Medicus Harz-Gesamt 2/08 - az-publica.de
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Das Mag<strong>az</strong>in <strong>de</strong>r Krankenhäuser Sachsen-Anhalts<br />
Ausgabe <strong>de</strong>r <strong>Harz</strong>-Klinikum Wernigero<strong>de</strong>-Blankenburg GmbH<br />
medicus<br />
August 2010<br />
Hier bei uns<br />
Am 25. September<br />
wird über die<br />
Arteriosklerose informiert<br />
Seite 3<br />
Interview Seite 4<br />
Sachsen-Anhalt ist<br />
Testmo<strong>de</strong>ll für sichere<br />
Versorgung <strong>de</strong>r Zukunft<br />
Pro & Contra Seite 8<br />
Brauchen wir in<br />
Deutschland neue Berufe,<br />
um Ärzte zu entlasten?<br />
ZZZuuum m Miiitn<br />
neehhm mmen n!
inhalt<br />
HIER BEI UNS<br />
25. 9.: Patienteninformationstag 3<br />
2. Herzkathetermessplatz in Betrieb 10<br />
5. Wernigerö<strong>de</strong>r Wundkongress 11<br />
Brustzentrum: Überwachungsaudit<br />
bestan<strong>de</strong>n 12<br />
Rückblick Schlaganfallforum 12<br />
Hilfe für Filipe aus Angola 13<br />
Baby-Erste-Hilfe-Kurse für Eltern 14<br />
Wie Sie Kramfa<strong>de</strong>rn vorbeugen 14<br />
INTERVIEW<br />
Jens Ackermann (FDP): Bestehen<strong>de</strong><br />
Hausarztverträge haben Bestand 4/5<br />
KLINIKEN DER REGIONEN 6/20<br />
NACHRICHTEN<br />
15. 9.: Firmenlauf Sachsen-Anhalt 5<br />
600 Kin<strong>de</strong>r kamen in die Teddyklinik 7<br />
Überweisungen verfallen oftmals 7<br />
PRO & CONTRA<br />
Wenn Hausärzte die Versorgung<br />
nicht mehr sichern können 8/9<br />
ERHOLUNG & RÄTSEL<br />
Son<strong>de</strong>rausstellung „Elefantenreich –<br />
Eine Fossilwelt in Europa“ 15<br />
BLICKPUNKT<br />
Mehr Freu<strong>de</strong> am Leben durch<br />
das Projekt „Ich will mich“ 16/17<br />
RATGEBER<br />
Urlaub ohne Bauchschmerzen 18<br />
Bonus für Kin<strong>de</strong>r 18<br />
REPORTAGE<br />
Nachfrage bei Elektroautos steigt 21/22<br />
SERVICE/IMPRESSUM 23<br />
Dr. Peter Re<strong>de</strong>mann,<br />
Ge schäftsführer <strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>-<br />
Klinikums Wernigero<strong>de</strong>-<br />
Blankenburg<br />
VORWORT<br />
Das Brustzentrum <strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>-Klinikums<br />
hat die Zertifizierungsprüfung<br />
durch die Deutsche Krebsgesellschaft<br />
mit sehr guten Ergebnissen<br />
bestan<strong>de</strong>n. Der Qualitätsnachweis für die<br />
bei<strong>de</strong>n Standorte <strong>de</strong>s Brustzentrums im<br />
<strong>Harz</strong>-Klinikum Wernigero<strong>de</strong>-Blankenburg<br />
und im Klinikum Dorothea Christiane Erxleben<br />
Quedlinburg wur<strong>de</strong> erbracht. Das<br />
Titelfoto unseres aktuellen „medicus“<br />
zeigt Dr. Sven-Thomas Graßhoff, Oberarzt<br />
<strong>de</strong>r Frauenklinik und Leiter <strong>de</strong>s Brustzentrums<br />
<strong>Harz</strong>. Dr. Graßhoff war selbst einem<br />
Aufruf gefolgt, sich als Blutstammzellspen<strong>de</strong>r<br />
typisieren zu lassen. Der Artikel<br />
auf Seite 6 soll d<strong>az</strong>u ermuntern, an solchen<br />
Programmen teilzunehmen.<br />
Am 25. September la<strong>de</strong>n wir zum Patienteninformationstag mit<br />
<strong>de</strong>m Thema „Schaufensterkrankheit“ ein. In Vorträgen zum Thema<br />
wer<strong>de</strong>n Fragen beantwortet wie beispielsweise: „Was sind die<br />
Hauptrisiken?“, „Welche Therapien sind möglich?“. Zusätzlich besteht<br />
die Möglichkeit, Untersuchungen <strong>de</strong>r Halsschlaga<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Bauchschlaga<strong>de</strong>r vornehmen zu lassen. Die Arteriosklerose ist inzwischen<br />
zur „Volkskrankheit“ gewor<strong>de</strong>n. Darum ist es wichtig, ein<br />
breiteres Verständnis für diese Erkrankung zu erreichen.<br />
Der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
droht 2011 ein Defizit<br />
von bis zu elf Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro. Nun hat die Regierung ein Eckpunktepapier<br />
zur Finanzreform vorgelegt.<br />
Die darin angekündigte Beitragssatzerhöhung<br />
ist eine unaufschiebbare<br />
Notoperation, um das drohen<strong>de</strong> Rekord-Defizit<br />
aufzufangen. Die damit<br />
verbun<strong>de</strong>nen Belastungen für Versicherte<br />
und Arbeitgeber wären jedoch Uwe Deh,<br />
geringer ausgefallen, wenn die Politik Vorstand <strong>de</strong>r AOK<br />
ernsthafter über Einsparungen und<br />
strukturelle Än<strong>de</strong>rungen im Gesund-<br />
Sachsen-Anhalt<br />
heitswesen nachgedacht hätte. Die AOK Sachsen-Anhalt setzt<br />
sich weiter dafür ein, dass <strong>de</strong>r Solidarausgleich zwischen Reich<br />
und Arm, Gesund und Krank erhalten bleibt. Wir kämpfen dafür,<br />
dass nicht allein die Beitragszahler für das Defizit aufkommen<br />
müssen. Je<strong>de</strong>r muss seinen Beitrag leisten, das gilt für Krankenkassen<br />
genau so wie für Pharmaunternehmen, Ärzte, Apotheker<br />
o<strong>de</strong>r Krankenhäuser. Dabei kann es nur ein Ziel geben – Gesundheit<br />
muss für alle bezahlbar bleiben.<br />
Übrigens: Die AOK-Garantie „Kein Zusatzbeitrag bis 2011“ gilt.
Wenn die Beine schmerzen und<br />
je<strong>de</strong>r Schritt einer zu viel ist<br />
Mit einem Patienteninformationstag<br />
wollen Ärzte am 25. September im <strong>Harz</strong>-<br />
Klinikum in Wernigero<strong>de</strong> die zur Volkskrankheit<br />
gewor<strong>de</strong>ne Arteriosklerose<br />
thematisieren. Was gehört zu <strong>de</strong>n Risiken,<br />
welche Therapien sind möglich?<br />
Die Arteriosklerose o<strong>de</strong>r<br />
Gefäßverkalkung ist auf<br />
Grund <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n<br />
Lebenserwartung und vermehrt<br />
einwirken<strong>de</strong>r Risikofaktoren<br />
eine Volkskrankheit<br />
gewor<strong>de</strong>n. Diese Erkrankung<br />
manifestiert sich z. B. in Form<br />
von Herzdurchblutungsstörungen<br />
bei Befall <strong>de</strong>r Herzkranzgefäße,<br />
von Schlaganfällen bei Erkrankung<br />
<strong>de</strong>r hirnversorgen<strong>de</strong>n<br />
Gefäße und als periphere arterielle<br />
Verschlusserkrankung<br />
(PAVK) – auch Schaufensterkrankheit<br />
genannt – bei Befall<br />
<strong>de</strong>r Beingefäße. Im Anfangsstadium<br />
läuft die PAVK lange Zeit<br />
unbemerkt. Später treten<br />
Schmerzen beim Laufen auf, die<br />
zum Stehen bleiben zwingen.<br />
Bei Fortschreiten dieser Erkrankung<br />
können Gewebeuntergang<br />
und Amputation die Folge sein.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie/Gefäßmedizin<br />
hat eine<br />
Initiative zur Früherkennung und<br />
besseren Behandlung <strong>de</strong>r PAVK<br />
in Deutschland initiiert. Die Ärzte<br />
am Gefäßzentrum Wernigero<strong>de</strong><br />
und weitere Gefäßmediziner<br />
unterstützen die Kampagne –<br />
u. a. am 25. September von 10<br />
bis 13 Uhr durch einen Patienteninformationstag<br />
am <strong>Harz</strong>-Klinikum<br />
in Wernigero<strong>de</strong>.<br />
Hier wer<strong>de</strong>n vielfältige Vorträge<br />
zu Risiken, zur Entstehung sowie<br />
zu Therapiemöglichkeiten <strong>de</strong>r Erkrankung<br />
angeboten. Außer<strong>de</strong>m<br />
wer<strong>de</strong>n in Live-Vi<strong>de</strong>o-DemonstrationenGefäßwie<strong>de</strong>reröffnungen<br />
mit Kathetertechniken gezeigt.<br />
Interessierte können das<br />
neue mo<strong>de</strong>rne Katheterlabor für<br />
Eingriffe in Gefäßregionen besichtigen.<br />
Weiterhin besteht die<br />
Möglichkeit, durch eine Untersuchung<br />
<strong>de</strong>r Halsschlaga<strong>de</strong>rn einen<br />
eventuellen Befall <strong>de</strong>s eigenen<br />
Gefäßsystems feststellen zu lassen<br />
und durch die Ultraschalluntersuchung<br />
<strong>de</strong>r Bauchschlaga<strong>de</strong>r<br />
die Entstehung eines Aortenaneurysmas<br />
– Aussackung <strong>de</strong>r<br />
Hauptschlaga<strong>de</strong>r – zu erkennen.<br />
In <strong>de</strong>r benachbarten Praxis für<br />
Gefäßkrankheiten von Frau Dr.<br />
Weiß kann <strong>de</strong>r Blutdruck in <strong>de</strong>n<br />
Beinarterien bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />
HIER BEI UNS<br />
3
4<br />
INTERVIEW<br />
In Sachsen-Anhalt haben<br />
Hausarztverträge Bestand<br />
Während ganz Deutschland <strong>de</strong>n Endspielen<br />
bei <strong>de</strong>r Fußball-Weltmeisterschaft<br />
entgegenfieberte, stellte Kanzlerin Merkel<br />
die Eckpunkte eines Reformpaketes<br />
für die gesetzliche Krankenversicherung<br />
vor. Danach sollen <strong>de</strong>r Beitragssatz angeboben<br />
und Obergenzen für Zusatzbeiträge<br />
fallen. Was erwartet die Menschen<br />
noch? Fragen an FDP-Politiker Jens<br />
Ackermann (34).<br />
Die Kopfpauschale ist vom<br />
Tisch. Statt<strong>de</strong>ssen wer<strong>de</strong>n<br />
Versicherte, aber auch<br />
Arbeitnehmer stärker zur<br />
Kasse gebeten. War das<br />
gewollt?<br />
Jens Ackermann: Wir haben<br />
<strong>de</strong>n Einstieg in ein sozial gerechtes,<br />
wettbewerbliches Gesundheitssystem<br />
auf <strong>de</strong>n Weg<br />
gebracht. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaftskrise wur<strong>de</strong> damals<br />
vorübergehend <strong>de</strong>r Beitragssatz<br />
mit Hilfe von Steuermitteln<br />
gesenkt. Das ist nun<br />
zum Glück nicht mehr nötig<br />
und so haben wir diese Subvention<br />
been<strong>de</strong>t.<br />
Zu <strong>de</strong>n großen Verlierern<br />
gehört auch die<br />
Pharmaindustrie. Wie soll hier<br />
gespart wer<strong>de</strong>n?<br />
Jens Ackermann: Wir wollen,<br />
dass die Preise wirtschaftlich<br />
und kosteneffizient sind. Kernpunkt<br />
unserer Vorschläge ist,<br />
dass Pharmaunternehmen<br />
künftig Preise nicht einseitig<br />
festsetzen, son<strong>de</strong>rn sie mit<br />
<strong>de</strong>njenigen, die für die Kosten<br />
aufkommen – also <strong>de</strong>n Krankenkassen<br />
– verhan<strong>de</strong>ln.<br />
Weitere Ausgabenkürzungen<br />
sind bei <strong>de</strong>n<br />
Hausarztverträgen geplant.<br />
Sachsen Anhalts Hausärzte<br />
haben 2010 mit <strong>de</strong>r AOK und<br />
<strong>de</strong>r TK Verträge abgeschlossen.<br />
Sind die nun null und<br />
nichtig?<br />
Jens Ackermann: Nein. Denn:<br />
abgeschlossene Verträge haben<br />
Bestandsschutz.<br />
Gerechtigkeit, sagen viele,<br />
hätte erst <strong>de</strong>r Morbi-RSA<br />
(Risikostrukturausgleich für<br />
chronisch Kranke) gebracht.<br />
Den wollen Sie abschaffen.<br />
Jens Ackermann: Weil er die<br />
falschen Signale setzt. Im Morbi-RSA<br />
sind 80 chronische<br />
Krankheiten aufgelistet. Je<br />
mehr Patienten hier eingeordnet<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto höher fällt<br />
das Honorar aus. Ein Anstieg<br />
chronisch Kranker auf <strong>de</strong>m Papier<br />
ist die Folge. Wir wollen,<br />
dass es sich auch für Krankenversicherungen<br />
und Ärzte<br />
lohnt, <strong>de</strong>n Menschen so lange<br />
wie möglich eine gute Gesundheit<br />
zu erhalten. Positiver<br />
Nebeneffekt sind enorme Kosteneinsparungen.<br />
Geld aus <strong>de</strong>m Morbi-RSA fließt<br />
vor allem in die Län<strong>de</strong>r, in<br />
<strong>de</strong>nen die meisten Alten und<br />
damit auch Kranken leben …<br />
Jens Ackermann: Zur Zeit. Was<br />
aber ist in zehn Jahren, wenn<br />
die <strong>de</strong>mografische Entwicklung<br />
von Bayern o<strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
dort angelangt ist, wo<br />
Sachsen-Anhalt heute steht?<br />
Dann gibt es nichts mehr umzuverteilen,<br />
weil kein Geld<br />
mehr da ist. Dem müssen wir<br />
heute entgegenwirken. Insofern<br />
ist Sachsen-Anhalt ein<br />
Testmo<strong>de</strong>ll für eine sichere<br />
Versorgung <strong>de</strong>r Zukunft. Dafür<br />
stehe ich auch im Gesundheitsausschuss.<br />
Ihre Partei ist für die<br />
Einführung eines<br />
Basiskatalogs. Was be<strong>de</strong>utet<br />
das im Klartext ?<br />
Jens Ackermann: Dass wir <strong>de</strong>n<br />
Menschen nicht weiter Sand in<br />
die Augen streuen, in<strong>de</strong>m wir<br />
eine hun<strong>de</strong>rtprozentige medi-<br />
Für Jens Ackermann (FDP),<br />
Mitglied <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages seit 2005,<br />
ist das Gesundheitswesen auch ein<br />
wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />
Jens Ackermann sitzt als einziger<br />
Sachsen-Anhalter im Gesundheitsausschuss<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages. Der<br />
gebürtige Mag<strong>de</strong>burger ist Vater<br />
eines zweijährigen Sohnes und von<br />
Beruf Krankenpfleger (Ausbildung<br />
in <strong>de</strong>n Pfeifferschen Stiftungen<br />
Mag<strong>de</strong>burg) sowie Diplom-Medizinpädagoge.
