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Minimal-invasive Therapie des Nierenkrebs: die perkutane ...

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FORSCHUNG<br />

<strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Nierenkrebs</strong>:<br />

<strong>die</strong> <strong>perkutane</strong> Radiofrequenzablation<br />

Zusammenfassung<br />

In den letzten Jahren wird ein Anstieg der Inzidenz <strong>des</strong> Nierenzellkarzinoms<br />

verzeichnet, der vorwiegend auf <strong>die</strong> zunehmende Anzahl zufällig entdeckter<br />

kleiner Tumoren zurückzuführen ist. Die <strong>perkutane</strong> Radiofrequenzablation (RFA)<br />

ist ein minimal-<strong>invasive</strong>s thermoablatives Verfahren zur Tumortherapie, das<br />

besonders zur <strong>Therapie</strong> kleiner renaler Tumoren geeignet ist. Als minimal<strong>invasive</strong><br />

Methode bietet <strong>die</strong> RFA eine geringere Patientenmorbidität und eine<br />

Reduktion der Kosten im Gesundheitswesen durch verkürzte Krankenhausaufenthalte.<br />

Bei der RFA werden ein bis drei RF-Applikatoren im Tumor platziert,<br />

durch das Anliegen eines Hochfrequenz-Wellenfel<strong>des</strong> wird thermale Energie in<br />

<strong>die</strong>sen Tumor eingebracht. Es kommt zur irreversiblen thermischen Zerstörung<br />

der Tumorzellen. In zahlreichen Stu<strong>die</strong>n konnte gezeigt werden, dass <strong>die</strong> RFA ein<br />

sicheres und effektives Verfahren zur lokalen Destruktion von Nierenzellkarzinomen<br />

kleiner 5 cm darstellt.<br />

Einleitung<br />

Das Nierenzellkarzinom weist eine weltweite<br />

Inzidenz von ca. 150 000 Fällen auf,<br />

damit ist es für ca. 2 % der Malignome <strong>des</strong><br />

Erwachsenen verantwortlich. Die Inzidenz<br />

<strong>des</strong> Nierenzellkarzinoms steigt an, <strong>die</strong>s ist<br />

vorwiegend begründet in der zunehmenden<br />

Anzahl zufällig entdeckter kleiner<br />

Nierenzellkarzinome bei Bildgebungsverfahren,<br />

wie etwa der Ultrasonographie<br />

(US), der Computertomografie (CT) oder<br />

der Magnetresonanztomografie (MRT),<br />

welche aus anderen Gründen durchgeführt<br />

werden. Hierdurch werden mittlerweile<br />

mehr als 50 % der asymptomatischen<br />

Fälle inzidenziell entdeckt.<br />

Es findet sich jedoch auch unabhängig<br />

von der besseren Detektion der Nieren-<br />

1 Abteilung für Diagnostische und Interventionelle<br />

Radiologie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />

2 Klinik für Radiologie, <strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong> <strong>Therapie</strong>n<br />

und Nuklearmedizin, SLK-Kliniken Heilbronn<br />

Schlüsselwörter<br />

Nierenzellkarzinom, Radiofrequenzablation,<br />

minimal-<strong>invasive</strong> <strong>Therapie</strong><br />

zellkarzinome ein Anstieg der Inzidenz in<br />

den westlichen Industriestaaten, <strong>des</strong>sen<br />

Ursache noch nicht vollständig geklärt ist.<br />

Darüber hinaus sind mehrere hereditäre<br />

Syndrome mit einem erhöhten Risiko für<br />

das Auftreten eines Nierenzellkarzinoms<br />

assoziiert, von denen <strong>die</strong> von-Hippel-<br />

Lindau-(VHL-)Erkrankung am besten untersucht<br />

worden ist. Die Nephron-Sparing-Surgery<br />

(NSS) unter Erhaltung <strong>des</strong><br />

größtmöglichen Anteils der Nierenfunktion<br />

stellt sich bei Patienten mit sporadisch<br />

auftretendem Nierenzellkarzinom im 5-<br />

Jahresverlauf bei der Überlebensrate äquivalent<br />

zur totalen Nephrektomie dar.<br />

Bei <strong>die</strong>sem Patientenkollektiv werden<br />

während Bildgebungsverfahren oft kleine<br />

Nierenzellkarzinome gefunden. Perkutane<br />

thermoablative Verfahren zur lokalen Tumorkontrolle<br />

können hier in geeigneter<br />

Weise unter größtmöglicher Schonung<br />

<strong>des</strong> gesunden Nierengewebes vorteilhaft<br />

genutzt werden. Sie reduzieren <strong>die</strong> Gesamtmorbidität,<br />

erlauben eine frühere<br />

Andreas Boss 1 , Philippe L. Pereira 2<br />

Krankenhausentlassung und schnellere gesundheitliche<br />

Erholung. Weiterhin gestatten<br />

sie <strong>die</strong> Kosten der Patientenbehandlung<br />

zu senken.<br />

Bei den <strong>perkutane</strong>n Ablationstechniken<br />

wird ein Nadelapplikator bildgebungsgesteuert<br />

in den Tumor eingebracht,<br />

über den thermische Energie in den<br />

Tumor eingebracht und somit der Zelltod<br />

durch Überhitzung und Koagulation<br />

ausgelöst wird. Man unterscheidet 4<br />

unterschiedliche Ablationstechniken:<br />

➜ <strong>die</strong> Radiofrequenzablation (RFA)<br />

[14, 15],<br />

➜ <strong>die</strong> Laser-interstitielle Tumortherapie<br />

(LITT),<br />

➜ <strong>die</strong> Mikrowellenablation (MWA),<br />

➜ den fokussierten Ultraschall (highintensity<br />

focused ultrasound, HIFU).<br />

Zwei Ablationstechniken haben sich<br />

bei der <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> Nierenzellkarzinoms<br />

