30 Jahre - Sozialberatung Ludwigsburg eV
30 Jahre - Sozialberatung Ludwigsburg eV
30 Jahre - Sozialberatung Ludwigsburg eV
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<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong><br />
1979 - 2009<br />
JAHRESBERICHT 2008
INHALT<br />
3 GRUSSWORT DES VORSITZENDEN<br />
4 STRAFFÄLLIGENHILFE UND MEHR<br />
Aus der Arbeit der <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
9 GEWALTPRÄVENTION – KONZEPTIONELLE ERWEITERUNGEN<br />
12 SCHULDNERBERATUNG – EIN ANGEBOT FÜR ALLE BETROFFENEN<br />
Neue Lebensperspektiven durch qualifizierte Beratung und Entschuldung<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> e.V.<br />
Ruhrstraße 10/1, 71636 <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Telefon 07141/92 19 72<br />
Telefax 07141/90 10 72<br />
info@sozialberatung-ludwigsburg.de<br />
www.sozialberatung-ludwigsburg.de<br />
Der Verein ist als gemeinnützig und mildtätig anerkannt.<br />
Mitgliedsbeiträge und Spenden sind steuerbegünstigt.<br />
Zuwendungsbestätigungen werden auf Wunsch ausgestellt.<br />
SPENDENKONTO<br />
Kreissparkasse <strong>Ludwigsburg</strong><br />
(BLZ 604 500 50) Konto 76 508<br />
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />
Ulrich Hebenstreit, Vorsitzender<br />
Georg Steckenstein, Geschäftsführer<br />
SPRECHZEITEN IN DER BERATUNGSSTELLE<br />
Di, Do, Fr 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Mi 15.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung<br />
SATZ & GESTALTUNG<br />
Kreativ plus<br />
Gesellschaft für Werbung & Kommunikation mbH<br />
Haußmannstraße 6, 70188 Stuttgart<br />
www.kreativplus.com<br />
März 2009 Mitglied im
VORWORT<br />
Im <strong>Jahre</strong> 2008 hat die <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> ihr Betätigungsfeld über die<br />
traditionelle Straffälligenhilfe hinaus erweitert. Unsere Schuldnerberatung steht<br />
nunmehr jedem offen. Mit Unterstützung des Landkreises wurde hierzu eine<br />
zusätzliche Stelle geschaffen. Auch unser Angebot an Kursen zur Gewaltprävention<br />
an Schulen ist nicht begrenzt. Dies entspricht der Zielrichtung der Arbeit<br />
unseres Vereins. Vorbeugen und Verbrechen zu verhindern, ist die beste Straffälligenhilfe,<br />
ist der effektivste Opferschutz.<br />
2009 wird eine schwierige Zeit beginnen. Die Folgen der internationalen Finanzkrise<br />
werden auch in der Region Stuttgart auf den Arbeitsmarkt durchschlagen.<br />
Gerade für die von uns Betreuten wird es besonders schwer werden, in ein normales<br />
Leben zurückzufinden. Dies soll uns Ansporn sein für erneuten großen Einsatz,<br />
für ein Engagement, wie es die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />
der <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> auch im <strong>Jahre</strong> 2008 wieder an den Tag gelegt<br />
haben. Dafür danke ich herzlich, wie auch allen, die mit uns vertrauensvoll<br />
zusammenarbeiteten und denen, die unsere Arbeit finanziell überhaupt erst<br />
ermöglichten.<br />
Ulrich Hebenstreit<br />
1. Vorsitzender<br />
Nur im Verbund und in der verlässlichen<br />
Zusammenarbeit aller Akteure und<br />
Unterstützer kann unsere Arbeit gelingen.<br />
Bedanken möchten wir uns<br />
● für die fachliche Unterstützung der verschiedenen<br />
Facharbeitskreise, in denen wir mitwirken<br />
● bei den Fachstellen und kooperierenden Diensten,<br />
den Justizvollzugsanstalten und Neustart<br />
● bei der Stiftung „Resozialisierungsfonds Dr. Traugott Bender“<br />
beim Justizministerium Baden-Württemberg und dessen<br />
Beauftragten<br />
● beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, der uns als<br />
Mitgliedsorganisation mit den nötigen Informationen<br />
versorgt und unterstützt<br />
● bei dem Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe<br />
Württemberg e.V., der die Arbeit fördert und aktuelle<br />
Projekte mit trägt<br />
● bei der Bewährungshilfe Stuttgart, die uns kostenlos ein<br />
Gebäude in <strong>Ludwigsburg</strong> für Betreuungszwecke überlässt<br />
● bei den Leistungsträgern, insbesondere dem Landkreis<br />
<strong>Ludwigsburg</strong>, für die Förderung und die gute Zusammenarbeit<br />
● bem Kreistag und der Kreisverwaltung für die<br />
Entscheidung, uns als freier Träger bei Projekten zum<br />
Kindeswohl zu berücksichtigen<br />
● bei der Kreissparkassenstiftung „Jugendförderung, Arbeit und<br />
Soziales“, die die Anti-Gewalt-Trainingskurse unterstützt hat<br />
● bei der Glücksspirale, die uns bei der Einführung eines<br />
Klientenverwaltungsprogramms unterstützt<br />
● beim Herausgeber, der Redaktion und den Lesern der<br />
<strong>Ludwigsburg</strong>er Kreiszeitung in Verbindung mit der<br />
Weihnachtsaktion „Helfen geht uns alle an“<br />
● bei allen Richterinnen und Richtern, Staatsanwältinnen und<br />
Staatsanwälten, die mit ihren zugewiesenen Geldbußen<br />
unsere Arbeit gefördert haben
4<br />
Straffälligkeit und mehr<br />
AUS DER ARBEIT DER SOZIALBERATUNG LUDWIGSBURG<br />
DIE ZAHL DER PERSONEN, DIE 2008 DAS BERATUNGS- UND UNTERSTÜTZUNGSANGEBOT<br />
DER SOZIALBERATUNG IN ANSPRUCH GENOMMEN HABEN, IST IN DEN TRADITIONELLEN<br />
ARBEITSBEREICHEN STRAFFÄLLIGENHILFE UND GEWALTPRÄVENTION VON 275 PERSONEN<br />
IM VORJAHR AUF 359 PERSONEN GESTIEGEN. HINZUKOMMEN WEITERE 111 PERSONEN<br />
AUS DER NEU GESCHAFFENEN SCHULDNERBERATUNGSSTELLE, DIE ALLEN BÜRGERINNEN<br />
UND BÜRGER IM LANDKREIS OFFEN STEHT.<br />
Trete dem Unrecht so entgegen,<br />
dass Du zugleich der Menschlichkeit Rechnung trägst.<br />
Aurelius Augustinus<br />
Aus dieser Aufforderung von Augustinus vor 1500 <strong>Jahre</strong>n könnte die heutige Straffälligenhilfe entstanden sein. Steht doch<br />
im Zentrum der Arbeit mit den Tätern sowohl das Unrecht, das Opfern widerfährt als auch der Täter als Mensch, dessen Tat<br />
zu verurteilen ist. Der Menschlichkeit Rechnung tragen heißt, dem Mensch als Opfer und dem Mensch als Täter Unterstützung<br />
anzubieten und mit Mitgefühl zu begegnen, dass Anlässe für weiteres Unrecht nicht mehr entstehen.<br />
ENTWICKLUNG DER STRAFFÄLLIGENHILFE<br />
Straffälligenhilfe in <strong>Ludwigsburg</strong> gibt es seit 180 <strong>Jahre</strong>n: Sie entwickelte sich von der früheren Fürsorgearbeit zu einem professionellen<br />
Hilfesystem mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern.<br />
Freie Straffälligenhilfe ist kein systematisch ausdifferenziertes Subsystem des Sozialstaates. Die konkrete Ausgestaltung orientiert<br />
sich an den jeweils lokalen und regionalen Bedingungen. Die Einbindung in die jeweiligen Organisationszusammenhänge<br />
vor Ort haben vielfältige Ausprägungen zur Folge.<br />
Straffälligenhilfe in <strong>Ludwigsburg</strong> firmierte in den vergangenen Jahrzehnten unter den Namen „Verein für Gefangenen- und<br />
Entlassenenfürsorge e.V.“ und „Bürgerinitiative Strafvollzug e.V.“ Vor genau <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n kam es zu der Namensgebung <strong>Sozialberatung</strong><br />
<strong>Ludwigsburg</strong> e.V. Mit dem <strong>30</strong>0-jährigen Stadtjubiläum feiert die <strong>Sozialberatung</strong> 2009 ihr <strong>30</strong>-jähriges Bestehen.