Im Herbst wird <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stag über das Reformpaket <strong>de</strong>r Koalition zur<br />
Gesundheitsreform abstimmen. Foto: © Deutscher Bun<strong>de</strong>stag/H.J. Müller<br />
zinische Versorgung zusichern,<br />
obwohl das System bereits<br />
überstrap<strong>az</strong>iert ist. Bleibt alles<br />
beim alten, lan<strong>de</strong>n wir irgendwann<br />
dort, wo Griechenland<br />
heute ist. Wir wollen rechtzeitig<br />
Weichen stellen und im gemeinsamen<br />
Dialog mit Ärzten<br />
und Therapeuten über medizinisch<br />
notwendige Leistungen<br />
nach<strong>de</strong>nken, die in <strong>de</strong>n Basis-<br />
katalog aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Darüber hinausgehen<strong>de</strong><br />
Leistungen können auf<br />
Wunsch zusätzlich abge sichert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Wann wird es <strong>de</strong>n<br />
Basiskatalog geben?<br />
Jens Ackermann: An<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r<br />
haben für eine umfassen<strong>de</strong><br />
Reform neun bis zehn Jahre<br />
INTERVIEW/NACHRICHTEN<br />
gebraucht. Ich <strong>de</strong>nke, das ist<br />
realistisch.<br />
Momentan wird es in Teilen<br />
Sachsen-Anhalts schwieriger,<br />
Leistungen in Anspruch zu<br />
nehmen. Im Land sind die<br />
Ärzte ungleich verteilt. Kann<br />
eine Lösung gefun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
Jens Ackermann: Ich <strong>de</strong>nke, es<br />
ist möglich, gegenzusteuern.<br />
Zunächst, in<strong>de</strong>m die Attraktivität<br />
<strong>de</strong>s Berufs gesteigert wird.<br />
Aber auch Arbeitsbedingungen<br />
sollten erleichtert, Bürokratieabbau<br />
forciert und Hilfen für<br />
Medizinabsolventen auf eine<br />
neue Stufe gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Hier könnten die Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen (KV) sehr<br />
viel tun. Möglich wäre, KV-Arztpraxen<br />
in unterversorgten Gebieten<br />
zu grün<strong>de</strong>n und Ärzte<br />
anzustellen. Sie wür<strong>de</strong>n so von<br />
betriebswirtschaftlichen Aspekten<br />
entlastet und bräuchten<br />
keine Kredite aufzunehmen.<br />
Gut ist, dass in Sachsen-Anhalt<br />
über neue Versorgungsmo<strong>de</strong>lle<br />
wie Filialpraxen nachgedacht<br />
wird.<br />
Tausen<strong>de</strong> Läufer messen ihre Kräfte<br />
beim Firmenlauf Sachsen-Anhalt<br />
Rings um <strong>de</strong>n Mag<strong>de</strong>burger<br />
Domplatz wer<strong>de</strong>n am 15.<br />
September 2010 tausen<strong>de</strong><br />
Läufer auf die fünf Kilometer<br />
lange Strecke <strong>de</strong>s Firmenlaufs<br />
Sachsen-Anhalt gehen.<br />
Neben Gesundheit und Geselligkeit<br />
steht bei „<strong>de</strong>r etwas<br />
an<strong>de</strong>ren Netzwerkparty“ das<br />
Knüpfen von Geschäftskontakten<br />
im Mittelpunkt. Die<br />
gelöste und lockere Atmosphäre<br />
erleichtert die Kommunikation<br />
– und das ganz<br />
ohne Barrieren. Denn Chef<br />
und Pförtner stehen sich in<br />
sportlicher Kleidung gegen-<br />
über – die Visitenkarte auf<br />
<strong>de</strong>m Laufshirt. Beson<strong>de</strong>rs<br />
werbewirksam sind natürlich<br />
Shirts mit firmeneigenen<br />
Maskottchen. Für Laufmuffel<br />
gilt also: „Wer länger läuft,<br />
kann länger werben!“<br />
Die sportliche Wertung wird<br />
in <strong>de</strong>n Kategorien „Schnells -<br />
tes Frauenteam“, „Schnellstes<br />
Männerteam“ und „Schnells -<br />
tes Mixedteam“ erfolgen.<br />
Son<strong>de</strong>rwertungen gibt es in<br />
<strong>de</strong>n Bereichen „Kreativste Firma“<br />
(originellstes Outfit),<br />
„Sportlichste Firma“ (Anzahl<br />
<strong>de</strong>r Starter), „Schnellste/r<br />
Chef/in“ und „Schnellste Sekretärin“.<br />
Anmeldungen bis zum 8.<br />
September unter http://www.<br />
firmenlauf-sachsenanhalt.<strong>de</strong>/anmeldung.<br />
5
6<br />
KLINIKEN DER REGIONEN<br />
Chef <strong>de</strong>s Brustzentrums <strong>Harz</strong> spen<strong>de</strong>te<br />
Blutzellen für dänischen Patienten<br />
Wernigero<strong>de</strong>. Dr. Sven-Thomas<br />
Graßhoff, Leiter <strong>de</strong>s Brustzentrums<br />
<strong>Harz</strong>, einer Kooperation<br />
<strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>-Klinikums und <strong>de</strong>s<br />
Krankenhauses in Quedlinburg,<br />
ging vor kurzem mit gutem Beispiel<br />
voran und spen<strong>de</strong>te Blut-<br />
stammzellen, die einem Patienten<br />
in Dänemark nun das Leben<br />
retten könnten. Vor einigen Jahren<br />
ließ sich <strong>de</strong>r Arzt in <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger<br />
Universitäts-Blutbank<br />
typisieren und als Spen<strong>de</strong>r registrieren.<br />
Vor einiger Zeit kam von<br />
Dr. Sven-Thomas Graßhoff, hier im Gespräch mit einer Patientin, spen<strong>de</strong>te<br />
kürzlich selbst Blutstammzellen.<br />
Vertragsärzte<br />
kathetern im<br />
Herzzentrum<br />
Coswig. Herzspezialisten <strong>de</strong>s-<br />
MediClin Herzzentrums Coswig<br />
können seit kurzem noch<br />
besser mit ihren nie<strong>de</strong>rgelassenen<br />
Kollegen in <strong>de</strong>r Region<br />
kooperieren. Möglich macht’s<br />
das ambulante invasive Versorgungszentrum<br />
mit <strong>de</strong>m<br />
dritten Herzkatheterlabor <strong>de</strong>r<br />
Klinik. Patienten können hier<br />
auch ambulant „kathetert”<br />
wer<strong>de</strong>n. Und das sowohl von<br />
Ärzten <strong>de</strong>s Herzzentrums als<br />
auch von vertragsärztlichen<br />
Kardiologen, die somit die<br />
Möglichkeit haben, ihre Patienten<br />
selbst zu untersuchen,<br />
zu diagnostizieren und ggf.<br />
therapieren. Bislang machen<br />
zwei Fachärzte mit.<br />
Mag<strong>de</strong>burg. Nach ihrer Brustkrebsoperation<br />
vor fünf Jahren<br />
hatte sich Veronika Paul sehr gut<br />
erholt. Die heute 67-Jährige trieb<br />
wie<strong>de</strong>r aktiv Sport, fuhr mit <strong>de</strong>m<br />
Mountain Bike zum Brocken, wur<strong>de</strong><br />
zweimal Wan<strong>de</strong>rkönigin. „Ich<br />
fühlte mich fit für einen Brustaufbau.“<br />
Auf Empfehlung entschied<br />
sich die Wernigerö<strong>de</strong>rin für das<br />
KLINIKUM MAGDEBURG. „Zum<br />
Glück“, sagt sie. Dr. Sönke Eger,<br />
sein Kollege Dr. Mathias Reutemann<br />
sowie Dr. O<strong>de</strong>tte Hoffmann<br />
von <strong>de</strong>r Klinik für Plastische, Brustund<br />
Ästhetische Chirurgie waren<br />
nicht nur sehr nett, fachlich versiert<br />
und kompetent, ihnen fielen<br />
vor <strong>de</strong>r OP Leberwerterhöhungen<br />
auf, die sich in <strong>de</strong>r weiteren Diagnostik<br />
als Lebermetastase darstellte.<br />
„Wären sie nicht so gründ-<br />
dort die Nachricht, dass Dr. Graßhoff<br />
auf Grund übereinstimmen<strong>de</strong>r<br />
Werte als Spen<strong>de</strong>r in Frage<br />
käme. Er überlegte nicht lange,<br />
fuhr nach Mag<strong>de</strong>burg und ließ<br />
die etwa fünfstündige Spen<strong>de</strong>prozedur<br />
über sich ergehen.<br />
„Man braucht davor keine Angst<br />
zu haben“, so <strong>de</strong>r Oberarzt. „Es ist<br />
vor allem ein gutes Gefühl, Menschenleben<br />
retten zu können.“<br />
Für Menschen mit Blutkrebs ist<br />
die Blutstammzellen-Spen<strong>de</strong> oft<br />
die einzige Möglichkeit, zu überleben.<br />
Ihr Knochenmark produziert<br />
nämlich unkontrolliert weiße<br />
Blutkörperchen. Um diesen<br />
Prozess zu stoppen, wird das gesamte<br />
Knochenmark durch eine<br />
starke Chemotherapie zerstört.<br />
Die betroffenen Patienten bekommen<br />
dann Blutstammzellen<br />
von einem Spen<strong>de</strong>r.<br />
Veronika Paul: Ärzte gaben<br />
mir Lebensgefühl zurück<br />
lich gewesen, wür<strong>de</strong> es mich heute<br />
nicht mehr geben.“ Als Dankeschön<br />
verschenkte die Hobbymalerin<br />
eines ihrer Aquarelle. Die<br />
<strong>Harz</strong>landschaft hängt nun im Arztberatungsraum.<br />
„Alle Ärzte, später<br />
auch Prof. Ridwelski, <strong>de</strong>r dann eine<br />
Leberteilresektion vornahm,<br />
sowie das Personal auf <strong>de</strong>n Stationen<br />
haben sich rührend um mich<br />
gekümmert. Sie haben mir mein<br />
Lebensgefühl zurückgegeben,<br />
sind fachlich und menschlich<br />
einfach Klasse. Dank <strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong>n<br />
Brustoperation fühle<br />
ich mich wie<strong>de</strong>r ganz als Frau.“<br />
Mitte August wird Veronika Paul<br />
zur Kur fahren – an die See nahe<br />
Dänemark. „Ich vermute mal, da<br />
hatte Dr. Eger auch seine Hand im<br />
Spiel. Ich wollte doch so gern ans<br />
Meer.“
NACHRICHTEN<br />
600 Kin<strong>de</strong>r brachten ihre Kuscheltiere<br />
in die Mag<strong>de</strong>burger Teddyklinik<br />
In Mag<strong>de</strong>burgs Teddybärkrankenhaus<br />
herrschte<br />
auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r<br />
großer Besucherandrang.<br />
In drei Tagen kamen<br />
etwa 600 Kin<strong>de</strong>r mit<br />
ihren kranken Kuscheltieren.<br />
Medizinstu<strong>de</strong>nten hatten<br />
die Aktion zum zweiten<br />
Mal organisiert.<br />
Standort <strong>de</strong>r Teddyklinik<br />
war das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Uniklinikums.<br />
Hier war eine<br />
kleine „Zeltstadt“ mit Wartezimmer,<br />
Anmeldung,<br />
Untersuchungszimmer,<br />
Röntgenraum und Apotheke<br />
aufgebaut. Anliegen ist,<br />
Kin<strong>de</strong>rn einen Arztbesuch<br />
o<strong>de</strong>r Klinikaufenthalt auf<br />
spielerische Art und Weise<br />
näher zu bringen. Die Vierbis<br />
Sechsjährigen können<br />
ihre kranken Kuscheltiere<br />
mitbringen und die medizinische<br />
Behandlung aus<br />
<strong>de</strong>r Perspektive <strong>de</strong>r Eltern<br />
erleben.<br />
Die Kin<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n mit ihrem<br />
kranken Plüschtier<br />
bei <strong>de</strong>r Anmeldung von<br />
Schülern <strong>de</strong>s Ausbildungszentrums<br />
für Gesundheitsfachberufe<br />
<strong>de</strong>s Uniklinikums<br />
in Empfang genommen<br />
und beantworteten<br />
die typischen Fragen<br />
bei <strong>de</strong>r Aufnahme. Je nach<br />
Krankheitsbild wur<strong>de</strong><br />
dann gleich Fieber gemessen<br />
o<strong>de</strong>r, wenn nötig,<br />
auch ein bisschen Blut abgenommen.<br />
Weiter ging<br />
es zur ärztlichen Sprechstun<strong>de</strong>.<br />
Hier konnte <strong>de</strong>r<br />
Teddyvati o<strong>de</strong>r die -mutti<br />
zuschauen, wie <strong>de</strong>r kleine<br />
„Patient“ medizinisch versorgt<br />
wird. Bei Bedarf wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r plüschige Patient<br />
mit eigens angefertigten<br />
Spezialgeräten geröntgt.<br />
Nach <strong>de</strong>r Behandlung lösten<br />
die „Eltern“ das Rezept<br />
gleich in <strong>de</strong>r Apotheke<br />
ein.<br />
Auch die Medizinstu<strong>de</strong>nten,<br />
die als Teddy-Docs im Einsatz<br />
waren, lernten im Umgang<br />
mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn. „Viel<br />
Geduld und Einfühlungsvermögen<br />
ist vonnöten,<br />
und vor allem müsssen wir<br />
auf je<strong>de</strong>s Kind ganz individuell<br />
eingehen“, so Marcel<br />
Neubacher vom Organisationsteam.<br />
Beson<strong>de</strong>rs Kin<strong>de</strong>rtagesstätten<br />
<strong>de</strong>r Stadt<br />
und Umgebung waren von<br />
dieser Aktion begeistert.<br />
Bereits im Vorfeld waren<br />
die drei Tage ausgebucht.<br />
Kornelia Suske<br />
Ein Fünftel <strong>de</strong>r Patienten lässt Überweisungen<br />
vom Hausarzt ungenutzt verfallen<br />
In Sachsen-Anhalt ist <strong>de</strong>r<br />
Hausarzt meist die erste<br />
Anlaufstelle im Gesundheitssystem.<br />
„Umfragen zufolge<br />
holen sich 58 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Sachsen-Anhalter vor<br />
<strong>de</strong>m Facharztbesuch eine<br />
Überweisung”, erklärt Katrin<br />
Oettel vom BKK Lan<strong>de</strong>sverband<br />
Mitte. Dies ist<br />
vergleichbar mit <strong>de</strong>m<br />
Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt von<br />
59 Prozent. Allerdings gab<br />
ein Drittel <strong>de</strong>r Befragten<br />
an, <strong>de</strong>n Überweisungsschein<br />
lediglich abgeholt<br />
zu haben, ohne vorher<br />
untersucht zu wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
wenigstens mit <strong>de</strong>m Hausarzt<br />
zu sprechen.<br />
Acht Prozent <strong>de</strong>r Befragten<br />
erklärten, sie hätten sich<br />
die Überweisungen vor-<br />
sorglich geholt, obwohl zu<br />
diesem Zeitpunkt <strong>de</strong>r Facharztbesuch<br />
noch gar nicht<br />
absehbar war. Der Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt<br />
liegt hier mit<br />
zwölf Prozent <strong>de</strong>utlich da -<br />
rüber. Umgekehrt lassen,<br />
nach Aussage <strong>de</strong>r Leiterin<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svertretung,<br />
allerdings 21 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Befragten ihre Überweisung<br />
ungenutzt verfallen –<br />
mehr als im Bun<strong>de</strong>smittel<br />
von 18 Prozent.<br />
Die Umfrage wur<strong>de</strong> von<br />
Kantar Health vom 11. bis<br />
21. November 2009 durchgeführt.<br />
Bun<strong>de</strong>sweit wur<strong>de</strong>n<br />
6 016 Bürger ab einem<br />
Lebensalter von 14 Jahren<br />
telefonisch befragt, davon<br />
201 Einwohner aus Sachsen-Anhalt.<br />
7
8<br />
PRO & CONTRA<br />
Wenn Hausärzte Versorgung<br />
nicht mehr sichern können …<br />
Es begann mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>schwester,<br />
die seit einiger Zeit<br />
wie<strong>de</strong>r Hausbesuche fahren darf,<br />