als am weitesten verbreitet durchgesetzt:<br />

<strong>die</strong> RFA [3, 8, 11–13, 16–19, 25] und <strong>die</strong><br />

Kryoablation [1]. Die RFA wird mittlerweile<br />

aufgrund ihrer hohen Effektivität<br />

und einfachen Handhabung weit häufiger<br />

durchgeführt als <strong>die</strong> Kryoablation.<br />

Technisches Prinzip der<br />

Radiofrequenzablation<br />

Bei thermoablativen Verfahren wird das<br />

Tumorgewebe durch das Erhitzen auf eine<br />

Zieltemperatur von min<strong>des</strong>tens 48–50 °C<br />

zerstört, im pathologischen Gewebe<br />

kommt es zur Koagulation und zum Zelltod.<br />

Die Sensibilität der verschiedenen Gewebe<br />

gegenüber Hitzeeinwirkung weist<br />

deutliche Unterschiede auf. Tumorgewebe<br />

ist sogar vorteilhaft thermosensitiver als<br />

das gesunde Gewebe [10].<br />

Boss A, Pereira PL. <strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Nierenkrebs</strong>: <strong>die</strong> <strong>perkutane</strong> Radiofrequenzablation Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2010; 42: 1–6 1<br />

FORSCHUNG


FORSCHUNG<br />

2<br />

Bei der RFA wird ein Wechselstrom genutzt,<br />

um im Zielvolumen Ohmsche Wärme<br />

zu erzeugen. Die elektrische Energie<br />

wird über einen Nadelapplikator im Gewebe<br />

deponiert, <strong>die</strong>se Applikatoren haben<br />

Querdurchmesser zwischen 1,6 und<br />

2,5 mm. Der Nadelschaft ist isoliert bis zu<br />

einer aktiven Spitze von 2–5 cm Länge.<br />

Bei konventionellen monopolaren RFA-<br />

Systemen wird der Stromfluss zwischen<br />

der aktiven Spitze <strong>des</strong> Nadelapplikators<br />

und einem oder mehreren an den Oberschenkeln<br />

oder im Bauchbereich angebrachten<br />

Neutralelektroden aufgebaut.<br />

Das maximale Ablationsvolumen wird<br />

durch Gewebeverkohlung und Gewebeverkochung<br />

begrenzt, da sie zu einem Anstieg<br />

der elektrischen Impedanz (Widerstand<br />

für Wechselströme) führen und somit zu<br />

einem Abfall der Energiedeposition.<br />

Verschiedene Methoden wurden entwickelt,<br />

um <strong>die</strong>se Einschränkung zu überwinden:<br />

➜ <strong>die</strong> gepulste Energiedeposition [15],<br />

➜ <strong>die</strong> Expansion der Elektrodenspitze in<br />

mehrere aktive Spitzen [21],<br />

➜ <strong>die</strong> interne Wasserkühlung [21] oder<br />

➜ externe Perfusion mit Kochsalzlösung.<br />

Neuere Geräte mit bipolaren oder multipolaren<br />

[9] Systemen, welche größere Koagulationsvolumen<br />

auch ohne Umpositionierung<br />

erreichen können, sind mittlerweile<br />

kommerziell erhältlich. In ersten Ex-vivo-<br />

Versuchen konnten sogar Koagulationsdurchmesser<br />

von bis zu 7 cm erreicht<br />

werden [9].<br />

<strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong> Technik der<br />

<strong>perkutane</strong>n Behandlung<br />

Mehrere verschiedene Zugangswege sind<br />

bei der Anwendung der <strong>perkutane</strong>n RFA<br />

möglich, u.a. der intraoperative offen-chirurgische<br />

Zugang, <strong>die</strong> Laparoskopie oder<br />

<strong>die</strong> <strong>perkutane</strong> bildgebungsgesteuerte Behandlung.<br />

