Monatsbericht Juni / Juli 2011 Moin Ulli, hier kommt der neue ...
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<strong>Monatsbericht</strong> <strong>Juni</strong> / <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>Moin</strong> <strong>Ulli</strong>,<br />
<strong>hier</strong> <strong>kommt</strong> <strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>Monatsbericht</strong>. Da in den letzten Wochen ist wie<strong>der</strong> einmal unglaublich<br />
viel passiert ist, fange ich am besten einfach <strong>der</strong> Reihe nach an.<br />
Anfang <strong>Juni</strong> haben wir zusammen mit den Fußballern aus Isithumba den Zaun hinter dem Tor<br />
auf <strong>der</strong> Seite des Tourist Centers aufgebaut. Ursprünglich war es schon für das workcamp<br />
geplant, jedoch durch verschiedene Umstände nicht zustande gekommen. Die Aktion dauerte<br />
2 Tage und insgesamt halfen ca. 10 Fußballer dabei. Am ersten Tag setzten wir die 16 Pfosten<br />
und befestigten sie mit Beton in <strong>der</strong> Erde. Am Zweiten spannten wir den Zaun und nagelten<br />
ihn an die Pfosten. Ich besorgte für die Jungs ein einfaches Mittagessen, bestehend aus<br />
Toastbrot, Poloni, Fisch, Käse und etwas Obst. Denn wenn nicht zumindest für die<br />
Verpflegung gesorgt ist, bewegt sich in Südafrika nichts. Am Ende stellten wir ihn fertig.<br />
Wenn auch auf afrikanische Weise, so sah das Ergebnis am Ende doch sehr ansehnlich aus.<br />
Von nun an wird <strong>der</strong> Ball also nicht mehr in die vom Wasser über jahrzehntelang<br />
ausgewaschene Schlucht rollen, die sich hinter dem Fußballfeld erstreckt.<br />
Die Zaunbaucrew nach getaner Arbeit Die Bauarbeiten sind in vollem Gange<br />
Durch den Zusammenschluss mit dem „Green Corridor Program“ gibt es im Moment eine<br />
Menge zu tun, was mit Aufbau des Tourist Centers zu tun hat. Im Grunde muss fast die<br />
komplette Bausubstanz er<strong>neue</strong>rt werden, da bis auf die Mauern und die Dächer nicht mehr<br />
viel übrig geblieben ist. Das Ziel ist es, dass Center als Ausgangspunkt für Tagestourismus zu<br />
nutzen, später vlt. sogar wie<strong>der</strong> Übernachtungsgäste begrüßen zu können. Infrastrukturell<br />
muss allerdings bis dahin noch eine Menge passieren. Somit hatte ich die letzten Wochen<br />
verschiedene Bauunternehmer in Isithumba, die mir Kostenvoranschläge für die zu<br />
verrichtenden Arbeiten anfertigten. Da das Geld <strong>hier</strong>für letztlich von <strong>der</strong> municipalty <strong>kommt</strong>,<br />
brauche ich für jedes Gewerk 3 Angebote, was ein sehr aufwendiges Verfahren ist, gerade da
die Unternehmer in Sachen Qualität kaum unterschiedlicher sein könnten. Die erste Bauphase<br />
wurde jetzt abgeschlossen. Von nun an hat das alte Office wie<strong>der</strong> ein Dach, Decken und<br />
Eingangstüren. Unser Sportgarten Center ist ebenfalls fast bezugsfertig. Wenn es gestrichen<br />
ist und wir Möbel für die Innenausstattung aufgetrieben haben, können wir quasi einziehen<br />
und unsere Aktivitäten von einem Punkt aus koordinieren.<br />
Als nächsten wichtigen Punkt muss Elektrizität und Wasser frisch angelegt und die Kabel und<br />
Rohre er<strong>neue</strong>rt werden, da <strong>der</strong> bestehende Zustand nicht mehr nachvollziehbar ist. Einerseits<br />
wurde vieles, wie bspw. die Kabel ausgegraben und Baupläne scheinen keine mehr zu<br />
existieren. In dem Fall heisst das, dass alles noch einmal von Neuem installiert und verlegt<br />
werden muss.<br />
Einen wirklichen Push hat unser Projekt durch den Besuch einer aus Bundes- und<br />
Landtagsabgeordneten bestehenden Delegation bekommen, die sich im Rahmen <strong>der</strong> Vergabe<br />
<strong>der</strong> olympischen Winterspiele 2018 in Durban aufhielten. Innerhalb von Tagen geschahen<br />