um ihren Arzt zu entlasten.<br />
Mittlerweile wird in größeren<br />
Dimensionen gedacht. Neue<br />
medizinische Berufe sind im<br />
Gespräch, um zunächst nie<strong>de</strong>rgelassene,<br />
später sicher auch<br />
stationär tätige Ärzte zu<br />
entlasten. Hintergrund ist <strong>de</strong>r<br />
Ärztemangel. Deutschlandweit<br />
fehlen nahezu 4 000 Mediziner,<br />
die meisten auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>.<br />
Das Problem wird sich verschärfen.<br />
Die Suche nach einem<br />
Praxisnachfolger bleibt immer<br />
öfter ergebnislos. Doch die<br />
immer älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Bevölkerung<br />
muss versorgt wer<strong>de</strong>n.<br />
Was könnten so genannte<br />
arztentlasten<strong>de</strong> Berufe sein und<br />
wie helfen sie aus <strong>de</strong>r Misere?<br />
1<br />
Der Ruf nach<br />
einem Beruf, <strong>de</strong>r<br />
zwischen Arzt<br />
und Schwester<br />
angesie<strong>de</strong>lt ist, zu<br />
<strong>de</strong>m auch die<br />
selbstständige<br />
Übernahme kleinerermedizinischer<br />
Aufgaben<br />
gehört, wird lauter.<br />
Zu Recht o<strong>de</strong>r<br />
Unrecht?<br />
Andreas Petri,<br />
Chef <strong>de</strong>s<br />
Hausärzteverban<strong>de</strong>sSachsen-Anhalt:<br />
Unser<br />
Praxispersonal<br />
ist gut<br />
ausgebil<strong>de</strong>t. Wir brauchen keinen<br />
neuen Beruf, um Ärzte zu entlasten.<br />
Ärztliche Mitarbeiterinnen<br />
durften schon immer Hausbesuche<br />
fahren, um durch Tätigkeiten,<br />
die juristisch erlaubt<br />
sind, ihren Arzt zu entlasten.<br />
Lei<strong>de</strong>r gab es dafür nur 5 Euro,<br />
dafür können Sie nicht einmal<br />
in Ruhe ins Auto einsteigen.<br />
Auch die vom Hausarztverband<br />
unterstützte Ausbildung<br />
medizinischer Fachangestellten<br />
zu Praxisassistentinnen ist<br />
ein Weg, um <strong>de</strong>n Arzt zu entlasten,<br />
d<strong>az</strong>u brauchen wir keinen<br />
neuen Beruf. Unser gut<br />
ausgebil<strong>de</strong>tes Praxispersonal<br />
ist d<strong>az</strong>u selbst in <strong>de</strong>r Lage.<br />
Vertr.-Prof.<br />
Dr. Peter<br />
Rudolph,<br />
Hochschule<br />
Mag<strong>de</strong>burg-<br />
Stendal und<br />
Vorstand <strong>de</strong>r<br />
EUMEDIAS<br />
AG: An Gesundheitsfachberufen<br />
führt kein Weg vorbei.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />
Versorgungsbedingungen<br />
wird zukünftig eine stärkere<br />
Einbeziehung von Gesundheitsfachberufen<br />
in Versorgungskonzepte<br />
unverzichtbar<br />
sein. Um <strong>de</strong>n Arzt umfassend<br />
unterstützen und entlasten zu<br />
können, sind insbeson<strong>de</strong>re<br />
Maßnahmen zur Qualifizierung<br />
von Medizinischen Fachangestellten<br />
notwendig. Denn<br />
in Folge einer zielgerichteten<br />
Aka<strong>de</strong>misierung kann medizinisches<br />
Fachpersonal verstärkt<br />
zur Unterstützung <strong>de</strong>s Arztes<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ralf Dralle,<br />
Unternehmensbereichsleiter<br />
Gesundheit<br />
und Medizin<br />
<strong>de</strong>r AOK<br />
Sachsen-Anhalt:<br />
Demografischer Wan<strong>de</strong>l<br />
for<strong>de</strong>rt neue Strukturen.<br />
Ärzte sind im ländlichen<br />
Raum in Sachsen-Anhalt<br />
dünn gesät. Die Menschen<br />
wer<strong>de</strong>n erfreulicherweise immer<br />
älter. Mit <strong>de</strong>m Alter steigt<br />
auch die Zahl <strong>de</strong>r Krankheiten,<br />
so dass Engpässe in <strong>de</strong>r<br />
ärztlichen Versorgung auf<br />
<strong>de</strong>m Land entstehen können.<br />
Angesichts <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen<br />
Wan<strong>de</strong>ls müssen die<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Versorgungsstrukturen<br />
geschaffen wer<strong>de</strong>n,<br />
um Patientinnen und<br />
Patienten weiterhin flächen<strong>de</strong>ckend<br />
gut und angemessen<br />
zu behan<strong>de</strong>ln.
2<br />
3<br />
4<br />
Wären weitere<br />
neue Berufe<br />
<strong>de</strong>nkbar?<br />
Welche?<br />
Sollte die<br />
wohnortnahe<br />
medizinische<br />
Versorgung<br />
künftig mit Hilfe<br />
arztentlasten<strong>de</strong>r<br />
Berufe o<strong>de</strong>r eher<br />
neuer Versorgungsmo<strong>de</strong>lle<br />
gesichert<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
Besteht die<br />
Gefahr, dass<br />
diese neue<br />
Plattform <strong>de</strong>n<br />
Arzt, zumin<strong>de</strong>st<br />
<strong>de</strong>n Hausarzt,<br />
früher o<strong>de</strong>r später<br />
überflüssig<br />
macht?<br />
Andreas Petri,<br />
Hausärzteverband Sachsen-Anhalt<br />
Nein, siehe 1! Neue Berufe sind nicht nur<br />
<strong>de</strong>nkbar, son<strong>de</strong>rn zwingend erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Dabei muss die Umstrukturierung<br />
<strong>de</strong>s Gesundheitswesens<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Um die aktuellen Bedarfe an<br />
Qualifizierungsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
ermitteln zu können, müssen<br />
vorab wissenschaftliche Studien<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Darauf<br />
aufbauend können ergebnisorientierte<br />
Maßnahmen zur<br />
Fort- und Weiterbildung entwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n. Hierzu ist <strong>de</strong>r<br />
Fernstudiengang „Praxismanagement“<br />
an <strong>de</strong>r Hochschule<br />
in Mag<strong>de</strong>burg zu nennen.<br />
Hausärzte mit qualifizierten<br />
Praxisassistentinnen und<br />
neuen Versorgungsmo<strong>de</strong>llen<br />
wer<strong>de</strong>n die wohnortnahe,<br />
medizinische hausärztliche<br />
Versorgung in <strong>de</strong>r Zukunft sichern.<br />
Nein, das glaube ich nicht!<br />
Diese, wie Sie es formulieren,<br />
neue Plattform wird immer<br />
von einem Hausarzt zu führen<br />
sein. Ob wir in <strong>de</strong>r Fläche<br />
dann noch so viele Hausärzte<br />
brauchen wie heute, ist eine<br />
Frage, die ich, angesichts <strong>de</strong>s<br />
d<strong>az</strong>ukommen<strong>de</strong>n Bevölkerungsrückgangs,<br />
nicht beantworten<br />
kann. Wenn es bei<br />
uns gar keine Menschen<br />
mehr gibt, brauchen wir auch<br />
keine Ärzte.<br />
Vertr.-Prof. Dr. Peter Rudolph,<br />
EUMEDIAS AG<br />
Grundsätzlich stellt sich nicht<br />
die Frage nach einem „Entwe<strong>de</strong>r<br />
o<strong>de</strong>r“. Vielmehr bedarf es<br />
einer Kombination bei<strong>de</strong>r<br />
Komponenten. Gesellschaftsentwicklung<br />
und die damit verbun<strong>de</strong>ne<br />
Verstädterung zwingen<br />
zum Nach<strong>de</strong>nken über<br />
eine zentralisierte Versorgung.<br />
Jedoch sind hilfeleisten<strong>de</strong> Berufe<br />
für ein Min<strong>de</strong>stmaß an flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>r<br />
Versorgung<br />
unerlässlich. Demzufolge muss<br />
die Versorgungsforschung vorangetrieben<br />
wer<strong>de</strong>n, um innovative<br />
Wege gehen zu können.<br />
Trotz <strong>de</strong>r Entlastung <strong>de</strong>s Arztes<br />
durch medizinisches Fachpersonal<br />
kommt es nicht zum<br />
Wegfallen <strong>de</strong>r ärztlichen<br />
<strong>Gesamt</strong>verantwortung. Denn<br />
aufbauend auf einer klaren<br />
Rollenverteilung kann ein<br />
Synergieeffekt im Zusammenwirken<br />
unterschiedlicher Qualifikationen<br />
und Kompetenzen<br />
im medizinischen Berufsalltag<br />
erzielt wer<strong>de</strong>n. Gleichzeitig<br />
sollten allerdings konkurrieren<strong>de</strong><br />
und damit veraltete<br />
Parallelstrukturen im Gesundheitswesen<br />
abgeschafft wer<strong>de</strong>n.<br />
Ralf Dralle,<br />
AOK Sachsen-Anhalt<br />
PRO & CONTRA<br />
Der Wan<strong>de</strong>l erfor<strong>de</strong>rt innovative<br />
Lösungsansätze für<br />
sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Bedingungen.<br />
Bereits heute lassen sich<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Medizinberufe<br />
Trends erkennen, z. B. eine<br />
Aka<strong>de</strong>misierung <strong>de</strong>r Pflege.<br />
Im Angebot <strong>de</strong>r Hochschulen<br />
lassen sich immer mehr entsprechen<strong>de</strong>Ausbildungsgänge<br />
fin<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Kliniken<br />
übernehmen Pfleger mehr<br />
Aufgaben und damit Verantwortung,<br />
Teamassistenten<br />
unterstützen die Ärzte bei<br />
Dokumentation und Schreibarbeiten.<br />
Die AOK hat <strong>de</strong>n Anspruch,<br />
für ihre Versicherten auch in<br />
Zukunft eine wohnortnahe<br />
medizinische Versorgung anzubieten.<br />
Daher unterstützen<br />
wir bei<strong>de</strong> Lösungsansätze.<br />
Das war in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
so mit <strong>de</strong>r mobilen Praxisassistentin<br />
o<strong>de</strong>r innovativen<br />
Mo<strong>de</strong>llen wie <strong>de</strong>r Integrierten<br />
Versorgung chronischer Wun<strong>de</strong>n.<br />
Wir för<strong>de</strong>rn zu<strong>de</strong>m angehen<strong>de</strong><br />
Ärzte mit Stipendien,<br />
die sich zu einer vertragsärztlichen<br />
Tätigkeit in einer unterversorgten<br />
Region in Sachsen-Anhalt<br />
verpflichten.<br />
Nicht alles kann und muss <strong>de</strong>r<br />
Hausarzt selbst erledigen. Viele<br />
Aufgaben sind <strong>de</strong>legierbar wie<br />
z. B. die Entlastung bei <strong>de</strong>r Betreuung<br />
von Patienten im<br />
häuslichen Umfeld. Hier können<br />
qualifizierte Arzthelferinnen<br />
in enger Abstimmung mit<br />
<strong>de</strong>m Hausarzt Aufgaben übernehmen.<br />
D<strong>az</strong>u gehören auch<br />
Leistungen wie Blutabnehmen,<br />
Spritzen setzen o<strong>de</strong>r Röntgen.<br />
Es gibt jedoch klare Grenzen<br />
<strong>de</strong>r Delegation ärztlicher Leistungen.<br />
Ärzten obliegt die alleinige<br />
Verantwortung für Diagnose<br />
und Therapie.<br />
9
10<br />
HIER BEI UNS<br />
Quedlinburger Klinik nahm zweiten<br />
Herzkathetermessplatz in Betrieb<br />
Am 6. Mai nahm<br />
das Klinikum Dorothea<br />
Christiane<br />
Erxleben Quedlinburg<br />
<strong>de</strong>n zweiten<br />
Herzkathetermessplatz<br />
in Betrieb.<br />
Dabei war auch<br />
Norbert Bischoff,<br />
Sachsen-Anhalts<br />
Minister für<br />
Gesundheit.<br />
Minister Bischoff unterstrich<br />
die langjährige<br />
und stetige Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Quedlinburger Herzmedizin<br />
hin zu einem kardiologischen<br />
Schwerpunkt für die<br />
gesamte Region. Chefarzt Dr.<br />
Sven Fischer erläuterte die neuen<br />
diagnostischen und therapeutischen<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />
interventionellen Kardiologie<br />
am Quedlinburger Herzzentrum.<br />
Oberarzt Olexandr Vaisbord (hinten) und MTA Ines<br />
Goertz am neuen Herzkathetermessplatz.<br />
Minister Norbert Bischoff (2. v. re.) lässt sich von Chefarzt Dr. Sven Fischer (li.)<br />
die neuen diagnostischen Möglichkeiten <strong>de</strong>s Herzkathetermessplatzes<br />
erläutern.<br />
Der Fachbereich Kardiologie ist<br />
am Quedlinburger Klinikum<br />
bereits seit 20 Jahren etabliert<br />
und wur<strong>de</strong> seither intensiv<br />
weiterentwickelt. Beson<strong>de</strong>rs<br />
mit <strong>de</strong>r <strong>Harz</strong>-Klinikum-Wernigero<strong>de</strong>-Blankenburg<br />
GmbH<br />
gibt es eine rege Zusammenarbeit.<br />
Hier steht das Wohl <strong>de</strong>s<br />
Patienten im Mittelpunkt.<br />
Auch in dieser Hinsicht ist das<br />
Quedlinburger Engagement<br />
bisher beispiellos. Gemäß <strong>de</strong>n<br />
Vorgaben <strong>de</strong>s Ministeriums für<br />
Gesundheit und Soziales für<br />
die Krankenhausplanung und<br />
-entwicklung ist es Geschäftsführer<br />
Wolfram Kullik und<br />
Chefarzt Dr. Fischer gelungen,<br />
einen komplexen kardiologischen<br />
Behandlungsstrang auf<br />
<strong>de</strong>n Weg zu bringen. In Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>m privaten Krankenhausträger<br />
MediClin AG<br />
wird sich das Quedlinburger<br />
Herzzentrum weiter als kardiologisches<br />
Kompetenzzentrum<br />
etablieren und in Kooperation<br />
die Versorgung von herzkranken<br />
Patienten in <strong>de</strong>r Region<br />
noch weiter verbessern und<br />
das Leistungsangebot ausbauen.<br />
Nicht nur, dass in Quedlin-<br />
burg die mo<strong>de</strong>rnste Medizintechnik<br />
für elektrophysiologische<br />
Untersuchungen zur Verfügung<br />
steht, gleichzeitig sind<br />
die Ärzte durch einen 24-stündigen<br />
Bereitschaftsdienst für<br />
die Rettungsdienste und die<br />
Kollegen <strong>de</strong>r Interdisziplinären<br />
Notaufnahme je<strong>de</strong>rzeit ansprechbar.<br />
Komplettiert wird<br />
die Rettungskette durch die<br />
operativ tätigen Kollegen <strong>de</strong>s<br />
Herzzentrums in Coswig, die<br />
die operationspflichtigen Patienten<br />
weiter versorgen können.<br />
Per Telemedizin können<br />
Befun<strong>de</strong> und Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Herzkatheteruntersuchung<br />
direkt<br />
und ohne Zeitverzögerung an<br />
die Kollegen in Coswig gesen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Im Notfall können<br />
hier schon im Vorfeld alle<br />
Maßnahmen für eine lebensretten<strong>de</strong><br />
Operation getroffen<br />
wer<strong>de</strong>n. Solche Verlegungen<br />
wer<strong>de</strong>n in Minuten organisiert<br />
und mit <strong>de</strong>m Hubschrauber<br />
geht es dann blitzschnell nach<br />
Coswig. Diese komplexe und<br />
oft lebensretten<strong>de</strong> Versorgungskette<br />
wird wahlweise<br />
noch durch ein Rehabilitationsangebot<br />
in Bad Düben ergänzt.
