30 Jahre - Sozialberatung Ludwigsburg eV

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8 Außerhalb des Vollzugs sind Ehrenamtliche verlässliche und vertrauliche Gesprächspartner bei Problemen des Alltags. Sie unterstützen zum Beispiel bei ● Schwierigkeiten mit dem Schriftverkehr ● der Schuldenberatung ● der Freizeitgestaltung ● der Arbeitsaufnahme oder ● der Stabilisierung kritischer Arbeitsverhältnisse Die Arbeit der Ehrenamtlichen findet nicht losgelöst von der professionellen Arbeit des Vereins statt. Regelmäßige Fallbesprechungen, Supervisions- und Weiterbildungsangebote für die Ehrenamtlichen zählen zum Selbstverständnis. Die Entwicklung von gemeinsamen Standards im „Netzwerk Ehrenamt“ auf Ludwigsburger Ebene oder die gemeinsame Fortbildungs- und Weiterbildungsoffensive mit dem kirchlichen Dienst des Hohen Aspergs oder des Landesverbandes der Straffälligenhilfe sind bleibende Marksteine in 2009.
Gewaltprävention – Konzeptionelle Erweiterungen ANTI-GEWALT-TRAINING MIT ERWACHSENEN STRAFTÄTERN SEIT DEM JAHR 2002 BIETET DIE SOZIALBERATUNG LUDWIGSBURG ANTI-GEWALT-TRAI- NING FÜR MENSCHEN AN, DIE IM HÄUSLICHEN BEREICH GEWALTTÄTIG GEWORDEN SIND. IM JAHR 2008 WURDE BEREITS DER ACHTE TRAININGSKURS DURCHGEFÜHRT. Bereits im Frühjahr 2008 beschloss der Vorstand der Sozialberatung Ludwigsburg den Bereich Gewaltprävention auszuweiten und stockte dafür den Stellenanteil von 35 auf 60 Prozent auf. Somit war der Grundstein gelegt und es konnte eine Konzeption zur Durchführung eines Anti-Gewalt-Trainings mit erwachsenen Straftätern konzipiert werden. Erstmals wurde das Konzept mit noch inhaftierten erwachsenen Gewalttätern in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heilbronn erfolgreich durchgeführt. Im Dezember 2008 startete das nächste Training mit insgesamt sechs Probanden der Bewährungshilfe und einem Freigänger der JVA Heilbronn. Leitziel des Anti-Gewalt-Trainings ist es, das gewalttätige und kontrollierende Verhalten sowie Drohungen und andere verletzende Handlungen der Gewaltausübenden gegenüber den Opfern zu beenden. Sie werden befähigt, Konflikte konstruktiv zu lösen und aus letztendlich selbst schädigenden Problemlösungsmustern auszusteigen. Erlernte Denk- und Verhaltensmuster werden gezielt hinterfragt. Die Gewalthandlungen werden als eine vom Täter gewählte Strategie bewusst gemacht, für die Verantwortung übernommen werden muss. Gleichzeitig werden im Trainingsprogramm alternative Handlungsmöglichkeiten erarbeitet. Die Täter lernen Instrumente zur Verhaltensänderung kennen. Umgesetzt wird dieser Ansatz mit kognitiven, ressourcenorientierten und gruppendynamischen Methoden. Die Biographiearbeit und der „heiße Stuhl“ nehmen hierbei eine zentrale Stellung ein. Das Anti-Gewalt-Training ist für bis zu acht Teilnehmer ausgelegt, besteht aus zehn Gruppensitzungen und hat einen Umfang von insgesamt 50 Stunden. Die Eigenbeteiligung der Teilnehmer liegt bei 180 Euro für das gesamte Training. Die Restkosten trägt die Sozialberatung Ludwigsburg. Diese müssen aus Geldbußen refinanziert werden. In den Einzelberatungen bzw. Trainingskursen sind Personen aus allen gesellschaftlichen Schichten vertreten. Insgesamt kam die Maßnahme 32 Betroffenen zugute. Bei 53 Prozent der Klienten sind Kinder im sozialen Nahraum und direkt oder mittelbar von den Gewalthandlungen betroffen. Familienstand bei häusl. Gewalt 50% 40% 30% 20% 10% 0% ledig, kein Kind ledig, Kind/Kinder verheiratet, kein Kind verheiratet, Kind/Kinder geschieden, Kind/Kinder geschieden, kein Kind Sonstige 9
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