Einführung in den Sohar - Salomon Ludwig Steinheim-Institut für ...
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„Die schwarzen und weißen<br />
Ju<strong>den</strong> von Koch<strong>in</strong>“,<br />
Ost und West 1912<br />
Die Synagoge von Koch<strong>in</strong>,<br />
10 Ost und West 1912<br />
frastruktur. Texte, die <strong>in</strong> digitaler Form auf weltweit<br />
zugänglichen Servern liegen, sollten ohne<br />
Schwierigkeiten - on the fly - virtuell vere<strong>in</strong>t wer<strong>den</strong><br />
können, etwa um e<strong>in</strong>em sprachlichen Phänomen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Zeitspanne nachzugehen.<br />
Technisch ist das möglich. In der Praxis aber ist der<br />
Epigraphiker zur Zeit gezwungen, sich mühsam<br />
durch e<strong>in</strong>e wachsende Zahl an Datenbanken zu klicken,<br />
um zu e<strong>in</strong>em Ergebnis zu kommen. Was ansteht<br />
ist demnach e<strong>in</strong>e „Spurweiten”-Debatte, e<strong>in</strong>e<br />
Suche nach geme<strong>in</strong>samen Formaten, die e<strong>in</strong>e serverübergreifende<br />
Recherche ermöglichen. Wir bieten<br />
aus diesem Grunde schon lange parallel zur proprietären<br />
„epidat”-Präsentation e<strong>in</strong> programmunabhängiges<br />
Exportformat an, das auf Grundlage<br />
der „guidel<strong>in</strong>es” der Text Encod<strong>in</strong>g Initiative (TEI)<br />
von digitalen Epigraphikern <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Arbeit<br />
entwickelt wird. Im DARIAH-Projekt geht es nun<br />
darum, diese Datenmengen s<strong>in</strong>nvoll <strong>in</strong>teroperabel<br />
zu machen und mit Fachwissenschaftlern über<br />
Möglichkeiten und Grenzen des Austausches zu re<strong>den</strong>.<br />
Die Menge gediegener digitaler Editionen<br />
nimmt stetig zu, damit sehen nicht nur wir uns mit<br />
dem Phänomen konfrontiert, dass auf e<strong>in</strong>mal Forschungsfragen<br />
– durchaus auch aus weit entfernten<br />
Diszipl<strong>in</strong>en – an die von uns erschlossenen Quellen<br />
gestellt wer<strong>den</strong>, die wir bei unserer Erschliessung<br />
nie im Blick hatten. Auch hier wird es darum gehen,<br />
Schnittstellen zu schaffen, die <strong>den</strong> ungeh<strong>in</strong>derten<br />
Zugriff und die freie Forschung ermöglichen.<br />
Beata Mache: Edition der Universalkirchenzeitung und<br />
Langzeitarchivierung Das Ergebnis und meist auch das<br />
Ziel e<strong>in</strong>er geisteswissenschaftlichen Forschung ist<br />
e<strong>in</strong> Text. Dieser wurde und wird bis heute <strong>in</strong> Form<br />
e<strong>in</strong>es Buches der Gesellschaft zur Verfügung gestellt<br />
und oft Jahrhunderte sorgsam aufbewahrt. Bei Verlusten<br />
konnte man hoffen, dass e<strong>in</strong>zelne Exemplare<br />
noch irgendwo überdauerten. Auch der moderne<br />
Geisteswissenschaftler möchte se<strong>in</strong>e Ergebnisse<br />
langfristig sichern. Die traditionelle wissenschaftliche<br />
Buchveröffentlichung lässt sich häufig schon<br />
alle<strong>in</strong> der Kosten halber nicht mehr realisieren, und<br />
auf die neuen Vorteile permanenter Abrufbarkeit<br />
will man nicht verzichten. So entstehen immer<br />
mehr E-Publikationen, die die wissenschaftliche<br />
Community zwar freuen, aber auch die Frage der<br />
nachhaltigen Sicherung aufwerfen. Schon jetzt ist<br />
die Deutsche Nationalbibliothek verpflichtet, On-<br />
Universal-Kirchenzeitung<br />
Orig<strong>in</strong>al von 1837 und Edition von 2010<br />
l<strong>in</strong>e-Veröffentlichungen zu sammeln. Andererseits,<br />
