin<br />

Elly Schneider, feiert im Jahr 2013 ihren<br />

15jährigen Geburtstag. Fast 600<br />

Folgen wurden bisher gedreht. Die<br />

meisten von uns waren ja bei der ersten<br />

Folge, die am 26. Oktober 1998<br />

ausgestrahlt wurde, noch gar nicht<br />

auf der Welt!<br />

Chefarzt Dr. Roland Heilmann alias<br />

Thomas Rühmann begleitete uns<br />

durch die Studios, wo alle in der Serie<br />

benötigten Zimmer aufgebaut zu<br />

besichtigen waren. Dieser Rundgang<br />

war phantastisch und beeindruckend!<br />

Die Patienten- und Behandlungszimmer<br />

wirkten authentisch - wir<br />

hatten den Eindruck, in einem richtigen<br />

Krankenhaus zu sein. Auch<br />

die Privatwohnungen der Ärzte, das<br />

Haus der Familie Heilmann – alles<br />

wirkte echt! In der Küche gab es sogar<br />

frisches Obst und Gemüse! Der<br />

Kühlschrank war gefüllt, als ob gerade<br />

jemand einkaufen war. Thomas<br />

Rühmann beantwortete geduldig all<br />

unsere Fragen zu seiner Person, zur<br />

Serie und zu seinen musikalischen<br />

Ambitionen.<br />

Während des Rundgangs hatten wir<br />

die Möglichkeit, wirklich live bei den<br />

Dreharbeiten für die aktuelle Folge<br />

dabei sein zu können. Alle Mitarbeiter<br />

der Studios waren sehr nett zu uns,<br />

wir durften sogar mit echten Filmkameras<br />

arbeiten. Am Ende waren wir<br />

uns alle einig, dass wir am liebsten<br />

noch mal hinfahren würden, da alles<br />

so interessant war und wir hinter die<br />

Türen eines echten Fernsehstudios<br />

schauen durften. Vivien, Monique,<br />

Bastian, Jerome, Tom, Pascal, Byran<br />

Als Ärzte-Team »In aller Freundschaft«<br />

miteinander verbunden sind Dr. Roland<br />

Heilmann (Thomas Rühmann), Dr. Kathrin<br />

Globisch (Andrea Kathrin Loewig) und<br />

Dr. Martin Stein (Bernhard Bettermann).<br />

Foto: MDR/Saxonia/Wernicke<br />

Im Februar 2013 wurde in Leipzig die 600.<br />

Folge von »In aller Freundschaft« gedreht, die<br />

am 7. Mai 2013 um 21 Uhr im Ersten ausgestrahlt<br />

wird. Als Gaststars sind die schöne<br />

Schauspielerin Eva Habermann (2.v.r.) und<br />

Sönke Möhring (r.) dabei, hier im Bild beim<br />

Drehstart mit Thomas Rühmann (als Chefarzt<br />

Dr. Roland Heilmann) und Hendrikje Fitz<br />

(als Pia Heilmann). In der Folge »Im Banne<br />

der Dunkelheit« wird es übrigens dramatisch<br />

zugehen, denn der Diabetiker Uwe, gespielt<br />

von Sönke Möhring, verirrt sich in einer<br />

Höhle. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit,<br />

um ihn zu retten. © MDR/Wernicke,<br />

Perfekte Filmkulisse: Die Besuchergruppe aus dem Kinder- und Jugendheim<br />

Pretzsch besichtigte in den Studios der Media City Leipzig nicht nur die<br />

Krankenzimmer, Behandlungsräume und Ärztewohnungen, sondern auch<br />

den Verwaltungsbereich der »Sachsenklinik«. Fotos (2): Cornelia Barnebeck<br />

»Kamera läuft gleich!« Bastian und die anderen jungen Besucher aus<br />

Pretzsch durften im Studio sogar auf den Kamerastuhl klettern. Begleitet<br />

wurde der Rundgang von der freundlichen Produktionsassistentin Elly<br />

Schneider (r.), die über ein detailreiches Wissen zur Serie verfügt..<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 201323<br />

www.salus-lsa.de


Kontakte zur <strong>SALUS</strong> gGmbH und ihren Tochtergesellschaften<br />

<strong>SALUS</strong> gGmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-0<br />

Telefax: 0391 60753-33<br />

Fachklinikum Bernburg<br />

Olga-Benario-Str. 16–18, 06406 Bernburg<br />

Telefon: 03471 34-3<br />

Telefax: 03471 34-4200<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Dessau-Roßlau<br />

Schillerstraße 39a, 06846 Dessau<br />

Telefon: 0340 661289-0<br />

Telefax: 0340 661289-21<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Wittenberg<br />

Puschkinstraße 7, 06886 Wittenberg<br />

Telefon: 03491 42009-0<br />

Telefax: 03491 42009-32<br />

Fachklinikum Uchtspringe<br />

Emil-Kraepelin-Str. 6,<br />

39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325 70-0<br />

Telefax: 039325 70-195<br />

Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie/<br />

Psychotherapie Salzwedel<br />

Schillerstr. 2, 29410 Salzwedel<br />

Telefon: 03901 30145-0<br />

Telefax: 03901 30145-28<br />

Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie/<br />

Psychotherapie Stendal<br />

Bahnhofstr. 47a, 39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 03931 4931-90<br />

