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Konzeption Inklusive Klasse GS Breitenstein - Sonnenhof eV ...

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Pädagogisches Konzept<br />

für eine inklusive <strong>Klasse</strong><br />

an der Grundschule<br />

<strong>Breitenstein</strong><br />

Grundschule <strong>Breitenstein</strong><br />

<strong>Sonnenhof</strong>schule Schwäbisch Hall


Grundschule <strong>Breitenstein</strong> <strong>Sonnenhof</strong>schule<br />

Jasminweg 9 Sudetenweg 84<br />

74523 Schwäbisch Hall 74523 Schwäbisch Hall<br />

3 Tel. 0791-499 30 50 3 0791-500 147<br />

´ 0791-499 30 52 ´ 0791-500 430<br />

l poststelle@04127498.schule.bwl.de l <strong>Sonnenhof</strong>schule@sonnenhof-sha.de<br />

I www.gs-breitenstein.de I www.sonnenhofschule.de


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong><br />

an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong><br />

Kinder mit und ohne Behinderung lernen gemeinsam<br />

Grundschule <strong>Breitenstein</strong> <strong>Sonnenhof</strong>schule<br />

Silke Rieker Berit Wurzinger<br />

Andrea Kordeuter<br />

Juni 2012


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ..........................................................................................................................................1<br />

1. Vorstellung der beteiligten Schulen ............................................................................................1<br />

1.1. Grundschule <strong>Breitenstein</strong>.....................................................................................................1<br />

1.2. <strong>Sonnenhof</strong>schule Schwäbisch Hall.......................................................................................2<br />

1.3. Entwicklung der Zusammenarbeit und Ausblick...................................................................2<br />

2. Rahmenbedingungen für die inklusive <strong>Klasse</strong>..............................................................................3<br />

2.1. <strong>Klasse</strong>ngröße .......................................................................................................................3<br />

2.2. Räumlichkeiten....................................................................................................................3<br />

2.3. Zusammensetzung und Aufgaben des Lehrerteams.............................................................3<br />

2.4. Besonderheiten ...................................................................................................................4<br />

3. Planung und Dokumentation der Lernentwicklung .....................................................................4<br />

4. Unterrichtsgestaltung .................................................................................................................5<br />

5. Elternarbeit.................................................................................................................................6<br />

Anhang ..........................................................................................................................................7<br />

Leitlinien der Grundschule <strong>Breitenstein</strong>.......................................................................................7<br />

Leit-Bild der <strong>Sonnenhof</strong>schule in leichter Sprache .......................................................................8<br />

Leitbild der <strong>Sonnenhof</strong>schule....................................................................................................11


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 1<br />

Vorwort<br />

„Was im Vorhinein nicht ausgegrenzt wird,<br />

muss hinterher auch nicht eingegliedert werden.“<br />

RICHARD VON WEIZSÄCKER<br />

An der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> soll ab dem Schuljahr 2012/2013 eine gemeinsame<br />

<strong>Klasse</strong> der Grundschule und der <strong>Sonnenhof</strong>schule eingerichtet werden. Dies ist die<br />

konsequente Weiterentwicklung der schon seit 1991 bestehenden Kooperation und<br />

der Wunsch beider Schulen. Die vorliegende <strong>Konzeption</strong> fasst die bisherigen Erfahrungen<br />

und Überlegungen zusammen.<br />

1. Vorstellung der beteiligten Schulen<br />

1.1. Grundschule <strong>Breitenstein</strong><br />

Unsere Grundschule ist eine staatliche Schule der Stadt Schwäbisch Hall. Sie wird<br />

derzeit von 72 Kindern besucht, die sich auf vier jahrgangsgemischte <strong>Klasse</strong>n verteilen.<br />

An fünf Tagen in der Woche wird für alle Kinder ein warmes Mittagessen und<br />

eine anschließende Betreuung über verschiedenste pädagogische Angebote bis<br />

17.00 Uhr ermöglicht.<br />

Der Unterricht beginnt täglich mit einer offenen Eingangsphase um 7.30 Uhr. Verbindlicher<br />

Unterrichtsbeginn für alle Schülerinnen und Schüler ist 8.00 Uhr. Im<br />

Anschluss findet eine Freiarbeitsphase von drei Stunden statt, die durch eine<br />

