28.05.2013 Aufrufe

Simulation in der Fertigungsplanung von Bauwerken - SimPlan AG

Simulation in der Fertigungsplanung von Bauwerken - SimPlan AG

Simulation in der Fertigungsplanung von Bauwerken - SimPlan AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um e<strong>in</strong>en wissenschaftlich<br />

begutachteten und freigegebenen Fachaufsatz („reviewed paper“).<br />

<strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong> <strong>von</strong> <strong>Bauwerken</strong><br />

F. Berner, I. Habenicht, V. Kochk<strong>in</strong>e, S. Spieckermann, C. Väth<br />

Zusammenfassung Bauprojekte optimal zu gestalten, setzt<br />

e<strong>in</strong>en effizienten E<strong>in</strong>satz aller vorhandenen Ressourcen voraus.<br />

Arbeitskräfte, Material und Masch<strong>in</strong>en sowie die Versorgung mit<br />

Energie und Information jeglicher Art s<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>nvoll zu planen, aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

abzustimmen und, sofern es die Situation erfor<strong>der</strong>t, auch<br />

kurzfristig an sich verän<strong>der</strong>nde Randbed<strong>in</strong>gungen anzupassen.<br />

Häufige (Planungs-)Än<strong>der</strong>ungen während <strong>der</strong> Bauausführung, die<br />

Vielfalt <strong>der</strong> Beteiligten unterschiedlicher Gewerke sowie die hohe<br />

Komplexität <strong>der</strong> <strong>in</strong>teragierenden Prozesse bei <strong>der</strong> Herstellung e<strong>in</strong>es<br />

Bauwerks erfor<strong>der</strong>n <strong>in</strong>novative Möglichkeiten, mit denen prozess-<br />

und kostenbee<strong>in</strong>flussende Entscheidungen unterstützt werden können<br />

– e<strong>in</strong> Werkzeug, mit welchem die Gestaltung, E<strong>in</strong>griffe und<br />

Anpassungen des Herstellungsprozesses <strong>in</strong>klusive se<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen<br />

Teilprozesse auf bestmögliche Effizienz überprüft werden können.<br />

Hier setzt die ereignisdiskrete <strong>Simulation</strong> an. E<strong>in</strong>e Forschungsgruppe,<br />

bestehend aus dem Institut für Baubetriebslehre <strong>der</strong> Universität<br />

Stuttgart, <strong>der</strong> IWTI GmbH und <strong>der</strong> <strong>SimPlan</strong> <strong>AG</strong>, hat den<br />

Herstellungsprozess e<strong>in</strong>es Stuttgarter Hotelprojekts <strong>in</strong> allen Details<br />

simuliert, um damit die aus <strong>der</strong> stationären Industrie bekannten<br />

Vorgehensweisen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Anwendbarkeit im Bauwesen zu<br />

überprüfen und auf die baulichen Spezifika anzupassen. Die hierbei<br />

gewählte Vorgehensweise, die aufgetretenen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

sowie die bei diesem Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnisse<br />

werden <strong>in</strong> diesem Artikel vorgestellt.<br />

Prof. Dr.-Ing. Fritz Berner<br />

Universität Stuttgart<br />

Institut für Baubetriebslehre<br />

Pfaffenwaldr<strong>in</strong>g 7, 70569 Stuttgart<br />

+49 (711) 685 – 66144<br />

fritz.berner@ibl.uni-stuttgart.de<br />

Dr. rer. nat. Ilka Habenicht<br />

<strong>SimPlan</strong> <strong>AG</strong>, Ma<strong>in</strong>tal<br />

Edmund-Seng-Str. 3–5, 63477 Ma<strong>in</strong>tal<br />

+49 (6181) 402 96 – 11<br />

ilka.habenicht@simplan.de<br />

Dipl.-Ing. Vitali Kochk<strong>in</strong>e<br />

Universität Stuttgart<br />

Institut für Baubetriebslehre<br />

+49 (711) 685 – 66161<br />

vitali.kochk<strong>in</strong>e@ibl.uni-stuttgart.de<br />

Dr. rer. pol. Sven Spieckermann<br />

<strong>SimPlan</strong> <strong>AG</strong>, Ma<strong>in</strong>tal<br />

+49 (6181) 402 96 – 14<br />

sven.spieckermann@simplan.de<br />

Dr.-Ing. Cornelius Väth<br />

Institut für wirtschaftliches<br />

und technisches Immobilienmanagement<br />

– IWTI GmbH<br />

Curiestraße 2, 70563 Stuttgart<br />

+49 (711) 912 910 – 16<br />

vaeth@iwti.de<br />

Band 88, Februar 2013<br />

<strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> Manufactur<strong>in</strong>g Plann<strong>in</strong>g of Build<strong>in</strong>gs<br />

Abstract Optimal plann<strong>in</strong>g of construction projects requires a sufficient<br />

use of all available resources. Labor, material, equipment and<br />

the supply of energy and <strong>in</strong>formation of any k<strong>in</strong>d are to be planned,<br />

coord<strong>in</strong>ated and, if the situation requires, quickly adapted to<br />

vary<strong>in</strong>g conditions. Frequent (design) changes dur<strong>in</strong>g construction,<br />

the diversity of stakehol<strong>der</strong>s of different fields and the high complexity<br />

of <strong>in</strong>teract<strong>in</strong>g processes <strong>in</strong> build<strong>in</strong>g manufactur<strong>in</strong>g require<br />

<strong>in</strong>novative ways to support process-<strong>in</strong>fluenc<strong>in</strong>g decisions – a tool<br />

which allows test<strong>in</strong>g <strong>in</strong>terventions and adjustments <strong>in</strong> the manufactur<strong>in</strong>g<br />

process, <strong>in</strong>clud<strong>in</strong>g <strong>in</strong>dividual sub-processes with the best<br />

possible efficiency. This is where the discrete-event simulation can<br />

be used. A research group consist<strong>in</strong>g of the Institute of Construction<br />

Management of the University of Stuttgart, IWTI GmbH<br />

and <strong>SimPlan</strong> <strong>AG</strong> simulated the manufactur<strong>in</strong>g process of a hotel<br />

project <strong>in</strong> Stuttgart <strong>in</strong> all details to question practices known from<br />

the stationary <strong>in</strong>dustry and their applicability <strong>in</strong> construction and to<br />

scrut<strong>in</strong>ize and to adjust them accord<strong>in</strong>gly to the construction specifics.<br />

The approach taken here, the challenges encountered and<br />

<strong>in</strong>sights ga<strong>in</strong>ed from this research will be presented <strong>in</strong> this article.<br />

1 Grundlagen<br />

Hauptaufsatz<br />

1.1 Planung bei <strong>Bauwerken</strong><br />

Um e<strong>in</strong> Projekt erfolgreich zu verwirklichen, ist e<strong>in</strong>e ganzheitliche<br />

gut überlegte Planung unerlässlich. Für die erste<br />

Abschätzung, ob das Vorhaben <strong>in</strong>sgesamt gel<strong>in</strong>gen wird,<br />

s<strong>in</strong>d genaue Kenntnisse über die gewünschten Projektziele<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Soll das Projekt darüber h<strong>in</strong>aus mit Sicherheit<br />

erfolgversprechend se<strong>in</strong>, so ist umfangreiches Wissen über<br />

die Gesamtabwicklung e<strong>in</strong>e zw<strong>in</strong>gende Voraussetzung.<br />

In <strong>der</strong> Baubranche wird bis heute oftmals unter Planung nur<br />

<strong>der</strong> Bauwerksentwurf verstanden. Hierzu beauftragt <strong>der</strong><br />

Bauherr Architekten und Fach<strong>in</strong>genieure. Sie gestalten die<br />

geometrische Form des Bauwerks, legen die e<strong>in</strong>zusetzenden<br />

Materialien fest und nehmen e<strong>in</strong>e überschlägige Kostenbetrachtung<br />

vor. Als Orientierung für die hierbei zu erbr<strong>in</strong>genden<br />

Planungsschritte werden zumeist die Leistungsbil<strong>der</strong><br />

und die entsprechenden Leistungsphasen <strong>der</strong> Honorarordnung<br />

für Architekten und Ingenieure (HOAI) herangezogen.<br />

Gleichzeitig werden alle für die Herstellung <strong>von</strong> <strong>Bauwerken</strong><br />

relevanten Gesetze, Vorgaben, Regelwerke und Verordnungen<br />

berücksichtigt. Die Planung ist je nach Projektgröße<br />

und Projektart unterschiedlich detailliert. Sofern es<br />

ke<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Ergänzungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> weiteren Projektentwicklung<br />

gibt, ist die Bauwerksplanung jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel auf e<strong>in</strong>em hohen Niveau. Defizite treten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Detailplanung<br />

des Bauwerks nur vere<strong>in</strong>zelt auf, z. B. wenn die Abstimmung<br />

<strong>der</strong> Fachplaner untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unzureichend ist.<br />

