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Centraltheater - Schauspiel Leipzig

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Wer hat Angst vor<br />

Virginia Woolf?<br />

von Edward Albee, deutsch von Alissa und<br />

Martin Walser<br />

Das Akademikerpaar George und Martha<br />

kommt angetrunken von einer Universitätsfeier<br />

nach Hause – und erwartet noch<br />

Besuch: den neuen Biologieprofessor<br />

Nick und dessen Frau. Ungewollt werden<br />

diese beiden Zeugen eines seit Jahren<br />

andauernden Ehekrieges, der extrem klug<br />

und häufig mit Witz und Ironie zwischen<br />

den Gastgebern geführt wird. Nick und<br />

seine Frau werden bald mit in den Konflikt<br />

hineingezogen und müssen Stellung beziehen<br />

– dabei bröckelt langsam auch die<br />

Fassade ihrer eigenen Liebesbeziehung.<br />

Edward Albees Stück ist gnadenlos ehrlich.<br />

In der Begegnung von zwei Ehepaaren in<br />

einer Nacht zeigt der amerikanische Autor<br />

den gesamten Kosmos an Macht- und<br />

Ohnmachtsgefühlen, an Liebessehnsucht<br />

und Todesangst, an Traumhoffnungen und<br />

Realitätsverweigerungen. Der brodelnde<br />

Beziehungskessel zwischen George und<br />

Martha kocht so lange über, bis alles<br />

Wasser aufgebraucht ist. Die beiden geben<br />

fast alles über sich preis – nur nicht, dass<br />

sie eine tiefe, innige Liebe verbindet.<br />

Das Stück wurde durch die Verfilmung mit<br />

Elizabeth Taylor und Richard Burton in den<br />

Hauptrollen zum Welterfolg und ist nicht<br />

nur ein virtuos gezeichnetes Beziehungsdrama,<br />

sondern auch ein gefundenes<br />

Fressen für starke <strong>Schauspiel</strong>er: Unter der<br />

Regie von Amina Gusner spielen Katja<br />

Riemann, Peter René Lüdicke, Anne Haug<br />

und Karim Cherif.<br />

Koproduktion mit Theater und Komödie am<br />

Kurfürstendamm Berlin<br />

Regie Amina Gusner<br />

<strong>Leipzig</strong>er Premiere im <strong>Centraltheater</strong><br />

am 18. Januar 2012<br />

Von morgens<br />

bis mitternachts<br />

von Georg Kaiser<br />

„Ein Kassierer, durch die Erscheinung<br />

einer schönen Bankkundin aus der Bahn<br />

des Alltäglichen geworfen, läuft mit einem<br />

Betrag von 60.000 RM auf und davon.<br />

Ein Versuch, die Unbekannte zu seiner<br />

Komplizin zu machen, scheitert. Nun<br />

gibt er sich dem Bedürfnis hin, sein Geld<br />

auszugeben. Innerhalb eines Tages erliegt<br />

er Entzückung, Zweifeln, Gier, Genugtuung<br />

und einer Einsicht, die zu spät kommt. Er<br />

wird verraten und verhaftet.“<br />

„Von morgens bis mitternachts“ erzählt<br />

vom Grundmotiv kapitalistischer Lebensweise:<br />

dem Schneller, Größer, Mehr! und<br />

damit scheinbar unantastbaren Konsens<br />

unsrer modernen Gesellschaft. Ausgehend<br />

vom milieuhaften, noch wilhelminischverschämt<br />

stattfindenden Sündenfall<br />

finden wir in Kaisers expressionistischem<br />

Stationendrama ein Gegenbild zu der<br />

Welt, wie wir sie uns vorstellen: Etwas (Das<br />

Geld? Die Liebe?) hat die herkömmlichen<br />

Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt.<br />

Wahnsinn. Im dritten Teil implodiert Kaisers<br />

„Reigen“ in szenischen Momentaufnahmen,<br />

Drohbildern, im fliegenden Wechsel<br />

der Szenen. Dann, spätestens, sind alle<br />

zwischenmenschlichen Netzwerke zerrissen,<br />

alle Bindungen lose oder verbraucht.<br />

Das Ende bei Kaiser ist: die Einsamkeit.<br />

Regie Christiane Pohle<br />

Premiere im <strong>Centraltheater</strong><br />

am 9. Februar 2012

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