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Persönlichkeitsstörungen - Denkprozesse.net

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<strong>Persönlichkeitsstörungen</strong><br />

Geschichte<br />

• Beeinträchtigung der affektiven Funktionen<br />

bei ungestörten Verstandskräften<br />

• Moral insanity<br />

• Psychopathische Minderwertigkeiten<br />

• Psychopathische Persönlichkeiten<br />

• Abnorme Persönlichkeiten<br />

Pinel 1809<br />

Prichard 1835<br />

Koch 1891<br />

Schneider 1939<br />

ICD-9, DSM


Diagnostische Leitlinien I<br />

ICD-10<br />

Die Zustandsbilder sind nicht direkt auf beträchtlichere Hirnschädigungen<br />

oder -krankheiten oder auf eine andere<br />

psychiatrische Störung zurückzuführen und erfüllen die folgenden<br />

Kriterien:<br />

1. Deutliche Unausgeglichenheit in den Einstellungen und im Verhalten<br />

in mehreren Funktionsbereichen wie Affektivität, Antrieb,<br />

Impulskontrolle, Wahrnehmen und Denken sowie in den<br />

Beziehungen zu anderen.<br />

2. Das auffällige Verhaltensmuster ist andauernd und gleichförmig<br />

und nicht auf Episoden psychischer Krankheiten begrenzt.<br />

3. Das auffällige Verhaltensmuster ist tiefgreifend und in vielen<br />

persönlichen und sozialen Situationen eindeutig unpassend.


Diagnostische Leitlinien II<br />

ICD-10<br />

4. Die Störungen beginnen immer in der Kindheit oder Jugend<br />

und manifestieren sich auf Dauer im Erwachsenenalter.<br />

5. Die Störung führt zu deutlichem subjektiven Leiden, manchmal<br />

jedoch erst im späteren Verlauf.<br />

6. Die Störung ist meistens mit deutlichen Einschränkungen der<br />

beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit verbunden.


<strong>Persönlichkeitsstörungen</strong><br />

Charakteristika<br />

• Inadäquate, rigide Verhaltensmuster v.a. in<br />

Stresssituationen<br />

• Unfähigkeit, aus Erfahrung zu lernen<br />

• Lustprinzip dominiert über Realitätsprinzip<br />

• langanhaltende, chronische, „stabile“ Störungen<br />

• nicht mit, aber auch nicht ohne andere leben können<br />

• machen neutrale Distanz schwierig<br />

• „nicht Lieben und nicht Arbeiten können“


Die 3 Hauptgruppen der <strong>Persönlichkeitsstörungen</strong>:<br />

Erscheinungsbild und Abwehrmechanismen<br />

Cluster Kontinuum Diagnose<br />

- seltsam Gruppe A: - paranoid<br />

- exzentrisch „schizophren - schizoid<br />

- introvertiert - schizotypisch<br />

- sozial isoliert<br />

- dramatisch Gruppe B: - histrionisch<br />

- emotional „psychopathisch“ - narzißtisch<br />

- launenhaft - dissozial<br />

- extrovertiert - reizbar-errregbar<br />

- manipulierend - Borderline<br />

- ängstlich Gruppe C: - Zyklothymie<br />

- furchtsam „neurotisch“ - ängstlich-vermeidend<br />

- introvertiert - anankastisch<br />

- abhängig-asthenisch<br />

- passiv-aggressiv


<strong>Persönlichkeitsstörungen</strong><br />

Allgemeine Therapieprinzipien I<br />

• Aufbau einer therapeutischen Allianz<br />

• Strukturen und Grenzen vorgeben (aber keine<br />

Therapieverträge!)<br />

• Verhalten des Patienten und nicht dessen Erklärung sollte<br />

im Vordergrund stehen (Interpretationen werden als<br />

Be- oder Entschuldigungen missverstanden)<br />

• Ressourcen des Patienten bemühen, statt Ratschläge oder<br />

Handlungsanweisungen zu geben<br />

• Ratschläge und Kritik werden von Mitbetroffenen besser<br />

akzeptiert als von Therapeuten


<strong>Persönlichkeitsstörungen</strong><br />

Allgemeine Therapieprinzipien II<br />

• soziale Unterstützung und Gruppenzugehörigkeit fördern<br />

• nicht in die „Stereotypiefalle“ tappen<br />

• Cave Abhängigkeit vom Therapeuten<br />

• Therapeut muss berechenbar und ehrlicher Partner sein<br />

• Therapeut braucht hohes Mass an Frustrationstoleranz<br />

und Bescheidenheit


<strong>Persönlichkeitsstörungen</strong><br />

Psychopharmakotherapie - Allgemeines<br />

• symptomorientiert<br />

• immer in Verbindung mit nichtpharmakologischen<br />

Therapiemassnahmen<br />

• oft nur kurzzeitig wirksam<br />

• cave Compliance und Verträglichkeit<br />

• „many axis II syndromes (schizoid, narcisstic,<br />

histrionic, dependent, OCD personality disorders) do<br />

not lend themselves to pharmacological treatment“<br />

Tressmann in Schatzberg and Nemeroff 1998


<strong>Persönlichkeitsstörungen</strong><br />

Spezielle Psychopharmakotherapie I<br />

Impulsivität, Aggressivität, Spannung:<br />

Antipsychotika, Antidepressiva (SSRI‘s,<br />

MAOI‘s), Mood Stabilizer (Lithium,<br />

Carbamazepin)


<strong>Persönlichkeitsstörungen</strong><br />

Spezielle Psychopharmakotherapie II<br />

Depressivität, Stimmungsschwankungen,<br />

Unsicherheit-Angst, Vermeidungsverhalten:<br />

Antidepressiva, Mood Stabilizer,<br />

(Benzodiazepine)


<strong>Persönlichkeitsstörungen</strong><br />

Spezielle Psychopharmakotherapie III<br />

Psychose und psychosenahe Zustände:<br />

Antipsychotika

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