Die <strong>perkutane</strong> bildgebungsgesteuerte<br />

Methode kann als <strong>die</strong> am wenigsten<br />

<strong>invasive</strong> Technik angesehen werden.<br />

Die Bildgebung kann mit US, CT oder MRT<br />

durchgeführt werden. Vor- und Nachteile<br />

jeder Methode werden im nächsten Abschnitt<br />

dargestellt.<br />

Beim <strong>perkutane</strong>n bildgebungsgesteuerten<br />

Zugang wird spätestens ein Tag vor der<br />

geplanten Intervention eine körperliche<br />

Untersuchung <strong>des</strong> Patienten durchgeführt<br />

und insbesondere <strong>die</strong> Gerinnung bestimmt.<br />

Weiterhin werden <strong>die</strong> „Nierenwerte“<br />

geprüft (Serum-Kreatinin). Der Patient<br />

wird durch den ausführenden Arzt<br />

über <strong>die</strong> Intervention aufgeklärt, anschließend<br />

wird <strong>die</strong> Einwilligung in <strong>die</strong> Behandlung<br />

schriftlich festgehalten. Die Mehrzahl<br />

der <strong>perkutane</strong>n Ablationsbehandlungen<br />

kann in Analgose<strong>die</strong>rung durchgeführt<br />

werden, <strong>die</strong> Medikamente Pethidin (Dolantin<br />

® ) und Midazolam (Dormicum ® )<br />

sind sehr gut geeignet. Eine Vollnarkose<br />

ist im Regelfall nicht notwendig, kann gegebenenfalls<br />

jedoch in Kombination mit<br />

der RFA durchgeführt werden. Die Patienten<br />

werden in schräger Rückenlage positioniert,<br />

um einen dorsalen Zugangsweg<br />

zu ermöglichen. Nach der vorausgehenden<br />

Bildgebung zur Tumorlokalisation werden<br />

<strong>die</strong> Punktionsstelle und der Nadeltrakt geplant.<br />

Es folgt <strong>die</strong> sterile Abdeckung, <strong>die</strong><br />

Haut<strong>des</strong>infektion und <strong>die</strong> Betäubung der<br />

Einstichstelle mit 1 %-iger Xylocain-Lösung.<br />

Nun wird der Nadelapplikator unter<br />

Bildgebung mit der aktiven Spitze im Tumor<br />

positioniert. Bei exakter Applikatorposition,<br />

welche in mehreren Bildgebungsebenen<br />

geprüft werden muss, wird der<br />

RF-Generator über ein Kabel am Applikator<br />

angeschlossen. Es folgt <strong>die</strong> eigentliche<br />

RFA, welche bei monopolaren impedanzgesteuerten<br />

Systemen typischerweise zwischen<br />

10 und 15 Minuten dauert und<br />

bei maximaler Generatorleistung durchgeführt<br />

wird. Falls notwendig, kann der<br />

Applikator anschließend umpositioniert<br />

werden, um ein größeres Koagulationsvolumen<br />

zu erreichen und residuelles Tumorgewebe<br />

zu zerstören. Zur Vermeidung<br />

einer Verschleppung von Tumorzellen entlang<br />

<strong>des</strong> Nadeltraktes muss vor dem Zurückziehen<br />

zuerst <strong>die</strong> interne Kühlung<br />

(falls vorhanden) abgeschaltet werden,<br />

um <strong>die</strong> Nadel bei geringer Energie von<br />

ca. 10–30 W auf eine Temperatur um<br />

ca. 100 °C zu erwärmen. Dies führt zur<br />

sicheren Karbonisierung <strong>des</strong> Nadeltraktes.<br />

Durch mehrfache Umpositionierung sind<br />

Koagulationsdurchmesser bis zu 5,5 cm zu<br />

erreichen [20].<br />

Mehrere histologische Stu<strong>die</strong>n haben gezeigt,<br />

dass beim Nierenzellkarzinom häufig<br />

mikroskopisch kleine Tumoranteile<br />

durch <strong>die</strong> Pseudokapsel in das umgebende<br />

Gewebe penetrieren. Aus <strong>die</strong>sem Grund ist<br />

es ratsam, für alle Tumoren Cluster-Sonden,<br />

expan<strong>die</strong>rbare Sonden oder multipolare<br />

Systeme einzusetzen, da <strong>die</strong>se System<br />

<strong>die</strong> größten Koagulationsdurchmesser pro<br />

Ablationszyklus erreichen [15, 21]. Nach<br />

der vollständigen Tumorzerstörung wird<br />

der Applikator unter Koagulation <strong>des</strong> Nadeltraktes<br />

retrahiert. Nach einer Beobachtungszeit<br />

von 24 Stunden kann der Patient<br />

bei komplikationslos verlaufener RFA-Sitzung<br />

in <strong>die</strong> ambulante Behandlung entlassen<br />

werden.<br />

Indikationen zur Durchführung<br />

einer RFA und Prädiktoren <strong>des</strong><br />

Erfolgs<br />

In interdisziplinärer Weise wird <strong>die</strong> Indikation<br />

zur <strong>perkutane</strong>n interventionellen<br />

Thermoablation eines Nierenzellkarzinoms<br />

zwischen Vertretern der Urologie<br />

und der Radiologie diskutiert. Die Behandlungsstrategie<br />

muss im Rahmen <strong>des</strong> klinischen<br />

Gesamtkontextes festgelegt werden,<br />

unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Alters und der<br />

Lebenserwartung, der Laborparameter,<br />

der radiologischen Beurteilung der lokalen<br />

und systemischen Ausdehnung der Tumorerkrankung<br />

und der Patientencompliance.<br />

Die Indikation zur NSS ist gegeben, falls<br />

<strong>die</strong> Operation den Patienten dialysepflichtig<br />

werden ließe. Dies ist bei vielen<br />

anatomischen oder funktionellen Einzelnieren<br />

der Fall, wie etwa bei unilateraler<br />

Nierenagenesie, vorheriger kontralateraler<br />

radikaler Nephrektomie<br />

oder irreversiblem Funktionsverlust der<br />

kontralateralen Niere. Für Fälle, in denen<br />

sich <strong>die</strong> Erkrankung in einem niedrigen<br />

Stadium befindet (einzelner, kleiner<br />

Tumor ≤ 4 cm bei normaler kontralateraler<br />

Niere), konnte gezeigt werden,<br />

dass <strong>die</strong> NSS eine gleichwertig effektive<br />

Behandlungsmethode darstellt, welche<br />

sich jedoch im Langzeitverlauf der<br />

Nierenfunktion der radikalen Nephrektomie<br />

als überlegen erwies [24].<br />

Boss A, Pereira PL. <strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Nierenkrebs</strong>: <strong>die</strong> <strong>perkutane</strong> Radiofrequenzablation Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2010; 42: 1–6


Als Nachteil der NSS kann gelten, dass sie<br />

technisch anspruchsvoller ist als <strong>die</strong> radikale<br />

Nephrektomie und normalerweise<br />

einen höheren intraoperativen Blutverlust<br />

aufweist. Bei älteren Patienten mit deutlichen<br />

Komorbiditäten und eingeschränkter<br />

Lebenserwartung (beispielsweise bei chronischer<br />

Herzinsuffizienz, chronisch obstruktiver<br />

Lungenerkrankung oder bei<br />

einer weiteren malignen Grunderkrankung)<br />

weist eine bei Vollnarkose durchgeführte<br />

NSS ein deutlich erhöhtes Operationsrisiko<br />

auf. „Watchful waiting“ kann<br />

eine adäquate Behandlungsoption darstellen,<br />

wenn <strong>die</strong> Lebenserwartung bei weniger<br />

als einem Jahr liegt [24].<br />

Die <strong>perkutane</strong> RFA ist eine minimal<strong>invasive</strong><br />