Am 4. und 5. Juni<br />
fand die fünfte<br />
Auflage <strong>de</strong>s Wernigerö<strong>de</strong>rWundkongresses<br />
statt –<br />
erstmals mit<br />
Beteiligung von<br />
Ärzten, Forschern<br />
und Pflegeexperten<br />
aus <strong>de</strong>m Ausland.<br />
Gerhard Kammerlan<strong>de</strong>r stellte unter an<strong>de</strong>rem Ergebisse und Erfahrungen<br />
aus einem Jahr Bestehen seines Wundzentrums vor.<br />
5. Wundkongress in Wernigero<strong>de</strong><br />
mit internationaler Beteiligung<br />
Zum Erfolg <strong>de</strong>r Tagung trug auch<br />
die Industrieausstellung bei.<br />
Rund 240 Teilnehmer nahmen<br />
an <strong>de</strong>m zweitägigen Fachforum<br />
teil, das in bewährter Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>de</strong>m<br />
<strong>Harz</strong>-Klinikum und <strong>de</strong>r internationalen<br />
ZWM ®-Aka<strong>de</strong>mie<br />
Gerhard Kammerlan<strong>de</strong>rs ausgerichtet<br />
wur<strong>de</strong>. Der Kongress<br />
befasste sich mit hochaktuellen<br />
Themen aus <strong>de</strong>m gesamten<br />
Bereich <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen<br />
Wundmanagements. Die<br />
Bandbreite <strong>de</strong>r Vorträge reichte<br />
vom Stand <strong>de</strong>r Zertifizierung<br />
von Wundzentren bis hin zur<br />
Vorstellung von Praxisstudien<br />
bezüglich <strong>de</strong>s Einsatzes neuer<br />
Präparate. Dabei wur<strong>de</strong>n unter<br />
Die Referenten von links: Chefarzt Dr. Tom Schilling, Gerhard Kammerlan<strong>de</strong>r,<br />
Alexan<strong>de</strong>r Glaser, Peter D. Asmussen, Dr. H. J. Herzig, Christoph Köppe,<br />
Andreas Dvorak und Friedmar Ziempfer.<br />
an<strong>de</strong>rem auch klinische Beispiele<br />
behan<strong>de</strong>lt, wie die von<br />
Lymphö<strong>de</strong>mpatienten und <strong>de</strong>ren<br />
Behandlungserfolge.<br />
Erstmals war diese Tagung<br />
international ausgerichtet. So<br />
nahmen nicht nur Ärzte, Forscher<br />
und Pflegeexperten aus<br />
Deutschland teil, son<strong>de</strong>rn auch<br />
aus Österreich und <strong>de</strong>r<br />
Schweiz. Die Stimmung und<br />
die Resonanz vor Ort waren<br />
hervorragend und wur<strong>de</strong><br />
durch die Auswertungsbögen<br />
bestätigt. Hierbei wur<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs<br />
die Wertigkeit <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltung aus medizinisch-pflegerischer<br />
Sicht hervorgehoben.<br />
Vergleichbare<br />
Angebote gibt es in Deutschland<br />
in diesem Jahr nur auf<br />
wenigen Kongressen.<br />
Neben <strong>de</strong>n Fachvorträgen gab<br />
es die intensiv genutzte Möglichkeit<br />
<strong>de</strong>s Erfahrungsaustausches<br />
im Rahmen einer Industrieausstellung<br />
o<strong>de</strong>r im<br />
Gespräch mit <strong>de</strong>n Wun<strong>de</strong>xperten.<br />
Der nächste Wundkongress<br />
in Wernigero<strong>de</strong> wird am<br />
2. und 3. September 2011<br />
stattfin<strong>de</strong>n. Wie<strong>de</strong>rum wird er<br />
in enger Kooperation mit <strong>de</strong>r<br />
Aka<strong>de</strong>mie ZWM ® ausgerichtet.<br />
HIER BEI UNS<br />
11
12<br />
HIER BEI UNS<br />
Brustzentrum <strong>Harz</strong> überzeugt und<br />
erhält erneut Qualitätsnachweis<br />
Das Brustzentrum<br />
<strong>Harz</strong>, seit 20<strong>08</strong><br />
von <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Krebsgesellschaft,<br />
<strong>de</strong>r Deutschen<br />
Gesellschaft für<br />
Senologie und<br />
vom TÜV zertifiziert,<br />
hat das zweiteÜberwachungsaudit<br />
erfolgreich<br />
bestan<strong>de</strong>n.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r behan<strong>de</strong>lten<br />
Brustkrebspatienten stieg<br />
im Zertifizierungsjahr<br />
20<strong>08</strong> – das Brustzentrum wur<strong>de</strong><br />
als siebentes in Sachsen-Anhalt<br />
anerkannt – von 137 auf 212 im<br />
vergangenen Jahr. Dies ist unter<br />
an<strong>de</strong>rem auf das Mammografiescreening-Programm<br />
im <strong>Harz</strong>kreis<br />
zurückzuführen. Über einen Tag<br />
lang wur<strong>de</strong> das Brustzentrum mit<br />
seinen Standorten am <strong>Harz</strong>-Klini-<br />
Prof. Dr. Martin Skalej (li.) und Dr. Frank Dömges,<br />
Chefarzt <strong>de</strong>r Neurologie am <strong>Harz</strong>-Klinikum.<br />
Dr. Sven-Thomas Graßhoff (hier mit Oberärztin Dr. Angelika Hohmann) ist<br />
über die erfolgreiche Überprüfung erfreut und sieht sie als Bestätigung für<br />
eine sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit im Brustzentrum <strong>Harz</strong>.<br />
kum Wernigero<strong>de</strong>-Blankenburg<br />
und im Klinikum Dorothea Christiane<br />
Erxleben Quedlinburg unter<br />
<strong>de</strong>r Leitung von Oberarzt Dr.<br />
Sven-Thomas Graßhoff von zwei<br />
ärztlichen Auditoren <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Krebsgesellschaft und vom<br />
TÜV auf optimales Therapie- und<br />
Qualitätsmanagement hin geprüft<br />
und hat dabei erfolgreich abgeschnitten.<br />
Von zentraler Be<strong>de</strong>utung<br />
ist die wöchentlich stattfin-<br />
Thema <strong>de</strong>s diesjährigen Schlaganfallforums<br />
am 9. Juni im <strong>Harz</strong>-<br />
Klinikum waren neue neuroradiologische<br />
Diagnostik- und Therapieverfahren<br />
in <strong>de</strong>r Akutphase <strong>de</strong>s<br />
ischämischen Schlaganfalls. Prof.<br />
Dr. Martin Skalej vom Institut für<br />
Neuroradiologie <strong>de</strong>s Uniklinikums<br />
Mag<strong>de</strong>burg konnte eindrucksvoll<br />
<strong>de</strong>monstrieren, wie mit Mikrokathetern<br />
durch einen Blutthrombus<br />
verschlossene große Hirngefäße<br />
innerhalb weniger Minuten wie<strong>de</strong>r<br />
geöffnet wer<strong>de</strong>n können. Der<br />
Thrombus wird über <strong>de</strong>n Katheter<br />
zertrümmert und abgesaugt. Vor-<br />
<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Tumorkonferenz, so Oberarzt<br />
Dr. Graßhoff, bei <strong>de</strong>r alle an<br />
<strong>de</strong>r Behandlung <strong>de</strong>r Patientinnen<br />
beteiligten Fachrichtungen einbezogen<br />
sind. Für je<strong>de</strong> Patientin wird<br />
hier eine individuelle Therapieempfehlung<br />
gegeben.<br />
Deutschlandweit erkranken jährlich<br />
mehr als 50 000 Frauen an<br />
Brustkrebs, <strong>de</strong>r damit häufigsten<br />
Krebserkrankung <strong>de</strong>r Frau.<br />
Schlaganfallforum: Mit Mikrokathetern<br />
verschlossene Hirngefäße wie<strong>de</strong>r öffnen<br />
aussetzung ist allerdings, dass ein<br />
Eingriff möglichst innerhalb <strong>de</strong>r<br />
ersten drei bis sechs Stun<strong>de</strong>n nach<br />
Anzeichen eines Schlaganfalls<br />
stattfin<strong>de</strong>t. Nur wenn bedrohtes,<br />
aber noch nicht infarziertes Gewebe<br />
noch eine Zeit lang erhalten<br />
bleibe, mache die Metho<strong>de</strong> Sinn.<br />
Das potenziell rettbare Gewebe,<br />
die so genannte „Penumbra“, sei<br />
mit mo<strong>de</strong>rnen radiologischen Verfahren<br />
darstellbar. Da diese Metho<strong>de</strong>n<br />
nur an spezialisierten Zentren<br />
verfügbar seien, komme es<br />
darauf an, Transport- und Kommunikationswege<br />
zu optimieren.