20-minütige Vesperpause unterbrochen wird und von einer 20-minütigen Spielpause<br />

beendet wird. Danach findet gebundener Unterricht statt. Hier liegen die Fachstunden<br />

wie Sport, Schwimmen, Religion, Englisch, Experimente usw. Der Unterricht<br />

endet um 12.20 Uhr. Danach gibt es im Haus ein warmes Mittagessen. Die Kernzeitbetreuung<br />

geht täglich bis 14.00 Uhr. Im Anschluss an die Kernzeitbetreuung findet<br />

ein offenes Angebot statt. Dieses wird über die VHS Schwäbisch Hall, über Musikschulen<br />

oder über Jugendbegleiter und mit Arbeitsgemeinschaften der Schule gestaltet.<br />

Der erste Angebotsblock erstreckt sich über die Zeit von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr.<br />

Der zweite Angebotsblock geht von 15.30 Uhr bis 17.00 Uhr.<br />

Jede <strong>Klasse</strong> hat an einem Nachmittag Unterricht bis 15.30 Uhr.


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 2<br />

Einmal in der Woche findet ein Exkursions- bzw. Projekttag statt. An diesem Tag<br />

kommen außerschulische Partner in die Schule, die Kinder gehen in Museen oder in<br />

die Natur und arbeiten projektartig an den Inhalten dieser Erfahrungen.<br />

1.2. <strong>Sonnenhof</strong>schule Schwäbisch Hall<br />

Die <strong>Sonnenhof</strong>schule ist eine staatlich anerkannte Ganztagesschule für Kinder und<br />

Jugendliche mit einer geistigen Behinderung in freier Trägerschaft. Sie ist dem<br />

diakonischen Auftrag der Kirche, dem geltenden Bildungsplan für die Schule für<br />

Geistigbehinderte und den Grundsätzen des <strong>Sonnenhof</strong>es e.V. verpflichtet. Derzeit<br />

besuchen ca. 300 Schülerinnen und Schüler in 50 <strong>Klasse</strong>n die Schule. Ab dem Schuljahr<br />

2012/2013 hat die <strong>Sonnenhof</strong>schule an vier Grundschulen inklusive <strong>Klasse</strong>n<br />

und an acht Schulen zwölf weitere Außenklassen.<br />

Der Unterricht beginnt jeweils um 8.30 Uhr. An zwei Tagen endet der Unterricht<br />

um 12.15 Uhr, an drei Tagen um 15.30 Uhr.<br />

Die „Leitlinien“ der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> und das Leitbild der <strong>Sonnenhof</strong>schule<br />

befinden sich im Anhang.<br />

1.3. Entwicklung der Zusammenarbeit und Ausblick<br />

Seit dem Schuljahr 1991/1992 gibt es eine Außenklasse der <strong>Sonnenhof</strong>schule an der<br />

Grundschule <strong>Breitenstein</strong>. In den 20 Jahren wurde durchgängig, in verschiedenen<br />

Unterrichtsformen mit einer <strong>Klasse</strong> der Grundschule kooperiert. Projekte und Feste<br />

fanden von Anfang an gemeinsam statt. Zum Schuljahr 2008/2009 wurde die bis<br />

dahin übliche Kooperation von 1–2 Stunden pro Woche zu einer intensiveren Kooperation<br />

ausgebaut. Seitdem findet gemeinsames Lernen an allen Tagen der Woche<br />

in der Freiarbeit statt. Die Kinder der beiden <strong>Klasse</strong>n mischen sich hierzu in den<br />

nebeneinander liegenden <strong>Klasse</strong>nzimmern. Beide <strong>Klasse</strong>nzimmer sind teilweise mit<br />

einer vorbereiteten Umgebung ausgestattet. Die <strong>Klasse</strong>nlehrerinnen begleiten die<br />

Kinder gemeinsam, sind inhaltlich jedoch weiterhin jeweils für die Kinder ihrer<br />