Behandlungsoption, sie benötigt<br />

keine Vollnarkose und sie kann nicht beteiligtes<br />

gesun<strong>des</strong> Nierengewebe schonen<br />

ohne relevanten Blutverlust. In ausgesuchten<br />

Fällen könnte <strong>die</strong> RFA sogar potenziell<br />

einen größeren Anteil gesunden Nierengewebes<br />

erhalten als <strong>die</strong> NSS und somit eine<br />

Option auch bei Patienten mit reduzierter<br />

Nierenfunktion oder mehreren Nierenzellkarzinomen<br />

darstellen. Momentan gibt es<br />

jedoch keine prospektiv kontrollierten<br />

Stu<strong>die</strong>n, in denen <strong>die</strong> NSS direkt mit der<br />

<strong>perkutane</strong>n RFA verglichen wurde, welche<br />

<strong>die</strong>se Hypothese belegen könnten.<br />

Die Tumorgröße ist der stärkste Prädiktor<br />

für den Erfolg einer RFA. Kleine<br />

Tumoren bis 4 cm erscheinen besonders<br />

geeignet für <strong>die</strong> Durchführung einer RFA.<br />

Diese kleinen Tumoren wurden in der Literatur<br />

in 92–100 % der Fälle in einer oder<br />

mehreren Sitzungen unter Verwendung<br />

der kommerziell erhältlichen RFA-Systeme<br />

mit CT-Steuerung technisch erfolgreich<br />

behandelt [11, 13, 17, 20]. Bei Tumoren<br />

kleiner als 3 cm kann eine vollständige<br />

Ablation in der Regel in einer Sitzung erreicht<br />

werden. Jedoch wurde sogar über<br />

<strong>die</strong> erfolgreiche Behandlung von Tumoren<br />

bis 5,5 cm maximalen Querdurchmessers<br />

berichtet [20]. Diese Tumoren erfordern<br />

jedoch viele Applikator-Umpositionierungen<br />

und eine entsprechend längere Behandlungsdauer.<br />

Um <strong>die</strong> Effektivität bei<br />

der Ablationstherapie von großen Nierenzellkarzinomen<br />

zu erhöhen, wurde von<br />

einigen Autoren eine vorausgehende Tumorembolisation<br />

empfohlen, um <strong>die</strong> per-<br />

fusionbedingte Kühlung <strong>des</strong> Ablationsareals<br />

zu verhindern.<br />

Ein weiterer starker Prädiktor <strong>des</strong><br />

technischen Erfolges ist <strong>die</strong> Tumorlokalisation<br />

[13]. Exophytische Tumoren, welche<br />

nach Definition von perirenalem Fett umgeben<br />

sind, sind einfacher zu punktieren<br />

als zentraler gelegene Tumoren. Weiterhin<br />

führt <strong>die</strong> thermische Isolation der Fettkapsel<br />

zu höheren Koagulationstemperaturen,<br />

wohingegen der Blutfluss in den großen<br />

Gefäßen <strong>des</strong> Nierenhilus einen kühlenden<br />

„heat sink“-Effekt bewirkt. Darüber hinaus<br />

ist das Risiko einer Blutung bei zentral gelegenen<br />

Tumoren erhöht [13]. Es wurde<br />

jedoch berichtet, dass 61–78 % der Tumoren<br />

mit zentraler Komponente in einer<br />

oder mehreren Sitzungen vollständig behandelt<br />

werden können. In einer weiteren<br />

Stu<strong>die</strong> wurde jedoch kein relevanter Unterschied<br />

bei der Behandlung zentraler<br />

und exophytischer Tumoren gefunden.<br />

Probleme können sich bei Nierenzellkarzinomen<br />

mit großen zystischen Komponenten<br />

ergeben, da sich <strong>die</strong> RFA bei zystischen<br />

Läsionen weniger effektiv verhält.<br />

Erste Berichte wurden jedoch publiziert,<br />

wonach auch zystische Tumoren erfolgreich<br />

mit RFA behandelt wurden [23].<br />

Bei fortgeschrittener oder metastasierter<br />

Erkrankung sollte <strong>die</strong> RFA vorwiegend<br />

eingesetzt werden, um eine Dialysepflich-<br />

tigkeit zu vermeiden. Durch <strong>die</strong> Ablation<br />

<strong>des</strong> Primärtumors kann eine symptomatische<br />

Beschwerdelinderung bei akzeptabler<br />

Erhaltung der Nierenfunktion erreicht<br />

werden. Jedoch konnte ein Vorteil in der<br />

Abb. 1: In der präinterventionellenMR-Bildgebung<br />

(T2-gewichtete<br />

Bildgebung) ist das<br />

Nierenzellkarzinom als<br />

T2w-hyperintense inhomogeneRaumforderung<br />

erkennbar (Pfeile).<br />

Quellenangaben:<br />

Rechte beim Autor<br />

Lebenserwartung bei <strong>die</strong>ser Indikation<br />

bisher nicht demonstriert werden. Überlebensvorteil<br />

darf für komplette Tumorablation<br />

oder NSS angenommen werden.<br />

Insgesamt erscheint <strong>die</strong> <strong>perkutane</strong> RFA<br />

bei Patienten, welche entweder für eine<br />

chirurgische Behandlung nicht geeignet<br />

sind oder solchen mit multifokalem Nierenzellkarzinom<br />

(beispielsweise bei VHL)<br />

mit kleinen exophytischen, nicht in der<br />

Nähe von großen Blutgefäßen gelegenen<br />

Tumoren mit Größen kleiner als 4 cm,<br />

eine wertvolle Behandlungsoption darzustellen.<br />

Das Beispiel einer bildgebungsgesteuerten<br />

Radiofrequenzablation eines Nierenzellkarzinoms<br />

am Unterpol der rechten<br />

Niere bei einer 86-jährigen Patientin zeigen<br />

<strong>die</strong> Abb. 1–3.<br />

Abb. 2: RFA-Sonde im Tumor platziert. Sie erscheint<br />

als hypointense Signalauslöschung<br />

(Pfeilspitzen). In <strong>die</strong>sem Fall wurde ein bipolares<br />

RFA-System von Celon-Olympus verwendet.<br />

Quellenangaben: Rechte beim Autor<br />

Boss A, Pereira PL. <strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Nierenkrebs</strong>: <strong>die</strong> <strong>perkutane</strong> Radiofrequenzablation Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2010; 42: 1–6 3<br />