Der 5-jährige<br />
Filipe aus Angola<br />
wird im <strong>Harz</strong>-<br />
Klinikum auf<br />
Vermittlung von<br />
Frie<strong>de</strong>nsdorf Internationalunentgeltlich<br />
behan<strong>de</strong>lt<br />
und hoffentlich<br />
bald wie<strong>de</strong>r laufen<br />
können.<br />
Filipe Quiala Matamba (5 Jahre)<br />
wird in absehbarer Zeit wohl<br />
wie<strong>de</strong>r gesund sein. Vermittelt<br />
über die Hilfsorganisation Frie<strong>de</strong>nsdorf<br />
International wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Junge aus Angola im <strong>Harz</strong>-<br />
Klinikum unentgeltlich behan<strong>de</strong>lt<br />
und operiert. „Ohne Behandlung<br />
hätte das Kind nie<br />
wie<strong>de</strong>r richtig laufen können.<br />
Spaß gehört d<strong>az</strong>u. Filipe im <strong>de</strong>utschen Fan-Outfit während <strong>de</strong>r Fußball-Weltmeisterschaft.<br />
An seiner Seite Schwestern und Pfleger <strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>-Klinikums.<br />
Filipe aus Angola wird im<br />
<strong>Harz</strong>-Klinikum kostenlos geholfen<br />
Damit wäre er in seinem Heimatland<br />
ohne Chance“, sagt<br />
Oberärztin Dr. Angelika Hohmann.<br />
Nach einem Knochenbruch<br />
hatte sich <strong>de</strong>r Knochen infiziert,<br />
statt zu heilen. In bisher<br />
fünf Operationen wur<strong>de</strong> die Entzündung<br />
behan<strong>de</strong>lt und zur besseren<br />
Ruhigstellung <strong>de</strong>s linken<br />
Beines ein Fixateur extern ange-<br />
Um die Klinik zu unterstützen, überreichten Eva-Marie Schubert (Mitte),<br />
Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s Lions Club Wernigero<strong>de</strong> „Anna zu Stolberg“ und Dr. Wiebke<br />
König (re.) <strong>de</strong>r Oberärztin Dr. Angelika Hohmann (li.) einen Scheck in Höhe<br />
von 250 Euro. „Der Lionsclub hat es sich zum Ziel gesetzt, die Behandlung<br />
finanziell zu unterstützen. So kann dringend benötigte Hilfe direkt am<br />
Patienten geleistet wer<strong>de</strong>n. Die Liebe zu Kin<strong>de</strong>rn – aus <strong>de</strong>m vergangenen<br />
Beruf als Lehrerin – ermutigt mich, persönlich die Aktion zu unterstützen und<br />
zu vielen weiteren Spen<strong>de</strong>n aufzurufen,“ so Eva-Maria Schubert. Vorn:<br />
Stationsschwester Christine König und Filipe Quiala Matamba.<br />
legt. Die Therapie einer chronischen<br />
Knochenentzündung<br />
setzt sich aus mehreren operativen<br />
Eingriffen zusammen. So<br />
besteht gute Hoffnung, dass die<br />
Knochen wie<strong>de</strong>r richtig zusammenwachsen.<br />
„In einem<br />
Jahr sehen wir weiter“, sagt<br />
Dr. Hohmann.<br />
Sobald Filipe seine Behandlung<br />
im <strong>Harz</strong>-Klinikum abgeschlossen<br />
hat, wird die Hilfsorganisation<br />
ihn wie<strong>de</strong>r aus Wernigero<strong>de</strong> abholen.<br />
Im Frie<strong>de</strong>nsdorf International<br />
Oberhausen wer<strong>de</strong>n viele<br />
Kin<strong>de</strong>r aus Kriegs- und Krisengebieten<br />
betreut und warten dann<br />
wie<strong>de</strong>r auf ihre Heimreise. Filipe<br />
ist nicht das erste Kind aus einem<br />
Krisengebiet, das im <strong>Harz</strong>-<br />
Klinikum kostenlos behan<strong>de</strong>lt<br />
wird. Seit 1996 sind schon mehrere<br />
Kin<strong>de</strong>r aus Angola und Afghanistan<br />
auf Vermittlung von<br />
„Frie<strong>de</strong>nsdorf International“ kostenlos<br />
medizinisch versorgt wor<strong>de</strong>n.<br />
info<br />
Stichwort: Aktion Frie<strong>de</strong>nsdorf<br />
<strong>Harz</strong>sparkasse Wernigero<strong>de</strong>,<br />
Bankleitzahl: 810520000<br />
Kontonummer: 370077679<br />
HIER BEI UNS<br />
13
14<br />
HIER BEI UNS<br />
info<br />
Weitere Informationen<br />
zu <strong>de</strong>n<br />
Kursen erhalten Sie<br />
unter <strong>de</strong>r Servicehotline<br />
<strong>de</strong>r AOK<br />
Sachsen-Anhalt:<br />
01802265726<br />
sowie in <strong>de</strong>n AOK-<br />
Kun<strong>de</strong>ncentern in<br />
Wernigero<strong>de</strong> und<br />
Blankenburg.<br />
Pilotprojekt mit <strong>de</strong>r AOK:<br />
Baby-Erste-Hilfe-Kurse für Eltern<br />
Im Sportverein, während <strong>de</strong>s Studiums,<br />
für <strong>de</strong>n Führerschein – einen<br />
Erste-Hilfe-Kurs haben die<br />
meisten Erwachsenen schon gemacht.<br />
Aber welche beson<strong>de</strong>ren<br />
Kenntnisse brauchen wir bei Notfällen<br />
von Babys und Kleinkin<strong>de</strong>rn?<br />
Die meisten <strong>de</strong>r jährlich<br />
rund vier Millionen Kin<strong>de</strong>runfälle<br />
ereignen sich zu Hause o<strong>de</strong>r auf<br />
Medizinischer Sonntag: Krampfa<strong>de</strong>rn mit<br />
Sport und gesun<strong>de</strong>r Ernährung vorbeugen<br />
Das Thema <strong>de</strong>s Medizinischen<br />
Sonntags am 30. Mai lautete<br />
„Krampfa<strong>de</strong>rn – eine alte Volkskrankheit<br />
– Mo<strong>de</strong>rne Therapie“.<br />
Hierzu referierte Chris Scharenberg,<br />
Assistenzärztin in <strong>de</strong>r<br />
Chirurgischen Klinik <strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>-<br />
Klinikums.<br />
Über 30 Prozent <strong>de</strong>r Erwachsenen<br />
in Deutschland lei<strong>de</strong>n unter<br />
Krampfa<strong>de</strong>rn, damit gehört das<br />
Krampfa<strong>de</strong>rlei<strong>de</strong>n (Varikosis) bei<br />
uns zu <strong>de</strong>n häufigsten Erkrankungen.<br />
Chris Scharenberg:<br />
„Krampfa<strong>de</strong>rn sehen nicht nur<br />
unschön aus, son<strong>de</strong>rn verursachen<br />
auch zahlreiche Beschwer<strong>de</strong>n<br />
wie geschwollene Beine.“<br />
Häufig sind die Betroffenen erblich<br />
vorbelastet. Dabei han<strong>de</strong>lt<br />
es sich um eine angeborene Bin-<br />
<strong>de</strong>m Spielplatz. Für betroffene Eltern<br />
ist es schwer, einen klaren<br />
Kopf zu bewahren und Ruhe auszustrahlen,<br />
zu erkennen, was <strong>de</strong>m<br />
Kind fehlt, und schnell das Richtige<br />
zu tun. Dieser Ohnmacht wollen<br />
spezielle Baby-Erste-Hilfe-<br />
Kurse, welche die AOK<br />
Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rklinik <strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>-<br />
Oberarzt Dr. Henning Böhme (2. v. li. ) und Thomas Klaube, AOK-Nie<strong>de</strong>rlassungsleiter<br />
(4. v. li.), mit Teilnehmern <strong>de</strong>s Erste-Hilfe-Kurses.<br />
<strong>de</strong>gewebs- und Venenwandschwäche,<br />
die mit <strong>de</strong>m Alter zunimmt.<br />
Bewegungsmangel, stehen<strong>de</strong><br />
Tätigkeit, Übergewicht,<br />
Schwangerschaft und falsches<br />
Schuhwerk tragen außer<strong>de</strong>m<br />
d<strong>az</strong>u bei, dass sich Krampfa<strong>de</strong>rn<br />
Chris Scharenberg referierte über<br />
Krampfa<strong>de</strong>rn.<br />
Klinikums organisiert und durchführt,<br />
entgegen wirken.<br />
Dr. Henning Böhme, Oberarzt <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>rklinik: Diese Kurse von<br />
zweimal 60 Minuten sind in einen<br />
praktischen und einen theoretischen<br />
Teil unterglie<strong>de</strong>rt. In <strong>de</strong>r<br />
praktischen Unterweisung wer<strong>de</strong>n<br />
an einer Baby-Reanimations-<br />
Puppe die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r<br />
Säuglingsreanimation sowie spezielle<br />
Handgriffe in Notfallsituationen<br />
trainiert. Im theoretischen Teil<br />
geht es um die Darstellung <strong>de</strong>r<br />
häufigsten Kin<strong>de</strong>rnotfälle und die<br />
Beschreibung einer adäquaten<br />
Erstversorgung durch die Eltern.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt im<br />
präventiven Ansatz, Kin<strong>de</strong>rnotfälle<br />
zur vermei<strong>de</strong>n. Dabei geht es<br />
vor allem um die Vermeidung von<br />
Verbrühungen, Verbrennungen,<br />
Vergiftungen und Unfällen.<br />
bil<strong>de</strong>n. Zu <strong>de</strong>n schwerwiegen<strong>de</strong>n<br />
Folgen zählen offene Beine,<br />
Thrombosen und Lungenembolien.<br />
Sicher lassen sich manche<br />
Ursachen, wie etwa eine<br />
Krampfa<strong>de</strong>r begünstigen<strong>de</strong> Körperhaltung<br />
bei <strong>de</strong>r Arbeit, oft<br />
nicht vermei<strong>de</strong>n. Man kann jedoch<br />
versuchen, Krampfa<strong>de</strong>rn<br />
so weit wie möglich vorzubeugen,<br />
zum Beispiel durch sportliche<br />
Aktivität wie Walking o<strong>de</strong>r<br />
Radfahren, vernünftiges Schuhwerk,<br />
gesun<strong>de</strong> Ernährung, Vermeidung<br />
von Übergewicht,<br />
Kneippsche Güsse, Kompressionsstrümpfe<br />
und Venengymnastik.<br />
In ihrem Vortrag ging Chris Scharenberg<br />
auch auf Symptome, Diagnostik<br />
und Therapien ein.
Reste von Eurasischen Elefanten<br />
und Schmeißfliegen aus <strong>de</strong>r Urzeit<br />
Die Überreste von 70 Eurasischen<br />
Altelefanten sind noch bis zum 3.<br />
Oktober (täglich außer montags) in<br />
<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rausstellung „Elefantenreich<br />
– Eine Fossilwelt in Europa“<br />
im Lan<strong>de</strong>smuseum für Vorge-<br />
Rätsel-Spaß – Raten Sie mit!<br />
Lösungswort<br />
schichte Sachsen-Anhalt in Halle<br />
zu sehen. Die Schau präsentiert einen<br />
rund 200000 Jahre alten archäologischen<br />
Schatz aus <strong>de</strong>r Altsteinzeit,<br />
<strong>de</strong>r zwischen 1985 und<br />
1996 vor <strong>de</strong>m Schaufelradbagger<br />
Nachbildung eines im ehemaligen Tagebaugebiet Gröbern geborgenen<br />
Altelefanten.<br />
in <strong>de</strong>r Braunkohlegrube Neumark-<br />
Nord bei Halle gerettet wur<strong>de</strong>.<br />
Die Erforschung <strong>de</strong>s Fundplatzes<br />
auf <strong>de</strong>m Grund <strong>de</strong>s heutigen Geiseltalsees<br />
offenbart die Relikte eines<br />
Seebiotops mit gera<strong>de</strong>zu südländischem<br />
Ökosystem, das<br />
während einer Wärmephase <strong>de</strong>s<br />
Eiszeitalters existierte. Gut erhaltene<br />
Reste von exotischen Tieren<br />
und 186 Pflanzenarten illustrieren<br />
die üppige Lebenspracht. Von kleinen<br />
Käfern und Schmeißfliegen bis<br />
hin zu Hyänen und Höhlenlöwen<br />
zeigt sich eine ungekannte Vielfalt.<br />
Im Zentrum <strong>de</strong>r Ausstellung stehen<br />
die Überreste von 70 Eurasischen<br />
Altelefanten. Großformatige Rekonstruktionen<br />
und Inszenierungen<br />
<strong>de</strong>s Fundmaterials la<strong>de</strong>n zu einer<br />
Zeitreise in die Urwelt ein. pm<br />
ERHOLUNG & RÄTSEL<br />
info<br />
15<br />
Ausführliche<br />
Informationen zur<br />
Schau sowie zu<br />
Öffnungszeiten,<br />
Eintrittspreisen<br />
und Führungsangeboten<br />
gibt es<br />
im Internet unter<br />
www.elefantenreich.<strong>de</strong>.
