Download Broschüre - Stiftung Hilfe für die Familie
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Am Beispiel der Zuzahlungsgrenzen in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
sieht man, wohin das führt: Scheinbar sozial begrenzt, werden infolge<br />
der Bruttolohnbezogenheit des Maßstabes tatsächlich <strong>die</strong> am wenigsten<br />
Leistungsfähigen am härtesten belastet (vgl. Tabelle 12). So wird in vielen<br />
Rechtsbereichen und zahllosen Vorschriften das verfassungsrechtliche<br />
Gebot der Folgerichtigkeit grob verletzt. Ursächlich hier<strong>für</strong> ist auch <strong>die</strong><br />
Tatsache, dass <strong>die</strong> eigentlich maßgebenden Sozialhilfesätze nicht vom<br />
Gesetzgeber, sondern von den betroffenen Ebenen der Exekutive selbst<br />
definiert werden (»Böcke als Gärtner«).<br />
2. Maßnahmen zum<br />
Ausgleich von Nachteilen<br />
a) Sozialsoli<br />
Die Sozialversicherung sollte vom Arbeitsverhältnis ab- und ihre Finanzierung<br />
nach dem Muster des Solidaritätszuschlags an <strong>die</strong> Einkommenssteuer<br />
angekoppelt werden (Sozialsoli): Das bedeutet, dass eine Volksversicherung<br />
unter Einbeziehung aller Personengruppen und sämtlicher personengebundener<br />
Einkommen zu schaffen ist (Bürgerversicherung). Bestehende Sonderversorgungssysteme<br />
sind ggf. als Zusatzsysteme auszugestalten.<br />
Für <strong>die</strong> Rentenleistungen sollte ein Korridor von Mindest- und Maximalrenten<br />
im Sinne des Schweizer Modells geschaffen werden. Eine deutliche<br />
Verbreiterung der Finanzbasis und eine ebenso spürbare Absenkung der<br />
Beitragssätze – etwa in der Größenordnung um 50 v. H. – wäre <strong>die</strong> Folge.<br />
Arbeit würde sich wieder lohnen, ein Ausweichen in <strong>die</strong> innere Schweiz der<br />
Schattenwirtschaft weniger. An <strong>die</strong> Stelle von verlogenen Wohltaten, weil<br />
sie der Staat den Bürgern nämlich zuvor gestohlen hat, träte Gerechtigkeit.<br />
Das Sozialbudget würde gleichzeitig schlanker und effektiver.<br />
b) Kompensation der Überlast durch Verbrauchssteuern<br />
Im Steuersystem sind vorrangig <strong>die</strong> immer schärferen Asymmetrien zu<br />
Lasten der <strong>Familie</strong>n zu beseitigen, welche durch <strong>die</strong> wachsenden indirekten<br />
Steuerlasten entstehen. Hier dürfte nur eine Erstattung der auf dem durchschnittlichen<br />
Kindesunterhalt lastenden indirekten Steuern in Form von<br />
Kindergeld als Lösung in Frage kommen.<br />
Jürgen Borchert<br />
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