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Klienten der <strong>Sozialberatung</strong><br />
218<br />
141<br />
111<br />
Beratung Fachberatungs- allgemeine<br />
in Haft stelle Schuldnerberatung<br />
Auch wenn Diskussionen über Strafverschärfungen geführt werden und die Reintegration von straffällig gewordenen Menschen<br />
eher in den Hintergrund zu rücken scheint, sind Gefängnisse und strafentlassene Menschen integraler Bestandteil der Gesellschaft,<br />
die nach rechtsmäßiger Verbüßung ihrer Strafe einen Anspruch darauf haben, in dieser Gesellschaft wieder mit gleichen<br />
Chancen leben zu dürfen. Die Gemeinschaft tut gut daran, hier Brücken zu bauen und erforderliche Hilfen anzubieten.<br />
TÄTER UND OPFER IM FOKUS<br />
Erfolgreiche Eingliederung stärkt den Betroffenen, nutzt der Gemeinschaft und schützt potenzielle Opfer vor weiteren Straftaten.<br />
Auch wenn die Anknüpfungspunkte der Arbeit beim Täter liegen, so bleiben doch stets die Opfer mit im Fokus der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Allzu oft, gerade bei Körperverletzungs- und Sexualdelikten entpuppt sich der Täter, betrachtet<br />
man seine Lebensbiographie eingehender, oft selber auch als ohnmächtiges Opfer, ohne dass je ein Täter oder eine Täterin<br />
zur Rechenschaft gezogen und in die Verantwortung genommen wurde. So bleibt die Arbeit mit dem Täter nie ausschließlich<br />
auf den Täter bezogen.<br />
Zu den breit gefächerten Angeboten der <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> gehörten im Berichtsjahr<br />
● allgemeine Beratung von Inhaftierten und Angehörigen ● Entlassungsvorbereitung / Nachsorge<br />
● Begleitung bei Hafturlaub und Ausgängen ● Vermittlung von Wohnraum<br />
● Betreuung in den Wohneinrichtungen des Vereins ● Betreuung im eigenen Wohnraum<br />
● Schuldenberatung ● Gewaltprävention<br />
● Hilfen bei häuslicher Gewalt ● Anti-Gewalt-Trainingskurse<br />
● Vermittlung ehrenamtlicher Betreuer/innen<br />
Altersverteilung aller Betreuten<br />
16 bis 19<br />
20 bis 29<br />
<strong>30</strong> bis 39<br />
40 bis 49<br />
50 bis 59<br />
60 bis 69<br />
Die Zahl der Personen, die 2008 das Beratungs- und Unterstützungsangebot der <strong>Sozialberatung</strong> in Anspruch genommen<br />
haben, ist in den traditionellen Arbeitsbereichen Straffälligenhilfe und Gewaltprävention von 275 Personen im Vorjahr auf 359<br />
Personen gestiegen. Hinzukommen weitere 111 Personen aus der neugeschaffenen Schuldnerberatungsstelle, die allen Bürgerinnen<br />
und Bürgern im Landkreis offen steht.<br />
2,42%<br />
5,31%<br />
13,53%<br />
20,77%<br />
28,50%<br />
29,47%<br />
5
6<br />
FACHBERATUNGSSTELLE – BERATUNG IN UND NACH HAFT<br />
Belastende Lebensverhältnisse nach der Haft, unzureichende Perspektiven, fehlende soziale Beziehungen, Entwurzelungen,<br />
Sucht, Schulden oder auch fehlender Wohnraum führen schon während der Haft zur Kontaktaufnahme mit der <strong>Sozialberatung</strong>.<br />
Unterstützung und Hilfen erhielten die Ratsuchenden in der Beratungsstelle oder auch durch die aufsuchenden Angebote<br />
in den Vollzugsanstalten. Beratung in Haft erfolgten in der Sozialtherapeutischen Anstalt und dem Vollzugskrankenhaus<br />
Asperg sowie in den Justizvollzugsanstalten Stammheim und Heimsheim. Andere Justizvollzugsanstalten wurden auf spezielle<br />
Nachfrage aufgesucht.<br />
Ungeachtet der Diskussion um die Bedeutung des Resozialisierungsgedankens spricht die Nachfrage nach Hilfe für deren<br />
Notwendigkeit und eine Ausdifferenzierung sowie Weiterentwicklung vorhandener Angebote.<br />
BETREUTE WOHNANGEBOTE<br />
Insgesamt 65 Personen wurden in den drei Wohngemeinschaften mit insgesamt 18 Wohnplätzen und in den neun ambulanten<br />
Betreuungsmöglichkeiten im eigenen Wohnraum für einen befristeten Zeitraum (6-18 Monate) unterstützt. Alle Unterstützung<br />
zielt darauf, dass die Bewohner ihr Leben wieder „in den Griff“ bekommen, für sich und ihre Zukunft Verantwortung<br />
übernehmen und an sich arbeiten, um nicht wieder rückfällig zu werden.<br />
Festzustellen war im vergangenen Jahr, dass die Bewohner immer jünger werden und zunehmend weniger Struktur mitbringen.<br />
Eine konzeptionelle Anpassung der Betreuungsangebote, zumindest in einer Wohneinrichtung, wird hierfür vorzunehmen<br />
sein. Grundlage für die Aufnahme in die betreuten Wohnangebote ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den<br />
jeweiligen Mitarbeitern bzw. den Betreuerinnen oder Betreuern.<br />
EHRENAMTLICHE: WICHTIGE BOTSCHAFTER ZWISCHEN „DRINNEN UND DRAUSSEN“<br />