Schulart verantwortlich. Zusätzlich gibt es täglich einen gemeinsamen Morgenkreis<br />

und eine gemeinsame Sportstunde pro Woche.<br />

Die Zusammenarbeit und das gemeinsame Leben und Lernen findet in der Elternschaft<br />

der Grundschule eine hohe Akzeptanz. An den Elternabenden gab es in Diskussionen<br />

zum Thema „Inklusion“ nur positive Rückmeldungen.<br />

Das Kollegium und die Elternschaft beider Schulen sowie die jeweiligen Schulleitungen<br />

unterstützen und fördern die Zusammenarbeit. Die Weiterentwicklung der<br />

bisher intensiven Kooperation der <strong>Klasse</strong>n hin zu einer inklusiven <strong>Klasse</strong> wird gewünscht.<br />

Zum Schuljahr 2012/2013 wird diese gemeinsame <strong>Klasse</strong> mit der Einschulung<br />

der neuen Erstklässler starten.


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 3<br />

Die Abstimmung in den Gremien der Grundschule – Gesamtlehrerkonferenz,<br />

Elternbeirat und Schulkonferenz – ergaben eine einstimmige Befürwortung des<br />

Vorhabens. Die Beschlüsse für eine inklusive <strong>Klasse</strong> in Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Sonnenhof</strong>schule sind somit gefasst.<br />

In der <strong>Sonnenhof</strong>schule ist im Leitbild verankert, dass gemeinsamer Unterricht<br />

angestrebt wird.<br />

2. Rahmenbedingungen für die inklusive <strong>Klasse</strong><br />

Um das Vorhaben „inklusive <strong>Klasse</strong>“ erfolgreich und für jeden Schüler gewinnbringend<br />

umsetzen zu können, braucht es bestimmte Rahmenbedingungen. Diese<br />

erst ermöglichen Unterricht in vielfältigen Formen wie Freiarbeit, individuell<br />

vorbereiteten Lernumgebungen, Kleingruppenarbeit und Einzelförderung.<br />

2.1. <strong>Klasse</strong>ngröße<br />

Prinzipiell sollte die Schüleranzahl in der <strong>Klasse</strong> so gering wie möglich gehalten<br />

werden, damit eine individuelle, bedürfnisgerechte Begleitung der Schüler beim<br />

Lernen gewährleistet ist.<br />

Zusammensetzung der inklusiven <strong>Klasse</strong> im Schuljahr 2012/2013:<br />

• 20 Kinder der Grundschule <strong>Breitenstein</strong><br />

• 4 bis 5 Kinder der <strong>Sonnenhof</strong>schule.<br />

2.2. Räumlichkeiten<br />

Für das individuelle Arbeiten in offenen Unterrichtsformen benötigt es genügend<br />

Raum. Deshalb werden zwei bestehende <strong>Klasse</strong>nräume mit einer Zwischentür verbunden.<br />

Die Größe der beiden zusammengelegten Räume und die Verbindungstür ermöglichen<br />

bei Bedarf auch Rückzugsmöglichkeiten, das Arbeiten in Kleingruppen und<br />

die Durchführung von Angeboten zur Bewegungsförderung.<br />

2.3. Zusammensetzung und Aufgaben des Lehrerteams<br />

Für die inklusive <strong>Klasse</strong> ist ein festes und dafür qualifiziertes Lehrerteam zuständig.<br />

Das Lehrerteam setzt sich aus Fachleuten beider Schularten zusammen. Eine<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit ist unerlässlich. Gemeinsame wöchentliche Besprechungen<br />

sind Voraussetzung. Die Planung des Unterrichts erfolgt im Team.<br />

Inhaltlich ist jeder Lehrer für die Schüler seiner Schulart verantwortlich. Dies gilt<br />

zum Beispiel für die Beschreibung der Lern- und Förderziele sowie für die Leistungsbeurteilung<br />

der Schülerinnen und Schüler. Hier gibt es jeweils der Schulart<br />

entsprechende Formen.