plötzlich Dinge, für die es normalerweise Monate braucht. So wurde <strong>der</strong> Zaun geliefert, die<br />
ersten Bauarbeiten fertig gestellt, auf dem kompletten Gelände das Gras gehauen und ein<br />
Bobcat ist im Moment dabei verschiedene Areale einzuebnen, damit später ein<br />
Volleyballplatz und ein kleiner Bikepark entstehen kann. Die Aufregung war groß. Anfangs<br />
hieß es <strong>der</strong> Bundespräsident würde ebenfalls <strong>der</strong> Delegation angehören. Lei<strong>der</strong> konnte er an<br />
dem Tag nicht Wir bereiteten alles vor, um uns als Sportgarten Isithumba so gut wie<br />
möglich zu präsentieren. Eine Tanzgruppe aus Isithumba empfing die Gäste bei <strong>der</strong>en<br />
Ankunft. Es regnete seit Wochen nicht und in dem Moment als die Deligierten aus dem Bus<br />
ausstiegen, ging ein Schauer über Isithumba nie<strong>der</strong>. Die im Amphitheater geplante<br />
Präsentation verlegten wir deshalb in eine <strong>der</strong> beiden großen Versammlungshütten. Nachdem<br />
wir uns vorgestellt hatten, zeigten wir den Gästen unseren Sportgarten, was wir da machen<br />
und wie es in Zukunft weiter gehen soll. Viele Fragen wurden gestellt, wie z.B. wie es mit <strong>der</strong><br />
gen<strong>der</strong> balance ausschaut, o<strong>der</strong> wie ich dazu kam <strong>hier</strong>her zu kommen und wie es mir gefällt.<br />
Anschließend gab es Kaffee und Kuchen und für die kids selbstgemachten Fruchtjoghurt mit<br />
Saft. Dazu spielte eine Band aus dem BAT-Centre unplugged Musik. Im Großen und Ganzen<br />
war die Delegation eine knappe an<strong>der</strong>thalbe Stunde bei uns zu Besuch. Auch wenn die<br />
Aufregung vorher groß war, so meisterten wir den Aufenthalt doch recht gut. Ich hoffe und<br />
glaube, dass einige unserer Besucher etwas mit nachhause genommen haben.<br />
Die Delegation zu Besuch in Isithumba Schauvorführung des Stickfights
Noch am gleichen Tag begannen die Vorbereitungen zur Vergabe <strong>der</strong> olympischen Spiele im<br />
ICC in Durban. Wir, die Freiwilligen aus Deutschland, die z.Z in Durban sind, wurden<br />
angesprochen, ob wir nicht Lust hätten als Volunteers im Deutschen Haus zu arbeiten.<br />
Anfangs konnte ich mir nicht viel darunter vorstellen. Später stellte sich heraus, dass wir die<br />
Gäste an dem Tag <strong>der</strong> Vergabe betreuen sollten. So traf ich neben all den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Delegation, den deutschen Bundespräsidenten, Franz Beckenbauer, Kati Witt und viele viele<br />
mehr. Den Höhepunkt bildete eine südafrikanische Band, die eine Combo mit <strong>der</strong> bayrischen<br />
Hausband spielte. Dabei tanzten das Küchenpersonal Seite an Seite mit Ministern und<br />
hochgradigen Olympiaathleten. Auch wenn 14h Arbeiten an die Belastungsgrenze ging, so<br />
war es doch ein sehr aufregen<strong>der</strong> und im Nachhinein denkwürdiger Tag.<br />
Dieter & ich im Deutschen Haus Eine unbeschreibliche Combo ;)<br />
Nachdem wir Teddi während des Aufenthaltes <strong>der</strong> Delegation darauf ansprachen, dass die<br />
Kanus immer noch nicht da sind, kamen sie wie von Zauberhand einen Tag später in<br />
Isithumba an. Von nun an sind wir stolze Besitzer von 2 roten zweisitzigen Kajaks. Natürlich<br />
mussten wir sie direkt ausprobieren. Hatten wir fast ein ganzes Jahr darauf gewartet. Jeweils<br />
ein Trainer nahm ein Kind mit ins Boot. Auch wenn wir Schwimmwesten haben, so war die<br />
Voraussetzung um einen <strong>der</strong> begehrten Plätze zu erhalten, dass man schwimmen kann. Das<br />
lief jedoch ohne große Probleme. Dadurch, dass wir mit den Kids schon oft im Fluss<br />
schwimmen waren, wussten wir, wer dazu in <strong>der</strong> Lage ist und wer nicht. Es machte allen<br />
