Wiedergutmachung am Volk der Herero?
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4 Helene von Falkenhausen: Ansiedlerschicksale. Elf Jahre in Deutsch-Südwestafrika 1893-1904. 3. Aufl. - Berlin:<br />
Reimer 1906, S. 66.<br />
5 Berthold von Deimling: Südwestafrika. Land und Leute - Unsere Kämpfe - Wert <strong>der</strong> Kolonie. - Berlin:<br />
Eisenschmidt 1906, S. 22. Selbst in seinen 1930 erschienenen Lebenserinnerungen findet sich das gleiche Zitat.<br />
Nachfragen bei alten Südwestern haben ergeben, daß die Bezeichnung »Tiger« offensichtlich gedankenlos aus dem<br />
Afrikaansen übersetzt bzw. übernommen worden ist. Dort bedeutet das phonetisch fast gleichlautende Wort »tier«<br />
Leopard.<br />
6 Anonym (Von einem Offizier <strong>der</strong> Schutztruppe): Meine Kriegs-Erlebnisse in Deutsch-Süd-West-Afrika. 140. Tsd.<br />
- Minden: Köhler 1907, S. 87, 98 und 91.<br />
7 Vgl. Brigitte Lau: Uncertain certainities: The <strong>Herero</strong>-German war of 1904. - in: MIBAGUS. Journal of Free<br />
Thought and Culture, No 2, Apr. 1989, S. 5.<br />
8 Horst Drechsler: Südwestafrika unter deutscher Kolonialherrschaft. 2. Aufl. - Berlin: Akademie 1985, S. 14.<br />
9 Wolfgang Mayer (u.a.): Schwarz-Weiß-Rot in Afrika. Die deutschen Kolonien 1883-1918. - Puchheim: Idea 1985,<br />
S. 183.<br />
10 Yves Ternon: Der verbrecherische Staat. Völkermord im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t. – H<strong>am</strong>burg: H<strong>am</strong>burger Edition 1996,<br />
S. 257.<br />
Daß Trotha die Prokl<strong>am</strong>ation bereits <strong>am</strong> 12.12.1904 auf Drängen des Reichskanzlers und auf Veranlassung des<br />
Kaisers zurücknehmen mußte, bestätigt mitnichten »den völkerrechtswidrigen Tenor« <strong>der</strong> Erklärung, wie man<br />
vielleicht voreilig annehmen könnte. Man war in den höchsten Kreisen <strong>der</strong> Regierung nicht etwa »zur Einsicht«<br />
gekommen und teilte nun plötzlich die in einflußreichen Medien propagierte Auffassung von dem<br />
»menschenrechtsverletzenden Charakter« des Aufrufs. Die Rücknahme des Aufrufs deutet auf nicht weniger hin,<br />
daß man auch d<strong>am</strong>als schon an den Schalthebeln <strong>der</strong> Politik kein Rückgrat besessen hatte, um einer<br />
veröffentlichten Meinung standhalten zu können o<strong>der</strong> aber arroganterweise glaubte, Geschehnisse aus einer<br />
Entfernung von 10.000 km besser beurteilen zu können als die direkt im Geschehen Stehenden.<br />
11 Olga Levinson: Aus <strong>der</strong> Geschichte Südwestafrikas. - in: ALLGEMEINE ZEITUNG v. 21.7.1961, S. 4.<br />
12 Olga Levinson: Der Wahrheit die Ehre. - in: ALLGEMEINE ZEITUNG v. 2.8.1961, S. 4.<br />
13 Karla Poewe: The N<strong>am</strong>ibian <strong>Herero</strong>. A history of their psychosocial disintegration and survival. -<br />
Lewiston/Queenston: Edwin Mellen 1985, S. 65.<br />
14 Zitiert nach Walter Rahn: Sanitätsdienst <strong>der</strong> Schutztruppe für Südwestafrika während <strong>der</strong> Aufstände 1904-1907<br />
und <strong>der</strong> Kalahari-Expedition 1908, op. cit., S. 83. Unterschiedlich dazu Gerhard Pool: S<strong>am</strong>uel Maharero, op. cit.,<br />
S. 293.<br />