und das ist wenig bekannt, besteht <strong>für</strong> Autoren<br />
(Hersteller) solcher Dokumente e<strong>in</strong>e Ablieferungpflicht.<br />
Wie soll er aber dieser nachkommen, wenn<br />
es ke<strong>in</strong>e zufrie<strong>den</strong>stellen<strong>den</strong> Standards gibt ?<br />
E<strong>in</strong> Beispiel <strong>für</strong> Chancen und Herausforderungen<br />
e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e-Publikation ist sicher auch die<br />
<strong>in</strong> unserem Haus entstehende Volltext-Onl<strong>in</strong>e-Edition<br />
der Unparteiischen Universal-Kirchenzeitung<br />
<strong>für</strong> die Geistlichkeit und die gebildete Weltklasse des<br />
protestantischen, katholischen und israelitischen<br />
Deutschlands. Für deren “israelitische Abteilung”<br />
zeichneten Isaak Markus Jost und Michael Heß<br />
verantwortlich. In der Ausgabe vom 29. Januar<br />
1837 (deutsch-jüdische-publizistik.de) wird über<br />
“die schwarzen und weißen Ju<strong>den</strong>” <strong>in</strong> Malabar berichtet.<br />
Der Beitrag basiert auf e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> Christian<br />
Researches 1811 veröffentlichten Bericht e<strong>in</strong>es Dr.<br />
Buchanan, der 1806 Coch<strong>in</strong> besuchte. Dank E-Publish<strong>in</strong>g<br />
lässt sich schnell herausf<strong>in</strong><strong>den</strong>, dass es Reverend<br />
Claudius Buchanan war, dessen Christian Researches<br />
<strong>in</strong> Asia (Cambridge, 1811) onl<strong>in</strong>e auf openlibrary<br />
zu lesen s<strong>in</strong>d. In der U.-Kirch.-Ztg. vom 30.<br />
März 1837 wird von <strong>den</strong> Ju<strong>den</strong> <strong>in</strong> Kotsch<strong>in</strong> berichtet.<br />
Hier wird vor allem deren Gegenwart beschrieben,<br />
so auch die Ausstattung der Synagoge „mit e<strong>in</strong>er<br />
herrlichen Glocke, <strong>für</strong> welche e<strong>in</strong> eigener<br />
Thurm gebaut wurde” und „Fußbo<strong>den</strong> mit Platten<br />
von ch<strong>in</strong>esischem Porzellan”. Bilder dazu f<strong>in</strong><strong>den</strong><br />
wir, achtzig Jahre später erschienen, <strong>in</strong> der Zeitschrift<br />
Ost und West von 1912 – heute onl<strong>in</strong>e bei<br />
compactmemory. Aber nicht nur der Forschende<br />
profitiert von <strong>den</strong> neuen Recherchemöglichkeiten.<br />
Die Kontextualisierung soll ja auch <strong>den</strong> Lesern zugänglich<br />
se<strong>in</strong>. Traditionell waren dazu e<strong>in</strong> Register<br />
(z.B. mit Querverweisen bei unterschiedlicher<br />
Schreibweise: Malabar – Kotsch<strong>in</strong> – Coch<strong>in</strong> –<br />
Koch<strong>in</strong>) und die Fußnoten gedacht. Digital-Humanities<br />
wollen noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter gehen: Auch<br />
der Leser, der von der U.-Kirch.-Ztg. noch niemals<br />
gehört hat, soll die Aufsätze f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Da<strong>für</strong> ist e<strong>in</strong>e<br />
Standardisierung und Erschließung notwendig, die<br />
mehr be<strong>in</strong>haltet als die Information, dass am<br />
29.1.1837 die Ausgabe 9 der U.-Kirch.-Ztg. erschienen<br />
war. Das Register wird durch differenzierte<br />
Metadaten u.a. mit Geolocations, Personen- und<br />
Körperschaftsnormdatensätzen ersetzt. Im Rahmen<br />
des DARIAH-Projekts wollen wir daher auch folgende<br />
Möglichkeit des kollaborativen Arbeitens<br />
ausprobieren: Im Ste<strong>in</strong>heim-<strong>Institut</strong> könnten alle