Ehrenamtliche Straffälligenhilfe hat seit 180 <strong>Jahre</strong>n Tradition und ist gleichzeitig aktueller denn je. Eine Tradition, die sich ihre<br />
Lebendigkeit bewahrt hat, denn das Ehrenamt befindet sich auch im Wandel. Bei der <strong>Sozialberatung</strong> engagieren sich neben<br />
dem ehrenamtlichen Vorstand jeweils zehn Frauen und Männer aus der Bürgerschaft. Dabei geht es neben der im Vorder-
grund stehenden Arbeit mit Straffälligen und deren Angehörigen auch um geeignete Aus- und Fortbildungsangebote für<br />
Ehrenamtliche und um ein effizientes Management durch bereitwillige und professionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Bei den ehrenamtlich Engagierten handelt es sich oft nicht mehr um die bis zur Selbstaufgabe aktiven Helferinnen und Helfer,<br />
sondern um selbstbewusste Frauen und Männer, die mit bürgerschaftlichem Engagement in erster Linie die Stärkung von<br />
Mitmenschlichkeit, Demokratie und Solidarität verbinden.<br />
Auch nach der Gewinnung der Ehrenamtlichen für die Arbeit in der Straffälligenhilfe steht ihnen der Verein dauerhaft stützend<br />
zur Seite. Dies wird von den Ehrenamtlichen engagiert genutzt.<br />
Die <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> hat das Ehrenamt und die Unterstützung des Ehrenamts in ihrer Satzung seit <strong>Jahre</strong>n verankert.<br />
Ihre vielfältigen Chancen und Möglichkeiten sind zu nutzen. Ehrenamtliche können und dürfen jedoch nicht die Arbeit<br />
der Hauptamtlichen gänzlich ersetzen. Ehrenamtliches Engagement kann ergänzen, entlasten und im günstigsten Fall profitieren<br />
alle Beteiligten davon:<br />
● der Gefangene, der Inhaftierte, um den es in erster Linie geht,<br />
● der Verein, der ein erweitertes Angebot machen kann,<br />
● die Vollzugsanstalt durch die erweiterte Vorbereitung auf ein Leben in Freiheit durch den Ehrenamtlichen und<br />
● der Ehrenamtliche selber, der sich mit seiner ganzen Lebens-, Berufs- und Normerfahrung einbringt und sein Handeln<br />
als sinnstiftend und die Rückmeldung der Betreuten als bereichernd erlebt.<br />
Für eine gelingende und befriedigende Arbeit mit Ehrenamtlichen bedarf es einer Kultur der Zusammenarbeit, der Anbindung<br />
und der Weiterentwicklung. Ehrenamtliche Mitarbeit ist in vielen Bereichen innerhalb und außerhalb des Strafvollzugs möglich.<br />
Im Vollzug kommen in Frage:<br />
● Regelmäßige Besuche, Briefkontakte ● Einzelbegleitungen<br />
● Gesprächsgruppen ● Kontakte zu Angehörigen<br />
● Entlassungsvorbereitungen ● Päckchen senden<br />
● Unterstützung von Angehörigen ● Begleitung bei Ausgängen<br />
● „Behördenkurs“ und Alltagstraining ● Kreativangebote<br />
7
8<br />
Außerhalb des Vollzugs sind Ehrenamtliche verlässliche und vertrauliche Gesprächspartner bei Problemen des Alltags.<br />
Sie unterstützen zum Beispiel bei<br />
● Schwierigkeiten mit dem Schriftverkehr<br />
● der Schuldenberatung<br />
● der Freizeitgestaltung<br />
● der Arbeitsaufnahme oder<br />
● der Stabilisierung kritischer Arbeitsverhältnisse<br />
Die Arbeit der Ehrenamtlichen findet nicht losgelöst von der professionellen Arbeit des Vereins statt. Regelmäßige Fallbesprechungen,<br />
Supervisions- und Weiterbildungsangebote für die Ehrenamtlichen zählen zum Selbstverständnis. Die Entwicklung<br />
von gemeinsamen Standards im „Netzwerk Ehrenamt“ auf <strong>Ludwigsburg</strong>er Ebene oder die gemeinsame Fortbildungs- und<br />
Weiterbildungsoffensive mit dem kirchlichen Dienst des Hohen Aspergs oder des Landesverbandes der Straffälligenhilfe sind<br />
bleibende Marksteine in 2009.
Gewaltprävention – Konzeptionelle Erweiterungen<br />
ANTI-GEWALT-TRAINING MIT ERWACHSENEN STRAFTÄTERN<br />
SEIT DEM JAHR 2002 BIETET DIE SOZIALBERATUNG LUDWIGSBURG ANTI-GEWALT-TRAI-<br />
NING FÜR MENSCHEN AN, DIE IM HÄUSLICHEN BEREICH GEWALTTÄTIG GEWORDEN SIND.<br />
IM JAHR 2008 WURDE BEREITS DER ACHTE TRAININGSKURS DURCHGEFÜHRT.<br />
Bereits im Frühjahr 2008 beschloss der Vorstand der <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> den Bereich Gewaltprävention auszuweiten<br />
und stockte dafür den Stellenanteil von 35 auf 60 Prozent auf. Somit war der Grundstein gelegt und es konnte eine Konzeption<br />
zur Durchführung eines Anti-Gewalt-Trainings mit erwachsenen Straftätern konzipiert werden.<br />
Erstmals wurde das Konzept mit noch inhaftierten erwachsenen Gewalttätern in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heilbronn<br />
erfolgreich durchgeführt. Im Dezember 2008 startete das nächste Training mit insgesamt sechs Probanden der Bewährungshilfe<br />
und einem Freigänger der JVA Heilbronn. Leitziel des Anti-Gewalt-Trainings ist es, das gewalttätige und kontrollierende<br />