15 Zentrales Staatsarchiv Potsd<strong>am</strong>. Bestand: RKA, Nr. 2089, Bl. 7. Zitiert nach Gunter Spraul: Der “Völkermord”<br />
an den <strong>Herero</strong>. - in: GESCHICHTE IN WISSENSCHAFT UND UNTERRICHT, H 39/1988, S. 728f.<br />
16 Horst Drechsler: Aufstände in Südwestafrika, op. cit., S. 81.<br />
17 Gerd Bedszent: Terror und Enteignung. - in: JUNGE WELT v. 13.03.1998.<br />
18 Paul Harrland: Zwei Wochen aus dem Tagebuche eines Gefreiten bei <strong>der</strong> Kolonne. - in: Deutsche Reiter, S.<br />
288ff.<br />
19 Berthold von Deimling: Südwestafrika, op. cit., S. 13. Vgl. auch Berthold von Deimling: Aus <strong>der</strong> alten in die<br />
neue Zeit. Lebenserinnerungen. - Berlin: Ullstein 1930, S. 69.<br />
20 Maximilian Bayer: Mit dem Hauptquartier in Südwestafrika, op. cit., S. 164.<br />
21 In <strong>der</strong> DEUTSCH-SÜDWESTAFRIKANISCHEN ZEITUNG vom 6.7.1904, also noch lange vor <strong>der</strong> Schlacht <strong>am</strong><br />
Waterberg, war bereits zu lesen, daß die <strong>am</strong> Waterberg sitzenden <strong>Herero</strong> sehr unter ansteckenden Krankheiten<br />
litten. Die deutschen Ärzte befürchteten ein Übergreifen <strong>der</strong> Epidemien auf die deutschen Truppe. Es mußte »von<br />
sanitärer Seite alles nur mögliche geschehen, um <strong>der</strong> in heftigem Masse um sich greifenden Seuche nach Kräften<br />
Einhalt zu tun. Doch liegt es an den äusserst ungünstigen Wasserverhältnissen, dass dies bisher nur bis zu einem<br />
gewissen Grade erreicht ist.«<br />
22 Bereits im November 1904 waren nicht weniger als 302 Soldaten durch Krankheit k<strong>am</strong>pf- und einsatzunfähig.<br />
Dieser fürchterliche Zustand konnte unter den dargelegten Umständen nicht innerhalb weniger Tage o<strong>der</strong> Wochen<br />
behoben werden. Um sich das katastrophale Ausmaß vorstellen zu können, muß man sich vor Augen halten, daß<br />
<strong>am</strong> Ende des Krieges mehr deutsche Soldaten an Krankheiten gestorben als während <strong>der</strong> Kämpfe gefallen waren!<br />
23 Johannes C. Seybold: Der <strong>Herero</strong>krieg in Deutsch-Südwestafrika. - Maschinenschriftliche Magisterarbeit an <strong>der</strong><br />
Universität Wien 1991, S. 101.<br />
24 Wie sich einst die Hunnen unter König Etzel einen N<strong>am</strong>en gemacht hätten, <strong>der</strong> sie heute noch gewaltig<br />
erscheinen ließe, so sollten nach Auffassung Wilhelm II. auch die deutschen Soldaten in China <strong>der</strong> Geschichte<br />
einen ewig währenden Stempel einbrennen.<br />
Einen entgegengesetzten Interpretationsansatz versucht Heinrich Wendig: Er meint mit Hinweis auf Walter Krämer<br />
& Götz Trenkler: Das neue Lexikon <strong>der</strong> populären Irrtümer. 555 weitere Vorurteile, Mißverständnisse und<br />
Denkfehler. - Frankfurt/M: Eichborn 1998, daß »Wilhelm seine Soldaten vor den Boxern warnen wollte und daß<br />
diese, nicht die Deutschen, als Pardon-Verweigerer betrachtet werden müssen.« (Heinrich Wendig: Kaiser Wilhelm<br />
II. falsch zitiert. - in: RICHTIGSTELLUNGEN ZUR ZEITGESCHICHTE, Heft 13/2000, S. 7.)<br />
25 Vgl. Gert Sudholt: Die deutsche Eingeborenenpolitik in Südwestafrika. – Hildesheim: Olms 1975, S. 189.