Ergänzt wird die planerische Darstellung des Bauwerks<br />

häufig um e<strong>in</strong>e entsprechende Baubeschreibung. Hiermit<br />

gelten die Planungsaufgaben als verme<strong>in</strong>tlich ausreichend<br />

beschrieben.<br />

Für den ganzheitlichen Projekterfolg ist es jedoch zw<strong>in</strong>gend<br />

erfor<strong>der</strong>lich, dass nicht nur das Bauwerk als Endprodukt<br />

planerisch detailliert erfasst ist. Vielmehr sollte auch <strong>der</strong><br />

Bau<strong>in</strong>genieur<br />

89<br />

Bauwesen, <strong>Simulation</strong> • Unikate • Bauprozesse • Effizienz • Bauproduktion


90<br />

Hauptaufsatz<br />

bauliche Herstellungsprozess als wesentlicher Bestandteil<br />

bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Planung bedacht werden. Bis auf wenige Ausnahmen,<br />

wie z. B. die Herstellung <strong>von</strong> Fertighäusern, erfolgt<br />

e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artige Gesamtbetrachtung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht. Es<br />

wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass die mit <strong>der</strong> Erstellung des<br />

Bauwerks beauftragten Bauunternehmen aufgrund ihrer<br />

Erfahrung wissen, wo, wann und vor allem wie sie das Vorhaben<br />

im E<strong>in</strong>zelnen umzusetzen haben. Da sich die bauliche<br />

Produktion aus e<strong>in</strong>em komplexen logistischen System <strong>von</strong><br />

Personen, Masch<strong>in</strong>en, Werkzeugen und Materialien zusammensetzt,<br />

treten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzung oft Defizite auf, die zu unnötigen<br />

Kosten, e<strong>in</strong>er längeren Bauzeit und ger<strong>in</strong>gerer Qualität<br />

führen können [1]. Hier setzt die <strong>Fertigungsplanung</strong> an.<br />

1.2 Planung <strong>der</strong> baulichen Fertigung<br />

Die Gesamtbetrachtung <strong>von</strong> Bauwerk und Herstellungsprozess<br />

ist im Aufgabenbereich <strong>der</strong> am Bau beteiligten Planer<br />

nicht zu f<strong>in</strong>den – zu Recht. Die Verantwortung, e<strong>in</strong> bestimmtes<br />

Ergebnis (Bausoll) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er festgelegten Zeit zu den vorher<br />

veranschlagten Kosten zu realisieren, kann nur auf denjenigen<br />

am Bau Beteiligten s<strong>in</strong>nvoll übertragen werden, <strong>der</strong><br />

den Herstellungsprozess bestimmen und kontrollieren<br />

kann. Diese Aufgabe kann e<strong>in</strong>em Generalunternehmer zufallen,<br />

<strong>der</strong> jedoch auch se<strong>in</strong>erseits schnell an Grenzen stößt,<br />

wenn er den Nachunternehmen alle E<strong>in</strong>zelheiten <strong>der</strong> Fertigung<br />

präzise vorgeben wollte. Wird e<strong>in</strong> Bauprojekt gar gewerkeweise<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Teillosen vergeben, ist e<strong>in</strong>e<br />

umfassende und <strong>in</strong>tegrierte <strong>Fertigungsplanung</strong> praktisch<br />

unmöglich.<br />

Heute beschränkt sich die <strong>Fertigungsplanung</strong> <strong>in</strong> Form <strong>der</strong><br />

sogenannten Arbeitsvorbereitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auf e<strong>in</strong>e manuelle<br />

Vorbereitung <strong>der</strong> Bauausführung. Die weitestgehend<br />

isolierten und oftmals oberflächlichen Überlegungen umfassen<br />

die Planung <strong>der</strong> Term<strong>in</strong>e, die Konzeptionierung e<strong>in</strong>zelner<br />

Phasen <strong>der</strong> Baustellene<strong>in</strong>richtung sowie die Betrachtung<br />

<strong>von</strong> Teilen <strong>der</strong> Logistikkette. Nach e<strong>in</strong>maliger Ausführung<br />

gilt die Arbeitsvorbereitung meist als abgeschlossen, so<br />

dass es <strong>der</strong> Bauleitung vor Ort obliegt, den tatsächlich erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Personal- und Ressourcene<strong>in</strong>satz im Detail kurzfristig<br />

zu planen, mit spontanen Ausgleichsmaßnahmen auf<br />

unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren und <strong>der</strong>en Auswirkungen<br />

auf spätere Nachtragsfor<strong>der</strong>ungen abzuschätzen<br />

[2].<br />

Zusätzlich basieren große Teile <strong>der</strong> Planung auf Erfahrungswerten<br />

und Annahmen, die beispielsweise mittels Netzplantechnik<br />

<strong>in</strong> die Ablaufplanung e<strong>in</strong>fließen. Aufgrund dieser<br />

ungenauen und lückenhaften E<strong>in</strong>gangsdaten stimmen geplanter<br />

und real e<strong>in</strong>treten<strong>der</strong> Ablauf häufig nicht übere<strong>in</strong>, so<br />

dass die Vorgaben <strong>der</strong> Arbeitsvorbereitung lediglich als<br />

Richtwerte verstanden werden. Es fehlt den Beteiligten daher<br />

häufig das Vertrauen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e solch ungenaue Planung,<br />

was zu Unsicherheiten bei <strong>der</strong> Ressourcenbereitstellung<br />

führt. Die bereits durch die unpräzisen Vorgaben <strong>in</strong>duzierten<br />

Abweichungen zwischen <strong>der</strong> Realität und <strong>der</strong> Planung<br />

können zu Term<strong>in</strong>verschiebungen im Bauprozess führen.<br />

Diese aufzufangen erfor<strong>der</strong>t <strong>in</strong> den meisten Fällen spontane<br />

operative Gegensteuerungsmaßnahmen, die zusätzliche<br />

Vergütungsfor<strong>der</strong>ungen zur Folge haben können.<br />

Auch die große Zahl an nicht abwendbaren, teilweise gravierenden<br />

Än<strong>der</strong>ungen während <strong>der</strong> Bauausführung lässt e<strong>in</strong>e<br />

ger<strong>in</strong>ge Planungstiefe akzeptabel ersche<strong>in</strong>en. Außerdem<br />

wird die für die bauliche Umsetzung maßgebende Ausfüh-<br />

rungsplanung nach dem Grundsatz des „Simultaneous Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g“<br />

erst während <strong>der</strong> Bauausführung ausgearbeitet<br />

und ständig fortgeschrieben. Das heißt, die für die genaue<br />

Planung des Bauablaufs notwendigen Informationen liegen<br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Arbeitsvorbereitung noch nicht vor.<br />

Demzufolge wäre e<strong>in</strong>e auf Basis dieser unzureichenden Datengrundlage<br />

erstellte Detailablaufplanung nicht zielführend.<br />

E<strong>in</strong>e grobe Planung für den Bauablauf, <strong>der</strong> vielen Än<strong>der</strong>ungen<br />

unterworfen ist, sei bei <strong>der</strong>zeitigem Stand aufschlussreich<br />

genug. Dem zusätzlichen Aufwand für e<strong>in</strong>e<br />

langfristige und detaillierte Planung würden gegenwärtig<br />

ke<strong>in</strong>e nennenswerten Vorteile gegenüberstehen. Diese Problematik<br />

wird durch den Unikatcharakter <strong>der</strong> Bauvorhaben<br />

wesentlich verstärkt.<br />

1.3 Potentiale <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

Der Unikatcharakter <strong>von</strong> <strong>Bauwerken</strong> erschwert die Übertragbarkeit<br />

<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>em Projekt angewendeten Fertigungsabläufe<br />

auf weitere Bauvorhaben [3]. Auch die <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

muss auf jedes Produkt neu und <strong>in</strong>dividuell<br />

abgestimmt werden. Da sich e<strong>in</strong> hoher Automatisierungsgrad<br />

aufgrund <strong>der</strong> E<strong>in</strong>maligkeit des Produkts nicht als effektiv<br />

erweisen würde, handelt es sich häufig um vorwiegend<br />

manuell ausgeführte Montage- und Logistikprozesse.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gilt es bei Bauprojekten, weitere Spezifika<br />

bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong> zu berücksichtigen. Die<br />

sich än<strong>der</strong>nden E<strong>in</strong>satzorte (Baustellen) bieten zwar die<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>er Anpassung <strong>der</strong> Produktionsstätten an das<br />

jeweilige Produkt, erschweren aber auch das Bereitstellen<br />

<strong>von</strong> optimal gestalteten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Montage-<br />

und Logistikprozesse greifen oft auf dieselben Ressourcen<br />

zurück, was die Verzahnung dieser Prozesse und ihre gegenseitige<br />

Wechselwirkung verstärkt und zu unkontrollierbaren<br />

Kettenreaktionen bei äußeren E<strong>in</strong>flüssen führen<br />

kann.<br />

Auch herrscht bei Bauprojekten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Planungsphase als auch während <strong>der</strong> Ausführung e<strong>in</strong> hoher<br />

Term<strong>in</strong>- und Kostendruck. Dies lässt e<strong>in</strong>erseits weniger<br />

