aktuell sam aktuell
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SAM AKTUELL<br />
Fachinformation für innovatives Umweltschutzmanagement 1. Jahrgang Nr. 3/2001<br />
Am 30. November 2001 hat der<br />
Bundesrat der Verordnung zur<br />
Umsetzung des Europäischen<br />
Abfallverzeichnisses (AVV) zugestimmt.<br />
Die Verkündung ist<br />
am 12.Dezember 2001 im Bundesgesetzblatt<br />
(BGBL. 2001,<br />
Teil I, Nr. 65, S.3379 ff.) erfolgt.<br />
Damit wird das neue Europäische<br />
Abfallverzeichnis zum<br />
1.Januar 2002 in nationales<br />
Recht umgesetzt. Zu diesem<br />
Stichtag sind die neuen europäischen<br />
Abfallschlüssel anzuwenden<br />
und damit die derzeit gültigen<br />
EAK-Abfallschlüssel nicht<br />
mehr existent.<br />
Dies kann bei Abfallentsorgungen,<br />
die nach dem 01.01.2002<br />
durchgeführt werden sollen, zu<br />
nicht unerheblichen Problemen<br />
führen.<br />
Auf diese Entwicklung der<br />
Rechtslage wurde von den<br />
rheinland-pfälzischen Behörden<br />
bereits seit Frühsommer dieses<br />
Jahres hingewiesen. Die SAM<br />
hat zusätzlich in Kooperation mit<br />
den IHK´n und HWK´n in Rhein-<br />
Das neue Europäische Abfallverzeichnis kommt!<br />
landpfalz eine Reihe von Informationsveranstaltungen<br />
zur<br />
AVV durchgeführt.<br />
Grundvoraussetzung für die Erteilung<br />
von Zuweisungen bzw.<br />
Entsorgungsbestätigungen in<br />
Entsorgungsanlagen seitens der<br />
SAM ist, dass die Anlagengenehmigung<br />
die Annahme der<br />
neuen Abfallarten mit neuen Abfallschlüsseln<br />
zulässt. Daher ist<br />
es zwingend erforderlich, dass<br />
noch in diesem Jahr bei der zuständigenGenehmigungsbehörde<br />
nach den einschlägigen<br />
rechtlichen Bestimmungen die<br />
Zulassung der neuen Abfallarten<br />
ab dem 01.01.2002 beantragt<br />
und auch von dieser Behörde<br />
erteilt wird.<br />
Neben der Anpassung der Genehmigungen<br />
an die neue rechtliche<br />
Grundlage ab dem<br />
01.01.2002 ist zu bedenken,<br />
dass, sofern Abfallentsorgungen<br />
im privilegierten Nachweisverfahren<br />
durchgeführt werden sollen,<br />
die Entsorgungsfachbetriebzertifikate<br />
auf die neuen Ab-<br />
fallschlüssel der AVV zum gleichen<br />
Stichtag angepasst werden<br />
müssen. Ebenso ist es für<br />
die Abfallerzeuger zwingend erforderlich,<br />
die Anzeigen gem.<br />
§11 NachwV anzupassen. Sofern<br />
diese Voraussetzungen fehlen,<br />
kann ein privilegiertes Entsorgungsverfahren<br />
über diesen<br />
Stichtag hinaus seitens der SAM<br />
nicht genehmigt werden.<br />
Hinsichtlich der Einstufung der<br />
Abfälle hat das Bundesland<br />
Rheinland-Pfalz darauf verzichtet,<br />
einen eigenen Umsteigerkatalog<br />
zu erstellen. Die SAM<br />
verweist auf den vom Land Niedersachsen<br />
(NGS mbH) erstellten<br />
Umsteigerkatalog, der unter<br />
der Internetadresse www.ngsmbh.de<br />
abgerufen werden<br />
kann. Zusätzlich hat das Umweltbunde<strong>sam</strong>t<br />
eine Umsteigehilfe<br />
erarbeitet, die demnächst<br />
(im WEKA-Verlag) veröffentlicht<br />
wird.<br />
Eine wesentliche Änderung des<br />
Aktueller Stand der AVV-Anpassung von Seiten der SAM (18.12.01)<br />
Zum 1.1.2002 tritt die neue Abfallverzeichnis-Verordnung in Kraft. Damit die Entsorgung auch<br />
nach diesem Zeitpunkt erfolgen kann, passt die SAM die Nachweise an die neue Rechtslage<br />
an. Der <strong>aktuell</strong>e Stand der Anpassung abfallrechtlicher Nachweise sieht wie folgt aus:<br />
angepasste Nachweise nach Rheinland-Pfalz: 39,23 %<br />
angepasste Notifizierungen insge<strong>sam</strong>t: 79,33 %<br />
angepasste Nachweise insge<strong>sam</strong>t: 26,48 %<br />
weiter auf Seite 2<br />
Aus den Erfahrungen der Umschlüsselung von LAGA- auf EAK-Schlüssel wird erwartet, dass<br />
für 40 % der derzeit gültigen Nachweise keine Umschlüsselung beantragt wird.