FORSCHUNG


FORSCHUNG<br />

4<br />

Steuerung und Monitoring<br />

durch Bildgebung<br />

Zur Bildgebung kann bei der <strong>perkutane</strong>n<br />

RFA <strong>die</strong> Ultrasonographie (US), <strong>die</strong> Computertomografie<br />

(CT) oder <strong>die</strong> Magnetresonanztomografie<br />

(MRT) eingesetzt werden.<br />

Von den genannten Modalitäten erscheint<br />

<strong>die</strong> US am wenigsten geeignet, da<br />

das Verdampfen <strong>des</strong> Gewebewassers im<br />

Zuge der Thermoablation zur Entstehung<br />

von Gasbläschen führt, welche durch ihre<br />

starke Reflexivität <strong>die</strong> Bildgebung mittels<br />

US erheblich beeinträchtigen. Ein verlässliches<br />

Ablationsmonitoring ist somit durch<br />

US kaum zu erreichen.<br />

Die native CT hat den Nachteil, dass<br />

sich der Bildgebungsbefund einer ablatierten<br />

renalen Raumforderung nur gering<br />

von dem Befund <strong>des</strong> nicht abla<strong>die</strong>rten Tumors<br />

unterscheidet. Residuelles Tumorgewebe<br />

kann aber in der CT nach der intravenösen<br />

Administration eines Kontrastmittels<br />

klar detektiert werden, da das<br />

Tumorgewebe in der Regel ein deutliches<br />

Kontrastmittel-Enhancement aufweist, wohingegen<br />

im koagulierten Bereich keine<br />

Kontrastmittelaufnahme stattfindet. Eine<br />

Kontrastmittelgabe kann jedoch typischerweise<br />

nur einmal während einer Ablationssitzung<br />

gegeben werden, da <strong>die</strong> renale<br />

Clearance <strong>des</strong> Kontrastmittels mehrere<br />

Stunden dauert und das CT-Kontrastmittel<br />

zusätzlich eine deutliche Nephrotoxizität<br />

aufweist. Aus <strong>die</strong>sem Grund sind oft mehrere<br />

Sitzungen – von bis zu vier wurde in<br />

der Literatur berichtet [13] – notwendig,<br />

um eine vollständige Tumorablation bei<br />

CT-Steuerung zu erreichen.<br />

Abb. 3: MR-Bild einer<br />

Kontrolluntersuchung<br />

nach 6 Monaten bei<br />

der Patientin aus<br />

Abb. 1. Das Ablationsareal<br />

(Pfeil) stellt sich<br />

weiterhin T2w-hypointens<br />

dar ohne Anhalt<br />

für einen Resttumor.<br />

Der <strong>Nierenkrebs</strong> ist<br />

komplett abla<strong>die</strong>rt.<br />

Quellenangaben:<br />

Rechte beim Autor<br />

In zwei Pilotstu<strong>die</strong>n konnte gezeigt werden,<br />

dass <strong>die</strong> MRT in besonderer Weise<br />

zur Applikator-Navigation und zum Ablations-Monitoring<br />

geeignet ist [2, 3]. Die<br />

MRT ist ideal zur Applikator-Navigation<br />

anwendbar, da sie über einen intrinsischen<br />

hohen Weichteilkontrast verfügt,<br />

aufgrund der freien Wählbarkeit der Gra<strong>die</strong>ntenfelder<br />

eine beliebige Angulation<br />

der Bildgebungsebene erlaubt und durch<br />

schnelle fluoroskopische Bildgebungssequenzen<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit zur Online-Navigation<br />

<strong>des</strong> Nadelapplikators bietet. Bei<br />

zentralen Tumoren nahe dem Hilusbereich<br />

gestattet <strong>die</strong> MR-Steuerung <strong>die</strong> Beurteilung<br />

eines potenziellen „heat-sink“-Effekts.<br />

Stu<strong>die</strong>n, bei denen <strong>die</strong> RFA von Nierenzellkarzinomen<br />