Spielraum für e<strong>in</strong>e ausgedehnte Planungsphase, erfor<strong>der</strong>t<br />

an<strong>der</strong>seits aber e<strong>in</strong>e gut vorbereitete Ausführung – was e<strong>in</strong>en<br />

gewissen Wi<strong>der</strong>spruch darstellt. Es sollte daher bei jedem<br />

Projekt im E<strong>in</strong>zelfall h<strong>in</strong>terfragt werden, <strong>in</strong>wiefern<br />

durch den Mehraufwand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Planungsphase e<strong>in</strong> Effizienzgew<strong>in</strong>n<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausführungsphase zu erwarten ist.<br />

Erfahrungen aus an<strong>der</strong>en Branchen, die sich ebenfalls mit<br />

<strong>der</strong> Herstellung <strong>von</strong> Unikaten befassen, zeigen allerd<strong>in</strong>gs,<br />

dass e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>gliedrigere Planung <strong>der</strong> Fertigungsabläufe erhebliche<br />

Potentiale birgt, sofern die erfor<strong>der</strong>liche Datengrundlage<br />

geschaffen werden kann. Die <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

kann schon mit den ersten Zügen <strong>der</strong> Produktplanung aufgenommen<br />

und <strong>der</strong>art ausgelegt werden, dass sie später mit<br />

weiteren Details s<strong>in</strong>nvoll erweiterbar ist. Die Aussagekraft<br />

<strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong> steigt mit zunehmendem Detaillierungsgrad<br />

<strong>der</strong> Produktplanung und führt am Ende zu e<strong>in</strong>er<br />

verlässlichen Darstellung des Produktionsablaufs.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> strategischen Planung wird <strong>der</strong> Fertigungsprozess<br />

im Vorfeld beschrieben. Schon <strong>in</strong> dieser Phase lassen<br />

sich die ersten Aussagen über Ressourcene<strong>in</strong>satz und Ablaufdauern<br />

mit e<strong>in</strong>er gewissen Verlässlichkeit treffen. Durch<br />

die spätere Detaillierung lässt sich diese Aussage präzisieren<br />

und <strong>in</strong> genaue Ressourcene<strong>in</strong>satzpläne überführen. Die<br />

Anzahl <strong>der</strong> unvorhergesehenen Ereignisse nimmt deutlich<br />

Bau<strong>in</strong>genieur Band 88, Februar 2013


ab. Die Reaktionen auf Störungen<br />

durch äußere E<strong>in</strong>flüsse<br />

lassen sich besser koord<strong>in</strong>ieren,<br />

was die operative<br />

Steuerung <strong>der</strong> Fertigung erheblich<br />

unterstützt. Die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Vorgänge werden im<br />

H<strong>in</strong>blick auf Ressourcenbeanspruchung<br />

und zeitlichen<br />

Ablauf aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt.<br />

Hierbei steht die<br />

Gesamtproduktion im Vor<strong>der</strong>grund<br />

und nicht das Interesse<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Beteiligten.<br />

Auch die logistische Versorgung<br />

<strong>der</strong> gesamten Produktionsstätte<br />

sowie ihrer e<strong>in</strong>zelnen<br />

Produktionse<strong>in</strong>heiten<br />

wird aus übergeordneter<br />

Sicht betrachtet, was Kollisionen<br />

und Konflikte zu vermeiden<br />

hilft [4].<br />

Die genannten Vorteile bedürfen<br />

allerd<strong>in</strong>gs <strong>der</strong> Beschaffung<br />

und Verarbeitung e<strong>in</strong>er großen Menge an Daten <strong>in</strong><br />

relativ kurzer Zeit. Dies lässt e<strong>in</strong>e manuelle Handhabung<br />

<strong>der</strong> Daten kaum praktikabel ersche<strong>in</strong>en, weshalb auf IT-unterstützte<br />

Lösungen zurückgegriffen werden muss. Diese<br />

müssen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, den gesamten Produktionsprozess<br />

<strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> dynamischen Wechselwirkungen se<strong>in</strong>er Teilprozesse<br />

abbilden zu können. Die diskrete ereignisorientierte<br />

<strong>Simulation</strong> kann hier die <strong>Fertigungsplanung</strong> unterstützen.<br />

2 Erfahrungen aus <strong>der</strong><br />

<strong>Simulation</strong>sanwendung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unikatfertigung<br />

Die diskrete ereignisorientierte <strong>Simulation</strong> ist <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong><br />

vielen Industriezweigen e<strong>in</strong>e etablierte Methode für die Untersuchung<br />

<strong>von</strong> Produktions- und Logistikprozessen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong> [5]. Sie ist <strong>in</strong> allen Phasen <strong>der</strong><br />

Planung und Realisierung <strong>der</strong> Produktion und Logistik e<strong>in</strong><br />

anerkanntes Instrument [6]. Die <strong>Simulation</strong> wird <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang entsprechend <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition angewendet<br />

[7]: “<strong>Simulation</strong> ist das Nachbilden e<strong>in</strong>es Systems mit se<strong>in</strong>en<br />

dynamischen Prozessen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em experimentierfähigen Modell,<br />

um zu Erkenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit<br />

übertragbar s<strong>in</strong>d.”<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Unikatfertigung wird <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

durch die im vorigen Abschnitt beschriebenen Beson<strong>der</strong>heiten<br />

erschwert. In <strong>der</strong> Unikatfertigung, speziell im<br />

Bauwesen, spielt die <strong>Simulation</strong> immer noch e<strong>in</strong>e untergeordnete<br />

Rolle [8]. Allerd<strong>in</strong>gs ist festzustellen, dass die Entwicklungen<br />

<strong>von</strong> <strong>Simulation</strong>sverfahren für die Anwendung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Unikatfertigung zugenommen haben.<br />

Als beson<strong>der</strong>er Anwendungsfall sei hier auf den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong><br />

<strong>Simulation</strong> im Schiffbau verwiesen. Die Flensburger Schiffbaugesellschaft<br />

mbH & Co. KG (FSG) wendet <strong>Simulation</strong> bereits<br />

<strong>in</strong> fast allen Fertigungsbereichen und <strong>in</strong> den unterschiedlichen<br />

Planungs- und Realisierungsstufen für den Bau<br />

<strong>der</strong> Schiffe an. Die Produktion e<strong>in</strong>es jeden Schiffes wird bei<br />

Band 88, Februar 2013<br />

Bild 1. Anwendungsbereiche <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> im Schiffbau [10]<br />

Fig. 1. Applications of <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> shipbuild<strong>in</strong>g [10]<br />

Hauptaufsatz<br />

<strong>der</strong> FSG detailliert geplant und mittels <strong>Simulation</strong> unterstützt.<br />

Auf diese Weise konnten Produktivität und Lieferterm<strong>in</strong>treue<br />

nachweislich erhöht werden [9].<br />

Bild 1 zeigt die verschiedenen Anwendungsbereiche <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

bei <strong>der</strong> FSG. Mit Hilfe <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> kann bereits<br />

<strong>in</strong> frühen Planungsphasen erkannt werden, ob Lieferterm<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>gehalten werden können und wo sich Engpässe im<br />

Prozess bef<strong>in</strong>den. So können mittels <strong>Simulation</strong> verschiedene<br />

Planungsvarianten getestet werden. Der Planer kann auf<br />

Basis <strong>der</strong> Ergebnisse die beste Variante auswählen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Anwendungsbereich neben <strong>der</strong> simulationsbasierten<br />

Planung ist die <strong>Simulation</strong> als Steuerungs<strong>in</strong>strument<br />

im operativen Betrieb. So werden beispielsweise<br />

Term<strong>in</strong>pläne mit Hilfe <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> auf Basis<br />

des aktuellen Fertigstellungsgrades aktualisiert. Im Fall e<strong>in</strong>er<br />

Abweichung lassen sich frühzeitig Aussagen über die<br />

Auswirkungen auf den weiteren Fertigstellungsprozess treffen.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Ergebnis aus <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>satzpläne<br />

für die Ressourcen.<br />

Die Datenbereitstellung erfolgt mit e<strong>in</strong>er <strong>Simulation</strong>sdatenbank,<br />

die auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>von</strong> Konstruktionsdaten, Term<strong>in</strong>plänen,<br />

Personaldaten und allen weiteren benötigten Informationen<br />

basiert [9]. Die Daten können dann im gewünschten<br />

Detaillierungsgrad und für die relevanten Bereiche<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung<br />

<strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> den verschiedenen Bereichen <strong>der</strong><br />

Planung, Arbeitsvorbereitung und im operativen Betrieb ist<br />

e<strong>in</strong>e Integration <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> die Abläufe im Unternehmen,<br />

was vor allem e<strong>in</strong>e Akzeptanz durch das Management<br />

voraussetzt. Die FSG verfügt über e<strong>in</strong> <strong>Simulation</strong>steam, welches<br />

bereits seit mehr als zehn Jahren <strong>in</strong> dieser Form zusammenarbeitet.<br />

Die Mitarbeiter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Planung und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fertigung,<br />

die die <strong>Simulation</strong>ssoftware anwenden, werden<br />

durch das <strong>Simulation</strong>steam geschult. Diese Maßnahme hilft,<br />

e<strong>in</strong>e breite Akzeptanz <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> zu erreichen.<br />