weiter von Seite 1<br />
neuen Abfallverzeichnises besteht<br />
in der Einführung sog.<br />
Spiegeleinträge. Bei gleichen<br />
Abfallarten wird hier unterschieden<br />
in Abfälle mit oder ohne<br />
gefährlichen Inhaltsstoffen.<br />
Sofern die Umschlüsselung von<br />
einem besonders überwachungsbedürftigen<br />
Abfall in verschiedene<br />
neue Abfallschlüssel<br />
vorgeschlagen wird, die teilweise<br />
ohne und teilweise mit Gefährlichkeitskriterien<br />
vermerkt<br />
sind, ist eine Darlegungslast des<br />
Abfallerzeugers dahingehend<br />
vorhanden, die künftige Nichtgefährlichkeit<br />
gegenüber der SAM<br />
zu belegen (d.h. im Zweifelsfall<br />
ist der Abfall als gefährlich einzustufen).<br />
D.h. aber nicht, dass<br />
in jedem Fall eine Komplettanalyse<br />
des Abfalls erforderlich ist.<br />
Um jedoch den Arbeitsaufwand<br />
und auch die finanzielle Belastung<br />
sowohl in Ihrem Entsorgungsunternehmen<br />
als auch bei<br />
der SAM in einem akzeptablen<br />
Rahmen zu halten, hat sich die<br />
SAM zu folgender Vorgehensweise<br />
entschlossen:<br />
Derzeit gültige und über den<br />
01.01.2002 hinaus bestätigte/<br />
zugewiesene Entsorgungsnachweise<br />
werden von der SAM auf<br />
Antrag und per Nachtrag dahingehend<br />
beschieden, dass ab<br />
dem 01.01.2002 der Schlüssel<br />
gemäß dem neuen Abfallkatalogverzeichnis<br />
genutzt werden<br />
kann.<br />
Für den erforderlichen Antrag<br />
wurde seitens der SAM ein<br />
Formblatt entwickelt, in dem der<br />
Erzeuger bescheinigt, unter<br />
welchem neuen Abfallschlüssel<br />
in einem Entsorgungs-/Sammelentsorgungsnachweis<br />
die Ent-<br />
sorgung über dem Stichtag hinaus<br />
stattfinden soll.<br />
Auf dem gleichen Formblatt dokumentiert<br />
der Entsorger per<br />
Unterschrift, dass er den Abfall<br />
auch künftig annehmen/entsorgen<br />
darf (dies entspricht, zu<strong>sam</strong>mengefasst<br />
auf einem Blatt,<br />
einer neu unterzeichneten Verantwortlichen-<br />
und Annahmeerklärung).<br />
Zur Umschreibung von Bestätigungen/Zuweisungen<br />
ist es<br />
zwingend erforderlich, dass zu<br />
jedem umzuschreibenden<br />
Nachweis 1 Formblatt zur Änderung<br />
des EAKs bei der SAM eingereicht<br />
wird (ggf. auch per<br />
Fax).<br />
Auch in Fällen, in denen sich der<br />
Abfallschlüssel und die –bezeichnung<br />
nicht ändern, wird<br />
zur Klarstellung um Vorlage des<br />
Ständige Aktualisierungen zur AVV und dem<br />
Stand der Anpassung finden Sie unter<br />
www.<strong>sam</strong>-rlp.de, Rubrik Aktuelles<br />
ausgefüllten Formblattes gebeten.<br />
Jedoch ist hier keine formelle<br />
Umschreibung des Nachweises<br />
durch Nachtragsbescheid<br />
vorgesehen.<br />
Folgende Besonderheiten sind<br />
bei Sammelentsorgungsnachweisen<br />
zu beachten:<br />
Möglicherweise wird im Rahmen<br />
von Sammelentsorgungsnachweisen<br />
künftig der bisherige<br />
Abfallschlüssel in mehrere<br />
neue aufgesplittet.<br />
In diesen Fällen kann die SAM<br />
lediglich einen Abfallschlüssel<br />
per Nachtrag umschreiben, für<br />
die übrigen neu generierten Abfallschlüssel<br />