durch MRT-Bildgebung gesteuert<br />

wurde, berichteten von Erfolgsraten<br />

von 92–100 % der Fälle in einer einzigen<br />

Sitzung [2, 3].<br />

Zwei weitere Methoden <strong>des</strong> Ablationsmonitoring<br />

bei der MR-gesteuerten RFA<br />

sind in Entwicklung: <strong>die</strong> Perfusionsmessung<br />

der Nieren mittels Arterial-Spin-<br />

Labeling (ASL) [6] und <strong>die</strong> Protonen-<br />

Resonanzfrequenz-Shift-(PRF-)Methode. In<br />

einer vorbereitenden Stu<strong>die</strong> an Patienten<br />

mit Zustand nach RFA eines Nierenzellkarzinoms<br />

konnte gezeigt werden, dass <strong>die</strong><br />

durch <strong>die</strong> Thermoablation entstehenden<br />

Perfusionsausfälle <strong>des</strong> Nierengewebes und<br />

<strong>des</strong> Nierenzellkarzinoms durch ASL dargestellt<br />

werden können [7]. In einer weiteren<br />

Pilotstu<strong>die</strong> an einem Hochfeldtomographen<br />

bei 1,5 Tesla, welcher mit einem<br />

kurzen Magneten mit großem Gantrydurchmesser<br />

ausgestattet ist (Siemens<br />

Magnetom Espree), konnte gezeigt wer-<br />

den, dass <strong>die</strong> ASL online zum Ablationsmonitoring<br />

eingesetzt werden kann [8].<br />

Die PRF-Technik nutzt <strong>die</strong> Beeinflussung<br />

der abschirmenden Elektronenwolke<br />

der chemischen Bindungen durch Temperaturerhöhungen<br />

aus, welche zu einer Veränderung<br />

<strong>des</strong> Magnetfel<strong>des</strong> im Bereich der<br />

Wasserstoffkerne führt [22]. Da es sich<br />

jedoch um einen äußerst kleinen Effekt<br />

handelt – eine Temperaturänderung um<br />

1 °C resultiert nur in einer Änderung der<br />

Resonanzfrequenz von 1:100.000.000<br />

oder 0,01 parts-per-million – resultiert<br />

eine hohe Störanfälligkeit <strong>die</strong>ser Methode<br />

[5, 22].<br />

Komplikationen<br />

Beim Studium der aktuell vorliegenden Literatur<br />

erscheint <strong>die</strong> Komplikationsrate<br />

der RFA von Nierenzellkarzinomen niedriger<br />

zu sein als <strong>die</strong> chirurgische Resektion<br />

(NSS) oder <strong>die</strong> radikale Nephrektomie.<br />

Eine nur geringe Morbidität und keine<br />

Mortalität sind mit der RFA assoziiert.<br />

Die Komplikationsrate für <strong>die</strong> partielle<br />

Nephrektomie liegt zwischen 14 und 26 %,<br />

wohingegen für <strong>die</strong> CT-gesteuerte RFA<br />

Komplikationsraten zwischen 0 und 11 %<br />

berichtet werden [11, 13, 17, 20].<br />

Die häufigste Komplikation der RFA ist<br />

<strong>die</strong> Blutung, welche jedoch nur in Einzelfällen<br />

eine Bluttransfusion erforderlich<br />

macht.<br />

Eine mögliche Komplikation der Ablationstherapie<br />

ist <strong>die</strong> unerwünschte Schädigung<br />

angrenzenden gesunden Gewebes<br />

durch Wärmeleitung. Bei zentral liegenden<br />

Tumoren kann der Ureter durch lokale<br />

Erhitzung verletzt werden. Eine thermale<br />

Verletzung <strong>des</strong> Ureters kann zu einer Ureterstriktur<br />

oder zur Urinleckage mit der<br />

Ausbildung eines Urinoms führen [3, 13].<br />

Häufiger ist <strong>die</strong> Schädigung <strong>des</strong> lumbalen<br />

Plexus oder <strong>des</strong> Nervus genitofemoralis,<br />

welcher auf dem M. iliopsoas verläuft. Im<br />

Falle <strong>des</strong> N. genitofemoralis führt eine<br />

Schädigung zu Schmerzen und Sensibilitätsverlusten<br />

in der Leistengegend, welche<br />

über mehrere Monate persistieren können<br />

[2, 3, 11, 13, 17]. Bisher wurde von keinem<br />

Boss A, Pereira PL. <strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Nierenkrebs</strong>: <strong>die</strong> <strong>perkutane</strong> Radiofrequenzablation Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2010; 42: 1–6


Fall einer Darmperforation oder einer Tumorverschleppung<br />

entlang <strong>des</strong> Stichkanals<br />

berichtet [17]. Infektionen oder Hautverbrennungen<br />

im Bereich der Neutralelektroden<br />

sind sehr seltene Ereignisse.<br />

Zuletzt sind einige Techniken vorgeschlagen<br />

worden, um hitzeempfindliche<br />

Organstrukturen in einen sicheren Abstand<br />

zum Ablationsareal zu bringen. Eine<br />

Methode verwendet den RF-Applikator als<br />

Hebel, um das Ablationsgebiet zunächst in<br />

einen sicheren Abstand zum N. genitofemoralis<br />

zu verschieben [4]. Auch hier lässt<br />

sich <strong>die</strong> Bildgebung sinnvoll einsetzen: sie<br />

gestattet <strong>die</strong> Online-Navigation <strong>des</strong> Nadelapplikators.<br />

Nachsorgeuntersuchungen<br />

Nachsorgeuntersuchungen sind in kurzen<br />

Zeitabständen notwendig, um einen Resttumor<br />

oder ein Rezidiv auszuschließen.<br />

Aufgrund der geringen Wachstumsrate<br />

Literatur<br />

[1] Berger A, Kamoi K, Gill IS, Aron M.<br />

Cryoablation for renal tumors. current<br />

status. Curr Opin Urol 2009; 19<br />

(2): 138–42<br />

[2] Boss A, Clasen S, Kuczyk M, Anastasiadis<br />

A, Schmidt D, Claussen CD,<br />

Pereira PL. Radiofrequency ablation<br />

of renal cell carcinomas using MR<br />

imaging. initial results. Roentgen<br />

Fortschr 2005; 177 (8): 1139–45<br />

[3] Boss A, Clasen S, Kuczyk M, Anastasiadis<br />

A, Schmidt D, Graf H, et al.<br />

Magnetic resonance-guided percutaneous<br />

radiofrequency ablation of<br />

renal cell carcinomas. a pilot clinical<br />

study. Invest Radiol 2005; 40 (9):<br />

583–90<br />

[4] Boss A, Clasen S, Kuczyk M, Anastasiadis<br />

A, Schmidt D, Claussen CD,<br />

Pereira PL. Thermal damage of the<br />

genitofemoral nerve due to radiofrequency<br />

ablation of renal cell carcinoma.<br />

a potentially avoidable<br />

complication. AJR Am J Roentgenol<br />

2005; 185 (6): 1627–31<br />

[5] Boss A, Graf H, Muller-Bierl B, Clasen<br />

S, Schmidt D, Pereira PL, Schick F.<br />

Magnetic susceptibility effects on the<br />

accuracy of MR temperature monitoring<br />

by the proton resonance frequency<br />

method. J Magn Reson Imaging<br />

2005; 22 (6): 813–20<br />

[6] Boss A, Martirosian P, Graf H, Claussen<br />

CD, Schlemmer HP, Schick F. High<br />

resolution MR perfusion imaging of<br />

<strong>des</strong> Nierenzellkarzinom müssen <strong>die</strong> Nachsorgeuntersuchungen<br />