Bau<strong>in</strong>genieur<br />

91


92<br />

Hauptaufsatz<br />

Bild 2. Vorgänge und Teilvorgänge nach REFA [3], [12]<br />

Fig. 2. Process part and process stage by REFA [3], [12]<br />

3 <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> baulichen Produktion<br />

3.1 Anwendungsbereiche <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

Das Beispiel <strong>der</strong> FSG zeigt, dass e<strong>in</strong>e Anwendung <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

bei <strong>der</strong> Unikatfertigung <strong>in</strong> verschiedenen Bereichen<br />

möglich ist. Bei Bauprojekten werden die E<strong>in</strong>satzgebiete <strong>der</strong><br />

<strong>Simulation</strong> vorrangig <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong> gesehen<br />

[11]. So kann die <strong>Simulation</strong> bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Angebotsphase genutzt<br />

werden, um beispielsweise auf Basis <strong>von</strong> Mengenströmen<br />

und Zeitabschätzungen Term<strong>in</strong>pläne zu generieren<br />

o<strong>der</strong> zu validieren, Logistikkonzepte zu prüfen und Engpässe<br />

zu identifizieren.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> detaillierten <strong>Fertigungsplanung</strong> stehen weiterführende<br />

Zielstellungen im Mittelpunkt. Hier können tagesgenaue<br />

Ablaufpläne generiert werden. Auf Basis dieser<br />

Ablaufpläne kann <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Arbeitskräfte o<strong>der</strong> sons-<br />

Bild 3. Ablaufschema zur Durchführung <strong>von</strong> <strong>Simulation</strong>sstudien [14]<br />

Fig. 3. Flow chart for conduct<strong>in</strong>g simulation studies [14]<br />

tiger Ressourcen geplant werden. Bei e<strong>in</strong>er solchen Planung<br />

müssen die Anordnungsbeziehungen zwischen den Teilvorgängen<br />

berücksichtigt werden (Bild 2). Diese ergeben sich<br />

aufgrund <strong>der</strong> Geometrie des Bauwerkes o<strong>der</strong> technologischer<br />

Restriktionen. Außerdem wird hier <strong>der</strong> Ressourcene<strong>in</strong>satz<br />

für die e<strong>in</strong>zelnen Teilvorgänge untersucht. Mit Hilfe<br />

<strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> lassen sich somit folgende Aspekte betrachten:<br />

- Bestimmung Arbeitsabschnitte (tagesgenau).<br />

- Überprüfung alternativer Arbeitsweisen, z. B. alternativer<br />

Reihenfolgen <strong>der</strong> Arbeitsschritte o<strong>der</strong> alternativer Ausführungskonzepte<br />

mit unterschiedlichem Ressourcenbedarf.<br />

- Ermittlung des tagesgenauen Ressourcenbedarfs und <strong>der</strong><br />

notwendigen Arbeitskräfte.<br />

- Überprüfung alternativer Logistikkonzepte unter Berücksichtigung<br />

des dynamischen Umfelds.<br />

- Identifikation <strong>von</strong> Engpässen.<br />

Durch e<strong>in</strong>e solche leistungsoptimierte Gestaltung des Wertschöpfungsprozesses<br />

und e<strong>in</strong>e weitestgehende Vermeidung<br />

o<strong>der</strong> Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung nicht wertschöpfen<strong>der</strong> Tätigkeiten lässt<br />

sich e<strong>in</strong>e Optimierung des Ressourcene<strong>in</strong>satzes erreichen.<br />

Die vertiefte Kenntnis <strong>der</strong> Teilprozesse sowie e<strong>in</strong> klares Erkennen<br />

<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Prozessvernetzung resultierenden Bee<strong>in</strong>flussung<br />

des Gesamtergebnisses ist hierzu Voraussetzung<br />

[13].<br />

3.2 Vorgehen bei e<strong>in</strong>er <strong>Simulation</strong>sstudie<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Aspekt für den erfolgreichen E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

ist die Akzeptanz <strong>der</strong> Ergebnisse bei den Beteiligten,<br />

die normalerweise ke<strong>in</strong>e <strong>Simulation</strong>sexperten s<strong>in</strong>d.<br />

Deswegen ist es wichtig, e<strong>in</strong> Vorgehen zu wählen, welches<br />

auch <strong>von</strong> Außenstehenden nachvollzogen werden kann,<br />

weshalb sich die Fachgruppe “<strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> Produktion und<br />

Logistik” <strong>der</strong> ASIM (Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gesellschaft für Mathematik) <strong>in</strong> den letzten Jahren mit<br />

<strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Qualität <strong>von</strong> <strong>Simulation</strong>sstudien beschäftigt<br />

hat [5]. Hierbei wurde e<strong>in</strong> Vorgehensmodell für die<br />

Durchführung <strong>von</strong> <strong>Simulation</strong>sstudien entwickelt, das <strong>in</strong><br />

Bild 3 gezeigt wird.<br />

Dieses Ablaufschema zeigt die e<strong>in</strong>zelnen Schritte für die Modellbildung<br />

und Datengew<strong>in</strong>nung auf. Die verschiedenen<br />

Schritte werden iterativ abgearbeitet. Für jeden Schritt wird<br />

e<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>reichende Dokumentation gefor<strong>der</strong>t, um die Transparenz<br />

beim Vorgehen im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong>sstudie zu<br />

erhöhen. E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Aspekt ist e<strong>in</strong>e durchgehende<br />

Verifikation und Validierung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Schritte, um die Glaubwürdigkeit <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong>smodelle<br />

und <strong>der</strong> Ergebnisse solcher Studien zu erhöhen.<br />

Das Vorgehensmodell wird <strong>in</strong> diesem Abschnitt aus <strong>der</strong> Perspektive<br />

<strong>der</strong> Durchführung <strong>von</strong> <strong>Simulation</strong>sstudien im Bauwesen<br />

kurz zusammengefasst.<br />

Bau<strong>in</strong>genieur Band 88, Februar 2013


E<strong>in</strong>e Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung <strong>der</strong><br />

<strong>Simulation</strong>sstudie ist e<strong>in</strong>e präzise Beschreibung <strong>der</strong> Zielstellung.<br />

Aus dieser Zielstellung wird die eigentliche Aufgabenstellung<br />

abgeleitet. Hier werden vor allem folgende Punkte<br />

betrachtet:<br />

- Modellgrenzen,<br />

- Detaillierungsgrad,<br />

- Auswertungen.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n wird def<strong>in</strong>iert, welche Prozesse mit welcher Genauigkeit<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> berücksichtigt werden. Vor <strong>der</strong><br />

eigentlichen Implementierung des <strong>Simulation</strong>smodells werden<br />

die zu betrachtenden Prozesse analysiert und beschrieben.<br />

Diese Systemanalyse beschäftigt sich somit <strong>in</strong>tensiv mit<br />

den Abläufen des Bauprojektes. So müssen die Regeln für<br />

- die Abfolge <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Prozessschritte,<br />

- den E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Ressourcen o<strong>der</strong><br />

- Restriktionen, die sich beispielsweise aufgrund<br />

des Umfelds <strong>der</strong> Baustelle ergeben,<br />

beschrieben werden. Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

s<strong>in</strong>d solche Restriktionen zum Beispiel die zulässigen Bauzeiten<br />

o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>schränkungen im Straßenverkehr, die somit<br />

die Logistik bee<strong>in</strong>flussen. Diese Systemanalyse erfor<strong>der</strong>t <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>en Dialog zwischen den Beteiligten, die die Abläufe<br />

auf <strong>der</strong> Baustelle kennen, und den <strong>Simulation</strong>sexperten,<br />

welche die Abläufe modellieren. Ergebnis <strong>der</strong> Systemanalyse<br />

ist e<strong>in</strong> sogenanntes Konzeptmodell mit e<strong>in</strong>er vollständigen<br />

Beschreibung des <strong>Simulation</strong>smodells. Das Konzeptmodell<br />

wird anschließend formalisiert, d. h. es wird abgeleitet,<br />

wie die e<strong>in</strong>zelnen Prozesse o<strong>der</strong> die def<strong>in</strong>ierten Restriktionen<br />

im <strong>Simulation</strong>smodell umgesetzt werden. Das<br />

Konzeptmodell ist die Basis für die Implementierung des <strong>Simulation</strong>smodells.<br />

Parallel zur Modellbildung (Systemanalyse bis Implementierung)<br />

müssen die Daten für die <strong>Simulation</strong>sstudie bereitgestellt<br />

werden. Die notwendigen Daten leiten sich aus <strong>der</strong><br />

Aufgabenstellung ab. Bei <strong>Bauwerken</strong> s<strong>in</strong>d dies Kennzahlen<br />

und Daten, die<br />

1. das Bauwerk<br />

(beispielsweise repräsentiert durch die BIM-Daten),<br />

2. die Ressourcen,<br />

3. die Fertigungsprozesse und<br />

4. die Restriktionen<br />

beschreiben.<br />

Die Daten für das Bauwerk s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> <strong>der</strong> Planung erarbeitet<br />

worden. Sie erfor<strong>der</strong>n für die weitere Bearbeitung im <strong>Simulation</strong>smodell<br />

idealerweise ke<strong>in</strong>e zusätzliche Bearbeitung.<br />

Die Ressourcen s<strong>in</strong>d im E<strong>in</strong>zelnen Arbeitskräfte, Baumaterialien,<br />