Verhalten sowie Drohungen und andere verletzende Handlungen der Gewaltausübenden gegenüber den Opfern zu beenden.<br />
Sie werden befähigt, Konflikte konstruktiv zu lösen und aus letztendlich selbst schädigenden Problemlösungsmustern<br />
auszusteigen. Erlernte Denk- und Verhaltensmuster werden gezielt hinterfragt. Die Gewalthandlungen werden als eine vom<br />
Täter gewählte Strategie bewusst gemacht, für die Verantwortung übernommen werden muss. Gleichzeitig werden im Trainingsprogramm<br />
alternative Handlungsmöglichkeiten erarbeitet. Die Täter lernen Instrumente zur Verhaltensänderung kennen.<br />
Umgesetzt wird dieser Ansatz mit kognitiven, ressourcenorientierten und gruppendynamischen Methoden. Die Biographiearbeit<br />
und der „heiße Stuhl“ nehmen hierbei eine zentrale Stellung ein.<br />
Das Anti-Gewalt-Training ist für bis zu acht Teilnehmer ausgelegt, besteht aus zehn Gruppensitzungen<br />
und hat einen Umfang von insgesamt 50 Stunden. Die Eigenbeteiligung der Teilnehmer liegt bei 180 Euro<br />
für das gesamte Training. Die Restkosten trägt die <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>. Diese müssen aus Geldbußen<br />
refinanziert werden.<br />
In den Einzelberatungen bzw. Trainingskursen sind Personen aus allen gesellschaftlichen<br />
Schichten vertreten. Insgesamt kam die Maßnahme 32 Betroffenen<br />
zugute. Bei 53 Prozent der Klienten sind Kinder im sozialen Nahraum und direkt<br />
oder mittelbar von den Gewalthandlungen betroffen.<br />
Familienstand bei häusl. Gewalt<br />
50%<br />
40%<br />
<strong>30</strong>%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
ledig, kein Kind<br />
ledig, Kind/Kinder<br />
verheiratet, kein Kind<br />
verheiratet, Kind/Kinder<br />
geschieden, Kind/Kinder<br />
geschieden, kein Kind<br />
Sonstige<br />
9
10<br />
Gewaltprävention – Konzeptionelle Erweiterungen<br />
KOOPERATIONSPROJEKT MIT DEM VEREIN FRAUEN FÜR FRAUEN<br />
Ein weiteres neues Projekt, welches in dieser Form zumindest landesweit einzigartig ist und nach sehr viel Überzeugungsarbeit<br />
in den einzelnen politischen Gremien durch den Landkreis <strong>Ludwigsburg</strong> finanziert wird, ist das Kooperationsprojekt vom<br />
Verein Frauen für Frauen und der <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>.<br />
Das Kooperationsprojekt fokussiert die Interessen des Kindes im Spannungsfeld zwischen ihrem Recht auf Kontakt zu beiden<br />
Elternteilen und ihrem Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Das Projekt möchte für die von häuslicher<br />
Gewalt betroffenen Jungen und Mädchen eine verbesserte Lebensgrundlage schaffen und ihren Schutz optimieren. Die<br />
Arbeit mit beiden Elternteilen ermöglicht nicht nur eine genauere Einschätzung der aktuellen Situation, sondern auch die<br />
Begleitung eines dynamischen Trennungsprozesses.<br />
Das Kooperationsprojekt kann dem Jugendamt und dem Familiengericht als Grundlage für Umgangs- und Sorgerechtsentscheidungen<br />
dienen.<br />
ZIELGRUPPE UND AUFGABENTEILUNG<br />
Das Angebot richtet sich an Kinder als direkte oder indirekte Zeugen bzw. Opfer von häuslicher Gewalt und deren in einer<br />
Trennungssituation befindlichen, im Kreis <strong>Ludwigsburg</strong> wohnhaften Eltern.<br />
Der Verein Frauen für Frauen ist zuständig für die Arbeit mit<br />
● von häuslicher Gewalt betroffenen Kindern und ● dem Elternteil, bei dem das Kind lebt (im Schwerpunkt die Mutter)<br />
Die <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> übernimmt die Arbeit mit dem Gewalt ausübenden Elternteil.<br />
Das vorliegende Programm für Täter, sowohl die Einzelberatung als auch das zeitlich umfangreichere Anti-Gewalttraining, zielt<br />
darauf ab, dem Gewalt ausübenden Elternteil zu helfen, seine Konflikte konstruktiv und angemessen auszutragen und zu<br />
lösen. So ist neben der Kontrolle aggressiver Impulse das Erlernen von rechtzeitigem Abgrenzungsverhalten und kommunikativer<br />
Fertigkeiten enorm wichtig, da Gewalthandlungen meist Ausdruck einer Abwehr von Scham, Ohnmacht, Hilf- und<br />
Sprachlosigkeit sind.<br />
Hauptziel des Anti-Gewalt-Trainings ist es, gewalttätiges Verhalten zu wandeln und zu beenden, so dass die Gewalt ausübenden<br />
Elternteile in der Lage sind, sozial angepasste Eltern- und Konfliktmuster zu leben. Das bedeutet unter anderem,<br />
dass die Gewalt ausübenden Elternteile unterstützt werden, ihre Elternrolle verantwortlich wahrzunehmen und den anderen<br />
Elternteil in seiner Elternrolle zu respektieren. So kann dem Kind der Kontakt zu beiden Elternteilen erhalten werden.