über mehrere Jahre<br />

in regelmäßigen Abständen durchgeführt<br />

werden. Die meisten Stu<strong>die</strong>n verwendeten<br />

ein Nachsorgeschema, indem im ersten<br />

Jahr nach der RFA Untersuchungen im 3-<br />

Monatsabstand vorgesehen sind, im zweiten<br />

Jahr im 6-Monatsabstand [2, 3, 7, 11,<br />

13, 17, 20]. Bisher wurden keine Stu<strong>die</strong>n<br />

publiziert, welche <strong>die</strong> Effektivität der CT<br />

und MRT zur Erkennung eines Tumorrezidivs<br />

in den Nachsorgeuntersuchungen<br />

vergleicht.<br />

Bei der Verwendung von jodhaltigen<br />

Kontrastmitteln wurde eine nachweisliche<br />

Nephrotoxizität bei 20–30 % bei Patienten<br />

mit vorbestehender Nierenerkrankung<br />

festgestellt. Die MRT-Untersuchung kann<br />

hier eine Alternative darstellen.<br />

Nur wenige Stu<strong>die</strong>n haben bisher <strong>die</strong><br />

MRT-Befunde nach RFA von Nierenzellkarzinomen<br />

untersucht [7]. Bei der MRT<br />

behält <strong>die</strong> Koagulationszone ihr hypo-<br />

the kidneys at 3 Tesla without administration<br />

of contrast media. Roentgen<br />

Fortschr 2005; 177 (12): 1625–30<br />

[7] Boss A, Martirosian P, Schraml C, Clasen<br />

S, Fenchel M, Anastasiadis A,<br />

Schick F, Claussen CD, Pereira PL.<br />

Morphological, contrast-enhanced<br />

and spin labeling perfusion imaging<br />

for monitoring of relapse after RF ablation<br />

of renal cell carcinomas. Eur<br />

Radiol 2006; 16 (6): 1226–36<br />

[8] Boss A, Rempp H, Martirosian P, Clasen<br />

S, Schraml C, Stenzl A, Schick F,<br />

Claussen CD, Pereira PL. Wide-bore 1.5<br />

Tesla MR imagers for guidance and<br />

monitoring of radiofrequency ablation<br />

of renal cell carcinoma. initial experience<br />

on feasibility. Eur Radiol 2008;<br />

18(7): 1449–55<br />

[9] Clasen S, Schmidt D, Boss A, Dietz K,<br />

Krober SM, Claussen CD, Pereira PL.<br />

Multipolar radiofrequency ablation<br />

with internally cooled electro<strong>des</strong>. experimental<br />

study in ex vivo bovine<br />

liver with mathematic modeling.<br />

Radiology 2006; 238 (3): 881–90<br />

[10] Dewey WC. Arrhenius relationships<br />

from the molecule and cell to the clinic.<br />

Int J Hyperthermia 1994; 10 (4): 457–<br />

83<br />

[11] Farrell MA, Charboneau WJ, DiMarco<br />

DS, Chow GK, Zincke H, Callstrom MR,<br />

et al. Imaging-guided radiofrequency<br />

ablation of solid renal tumors. AJR Am J<br />

Roentgenol 2003; 180 (6): 1509–13<br />

intenses Signalverhalten in der T2-Gewichtung<br />

im Verlauf der Nachsorgeuntersuchungen<br />

bei, wohingegen <strong>die</strong> T1-Gewichtung<br />

eine Änderung <strong>des</strong> Signalverhaltens<br />

von hypo- zu hyperintens aufweist.<br />

Diese Signalveränderung ist möglicherweise<br />

auf <strong>die</strong> zunehmende Fibrose im Bereich<br />

der Koagulationszone zurückzuführen.<br />

Die hyperintense Randzone, welche<br />

initial in der T2-Gewichtung und den kontrastangehobenen<br />

Sequenzen gesehen<br />

werden kann, ist in Nachsorgeuntersuchungen<br />

6 Wochen nach RFA kaum noch<br />

nachweisbar. Die Koagulationszone weist<br />

in den ersten 2 Wochen nach RFA einen<br />

Größenanstieg auf, in den anschließenden<br />

Nachsorgeuntersuchungen kommt es zu<br />

einer zunehmenden Involution <strong>des</strong> Koagulationsareals.<br />

Als Alternative zur Kontrastmittelgabe<br />

können bei Patienten mit stark<br />

eingeschränkter Nierenfunktion auch ASL-<br />

Sequenzen zur Perfusionsbildgebung eingesetzt<br />

werden [7].<br />

[12] Gervais DA, Arellano RS, McGovern FJ,<br />

McDougal WS, Mueller PR. Radiofrequency<br />

ablation of renal cell carcinoma.<br />

part 2, Lessons learned with<br />

ablation of 100 tumors. AJR Am J<br />

Roentgenol 2005; 185 (1): 72–80<br />

[13] Gervais DA, McGovern FJ, Arellano RS,<br />

McDougal WS, Mueller PR. Radiofrequency<br />

ablation of renal cell carcinoma.<br />

part 1, Indications, results, and<br />

role in patient management over a<br />

6-year period and ablation of 100<br />

tumors. AJR Am J Roentgenol 2005;<br />

185 (1): 64–71<br />

[14] Goldberg SN, Ahmed M, Gazelle GS,<br />

Kruskal JB, Huertas JC, Halpern EF, et<br />

al. Radio-frequency thermal ablation<br />

with NaCl solution injection. effect of<br />

electrical conductivity on tissue<br />

heating and coagulation-phantom<br />

and porcine liver study. Radiology<br />

2001; 219 (1): 157–65<br />

[15] Goldberg SN, Gazelle GS. Radiofrequency<br />

tissue ablation. physical<br />

principles and techniques for increasing<br />

coagulation necrosis. Hepatogastroenterology<br />

2001; 48 (38):<br />

359–67<br />

[16] Mahnken AH, Penzkofer T, Bruners P,<br />

Gunther RW, Brehmer B. Interventional<br />

management of a renal cell<br />