müssen jeweils<br />
neue Sammelentsorgungsnachweise<br />
beantragt werden.<br />
Die SAM nimmt die Nachtragsbescheidung<br />
zur Umschlüsselung<br />
kostenfrei vor.<br />
Diese Vorgehensweise wurde<br />
gewählt, um allen Beteiligten<br />
einen möglichst einfachen,<br />
rechtssicheren und auch kostengünstigen<br />
Umstieg zu ermöglichen.<br />
Um eine reibungslose Abwicklung<br />
zu gewährleisten und auch<br />
zur Vermeidung von zu erwartenden<br />
Entsorgungsengpässen,<br />
bitten wir Sie dringlichst, die<br />
Änderungen - falls noch nicht<br />
geschehen - umgehend in Angriff<br />
zu nehmen.<br />
Kosten durch das<br />
neue Abfallverzeichnis für<br />
Unternehmen aus der<br />
privaten Wirtschaft?<br />
Widersprüchliche Aussagen<br />
gibt es von Behörden und<br />
Verbänden, wenn es um die<br />
Einschätzung der Kosten für<br />
die private Wirtschaft durch<br />
das neue Abfallverzeichnis<br />
geht. So schreibt das Bundesumweltministerium<br />
in seiner<br />
Begründung zum Entwurf<br />
der AVV von nur geringfügigen,<br />
nicht quantifizierbaren<br />
Kosten, während der Verband<br />
der kommunalen Unternehmen<br />
(VKU) schätzt, dass<br />
erhebliche Kosten auf die Unternehmen,<br />
insbesondere<br />
durch die Umschreibung der<br />
Entsorgungsnachweise zukommen<br />
werden. Weitere<br />
Kosten würden durch die Änderung<br />
von Genehmigungsbescheiden<br />
für Entsorgungsanlagen<br />
und auch durch anzubietendeSchulungsmaßnahmen<br />
für die Kunden entstehen.<br />
weiter auf Seite 3
weiter von Seite 2<br />
Um den Kostendruck auf die<br />
Unternehmen so weit wie möglich<br />
zu minimieren, werden die<br />
Seminare sowie die Beratungen<br />
zum Thema EAK-Umstellung<br />
und die Umschreibungen<br />
von Entsorgungsnachweisen,<br />
deren Gültigkeit nach derzeitiger<br />
Rechtslage über den<br />
31.12.2001 hinausgehen würden,<br />
kostenfrei vorgenommen.<br />
Der durch die Umschreibungen<br />
verbundene, erhebliche Mehraufwand<br />
wird von der SAM<br />
selbst getragen.<br />
Frank Koser, Abteilungsleiter<br />
Verbleibskontrolle/qualitatives<br />
Controlling<br />
Positive Geschäftsentwicklung<br />
führt zu<br />
Gebührensenkung<br />
Die Sonderabfall-Management-Gesellschaft<br />
Rheinland-<br />
Pfalz mbH SAM kann zwischenzeitlich<br />
auf eine achtjährige<br />
erfolgreiche operative Geschäftstätigkeit<br />
zurückblicken.<br />
Die Gesellschaft hat für das<br />
Bundesland Rheinland-Pfalz<br />
flächendeckend die Entsorgungssicherheit<br />
für Sonderabfälle<br />
zu gewährleisten und<br />
für eine möglichst hochwertige<br />
Verwertung zu sorgen. Im Rahmen<br />
der Andienungspflicht sind<br />
Sonderabfälle, die in Rheinland-Pfalz<br />
anfallen oder nach<br />
Rheinland-Pfalz verbracht werden,<br />
der Gesellschaft anzudienen<br />
und von ihr geeigneten<br />
und aufnahmebereiten Entsorgungsanlagen<br />
zuzuweisen.<br />
Für ihre Tätigkeit erhebt die<br />
SAM vom Andienungspflichtigen<br />
Gebühren und Auslagen<br />
(Kosten).<br />
Den ihr gestellten Auftrag zur<br />
Steuerung, Lenkung und Kontrolle<br />
der Sonderabfallströme<br />
