Blumenwiesen – Mähen, Mulchen oder Beweiden?
Blumenwiesen – Mähen, Mulchen oder Beweiden?
Blumenwiesen – Mähen, Mulchen oder Beweiden?
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Blumenwiesen</strong> <strong>–</strong> <strong>Mähen</strong>, <strong>Mulchen</strong><br />
<strong>oder</strong> <strong>Beweiden</strong>?<br />
12.11.2011 - Ludwigsburg<br />
1. Möglichkeit:<br />
<strong>Mähen</strong> und Nutzen<br />
Dr. Florian Wagner & Partner<br />
Im Beckenwasen 18<br />
72124 Rübgarten<br />
www.landschaftskonzept.de
Was halten die „Blumen“ aus<br />
<strong>oder</strong> was brauchen sie?<br />
• 2-3 Schnitte<br />
• 6-8 Wochen Pause dazwischen<br />
• Geringe Düngung
MJ NEL/kg TS<br />
7,5<br />
7<br />
6,5<br />
6<br />
5,5<br />
5<br />
4,5<br />
4<br />
Was interessiert den<br />
Landwirt an der Botanik?<br />
Qualität des Futters in Abhängigkeit<br />
vom Zustand des Grünlandes<br />
lakt. Schaf<br />
Lamm lakt. Stute<br />
Milchkuh<br />
Pferde<br />
Mastochsen/-färsen<br />
Mutterkuh<br />
Färse < 1J Robustpferde<br />
Färse >1J<br />
Schaf n.tr.<br />
vor im Beginn<br />
Rispenschieben Blüte<br />
Grünfutter Silage Heu<br />
Ende Blüte überständig<br />
nach JILG 1994 verändert
Ertragserwartung Blumenwiese<br />
Sehr artenreiche Flächen: 15 dt/ha<br />
Artenreiche Flächen: 25 dt/ha<br />
Botanisch arme Flächen: >40 dt/ha<br />
Eigene Erhebungen 2004, 2011<br />
Derzeit stimmt die Kohle nicht!<br />
<strong>–</strong> Kleines Rechenbeispiel<br />
Kosten NATURA 2000 Intensivierung<br />
Gesamtkosten pro ha ohne Lohn<br />
(KTBL 2008)<br />
397,18 € 447,02 €<br />
Lohnkosten bei 15 €<br />
(KTBL 2008)<br />
342,00 € 393,22 €<br />
Gesamtkosten 739,18 € 840,24 €<br />
Erlöse<br />
Ertrag pro ha 25 dt 60 dt<br />
Aktueller Preis pro dt 18,00 € 18,00 €<br />
Verkaufserlös 450,00 € 1080,00<br />
Betriebsprämie 72,00 € 72,00 €<br />
AZL 75,00 € 75,00 €<br />
MEKA G 150,00 € -<br />
Gesamterlöse 747,00 € 1227,00 €<br />
Gewinn / Verlust<br />
(Gesamterlös - Gesamtkosten)<br />
7,82 € 386,76 €<br />
Woher soll die Motivation kommen?
2. Möglichkeit:<br />
<strong>Beweiden</strong>
Beweidung von <strong>Blumenwiesen</strong><strong>–</strong><br />
Geht das überhaupt?<br />
Erkenntnisse gibt es genug
Was ist was?<br />
Bestätigung aus<br />
anderen Naturräumen<br />
35 ha<br />
30 ha<br />
25 ha<br />
20 ha<br />
15 ha<br />
10 ha<br />
5 ha<br />
0 ha<br />
Pflegeplanerstellung in FFH-Gebieten<br />
Nutzung des LRT 6510 im FFH-Gebiet<br />
"Rohrhardsberg"<br />
Brache Mähweide Weide<br />
indifferent<br />
nur Mahd<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Daten aus PEPL „Rohrhardsberg“ 2007
Bestätigung aus<br />
anderen Naturräumen<br />
Antragsverfahren für Schäfereien<br />
Regeln für die Praxis<br />
Je nach<br />
Standort<br />
existieren<br />
Bestände<br />
auch unter<br />
jahrzehntelanger<br />
Hütehaltung<br />
mit Schafen<br />
• Nutzungsfrequenz 1-2(3)x pro Jahr<br />
• Kurze Fresszeiten<br />
• lange Ruhezeiten (etwa zwei Monate)<br />
• Vor- <strong>oder</strong> Nachmahd, alternierende<br />
Schnittnutzung<br />
• Rotation des Nutzungszeitpunktes<br />
• evtl. Abschleppen (bei Pferden)
Ist im FFH-Grünland die<br />
Umstellung von Mähnutzung auf<br />
extensive Beweidung möglich?<br />
Ja, wenn´s richtig gemacht<br />
wird !<br />
Das Nutzungsszenario ist<br />
allerdings entschieden!
3. Möglichkeit:<br />
Keine Verwertung<br />
<strong>Mulchen</strong> etc.<br />
<strong>Mulchen</strong> kann die<br />
Artenvielfalt in gewissem<br />
Umfang erhalten<br />
Aber:<br />
•Nicht zu spät mulchen<br />
•Nicht öfter als 3-mal
Liegenlassen des<br />
Langgrases ist eine der<br />
schlechtesten Optionen
<strong>Mähen</strong> und Abräumen<br />
bringt<br />
Entsorgungsprobleme<br />
Was brauchen die<br />
„<strong>Blumenwiesen</strong> und -weiden“?<br />
Raufutterfresser<br />
und deren Halter
dazu braucht es strukturelle<br />
und moralische Unterstützung!<br />
Klarmachen wer die „Erzeuger von <strong>Blumenwiesen</strong>“<br />
sind:<br />
•Pferdehalter<br />
•Schafhalter,<br />
•Mutterkuhhalter,<br />
•Aufzuchtbetriebe, …<br />
Die Extensiven halt<br />
Für diese Klientel müssen sich Naturschutz und<br />
Landwirtschaft gleichermaßen zuständig fühlen!<br />
Grundverständnis<br />
entwickeln:<br />
Wiesenwirtschaft<br />
kann ohne<br />
Viehhaltung nicht<br />
funktionieren.<br />
Oder:<br />
Die Weide erhält die<br />
Wiese!
Was brauchen die<br />
„<strong>Blumenwiesen</strong> und -weiden“?<br />
Haben wir blumenbunte<br />
Wiesen verdient?<br />
Wirtschaftliche<br />
Perspektiven<br />
<br />
die Förderung für <strong>Blumenwiesen</strong> ist nicht<br />
konkurrenzfähig.<br />
Extensive Grünlandbetriebe haben die geringsten<br />
Einkommen<br />
<br />
Produktionswege, die artenreiche Wiesen nicht <strong>oder</strong><br />
nur wenig vertragen (Energie und Milch) sind derzeit<br />
deutlich stärker gewollt und gefördert.<br />
<br />
der Kunde kauft das billigste nicht das „artenreichste“<br />
Produkt