ZIELE DES KOOPERATIONSPROJEKTES<br />
Für die Kinder Verein Frauen für Frauen<br />
● Aufarbeitung des Erlebten ● Vermittlung positiver Erlebnisse<br />
● Aufbrechen der Rollenfixierung und Erfahren alternativer Rollenbilder ● Erweiterung des Verhaltensrepertoires<br />
● Erlernen gewaltfreier Konfliktlösungsstrategien ● Aufbrechung der Vereinsamung<br />
● Stärkung des Selbstwertgefühls ● Umgang mit Trennung<br />
● Klärung der Sicherheit und des Unterstützungsbedarfes ● Klärung des weiteren Hilfebedarfs<br />
Das Gruppenangebot ist geschlechtsgemischt und für Kinder aus allen ethischen und ethnischen Gruppen. Die Mädchen und Jungen sind im Grundschulalter zwischen<br />
sieben und elf <strong>Jahre</strong>n. Der Gruppenzyklus umfasst zirka zehn Wochen. Um den Bedingungen eines großen Flächenlandkreises Rechnung zu tragen, werden<br />
die Kinder bei Bedarf mit einem Bus geholt und wieder nach Hause gebracht.<br />
Für den Elternteil, bei dem das Kind lebt<br />
In fünf Beratungsgesprächen oder aber in einem Gruppentraining werden vermittelt,<br />
Verein Frauen für Frauen<br />
● Verstehen des Verhaltens der Kinder ● Bearbeitung von Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen<br />
● Erkennen eigener Familien- und Rollenbilder ● Erkennen und Äußern lernen eigener Gefühle wie z.B. Bedürfnisse,<br />
● Entwickeln neuer Lebensbilder Überlastung, Einsamkeit und Angst<br />
● Kennen lernen von Hilfsangeboten ● Unterstützung bei der Erstellung eines Sicherheitsplans<br />
● Unterstützung bei der Klärung weiterer Lebensperspektiven ● Stärkung in der Erziehungs- und Schutzfunktion für das Kind<br />
● Klärung des weiteren Hilfebedarfs<br />
Für den Gewalt ausübenden Elternteil <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
● Verzicht auf Gewalt ● Verantwortungsübernahme als Vater/Elternteil<br />
● Entwicklung von adäquaten Handlungsmöglichkeiten in kritischen Situationen ● Auseinandersetzung mit den Gewaltauswirkungen<br />
● Rückfallprophylaxe und Opferschutz auf Kind und Partnerin<br />
● Erweiterung der Kommunikations- und Konfliktkompetenz ● Klärung des weiteren Hilfebedarfs<br />
11
12<br />
Die Schuldnerberatung soll<br />
ausgebaut werden (von links):<br />
Ulrich Hebenstreit<br />
(<strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>),<br />
Landrat Dr. Haas und Dekan Speck.<br />
Foto: Landratsamt<br />
Schuldnerberatung<br />
NEUE LEBENSPERSPEKTIVEN DURCH QUALIFIZIERTE BERATUNG<br />
UND ENTSCHULDUNG<br />
DIE SOZIALBERATUNG BIETET SEIT VIELEN JAHREN SCHULDNERBERATUNG IN INTEGRIERTER<br />
UND ZIELGRUPPENORIENTIERTER FORM AN. IN DER ARBEIT MIT STRAFFÄLLIG GEWORDE-<br />
NEN MENSCHEN UND DEREN ANGEHÖRIGEN SIND ÜBERSCHULDUNGSSITUATIONEN KEINE<br />
SELTENHEIT. ES IST DAHER NICHT VERWUNDERLICH, DASS PRIMÄRE AUFGABEN UND<br />
ZIELE HÄUFIG NUR ZU ERREICHEN SIND, WENN DIE SCHULDNERBERATUNG TEIL DER GE-<br />
PLANTEN HILFE UND UNTERSTÜTZUNG IST. ZUSÄTZLICH IST BEI DER SOZIALBERATUNG<br />
SEIT MÄRZ 2008 EINE SPEZIALISIERTE SCHULDNERBERATUNGSSTELLE ANGESIEDELT, DIE<br />
ALLEN ÜBERSCHULDETEN PERSONEN IM LANDKREIS LUDWIGSBURG ZUGÄNGLICH IST.<br />
Straffälligenhilfe hat den Ausstieg aus der Straffälligkeit bzw. die Hilfe zur Vermeidung neuer Straftaten zum Ziel. Wenn dieser<br />
Ansatz erfolgreich sein soll, muss das Leben der Probanden / Probandinnen (im Folgenden: Proband) in gewisser Weise<br />
neu organisiert werden. Soziale Beziehungen, Arbeits- und Wohnsituation stehen hierbei im Mittelpunkt. Unabdingbar damit<br />
verbunden sind die wirtschaftlichen Verhältnisse. Soll eine umfassende Resozialisierung gelingen, muss zwangsläufig auch<br />
eine Integration in die Wirtschaftsgesellschaft erfolgen. Schulden aus der Vergangenheit müssen bei der Betreuung integrativer<br />
Bestandteil sein. Fragen der Probanden wie: „Was kann ich tun, wenn mein Lohn gepfändet wird?“ oder „Kann ich ein<br />
eigenes Konto eröffnen trotz Überschuldung?“ machen die Notwendigkeit einer integrierten Schuldnerberatung in der Straffälligenhilfe<br />
offensichtlich. Sie unterstützt das primäre Arbeitsziel der Straffälligenhilfe, indem sie störende Einflüsse aus den<br />
Schuldverpflichtungen berücksichtigt und bearbeitet.<br />
SPEZIALISIERTE SCHULDNERBERATUNG<br />
Seit März 2008 ist bei der <strong>Sozialberatung</strong> eine spezialisierte Schuldnerberatungsstelle angesiedelt, die für alle überschuldeten<br />
Personen des Landkreises <strong>Ludwigsburg</strong> zugänglich ist. Die mit einer Vollzeitstelle ausgestattete spezialisierte Schuldnerberatung<br />
geht von einem ganzheitlichen Ansatz aus. Individuelle, soziale und<br />
umfeldbezogene Bedingungen werden neben der eigentlichen Überschuldungsproblematik<br />
berücksichtigt. Eine Beschränkung auf rein wirtschaftliche<br />
und finanzielle Aspekte kann keine dauerhafte Abhilfe schaffen, denn Einflussfaktoren<br />
wie Familie, Wohnverhältnis oder gesundheitliche Situation –<br />
um nur einige Aspekte zu nennen – können hinsichtlich des Umgangs mit<br />
der Überschuldung eine wichtige Rolle spielen.