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 4<br />

Die inklusive <strong>Klasse</strong> wird von zwei <strong>Klasse</strong>nlehrerinnen geführt. Bei Ausfall einer<br />

Lehrerin sorgt die jeweilige Schulart für Vertretung, damit die Aufsichtspflicht<br />

und Förderung jeder Schülerin bzw. jedes Schülers gewahrt bleiben.<br />

Das Lehrerinnenteam setzt sich wie folgt zusammen:<br />

• eine <strong>Klasse</strong>nlehrerin der Grundschule mit Montessori-Diplom<br />

• eine <strong>Klasse</strong>nlehrerin der <strong>Sonnenhof</strong>schule<br />

• eine zusätzliche Teamlehrerin der Grundschule in Teilzeit mit Montessori-<br />

Ausbildung<br />

• eine zusätzliche Teamlehrerin der Grundschule in Teilzeit für integrative<br />

Sprachförderung mit Montessori-Ausbildung<br />

• eine Sonderschullehrerin der <strong>Sonnenhof</strong>schule mit einem Teil ihres Deputats<br />

• je nach Bedarf Fachlehrerinnen für Körperbehinderte der <strong>Sonnenhof</strong>schule.<br />

2.4. Besonderheiten<br />

Die Grundschule <strong>Breitenstein</strong> und die <strong>Sonnenhof</strong>schule haben verschiedene Anfangs-<br />

bzw. Endzeiten des Unterrichts, die aufgrund des Schülertransportes der<br />

<strong>Sonnenhof</strong>schule nicht angeglichen werden können.<br />

Für die Schüler der <strong>Sonnenhof</strong>schule werden einzelne Randstunden entstehen.<br />

Diese werden zur Vertiefung und Übung des Gelernten oder für besondere Angebote<br />

genutzt.<br />

Dienstagnachmittag können Schüler der <strong>Sonnenhof</strong>schule zudem den Neigungsnachmittag<br />

der <strong>Sonnenhof</strong>schule besuchen.<br />

Das Mittagessen wird an den Tagen, an denen die Schülerinnen und Schüler der<br />

<strong>Sonnenhof</strong>schule Nachmittagsunterricht haben, gemeinsam mit den Grundschülern<br />

im Essraum der Grundschule eingenommen. Danach nehmen die Schülerinnen und<br />

Schüler – wenn möglich – an den offenen Angeboten teil oder werden im <strong>Klasse</strong>nzimmer<br />

betreut.<br />

3. Planung und Dokumentation der Lernentwicklung<br />

Grundlage des inklusiven Unterrichts sind der Bildungsplan der Grundschule<br />

sowie der Bildungsplan der Schule für Geistigbehinderte und die Pädagogik<br />

Maria Montessoris.<br />

In der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> gibt es seit dem Schuljahr 2011/2012 durchgängig<br />

in allen <strong>Klasse</strong>nstufen eine individuelle Leistungsmessung. Zu den einzelnen Lerninhalten<br />

gibt es Lernzielkontrollen und kleinere Tests, die die Schülerinnen und<br />

Schüler nach Bearbeitung eines Themas selbständig und in Einzelarbeit durchfüh-


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 5<br />

ren. Die Schülerinnen und Schüler erhalten dadurch Rückmeldung über ihren jeweiligen<br />

Leistungsstand in den einzelnen Bereichen. Über eine Punkteverteilung<br />

entsteht so eine Gewichtung, die dann im Zeugnis in Noten umgewandelt wird.<br />

Kompetenzbögen mit einer sehr genauen Aufschlüsselung geben den Eltern Auskunft<br />

über den Leistungs- und Entwicklungsstand ihrer Kinder in den einzelnen<br />

Bereichen des Lehrplans.<br />

Für die Schülerinnen und Schüler der <strong>Sonnenhof</strong>schule wird jährlich ein individueller<br />

Lern- und Förderplan erstellt. Darin sind Kompetenzen festgelegt, die die<br />

Schülerinnen und Schüler im Laufe des Schuljahres erreichen sollen. An der Planung<br />

sind das <strong>Klasse</strong>nteam der <strong>Sonnenhof</strong>schule sowie die Eltern beteiligt. Entwicklungs-<br />

und Lernfortschritte in den verschiedenen Bildungsbereichen werden dokumentiert<br />

und am Ende jeden Schuljahres in einem Jahresbericht zusammengefasst.<br />

4. Unterrichtsgestaltung<br />

In einer inklusiven <strong>Klasse</strong> sind Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen<br />

Lernvoraussetzungen, die im Unterricht berücksichtigt werden.<br />

Im Unterricht erhält jedes Kind die Möglichkeit, auf seinem Niveau Lern- und Entwicklungsfortschritte<br />

zu erzielen. Das Lernangebot muss daher differenziert und<br />

individualisiert sein. Jede Schülerin und jeder Schüler gewinnt in der Auseinandersetzung<br />

mit Lern- und Übungsmaterialien im eigenen Entwicklungstempo neue Erkenntnisse,<br />