16<br />
BLICKPUNKT<br />
Geistig Behin<strong>de</strong>rte gewinnen<br />
mehr Freu<strong>de</strong> am Leben<br />
„Ich will mich“ heißt ein Projekt, mit<br />
<strong>de</strong>m das Regenbogenhaus in<br />
Mag<strong>de</strong>burg seit einigen Monaten<br />
<strong>de</strong>utschlandweit auf sich aufmerksam<br />
macht. „Wir wollen, dass<br />
geistig behin<strong>de</strong>rte Menschen<br />
möglichst weniger o<strong>de</strong>r gar keine<br />
Psychopharmaka einnehmen und<br />
damit eine Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Persönlichkeit o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Einschränkungen<br />
verhin<strong>de</strong>rn bzw.<br />
rückgängig machen“, so Gerhard<br />
Ackermann, Leiter <strong>de</strong>r Einrichtung.<br />
Wenn Rüdiger morgens aufsteht,<br />
freut er sich schon auf seine Arbeit.<br />
Der geistig behin<strong>de</strong>rte Mann<br />
hilft <strong>de</strong>m Hausmeister <strong>de</strong>s Wohnhauses<br />
für behin<strong>de</strong>rte Menschen<br />
seit einigen Wochen. Er selbst<br />
wollte das so. Rüdiger gehört zu<br />
jenen sechs Heimbewohnern, die<br />
keine Psychopharmaka mehr<br />
einnehmen. Seither ist <strong>de</strong>r zuvor<br />
ewig passive, lustlos herumschleichen<strong>de</strong><br />
Mann ein ganz an<strong>de</strong>rer.<br />
Gestik und Mimik haben<br />
sich verän<strong>de</strong>rt. Statt eines Wortes<br />
spricht er ganze Sätze. „Er kommt<br />
aus sich raus, bewegt sich frei.“<br />
Der Leiter <strong>de</strong>s Regenbogenhauses<br />
freut sich. Sein Konzept, das<br />
er gemeinsam mit <strong>de</strong>r pädagogischen<br />
Leiterin, Gabriele Rochow,<br />
über fünf Jahre erarbeitet und<br />
Gerhard Ackermann, Achim und Klaus-Dieter Held mit Berner Sennenhündin<br />
Gina (v. li.) im Park <strong>de</strong>s Regenbogenhauses.<br />
durchgefochten hat, scheint aufzugehen.<br />
Mittlerweile sind zwölf<br />
Bewohner in das Projekt integriert.<br />
Auch Ilona. Sie zog unter<strong>de</strong>ssen<br />
in eine Außenwohngruppe<br />
um und ist wohl das erste Mal<br />
in ihrem Leben so richtig glücklich.<br />
Ilona hatte selbst immer wie<strong>de</strong>r<br />
beklagt, ständig mü<strong>de</strong> zu<br />
sein. Ackermann: „Als wir ihr erklärten,<br />
worum es bei <strong>de</strong>m Projekt<br />
geht, wollte sie dabei sein.“<br />
Innerhalb kurzer Zeit öffnete sie<br />
sich und wollte sogar ihr Gewicht<br />
reduzieren, wozu sie vorher niemand<br />
bewegen konnte. Heute<br />
führt Ilona – soweit das möglich<br />
Achim und Gina sind gute Freun<strong>de</strong>. Die Hündin bringt <strong>de</strong>m geistig Behin<strong>de</strong>rten ein Stück Lebensfreu<strong>de</strong>.<br />
ist – ein selbstbestimmtes Leben.<br />
Sie arbeitet und wohnt in ihren<br />
eigenen vier Wän<strong>de</strong>n.<br />
„Uns geht es bei <strong>de</strong>m Projekt<br />
nicht um Medikamentenfreiheit<br />
um je<strong>de</strong>n Preis, son<strong>de</strong>rn vielmehr<br />
um <strong>de</strong>n bewussten und<br />
kontrollierten Umgang mit Medikamenten.<br />
Unser Motto ist: So<br />
viel und so lange wie nötig, so<br />
wenig und so kurz wie möglich.“<br />
Von <strong>de</strong>n bislang zwölf Teilnehmern<br />
sind sechs medikamentenfrei.<br />
Ackermann: „Im Regenbogenhaus<br />
haben 35 <strong>de</strong>r insgesamt<br />
55 Bewohner Psychopharmaka
ekommen. Es wäre toll, wenn<br />
wir letztlich allen ein besseres Leben<br />
ohne Tabletten ermöglichen<br />
könnten.“<br />
Ob das gelingt, weiß momentan<br />
niemand. Denn es gibt auch<br />
Rückschläge. So musste Angelika<br />
aufgrund verän<strong>de</strong>rter Wahrnehmungen<br />
sogar für eine<br />
Weile stationär in einem Krankenhaus<br />
behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Inwiefern<br />
die Reduktion <strong>de</strong>r<br />
Psychopharmaka und die Lebenskrise<br />
in Zusammenhang<br />
stehen, konnte abschließend<br />
nicht geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />
„Es wäre toll, wenn<br />
wir möglichst vielen<br />
Bewohnern <strong>de</strong>s<br />
Regenbogenhauses<br />
ein besseres<br />
Leben ohne Medikamenteermöglichen<br />
könnten.“<br />
Gerhard Ackermann<br />
Die ersten Zwischenergebnisse<br />
aber, die ein Team um Prof. Dr.<br />
Georg Theunissen von <strong>de</strong>r Martin-<br />
Luther-Universität Halle kürzlich<br />
vorgestellt hat, belegen einen positiven<br />
Trend. Elf von zwölf Projektteilnehmern<br />
geht es heute<br />
<strong>de</strong>utlich besser. Die Mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>s Regenbogenhauses fühlen<br />
sich bestätigt und zugleich weiter<br />
herausgefor<strong>de</strong>rt. Ackermann:<br />
„Uns war von Anfang an klar,<br />
dass anspruchsvolle Ziele mit höheren<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an je<strong>de</strong>n<br />
einzelnen Betreuer einher gehen,<br />
<strong>de</strong>nn lebensbejahen<strong>de</strong> Menschen<br />
wollen einfach auch aktiver sein.“<br />
Das Team hat sich darauf eingestellt<br />
und unter an<strong>de</strong>rem Freizeitangebote<br />
erweitert. Vereinbart<br />
wur<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m eine Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>m Verein „Bör<strong>de</strong>hun<strong>de</strong>“.<br />
Mitglie<strong>de</strong>r kommen mit ihren<br />
Hun<strong>de</strong>n regelmäßig in die Mag<strong>de</strong>burger<br />
Wei<strong>de</strong>nstraße, lassen Bewohner<br />
mit <strong>de</strong>n Vierbeinern spielen<br />
o<strong>de</strong>r gehen mit ihnen<br />
sp<strong>az</strong>ieren. Klaus-Dieter Held gehört<br />
zwar nicht zum Verein,<br />
kommt aber mit seiner dreijährigen<br />
Berner Sennenhündin Gina<br />
<strong>de</strong>nnoch ein- bis zweimal pro Woche<br />
ins Regenbogenhaus. Er gehört<br />
zu <strong>de</strong>n „Ehrenamtlichen“ und<br />
holt meistens Achim ab, <strong>de</strong>r seit<br />
Anfang <strong>de</strong>s Jahres am Projekt teilnimmt.<br />
Klaus-Dieter Held: „Mit<br />
Achim kann ich mich jetzt richtig<br />
gut unterhalten.“ Der 40-Jährige<br />
spreche heute in ganzen Sätzen,<br />
erzähle auch mal über sein Leben<br />
und stelle ganz gezielte Fragen.<br />
„Vor einem halben Jahr war das<br />
für je<strong>de</strong>n von uns unvorstellbar“,<br />
schätzt Gerhard Ackermann ein,<br />
<strong>de</strong>n die I<strong>de</strong>e zur Einschränkung<br />
von Psychopharmaka fast schon<br />
zwei Jahrzehnte begleitet.<br />
Von Hause aus Techniker hatte<br />
Gerhard Ackermann 1989 umsat-<br />
Die Stun<strong>de</strong>n mit Gina und ihrem Herrchen Klaus-Dieter Held gehören für Achim zu <strong>de</strong>n schönsten.<br />
teln wollen. Die Stadt Mag<strong>de</strong>burg<br />
bot ihm an, das Regenbogenhaus<br />
zu leiten. „Einfach schrecklich“, bezeichnet<br />
<strong>de</strong>r 56-Jährige seine Erinnerungen<br />
an <strong>de</strong>n ersten Besuch.<br />
110 Menschen waren in Doppelzimmern<br />
untergebracht, sehr viele<br />
dämmerten teilnahmslos vor sich<br />
hin, einige waren mit Laken o<strong>de</strong>r<br />
Handtüchern ans Bett fixiert. Das<br />
Personal trug weiße Kittel. „Ich war<br />
schockiert und fühlte mich gleichzeitig<br />
herausgefor<strong>de</strong>rt.“ Gegen <strong>de</strong>n<br />
Wi<strong>de</strong>rstand einiger Mitarbeiter entwickelte<br />
Ackermann das Regenbogenhaus,<br />
das heute zum Paritätischen<br />
gehört, zu einer nicht nur<br />
äußerlich mo<strong>de</strong>rnen Einrichtung.<br />
Das <strong>de</strong>utschlandweit einmalige<br />
Projekt läuft über einen Zeitraum<br />
von drei Jahren. Es wird unter an<strong>de</strong>rem<br />
von <strong>de</strong>r Aktion Mensch<br />
(230000 Euro) unterstützt.<br />
BLICKPUNKT<br />
Auch an<strong>de</strong>re Bewohner <strong>de</strong>s Regenbogenhauses<br />
freuen sich, wenn Gina zu Besuch ist.<br />
17
18<br />
RATGEBER<br />
Urlaub ohne Bauchschmerzen<br />
Wer auf Reisen geht, stellt<br />
Magen und Darm durchaus<br />
vor schwer verdauliche<br />
Aufgaben. Los geht’s meist<br />
unterwegs: Der Bauch wölbt<br />
sich, fühlt sich randvoll an und<br />
grollt sich immer wie<strong>de</strong>r ins<br />
Bewusstsein.<br />
Während sich <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong><br />
im Auto, Flugzeug o<strong>de</strong>r in<br />
<strong>de</strong>r Bahn seinem Ziel nähert,<br />
herrscht für Magen<br />
und Darm Stillstand. Langes<br />
Sitzen und kneifen<strong>de</strong><br />
Gürtel engen <strong>de</strong>n Verdauungstrakt<br />
ein. Deshalb<br />
empfiehlt es sich, bequeme<br />
Kleidung zu tragen und<br />
sich häufig zu bewegen –<br />
durch <strong>de</strong>n Gang im Zug<br />
o<strong>de</strong>r Flugzeug laufen o<strong>de</strong>r<br />
beim Zwischenstopp an<br />
<strong>de</strong>r Autobahnraststätte eine<br />
Run<strong>de</strong> sp<strong>az</strong>ieren gehen.<br />
Mit an Bord sollte vorwiegend<br />
leichter und gesun<strong>de</strong>r<br />
Proviant wie Obst, Voll-<br />
kornbrote, Saftschorlen<br />
o<strong>de</strong>r Wasser kommen.<br />
„Anhalten! Sofort!“ Wenn<br />
die Sinnesorgane Unterschiedliches<br />
wahrnehmen,<br />
entsteht Reiseübelkeit. Auf<br />
<strong>de</strong>m Schiff, im Zug, Auto<br />
o<strong>de</strong>r Bus hilft es, <strong>de</strong>n Blick<br />
in die Ferne zu richten. Wer<br />
anfällig ist, sollte gleich<br />
<strong>de</strong>n richtigen Platz wählen:<br />
Auf Schiffen an Deck o<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r Schiffsmitte, im Auto<br />
und Bus weit vorne und im<br />
Flugzeug auf Höhe <strong>de</strong>r<br />
Tragflächen. Dort wackelt<br />
es am wenigsten. Aufs Lesen<br />
am besten verzichten.<br />
„Oft haben Übelkeit und<br />
Verdauungsprobleme auf<br />
Reisen mit Stress o<strong>de</strong>r Ängs -<br />
ten zu tun“, sagt Dr. Helmut<br />
Jäger vom Reisemedizinischen<br />
Zentrum am Bern-<br />
Was! ... ich habe noch keinen KiBo?<br />
Gesun<strong>de</strong>rhaltung und<br />
gesundheitliche Zukunft<br />
junger Familien liegen <strong>de</strong>r<br />
AOK Sachsen-Anhalt<br />
beson<strong>de</strong>rs am Herzen.<br />
Deshalb hat die Gesundheitskasse<br />
ein Angebot entwickelt,<br />
das sich an die ganze Familie<br />
richtet und Gesundheit von<br />
Anfang an för<strong>de</strong>rt.<br />
Mit <strong>de</strong>m AOK-Kin<strong>de</strong>rbonus<br />
unterstützt die AOK Sachsen-Anhalt<br />
nachhaltig gesundheitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>sVerhalten<br />
in Familien. Eltern<br />
mit Kin<strong>de</strong>rn im Alter von 0<br />
bis 6 Jahren können ein<br />
AOK-Kin<strong>de</strong>rbonus-Konto<br />
für ihre Sprösslinge eröffnen.<br />
Bis zu vier Mitsammler<br />
können auf <strong>de</strong>m Konto<br />
ebenfalls Punkte sparen.<br />
Die gesamte Familie sorgt<br />
für einen guten Start in eine<br />
erfolgreiche Zukunft ihres<br />
Kin<strong>de</strong>s. Gesammelt<br />
wird bis zur Vollendung<br />
<strong>de</strong>s 18. Lebensjahres <strong>de</strong>s<br />
Kin<strong>de</strong>s. Eltern können alle<br />
drei Jahre ab Teilnahmebeginn<br />
eine vorzeitige Auszahlung<br />
beantragen. Je<strong>de</strong><br />
Gesundheitsmaßnahme<br />
bringt <strong>de</strong>n Teilnehmern<br />
Punkte und damit bares<br />
Geld ein. Bis zu 20 Euro<br />
kann je<strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
jährlich <strong>de</strong>m Konto gutschreiben.<br />
Bei fünf Familienmitglie<strong>de</strong>rn<br />
können<br />
das pro Jahr bis zu 100 Euro<br />
sein. Je<strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
erhält zum Nachweis ein<br />
Scheckheft, in das z. B.<br />
sportliche Aktivitäten,<br />
Früherkennungsuntersuchungen<br />
und weitere Ge-<br />
hard-Nocht-Institut in Hamburg.<br />
Im Darm sitzen Hun<strong>de</strong>rtmillionen<br />
Nervenzellen.<br />
Sie steuern die Verdauung<br />
unabhängig vom Gehirn.<br />
Dieses „Bauchhirn“ reagiert<br />
sehr sensibel auf Anspannung<br />
und Aufregung. „Wer<br />
seine Reise genießt und es<br />
langsam angeht, schont seine<br />
Verdauungsorgane“, rät<br />
Jäger.<br />
Natürliche Hilfe für unterwegs<br />
leistet Ingwer. Seine<br />
ätherischen Öle und Bitterstoffe<br />
hemmen oft <strong>de</strong>n<br />
Brechreiz. Medikamente<br />
sollten nur eingenommen<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn es nicht an<strong>de</strong>rs<br />
geht, da sie Nebenwirkungen<br />
auslösen können,<br />
mü<strong>de</strong> machen o<strong>de</strong>r das<br />
Reaktionsvermögen einschränken.<br />
Infos: www.aok.<strong>de</strong>/sachsenanhalt,<br />
Webco<strong>de</strong> „reiseinfo“<br />
sundheitsmaßnahmeneingetragen und nachgewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Gesundheitsvorsorge<br />
zahlt sich auch langfristig<br />
aus. Alle drei Jahre honoriert<br />
die AOK Sachsen-Anhalt<br />
aktive Teilnahmen mit<br />
Treueboni. Diese steigen<br />
mit <strong>de</strong>r Laufzeit. Pro Teilnehmer<br />
sind so bis zu 180<br />
Euro zusätzlich möglich.<br />
Infos in <strong>de</strong>n 44 Kun<strong>de</strong>ncentern<br />