männlich 65%<br />
Die Schuldner nach Geschlecht<br />
weiblich 35%<br />
GANZHEITLICHES BERATUNGSKONZEPT<br />
In der Regel erfolgt innerhalb von zwei Wochen nach telefonischer Kontaktaufnahme durch den Probanden ein Erstgespräch<br />
bzw. eine Kurzberatung. Im Mittelpunkt steht hierbei die Krisenintervention mit dem Ziel der kurzweiligen Existenzsicherung.<br />
Folgende Maßnahmen werden dabei – je nach individuellem Einzelfall – ins Auge gefasst und durchgeführt:<br />
● Sicherung der Einnahmen und Ausgaben (beispielsweise Lohn- und Kontopfändung überprüfen,<br />
Zugang zu Sozialleistungen gewährleisten, unnötige Ausgaben minimieren)<br />
● Sicherung von Wohnung / Energie<br />
● Vermeidung von Haft (beispielsweise durch Abgabe der eidesstattlichen Versicherung)<br />
● Überprüfung von Ratenzahlungen<br />
● Aufklärung über strafrechtliche Aspekte der Überschuldung<br />
● Hilfe bei konkreten Fragestellungen<br />
● Vermittlung an Rechtsanwälte (optional)<br />
Im Anschluss an eine Kurzberatung wird der Proband auf eigenen Wunsch in die laufende Beratung aufgenommen oder in<br />
die Warteliste eingetragen. Innerhalb der laufenden Beratung steht die ganzheitliche Schuldnerberatung im Mittelpunkt. Folgende<br />
Maßnahmen sind je nach Situation vorgesehen:<br />
● Existenzsicherung in ganzheitlicher Form: Sicherung des aktuellen sowie des künftigen Geldzugangs<br />
● Schuldenbestandsaufnahme: Schulden vollständig erfassen, Forderungen überprüfen,<br />
Entstehen neuer Schulden verhindern<br />
● Haushaltsberatung: Überblick über Einnahmen und Ausgaben gewinnen, Umgang mit Geld erlernen<br />
● Psychosoziale Beratung: Selbsthilfe initiieren, Familie / Umfeld einbeziehen<br />
● Schuldenregulierung: Vereinbarung von Ratenzahlungen, Aushandeln von Vergleichen,<br />
Eintritt in Verbraucherinsolvenz (etc.) nach Prüfung sozialer Stabilität und finanzieller Leistungsfähigkeit<br />
13
14<br />
alleinstehend 15%<br />
Ehe/Parnterschaft<br />
ohne Kinder 15%<br />
Ehe/Parnterschaft<br />
mit Kinder 40%<br />
Weibliche Schuldner<br />
FAMILIENSITUATION<br />
alleinerziehend <strong>30</strong>%<br />
alleinstehend <strong>30</strong>%<br />
Ehe/Partnerschaft<br />
ohne Kinder 25%<br />
EIN ERSTER ERFAHRUNGSBERICHT<br />
Männliche Schuldner<br />
alleinerziehend 0,50%<br />
Ehe/Partnerschaft<br />
mit Kindern 44,50%<br />
Der Zulauf von Schuldnern und Schuldnerinnen war von Anbeginn enorm. Bis heute werden wöchentlich mindestens drei<br />
Neuaufnahmen verzeichnet, was bereits im August dazu führte, dass eine Warteliste angelegt werden musste. In der laufenden<br />
Beratung befinden sich im Durchschnitt 65 Probanden. Ebenso viele stehen auf der Warteliste. Hinsichtlich des Personenkreises<br />
der Schuldner können folgende Angaben gemacht werden:<br />
● 65 Prozent der Probanden sind männlich, 35 Prozent sind weiblich.<br />
● Das Alter der Probanden reicht von 18 bis 76 <strong>Jahre</strong>, wobei ein Drittel der Schuldner zwischen 20 und 40 <strong>Jahre</strong> alt ist.<br />
Ein weiteres Drittel ist zwischen 40 und 60 <strong>Jahre</strong> alt.<br />
Entstehung der Schulden: Eine große Rolle spielt unsere Kreditgesellschaft, die durch Bankenpraxis und aggressive Werbung<br />
Personen in die Schuldenfalle lockt. Des Weiteren müssen Faktoren der Arbeitslosigkeit und des Niedriglohnsektors<br />