Erfahrungen und Kompetenzen.<br />

Hierfür bietet die Freiarbeit mit vorbereiteter Lernumgebung den gemeinsamen<br />

Rahmen für alle Schüler. Als Richtlinie orientieren sie sich an individuellen<br />

Wochen- oder Tagesplänen.<br />

Durch einen individualisierten Unterricht verändert sich die Rolle der Lehrerin. Sie<br />

beobachtet und begleitet jedes Kind in seiner Lernentwicklung.<br />

Während in Freiarbeitsphasen das individuelle Arbeiten im Vordergrund steht,<br />

rückt im gebundenen Unterricht, z.B. in Sport oder Religion sowie bei Projekten, das<br />

Lernen an einem gemeinsamen Thema in den Mittelpunkt.<br />

Lebenspraktisches Lernen, z.B. beim Essen oder bei der Hygiene, wird für einzelne<br />

Kinder in den Unterrichtsalltag integriert. Spezielle Angebote wie Bewegungsförderung,<br />

Unterstützte Kommunikation oder TEACCH können je nach Zielsetzung<br />

im Rahmen des Unterrichts oder in der Einzelsituation stattfinden.<br />

Die Festlegung des Stundenplans und die konkrete Gestaltung der Tagesstruktur<br />

erfolgt mit den beteiligten Lehrerinnen vor den Sommerferien.


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 6<br />

5. Elternarbeit<br />

Der Kontakt und Austausch zwischen Eltern und Lehrern findet in Form von<br />

Elternabenden und Elterngesprächen statt. Schulische Feiern und gemeinsame<br />

Aktionen bieten den Eltern die Möglichkeit, sich untereinander kennenzulernen<br />

und auszutauschen.


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 7<br />

Anhang<br />

Leitlinien der Grundschule <strong>Breitenstein</strong><br />

• Alle am Schulleben Beteiligten tragen Sorge für ein respektvolles,<br />

vertrauensvolles, von Wertschätzung geprägtes Miteinander.<br />

• Unserer Schulgemeinschaft gehören Menschen aus unterschiedlichen Kulturen,<br />

mit unterschiedlichen religiösen Ausrichtungen, von unterschiedlicher sozialer<br />

Herkunft und mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten an.<br />

• Die Persönlichkeit des Einzelnen wird wahrgenommen und angenommen. Jeder<br />

wird morgens persönlich begrüßt und persönlich verabschiedet.<br />

• Gesundheitserziehung und Gewaltprävention sind uns ein Anliegen.<br />

• Gemeinsamer Unterricht wird während des gesamten Schultages in vorbereiteter<br />

Umgebung, während der Freiarbeit und in geeigneten Kooperationsformen<br />

praktiziert.<br />

• Das gesamte Schulleben wird von allen gemeinsam gestaltet.<br />

• Die Schüler/innen sollen zu eigenverantwortlichem Lernen und Arbeiten<br />

erzogen werden. Projektarbeit, Freiarbeit, Werkstattunterricht und die<br />

Ergänzung durch individuelle Tages- und Wochenpläne unterstützen diese<br />

Form.<br />

• Die Grundschule <strong>Breitenstein</strong> unterrichtet ausschließlich jahrgangsgemischt in<br />

Gruppengrößen zwischen 13 und 16 Kindern.<br />

• Die Lehrerinnen der Schule verstehen sich als Lernbegleiter und unterstützen<br />

die Kinder nach dem Prinzip Maria Montessoris: „Hilf mir es selbst zu tun!“<br />

• Teamteaching ist Bestandteil des Unterrichtskonzepts, so dass individuelle<br />

Förderung auch durch die Arbeit in der Kleingruppe und in der Einzelbegleitung<br />

möglich wird.<br />

• Das Kind steht im Mittelpunkt allen Lehren und Lernens.<br />

• Lernzielkontrollen werden von den Kindern im eigenen Tempo und nach<br />

Erreichen bestimmter Kompetenzen im eigenen Rhythmus durchgeführt.<br />

• Eigens entwickelte Kompetenzbögen geben Auskunft über den Lernstand und<br />

die Entwicklung der Kinder in einzelnen Bereichen.<br />

• Der größte Teil der Lehrerinnen der Schule verfügt über eine Montessoriausbildung.