Baugeräte, Bauhilfs- und sonstige Stoffe, um das geplante<br />

Bauwerk zu erstellen. Um die Fertigung nun im Detail<br />

zu planen, s<strong>in</strong>d die Daten aus dem Fertigungsprozess zw<strong>in</strong>gend<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Diese Daten s<strong>in</strong>d im E<strong>in</strong>zelnen: Zeitdauern<br />

<strong>von</strong> e<strong>in</strong>zelnen Arbeitsschritten (Teilvorgängen nach<br />

REFA, Bild 2), räumliche Zuordnung <strong>der</strong> Arbeitsschritte (Arbeitsort),<br />

m<strong>in</strong>imale und maximale Kolonnenstärken und <strong>der</strong><br />

Bedarf an Fläche für Transport, Zwischenlagerung und Verarbeitung.<br />

Um den Fertigungsprozess abzubilden, s<strong>in</strong>d vorgenannte<br />

Komponenten mittels Restriktionen zu verknüpfen.<br />

Dies s<strong>in</strong>d technologische o<strong>der</strong> fertigungstechnische Abhängigkeiten<br />

(z. B. Erhärtungszeit o<strong>der</strong> Reihung <strong>der</strong> Bautätigkeiten),<br />

kapazitätsbed<strong>in</strong>gte und sicherheitstechnische<br />

Abhängigkeiten.<br />

Auf Basis <strong>der</strong> Kennzahlen e<strong>in</strong>es Bauwerks können nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Simulation</strong>sstudie die Abläufe <strong>der</strong> Fertigung abgebildet,<br />

Band 88, Februar 2013<br />

variiert und optimiert werden. Durch Verän<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong><br />

Anpassungen e<strong>in</strong>zelner Kennwerte, wie z. B. Art und Anzahl<br />

<strong>der</strong> verfügbaren Ressourcen, können Szenarien verglichen<br />

werden, um daraus unterschiedliche Handlungsalternativen<br />

abzuleiten.<br />

3.3 Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

Die Ergebnisse e<strong>in</strong>er <strong>Simulation</strong> hängen <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen<br />

Zielstellung <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong>sstudie ab. In diesem Abschnitt<br />

s<strong>in</strong>d mögliche Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> auf Basis<br />

<strong>der</strong> o. g. Fragestellungen beschrieben. Es können beispielsweise<br />

die Start- und Endterm<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelner Prozesse unter<br />

Berücksichtigung begrenzter Ressourcen und ihrer Abhängigkeiten<br />

bestimmt werden. Auf Basis dieser Daten wird die<br />

Ausführbarkeit <strong>der</strong> bestehenden Term<strong>in</strong>pläne mit Hilfe <strong>der</strong><br />

<strong>Simulation</strong> überprüft. Alternativ können mit Hilfe <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

Term<strong>in</strong>pläne erstellt werden. Der Detaillierungsgrad<br />

dieser Term<strong>in</strong>pläne hängt dabei <strong>von</strong> <strong>der</strong> Detaillierung <strong>der</strong><br />

modellierten Prozesse ab.<br />

E<strong>in</strong> weiteres mögliches Ergebnis ist die Auslastung des Personals<br />

o<strong>der</strong> sonstiger Ressourcen (Baugeräte, Baustellene<strong>in</strong>richtung<br />

etc.). Die Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> können als<br />

Grundlage für die E<strong>in</strong>satzplanung <strong>von</strong> Personal und sonstiger<br />

Ressourcen verwendet werden. Es lassen sich außerdem<br />

frühzeitig Engpässe erkennen und beseitigen.<br />

4 <strong>Fertigungsplanung</strong> als<br />

Datengrundlage für die <strong>Simulation</strong><br />

Hauptaufsatz<br />

4.1 Voraussetzungen für den<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

E<strong>in</strong> zentrales Argument gegen die Anwendung <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

für die <strong>Fertigungsplanung</strong> im Bauwesen ist, dass die Bereitstellung<br />

<strong>der</strong> Daten und somit die Modellierung zu aufwendig<br />

s<strong>in</strong>d. Aufgrund des Unikatcharakters <strong>der</strong> Bauwerke<br />

ist e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>verwendung <strong>der</strong> Modelle aus an<strong>der</strong>en Bauprojekten<br />

nur begrenzt möglich. E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung<br />

für den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> ist somit die effiziente<br />

Datenbereitstellung und Modellerstellung.<br />

Es wurden bereits verschiedene Ansätze für die <strong>Simulation</strong><br />

im Bauwesen entwickelt. Franz [15] stellt e<strong>in</strong>en Ansatz<br />

für die <strong>Simulation</strong> <strong>von</strong> Bauprozessen mit Hilfe <strong>von</strong> Petri-<br />

Netzen vor. Die Petri-Netze werden <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

verwendet, um die Abhängigkeiten zwischen den<br />

verschiedenen Prozessen zu modellieren. E<strong>in</strong> zweiter <strong>Simulation</strong>sansatz<br />

basiert auf <strong>der</strong> agentenbasierten Modellierung<br />

[16].<br />

E<strong>in</strong> weiterer Ansatz, <strong>der</strong> im Bauwesen Anwendung f<strong>in</strong>det, ist<br />

die sogenannte constra<strong>in</strong>tbasierte Modellierung [17]. Die<br />

Ausführung <strong>der</strong> Prozessschritte im Bauwesen unterliegt verschiedenen<br />

Restriktionen (Term<strong>in</strong>e, Reihenfolgen, Material-<br />

und Ressourcenverfügbarkeit). Diese Restriktionen werden<br />

bei <strong>der</strong> Modellierung auf Basis sogenannter Constra<strong>in</strong>ts formuliert,<br />

wobei zwischen harten und weichen Constra<strong>in</strong>ts<br />

unterschieden wird. Harte Constra<strong>in</strong>ts werden für die Formulierung<br />

zw<strong>in</strong>gend notwendiger Restriktionen genutzt,<br />

wie technologisch erfor<strong>der</strong>liche Reihenfolgen. Weiche Constra<strong>in</strong>ts<br />

können zur Untersuchung unterschiedlicher Szenarien<br />

und Strategien genutzt werden.<br />

Auf Basis dieses Modellierungskonzeptes können wie<strong>der</strong>verwendbare<br />

Modelle für die <strong>Simulation</strong> <strong>der</strong> baulichen Produktion<br />

erstellt werden. Diese Modelle können mit unterschiedlichen<br />

Abstraktionsgraden arbeiten und s<strong>in</strong>d somit<br />

Bau<strong>in</strong>genieur<br />

93


94<br />

Hauptaufsatz<br />

Bild 4. Arten <strong>der</strong> Daten im Bauwesen<br />

Fig. 4. Types of data <strong>in</strong> construction<br />

auch <strong>in</strong> den verschiedenen Phasen <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

e<strong>in</strong>setzbar.<br />

Für e<strong>in</strong>e effiziente Modellierung <strong>der</strong> baulichen Produktion<br />

müssen Tools o<strong>der</strong> Bauste<strong>in</strong>e verwendet werden, die nur ger<strong>in</strong>ge<br />

Anpassungen für die e<strong>in</strong>zelnen Bauprojekte erfor<strong>der</strong>n.<br />

Diese Voraussetzungen erfüllt beispielsweise e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong>kasten<br />

wie das <strong>Simulation</strong> Toolkit Shipbuild<strong>in</strong>g (STS). Der<br />

STS ist e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong>kasten, den die FSG entwickelt hat und <strong>in</strong><br />

ihren <strong>Simulation</strong>sprojekten anwendet [7]. Er basiert auf dem<br />

<strong>Simulation</strong>stool Tecnomatix Plant <strong>Simulation</strong> <strong>von</strong> Siemens<br />

PLM. Die Bauste<strong>in</strong>e des STS s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Kooperation mit <strong>der</strong><br />

Ruhr-Universität Bochum, <strong>der</strong> <strong>SimPlan</strong> <strong>AG</strong> und <strong>der</strong> Bauhaus<br />

Universität Weimar für die Anwendung im Bauwesen erweitert<br />

worden.<br />

4.2 Benötigte Daten und <strong>der</strong>en Quellen<br />

Für die <strong>Simulation</strong> <strong>der</strong> baulichen Produktion werden e<strong>in</strong>erseits<br />

Angaben über das zu erstellende Gebäude benötigt, an<strong>der</strong>erseits<br />

aber auch prozessbeschreibende Daten. In beiden<br />

Fällen lassen sie sich <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>gültige o<strong>der</strong> projektspezifische<br />