sichtlich Spaß und das Erforschen <strong>der</strong> Umgebung von einem Boot aus, eröffnet einem immer<br />
ganz an<strong>der</strong>e Sichtweisen. Von <strong>der</strong> Ruhe und <strong>der</strong> Schönheit <strong>der</strong> Natur ganz abgesehen.<br />
Ferner haben wir das Fahrradprogram fortgesetzt. Gabby´s Vorstellung konnten wir jedoch im<br />
Moment lei<strong>der</strong> noch nicht 100% etablieren. Ideal wäre es, die Fahrrä<strong>der</strong> nach jedem Gebrauch<br />
zu putzen und vorher zu checken ob alles in Ordnung ist. Das Problem ist <strong>hier</strong>, dass die Jungs<br />
fachlich gesehen nicht in <strong>der</strong> Lage sind die Rä<strong>der</strong> komplett durchzuchecken und es schwierig<br />
ist, die Aufregung <strong>der</strong> kids im Zaum zu halten. Sobald die Rä<strong>der</strong> aus dem Container gehen,<br />
sitzen sie darauf und radeln los. Ich habe mit Gabby einen weiteren workshop geplant, <strong>der</strong><br />
speziell für unsere Jungs und ein paar ausgewählte kids gedacht sein soll. Mit <strong>der</strong> Rückkehr<br />
von Sparx haben wir einen wertvollen Mitstreiter zurück erhalten. Und ich denke wir können<br />
es schaffen in absehbarer Zeit ein gutes Bikeprogramm auf die Beine zu stellen.<br />
Unser ewiges Sorgenkind ist und bleibt das Auto. Nachdem vor knapp 2 Wochen die Bremsen<br />
auf dem Heimweg von Isithumba fast komplett versagten, habe ich es stillgelegt. Da auch das
Automatikgetriebe einen Schlag hat, wusste ich nicht, ob wir ihn je wie<strong>der</strong> flott bekommen.<br />
Laut Werkstatt hätte eine <strong>neue</strong> Schaltung mit Bremse um die 3500€ gekostet. Viel zu viel!<br />
Zum Glück hat Jojo angeboten sich um das Auto zu kümmern. Da er ein Taxiunternehmen<br />
besitzt, sind seine Kontakte was das angeht wesentlich besser. Er holte es letzte Woche ab und<br />
nun sind wir alle gespannt, wie und ob er es wie<strong>der</strong> in Stand gesetzt be<strong>kommt</strong>. Morgen sollten<br />
wir es zurück bekommen.<br />
Youth Comittee meeting Gruppenbild während des Kanu fahrens<br />
Am Sonntag hatten wir kurzfristig ein kleines Tournier organisiert. Die Organisation lag<br />
diesmal komplett bei den Jungs, da ich mir die 2 Tage davor frei genommen habe, das erste<br />
Mal seit 3 Wochen glaube ich. Wir luden 6 U15 Fußballteams ein, von denen 5 erschienen.<br />
Das Prinzip funktionierte wie das letzte Mal. Die Mannschaften durchlaufen verschiedene<br />
Stationen in denen sie Punkte sammeln. Weitere Disziplinen waren Torwandschießen, Stick-<br />
Fight und three stockies. Am Ende gewann unser Sportgarten Isithumba Team, wobei man<br />
sagen muss, dass wir all diese Disziplinen sehr gut trainiert haben. Im Nachhinein war es ein<br />
sehr schöner Tag, <strong>der</strong> von den Siegern lauthals gefeiert wurde.<br />
Der Besuch <strong>der</strong> Delegation bescherte uns glücklicherweise 2 <strong>neue</strong> Sätze Trikots, 20 Paar<br />
Fußballschuhe und 10 <strong>neue</strong> Fußbälle, womit wir fußballtechnisch mittlerweile sehr gut<br />
aufgestellt sind, was man auch während des Tourniers feststellte. Fast schon protzig für<br />
hiesige Verhältnisse wenn eine Mannschaft Trikots zum Wechseln dabei hat. Auch das<br />
Torwand schießen ist <strong>der</strong> absolute Renner. Es werden mittlerweile schon kleine Wetten<br />
abgeschlossen wer den Reifen wohl zuerst trifft. Gestern verlor ich dabei R2.<br />
Das sollte erst einmal als Zusammenfassung <strong>der</strong> letzten 6 Wochen genügen. Abschließend<br />
wie immer noch ein paar Bil<strong>der</strong> aus Isithumba.<br />
Viele liebe Grüße nachhause,<br />
Christian<br />
Durban, 13.07.<strong>2011</strong>
Anele & Odwa beim hissen <strong>der</strong> Flagge<br />
Unsere kleinen cool men<br />
Einmal so richtig abhängen <br />
Volle Fahrt voraus !!!