genannt werden. Nicht zu vergessen die persönliche Situation, welche durch einschneidende Lebensumstände wie beispielsweise<br />
Scheidung, schwere Erkrankung, Straffälligkeit oder Suchtverhalten zu Überschuldung führen kann.<br />
Schuldforderungen können ganz unterschiedlicher Art sein. Die häufigsten Formen sind nachfolgend genannt. Ohne<br />
Anspruch auf Vollständigkeit sei gesagt, dass sie vereinzelt oder in gemischter Form auf jegliche Probanden zutreffen.<br />
● Mietschulden ● Energieschulden<br />
● Unterhaltsschulden ● Konsumschulden (Kredite, Versandhausschulden, etc.)<br />
● Schulden aus Dauerverpflichtungen (Telefongebühren, ● Forderungen von Arbeitsämtern<br />
Rundfunk- und Fernsehgebühren, Mitglieds- und ● Gerichts-, Anwaltskosten<br />
Abonnementsbeiträge, Versicherungsprämien, etc.) ● Bußgelder, Geldstrafen, Geldauflagen<br />
Letztendlich sollte angemerkt werden: Im Mittelpunkt der Schuldnerberatung steht das Ziel, dem Schuldner wie auch dem<br />
Gläubiger gerecht zu werden. Vorrangig wird dabei die Stabilisierung der finanziellen Situation des Probanden angestrebt.<br />
Der erfolgreiche Abschluss von 46 Fällen und der Dank jener Schuldner rechtfertigt und begründet die Tätigkeit der Schuldnerberatung<br />
und motiviert zudem in hohem Maße zur Weiterarbeit.
TIB - SOZIALBERATUNG LUDWIGSBURG E.V.<br />
HILFEN FÜR STRAFFÄLLIGE, DEREN ANGEHÖRIGE UND GEWALTTÄTER IM HÄUSLICHEN BEREICH<br />
HILFEBEREICHE<br />
ORTE DER<br />
HILFEANGEBOTE Anlauf- und<br />
Beratungsstell<strong>eV</strong>ollzugsanstalten<br />
VERNETZUNG<br />
DER ARBEIT<br />
AUFSUCHENDE<br />
SOZIALARBEIT<br />
IN HAFT<br />
Wohnen Arbeit<br />
● Wohnungslosenhilfe<br />
● Haus auf der Wart<br />
● Agentur für Arbeit<br />
● ARGE/Jobcenter<br />
● Sozialamt<br />
● Sozialdienste der<br />
Vollzugsanstalten<br />
● Arbeitgeber<br />
● Fachberatungsstellen<br />
● Therapiestätten<br />
● Runde Tische „Häusl. Gewalt“<br />
und „Nachsorge“<br />
● Projekt „Chance“<br />
● Sozialtherapie<br />
Baden-Württemberg<br />
(Asperg)<br />
● Vollzugskrankenhaus<br />
Hohenasperg<br />
Geld/<br />
Schulden<br />
Wohnprojekte<br />
Freigängerheim<strong>Ludwigsburg</strong><br />
Sucht/<br />
Gesundheit<br />
Betreutes<br />
Wohnen<br />
TIB - <strong>Sozialberatung</strong><br />
<strong>Ludwigsburg</strong> e.V.<br />
Vollzugsanstalt<br />
Heimsheim<br />
Kontakte<br />
Bindungen<br />
Angehörige<br />
Freizeit<br />
Dauerwohnraum<br />
NEUSTART<br />
Bewährungshilfe,<br />
Gerichtshilfe,<br />
Täter-Opfer-<br />
Ausgleich,<br />
Sitz <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Vollzugsanstalt<br />
Stuttgart-<br />
Stammheim<br />
Tataufarbeitung<br />
Klärungshilfe<br />
Schuldnerberatungsstelle<br />
Gerichte und<br />
Staatsanwaltschaften<br />
Weitere nach<br />
Bedarf<br />
Freigängerheim<br />
im „Kelterle“<br />
Sachsenheim<br />
Anti-Gewalt-<br />
Training<br />
Gewaltpräv.<br />
an Schulen<br />
Ehrenamtliche<br />
15
<strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> e.V.<br />
Ruhrstraße 10/1<br />
71636 <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Telefon (0 71 41) 92 19 72<br />
Fax (0 71 41) 90 10 72<br />
info@sozialberatung-ludwigsburg.de<br />
www.sozialberatung-ludwigsburg.de