Daten differenzieren. Die allgeme<strong>in</strong>gültigen Daten<br />

behalten ihre Aussagekraft weitestgehend projektunabhängig.<br />

Projektspezifische Daten dagegen müssen <strong>von</strong> Projekt<br />

zu Projekt angepasst werden.<br />

Die fehlende Genauigkeit <strong>der</strong> projektspezifischen Daten<br />

kann <strong>in</strong> den frühen Planungsphasen durchaus akzeptiert<br />

werden, wenn die Erwartungen an die <strong>Simulation</strong>sergebnisse<br />

<strong>in</strong> diesem frühen Planungsstadium dennoch ausreichend<br />

erfüllt werden. Mit dem Fortschritt <strong>der</strong> Planung erfolgt auch<br />

e<strong>in</strong>e Konkretisierung <strong>der</strong> projektspezifischen Daten, so dass<br />

die Aussagen <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> sukzessive an Genauigkeit,<br />

Umfang und Belastbarkeit zunehmen.<br />

Die <strong>in</strong> Bild 4 gezeigten projektspezifischen Objektdaten def<strong>in</strong>ieren<br />

das Bauvorhaben durch Material, Menge, Geometrie<br />

und Lage <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bauteile. Diese Daten variieren<br />

<strong>von</strong> Projekt zu Projekt. Grundlage für die projektspezifischen<br />

Objektdaten stellen dabei Zeichnungen, Pläne, Gebäudemodelle,<br />

aber auch die Vorgaben aus <strong>der</strong> Arbeitsvorbereitung,<br />

Baustellene<strong>in</strong>richtungs- und Lagepläne dar.<br />

Demgegenüber stehen die allgeme<strong>in</strong>gültigen Objektdaten,<br />

die <strong>von</strong> Projekt zu Projekt unverän<strong>der</strong>t bleiben, wie beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Aufbau e<strong>in</strong>zelner Bauteile. Diese allgeme<strong>in</strong>-<br />

gültigen Objektdaten bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Produktkatalogen, Regeldetails,<br />

Fachliteratur und <strong>in</strong> Nachschlagewerken. Diese<br />

Daten s<strong>in</strong>d bei e<strong>in</strong>zelnen Bauprojekten vorgegeben und genügen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong>.<br />

Prozessdaten s<strong>in</strong>d meistens allgeme<strong>in</strong>gültig. Zu ihnen zählen<br />

Aufwandswerte, Abhängigkeiten zwischen e<strong>in</strong>zelnen<br />

Teilvorgängen, erfor<strong>der</strong>liche Arbeitsräume, m<strong>in</strong>imale Anzahl<br />

und M<strong>in</strong>destqualifikation <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Arbeitskräfte<br />

sowie die benötigten Rüst-, Hilfs- und Baustoffe. Die<br />

seither <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bau<strong>in</strong>dustrie verwendeten Aufwandswerte<br />

s<strong>in</strong>d hierfür zu ungenau, da nur Vorgänge, wie z. B. das Schalen<br />

e<strong>in</strong>er Wand, erfasst s<strong>in</strong>d. Um <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> den Fertigungsprozess<br />

detailliert und aussagekräftig abzubilden, ist<br />

die Kenntnis <strong>von</strong> Fertigungsdauern für Teilvorgänge unerlässlich.<br />

Die allgeme<strong>in</strong>gültigen Prozessdaten, bis auf die<br />

Aufwandswerte, können auch aus <strong>der</strong> e<strong>in</strong>schlägigen Literatur<br />

o<strong>der</strong> aus Unternehmensarchiven stammen. Um Echtdaten<br />

bei den Aufwandswerten zu erhalten, müssen Zeitmessungen<br />

auf Baustellen vorgenommen werden.<br />

Die allgeme<strong>in</strong>gültigen Prozessdaten werden durch projektspezifische<br />

Prozessdaten, wie die Lage <strong>der</strong> Lagerflächen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zugangswege, ergänzt. Projektspezifische Prozessdaten,<br />

wie Technologieanpassungen o<strong>der</strong> spezielle Abhängigkeiten,<br />

müssen im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong> erstellt<br />

o<strong>der</strong> ermittelt werden. Unter Technologieanpassungen<br />

versteht man z. B. die Anpassung <strong>von</strong> allgeme<strong>in</strong>gültigen<br />

Werten, wie z. B. Aufwandswerte, an die für das Projekt gültigen<br />

o<strong>der</strong> gewählten, geän<strong>der</strong>ten Bed<strong>in</strong>gungen. Dies kann<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es selbstverdichtenden Betons anstelle e<strong>in</strong>es<br />

zu verdichtenden Betons se<strong>in</strong>. Spezielle Abhängigkeiten<br />

können z. B. die Erstellung <strong>von</strong> Schallschutzwänden unter<br />

vorhandenem Bahnbetrieb se<strong>in</strong>. Hier s<strong>in</strong>d allgeme<strong>in</strong>e Abhängigkeiten<br />

<strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Bauprojekten nicht ableitbar.<br />

Die gezeigte Fülle an erfor<strong>der</strong>lichen Daten führt zu e<strong>in</strong>em<br />

hohen Aufwand bei <strong>der</strong> Grundlagenermittlung für die <strong>Simulation</strong>.<br />

Die dargestellten Daten stammen aus unterschiedlichen<br />

Quellen und liegen <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />

Qualität vor.<br />

Je nach Projektphase s<strong>in</strong>d unterschiedliche Aussagen <strong>der</strong><br />

<strong>Fertigungsplanung</strong> erfor<strong>der</strong>lich. In den frühen Phasen, d. h.<br />

während <strong>der</strong> Angebotsbearbeitung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Grobterm<strong>in</strong>planung,<br />

s<strong>in</strong>d z. B. Aussagen über e<strong>in</strong>e grobe Ressourcenauslas-<br />

Bau<strong>in</strong>genieur Band 88, Februar 2013


tung und folglich über e<strong>in</strong>e generelle<br />

Machbarkeit wichtig. Solche Aussagen<br />

werden durch die <strong>Simulation</strong><br />

schon <strong>in</strong> diesen frühen Phasen unterstützt.<br />

Mit fortschreiten<strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

durch die E<strong>in</strong>gabe<br />

detaillierterer Daten ergeben sich<br />

präzisere Aussagen über den Bauablauf.<br />

5 Fallbeispiel<br />

5.1 Anwendungsfall<br />

Die E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

im Bauwesen wurden <strong>von</strong> den<br />

Forschungspartnern Institut für Baubetriebslehre<br />

<strong>der</strong> Universität Stuttgart,<br />

IWTI GmbH und <strong>SimPlan</strong> <strong>AG</strong> im Rahmen e<strong>in</strong>es Fallbeispiels<br />

näher untersucht. Ziel war es, die Möglichkeiten und<br />

Grenzen <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong> zu ergründen.<br />

Für die <strong>Simulation</strong>sstudie wurden die Ausbauarbeiten<br />

e<strong>in</strong>es mehrgeschossigen Hotels modelliert. Die betrachteten<br />

Obergeschosse s<strong>in</strong>d alle ähnlich strukturiert und<br />

verfügen über drei Zimmertypen, die sich <strong>in</strong> Ausstattung<br />

und Größe unterscheiden.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> Zimmer ist jeweils durch dieselben Vorgänge<br />

gekennzeichnet. Die Ausführungsdauern dieser Vorgänge<br />

und ihrer Teilvorgänge hängen vom jeweiligen Zimmertyp<br />

ab. Die e<strong>in</strong>zelnen Arbeitsschritte wurden <strong>von</strong> Arbeitern<br />

unterschiedlicher Unternehmen durchgeführt. Mit Hilfe <strong>der</strong><br />

<strong>Simulation</strong> wurden die Anzahl <strong>der</strong> notwendigen Arbeiter<br />

und ihre E<strong>in</strong>satzzeiten für die e<strong>in</strong>zelnen Unternehmen bestimmt.<br />

E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Restriktion <strong>in</strong> diesem Anwendungsbeispiel<br />

s<strong>in</strong>d die verfügbaren Flächen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Zimmers:<br />

Bei Vorgängen wie “Estrich legen” können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Zimmer parallel ke<strong>in</strong>e weiteren Tätigkeiten ausgeführt werden.<br />

Bei an<strong>der</strong>en Vorgängen dagegen werden nur Teile des<br />

Zimmers blockiert. In e<strong>in</strong>em solchen Fall können gegebenenfalls<br />

auch mehrere Tätigkeiten zeitgleich erfolgen.<br />

5.2 Datengew<strong>in</strong>nung für den Anwendungsfall<br />

Die betrachtete Baumaßnahme war zum Untersuchungszeitpunkt<br />

vollständig abgeschlossen. Der Forschungsgruppe<br />

lagen daher alle Unterlagen sowohl <strong>der</strong> Bauwerks- als auch<br />

<strong>der</strong> Ablaufplanung vor. Die aus den Objektdaten ableitbaren<br />

Informationen waren vollständig, jedoch gestaltete sich die<br />

Erhebung <strong>der</strong> Prozessdaten weitaus schwieriger als vor dem<br />

Projekt angenommen (vgl. Datenmatrix <strong>in</strong> Bild 4). Trotz <strong>der</strong><br />