carcinoma by radiofrequency ablation<br />

with tagging and cooling. Korean J<br />

Radiol 2009; 10 (5): 523–6<br />

Boss A, Pereira PL. <strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Nierenkrebs</strong>: <strong>die</strong> <strong>perkutane</strong> Radiofrequenzablation Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2010; 42: 1–6 5<br />

FORSCHUNG


FORSCHUNG<br />

6<br />

[17] Mayo-Smith WW, Dupuy DE, Parikh<br />

PM, Pezzullo JA, Cronan JJ. Imagingguided<br />

percutaneous radiofrequency<br />

ablation of solid renal masses. techniques<br />

and outcomes of 38 treatment<br />

sessions in 32 consecutive patients.<br />

AJR Am J Roentgenol 2003; 180 (6):<br />

1503–8<br />

[18] Mylona S, Kokkinaki A, Pomoni M,<br />

Galani P, Ntai S, Thanos L. Percutaneous<br />

radiofrequency ablation of renal<br />

cell carcinomas in patients with<br />

Summary<br />

solitary kidney. 6 years experience.<br />

Eur J Radiol 2009; 69 (2): 351–6<br />

[19] Ogan K, Jacomi<strong>des</strong> L, Dolmatch BL,<br />

Rivera FJ, Dellaria MF, Josephs SC, et al.<br />

Percutaneous radiofrequency ablation<br />

of renal tumors. technique, limitations,<br />

and morbidity. Urology 2002; 60 (6):<br />

954–8<br />

[20] Pavlovich CP, Walther MM, Choyke PL,<br />

Pautler SE, Chang R, Linehan WM, et al.<br />

Percutaneous radio frequency ablation<br />

of small renal tumors. initial results. J<br />

Urol 2002; 167 (1): 10–5<br />

The incidence of renal cell carcinoma is rising with an incidence of 150,000 cases<br />

per anno. Diagnosis of renal cell carcinoma is made earlier mostly because of<br />

incidental diagnostic during ultrasound, computer- or magnet-resonance tomography.<br />

Further, renal cell carcinoma often occurs in advanced age, with patients<br />

being poor candidates for surgical resection or even nephrectomy. During<br />

the past few years, percutaneous imaging-guided radiofrequency ablation has<br />

evolved as a minimally-<strong>invasive</strong> treatment alternative of small renal tumours<br />

offering not only reduced patient morbidity but also overall health-care costs.<br />

During radiofrequency ablation, thermal energy is applicated into tumor tissue by<br />

means of a needle-like applicator just under local anesthesia. Some patients can be<br />

even ambulatory treated on out-patient basis. In several recent stu<strong>die</strong>s and in<br />

metaanalysis, percutaneous radiofrequency ablation has been shown to be an<br />

effective and safe modality for local <strong>des</strong>truction of renal cell carcinoma up to 5 cm.<br />

Overall complication rates are lower compared with partial or total nephrectomy.<br />

Altogether, radiofrequency ablation is a new modality for the minimally-<strong>invasive</strong><br />

treatment of renal cell carcinoma, which was demonstrated to exhibit high term<br />

effectiveness.<br />

Keywords<br />

renal cell carcinoma, radiofrequency<br />

ablation, minimally-<strong>invasive</strong> treatment<br />

[21] Pereira PL, Trubenbach J, Schenk M,<br />

Subke J, Kroeber S, Schaefer I, et al.<br />

Radiofrequency ablation. in vivo<br />

comparison of four commercially<br />

available devices in pig livers. Radiology<br />

2004; 232 (2): 482–90<br />

[22] Rempp H, Martirosian P, Boss A, Clasen<br />

S, Kickhefel A, Kraiger M, Claussen<br />

CD, Pereira PL. MR temperature monitoring<br />

applying the proton resonance<br />

frequency method in liver and<br />

kidney at 0.2 and 1.5 T. segmentspecific<br />

attainable precision and<br />

breathing influence. MAGMA 2008;<br />

21 (5): 333–43<br />

[23] Ryo E, Takeshita S, Shiba M, Ayabe T.<br />

Radiofrequency ablation for cystic<br />

adenomyosis. a case report. J Reprod<br />

Med 2006; 51 (5): 427–30<br />

[24] Sowery RD, Siemens DR. Growth<br />

characteristics of renal cortical tumors<br />

in patients managed by<br />

watchful waiting. Can J Urol 2004; 11<br />

(5): 2407–10<br />

[25] Zagoria RJ. Percutaneous image-guided<br />

radiofrequency ablation of renal<br />

malignancies. Radiol Clin North Am<br />

2003; 41 (5): 1067–75<br />

online:<br />

http://dx.doi.org/10.1055/s-0029-1242611<br />

Korrespondenzadresse<br />

Philippe L Pereira<br />

Klinik für Radiologie, <strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong><br />

<strong>Therapie</strong>n und Nuklearmedizin<br />

SLK-Kliniken<br />

Am Gesundbrunnen 20–26<br />

74078 Heilbronn<br />

Email: philippe.pereira@SLK-Kliniken.de<br />

Boss A, Pereira PL. <strong>Minimal</strong>-<strong>invasive</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Nierenkrebs</strong>: <strong>die</strong> <strong>perkutane</strong> Radiofrequenzablation Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2010; 42: 1–6

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