Telefax: 03931 4931-99<br />

Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie/<br />

Psychotherapie Seehausen<br />

Lindenstraße 32, 39615 Seehausen<br />

Telefon: 039386 7521-20<br />

Telefax: 039386 7521-29<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Salzwedel<br />

Schillerstraße 2, 29410 Salzwedel<br />

Telefon: 03901 30748-50<br />

Telefax: 03901 30748-59<br />

Pädagogisch-Psychiatrisches<br />

Zentrum Uchtspringe<br />

Humboldtstr. 13, 39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325 70-382<br />

Telefax: 039325 70-195<br />

Landeskrankenhaus<br />

für Forensische Psychiatrie Bernburg<br />

Olga-Benario-Str. 16-18, 06406 Bernburg<br />

Telefon: 03471 34-4602<br />

Telefax: 03471 34-4668<br />

Landeskrankenhaus<br />

für Forensische Psychiatrie Uchtspringe<br />

Schnöggersburger Weg 1<br />

39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325 70-5600<br />

Telefax: 039325 70-5601<br />

Außenstelle Lochow<br />

Lochow Nr. 3, 39291 Möckern<br />

Telefon: 039221 647-0<br />

Telefax: 039221 647-1199<br />

Heimverbund Uchtspringe<br />

Emil-Kraepelin-Str. 6,<br />

39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325 70-700<br />

Telefax: 039325 70-702<br />

Wohnheime/IBW Gardelegen<br />

Stendaler Straße 10, 39638 Gardelegen<br />

Telefon: 03907 77906-12<br />

Telefax: 03907 77906-99<br />

Altenpflegeheim Uchtspringe<br />

Humboldtstr. 5, 39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 039325 70-7100<br />

Telefax: 039325 70-7102<br />

Seniorenzentrum »St. Georgii«<br />

Hans-Löscher-Str. 30<br />

39108 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 7393-6<br />

Telefax: 0391 7393-730<br />

Kinder- und Jugendheim<br />

»Adolf Reichwein« Schloss Pretzsch<br />

Schlossbezirk 01<br />

06905 Bad Schmiedeberg/OT Pretzsch<br />

Telefon: 034926 563-0<br />

Telefax: 034926 563-17<br />

Wohnheim »St. Georgii«<br />

Doctor-Eisenbart-Ring 4, 39120 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 62510-0<br />

Telefax: 0391 62510-99<br />

Ambulanter Pflege- und<br />

Hauswirtschaftsdienst Magdeburg<br />

Hans-Löscher-Str. 30, 39108 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 7393-719<br />

Telefax: 0391 7393-730<br />

Mobil: 0170 4726727<br />

<strong>SALUS</strong>-Institut<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-17<br />

Telefax: 0391 60753-33<br />

www.salus-institut.de<br />

Tochtergesellschaften<br />

<strong>SALUS</strong>-Integra gGmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-51<br />

Telefax: 0391 6 0753-43<br />

<strong>SALUS</strong>-Praxis GmbH, Geschäftsführung<br />

Seepark 5, 39116, Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-13<br />

Telefax: 0391 60753-33<br />

Medizinische Versorgungszentren (MVZ)<br />

Bernburg - Telefon: 03471 34-4890<br />

Dessau-Roßlau - Telefon: 0340 661289-80<br />

Klötze - Telefon: 039325 70-203<br />

Magdeburg - Telefon: 0391 73627935<br />

Oebisfelde - Telefon: 039002 81-423<br />

Stendal (Am Markt) - Telefon: 03931 715446<br />

Stendal (Dr.-Kurt-Schumacher-Str. 23) -<br />

Telefon: 03931-491232<br />

Wittenberg - Telefon: 03491 42009-35<br />

<strong>SALUS</strong>-Service GmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 60753-50<br />

<strong>SALUS</strong>-Service - Standort Bernburg<br />

Telefon: 03471 34-4277<br />

<strong>SALUS</strong>-Service - Standort Uchtspringe<br />

Telefon: 039325 70-164<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Stendal<br />

Westwall 44/45, 39576 Hansestadt Stendal<br />

Telefon: 03931 2154-0<br />

Telefax: 03931 2154-19<br />

Außenstelle »Haus Eisenhammer«<br />

Eisenhammer 12, 06774 Tornau<br />

Telefon: 034243 250-14<br />

Telefax: 034243 250-23<br />

Mobil: 0172 3890280<br />

<strong>SALUS</strong>-Service - Standort Magdeburg<br />

Ministerium für Arbeit und Soziales:<br />

Telefon: 0391 567-4021<br />

Ministerium für Landwirtschaft u. Umwelt:<br />

Telefon: 0391-66251930<br />

www.salus-lsa.de 24 Jahrgang 13, Ausgabe 1, Frühjahr 2013

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