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 8<br />

Leit-Bild der <strong>Sonnenhof</strong>schule in leichter Sprache<br />

Leit-Bild kommt von leiten, führen.<br />

Im Leit-Bild steht drin, was uns wichtig ist.<br />

Zum Beispiel, wie wir Menschen behandeln wollen.<br />

Oder worauf wir besonders achten wollen.<br />

Oder wie wir arbeiten wollen.<br />

Unser Leit-Bild ist wichtig für alles, was wir tun.<br />

Und so sieht unser Leit-Bild aus:<br />

1. Wir sind die Schule des <strong>Sonnenhof</strong>es.<br />

Wir haben einen Bildungs-Plan.<br />

Bildung bedeutet: Lernen, ein Leben lang.<br />

In dem Bildungs-Plan steht drin, was die Schüler lernen sollen.<br />

Schüler, Eltern und Lehrer können sich bei uns beteiligen.<br />

2. Bei uns ist jeder wichtig.<br />

Darauf achten wir besonders!<br />

3. Jeder kann lernen.<br />

Jeder lernt das, was er lernen kann und was für ihn wichtig ist.<br />

Bei uns gibt es keine Schul-Noten.<br />

4. Lernen soll Spaß machen!<br />

Jeder Schüler ist bei uns willkommen.<br />

5. Die Schüler wissen, was sie können und wo sie Hilfe brauchen.<br />

6. Die Lehrer sollen oft spannenden Unterricht machen.<br />

Sie denken dabei an jeden Schüler.<br />

7. In unserer Schule ist es normal, verschieden zu sein.<br />

Deshalb gibt es ganz verschiedene Angebote im Unterricht.<br />

Manchmal lernt jeder für sich, und manchmal lernen alle zusammen.


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 9<br />

8. Jeder Schüler hat was zu sagen.<br />

Jeder Schüler macht das so, wie er das am besten kann.<br />

Schüler sprechen.<br />

Schüler zeigen.<br />

Schüler gebärden.<br />

Gebärden bedeutet: mit den Händen sprechen.<br />

Schüler benutzen Hilfs-Mittel.<br />

Zum Beispiel ein Schreib-Brett.<br />

Oder einen BigMack.<br />

So kann man sehen, was sie wollen.<br />

Oder was sie nicht wollen.<br />

Es gibt ganz viele verschiedene Arten, was zu sagen.<br />

9. Die Schüler lernen, sich zu entscheiden.<br />

Sie lernen:<br />

Ich kann mitbestimmen.<br />

Ich kann auswählen.<br />

Ich kann zeigen, was ich will.<br />

10. Es gibt junge Schüler und ältere Schüler an unserer Schule.<br />

In jedem Alter findet man bestimmte Dinge gut und wichtig.<br />

Deshalb ist auch der Untericht bei jungen Schülern anders als bei älteren<br />

Schülern.<br />

11. In unserer Schule sind Mädchen und Jungen.<br />

Sie werden zu Frauen und Männern.<br />

Oft machen Mädchen und Jungen bei denselben Sachen mit.<br />

Manchmal aber nicht.<br />

Deshalb gibt es Angebote nur für Mädchen oder Frauen.<br />

Und deshalb gibt es Angebote nur für Jungen oder Männer.<br />

12. In der Schule lernt jeder verschiedene Arbeiten kennen.<br />

Dann kann man schauen, welche Arbeit nach der Schul-Zeit passt.<br />

13. Die Lehrer sprechen mit Eltern und Mitarbeitern der Wohn-Gruppen.<br />

Alle können sagen, was ihnen für die Schule wichtig ist.<br />

Gemeinsam finden sie heraus, was sie machen müssen.<br />

Oder was sie machen können.