Menge an verfügbaren Angaben zum Bauablauf, wie z. B.<br />

Term<strong>in</strong>pläne und Bautagebücher, waren die für die <strong>Simulation</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lichen E<strong>in</strong>gangsdaten nur bed<strong>in</strong>gt ableitbar.<br />

Die Qualität <strong>der</strong> Daten stellte sich als nicht ausreichend und<br />

<strong>der</strong> Informationsgehalt als nicht detailliert genug heraus.<br />

Am deutlichsten zeigte sich dieses Problem bei <strong>der</strong> teilvorgangsbezogenen<br />

Betrachtung des Baugeschehens. Zwar<br />

war die Unterteilung <strong>der</strong> Vorgänge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Teilvorgänge<br />

auf Grundlage <strong>der</strong> Erfahrung unmittelbar Beteiligter auch<br />

im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> noch möglich, jedoch fielen selbst den <strong>in</strong>volvierten<br />

Bauleitern Aussagen über die Aufwandswerte <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Teilvorgänge und ihren Bedarf an Flächen sowie<br />

Arbeitskräften schwer. Z. B. war nur <strong>der</strong> Aufwandswert für<br />

das Verlegen des Teppichbodens pro m² bekannt. Die Auf-<br />

Band 88, Februar 2013<br />

Bild 5. Momentane Belegung <strong>der</strong> Arbeitsflächen im <strong>Simulation</strong>smodell<br />

Fig. 5. Current assignment of the work<strong>in</strong>g areas <strong>in</strong> the simulation model<br />

Hauptaufsatz<br />

wände <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Teilvorgänge “Re<strong>in</strong>igen”, Zuschneiden”,<br />

“Kleber aufbr<strong>in</strong>gen”, “Abschneiden <strong>der</strong> Trittschalldämmung”<br />

o<strong>der</strong> “Anbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Sockelleisten” waren<br />

nicht bekannt. E<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artig detaillierte Betrachtung ist <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Baubranche zurzeit noch nicht üblich und gehört deshalb<br />

nicht zu den allgeme<strong>in</strong> bekannten Erfahrungswerten.<br />

Um diese E<strong>in</strong>zelheiten dennoch für die <strong>Simulation</strong>sstudie zu<br />

gew<strong>in</strong>nen, mussten aus den bekannten Ablaufdaten <strong>der</strong><br />

Baustelle Rückschlüsse gezogen werden, so dass plausible<br />

Annahmen getroffen werden konnten. Dafür wurden die tatsächlichen<br />

Ausführungsdauern <strong>der</strong> Vorgänge auf die Ebene<br />

<strong>der</strong> Teilvorgänge heruntergebrochen [12]. Diese Informationen<br />

wurden <strong>in</strong> umfangreichen Datenbanken zusammengetragen<br />

und im <strong>Simulation</strong>smodell verwendet.<br />

5.3 Durchführung <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong>sstudie<br />

Das Modell wurde mit Hilfe des Bauste<strong>in</strong>kastens STS erstellt<br />

(s. Kap. 4.1). Die Daten wurden über e<strong>in</strong>e Excel-Schnittstelle<br />

e<strong>in</strong>gelesen und <strong>in</strong> die Datenstrukturen überführt, die für<br />

die Modellierung erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d. Dieses Modell ist über<br />

e<strong>in</strong>e Erweiterung <strong>der</strong> Daten für mehrere Geschosse und<br />

Zimmertypen anwendbar. Bild 5 zeigt e<strong>in</strong>e momentane Belegung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsflächen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Geschossteil im <strong>Simulation</strong>smodell.<br />

Bei <strong>der</strong> Durchführung e<strong>in</strong>es jeden Teilvorganges werden die<br />

Reihenfolgebed<strong>in</strong>gungen für den Ausbau e<strong>in</strong>es Zimmers<br />

und die verfügbaren Personalressourcen berücksichtigt.<br />

Hierfür f<strong>in</strong>det die Belegung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Flächen im<br />

Zimmer statt. Dies ist im Modell entsprechend animiert (siehe<br />

Bild 5). Die reservierten Flächen s<strong>in</strong>d farblich gekennzeichnet,<br />

wobei die Farbe für die jeweilig auszuführende Arbeit<br />

steht.<br />

In dem Modell wird die Auslastung <strong>der</strong> Arbeiter e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong><br />

für jedes Unternehmen erfasst. Auf diese Weise kann wochen-,<br />

tages- o<strong>der</strong> stundengenau bestimmt werden, wann<br />

und wie viele Arbeiter e<strong>in</strong>es Unternehmens benötigt werden.<br />

Bild 6a zeigt den Auslastungsgrad e<strong>in</strong>es Unternehmens,<br />

das nur an fünf Tagen voll ausgelastet ist, woh<strong>in</strong>gegen<br />

Bild 6b e<strong>in</strong> Beispiel darstellt, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> Unternehmen über<br />

den gesamten Zeitraum e<strong>in</strong>gesetzt ist, jedoch hierbei nur zu<br />

ca. 60 % ausgelastet ist.<br />

Ergänzend wird für die e<strong>in</strong>zelnen Vorgänge o<strong>der</strong> Teilvorgänge<br />

ausgewertet, wann und wo sie ausgeführt werden.<br />

Dies wird <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Balkendiagramms abgebildet und<br />

kann <strong>in</strong> die Term<strong>in</strong>planung e<strong>in</strong>fließen.<br />

Bau<strong>in</strong>genieur<br />

95


96<br />

Hauptaufsatz<br />

Bild 6a. Auslastungsdiagramm des Subunternehmers Elektro für die Haupttätigkeit [12]<br />

Fig. 6a. Summary diagram of the electrical subcontractor for the ma<strong>in</strong> activity [12]<br />

Bild 6b. Auslastungsdiagramm des Subunternehmers Trockenbau für die Haupttätigkeit [12]<br />

Fig. 6b. Summary diagram of the drywall subcontractor for the ma<strong>in</strong> activity [12]<br />

In dem Modell ist bis jetzt noch unterstellt, dass die notwendigen<br />

Materialien immer vor Ort an <strong>der</strong> Arbeitsstelle zur Verfügung<br />

stehen. Deshalb ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Modellierungsschritt<br />

die Logistik auf <strong>der</strong> Baustelle noch zu ergänzen.<br />

Somit können die Anlieferungen zum Geschoss sowie die<br />

Zwischenlagerung <strong>in</strong> den Zimmern o<strong>der</strong> Fluren erfasst werden.<br />

6 Fazit und Ausblick<br />

Wie e<strong>in</strong>leitend aufgezeigt, kommt im Bauwesen die <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht zur Anwendung. Dieser<br />

Sachverhalt wird durch die fehlende Systematik bei <strong>der</strong> Prozessanalyse,<br />

die hohe Komplexität <strong>der</strong> Bauprojekte und den<br />

erheblichen Aufwand begründet, <strong>der</strong> für e<strong>in</strong>e detaillierte<br />

Planung <strong>der</strong> Fertigung notwendig wäre [13]. H<strong>in</strong>zu kommt<br />

die verbreitete Befürchtung, die Effizienz e<strong>in</strong>er übergeordneten<br />

<strong>Fertigungsplanung</strong> sei aufgrund des begrenzten E<strong>in</strong>flusses<br />

auf die beteiligten Fremdfirmen und <strong>der</strong>en eigenständige<br />

Arbeitsvorbereitung fraglich [18].<br />

Jedoch zeigen Beispiele aus an<strong>der</strong>en Branchen, dass e<strong>in</strong>e<br />

tiefgehende und übergeordnete <strong>Fertigungsplanung</strong> auch bei<br />

Unikatproduktion durchaus s<strong>in</strong>nvoll ist. Sie macht die Komplexität<br />

<strong>der</strong> Unikatfertigung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Planungsphase überschaubar<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion beherrschbar. Durch den<br />

unterstützenden E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> gew<strong>in</strong>nt die <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

an Robustheit und Glaubwürdigkeit. Des<br />

Weiteren werden mit <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong> unterschiedliche Szenarien<br />

untersucht. Auf diese Weise kann aus <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong><br />

Bauablaufvarianten die geeignetste ausgewählt und die<br />

Bauproduktion weitestgehend optimal gestaltet werden. So-<br />

mit stellt die <strong>Simulation</strong> das wesentliche<br />

Werkzeug zur Unterstützung <strong>der</strong><br />

baulichen Produktion <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fertigungsplanung</strong>s-<br />

und Ausführungsphase<br />

dar.<br />

Die durchgeführte <strong>Simulation</strong>sstudie<br />

hat aufgezeigt, dass die für e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artig<br />

detaillierte <strong>Fertigungsplanung</strong><br />

notwendigen Prozessdaten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis<br />

heute nicht vorhanden s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e<br />