o<strong>de</strong>r unter Tel.<br />
01 80/2 26 57 26*. Teilnahmeerklärungen<br />
im Internet<br />
unter:<br />
www.aok-kin<strong>de</strong>rbonus.<strong>de</strong><br />
* 0,06 Euro/Anruf aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />
Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/min
Unsere Einrichtungen in Sachsen-Anhalt<br />
Senioren-Wohnpark Aschersleben GmbH<br />
Askanierstraße 40, 06449 Aschersleben<br />
Tel. 03473/961860<br />
Seniorenzentrum VITA gGmbH<br />
Schillerstraße 3, 29410 Salzwe<strong>de</strong>l<br />
Tel. 03901/85876<br />
Im Juni fand unter <strong>de</strong>r<br />
Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />
für Familie,<br />
Senioren, Frauen und<br />
Jugend die Veranstaltung<br />
zum Thema Pflegezeit ist<br />
Lebenszeit statt.<br />
Ministerin Dr. Kristina<br />
Schrö<strong>de</strong>r eröffnete diese<br />
Veranstaltung. Sie hob<br />
nochmals die Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>r Pflege in allen Lebensbereichen<br />
hervor. „Pflege<br />
dürfen wir nicht unter ökonomischenGesichtspunkten<br />
diskutieren“, so die Ministerin<br />
und setzte fort:<br />
„Gute Pflege ist mehr!<br />
Kommunikation – Respekt<br />
– Menschlichkeit“. Die<br />
Charta trägt <strong>de</strong>m Rechnung.<br />
Es war ein interessantes<br />
Podium mit vielen<br />
Beteiligten, die sich konkret<br />
zur Pflegesituation äußerten.<br />
So referierten bzw.<br />
diskutierten Liz Mohn, Präsi<strong>de</strong>ntin<br />
<strong>de</strong>r Deutschen<br />
Schlaganfall-Hilfe, Dr. Marianne<br />
Koch, Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Schmerzliga,<br />
Donata Freifrau Schenck<br />
zu Schweinsberg, Präsi<strong>de</strong>ntin<br />
<strong>de</strong>r BAG <strong>de</strong>r Freien<br />
Wohlfahrtspflege, sowie<br />
Lieselotte Vogel, Buchautorin.<br />
Gemeinsamkeiten und<br />
gegensätzliche Meinungen<br />
und Erfahrungen wur<strong>de</strong>n<br />
dargelegt – einerseits die<br />
Erfahrungen aus <strong>de</strong>r pra-<br />
medipart Pflegeheim<br />
Ankerstraße 3 a , 061<strong>08</strong> Halle/Saale<br />
Tel. 03 45/2 <strong>08</strong> 03 20<br />
INTENSIVPFLEGEDIENST ZUKUNFT<br />
Raum Mittel<strong>de</strong>utschland Schulungszentrum Mag<strong>de</strong>burg<br />
Tel. 03 91/6 26 97 20<br />
xisnahen Wirklichkeit, an<strong>de</strong>rerseits<br />
eigene Erfahrungen,<br />
die eben nur eine Momentaufnahme<br />
darstellten.<br />
Wir kennen die Situationen,<br />
in <strong>de</strong>nen beson<strong>de</strong>re<br />
Einzelschicksale in hervorragen<strong>de</strong>r<br />
Weise dargestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, die aber keineswegs<br />
die breite Wirklichkeit<br />
wi<strong>de</strong>rspiegeln. Wir<br />
wissen aber auch, dass<br />
dort, wo eine finanzielle<br />
Absicherung in <strong>de</strong>r Pflege<br />
vorhan<strong>de</strong>n ist, diese keineswegs<br />
mit <strong>de</strong>nen zu vergleichen<br />
ist, wo eben keine<br />
finanziellen Ressourcen<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Dr. Marianne Koch betonte<br />
ausdrücklich, dass die rea-<br />
le, messbare Wirklichkeit<br />
sich an<strong>de</strong>rs darstellt, als<br />
oftmals die medienwirksam<br />
gezeigten „Einzelbeispiele“.<br />
Es ist festzustellen,<br />
dass Krankheit und Heimfähigkeit<br />
verdrängt wer<strong>de</strong>n<br />
und sich Hilflosigkeit<br />
bemerkbar macht.<br />
Die Charta ist ein Appell,<br />
kein Gesetz und kein Muss.<br />
Nur mit gutem Willen ist die<br />
Pflege nicht zu bewerkstelligen.<br />
Zu <strong>de</strong>n Notwendigkeiten<br />
gehören u. a. ein Pflegeschlüssel<br />
und auch die<br />
Bezahlung <strong>de</strong>r Pflegekräfte.<br />
Die Teilnahme an <strong>de</strong>r Gemeinschaft<br />
ist etwas an<strong>de</strong>res.<br />
Begleitung – wer ist<br />
da? Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r will, kann ein<br />
ANZEIGE<br />
In <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>r Phase F wer<strong>de</strong>n in Wohnbereichen Menschen mit schweren und schwersten Schädigungen <strong>de</strong>s<br />
Zentralen Nervensystems versorgt. D<strong>az</strong>u gehören Menschen im apallischen Syndrom und beatmungspflichtige Bewohner.<br />
Haben Sie Fragen, rufen Sie unter <strong>de</strong>r Rufnummer: 03473/961860 an!<br />
Pflegezeit ist Lebenszeit<br />
Die Podiumsdiskussion im Beisein von Bun<strong>de</strong>sfamilienministerin<br />
Dr. Kristina Schrö<strong>de</strong>r zum Thema Pflegezeit ist Lebenszeit.<br />
Altenpflegeheim betreiben.<br />
Qualität ist eben nicht allein<br />
von <strong>de</strong>n Kosten abhängig.<br />
Der Ansatz <strong>de</strong>r Charta<br />
zeigt <strong>de</strong>n Weg, wie es sein<br />
muss – wie es sein soll, gibt<br />
Anhaltspunkte für Wohnbetreuungs-<br />
und Heimgesetze,<br />
weist auf Vertrauen<br />
und Rechte hin.<br />
Autorin Liselotte Vogel<br />
sprach von einem unhaltbaren<br />
Zustand und kritisierte,<br />
dass Pflegeberufe ganz<br />
unten rangieren. Sie erläuterte<br />
ihre Beweggrün<strong>de</strong>, mit<br />
ihrem Ehemann in eine<br />
Pflegeeinrichtung zu ziehen<br />
und kommt zum Schluss:<br />
„Wir haben es nicht bereut!“<br />
Sie sagte ebenso, dass Angehörige<br />
die Fachpflege<br />
nicht ersetzen, jedoch eine<br />
gute Hilfe und Unterstützung<br />
bei <strong>de</strong>r Versorgung<br />
und Betreuung sein können.<br />
Ein F<strong>az</strong>it <strong>de</strong>r Veranstaltung:<br />
Pflege muss nicht schlecht<br />
sein und sie darf auch nicht<br />
schlecht sein. Wie bei allen<br />
Berufen sind die Klarheit<br />
<strong>de</strong>r Gedanken und das Erkennen<br />
<strong>de</strong>r Verantwortung<br />
für einen schwächeren und<br />
hilfebedürftigen Menschen<br />
unerlässlich. Seien wir uns<br />
alle bewusst – auch wir<br />
wer<strong>de</strong>n älter. Pflegezeit ist<br />
eben Lebenszeit!<br />
19
20<br />
KLINIKEN DER REGIONEN<br />
Sommerfest im<br />
NRZ Mag<strong>de</strong>burg<br />
Mag<strong>de</strong>burg. Das neurologische<br />
Reha-Zentrum Mag<strong>de</strong>burg lädt<br />
zum traditionellen Sommerfest<br />
am 28. August ein. Patienten, Angehörige<br />
und Gäste sind gern gesehen.<br />
Sie können sich in <strong>de</strong>r<br />
1999 eröffneten mo<strong>de</strong>rnen Einrichtung<br />
umsehen. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
wer<strong>de</strong>n die Möglichkeiten für die<br />
Patienten aufgezeigt, im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Medizinisch-beruflichen Reha<br />
<strong>de</strong>n großen Schritt in die Selbstständigkeit<br />
<strong>de</strong>s Alltags zu bewältigen.<br />
Ein Programm aus Musik und<br />
Show sorgt für Abwechslung.<br />
Schnellere Hilfe<br />
für Patienten<br />
mit Schlaganfall<br />
Salzwe<strong>de</strong>l. Die Telemedizin<br />
hat Einzug gehalten ins Altmark-Klinikum.<br />
Auf <strong>de</strong>r Intensivstation<br />
in Gar<strong>de</strong>legen<br />
steht die neueste Technik,<br />
mit <strong>de</strong>r schnellere und bessere<br />
Schlaganfall-Diagnosen<br />
möglich sind. Via Internet<br />
sind die Gar<strong>de</strong>legener Internisten<br />
mit Spezialisten <strong>de</strong>r<br />
Stroke Unit (Station für<br />
Schlaganfallpatienten) im<br />
Uniklinikum Mag<strong>de</strong>burg verbun<strong>de</strong>n.<br />
Die Kollegen dort<br />
können die Untersuchungen<br />
unmittelbar miterleben und<br />
somit an <strong>de</strong>r Behandlung<br />
teilhaben. Chefarzt Dr. Michael<br />
Schoof: „Bei Schlaganfällen<br />
ist uns bis vor kurzem<br />
oft wertvolle Zeit durch<br />
Transporte verloren gegangen“.<br />
Innerhalb <strong>de</strong>r ersten<br />
drei Stun<strong>de</strong>n aber sei es<br />
möglich, Blutgerinnsel aufzulösen<br />
und Folgeschä<strong>de</strong>n zu<br />
verhin<strong>de</strong>rn. „Die neue Technik<br />
gibt uns die Chance, Leben<br />
zu retten, Patienten besser<br />
zu helfen“, so Schoof.<br />
Leiten<strong>de</strong>r Oberarzt Dr. Ingmar Ka<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r Wurzelumspritzung an<br />
<strong>de</strong>r Len<strong>de</strong>nwirbelsäule im CT (Periradikuläre Infiltration).<br />
Punktgenaue Injektion mit<br />
CT-Hilfe in <strong>de</strong>n BG-Kliniken<br />
Halle. Beson<strong>de</strong>rs die schmerzhafte<br />
Arthrose <strong>de</strong>r kleinen Wirbelgelenke<br />
(Facettensyndrom) und die<br />
chronische Quetschung von Nervenwurzeln<br />
an <strong>de</strong>r Hals- und Len<strong>de</strong>nwirbelsäule<br />
stellen Schä<strong>de</strong>n<br />
dar, für die in <strong>de</strong>r Regel eine operative<br />
Therapie nur als letzte Alternative<br />
in Frage kommt. Durch die<br />
direkte Injektion von Schmerzmittel<br />
und einem entzündungshemmen<strong>de</strong>n<br />
Wirkstoff am Gelenk<br />
kann überraschend schnell eine<br />
erleichtern<strong>de</strong> Besserung herbeigeführt<br />
wer<strong>de</strong>n, bis eine physiotherapeutische<br />
Behandlung <strong>de</strong>n<br />
Zustand stabilisiert und die<br />
„Selbstheilung“ <strong>de</strong>s Körpers einsetzt.<br />
Die technisch anspruchsvolle<br />
millimetergenaue Injektion an<br />
<strong>de</strong>r Halswirbelsäule wird im „Bergmannstrost“<br />
mit Unterstützung <strong>de</strong>r<br />
Computertomografie – eines von<br />
wenigen Zentren in Deutschland<br />
– von spezialisierten Radiologen<br />
durchgeführt.<br />
Erinnerung an ein Grauen,<br />
das nie wie<strong>de</strong>rkehren darf<br />
Hal<strong>de</strong>nsleben. Die Bildhauerin<br />
Martina Seffers arbeitet an einem<br />
etwa zwei Meter großen<br />
Mahnmal für das AMEOS Klinikum<br />
in Hal<strong>de</strong>nsleben. Es soll an<br />
jene Menschen erinnern, die<br />
während <strong>de</strong>s zweiten Weltkrieges<br />
von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sheilanstalt<br />
Hal<strong>de</strong>nsleben aus in die Gaskammern<br />
geschickt o<strong>de</strong>r Opfer<br />
<strong>de</strong>r Zwangs sterilisation (knapp<br />
600 geistig Behin<strong>de</strong>rte) wur<strong>de</strong>n.<br />
Während <strong>de</strong>r Feierlichkeiten<br />
zum 80. Geburtstag <strong>de</strong>s Klinikums<br />
stellte die Künstlerin ihr<br />
Mo<strong>de</strong>ll vor.
Eine Million Elektroautos<br />
bis 2020 in Deutschland<br />
Den Starterknopf drücken, fast geräuschlos<br />
nur mit einem Summen anfahren und auf<br />
Fahrt gehen – die Zukunft heißt Elektroauto.<br />
Eine Million Elektroautos (je<strong>de</strong>r 45.<br />
Wagen) sollen bis zum Jahr 2020 auf <strong>de</strong>utschen<br />
Straßen rollen. Dieses Ziel streben<br />
die Bun<strong>de</strong>sregierung, Industrie, Wissenschaft<br />
und Forschung an. Etwa 45 Millionen<br />
Pkw rollen heute auf unseren Straßen.<br />
Alle großen Autohersteller<br />
arbeiten mit Hochdruck<br />
an Elektro-Antriebsstrategien.<br />
Bun<strong>de</strong>skanzlerin Angela<br />
Merkel sagte beim Startschuss<br />
für die Nationale Plattform<br />
Elektromobilität, die Mobilität<br />
<strong>de</strong>r Zukunft müsse „ressourcenunabhängiger,umweltfreundlicher,<br />
nachhaltiger“ sein und<br />
<strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l begrenzen.<br />
Deutschland habe „sehr, sehr gute<br />
Voraussetzungen“, mit <strong>de</strong>n<br />
weltweiten Entwicklungen mitzuhalten.<br />
Vorgestellt wur<strong>de</strong>n Merkel<br />
bereits erste Fahrzeuge wie<br />
beispielsweise die Berlin-Version<br />
<strong>de</strong>s vollelektrischen Milano-Taxi<br />
<strong>de</strong>r Volkswagen AG o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Golf blue-e-motion, <strong>de</strong>r von einem<br />
vorn im Motorraum integrierten<br />
Elektromotor mit einer<br />
Maximalleistung von 85 kW/<br />
115 PS lautlos angetrieben wird.<br />
Obwohl die Serienreife für Groß-<br />
Tankstelle für Elektroautos. Ein Bild, an das sich Deutsche gewöhnen sollten.<br />
produktionen auch in Japan<br />
noch aussteht, haben die asiatischen<br />
Hersteller bisher die Nase<br />
vorn. Dabei geht es meist um einen<br />
Hybrid-Antrieb: Ein Elektroantrieb<br />
unterstützt <strong>de</strong>n Verbrennungsmotor,<br />
um weniger<br />
Kraftstoff zu verbrauchen und<br />
<strong>de</strong>n CO 2 -Ausstoß zu verringern.<br />
Die Fahrzeuge sollen an je<strong>de</strong>r<br />
herkömmlichen 220-Volt-<br />
Steckdose aufgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />
können (Plug-in-Hybrid).<br />
Experten gehen davon aus, dass<br />
Lithium-Ionen-Batterien die Zukunft<br />
gehört, wie sie heute in Laptops<br />
und Mobiltelefonen verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Akkus im Auto<br />
müssen jedoch viel länger halten<br />
und weit mehr Energie speichern.<br />
Die Batteriehersteller haben drei<br />
Probleme zu lösen: Speicherkap<strong>az</strong>ität<br />
und damit Reichweite enorm<br />
erhöhen, Produktionskosten<br />
<strong>de</strong>utlich senken und im Batteriebetrieb<br />
höchste Sicherheit erreichen.<br />
Die breite Markteinführung<br />