von, nach und innerhalb des<br />
Bundeslandes konnte die SAM<br />
in vollem Umfang erfüllen.<br />
Von einer überplanmäßig hohen<br />
Mengenentwicklung der<br />
angedienten Sonderabfälle im<br />
Jahr 2000 sind trotz der zurückgegangenenDurchschnittspreise<br />
für die Entsorgungsleistungen<br />
deutlich positive<br />
Auswirkungen auf die wirtschaftliche<br />
Lage der Gesellschaft<br />
ausgegangen.<br />
Im Geschäftsjahr 2000 konnte<br />
ein gutes Ergebnis erzielt werden.<br />
Aufgrund des sich auch für<br />
das Geschäftsjahr 2001 abzeichnenden<br />
positiven Ergebnisses<br />
und der vorhersehbaren<br />
weiteren Geschäftsentwicklung<br />
hat der Aufsichtsrat der SAM<br />
beschlossen, den Gebührensatz<br />
erneut zu senken, und<br />
zwar von derzeit 7 % auf 6 %.<br />
Bei mehrstufigen Entsorgungen<br />
wird der Gebührensatz von<br />
derzeit 4 % auf jeweils 3,5 %<br />
gesenkt. Die Gebühren bei Entsorgungen<br />
auf der Deponie<br />
Gerolsheim bleiben unverändert<br />
bei 5 %.<br />
Der durchschnittliche Zuschlagsatz<br />
der SAM auf die<br />
Entsorgungskosten wird dann<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Sonderabfall-Management-<br />
Gesellschaft Rheinland-Pfalz<br />
mbH (SAM),<br />
Wilhelm-Theodor-Römheld-<br />
Straße 34, 55130 Mainz,<br />
Tel.: 0 61 31/9 82 98-14,<br />
Fax: 0 61 31/9 82 98-22,<br />
E-Mail: info@<strong>sam</strong>-rlp.de,<br />
www.<strong>sam</strong>-rlp.de<br />
Redaktion: Nadja Anthes-Ploch<br />
Vertrieb als E-Mail-Newsletter<br />
von derzeit 5,35% auf 4,61%<br />
absinken.<br />
Diese Änderungen treten ab<br />
dem 01.04.2002 in Kraft.<br />
Die neuen Seminar-<br />
Programme<br />
ab Januar 2002<br />
Deregulierung im<br />
abfallrechtlichen Nachweisverfahren<br />
Mit der Genehmigung von Sammelentsorgungsnachweisen<br />
durch die SAM wurde bisher folgende<br />
Nebenbestimmung erlassen:<br />
„Soweit bei Ein<strong>sam</strong>mlungen ...<br />
Wir bitten Sie jeweils zum 01.03.<br />
eines Jahres die Zu<strong>sam</strong>menstellung<br />
der im vorangegangenen<br />
Jahr pro Abfallerzeuger in<br />
Rheinland-Pfalz einge<strong>sam</strong>melten<br />
Mengen zu übermitteln (siehe<br />
beiliegendes Muster). Für die<br />
in Rheinland-Pfalz...“<br />
Im Sinne einer Deregulierung<br />
des Arbeits- und Verwaltungsaufwandes<br />
im abfallrechtlichen<br />
Nachweisverfahren hat die SAM<br />
mit Wirkung vom 18.07.2001<br />
rückwirkend zum 01.01.2001<br />
auf diese Nebenbestimmung<br />
verzichtet. Das bedeutet, dass<br />
diese Listen nicht mehr geführt<br />
und an die SAM versandt werden<br />
müssen.<br />
Damit entfällt künftig die Erstellung<br />
dieser Listen bei den Ein<strong>sam</strong>mlern<br />
von besonders überwachungsbedürftigen<br />
Abfällen.<br />
Ungeachtet dessen obliegt es<br />
der SAM nach wie vor, im Rahmen<br />
routinemäßiger Kontrollen<br />
die entsprechenden Informationen<br />
z.B. durch das Anfordern<br />
von Übernahmescheinen beim<br />
Ein<strong>sam</strong>mler einzufordern.<br />
Frank Koser, Abteilungsleiter<br />
Verbleibskontrolle/qualitatives<br />
Controlling