Erhebung dieser Daten und <strong>der</strong>en<br />

Aufarbeitung für die Zwecke <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong><br />

ist e<strong>in</strong>e umfangreiche aber<br />

enorm wichtige Aufgabe, um die Bauproduktion<br />

<strong>in</strong> den Griff zu bekommen.<br />

Die Erfahrungen aus dem betrachteten<br />

Beispielprojekt zeigen den engen<br />

Zusammenhang zwischen Montage<br />

und Logistik, die <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en<br />

Branchen schon lange bewusst gesteuert<br />

werden. Insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong><br />

detaillierten Planung s<strong>in</strong>d die Logistikabläufe<br />

und <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

Bauproduktion nicht zu unterschätzen.<br />

Deshalb müssen auch die Abläufe<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Baulogistik im Rahmen <strong>der</strong><br />

<strong>Fertigungsplanung</strong> genauso detailliert<br />

betrachtet werden, wie die <strong>der</strong><br />

Bauproduktion. Dieser Tatsache soll<br />

Rechnung getragen werden, <strong>in</strong>dem<br />

e<strong>in</strong>e umfangreiche Logistiksimulation<br />

auf das beschriebene Beispielprojekt angewendet wird.<br />

Hierbei müssen die Ver- und Entsorgung <strong>der</strong> Arbeitsplätze<br />

mit Material und Produktionsmitteln sowie die dynamische<br />

Kapazität, Lage, Zugänglichkeit und Verfügbarkeit <strong>der</strong> Lagerflächen<br />

berücksichtigt werden. Ebenso sollen Art, Kapazität<br />

und Auslastung <strong>der</strong> Materialflussmittel E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die<br />

Logistiksimulation f<strong>in</strong>den [4].<br />

In diesem Artikel wurde gezeigt, dass die technischen Möglichkeiten<br />

zur baulichen <strong>Simulation</strong> durchaus vorliegen und<br />

auch die Notwendigkeit offensichtlich ist. Es stellt sich also<br />

die Frage, warum dieses mächtige Werkzeug im täglichen<br />

Gebrauch <strong>der</strong> Arbeitsvorbereitung noch immer ke<strong>in</strong>e Anwendung<br />

f<strong>in</strong>det. Diese Frage müssen sich die Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong> den Bauunternehmen stellen.<br />

Wie lange kann die Bauwirtschaft auf diesen Fortschritt verzichten?<br />

Literatur<br />

[1] Berner, F., Väth, C. (2011): Der Grundste<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kostensicherheit –<br />

Baubetrieb als Basis für die Erstellung <strong>von</strong> Leistungsverzeichnissen.<br />

In: Jehle, P. (Hrsg.): Festschrift anlässlich des 60. Geburtstages <strong>von</strong><br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ra<strong>in</strong>er Schach, Dresden: A-Z Druck, S. 22.<br />

[2] Kochk<strong>in</strong>e, V. (2012): <strong>Fertigungsplanung</strong> als Erfolgsfaktor <strong>der</strong> baulichen<br />

Produktion. In: Brunk, M. F., Osebold, R. (Hrsg.): Fortschritt-Berichte<br />

VDI Reihe 4 Nr. 218, S. 25–34, 23. Assistententreffen <strong>der</strong> Bereiche Bau-<br />

wirtschaft, Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik, Tagung an <strong>der</strong> RWTH<br />

Aachen University, 18.-20. Juli 2012, Düsseldorf: VDI Verlag, S. 25–34.<br />

[3] Berner, F. (1983): Verlustquellenforschung im Ingenieurbau,<br />

Dissertation, Institut für Baubetriebslehre, Universität Stuttgart, S. 13.<br />

Bau<strong>in</strong>genieur Band 88, Februar 2013


[4] Krauß, S. (2005): Die Baulogistik <strong>in</strong> <strong>der</strong> schlüsselfertigen Ausführung.<br />

In: Berner, F. (Hrsg.): Schriftenreihe des Instituts für Baubetriebslehre<br />

<strong>der</strong> Universität Stuttgart – Band 45, Berl<strong>in</strong>: Bauwerk-Verlag.<br />

[5] Wenzel, S. (2009): Modellbildung und <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> Produktion und<br />

Logistik – Stand und Perspektiven. In: Elst, G. (Hrsg.): Tagungsband<br />

zum ASIM-Treffen STS/GMMS, Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag,<br />

S. 7–16.<br />

[6] Böhnle<strong>in</strong>, C.-B. (2004): <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bauwirtschaft. In: Mert<strong>in</strong>s, K.,<br />

Rabe, M. (Hrsg.): Experiences from the Future – New Methods and<br />

Applications <strong>in</strong> <strong>Simulation</strong> for Production and Logistics. Tagungsband<br />

zur 11. ASIM-Fachtagung <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> Produktion und Logistik,<br />

Stuttgart: Fraunhofer IRB-Verlag, S. 1–22.<br />

[7] VDI-Richtl<strong>in</strong>ie 3633, Blatt 1 (2000): <strong>Simulation</strong> <strong>von</strong> Logistik-, Material-<br />

fluss- und Produktionssystemen, Grundlagen. VDI-Handbuch Material-<br />

fluss und För<strong>der</strong>technik, Bd. 8, Gründruck, Beuth: Berl<strong>in</strong>.<br />

[8] Spieckermann, S. (2011): <strong>Simulation</strong> <strong>von</strong> Unikatprozessen aus Sicht<br />

e<strong>in</strong>es Spezialisten für <strong>Simulation</strong>sdienstleistungen. In: Schach, R.<br />

(Hrsg.): Tagungsband des 1. BBB-Kongresses, Dresden, S. 141–151.<br />

[9] Ste<strong>in</strong>hauer, D. (2006): <strong>Simulation</strong> im Schiffbau – Unterstützung <strong>von</strong><br />

Werftplanung, Produktionsplanung und Produktentwicklung bei <strong>der</strong><br />

Flensburger Schiffbau-Gesellschaft. In: Wenzel, S. (Hrsg.): <strong>Simulation</strong><br />

<strong>in</strong> Produktion und Logistik. Tagungsband zur 12. ASIM-Fachtagung,<br />

San Diego: SCS Publish<strong>in</strong>g House e.V., S. 1–14.<br />

[10] Ste<strong>in</strong>hauer, D. (2008): Planung komplexer Montageabläufe mit Hilfe<br />

<strong>der</strong> constra<strong>in</strong>t-basierten <strong>Simulation</strong>. In: Rabe, M. (Hrsg.): Advances<br />

<strong>in</strong> <strong>Simulation</strong> for Production and Logistics Applications. Stuttgart:<br />

Fraunhofer IRB Verlag, S. 81–89.<br />

Band 88, Februar 2013<br />

Hauptaufsatz<br />

[11] Ailland, K., Bargstädt, H.-J. (2008): Tagesgenaues Term<strong>in</strong>controll<strong>in</strong>g<br />

auf Baustellen mit Hilfe <strong>der</strong> <strong>Simulation</strong>. In: Rabe, M. (Hrsg.):<br />

Advances <strong>in</strong> <strong>Simulation</strong> for Production and Logistics Applications.<br />

Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag, S. 171–178.<br />

[12] REFA Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e. V. (1985)<br />

Methodenlehre <strong>der</strong> Planung und Steuerung, Teil 2, 4. Auflage.<br />

München: Hanser.<br />

[13] Girmscheid, G., Kerst<strong>in</strong>g, M. (2011): Rational schalen. In: Bau<strong>in</strong>genieur,<br />

02/2011, Düsseldorf: Spr<strong>in</strong>ger-VDI-Verlag, S. 51.<br />

[14] Rabe, M., Spieckermann, S., Wenzel, S. (2008): Verifikation und<br />

Validierung für die <strong>Simulation</strong> <strong>in</strong> Produktion und Logistik, Berl<strong>in</strong>:<br />

Spr<strong>in</strong>ger-Verlag.<br />

[15] Franz, V. (1999): <strong>Simulation</strong> <strong>von</strong> <strong>Bauwerken</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> Perti-Netzen.<br />

In: Hohmann, G.(Hrsg.): Fontiers <strong>in</strong> <strong>Simulation</strong>. Tagungsband zum 13.<br />

Symposium <strong>Simulation</strong>stechnik. Ghent: SCS European Publish<strong>in</strong>g Hou-<br />

se.<br />

[16] Kugler, M., Franz, V. (2008): E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> <strong>Simulation</strong> zur Effizienzsteige-<br />

rung <strong>von</strong> Produktionsprozessen im Bauwesen. In: Rabe, M. (Hrsg.):<br />

Advances <strong>in</strong> <strong>Simulation</strong> for Production and Logistic Applications.<br />

Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag, S. 151–160.<br />

[17] König, M., Beißert, U., Ste<strong>in</strong>hauer, D., Bargstädt, H.-J. (2007):<br />

Constra<strong>in</strong>t-based <strong>Simulation</strong> of Outfitt<strong>in</strong>g Processes <strong>in</strong> Shipbuild<strong>in</strong>g<br />

and Civil Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g. In: 6th EUROSIM Congress on Model<strong>in</strong>g and<br />

<strong>Simulation</strong>, CD-ROM Publikation.<br />

[18] Mikulakova, E., König, M., Tauscher, E., Beucke, K. (2010):<br />

Knowledge-based schedule generation and evaluation. In:<br />

Advanced Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Informatics, 24/2010, Elsevier, S. 389–403.<br />

Bau<strong>in</strong>genieur<br />

97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!