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Biologische Untersuchungen des aquatischen Ökosystems<br />
Bockwitzer See erfolgreich abgeschlossen<br />
Die BGD GmbH hat das durch die LMBV (Lausitzer<br />
und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />
mbH) Westsachsen beauftragte Projekt<br />
„Untersuchungen zur Entwicklung des Ökosystems<br />
im Bockwitzer See nach Herstellung pH-neutraler<br />
Verhältnisse“ sehr erfolgreich abgeschlossen.<br />
Dazu präsentierte die BGD GmbH am 25. Juni 2012<br />
vor zahlreichen LMBV-Mitarbeitern die umfangreichen<br />
Ergebnisse aus der zweieinhalb-jährigen Bearbeitungszeit.<br />
Zudem anwesend waren Vertreter<br />
der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt<br />
(Eigentümer der meisten Flächen in diesem ehemaligen<br />
Tagebaubereich) sowie zahlreiche Behördenvertreter,<br />
unter anderem die Landesdirektion Leipzig,<br />
die das Projekt initiierte und intensiv begleitete.<br />
▲ Stellung der Fische im Ökosystem des Bockwitzer Sees<br />
(Quelle: Labor für Fisch- und Gewässerökologie, www.limnofisch.de)<br />
Ziel des Projekts war, die einmalige Chance zu nutzen,<br />
mit Hilfe eines biologischen Monitorings die<br />
Änderungen der wesentlichen Komponenten des<br />
Ökosystems (Phyto- und Zooplankton, Bakterien,<br />
Phytobenthos, Makrozoobenthos, Makrophyten und<br />
Fische) im Bockwitzer See nach Einstellung pHneutraler<br />
Bedingungen zu erfassen. Diese Änderungen<br />
wurden anschließend in Bezug auf Neutralisationsvorhaben<br />
anderer Tagebauseen bewertet.<br />
Die Bearbeitung erfolgte in Zusammenarbeit mit<br />
der TU Dresden, Institut für Mikrobiologie (Prof.<br />
I. Röske) sowie der IDUS GmbH Ottendorf-Okrilla<br />
(Biologisch-Analytisches Umweltlabor, Dipl.-Biol.<br />
J. Neumann) und dem Labor für Fisch- und Gewässerökologie<br />
(Dipl.-Biol. M.-G. Werner).<br />
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Nährstoffbedingungen<br />
gegenüber den pH-Verhältnissen<br />
den dominierenden Einflussfaktor darstellen<br />
auf die Besiedlungsdichte und Biomasse der<br />
aquatischen Organismen sowie die Trophie des<br />
Sees (Faktor, der die Intensität der photoautotrophen<br />
Produktion beschreibt). Der Bockwitzer See<br />
ist durch eine extreme Nährstofflimitierung geprägt<br />
und damit ein ultraoligotrophes (sehr nährstoffarmes)<br />
Gewässer.<br />
Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponenten<br />
Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische<br />
wiesen auf einen weiteren Aspekt hin: Das aquatische<br />
Ökosystem des Bockwitzer Sees befindet<br />
sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium<br />
der Sukzession (zum Teil auch durch dessen<br />
isolierte Lage bedingt). Es handelt sich dabei um<br />
einen natürlichen Sukzessionsprozess, der über<br />
die kommenden Jahrzehnte hin zu einem stabilen<br />
Ökosystem führen wird.<br />
Dr. F.-C. Benthaus (LMBV) hob zusammenfassend<br />
die hohe Qualität sowie die stark anwendungs-<br />
bezogene Ausrichtung des vorgelegten Abschlussberichtes<br />
hervor. Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />
nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie<br />
bestehenden Leitbilder für natürliche Seen für die<br />
Bewertung solcher oligotrophen Tagebauseen<br />
hinsichtlich des „guten ökologischen Potenzials“<br />
nicht anwendbar und zukünftig noch zu entwickeln<br />
sind.<br />
Mit der Neutralisation des Bockwitzer Sees wurde<br />
erstmals in Deutschland ein Gewässer dieser<br />
Größenordnung „in lake“ durch Zugabe von Soda<br />
neutralisiert. Die BGD GmbH leistete seit Beginn<br />
dieser Arbeiten im Jahr 2003 wesentliche Beiträge:<br />
■ zur Planung und Begleitung dieser Maßnahmen<br />
■ zur Parameterermittlung bei der Bestimmung<br />
der wesentlichen Stoffeintragspfade<br />
■ zu der darauf beruhenden Prognose der künftigen<br />
Wasserbeschaffenheitsentwicklung (z. B.<br />
in Limnologischen Gutachten 2003, 2011)<br />
Die langjährige, kontinuierliche Arbeit in Zusammenarbeit<br />
mit den Kollegen der LMBV führte zur<br />
erfolgreichen Präsentation der Ergebnisse auf der<br />
11. IMWA-Konferenz 2011 in Aachen sowie zur<br />
Publikation „In-Lake Neutralization: Quantification<br />
◄ Direkt nach der Probenahme durchgeführte<br />
Probenpräparation der entnommenen<br />
Wasserproben