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 10<br />

14. Es gibt an vielen Schulen Außen-<strong>Klasse</strong>n unserer Schule.<br />

Für manche Schüler ist der Schul-Weg dann kürzer.<br />

In manchen Fächern haben Kinder mit Behinderung und<br />

Kinder ohne Behinderung gemeinsamen Unterricht.<br />

Es gibt auch <strong>Klasse</strong>n, in denen alle Kinder in allen Fächern<br />

gemeinsamen Unterricht haben.<br />

15. Unterricht muss nicht in der Schule sein.<br />

Schüler gehen einkaufen.<br />

Schüler fahren mit dem Bus.<br />

Schüler gehen in die Bücherei.<br />

Man kann auf viele verschiedene Weisen lernen.<br />

Schüler lernen in Projekten.<br />

Manchmal braucht man einfach neue Ideen.<br />

Manchmal merkt man, die neue Idee war nicht gut.<br />

Dann probiert man es nochmal anders.<br />

Vielleicht geht es dann.<br />

16. Schüler wählen ab der Haupt-Stufe <strong>Klasse</strong>n-Sprecher.<br />

Es gibt eine Schüler-Mitverantwortung.<br />

Man sagt auch kurz: SMV.<br />

Das sind die vier Schüler-Sprecher.<br />

Die fragen die anderen Schüler nach ihrer Meinung.<br />

Sie sagen der Schul-Leitung, was die Schüler sich wünschen.<br />

Die Schul-Leitung muss dann mit der SMV überlegen:<br />

Was müssen wir machen, damit die Wünsche der Schüler wahr werden?


Pädagogisches Konzept für eine inklusive <strong>Klasse</strong> an der Grundschule <strong>Breitenstein</strong> 11<br />

Leitbild der <strong>Sonnenhof</strong>schule<br />

Wir sind eine Schule …<br />

… deren Grundsätze sich in der Zielsetzung und im Alltag an der Maxime<br />

orientieren: Alle Menschen haben die gleiche unantastbare Würde.<br />

… die bei jedem jungen Menschen die Fähigkeit zur Bildung voraussetzt. Jeder<br />

Schüler soll lernen, was für ihn möglich und wichtig ist. Ausgangspunkt der<br />

Leistungsbeurteilung ist immer der einzelne Schüler.<br />

… die den Schülern Freude am Leben und Lernen vermitteln will, und in der sie<br />

sich angenommen und wertgeschätzt erfahren.<br />

… die eine realistische Selbsteinschätzung vermittelt. Dazu gehören das Zutrauen in<br />

die eigenen Kompetenzen, die Akzeptanz der eigenen Grenzen und das Bewusstsein<br />

dafür, in welchen Bereichen Unterstützung notwendig ist.<br />

… die dem Anspruch der Schüler auf eine fachlich gute Förderung Rechnung trägt.<br />

… die die Unterschiedlichkeit der Schüler respektiert, gemeinsames Lernen organisiert<br />

und individuelle Angebote bereit hält, um je nach Fähigkeit und Möglichkeit<br />

unterschiedliche Ziele zu erreichen.<br />

… die die kommunikativen Möglichkeiten jedes Einzelnen wahrnimmt und<br />

erweitert.<br />

… in der die Schüler lernen, wo immer es möglich ist, eigene Entscheidungen zu<br />

treffen, und dabei erfahren, dass sie etwas bewirken und bestimmen können.<br />

… in der der Umgang mit den Schülern und die Inhalte des Unterrichts altersentsprechend<br />

gestaltet werden.<br />

… die Mädchen und Jungen dabei hilft, eine eigene Geschlechtsidentität zu entwickeln,<br />

sie beim Erwachsenwerden begleitet, und in der Sexualerziehung in<br />

allen Stufen Unterrichtsprinzip ist.<br />

… die jedem Schüler die Grundlage für eine ihm angemessene berufliche Tätigkeit<br />

vermittelt.<br />

… die Eltern als Partner des schulischen Lebens sieht und im fachlichen Austausch<br />

mit den Kollegen der Wohnbereiche steht.<br />

… in der die Kooperation mit Regelschulen schon Tradition und gemeinsamer<br />

Unterricht in inklusiven <strong>Klasse</strong>n seit 2009 möglich geworden ist.<br />

… die neue Formen des Unterrichts und der Teilhabe am öffentlichen Leben entwickelt,<br />

erprobt und gegebenenfalls korrigiert.<br />

… die als Teil der Gesellschaft mit den Schülern demokratisches Verhalten erprobt<br />

und sie auf die Teilhabe an der Gesellschaft und ein möglichst selbstbestimmtes<br />

Leben vorbereitet.

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