REPORTAGE<br />
21
22<br />
REPORTAGE<br />
<strong>de</strong>s Elektroautos hängt davon ab,<br />
wie schnell praktische, sichere<br />
und bezahlbare Lösungen gefun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>m Hybrid<br />
Power o<strong>de</strong>r Flower<br />
Der Honda Insight gehört zu <strong>de</strong>n<br />
preiswerten Hybrid-Autos. Mit einem<br />
Preis von 19 950 Euro bietet<br />
die fünftürige 4,40 m lange<br />
Schräghecklimousine viel Platz<br />
und ist ein komfortables Familienauto,<br />
bestens für Umweltbewuss -<br />
te und Sparfüchse. Angetrieben<br />
wird <strong>de</strong>r Insight von einem 1,3-l-<br />
Benziner mit 88 PS und einem<br />
Elektromotor mit 14 PS. Sein Vorteil<br />
ist <strong>de</strong>r sparsame und umweltfreundliche<br />
Verbrauch von<br />
Der Honda Insight ist ein Hybrid-Auto.<br />
Verkehrsmeldungen<br />
Wechselkennzeichen<br />
Verkehrsexperten verschie<strong>de</strong>ner Gremien setzen sich<br />
für die Einführung <strong>de</strong>s Wechselkennzeichens in<br />
Deutschland ein. Damit ist die Nutzung mehrerer<br />
Autos mit einem Kennzeichen möglich, wobei jeweils<br />
nur ein Fahrzeug benutzt wer<strong>de</strong>n darf und die Steuer<br />
und Versicherung nach <strong>de</strong>m jeweils größten Mo<strong>de</strong>ll<br />
berechnet wird. In Östereich und <strong>de</strong>r Schweiz gibt<br />
es mit <strong>de</strong>m Wechselkennzeichen positive Erfahrungen.<br />
Klimaanlage im Blick<br />
Nicht selten bemerken Autofahrer, dass die Klimaanlage<br />
nicht mehr richtig funktioniert. Die Klimaanlage arbeitet<br />
unter ständigem Druck, ihre Bestandteile sind einem<br />
natürlichen Verschleiß ausgesetzt. Auch<br />
Marktanteil von Hybrid- und Elektrofahrzeugen in Europa: Schätzungen<br />
gehen davon aus, dass 2020 rund 12 Prozent <strong>de</strong>s europäischen Pkw-Bestands<br />
mit E-Antrieben ausgerüstet sein wer<strong>de</strong>n.<br />
Quelle: Center Automotive Research (CAR)<br />
4,4 l/100 km Super, nur 101 g/km<br />
CO 2 -Ausstoß. Der 88-PS-Benziner<br />
bringt <strong>de</strong>n Insight leise in Gang<br />
und kommt flott auf Tempo. Beim<br />
Überholen ist <strong>de</strong>r E-Motor eine zusätzliche<br />
Reserve. Beim Bremsen<br />
und im Schiebebetrieb fließt die<br />
gewonnene Energie zurück in die<br />
Speicherbatterie. Ein stufenloses<br />
CVT-Automatikgetriebe treibt die<br />
Vor<strong>de</strong>rrä<strong>de</strong>r an. Der Insight beschleunigt<br />
in 12,5 Sekun<strong>de</strong>n auf<br />
Tempo 100 km/h und erreicht<br />
182 km/h Spitze. Solange <strong>de</strong>r Fahrer<br />
das Gaspedal sanft bedient,<br />
zeigt sich hinterm Digitaltacho ein<br />
kräftiges Grün. Bei rasantem Tempo<br />
ist ein kräftiges Blau zu sehen.<br />
Der Eco-Assistent bewertet je<strong>de</strong><br />
Fahrt, verleiht als Lob Blümchen<br />
auf <strong>de</strong>m Info-Display, die bei hohem<br />
Verbrauch nach und nach<br />
verschwin<strong>de</strong>n.<br />
Steht das Fahrzeug, schaltet die<br />
Start-Stopp-Funktion <strong>de</strong>n Motor<br />
ab. Die 40 Liter im Tank können<br />
für etwa 850 km reichen. Sechs<br />
Airbags sind an Bord, ESP, Klimaautomatik.<br />
(Kr.)<br />
Schläuche und Dichtungen altern, trocknen aus und<br />
können so undicht wer<strong>de</strong>n. Dadurch verflüchtigt sich<br />
Kältemittel, was die Kühlleistung reduziert. Eine Überprüfung<br />
<strong>de</strong>r Anlage bzw. Ergänzung <strong>de</strong>s Kältemittels<br />
schafft hier Abhilfe.<br />
Gewinner Kleinwagen<br />
Im Autojahr 2009 waren die Minis und Kleinwagen die<br />
Gewinner. Der Anteil <strong>de</strong>s Mini-Autos an <strong>de</strong>n Neuzulassungen<br />
wuchs zu 20<strong>08</strong> von sechs auf zehn Prozent, bei<br />
Kleinwagen von 18 auf 24 Prozent. Neuzulassungen in<br />
<strong>de</strong>r Mittelklasse fielen von 17 auf 13 Prozent. Dadurch<br />
reduzierte sich auch <strong>de</strong>r durchschnittliche Neuwagenpreis<br />
– er ging um 13,4 Prozent auf 22 520 Euro zurück.<br />
Alles das war eine Folge <strong>de</strong>r Umweltprämie. Sie<br />
bewirkte auch, dass 2009 über 700 000 neue Pkw<br />
mehr zugelassen wur<strong>de</strong>n als 20<strong>08</strong>. Pm
Wir sind für Sie da<br />
<strong>Harz</strong>-Klinikum<br />
Wernigero<strong>de</strong>-Blankenburg GmbH<br />
Aka<strong>de</strong>misches Lehrkrankenhaus<br />
<strong>de</strong>r Universitätsklinik Mag<strong>de</strong>burg<br />
Ilsenburger Straße 15<br />
38855 Wernigero<strong>de</strong><br />
Telefon: (0 39 43) 61-0<br />
Internet: www.harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
E-Mail: info@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
Krankenhausdirektorium<br />
Geschäftsführer und Krankenhausdirektor<br />
Herr Dr. Peter Re<strong>de</strong>mann<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Herr Dr. med. Tom Schilling<br />
Stellvertreten<strong>de</strong>r Ärztlicher Direktor<br />
Herr Dr. med. Andreas Theune<br />
Pflegedirektor<br />
Herr Christoph Köppe<br />
Stellvertreten<strong>de</strong> Pflegedirektorin<br />
Schwester Petra Marquardt<br />
Kliniken und Fachabteilungen<br />
38855 Wernigero<strong>de</strong>,<br />
Ilsenburger Straße 15,<br />
Tel.: (0 39 43) 61-0<br />
� Medizinische Klinik<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Tom Schilling<br />
Tel.: (0 39 43) 61 12 60<br />
Fax.: (0 39 43) 61 12 92<br />
E-Mail: medizinische.klinik@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
� Chirurgische Klinik<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Uwe Grahmann<br />
Tel.: (0 39 43) 61 13 60<br />
Fax: (0 39 43) 61 13 92<br />
E-Mail: chirurgie@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
� Frauenklinik<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Gunter Schultes<br />
Tel.: (0 39 43) 61 16 14<br />
Fax: (0 39 43) 61 16 13<br />
E-Mail: frauenklinik@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
� Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Andreas Theune<br />
Tel.: (0 39 43) 61 12 85<br />
Fax: (0 39 43) 61 13 88<br />
E-Mail: anaesthesie@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
� Klinik für Strahlentherapie<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Dieter Haessner<br />
Tel.: (0 39 43) 61 18 00<br />
Fax: (0 39 43) 61 18 09<br />
E-Mail: strahlentherapie@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
� Neurologische Klinik<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Frank Dömges<br />
Tel.: (0 39 43) 61 21 91<br />
Fax: (0 39 43) 61 22 90<br />
E-Mail: neurologie@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
� Radiologische Klinik mit MRT, DSA, CT<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Ulf Redlich<br />
Tel.: (0 39 43) 61 12 47<br />
Fax: (0 39 43) 61 12 49<br />
E-Mail: radiologie@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
AZ <strong>publica</strong> GmbH (v.i.S.d.P.)<br />
38855 Wernigero<strong>de</strong>,<br />
Steinbergstraße 1,<br />
Tel.: (0 39 43) 61 27 11<br />
� Kin<strong>de</strong>rklinik<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Dieter Sontheimer<br />
Tel.: (0 39 43) 61 27 60<br />
Fax: (0 39 43) 61 27 52<br />
E-Mail: kin<strong>de</strong>rklinik@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
Redaktion, Satz, Layout:<br />
AZ <strong>publica</strong> GmbH Mag<strong>de</strong>burg, Agentur für Kommunikation<br />
und Öffentlichkeits arbeit, A<strong>de</strong>lheidring 23, 391<strong>08</strong> Mag<strong>de</strong>burg,<br />
Tel. 03 91/7 31 06 77, e-mail: agentur@<strong>az</strong>-<strong>publica</strong>.<strong>de</strong>, Internet:<br />
www.<strong>az</strong>-<strong>publica</strong>.<strong>de</strong><br />
38889 Blankenburg,<br />
Thiestraße 7-10a,<br />
Tel.: (0 39 44) 96-0<br />
� Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Wolf-Rainer Krause<br />
Tel.: (0 39 44) 96 21 86<br />
Fax: (0 39 44) 96 23 50<br />
E-Mail: psychiatrie@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
� Klinik für Innere Medizin/Geriatrie<br />
Chefärztin:<br />
Frau Dr. med. Susanne Perpeet-Kasper<br />
Tel.: (0 39 44) 96 22 96<br />
Fax: (0 39 44) 96 22 88<br />
E-Mail: geriatrie@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
Tageskliniken:<br />
Onkologie<br />
Ärztl. Leiter: Frau OA Dr. med. Beate Dargel<br />
Psychiatrie<br />
Chefarzt: Herr Dr. med. Wolf-Rainer Krause<br />
Geriatrie<br />
Chefärztin: Frau Dr. Susanne Perpeet-Kasper<br />
Fachübergreifen<strong>de</strong><br />
Schwerpunktbereiche:<br />
Zertifiziertes Brustzentrum<br />
Leiter: Herr OA Dr. med. Sven-Thomas Graßhoff<br />
Gefäßzentrum<br />
Leiter: Herr CA Dr. med. Tom Schilling<br />
Schlaganfalleinheit<br />
Leiter: Herr CA Dr. med. Tom Schilling<br />
Herr CA Dr. med. Frank Dömges<br />
Geriatrisches Zentrum<br />
Chefärztin:<br />
Frau Dr. med. Susanne Perpeet-Kasper<br />
Belegabteilung:<br />
Urologie<br />
Belegärzte:<br />
Herr Dr. med. Olrik Rau<br />
Frau Dipl.-Med. Petra-Maria Keffel<br />
Herr Dr. med. Jürgen Metker<br />
Zentrale Krankenhauseinrichtungen:<br />
Zentrum für Laboratoriumsdiagnostik<br />
Leiterin: Frau Dr. med. Chitra Königsmark<br />
Zentrale Krankenhaus-Apotheke<br />
Leiterin: Frau Karsta Wagner<br />
Ambulante Dienste<br />
Leiterin: Schwester Sina Werner<br />
Physikalische Therapie<br />
Leiter: Herr OA Dipl.-Med. Reinhard Schlotter<br />
Pflegeheim Schlossblick<br />
Leiter: Frau Dorina Pietsch<br />
Pathologisches Institut<br />
Ärztl. Leiter: Herr Dr. med. Erhard Erbstößer<br />
Funktionsbereiche:<br />
Krankenpflegeschule<br />
Sozialdienst<br />
Psychoonkologie<br />
Ergotherapie<br />
SERVICE/IMPRESSUM<br />
Foto: AZ <strong>publica</strong> GmbH, <strong>Harz</strong>-Klinikum Wernigero<strong>de</strong>-Blanken burg<br />
GmbH, AMEOS Klinikum Hal<strong>de</strong>nsleben, BG-Kliniken<br />
„Bergmannstrost“ Halle, Büro Ackermann, Agentur die<br />
Sportmacher, S. Flint/pixelio, Victoria Kühne, Elke Lindner (2),<br />
IMG/Juraj Liptak<br />
Druck: <strong>Harz</strong>druckerei GmbH Wernigero<strong>de</strong><br />
Medizinisches Zentrum <strong>Harz</strong> GmbH<br />
� Radiologische Praxis<br />
Arzt: Herr Gerrit Wolf<br />
Tel.: (0 39 43) 61 45 70<br />
Fax: (0 39 43) 61 45 71<br />
E-Mail: radiologische.ambulanz@mvz-harz.<strong>de</strong><br />
� Chirurgische Praxis<br />
Arzt: Herr Dr. Ingo Naeve<br />
Tel.: (0 39 43) 61 45 20<br />
Fax: (0 39 43) 61 45 21<br />
E-Mail: chirurgische.ambulanz@mvz-harz.<strong>de</strong><br />
� Internistisch-Rheumatologische Praxis<br />
Arzt: Herr Dipl.-Med. Jochen Glootz<br />
Tel.: (0 39 43) 61 45 40<br />
Fax: (0 39 43) 61 45 41<br />
E-Mail: rheumatologische.ambulanz@mvzharz.<strong>de</strong><br />
� Kin<strong>de</strong>rarztpraxis<br />
Ärztin: Frau Dr. Uta Grumpelt<br />
Tel.: (0 39 43) 61 45 60<br />
Fax: (0 39 43) 61 45 61<br />
E-Mail: paediatrische.ambulanz@mvz-harz.<strong>de</strong><br />
� Gynäkologische Praxis<br />
Arzt: Herr Dr. Ernst-Heinrich Klaue<br />
Tel.: (0 39 43) 61 45 30<br />
Fax: (0 39 43) 61 45 31<br />
E-Mail: gynaekologische.ambulanz@mvzharz.<strong>de</strong><br />
� Nervenärztliche Praxis<br />
Arzt: Frau Dr. med. Christine Köhler<br />
Tel.: (0 39 43) 63 23 72<br />
Fax: (0 39 43) 62 61 60<br />
E-Mail: nervenaerztliche.ambulanz@mvzharz.<strong>de</strong><br />
� Gastroenterologische Praxis<br />
Arzt: Herr Dr. med. Bernd Zastrow<br />
Tel.: (0 39 43) 63 25 95<br />
Fax: (0 39 43) 90 54 87<br />
E-Mail: gastroenterologische.ambulanz@mvzharz.<strong>de</strong><br />
Kooperationspartner:<br />
Fachklinik Teufelsbad Blankenburg<br />
Diakonie-Krankenhaus <strong>Harz</strong> GmbH<br />
Elbingero<strong>de</strong><br />
Dialysezentrum <strong>de</strong>r Patienten-<br />
Heimversorgung<br />
Klinikum Dorothea Christiane Erxleben<br />
Quedlinburg GmbH<br />
Titelfoto: Der Leiter <strong>de</strong>s Brustzentrums <strong>Harz</strong>, Dr. Sven-Thomas<br />
Graßhoff, spen<strong>de</strong>te kürzlich selbst Blutstammzellen.<br />
23
<strong>Harz</strong>-Klinikum<br />
Wernigero<strong>de</strong>-Blankenburg GmbH<br />
❶ Haupthaus Wernigero<strong>de</strong><br />
- Medizinische Klinik<br />
- Chirurgische Klinik<br />
- Frauenklinik<br />
- Klinik für Neurologie<br />
- Klinik f. Anästhesie u. Intensivmedizin<br />
- Radiologische Klinik<br />
- Klinik für Strahlentherapie<br />
- Zentrale Laboratoriumsdiagnostik<br />
- Medizinisches Zentrum <strong>Harz</strong><br />
❷ Kin<strong>de</strong>rklinik<br />
Steinbergstraße<br />
❷<br />
❶<br />
❸ Thiestraße Blankenburg<br />
- Klinik für Innere Medizin/Geriatrie<br />
- Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie<br />
- Pflegeeinrichtung „Schlossblick“<br />
Ilsenburger Straße 15<br />
38855 Wernigero<strong>de</strong><br />
Telefon: 03943/6 10<br />
Telefax: 03943/611313<br />
e-mail: info@harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
Internet: www.harz-klinikum.<strong>de</strong><br />
www.gefaesszentrum-wernigero<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />
www.mvz-harz.<strong>de</strong><br />
❹<br />
❸<br />
❹ Roh Blankenburg<br />
- Tagesklinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie