Rind 04-2012.pdf
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aktuell<br />
TIERGESUNDHEIT RIND<br />
In modernen Kuhställen ist heute Hochleistungstiere<br />
und deren Fütterung ein ausgeklügeltes<br />
System. Das Futter soll alles liefern,<br />
was die Kuh benötigt, um mehrere tausend<br />
Liter Milch pro Jahr zu geben und das möglichst<br />
viele Jahre bei guter Gesundheit. Die<br />
Zusammensetzung des Futters entscheidet<br />
dabei auch darüber, ob es zu Stoffwechselerkrankungen<br />
wie dem Milchfieber kommen<br />
kann.<br />
Als Protein-Komponente wird heute überwiegend<br />
Sojaextraktionsschrot gefüttert.<br />
Doch die Hülsenfrucht, deren Anbaufläche<br />
vor allem in Südamerika rapide wächst, ist ökologisch<br />
umstritten und am Markt umkämpft.<br />
Ob der heimische Raps langfristig eine wirkliche<br />
und alleinige Alternative für die Milchkuhfütterung<br />
darstellen kann, untersuchten<br />
die Versuchsanstalten der Landwirtschaftskammer<br />
Schleswig-Holstein zusammen mit<br />
Wissenschaftlern anderer Kammern und der<br />
Universität Hohenheim. Dazu wurden <strong>Rind</strong>er<br />
der Rasse Deutsch Holstein auf den drei Versuchsanlagen<br />
mit Gras- und Maissilage und<br />
einer Ergänzung aus Raps-, Raps- und Soja<br />
oder nur Sojaextraktionsschrot gefüttert. Damit<br />
der Energiegehalt des Futters vergleichbar<br />
blieb, wurden die Rationen mit kleinen Mengen<br />
Fett auf ein einheitliches Kalorienniveau<br />
gebracht.<br />
Auf einem Pressegespräch zum Thema<br />
<strong>Rind</strong>erfütterung in Hamburg stellte Dr. Karin<br />
Mahlkow-Nerge, Landwirtschaftkammer<br />
Schleswig-Holstein, die Ergebnisse vor: Es<br />
sieht gut aus für den Raps. Die Kühe können<br />
ausreichend Protein in ihrem Stoffwechsel<br />
verwerten und der Proteinanteil der Milch ist<br />
gleich oder höher als bei Sojafütterung. Auch<br />
bei der Futterqualität punktete der Raps: „Die<br />
Qualität ist hoch, die Eiweißgehalte stabil“,<br />
sagte Mahlkow-Nerge, „die Rapsschalen sind<br />
unverdaulich, aber der Wert der Ration liegt<br />
im Inneren.“ Milchkuhfütterung mit einem<br />
heimischen, gentechnikfreien Produkt ist also<br />
auch bei Hochleistungskühen möglich.<br />
Regina Bartel<br />
Hier ist die Original-Publikation zu finden:<br />
http://www.riswick.de/pdf/forum-2012-08extraktionsschrot.pdf<br />
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Kurz notiert<br />
Foto: Sandten