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30 Jahre - Sozialberatung Ludwigsburg eV

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Gewaltprävention – Konzeptionelle Erweiterungen<br />

ANTI-GEWALT-TRAINING MIT ERWACHSENEN STRAFTÄTERN<br />

SEIT DEM JAHR 2002 BIETET DIE SOZIALBERATUNG LUDWIGSBURG ANTI-GEWALT-TRAI-<br />

NING FÜR MENSCHEN AN, DIE IM HÄUSLICHEN BEREICH GEWALTTÄTIG GEWORDEN SIND.<br />

IM JAHR 2008 WURDE BEREITS DER ACHTE TRAININGSKURS DURCHGEFÜHRT.<br />

Bereits im Frühjahr 2008 beschloss der Vorstand der <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> den Bereich Gewaltprävention auszuweiten<br />

und stockte dafür den Stellenanteil von 35 auf 60 Prozent auf. Somit war der Grundstein gelegt und es konnte eine Konzeption<br />

zur Durchführung eines Anti-Gewalt-Trainings mit erwachsenen Straftätern konzipiert werden.<br />

Erstmals wurde das Konzept mit noch inhaftierten erwachsenen Gewalttätern in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heilbronn<br />

erfolgreich durchgeführt. Im Dezember 2008 startete das nächste Training mit insgesamt sechs Probanden der Bewährungshilfe<br />

und einem Freigänger der JVA Heilbronn. Leitziel des Anti-Gewalt-Trainings ist es, das gewalttätige und kontrollierende<br />

Verhalten sowie Drohungen und andere verletzende Handlungen der Gewaltausübenden gegenüber den Opfern zu beenden.<br />

Sie werden befähigt, Konflikte konstruktiv zu lösen und aus letztendlich selbst schädigenden Problemlösungsmustern<br />

auszusteigen. Erlernte Denk- und Verhaltensmuster werden gezielt hinterfragt. Die Gewalthandlungen werden als eine vom<br />

Täter gewählte Strategie bewusst gemacht, für die Verantwortung übernommen werden muss. Gleichzeitig werden im Trainingsprogramm<br />

alternative Handlungsmöglichkeiten erarbeitet. Die Täter lernen Instrumente zur Verhaltensänderung kennen.<br />

Umgesetzt wird dieser Ansatz mit kognitiven, ressourcenorientierten und gruppendynamischen Methoden. Die Biographiearbeit<br />

und der „heiße Stuhl“ nehmen hierbei eine zentrale Stellung ein.<br />

Das Anti-Gewalt-Training ist für bis zu acht Teilnehmer ausgelegt, besteht aus zehn Gruppensitzungen<br />

und hat einen Umfang von insgesamt 50 Stunden. Die Eigenbeteiligung der Teilnehmer liegt bei 180 Euro<br />

für das gesamte Training. Die Restkosten trägt die <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>. Diese müssen aus Geldbußen<br />

refinanziert werden.<br />

In den Einzelberatungen bzw. Trainingskursen sind Personen aus allen gesellschaftlichen<br />

Schichten vertreten. Insgesamt kam die Maßnahme 32 Betroffenen<br />

zugute. Bei 53 Prozent der Klienten sind Kinder im sozialen Nahraum und direkt<br />

oder mittelbar von den Gewalthandlungen betroffen.<br />

Familienstand bei häusl. Gewalt<br />

50%<br />

40%<br />

<strong>30</strong>%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

ledig, kein Kind<br />

ledig, Kind/Kinder<br />

verheiratet, kein Kind<br />

verheiratet, Kind/Kinder<br />

geschieden, Kind/Kinder<br />

geschieden, kein Kind<br />

Sonstige<br />

9

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